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1/2009 - Stephaneum

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1/<strong>2009</strong>


1<br />

VOM VORSTAND<br />

Liebe Ehemalige,<br />

den im Heft 3/2008 genannten Termin für unser Jahrestreffen<br />

<strong>2009</strong> korrigieren wir wie folgt:<br />

Am Freitag, den 25. September <strong>2009</strong> und am Sonnabend, den<br />

26. September <strong>2009</strong><br />

soll unser diesjähriges Wiedersehen stattfinden.<br />

Wir laden ein zum Ausflug in das Dessau-Wörlitzer Gartenreich,<br />

das als Welterbe der UNESCO eine Reihe Sehenswürdigkeiten<br />

der Bau- und Gartenbaukunst bereithält.<br />

Das klassizistische Schloss von Erdmannsdorff im Wörlitzer Park


2<br />

Das Wahljahr <strong>2009</strong><br />

Nicht nur in der Parteienlandschaft der Bundesrepublik werden<br />

<strong>2009</strong> werden die Wähler verstärkt um ihre Meinung und Zustimmung<br />

gebeten, sondern auch im Verband der ehemaligen<br />

Schüler des <strong>Stephaneum</strong>s muss in diesem Jahr der Vorstand<br />

gewählt werden.<br />

Liebe Verbandsmitglieder, am Freitag, dem 25. September <strong>2009</strong><br />

findet um 16.00 Uhr in der Aula des <strong>Stephaneum</strong>s die Mitgliederversammlung<br />

mit der Wahl des Vorstandes statt.<br />

Die amtierenden Vorstandsmitglieder haben sich bereiterklärt,<br />

wieder zu kandidieren. Wir wissen aber alle, dass einige Positionen<br />

(Vorsitzender, Leiter der Ortsgruppe Aschersleben ...) zur<br />

Zeit nicht besetzt sind und sich bis zum heutigen Zeitpunkt kein<br />

Bewerber oder Bewerberin gemeldet hat.<br />

Deshalb noch einmal unser Aufruf:<br />

Es ist unbedingt notwendig, den Vorstand wieder zu vervollständigen.<br />

Über Positionen und Aufgabengebiete kann man<br />

sich verständigen. Bitte erklärt Bereitschaft, eventuelle neue<br />

Ideen und Aktivitäten einfließen zu lassen.<br />

Das Thema „Wir sind ja Thomas-Müntzer-Schüler” und keine<br />

„Stephaneer” hat sich ja wohl erübrigt. Die Schüler des Ascaneums,<br />

die im <strong>Stephaneum</strong> ihren Abschluss bekommen haben,<br />

sind ja auch schon Mitglieder des Verbandes.<br />

Bitte meldet Euch und macht Vorschläge, damit wir zu der im<br />

Juni/Juli geplanten erweiterten Vorstandsitzung uns schon konkret<br />

absprechen können. Es ist dann möglich, in der Ausgabe der<br />

„Losen Blätter 2/09” mehrere Bewerber vorstellen zu können.<br />

Mitgliederbeiträge<br />

Michael Herre<br />

Sicher haben sich viele gewundert, dass das Überweisungsformular<br />

für den Jahresbeitrag unseres Verbandes in jedem


3<br />

Exemplar der „Losen Blätter” 3/2008 enthalten war. Das hat<br />

organisatorisch-technische Gründe.<br />

Deshalb ist es keine Zahlungsaufforderung für die Mitglieder,<br />

die einen Dauerauftrag haben.<br />

Finanzbericht zum Rechnungsjahr 2008<br />

Der Kassenbestand belief sich am Ende des Rechnungsjahres<br />

2007 bei der Volksbank Aschersleben auf 218,28 €.<br />

Ferner waren auf dem Tagesgeldkonto (mit 2% Verzinsung)<br />

10.037,19 € einschließlich Zinsen.<br />

A. Bankeingänge<br />

1. Überwiesene Mitgliedsbeiträge (z. T. aus Vorjahren) von<br />

nur 199 Mitgliedern (66%) einschl. der Ehepartner und<br />

nicht zahlender Studenten- und einschl. der Spenden von<br />

5,- bis 85,- € von 45 Mitgliedern (15%) von 1.070,- €<br />

2. Zum Jahrestreffen 2008<br />

2.1 Eingezahlte Teilnehmerbeiträge für die Exkursion nach<br />

Nebra und zum Festabend einschl. der Spenden von 420,--€<br />

von 36 Teilnehmern (63%) 10.178,-- €<br />

2.2 Einzahlungen in Aschersleben 2.575,-- €<br />

Bareinzahlung zum Jahrestreffen 290,-- €<br />

3. Spenden von Mitgliedern und Förderern 162,-- €<br />

B. Bankausgänge<br />

1. für das <strong>Stephaneum</strong> 2.616,19€<br />

(darunter Abiturauszeichnungen 400,--€, Bücherschecks<br />

360,--€, Silbernadeln 120,00€, Vorlesewettbewerb 50,--<br />

€, Web-Team 30,--€, Zuschuss Winterballeintritt 45,--<br />

€, Nordseefahrt 300,--€, Chorlager 300,--€, Cebit-Fahrt<br />

120,--€, Volksküche ASL (Abi-Ball) 300,--€, Schülerzeitung<br />

261,80€, Rücklauf und Domain Regwworld-Gebühren<br />

329,39€)


4<br />

2. Druckkosten (Fa. Mahnert ASL) und Versand 4.025,59€<br />

(darunter Druck „Lose Blätter” 3.034,50 €, Mitgliederverzeichnis<br />

493,85€, Karteikarten 172,83€, Visitenkarten<br />

109,83€, Umschläge, Einladungskarten 224,93€)<br />

3. Ausgaben zum Jahrestreffen 3.025,50 €<br />

(darunter Eintritt Arche Nebra 461,50€, Busfahrt 340,--€,<br />

Mittagessen „Kaiserpfalz” 480,--€, Festbuffet und Vor-<br />

Abend Askania-Hotel 1,560,--€, Verbindlichkeiten 92,-- €<br />

(Trinkgeld, Schülereinlass, Blumen), Rückzahlung Nichtteilnahme<br />

90,00€)<br />

4. Verbindlichkeiten 268,90€<br />

(darunter Geschenk Dr. Mierzwa 130,--€, Blumengeschenke<br />

138,--€, Verabschiedung, 50 Jahre Abitur u. ä.)<br />

5. Ausgaben für Archivkraft 340,35€<br />

(darunter Öseg ASL 214,20€, Minijob-Geb. 45,15€, Versicherung<br />

81,00€)<br />

6. Veranstaltungsausgaben 1.391,84€<br />

(darunter MZ-Abo 230,50€, Bankgebühren 109,90€, PWZ,<br />

Porto, Versand, Büromaterial 706,79€, Fahrgelder 336,05€,<br />

Telefonkosten 8,59€)<br />

7. Ausgaben für den Verband Chormappen 12,76€<br />

Hinweis:<br />

Aus versandtechnischen Gründen wurde allen Verbandsmitgliedern<br />

eine Beitragsüberweisung zugesandt, auch wenn Einzugverfahren<br />

besteht! Sollte sie genutzt sein, erfolgt eine<br />

Rücküberweisung!<br />

Badstübner<br />

Kassenwart


5<br />

FRÜHLING<br />

Frühlingsglaube<br />

Von Ludwig Uhland<br />

Die linden Lüfte sind erwacht,<br />

Sie säuseln und weben Tag und Nacht,<br />

Sie schaffen an allen Enden.<br />

O frischer Duft, o neuer Klang!<br />

Nun, armes Herze sei nicht bang!<br />

Nun muss sich alles, alles wenden.<br />

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,<br />

man weiß nicht, was noch werden mag,<br />

Das Blühen will nicht enden.<br />

Es blüht das fernste, tiefste Tal:<br />

Nun armes Herz vergiss der Qual!<br />

Nun muss sich alles, alles wenden.<br />

Wir wünschen allen Mitgliedern ein frohes Osterfest!<br />

Der Vorstand


6<br />

EIN JUNGER EHEMALIGER WEISS UNSEREN<br />

VERBAND ZU SCHÄTZEN<br />

Der Verband der ehemaligen Schüler des <strong>Stephaneum</strong>s<br />

Nachdem erst einmal die Schulzeit beendet ist, zerstreut uns der<br />

Wind des Lebens in die Welt, genau wie er es mit dem Samen<br />

der Pusteblume tut. Früher oder später kommt dann bei den<br />

meisten von uns das Bedürfnis auf, Erinnerungen zu wecken,<br />

Freunde wieder zu treffen oder wissen zu wollen, was aus der<br />

alten Schule geworden ist. Mit dieser Erfahrung, dass die Schulzeit<br />

ein ganz besonderer Abschnitt in unserem Leben ist, sind<br />

wir nicht alleine!<br />

Schon vor Generationen haben Stephaneer diesen Gedanken<br />

gehabt und sie haben beschlossen, ihn gemeinsam zu leben. Seit<br />

über 100 Jahren gibt es den Verband der ehemaligen Schüler des<br />

<strong>Stephaneum</strong>s der momentan 285 Mitglieder zählt und es ist ein<br />

offenes Geheimnis, dass er immer mehr altert und auszusterben<br />

droht, wenn nicht langsam etwas dagegen getan wird!<br />

Es gibt eine Menge Gründe, warum man dem Verband beitreten<br />

sollte. Jährlich verschickt die Redaktion der Ehemaligen drei<br />

gebundene Ausgaben der „Losen Blätter”, welche die Mitglieder<br />

über das Verbandsleben, Schulereignisse wie Chorauftritte und<br />

vieles mehr informiert und dazu beiträgt, dass wir als Ehemalige<br />

über Schulgeschehnisse rechtzeitig in Kenntnis gesetzt werden.<br />

Über den Verband wird ebenfalls jährlich ein sogenanntes<br />

Jahrestreffen organisiert, das über ein Wochenende abgehalten<br />

wird. Bei dieser Gelegenheit finden generationsübergreifende<br />

Gespräche statt, die die Möglichkeit einbringen, Ansprechpartner<br />

in den verschiedensten Berufsgruppen zu finden. Der<br />

Verband ist außerdem daran interessiert, die Schule und insbesondere<br />

Schüler finanziell zu unterstützen. Ob Klassen- oder<br />

Studienfahrten, das Computerkabinett, das Web-Team, unsere<br />

Schulbibliothek, der Chor mit seinem jährlichen Chorlager,<br />

selbst das SSC (Schüler-Service-Center), welches es ohne die<br />

Unterstützung des Verbandes vielleicht nicht mehr geben würde.


7<br />

Der zur Tradition gewordene, jährlich vergebene Stephaneerpreis,<br />

der zu einem gewissen Wetteifern so manchen ermutigte,<br />

wird durch niemanden anders als durch den Verband gestiftet.<br />

Das schuleigene Archiv, das unsere Abiturprüfungen, Klassenfotos<br />

und Klassenbücher ( das Ältesten ist von 1823) aufbewahrt<br />

und zur Einsicht bereit hält, wird vom Verband verwaltet.<br />

Seit Neuestem gibt es den Chor der Ehemaligen, der von keinem<br />

geringeren als Robert Sack geleitet wird und der sich über junge<br />

und auch ältere kreative Musiker freuen würde.<br />

Der Verband ist etwas besonderes, was nicht jede Schule vorzuweisen<br />

hat. Sowohl die Gesamtheit aller Zuschüsse und<br />

Spenden für die Schule als auch die Aufrechterhaltung des Verbandslebens<br />

werden durch den jährlichen Beitrag von 35 Euro<br />

ermöglicht. Obendrein ist der Verband studenten-freundlich!<br />

Die Mitgliedschaft ist solange ihr nichts verdient kostenlos.<br />

Freiwillig können Studierende aber 12 Euro im Jahr überweisen.<br />

Jeder, der sich mit diesen Interessen identifizieren kann, sollte<br />

Mitglied im Verband der ehemaligen Schüler des <strong>Stephaneum</strong>s<br />

werden, da er nicht nur ein Teil unserer Gemeinschaft wird, sondern<br />

zugleich eine Bereicherung in seinem Leben findet.<br />

JUNGE KÜNSTLER<br />

Chris Jöhring


8<br />

Bitte treten Sie ein!<br />

NEBELLEBEN - NEBELLEBEN<br />

„Nebelland”<br />

von Christopher Jöhring<br />

Eine Gemeinschaftsarbeit von Schülern, Ehemaligen und<br />

Freunden des <strong>Stephaneum</strong>s zu Aschersleben<br />

Die Liebe zur Kunst, Literatur und Musik sowie die Freude am<br />

gemeinsamen Projekt „GutAchten” hat Schüler und Ehemalige<br />

des <strong>Stephaneum</strong>s zusammengebracht.<br />

Als Ergebnis gemeinsamen Rollenübens konnte am 13. Februar<br />

<strong>2009</strong> die Kunst- und Kulturveranstaltung „GutAchten IV” unter<br />

der Federführung der Organisatoren Christopher Jöhring und<br />

Philipp Werner in der Aula unserer Schule starten. Die handelnden<br />

Personen gaben hier ihren Gedanken, Gefühlen und<br />

Interessen in verschiedenen Kunstformen Ausdruck.


9<br />

Auch der „Chor der Ehemaligen” unter der Leitung des begabten<br />

Musikus Robert Sack regte mit seinen Darbietungen „Anspruchsvoll”<br />

und „Heaven is a wonderful place” das Publikum<br />

zum rhythmischen Mitklatschen an.<br />

Neu war, dass einige Akteure im Alter von 17 bis 23 Jahren<br />

gemeinsam an einem Buch gearbeitet haben. Unter dem Titel<br />

„NEBELLEBEN” sind ihre Werke der Malerei, Grafik, Prosa<br />

und Lyrik zusammengefasst und konnten an diesem Abend<br />

dem Publikum voll Stolz zum Einsehen und Erwerb präsentiert<br />

werden.<br />

In der Wahl der Ausdrucksformen hat jeder seinen eigenen Stil.<br />

Marco Knüpfer, der Schriftsteller werden möchte, zum Beispiel<br />

sagt: „Ich schreibe, weil ich nicht malen kann.”<br />

Für Roman Smith, der mit Bleistift, Farbe und Pinsel seine<br />

Kunst auf`s Papier bringt, gilt: „Weil Worte nicht reichen!”<br />

Den Weg bis zur Fertigstellung des Buches haben sich die jungen<br />

Künstler nicht leicht gemacht. Zunächst war nicht ganz einfach,<br />

die Mitwirkenden, die an verschiedenen Orten im ganzem Land<br />

ihrem Studium nachgehen, zusammen zu bekommen. Manche<br />

Stunde wurde dann beim Gedankenaustausch, Kreieren und<br />

Zusammenstellen der künstlerischen Beiträge verbracht.<br />

Für die vielseitigen Gedanken und Stimmungen fand man dann<br />

den Titel „NEBELLEBEN”. Das ist perfekt!<br />

Einige „Kostproben” aus dem Buch wurden an diesem Abend<br />

von den Autoren selbst vorgetragen: „Die Welt der Perspektiven”<br />

von Marco Knüpfer, „Der Apfelsuchende” von Dustin<br />

Ahrendt und „Für ein Neugeborenes” von Philipp Werner.<br />

Diese Literaturbeiträge sind auch in diesem Heft der „Losen”<br />

zu lesen. Sie sollen einen Vorgeschmack geben und neugierig<br />

machen, was dieses Buch noch bereithält.<br />

Die im Buch „NEBELLEBEN” gedruckten Bilder konnte jeder<br />

Besucher nach der Abendveranstaltung im Original betrachten<br />

und „kritisch begutachten”.


10<br />

Die Texte und Bilder im „NEBELLEBEN” sind aus Gedankenblitzen,<br />

die ausdrucksstark umgesetzt wurden, entstanden. Es<br />

ist zu erkennen, was junge Menschen in unserer Zeit bewegt.<br />

Bilden Sie sich selbst ein Urteil über das gelungene erste Werk<br />

der junger Stephaneer!<br />

Das Buch kann im Sekretariat des <strong>Stephaneum</strong>s Haus 1 käuflich<br />

erworben werden.<br />

Die Mitwirkenden an „NEBELLEBEN”<br />

Dustin Ahrendt, Christel Barchend, Chantal Bünger, Katrin<br />

Girschick, Sebastian Höger, Christopher Jöhring, Marco Knüpfer,<br />

Stefanie Kösling, Stefanie Krößner, Teresa Mönnich, Theresa<br />

Moch, Anika Ruhland, Roman Schmith und Philipp Werner<br />

Eine kleine Auswahl der Beiträge<br />

Die Welt in Perspektiven<br />

Von Marco Knüpfer<br />

Christel Koschnitzke<br />

Betrunken sah er auf die Welt hinab. Auf seine Welt.<br />

Mit der unklaren Schärfe eines Trinkers erkannte er, dass sich<br />

alles um ihn herum drehte.<br />

Doch es war gerade dieses Drehen, durch welches er in der Lage<br />

war, sein Leben, seine Welt, aus anderen Perspektiven zu sehen.<br />

Und diese Perspektiven, nicht geprägt durch ständige Unsicherheit<br />

und Trauer, sondern von Heiterkeit und Einfachheit, fand<br />

er gut.<br />

Es war wie der Blick in einen Spiegel, welcher alles Negative<br />

auf dem Gesicht des Betrachters verschwinden ließ, und nur das<br />

Schöne, das Gute, das Richtige zeigte.<br />

Es war ein Schwindel, doch so lange es sich damit besser leben<br />

ließ, war er nur mehr als bereit, sich darauf einzulassen.


11<br />

Und deshalb trank er. Wann er immer konnte, hing er an der<br />

Flasche, nur um endlich in jene dreihundertsechzig Welten einzutauchen,<br />

welche die Winkel ihm gaben.<br />

Doch nur eine Welt. Sozusagen die Dreihundertneun-undfünfzigste,<br />

war es, welche sich nicht verdrehen ließ. Es war die<br />

Wahre, die Echte, die Seine.<br />

So viel er auch trank, spätestens vierundzwanzig Stunden später<br />

würde er sich wieder an dem Platz vorfinden, an dem er sich<br />

betrunken hatte, umgeben von leeren Flaschen, und er würde<br />

merken, dass er sich buchstäblich im Kreis gedreht hatte.<br />

Und das, so dachte er dann, war genau so viel wert, wie der<br />

Dreck unter seinen Fingernägeln.<br />

Er trank, um zu vergessen; er war Alkoholiker, süchtig nach<br />

dem Unwissen eines Kindes, welches sich mit „Erwachsenendingen”<br />

nicht auskannte.<br />

Denn Erwachsenendinge waren es, welche das Leben erst zu<br />

der schwersten Bürde machten, die einem Menschen auferlegt<br />

wurden.<br />

Die Welt in Perspektiven von Philipp Werner


12<br />

Der Apfelsuchende<br />

Von Dustin Ahrendt<br />

Schwerkraft war es, welche ihm sein Handwerk überhaupt<br />

erst ermöglichte. Nur durch sie, seine Göttin, konnte er seinen<br />

innersten Trieben nachgehen, welche ihm doch so lächerlich<br />

vorkamen.<br />

Ein gut situiertes Leben hatte bis zu jenem Tag geführt, als<br />

er sich entschloss, er zu sein und sich vollkommen der freien<br />

Entfaltung hinzugeben. Seine Familie, seine Arbeit, seine Wohnung,<br />

seine Bücher und damit sein altes Ich ließ er zurück. Von<br />

einem Tag auf den anderen war er fort. In der übermächtigen<br />

Freiheit ertrunken. Ja, er war verdammt dazu, frei zu sein.<br />

Wie äußerte sich seine neue Gestalt? Anspruchslos lag er oft<br />

unter Apfelbäumen. Sein psychotischer Drang nach Äpfeln und<br />

besonders nach seinem Apfel, welcher seiner Meinung nach nur<br />

für ihn wachsen würde, trieb ihn immer wieder hinaus aufs<br />

Meer. Das Leben war außer Sichtweite. Äpfel waren nur sein<br />

Lebensinhalt, seine Berechtigung am Leben zu bleiben.<br />

Er wusste selber um sein verworrenes<br />

Schicksal und die<br />

einhergehende Abnormalität,<br />

die sich im Schmerz seiner<br />

endlosen Suche veräußerte.<br />

Leer sah er der Zukunft<br />

entgegen und voll war doch<br />

sein Apfel. Wie der Wind die<br />

Äpfel von den Bäumen holt,<br />

so holte auch der Tod diesen<br />

Menschen aus seinem Leben.<br />

Dieser Mann lebte in einer<br />

Art und Weise, wie sie fast<br />

allen von uns verwehrt bleiben<br />

wird. Er lebte sein Leben.<br />

ohne Titel - Christopher Jöhring


13<br />

Für ein Neugeborenes<br />

von Philipp Werner<br />

Kleiner Mensch, noch unverdorben,<br />

Liegst Du da und wartest, dass<br />

Uns`re Menschheit Dich erzieht<br />

Zu Sittsamkeit, Vernunft und Hass.<br />

Vor Dir liegen viele Stunden<br />

Voller Mahnung, Strafen, Pein,<br />

Und am Ende, sei Dir sicher -<br />

Wird von Dir nichts übrig sein.<br />

Durch die Augen Deiner Eltern<br />

Wirst Du schau`n, was Dich umgibt,`<br />

Hassen, was Dein Vater hasst<br />

Und lieben, was die Mutter liebt.<br />

Und Erzieher und die Lehrer,<br />

Jeder trägt was dazu bei,<br />

Dass Dein Pfad durch die Gesellschaft<br />

Recht normal und fade sei.<br />

Schau nicht links und rechts des Weges,,<br />

Denn dort wächst mach süße Frucht<br />

Die verführt den Mensch`zum Träumen,<br />

Träumen, das ist nichts als Flucht.<br />

Flucht vor dem realen Leben,<br />

Wo man leisten, leisten kann.<br />

Leistung reimt sich auf Verheißung,<br />

Heißa! Leistung, das ist fun!<br />

Fun, der zweite Punkt im Leben,<br />

Ohne den schier nichts mehr geht,<br />

Spaß, je flacher desto besser,<br />

Man braucht Spaß von früh bis spät.<br />

Spaß am Leiden and`rer Leute<br />

Leiden zeigt das Fernsehn gern -<br />

Vor Gericht, im Talk, in Dokus -<br />

Schadenfroh, so sieht man fern.


14<br />

Spaß an Alk und lauter Mucke,<br />

bloß kein Text, und bloß kein Sinn.<br />

Bloß den Smalltalk nicht vertiefen,<br />

Denn sonst ist die Stimmung hin.<br />

Spaß und Stimmung auch im Urlaub,<br />

20 Tage Leistungsstopp<br />

Ausland, aber deutsches Essen,<br />

All inklusive, Schwips im „Kopp”.<br />

Davon möglichst tausend Fotos,<br />

Mit der neuen Handycam<br />

Umso größer ist der Neid<br />

Der daheim weiter Leistenden.<br />

Spaß am And`re neidisch machen<br />

Auf Klamotten, Haus und Benz,<br />

auf Familienglück, viel Geld<br />

Und gute Leistungsreferenz.<br />

Spaß am ... ach, ich lass es bleiben,<br />

Diese Liste hat kein Ende.<br />

Täglich wird sie lang und länger -<br />

Täglich, stetig seit der Wende.<br />

Kleiner Mensch, noch unverdorben,<br />

liegst Du da, doch nun steh auf,<br />

Nur bei Zeiten selbst zu stehn<br />

Erspart Dir solch ein` Lebenslauf.<br />

Träume schamlos, phantasiere,<br />

Da ist mehr als hohler fun,<br />

Heißa! Da ist mehr als Leistung!<br />

Da ist mehr als Massenwahn.<br />

Beine breit, den Kopf im Nacken,<br />

Auch nachts ist Licht am Himmelszelt.<br />

Wache Träumer braucht das Land, nein -<br />

Wache Träumer braucht die Welt.


„though” - Acryl auf Pappe von Sebastin Höger<br />

15


16<br />

AUS SAGE UND GESCHICHTE<br />

ASCHERSLEBENS<br />

Zur Vor- und Frühgeschichte Ascherslebens<br />

Die frühgeschichtliche Zeit<br />

(Christi Geburt bis Mittelalter)<br />

Von Prof. Dr. Paul Grimm (Die Warte Nr. 36/1934)<br />

Nochmals besonders reich ist unsere Heimat im 3. und 4. Jahrhundert<br />

nach Christi Geburt besiedelt. Neue Germanenstämme<br />

rücken nach Mitteldeutschland herein, darunter die historisch<br />

erwähnten Angeln und Warnen. Und diesen Stämmen ist dann<br />

wohl sicher die Gründung bzw. Neugründung des Ortes zuzuschreiben,<br />

der jetzt Aschersleben heißt, wenn auch ältere vorgeschichtliche<br />

Siedlungen lange vorher an der Stelle der Stadt,<br />

besonders auf der Höhe bei der Margarethenkirche, lagen.<br />

Siedlungen dieser Zeit lagen sonst noch in der Eisenbahnkiesgrube<br />

südlich des Sees und an zwei Stellen nördlich des Sees.<br />

Von einer weiteren Siedlung wurde die Kammmacherwerkstätte<br />

in der Nähe des Reesbaches auf Quenstedter Flur gefunden. In<br />

einer Grube fanden sich mehr als 50 Stück zersägter Hirschgeweihsprossen.<br />

Einige haben noch die ursprünglich raue Oberfläche,<br />

die meisten sind schon rund und glatt gearbeitet. Die<br />

runden pfriemenähnlichen Stangen werden dann in flache Plättchen<br />

von 3 - 4 mm geschnitten, um dann zum Teil ausgesägt<br />

die Einsatzstücke mit den Zähnen zu bilden. Nieten halten dann<br />

den ganzen Kamm zusammen. Ein solcher fertiger „Dreilagenkamm”<br />

zeigt uns die erstrebte Form. Die Fundstelle ist ein besonderer<br />

Hinweis, wie stark schon in dieser Zeit handwerkliches<br />

Können und technisches Können ausgeprägt war.<br />

Sehr interessant und ziemlich einzigartig für das freie germanische<br />

Gebiet ist der Fund des Arztbestecks, das in einer Urne, auf<br />

dem Leichenbrand liegend, im Jahre 1889 in der Nähe der schon<br />

erwähnten gleichzeitigen Siedlung an dem ehemaligen See am<br />

Fuß des Hochberges gefunden wurde. Ein Doppelgerät trägt


17<br />

auf einer Seite eine Pinzette, auf der anderen Seite einen gebogenen<br />

Dorn. Das nächste Stück trägt einen gebogenen Haken<br />

und einen schräg nach außen stehenden, leicht verdickten Kolben.<br />

Ferner sind zwei Bruchstücke von breiten eisernen Haken<br />

vorhanden. Dazu kommt<br />

noch ein stark verrostetes<br />

Gerät mit geradem Griff,<br />

wohl der Rest eines Messers,<br />

und ein Mittelstück<br />

eines weiteren Gerätes.<br />

Die Mittelstücke sind<br />

reich mit palmettenartigen<br />

Blättern, Schaftringen<br />

und quadratischen<br />

Blättchen verziert. Außerdem<br />

ist noch der Rest<br />

eines flachen Bronzebeckens<br />

erhalten.<br />

Das römische Arztbesteck<br />

Das Arztbesteck ist sicherlich römischen Ursprungs und wahrscheinlich<br />

im damals römischen Rheinland gearbeitet, da<br />

gerade dort ähnliche Stücke bereits gefunden sind. Kulturgeschichtlich<br />

interessant ist es, dass ein solches Arztbesteck einem<br />

freien Germanen, der vielleicht im römischen Heer gedient hat<br />

und dort den Gebrauch erlernt hat in sein Grab gelegt worden<br />

ist. Wahrscheinlich doch wohl, weil er in seiner Heimat neben<br />

seiner germanisch altüberlieferten Heilart auch die ursprünglich<br />

römischen Geräte verwendete.<br />

Einem weiteren Grab, und zwar sicherlich einem Skelettgrab<br />

entstammen auf der Drehscheibe gearbeitete Gefäße, die beim<br />

Bahnbau in der Nähe der Speckseite gefunden wurden.<br />

Funde der Thüringer Zeit, in der Mitteldeutschland eine besondere<br />

Blüte innerhalb der germanischen Staaten der Völkerwanderungszeit<br />

erlebte, fehlen bisher aus unserer Flur. 531 wird


18<br />

das Thüringerreich zerstört, und sein Nordteil kommt unter<br />

sächsische Herrschaft.<br />

Einem vornehmen Sachsen oder vielleicht einem Nordschwaben<br />

könnte man das Skelettgrab zuweisen, das vor langer Zeit<br />

in Nord-Süd-Richtung in der Kiesgrube am Zollberg gefunden<br />

wurde. Es barg neben zwei Bronzeringen und einem Tongefäß<br />

drei goldene Brakteaten, runde Anhänger, die mit verschlungenen<br />

Tiergestalten und Bandmustern im Stile der germanischen<br />

Tierornamentik reich geschmückt sind. Die zu dem Grab gehörige<br />

Siedlung lag wahrscheinlich am Fuß des Zollberges im<br />

Gebiet der jetzigen Neustadt.<br />

Goldene Brakteaten<br />

In den nächsten Jahrhunderten wird unsere Heimat christlich,<br />

und so hören langsam die Beigaben in den Gräbern auf. Mit<br />

dem Christentum eingedungene spätantike Formen zeigt ein<br />

vergoldetes und mit Edelsteinen besetztes Sporenpaar von<br />

Welbsleben, von dem leider nähere Fundumstände nicht bekannt<br />

sind.<br />

Ein kleines Zwischenspiel geben bei uns die Slawen. Sie waren<br />

in das durch die germanische Völkerwanderung dünnbesiedelt<br />

gewordenen Ostdeutschland eingezogen, und waren auch<br />

vereinzelt über die Saale gedrungen und erreichten etwa bei<br />

Aschersleben die Westgrenze ihres dichten Auftretens. Mit<br />

Wellenlinien verzierte slawische Scherben stammen aus der Eisenbahnkiesgrube<br />

und von der Wüstung Börnecke am See. Im<br />

Orte Aschersleben deutet der Name Kiethof auf einen jenseits


19<br />

der Eine gelegenen Ortsteil, ähnlich den Fischerkietzen des<br />

Ostens, hin. Einige Wüstungen östlich der Stadt tragen auch<br />

slawische Namen wie Zornitz, Zapitz und Nudlitz. Jedoch ist<br />

sicher anzunehmen, dass die Slawen so weit westlich der Saale<br />

keine besondere politische und kulturelle Rolle gespielt haben.<br />

In die Zeit der Kämpfe der frühgeschichtlichen Zeit ist wahrscheinlich<br />

der Bau der Wallburg auf der Alten Burg zu setzen.<br />

Manche Forscher haben geglaubt, in ihr die Burg Albrecht des<br />

Bären zu erkennen, die für Aschersleben erwähnt wird. Andere<br />

haben starke Bedenken dagegen gehabt, insbesondere wegen<br />

der großen Entfernung vom eigentlichen Orte Aschersleben.<br />

Vom archäologischen Standpunkt kann diese Frage erst entschieden<br />

werden, wenn einmal ein Teil untersucht wird und<br />

zeitbestimmende Funde beobachtet werden. Ausgeschlossen<br />

ist es jedenfalls nicht, dass die Entstehung dieser Burg in diese<br />

Jahrhunderte zu setzen ist.<br />

Leider ist bei der Anlage der gärtnerischen Anlagen vieles<br />

zerstört worden, doch lässt sich jetzt noch der ursprüngliche<br />

Verlauf der Befestigung erkennen. Die Burg ist auf drei Seiten<br />

vom Steilabfall des Einetals umschlossen und liegt so im westlichen<br />

Zipfel des Aschersleber<br />

Muschelkalkzuges. Ein Wall<br />

schützt auf diesen drei Seiten<br />

das Innere der Burg. Auf<br />

der vierten Seite, welche die<br />

Verbindung mit der übrigen<br />

Hochfläche bildet, waren vor<br />

dem Hauptwall noch zwei<br />

Vorwälle in breiterem Abstande<br />

vorgelegt.<br />

Turmruine auf der alten Burg<br />

Der Hauptwall ist jetzt noch am deutlichsten zu erkennen. Er<br />

ist noch mehrere Meter hoch und zieht sich von dem Wärterhäuschen<br />

über die Turmruine hinter dem Bismarkstein bis zum<br />

Steilabfall. Die beiden Vorwälle liegen vor dem Schießstand


20<br />

und dem Garten des „Neuen Schützenhauses”. Natürlich waren<br />

die Wälle ursprünglich noch höher und steiler als jetzt und mit<br />

Palisaden bewehrt, wenn sie nicht sogar aus den Resten einer<br />

Erdholzmauer bestehen, wie dies bei vielen anderen Burgen der<br />

Fall ist.<br />

Auch diese Frage kann erst durch eine Ausgrabung gelöst werden.<br />

Den jüngsten Bauteil bildet der riesige Turm in der Mitte<br />

des Hauptwalles, der dann nach dem Überflüssigwerden der<br />

Burg weiter als Warte benutzt wurde. Wenn auch diese Zeit in<br />

ihrer Entstehung noch nicht feststeht, so ist sie doch eine der<br />

größten Volksburgen des Ostharzes.<br />

Nun zurück zur Stadt. Leider sind keine zeitbestimmenden<br />

Funde der Gebäudereste auf dem Burgplatz im Untergrund des<br />

jetzigen Lyzeums erhalten, so dass auch über deren Alter nichts<br />

ausgesagt werden kann. Auch sind sonst mancherlei Fragen über<br />

die ersten Zeiten der Stadt Aschersleben noch unklar, so die<br />

Lage der ältesten Ansiedlung (mit dem Namen Aschersleben),<br />

der ältesten Ummauerung und der ältesten Kirche und insbesondere<br />

das Verhältnis zur Neustadt mit seiner viel besseren<br />

strategischen und verkehrspolitischen Lage. Als Vermutung<br />

sei hier geäußert, dass die Altstadt auf eine ältere, später thüringische<br />

Bauernsiedlung zurückgeht, während die sogenannte<br />

Neustadt eine Neusiedlung der Sachsen ist, die nach 531 unsere<br />

Landschaft in Besitz nahmen.<br />

Mittelalterlich Gefäße sind erfreulicherweise viel aus dem<br />

Stadtgebiet erhalten. Nennen möchte ich nur die Funde von<br />

Markt 18 und 26, Hohe Straße 9, Badstuben, Jüdendorf 10a,<br />

Wilhelmstraße 2 und Karlstraße<br />

14. Besonders wichtig ist<br />

dabei der Münzfund von etwa<br />

1.000 Brakteaten des 13. und<br />

14. Jahrhunderts, der in der<br />

Straße Hinter dem Turm gemacht<br />

wurde.<br />

Drehscheibenschale (ca. 500 nach Christi)


21<br />

VOM STEPHANEUM<br />

Erinnerung an einen jüdischen Schüler am <strong>Stephaneum</strong><br />

Der Religions- und Lateinlehrer an <strong>Stephaneum</strong>, Lars Bremer,<br />

forschte mit seinen Schülern im Stadt- und Schularchiv und<br />

sogar bei einem Zeitzeugen nach jüdischen Schülern an unserer<br />

Schule in der Zeit des Nationalsozialismus. Dabei stieß er auf<br />

den Namen von Hans-Gideon Hirschfeld, der 1921 geboren<br />

wurde. Das <strong>Stephaneum</strong> musste der 14jährige 1935 verlassen,<br />

weil er aus einer jüdischen Familie stammte.<br />

Mir seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester floh er vor<br />

den Nazis aus Aschersleben. Über Triest gelangte die Familie<br />

nach Palästina und fand dort in einer Gemeinschaftssiedlung<br />

Zuflucht. Dort verstarb er bereits in jungen Jahren.<br />

Auf Initiative von Lars Bremer wurde am 22. November 2008<br />

zum Gedenken an Hans- Gideon Hirschfeld von einem Künstler<br />

aus Köln ein Stolperstein in das Pflaster vor dem <strong>Stephaneum</strong><br />

eingelassen. Das ist eine Messingplatte mit dem Namen und<br />

Daten von Hirschfeld versehen.<br />

Als 388. Stadt in Deutschland erhielt Aschersleben einen Stolperstein<br />

zur Erinnerung an ein Opfer von Willkür, Ausgrenzung<br />

und Drangsalierung.<br />

Eine Pflanzaktion mitten im November<br />

Die Stadt hatte dem <strong>Stephaneum</strong> Blumenzwiebeln angeboten<br />

und nun war das Einbringen angesagt.<br />

Aus allen Klassenstufen beteiligten sich die Schüler an einem<br />

Wettbewerb für die Gestaltungsmöglichkeiten mit den Frühblühern.<br />

Die Vorschläge waren sehr variantenreich.<br />

Christine Kösling und Christian Tischer setzten sich mit ihrem<br />

Vorschlag durch: die Eule, das Buch und die Fackel sollen nun<br />

mit Blumen gestaltet werden.


22<br />

Die Eule ist das Symbol der Weisheit und gleichzeitig das Logo<br />

unseres <strong>Stephaneum</strong>s. Nach dem Entwurf der beiden Zwölftklässler<br />

wird im Frühjahr rechts vom Eingang ein Beet mit der<br />

Form einer Eule und links ein Buch aus Blüten zu sehen sein.<br />

Die Frühblüher sollen auch das grüne Klassenzimmer<br />

schmücken.<br />

Wenn die Natur wieder erwacht, werden die Blüten ihre Pracht<br />

entfalten. Eine Jury vom VeSt wird für das beste Resultat einen<br />

Preis stiften.<br />

Schülerinnen des <strong>Stephaneum</strong>s sammeln Erfahrungen<br />

im Orient<br />

Die Stephaneerinnen Katja Koch<br />

und Melissa Badzung werden noch<br />

lange unter dem Eindruck ihrer<br />

Reise nach Oman stehen. Für die<br />

beiden Schülerinnen war dies eine<br />

Auszeichnung für ihre Aktivitäten<br />

für das Unesco-Projekt.<br />

Gemeinsam mit dem Landesbeauftragten<br />

der Unesco-Projektschulen<br />

und Lehrer am <strong>Stephaneum</strong> Bernd<br />

Labza nahmen sie dort vom 06. bis<br />

12. November am „Euroarabischen<br />

Dialog” teil. Das Motto dieses Kongresses<br />

der Unesco lautete „Bildung<br />

für nachhaltige Entwicklung”.<br />

Zum Aufbau eines internationalen<br />

Austauschnetzwerkes sind die<br />

persönlichen Kontakte mit Schülern<br />

aus den arabischen Staaten<br />

besonders fruchtbringend. Die Weltoffenheit und Erfahrung mit<br />

anderen Kulturen werden ebenfalls gefördert.


23<br />

Wertvoll ist natürlich auch der Gedankenaustausch, der über das<br />

Internet mit Arabien, ja der ganzen Welt möglich ist.<br />

Auf einer Tour durch Oman wurde auch Bekanntschaft mit dem<br />

Leben und der Kultur gemacht, die sich von der unseren sehr<br />

unterscheiden. Durch die Kommunizierung mit den internationalen<br />

Schülern wurden außerdem die Kenntnisse in der englischen<br />

und französischen Sprache trainiert und gefestigt.<br />

Durch weitere Austauschprogramme hofft der Lehrer Bernd<br />

Labza auf ein immer besseres Verstehen fremder Kulturen.<br />

Siebentklässler des <strong>Stephaneum</strong>s bereiten Freude<br />

durch Vorlesen<br />

Bereits im Jahre 2004 rief die Wochenzeitung „Die Zeit” dazu<br />

auf, Vorlesen und Erzählen den Menschen wieder nahe zu bringen<br />

und sogar die eigene Lust auf Lesen neu zu wecken.<br />

Davon angeregt, konnte die Deutschlehrerin G. Jahn ihre Schüler<br />

aus der 7. Klasse für das Vorlesen gewinnen.<br />

Der Seniorenpark „Ascania”, die Grundschule Pfeilergraben,<br />

die Montessorischule und der Seniorenwohnpark „St. Elisabeth”<br />

waren Orte, wo die jungen Stephaneer nach selbständiger Organisation<br />

ihre Märchen, Balladen und Geschichten von Max und<br />

Moritz vortrugen.<br />

Für die Zuhörer war dies eine willkommene Abwechslung in<br />

ihrem Alltag und die Schüler waren begeistert, dass sie mit<br />

ihrem Leseprogramm so großen Anklang gefunden haben.<br />

Die „große” Theatergruppe des <strong>Stephaneum</strong>s<br />

stellte sich einer schwierigen Aufgabe<br />

Das Theaterstück „4.48 Psychose” von Sarah Kane erfordert<br />

von den Akteuren sehr viel Einfühlungsvermögen, auch die<br />

Zuschauer können den Stoff nur schwer verdauen.


Die Theatergruppe des <strong>Stephaneum</strong>s<br />

24<br />

In dem Stück wird das Seelenleben von Menschen dargestellt,<br />

die unter schweren Depressionen leiden. Die Verfasserin selbst<br />

litt unter schweren seelischen Störungen und setzte bereits im<br />

Alter von 28 Jahren ihrem Leben selbst ein Ende.<br />

Dank der Freude am Spiel haben sich die jungen Schauspieler<br />

hervorragend in ihre schwierigen Rollen hineingelebt, die sie<br />

selbst festgelegt haben.<br />

Ihre Lehrerin Frau Hunger, die die Theatergruppe leitet, ist sehr<br />

stolz auf die Mitwirkenden der Theatergruppe.<br />

23.000 Euro für Sanierungsarbeiten<br />

an der ehemaligen Malschule<br />

Seit einiger Zeit gehört die ehemalige Malschule gleich neben<br />

dem Gymnasium zum <strong>Stephaneum</strong>.<br />

In den Räumlichkeiten nehmen nun die Schüler das Mittagessen<br />

ein. Jedoch sind die Bedingungen in diesen Räumen durch die<br />

Enge nicht gerade angenehm.


25<br />

Deshalb stellte der Stadtrat und Lehrer am <strong>Stephaneum</strong> Norbert<br />

Falke den Antrag, Geldmittel für Sanierungsarbeiten bereit<br />

zu stellen. Daraufhin bewilligte der Ascherslebener Stadtrat<br />

23.000 € für diesen Zweck.<br />

Schüler aus den 8. Klassen lernen Kulturen<br />

aus fernen Ländern kennen<br />

Projekttage werden am <strong>Stephaneum</strong> generell groß geschrieben.<br />

Ziel eines Projekttages anlässlich des Internationalen Tages<br />

des Migranten war es, der Fremdenfeindlichkeit entgegen zu<br />

wirken.<br />

Workshops zu diesem Thema organisierten die Lehrer am<br />

<strong>Stephaneum</strong> K. Hälsch, B. Erfurth und B. Labza. Die Schüler<br />

waren davon sehr positiv angetan.<br />

Ein Migrant aus dem Iran machte mit der Kultur und dem<br />

Alltagsleben seiner Heimat bekannt: es wurde gesungen mit<br />

Begleitung durch persische Instrumente, Tee trinken wurde<br />

zelebriert. Es wurde auch landestypisch gekocht und gegessen.<br />

Der gebürtige Iraner möchte vor allem seine Abgrenzung zu den<br />

Islamisten zum Ausdruck bringen und die schönen Seiten der<br />

Landeskultur vermitteln.<br />

Das Ziel eines Mosambikaners, jetzt wohnhaft in Magdeburg,<br />

war es, durch Trommelworkshops und Erzählungen über Afrika<br />

Verständnis für den afrikanischen Kontinent zu wecken.<br />

Auch die Elfenbeinküste war das Thema eines Migranten.<br />

Am Ende waren alle Vortragenden, Migranten, Lehrer und<br />

Schüler sehr angetan von diesem Projekttag, der für den angestrebten<br />

Titel „Schule mit Courage. Schule ohne Rassismus.”<br />

Pluspunkte bringen wird.


26<br />

Ginkgoblatt soll motivieren - die Stephaneerpreise 2008<br />

Die Spannung war am 18. Dezember 2008 in der Aula zu spüren.<br />

Wer bekommt in diesem Jahr den begehrten Stephaneerpreis?<br />

Das Weihnachtskonzert und die Stephaneer - Preisvergabe sind seit Jahren nicht voneinander zu trennen<br />

Der Chor singt`s: „Das Jahr is to ind”. Die Stimmung in der<br />

Aula ist festlich, andächtig. Wie in jedem Dezember zum Weihnachtskonzert,<br />

das traditionell mit der Übergabe des Stephaneerpreises<br />

einhergeht. Das Gymnasium <strong>Stephaneum</strong> ist eben<br />

eine Schule mit Tradition und die silberne Anstecknadel in<br />

Form eines Ginkgoblattes eine Auszeichnung mit Tradition, die<br />

Melissa Badzung, Enrico Scheffler, Katja Koch und Christian<br />

Tischer kürzlich aus den Händen von Gerd Billing und Hans-<br />

Georg Badstübner entgegen genommen haben.<br />

Gerd Billing und Hans-Georg Badstübner überreichen die Stephaneerpreise


27<br />

„Zum Pessimismus gibt es keinen Grund”, sagt Klaus Winter,<br />

amtierender Schulleiter, in Anbetracht der landläufigen Meinung,<br />

die Schüler würden immer schlechter. „Die Fachschaften<br />

haben es sich wahrlich nicht leicht gemacht”, die vier Preisträger<br />

zu bestimmen, so Billing. Mal wieder. Denn schon seit<br />

1991 werden die besten Schüler der jeweiligen Abiturjahrgänge<br />

ausgezeichnet. Für den Vertreter des Verbandes der ehemaligen<br />

Schüler des <strong>Stephaneum</strong>s, der den Preis stiftet, sei dieser gleichermaßen<br />

Anerkennung und Motivationsschub; und der Abend<br />

überdies ein „markantes Ereignis im Leben der Preisträger”.<br />

Mit einem kleinen Nobelpreis habe die langjährige Schulleiterin<br />

Hildegard Mierzwa diese Ehrung schließlich immer verglichen.<br />

Eine Bezeichnung, die sich eingeprägt hat. Auch wenn sie vielleicht<br />

etwas hochgegriffen daherkommen mag. Fakt ist aber,<br />

dass es schon einer ganzen Menge Engagement bedarf, um<br />

überhaupt in die engere Wahl zu kommen und dass der Preis<br />

eine Belobigung ist, verbunden mit einer finanziellen Zuwendung<br />

für schulische Leistungen, die weit über das geforderte<br />

Maß hinausgehen.<br />

Melissa Badzung<br />

Wie bei Melissa, Preiträgerin im sprachlichen<br />

Bereich, die sich bei der Gestaltung der U nesco-<br />

Projekte für die jüngeren Jahrgangsstufen<br />

besonders eingesetzt hat, im Rahmen der UPS-<br />

Programmarbeit die Schule präsentiert und die<br />

mit ihrer Darbietung die Zuschauer während der<br />

Landesliteraturtage emotional berührt.<br />

Oder aber Enrico : Mit 13 hatte er die Idee, sein eigenes Theater<br />

- das Garagentheater - zu gründen, macht<br />

sich nun verdient als Moderator diverser schulischer<br />

Veranstaltungen. Eben führt er noch im<br />

Weihnachtsmannkostüm durchs Programm, lebt<br />

seine Rolle als Entertainer, im nächsten Moment<br />

wird er aufgerufen als Stephaneerpreisträger im<br />

künstlerischen Bereich.<br />

Enrico Scheffler


28<br />

Künstlerisch etwas drauf hat auch Christian, Mitglied der Theatergruppe.<br />

Die Auszeichnung im Bereich Gesellschaftswissenschaften<br />

hat der Jugendredakteur - der Gymnasiast schreibt<br />

regelmäßig für die Jugendseite Q 15 der Mitteldeutschen Zeitung<br />

- allerdings für seine argumentativen Fähigkeiten, sein besonderes<br />

Talent und politisches Wissen, was ihn<br />

zweimal Landessieger im Wettbewerb „Jugend<br />

debattiert” hat werden lassen. Das Interesse für<br />

gegenwärtige Probleme, geschichtliche Vorgänge<br />

und ein kritischer Verstand zeichnen den<br />

Bäcker des leckeren Schokokuchens aus, wie es<br />

in der Laudatio heißt.<br />

Christian Tischer<br />

Den Problemen anderer nimmt sich auch Katja an. Als zertifizierte<br />

Streitschlichterin der Schule. Die jederzeit aktuell<br />

informierte und sprachlich versierte Schülerin ist aber auch ein<br />

Talent in Sachen Naturwissenschaften: Seit der achten Klasse<br />

nimmt sie am bilingualen Biologieunterricht<br />

teil, hat die Schule beim Bundesumweltwettbewerb<br />

vertreten und bei der Vorbereitung und<br />

Durchführung von Versuchsreihen zu einer Diplomarbeit<br />

geholfen, wofür sie im mathematisch-<br />

naturwissenschaftlichen Bereich ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

Katja Koch<br />

Aus der Mitteldeutschen Zeitung<br />

Susanne Thon<br />

Die Wassertormühle -<br />

seit 1995 eine beliebte Freizeiteinrichtung für die Jugend<br />

Eingefügt in die mittelalterliche Stadtbefestigung gehörte die<br />

Wassertormühle einst zu einem Mühlensystem in Aschersleben<br />

und fand bereits im Jahre 1357 ihre erste Erwähnung.


29<br />

Eine Besonderheit sind zwei Flusstore: eines für das Flüsschen<br />

Eine und eines für den Mühlgraben.<br />

Dem Betrachter des Gebäudes fällt auch der südöstliche Barockgiebel<br />

ins Auge.<br />

Die Schüler des <strong>Stephaneum</strong>s haben Glück, denn in der Nachbarschaft<br />

von beiden Schulgebäuden befindet sich die „Wassertormühle”.<br />

In diesem historischen Gebäude sind Möglichkeiten<br />

für die Freizeitgestaltung eingerichtet. Hier können sich die<br />

Jugendlichen mit einem vielseitigen Angebot einem sinnvollen<br />

Angebot widmen.<br />

So geht es beispielsweise am Billardtisch oder am Kickertisch<br />

oft lebhaft zu.<br />

In vielen Diskussionsrunden können sich die Jugendlichen über<br />

Drogenprobleme, Gewaltaktionen und vieles mehr austauschen.<br />

Kreativ tätig ist dort die Ateliergemeinschaft „Schöpfrad” e.V.<br />

Es gibt sogar eine Hausaufgabenhilfe.<br />

Eines steht fest: Die jungen Menschen gehen sehr gern dorthin,<br />

um die Freizeit mit Freunden zu verbringen und um neue Freunde<br />

kennen zu lernen.<br />

Fabian schreibt für Q 15 - die faltenfreie Seite<br />

von seinem einjährigen Aufenthalt in Australien<br />

Es weihnachtete schwer in Sydney. Zwar ließen mich die Australier<br />

mit jeder Menge Weihnachtsbäume, teilweise bis zu fünf<br />

Metern hoch, glitzern und Musikeinlagen inklusive, nicht vergessen,<br />

dass jenes Fest der Liebe nahte, doch mit Sonnenbrand<br />

von den letzten Strandeskapaden - man bedenke, es war Dezember<br />

- kam ich schwer in weihnachtliche Stimmung. Familie,<br />

Geschenke, Glühwein - auf die einfachsten Sachen galt es zu<br />

verzichten.<br />

Gefürchtet hatte ich ihn, den 24. Dezember, und konnte auch<br />

nicht leugnen, dass jener Tag ein gewisses Unbehagen in mir


30<br />

hervorrief. Weihnachten wurde nicht gefeiert, Weihnachten fiel<br />

aus. Zumindest in traditioneller Weise. Gott sei Dank ließ es sich<br />

unser norwegisch - deutscher - koreanisch - schwedischer - australischer<br />

Freunde-kreis nicht nehmen, zumindest gemeinsam<br />

essen zu gehen - auch, wenn das Mahl dürftig ausfiel, für jene<br />

Zeit war die Heimat vergessen.<br />

Ansonsten sieht Weihnachten in Australien wie folgt aus: Jede<br />

Menge Party, illegal Alkohol trinken am Strand und drei Tage<br />

wach bleiben. Was mich über die trübselige Stimmung hinwegtröstete,<br />

war die Aussicht auf SilVeSter. Tage zählen war<br />

angesagt, bevor wir uns als große Gruppe zu anderen 12.000<br />

Menschen am Sydney Harbour, wo die Oper und die Harbour<br />

Bridge sind, gesellten und 13 Stunden lang warteten, dass das<br />

mit 30 Millionen Dollar offiziell größte Feuerwerk der Welt in<br />

die Luft geblasen wurde.<br />

Was bringt nun das neue Jahr?<br />

Auf jeden Fall Veränderung. Unsere berühmt-berüchtigte<br />

deutsch-norwegische Wohngemeinschaft (die mir mehr norwegisch<br />

als englisch lehrte) ist drauf und dran, zu zerbrechen - als<br />

Resultat der Arbeitssuche meiner Mitbewohner. Die schönen<br />

Tage der Sesshaftigkeit sind gezählt, wenn ich auch bald meinen<br />

Job als Kellner aufgebe und endlich sorglos anfangen kann, zu<br />

reisen.<br />

„Flugstunde” zur Ballnacht<br />

Winterball: Förderkreis, Verband ehemaliger Schüler des <strong>Stephaneum</strong>s<br />

und das Gymnasium setzen liebgewordene Tradition<br />

im Bestehornhaus fort<br />

Emma und Otto sind überall anzutreffen, wo was los ist. Vornehmlich<br />

aber dann, wenn es sich um eine Veranstaltung handelt,<br />

die mit dem Gymnasium <strong>Stephaneum</strong> zusammenhängt.<br />

Wie jetzt zuletzt erst der von der Europaschule, dem Förderkreis<br />

und Verband ehemaliger Schüler des <strong>Stephaneum</strong>s veranstaltete<br />

Winterball, der „alle Jahre wieder” im Bestehornhaus stattfin-


31<br />

det. Am Wochenende zum nunmehr 16. Mal, diesmal charmant<br />

moderiert von Christian Tischer und Enrico Scheffler.<br />

Doch nicht nur die rauschende Ballnacht ist mittlerweile eine<br />

liebgewordenen Tradition. Auch die Auftritte von Emma (Anika<br />

Ruhland) und Otto (Enrico Scheffler), den notorischen Zuspätkommern<br />

unter den „Gästen”. Die zuverlässig unpünktlich in<br />

jede Festivität platzen, sind von Schulveranstaltungen kaum<br />

mehr wegzudenken. Die Auftritte des Garagentheaters - „echte<br />

Highlights”, wie Norbert Falke, Oberstufenkoordinator, findet.<br />

Hingucker gab es aber noch ganz andere an diesem Abend.<br />

Zeigten die Theater- und Laienspielgruppe des <strong>Stephaneum</strong>s<br />

Auszüge aus ihren Programmen.<br />

Fanden die Tanzdarbietungen des SV Arminia großen Anklang.<br />

Und es ging im wahrsten Sinne des Wortes hoch her mit den<br />

Cheerleadern vom Wernigeröder SV Rot-Weiß. Manch einem<br />

stockte da mitunter schon der Atem angesichts solch spektakulärer<br />

Stunts. Wahre Begeisterung entfachte die „Flugstunde”.<br />

Das gab´s halt noch nie. Dass die jungen Frauen und Männer<br />

aus Wernigerode nach Aschersleben gekommen sind, dafür<br />

hatte Schulleiter Klaus Winter gesorgt, der als Sportler in der<br />

Vorbereitungsphase „kräftig mitgewirbelt” hat, so Falke. Wie<br />

der Fachbereich Kunst, zuständig für die liebevolle Dekoration.<br />

„Erstmalig sind neben den ehemaligen Stephaneern auch richtig<br />

viele Schüler hier”, freut sich der Oberstufenkoordinator. Rund<br />

300 Karten sind über den Tisch gegangen. „Man muss überlegen,<br />

das Büfett auch künftig wegzulassen”, vermutet er, dass<br />

der im Vergleich zu den Vorjahre viel günstigere Eintrittspreis<br />

„gezogen” hat, speziell die Jugendlichen.<br />

Alles in allem ein runder Abend, getrübt nur durch einige kleine<br />

„Schönheitsfehler”. So wäre eine Begrüßung durch den Schulleiter<br />

durchaus wünschenswert gewesen, kam es zur zeitlichen<br />

Überschneidung von Programmpunkten, die teils im großen<br />

Saale, teils im Erdgeschoss stattgefunden haben und ließen<br />

Akustik wie Liedfolge der Band etwas zu wünschen übrig.


32<br />

Mit dem „Moonlight Orchestra” haben sich die Organisatoren<br />

zwar ein hochgradig professionelles Ensemble eingeladen und<br />

auf „exklusive Tanzmusik” gesetzt, die im Endeffekt vielleicht<br />

dann aber doch ein bisschen zu exklusiv für den Winterball war.<br />

„Das ist nicht jedermanns Geschmack”, rieselte es von etlichen<br />

Seiten leise Kritik, „die Band hätte peppiger sein können”, so<br />

enttäuschte Stimmen. „Nach so vielen Winterbällen ist die Erwartungshaltung<br />

groß”, weiß Falke, der die Einwände in gewisser<br />

Weise nachvollziehen kann.<br />

Nichtsdestotrotz war, ist und bleibt der Winterball ein Höhepunkt<br />

im Kulturkalender der Stadt. „Was Dietmar Schmidt<br />

angefangen hat, wird fortgesetzt, egal, was kommt”, denkt er<br />

schon an Nummer 17, wenn sich wieder Schüler und Ehemalige<br />

treffen, wenn wieder geschwatzt wird über die „alten Zeiten”,<br />

wenn wieder getanzt wird bis in die Morgenstunden...<br />

Susanne Thon<br />

Mitteldeutsche Zeitung<br />

Am Ende des Jahres 2008 erschien die 1. Auflage<br />

einer neuen Schülerzeitung<br />

Die neue Schülerzeitung<br />

„Ginkgo” ist da. Nach längerer<br />

Pause gibt es am<br />

<strong>Stephaneum</strong> eine Neuauflage<br />

der Schülerzeitung mit<br />

neuem Redaktionsteam,<br />

neuem Inhalt und neuem<br />

Outfit.<br />

Der Titel wurde dem Ginkgobaum<br />

im Schulgelände zu<br />

Ehren gewählt. Die Schülerin<br />

Klara Strube aus der Klasse<br />

10/1 hat sich auf Anregung<br />

einer Lehrerin bereiterklärt,


33<br />

als Chefredakteurin der Schülerzeitung zu arbeiten. Fünf weitere<br />

Schüler der Klassen 8 - 10 gehören ebenfalls zur Redaktion.<br />

Berichte über schulische Veranstaltungen, Interviews mit den<br />

Lehrern und Unterhaltsames bieten genügend Stoff, um die Zeitung<br />

interessant zu gestalten. Jeden 3. Monat soll die neue Schülerzeitung<br />

erscheinen. Da die Schüler viel Freude an ihrer Arbeit<br />

haben, geht alles ohne Anstrengung über die Bühne. Wird die<br />

Zeit knapp, ist man sogar zu Überstunden bereit!<br />

Es ist schon eine Umstellung mit der dänischen Sprache<br />

Öfter mal was Neues heißt es seit Beginn dieses Schuljahres an<br />

unserem Gymnasium: eine Arbeitsgemeinschaft zum Erlernen<br />

der Sprache unserer nördlichen Nachbarn wurde gegründet.<br />

Immer freitags finden sich eine junge Lehrerin und 20 Schüler<br />

zu diesem Zwecke zusammen.<br />

Inzwischen können sich die Schüler auch schon mit einfachen<br />

Sätzen unterhalten.<br />

Es bedarf schon intensiver Sprechübungen, um die Sprache<br />

mit dem besonderen Akzent fehlerfrei aussprechen zu können.<br />

Daher ist das miteinander Sprechen die wichtigste und ergiebigste<br />

Trainingsform.<br />

Sich als Europaschule weiter zu profilieren und Verbindung zu<br />

Leuten aus unserem Nachbarland aufzunehmen sind langfristig<br />

ins Auge gefasst.


34<br />

Die Schülerakademie startete am 17. Februar<br />

mit einem Nobelpreisträger als Referenten<br />

Der Gedanke, im <strong>Stephaneum</strong> eine Schülerakademie ins Leben<br />

zu rufen, existiert schon eine geraume Zeit.<br />

Der Förderkreis, der Verband ehemaliger Schüler des <strong>Stephaneum</strong>s<br />

und die Schulleitung regten an, diese Idee in die Tat<br />

umzusetzen.<br />

Das Bildungsangebot soll einmal im Monat von Persönlichkeiten<br />

aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kunst oder Sport<br />

ergänzt werden.<br />

Prof. Peter Grünberg eröffnete als 1. Berichterstatter die Reihe.<br />

Während seines Vortrages wurden hohe Anforderungen an das<br />

physikalisch-wissenschaftliche Verständnis gestellt.<br />

Im Forschungszentrum Jülich war er 32 Jahre erfolgreich tätig.<br />

Ohne seine Forschung wäre die Computerfestplatte mit den Leseköpfen<br />

nach dem Grünberg-Prinzip nicht denkbar.<br />

Im Jahre 2007 erhielt er den Nobelpreis für Physik.<br />

Die Berufsfindung ist kein einfacher Weg<br />

Jeder, der im Studium oder im Berufsleben ein paar Jahre hinter<br />

sich hat, weiß, ob er den richtigen Beruf gewählt hat.<br />

Um herauszufinden, ob man Eignung für diesen oder jenen<br />

Beruf hat und um den richtigen Weg einschlagen zu können,<br />

wurde am <strong>Stephaneum</strong> der 2. Berufsfindungstag durchgeführt.<br />

An Ständen von mehr als 50 Institutionen konnten sich die<br />

Schüler informieren, damit die Überlegungen und Entscheidungen<br />

zur Berufsfindung leichter fallen. Es wurden Berufe<br />

der Landwirtschaft vorgestellt. Auch für Hotelberufe wurde<br />

geworben.


35<br />

Nicht zuletzt stellten sich auch die Fachhochschule der Polizei<br />

Aschersleben, die Hochschule Harz, die Hochschule Anhalt und<br />

das Studentenwerk Halle vor.<br />

Die Schüler waren sich einig, sie haben viel erfahren und können<br />

sich bessere Vorstellungen von unterschiedlichen Berufen<br />

machen.<br />

Auf den Spuren gefallener Stephaneer<br />

Für einen Geschichtsunterricht einmal anders haben sich sieben<br />

Schülerinnen der 12. Klasse entschieden.<br />

Sie begeben sich auf die Spurensuche nach dem Schicksal<br />

ehemaliger Stephaneer, die blutjung im 2. Weltkrieg ihr Leben<br />

lassen mussten.<br />

Die Zeit drängt, denn der Kreis der Zeitzeugen wird immer<br />

kleiner.<br />

Im Gedenkheft „In memoriam” sind alle Namen der gefallenen<br />

Stephaneer zu finden.<br />

Verantwortlich für dieses Vorhaben ist der amtierende Schulleiter<br />

und Geschichtslehrer Klaus Winter. Unterstützung findet<br />

er durch den Verband der ehemaligen Schüler des <strong>Stephaneum</strong>s<br />

und den „Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge”.<br />

Die Nachforschungen sind langwierig, aber durch das Suchen<br />

nach Einzelheiten aus den Biografien, Gespräche mit Familienangehörigen<br />

und anderen Zeitzeugen wird diese Geschichte<br />

bewegt und lebendig.<br />

Viele sind an der Front gefallen. Sogar Frauen mussten ihr<br />

Leben lassen.<br />

Noch kurz vor dem Kriegsende sind die Gebrüder Otto und<br />

Hans-Joachim Bestehorn ins Konzentrationslager Buchenwald<br />

zwangsweise verschickt worden.<br />

Ihre Projektarbeiten werden die Schülerinnen als öffentliches<br />

Kolloquium während der mündlichen Abiturprüfungen<br />

verteidigen.


36<br />

JUGEND HEUTE<br />

Ein Jahr Auslandsaufenthalt erfreut sich<br />

immer größerer Beliebtheit<br />

Es ist einleuchtend, dass sich durch einen längeren Auslandsaufenthalt<br />

der Gesichtskreis erweitert.<br />

Er bringt auch noch weitere Vorteile:<br />

• Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung und Bildung<br />

• Das Selbstbewusstsein wird gefestigt<br />

• Die Sprachkenntnisse werden bedeutend verbessert<br />

Wer die Möglichkeit hat, ein Jahr im Ausland zu verbringen,<br />

sollte sie unbedingt wahrnehmen.<br />

ASCHERSLEBEN IN KÜRZE<br />

„Aschersleben - eine Stadt macht Schule” -<br />

ein neues Buch über unsere Stadt<br />

Wir alle können stolz sein und uns freuen, dass es in Aschersleben<br />

Menschen mit viel Unternehmungsgeist und Engagement<br />

gibt.<br />

Diese Eigenschaften zeichnen Ulrike Preden und Peter Potuschak,<br />

beide sind Mitglied des Kulturkreises „Adam Olearius”,<br />

aus. Sie gaben am Ende des Jahres 2008 ein Buch über die lange<br />

und umfangreiche Schulgeschichte der Stadt heraus.<br />

Mit viel Fleiß und persönlichem Einsatz bei den Nachforschungen<br />

ist eine Broschüre mit 170 Seiten entstanden. 750 Jahre<br />

Schulgeschichte wurden in drei Jahren zusammen getragen.<br />

Beide gehören zur Initiativgruppe Bau- und Stadtgeschichte im<br />

Kulturkreis „Adam Olearius”.


37<br />

Die finanziellen Zuwendungen der Rudolf-Christian-Boettger-<br />

Stiftung und der Sparkassenstiftung Aschersleben-Staßfurt<br />

ermöglichten die Herausgabe der Broschüre.<br />

Es gibt den Nachweis, dass das <strong>Stephaneum</strong> die älteste Schule<br />

der Stadt ist. Im Laufe der Zeit gab es mehr als 30 Schulstandorte<br />

in Aschersleben, wobei die meisten am Promenadenring<br />

stehen oder standen.<br />

In der Asservatenkammer des Museums<br />

befand sich ein wertvolles Stück<br />

Es ist bekannt, dass das Museum am Markt mit vielen Ausstellungsstücken<br />

auf die reiche Geschichte der Stadt Aschersleben<br />

verweisen kann.<br />

Als vor wenigen Monaten die Arbeitsgemeinschaft Polizeiwaffen<br />

in Zusammenarbeit mit dem Museum die Restaurierung<br />

alter Waffen in die Wirklichkeit umsetzte, stießen sie unter anderem<br />

auf einen alten Polizeihelm. Niemand ahnte etwas davon.<br />

Ein Fachmann auf diesem Gebiet hat ihn als Preußischen Polizeihelm,<br />

Modell 1844 identifiziert.<br />

Im Jahre 1844 wurde die preußische Polizei zum ersten Mal mit<br />

Helmen ausgestattet.<br />

Mit viel Aufwand werden alle Teile des Helms gereinigt gepflegt<br />

und teilweise gerichtet.<br />

Bemerkenswert daran ist, dass solch ein Helm nur noch zweimal<br />

im Original existiert.


38<br />

Ein neuer Bildband von Aschersleben<br />

ist nach 15 Jahren erschienen<br />

In folgende 8 Kapitel ist das neue Buch gegliedert:<br />

• „Acht Kapitel”<br />

• „Wiege Ascherslebens”<br />

• „Das Herz der Stadt”<br />

• „Handel im Zuge der Zeit”<br />

• „Die Stadtbefestigungsanlage”<br />

• „Das grüne Aschersleben”<br />

• „Aschersleben im Wandel”<br />

• „Wohnen und Arbeiten”<br />

Die Stadtansichten sind dokumentarische Aufnahmen des MZ-<br />

Fotografen Frank Gehrmann. Vervollständigt wurden sie von<br />

Martin Lampadius, Karina Hallmann und Matthias Röhricht.<br />

Der Museumsleiter Andreas Smith schrieb die Texte dazu. Herausgeber<br />

ist das Buchhaus am Markt.<br />

Die Nachfrage war groß, denn es beinhaltet mit zahlreichen<br />

Bildern die Vergangenheit und die Gegenwart.<br />

Die Ascherslebener Kinofreunde<br />

haben noch einmal Glück gehabt<br />

Über die Ankündigung im August des vorigen Jahres, dass am<br />

13. Dezember der Filmpalast am Markt schließen sollte, reagierten<br />

die Ascherslebener Filmfreunde schockiert.<br />

Leider sind die Besucherzahlen in diesem Kino rückläufig.<br />

Kurz vor dem Jahresende 2008 jedoch wurde bekannt, dass es<br />

ab dem 1. Januar <strong>2009</strong> einen neuen Besitzer geben wird, der das<br />

Lichtspieltheater in gewohnter Weise weiterführen will.


39<br />

Das ist gut so, denn erst im Jahre 2000 war es nach einer Modernisierung<br />

und dem Einbau zeitgemäßer Kinotechnik für<br />

mehrere Millionen Euro wieder eröffnet worden.<br />

Im 100-jährigen Museum wird Geschichte bewahrt -<br />

Eröffnung der Schau zum 100-jährigen Bestehen<br />

des Museums zu Aschersleben am 11.01.<strong>2009</strong><br />

Hätten sich im Jahre 1993 nicht interessierte und engagierte<br />

Männer und Frauen als Förderverein organisiert, würde das Museum<br />

am Markt nicht mehr existieren. Ihnen ist es zu verdanken,<br />

dass der 100-jährige Geburtstag gefeiert werden konnte.<br />

Ein Königshumpen von 1847 im Museum -<br />

eine wertvolle Antiquität<br />

Anlässlich dieses Jubiläums wurde<br />

im Museum die Sammlung „Verborgene<br />

Raritäten” gezeigt, die mit<br />

viel Fleiß und Sorgfalt vorbereitet<br />

wurde.<br />

Eröffnet wurde das Ascherslebener<br />

Museum am 08. November 1908.<br />

Seitdem haben fleißige Liebhaber<br />

viel Ausstellungsmaterial zusammen<br />

getragen und gepflegt.<br />

Die Ausstellung war in drei Abteilungen eingeteilt:<br />

1. Beginn der Sammlung musealer Gegenstände im alten <strong>Stephaneum</strong><br />

bis zur kriegsbedingten Einlagerung<br />

2. Neueröffnung im ehemaligen Logenhaus bis zur Wende<br />

3. Rekonstruktionsarbeiten ab 1990 und Neugestaltung der<br />

ständigen Ausstellung<br />

Nun kann jeder Besucher die lange Geschichte der Stadt nachvollziehen.<br />

Die Stadt lässt sich dieses Haus auch eine Menge<br />

Geld kosten, damit die nachfolgenden Generationen die lange<br />

Geschichte der Stadt Aschersleben noch nachvollziehen können.


40<br />

Ehepaar Kopsch widmet dem städtischen Museum<br />

einen echten Buhe<br />

Beim Verein der Freunde und Förderer des Ascherslebener<br />

Museums herrschte am 15. Januar Freude über die Geschenke<br />

von Anneliese und Werner Kopsch, die aus Altersgründen ihren<br />

Wohnsitz in der Eifel aufgegeben haben.<br />

Museumsleiter Andreas Schmidt und Michael Herre betrachten die wertvollen Stücke<br />

Beide sind ihrer alten Heimat noch sehr verbunden und sind<br />

auch treue Mitglieder des Stephaneerverbandes.<br />

Zu diesen Sammlungstücken gehören auch drei Bilder des<br />

Malers und großen Stephaneers Walter Buhe von beachtlichem<br />

Wert, denn teilweise tragen sie eine Widmung oder eine<br />

Signatur.<br />

Walter Buhe und Anneliese Kopsch waren sogar persönlich<br />

miteinander bekannt.<br />

Diese Bilder werden in der im April beginnenden Buhe-Ausstellung<br />

zusammen mit anderen Werken zu sehen sein.<br />

Auf jeden Fall sind sie eine hervorragende Ergänzung der musealen<br />

Sammlung.


41<br />

In die Lübenschule zieht neues Leben ein<br />

Am Tag der offenen Tür lag schon in der Luft, dass das<br />

Schulgebäude, gebaut im Jahre 1865, nach und nach ein Kultur-<br />

und Bildungszentrum wird, umgeben vom Grün der<br />

Augustapromenade.<br />

Nachdem diese Sekundarschule, die den Namen ihres ersten<br />

Schulleiters August Lüben trägt, mit der Burgschule zusammengeschlossen<br />

wurde, sind schon die Musikschule und die<br />

Malschule in unterschiedliche Räumlichkeiten eingezogen.<br />

Für die Sanierung des alten Gebäudes sind erhebliche Geldbeträge<br />

erforderlich. Dach und Fassade stehen dabei an vorderer<br />

Stelle. Der Landkreis und die Stadt Aschersleben wollen sich<br />

an den Kosten beteiligen. Das VHS-Bildungwerk und das Berufliche<br />

Bildungs- und Rehabilitationszentrum planen dafür<br />

gemeinsame Projekte.<br />

Sicherungsmaßnahmen zum Erhalt des Halken<br />

Die Häuser Halken Nr. 6 und Nr. 7 haben eine gemeinsame Giebelwand.<br />

Von oben eindringende Feuchtigkeit hat diese Wand<br />

zum Einsturz gebracht.<br />

Die Stadt Aschersleben ist Eigentümer von Haus Nr. 6, Nr. 7 gehört<br />

dem Verein „Zukunft für den Halken”. Für 20.000 € wurde<br />

in den Wintermonaten die Giebelwand wieder errichtet und das<br />

Dach repariert.<br />

Nun machen sich beide Gedanken über die zukünftige Nutzung.


42<br />

Die Stadt Aschersleben legt Wert<br />

auf den Begriff „Wachstumsraum”<br />

Dem Entwurf des Landesentwicklungsplans hat der Stadtrat<br />

von Aschersleben mit einer Stellungnahme mehrheitlich zugestimmt.<br />

Diese enthält ein paar Änderungen deren wichtigster<br />

Punkt der Wachstumsraum ist.<br />

Die Stadt hat InVeStitionsschwerpunkte wie Vliesstoffe, Maschinenbau,<br />

Keramikindustrie, Kunststoffe und Logistikzentrum.<br />

Die Gewerbegebiete sind durch die B 6n, die A14 und die<br />

B 180 verkehrsmäßig bestens angebunden. Außerdem sind sie<br />

im Land Sachsen-Anhalt bedeutsam.<br />

Die Zahl der Arbeitsplätze konnte in 15 Jahren von 1.164 auf<br />

1.630 erhöht werden.<br />

Erweiterungen sind schon in Vorbereitung.<br />

Informationstreffen an der Laga-Baustelle Herrenbreite<br />

Im Februar trafen sich vor Ort mit der Ministerin für Landwirtschaft<br />

und Umwelt, Petra Wernicke, ein Landtagsabgeordneter,<br />

der Leiter des Landesverwaltungsamtes, hochrangige Vertreter<br />

der Stadt, der Vorsitzende und Mitglieder des Fördervereins für<br />

die Landesgartenschau. Gemeinsam wollte man sich ein Bild<br />

vom Ergebnis der bisherigen Arbeiten machen. Petra Wernicke<br />

stellte fest: „Wir liegen bisher genau im Zeitplan.”<br />

Für Aschersleben ist die Laga eine Riesenchance, da die Anlagen<br />

in der Innenstadt eine große Aufwertung erfahren. Es<br />

wird kein neu angelegtes Areal geben, sondern gleich bei der<br />

Ankunft mit der Bahn oder mit dem Bus kommt man auf die<br />

neu gestaltete Herrenbreite. Schnell erreicht man weitere Höhepunkte<br />

wie den Bestehornpark und den Promenadenring.<br />

5,2 Millionen Euro Fördermittel kann die Stadt dafür aufwenden<br />

und vom Konjunkturpaket II könnten auch noch Mittel fließen.<br />

Die Ministerin wurde das 100. Mitglied des Laga-Fördervereins.


43<br />

ASCHERSLEBENER BALLADEN UND GEDICHTE<br />

Unser Turm<br />

von Dr. Johannes Schwahn (†)<br />

Wir wollen wieder in den Abend schauen<br />

zu jenem hohen Turm aus frühen Tagen.<br />

Der Antwort gab so manchen bangen Fragen,<br />

empor gesandt aus kindlichem Vertrauen.<br />

Es war ein heiliges, zielsicheres Bauen,<br />

das Stein um Stein so stolz empor getragen.<br />

Wie damals spüren wir sein kündend Ragen<br />

Inmitten dumpfer Lauheit fremden Grauen.<br />

Der alte, stolze Turm ist uns geblieben.<br />

Ein frommer Mahner allen frechen Ränken,<br />

ein tröstend Bild in kampfeslauter Zeit:<br />

Noch strömen Quellen selbstlos - hehres Lieben,<br />

um sich dem andren glaubend zu verschenken ---<br />

begreife die Welt, nur Menschenliebe uns befreit !<br />

AUS DEM VERBANDSLEBEN<br />

Landesgruppe Berlin-Brandenburg<br />

Nachdenklichkeit, Hoffnung und Freude im Advent<br />

03. Dezember <strong>2009</strong><br />

Seit langem erstrahlen im Dezember Kurfürstendamm, Tauentzien-,<br />

Friedrichstraße, Potsdamer-Platz-Arkaden und der<br />

prächtige Berliner Boulevard „Unter den Linden” festlich im<br />

Lichterglanz. Die stimmungsvolle Atmosphäre, dazu die Vielfalt<br />

der illuminierten Weihnachtsmärkte bezaubern jahrein<br />

jahraus Touristen aus aller Welt. Auch wir „Ehemalige” mit<br />

sich ähnelndem heimatlich-schulischen Erinnerungsraum erfreuten<br />

uns des Anblicks, sofern ein solcher Anmarschweg von<br />

uns gewählt wurde, um Stunden adventlicher Besinnlichkeit<br />

gemeinsam zu erleben.<br />

Johann-Georg-Stuben (Berlin-Wilmersdorf)


44<br />

Stehend: Dr. Annemarie Roethe-Zacharias, Alfred Schneider,<br />

Dr. Otto Zacharias, Harald Espe, Cecilia Hass-Afia, Manfred<br />

Güntzel, Dr. Günter Fuchs<br />

Sitzend: Dr. Helga Rayner-Jahnecke, Helene Schneider-Eichstädt,<br />

Dr. Therese Steppermann-Eiffen, Marlene Zacharias-<br />

Grützke, Dr. Anneliese Fuchs-Schmuck<br />

Unser Beisammensein ließ bei näherem Hinhören zwei Ausformungen<br />

erkennen, eine christlich begründete und eine aus den<br />

Bindungen der Kirche losgelöste weltliche, ebenbürtig in eins<br />

gesetzt: sekulare Elemente weihnachtlichen Brauchtums neben<br />

solchen der Menschwerdung des Wortes Gottes - das Kind in<br />

der Krippe als Grund unseres Glaubens. Alles das gesagt in stilvollem<br />

Ambiente bei anheimelndem Kerzenschein und an einer<br />

liebreich hergerichteten Kaffeetafel. Als Überraschung gab`s<br />

für jeden einen vom Nikolaus „gesponserten” Goldbarren aus<br />

Schokolade mit einem Abbild der „Himmelsscheibe von Nebra”.<br />

Sie war Gegenstand eines Berichts (Dr. Helga Rayner-Jahnecke)<br />

über das Jahrstreffen 2008 unseres Verbandes, während wir uns<br />

Kaffee und Kuchen munden ließen. Eine Kopie der Scheibe,<br />

als einer der wichtigsten archäologischen Funde des vorigen


45<br />

Jahrhunderts befindet sich in dem multimedialen Besucherzentrum<br />

„Arche Nebra” über dem Unstruttal. Sie hat einen Durchmesser<br />

von 32 cm, wiegt 2,2 kg. Ihre Goldauflagen zeigen uns<br />

die bislang älteste Darstellung des Kosmos weltweit. Hinterlassen<br />

wurde sie in der Bronzezeit auf dem Gipfel des Mittelberges<br />

bei Nebra, zusammen mit wertvollen Beifunden (Schwerter,<br />

Beile, Armspiralen, Meißel).<br />

Die bronzezeitliche „Himmelsscheibe von Nebra” ist nicht in einem Zuge<br />

hergestellt, sondern nach und nach mit einzelnen Goldobjekten erweitert<br />

worden. Im Jahr 1999 von zwei Raubgräbern entdeckt, hielten diese sie für<br />

einen Eimerdeckel, verkauften sie zusammen mit den Beifunden für 32.000<br />

DM an einen Zwischenhändler. Von ihm kam sie in die Schweiz - dieses<br />

Mal für 236.000 DM. Dort bot man die Scheibe für 700.000 DM auf dem<br />

Schwarzmarkt an, wo die Polizei das kostbare Stück im Jahr 2002 bei einer<br />

fingierten Übergabe sicher stellte. So gelangte der Schatz auf Umwegen zu<br />

seinem eigentlichen Besitzer, dem Land Sachsen-Anhalt.<br />

Dieses bildhaft Nacherlebte war verbunden mit dem Glück,<br />

sich über mancherlei gedanklich auszutauschen. Es bedurfte<br />

eigentlich kaum zusätzlicher Worte, um an die biblische Weihnachtsgeschichte<br />

zu erinnern, weil die daraus abgeleiteten Sitten<br />

und Gebräuche mehr oder weniger alle Menschen unseres Kulturkreises<br />

erfassen, selbst wenn sie der Kirche fern stehen oder<br />

ihr nicht angehören. Ihrem Sinngehalt entsprechend, wünschte<br />

man sich in der Kindheit alle Jahre wieder, beschenkt zu werden<br />

oder hoffte mit der aufgeregt vorgetragenen Botschaft von<br />

der Ankunft Jesu Christi anderen Freude zu bereiten. Natürlich<br />

waren daheim in der „Guten Stube” die traditionellen Weihnachtslieder<br />

zu hören, u. a. das schon seit Jahrhunderten auf<br />

Sizilien bekannte und von uns angestimmte „O du fröhliche...”.<br />

Die Melodie hat zwar die uns bekannte Tonfolge, jedoch bezieht sich der<br />

lateinische Text des „o Sanetissima, o Piissima, Dulcis Virga Maria” auf die<br />

Jungfrau Maria. Original übernommen, schrieb der Theologe Johannes Falk<br />

zur eingängigen Melodie neue Texte, bezogen auf die christlichen Hochfeste:<br />

die „gnadenbringende Weihnachts-, Oster- und Pfingstzeit. Einer seiner<br />

Schüler, Heinrich Holzschuher, machte das „Allerdreifeiertagslied” zum<br />

weltweit erfolgreichen Weihnachtslied. Er dichtete zur ersten Weihnachtsstrophe<br />

des Jahres 1816 die bekannten zwei weiteren, allerdings erst 15<br />

Jahre danach.


46<br />

Auch unter dem Adventskranz habe ich dieses Weihnachtslied<br />

häufig gesungen, nichts ahnend, dass die Sitte, aus Tannengrün<br />

gefertigte grüne Kränze aufzuhängen, auf heidnische Rituale<br />

zurückgeht. Wie ich weiß, sind sie erst in der zweiten Hälfte<br />

des 19. Jh. mit 4 Kerzen bestückt worden, so wie ich es im<br />

heimatlichen Aschersleben zur Advents- und Weihnachtszeit<br />

mit der ganzen Familie in der evangelisch reformierten Kirche<br />

erlebt habe.<br />

Mir kommt dabei das bürgerlich geprägte Eckhaus unmittelbar an der<br />

Rathauspassage in den Sinn, das durch seinen schmucken Erker mit der<br />

Inschrift auffällt: „Eine feste Burg ist unser Gott”. Eine kleine Tafel mit<br />

kirchlichen Nachrichten am Eingang ließ einst den Uneingeweihten vermuten,<br />

dass es sich um ein kirchliches Haus handeln könnte. Tatsächlich<br />

war es schon zu jener Zeit das Pfarrhaus unserer Gemeinde, Heimstätte<br />

meines vom Pfarrer Friedrich Dewerzeny (R.I.P.) gestalteten Konfirmationsunterrichtes<br />

im Eckzimmer. Überliefert ist, dass es im Jahr 1819 Zeuge<br />

einer eigenartigen Taufgesellschaft gewesen sein soll. Als der Prediger<br />

Douglas sein zehntes Kind taufte, wurden sowohl der reformierte Prediger<br />

aus Klein-Schierstedt als auch der lutherische und der katholische Pfarrer<br />

eingeladen, damals nicht selbstverständlich, heute schon eher.<br />

Den Chronisten zufolge soll die Gemeinde ihre Blütezeit in<br />

den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit mehr als<br />

6.000 Seelen gehabt haben - das war die Zeit des Beginns<br />

meiner christlich-religiös begleiteten Kindheit. Das zugehörige<br />

Gotteshaus - meine Tauf- und Konfirmationskirche - war die<br />

gegenüber dem Pfarrhaus befindliche alte Mönchskirche (jetzt<br />

katholische Marktkirche): um das Jahr 1280 als Franziskaner-<br />

Kloster-Kirche erbaut, im Jahr 1524 von den „Bettelmönchen”<br />

verlassen, als evangelisch-reformierte Kirche im Jahr 1699 eingeweiht,<br />

vom Stadtarchitekten Dr. Heckner im Jahr 1909 mit<br />

einem Glockenturm versehen. Erinnerlich ist mir, wie mich in<br />

Kindertagen das Geläut der Marktkirche schon von fern zum<br />

Kirchgang einlud.<br />

Inzwischen zu einem Jüngling herangewachsen, wurde der<br />

Marktplatz ebenso zur „Kontaktpflege” genutzt. Die Kinderträume<br />

als spielerische Freuden hatten sich erfüllt - nun legte<br />

man sein „unbeschwertes Tun” trotz Kriegswirren auf die


47<br />

Ostseite des Marktplatzes, den so genannten Bummel. Er erstreckte<br />

sich in den 30er und 40er Jahren des v. Jh. von der Taubenstraße<br />

über die Marktkirche bis nach dem Lichtspieltheater<br />

A. M. Palast. Die Schaufenster von „Otto Stuss”, „Lüneburg”<br />

sowie „Rahmlow und Kressmann” waren in der Adventszeit<br />

- wie die der meisten Geschäfte in den anliegenden Straßen -<br />

zwar festlich geschmückt, wegen kriegsbedingter Verdunkelung<br />

jedoch nur spärlich ausgeleuchtet.<br />

Ich muss gestehen,: die Auslagen in den Schaufenstern waren es nicht<br />

(allein), die meine Aufmerksamkeit erweckten. Die Blicke galten den bummelnden<br />

anmutigen Mädchen oder den Freunden in blauer und feldgrauer<br />

Uniform, die sich des Weihnachtsurlaubs erfreuten. Wo man in jener Zeit<br />

die erste Verliebtheit verspürte, dort mag man noch heute gedanklich gern<br />

verweilen. Nach und nach verebbte die Anzahl jener, die von der Front<br />

kommend ihren Freundeskreis auf der adventlich geschmückten „Bummelmeile”<br />

suchten. Heute wissen wir es genau, wo viele von ihnen geblieben<br />

sind. Die für mich unvergessene Festansprache des ehemaligen Stephaneers,<br />

des Pfarrers Dr. Paul Wekel (R.I.P.), im Rahmen des Jahrestreffens<br />

1994 unseres Verbandes hat nochmals die Hintergründe aufgezeigt. Bei der<br />

Einweihung der Gedenkkassette mit den Namen der gefallenen Stephaneer<br />

beider Weltkriege hinterfragte er nachdenklich das verhängnisvolle Einst.<br />

Ich erinnere mich, wie allmählich vor dem A. M . Palast das abendliche<br />

Treiben verstummte, man schließlich selbst zu denen gehörte, die sich dort<br />

vergnüglich bewegt hatten.<br />

Unvergessen bleiben filmische Reminiszenzen an damals berühmte<br />

Schauspieler, die uns in den Kriegsjahren von der Leinwand<br />

herab Zerstreuung brachten. Fast ritualisiert besuchte man<br />

unsere heimatlichen Filmbühnen am Düsteren Tor 6 (Kammer-<br />

Lichtspiele), auf den Hopfenmarkt 4 (Stadttheater-Lichtspiele)<br />

und eben den vom Architekten Carl Fugmann geschaffenen,<br />

inzwischen denkmalgeschützten, derzeit in seiner Existenz<br />

gefährdeten A. M. Palast. Urkunden verraten: Die feierliche<br />

Eröffnung des Tonfilmhauses nach fünfmonatiger Bauzeit fand<br />

am 14. November 1930 mit der Aufführung des Film „Die drei<br />

von der Tankstelle” statt. Gern wäre ich dabei gewesen; leider<br />

war ich erst 3 Jahre 9 Monate und 7 Tage alt. So bleibt mir nur<br />

das wiederzugeben, was im Archivmaterial nachzulesen ist.


48<br />

Hier stand früher ein Fachwerkhaus aus dem 19. Jh., dass sich durch die<br />

Kleinteiligkeit seiner Gliederung völlig der Marktkirche unterordnete, vergleichbar<br />

mit dem vis-a-vis gelegenen, neuerdings restaurierten „Birnstielhaus”.<br />

Man vertrat die Ansicht, je schlichter die Erscheinung des Neubaus,<br />

desto eher ist ein harmonischer Zusammenhang mit der alten Kirche zu<br />

erzielen: marktseitige Kunststeinfassade, streng gestalteter Putzbau mit<br />

hellgelb getönten Flächen, mit Schiefer eingedecktes Dach, verkupferte<br />

Dachrinnen. Im Innern imponierten vor allem die geräumige Kassenhalle,<br />

die Treppen für den Rang, der große Zuschauerraum mit Parkettlogen, das<br />

Rangfoyer und die Empore.<br />

Neben einen Sakralbau feinfühlend gestellt, ist das einstmals<br />

moderne Bauwerk nach wie vor ein architektonisch gelungenes<br />

nachbarschaftliches Bindeglied, nur abgegrenzt durch die<br />

Mönchsgasse. Von hier aus gelangte ich damals bei nicht jugendfreien<br />

Spielfilmen mittels „befugter” (Wehrpass) Freundeshand<br />

seitlich ins Kino, und zwar über die von innen leicht zu öffnenden<br />

(Not-)Ausgangstüren und so auf den begehrten Klappsitzplatz.<br />

Derartiges ereignete sich besonders in der Advents- und Weihnachtzeit,<br />

in der eine Handvoll Freunde auf Heimaturlaub waren:<br />

sie werden gespürt haben, wie wohltuend es ist, jetzt „bei Muttern”<br />

zu sein. Wir, die wir den Krieg mit einer Blessur überlebt<br />

haben, können das eigens nachempfinden. Sind wir doch dankbar<br />

für die wiedergewonnene Wertschätzung des Lebens. Dennoch<br />

bedrücken uns lebendig werdende Erinnerungen an gefallene<br />

Freunde, die in der Blüte ihres Lebens mit uns guter Dinge und<br />

glücklich waren.<br />

Wer zur Vorweihnachtszeit einsam ist, wird trotz allem das stets<br />

aufs Neue schmerzlich verspüren. Der uns geschenkte Glaube<br />

möge gerade jetzt tröstend die Herzen erwärmen, Liebe und Fürsorge<br />

für andere Menschen erwecken. Sie ist andererseits immer<br />

die Zeit der unermüdlichen Hoffnung und Heimlichkeiten mit<br />

unverwechselbaren Sinnesfreuden. Hinzu kommt die christliche<br />

Botschaft als das hell erstrahlende Licht, das die Dunkelheit unserer<br />

Welt erleuchtet und obendrein den Staub des Alltags von<br />

der Seele streift. - Wen all` das erreicht hat, wird frohgemut und<br />

voller Zuversicht seinen Heimweg angetreten haben.<br />

Dr. med. habil. Günter H. P. Fuchs


49<br />

Gruppe Hannover - Niedersachsen<br />

Sehr bedauerlich ist, dass es auch im Jahr 2008 nicht möglich<br />

war, einen Tagesausflug für unsere Gruppe durchzuführen.<br />

Da setzten wir wieder einmal darauf, dass unsere Einladung zur<br />

traditionellen vorweihnachtlichen Zusammenkunft im Dezember<br />

recht viele Zusagen bringen würde.<br />

Das ist auch geschehen: trotz einiger Absagen konnten wir am<br />

06. Dezember über 30 Freunde aus nah und fern im Kaminzimmer<br />

des Hotels Wienecke XI begrüßen.<br />

Wie immer waren die Tische weihnachtlich geschmückt. Besonders<br />

freuten wir uns über die Teilnahme von Stephie und<br />

Michael Herre aus Aschersleben, sowie Edith und Claus Wachenbrunner<br />

aus Erlangen.<br />

Nach der Begrüßung bekamen wir durch Michael Herre neueste<br />

Informationen über den Verband, aber auch über die vielfachen<br />

Vorbereitungen zur Landesgartenschau 2010 für Sachsen - Anhalt<br />

in Aschersleben.<br />

Wir dachten an liebe Freunde, die nicht kommen konnten. Wie<br />

immer sandten wir Grußadressen an einige von ihnen.<br />

Bei Kaffee und Kuchen gab es Gelegenheit zum Gespräch<br />

untereinander.<br />

Wir waren dankbar, dass unser Freund Dr. Günter Wichmann<br />

aus Berlin wieder Videos mitgebracht hatte. Dieses Mal überraschte<br />

er uns mit einem Rückblick auf einige „3-Jahrgangs-<br />

Treffen” der letzten Jahre, an die jeder, der sie miterlebt hat,<br />

gern zurückdenkt. Und wir dachten auch schon ein wenig an das<br />

nächste geplante Treffen im Mai <strong>2009</strong> in Potsdam.<br />

Natürlich machte der Grabbelsack wieder die Runde und brachte<br />

für jeden nette Überraschungen.<br />

Erstaunlich ist stets, wie schnell die gemeinsamen Stunden<br />

vergehen. Wir konnten im hübschen Raum zum Abendessen<br />

bleiben, daran nahm ein großer Kreis teil.


Drei aus der Familie Dienemann<br />

50<br />

Und da auch vom Übernachtungsangebot zahlreich Gebrauch<br />

gemacht wurde, gab es am nächsten Morgen nochmals ein fröhliches<br />

Zusammensein beim Kaffeetrinken.


51<br />

In Hannover waren zusammen: Christa Bestehorn (Hannover);<br />

Achim Breitschuh und Frau (Kiel); Dr. Ekkehard Dienemann<br />

und Frau (Hannover); Dr. Irmgard Dienemann (Hannover) Karlheinz<br />

Haake und Frau (Delmenhorst); Michael Herre und Frau<br />

(Aschersleben); Dr. Hubertus Hitschhold und Frau(Garbsen);<br />

Lothar Hosang und Frau (Bielefeld); Eberhard Krueger und Frau<br />

(Thedinghausen); Karsten Lichtenberg und Frau (Hannover)<br />

Gerhard Löchelt und Frau (Koldingen); Günter Nathow und<br />

Frau (Hannover); Dr. Camilla Seefeldt (Magdeburg); Diether<br />

Siegel und Frau (Bad Salzuflen) Herbert Schwarz und Frau<br />

(Bielefeld); Leonides Weißmann (Leipzig); Dr. Günter Wichmann<br />

und Frau (Berlin); Erika Wittig (Bremen); Claus Wachenbrunner<br />

(Erlangen).<br />

Leider muss ich meinen kleinen Bericht um einen traurigen<br />

Zusatz erweitern: gleich im 1. Monat des neuen Jahres haben<br />

wir drei liebe Freunde und treue Stephaneer aus unserer Gruppe<br />

Hannover/Niedersachsen verloren.<br />

Wir denken an:<br />

Richard Bestehorn, Hansjoachim Schütte und Dr. Johannes<br />

Schwahn<br />

Sie hinterlassen eine große Lücke, wir werden sie sehr vermissen.<br />

EHEMALIGE BERICHTEN<br />

Nachsitzen<br />

Karsten Lichtenberg<br />

Während des Krieges war die „Burgschule” in Aschersleben,<br />

in der das Lyzeum untergebracht war, wie mancher sich noch<br />

erinnern kann, einige Zeit von einer Flakeinheit als Kaserne<br />

beansprucht. Und während die Flaksoldaten an Geschützen<br />

und Scheinwerfern auf dem Schulhof exerzierten, mussten die<br />

Lyzeumsschülerinnen in Klassenräumen anderer Schulen ihren<br />

Unterricht absolvieren. So wurde denn auch in der Aula unseres


52<br />

altehrwürdigen <strong>Stephaneum</strong>s Musikunterricht mit den Mädchen<br />

abgehalten. Das war für uns Jungen einer reinen „Knabenanstalt”<br />

eine Angelegenheit, die mit gebührender Aufmerksamkeit<br />

verfolgt wurde. Indes es sollte dabei auch zu Komplikationen<br />

kommen, die wir nicht vorhersehen konnten, und die mich<br />

armes Unschuldslamm einmal hart tangierten.<br />

Eines schönen Tags nämlich waren während des musischen<br />

Unterrichts der Mädchen in unserer Aula infernalische Gerüche<br />

aufgestiegen, die zum unprogrammmäßigen Abbruch der Veranstaltung<br />

führten. Man räumte schleunigst das Lokal. Stinkbomben<br />

waren geworfen worden!!<br />

Es kam wie es kommen musste: Eine Untersuchung sollte die<br />

Übeltäter ermitteln. Ich weiß nicht, anhand welcher Indizien<br />

die Spuren zu unserer Klasse führten. Jedenfalls stand schließlich<br />

fest, einer oder mehrere von uns mussten diese Freveltat<br />

begangen haben. Bis heute habe ich selbst keine Ahnung, wer<br />

es gewesen sein könnte, höchstens einen leisen Verdacht. Aber<br />

ehrlich, ich war bestimmt nicht an dieser ruchlosen Tat beteiligt<br />

und hatte ein blütenreines Gewissen.<br />

Das hochnotpeinliche Verhör brachte nichts zutage, und die<br />

es wussten oder gar selbst gewesen waren, hielten dicht. Der<br />

damals viel gepriesene Corpsgeist wird ja immer dann bemüht,<br />

wenn es gilt, irgendeine Schuftigkeit zu verdecken oder zu vertuschen.<br />

Wenn dagegen jemand eine Heldentat vollbracht hat, ist<br />

er meist gleich bereit, vor die Front zu treten und Lob und Ehre<br />

einzuheimsen. Bei uns jedenfalls stieß man auf Granit, keiner<br />

verriet etwas, und deshalb wurde die ganze Klasse zu einer Kollektivstrafe<br />

verurteilt, die lautete: Nachmittags von 14 - 15 Uhr<br />

in der Schule unter Aufsicht von Studienrat Schöbel nachsitzen!<br />

Meine Mutter tröstete mich mit ihrem Wahlspruch: Besser Unrecht<br />

leiden als Unrecht tun! Aber mir half das recht wenig. Ich<br />

wollte wenigstens meine nunmehr noch stärker beschnittene<br />

Freizeit gut nützen. Zwischen Mittagessen und Strafantritt war<br />

zeitlich noch Gelegenheit, meinen Haarschnitt beim Friseur auf<br />

den damals üblichen Standard bringen zu lassen. Nun muss


53<br />

man aber wissen, dass mein Friseur nicht an meinem Schulweg<br />

wohnte, sondern in der Froser Straße in entgegengesetzter Richtung<br />

von unserer Wohnung in der Magdeburger Straße. Wie<br />

überrascht war ich, als ich in den kleinen Laden meines Haarkünstlers<br />

eintrat und feststellte, dass gerade an diesem Tage eine<br />

große Zahl anderer Zeitgenossen Lust verspürten, sich ebenfalls<br />

die Haare in Ordnung bringen zu lassen. Ich schaute auf die<br />

Wartenden und rechnete mir aus, dass es zeitlich wohl gerade<br />

noch so reichen könnte. Ich wartete. Aber wie das Schicksal es<br />

so will, ging es heute besonders langsam voran. Nachdem ich<br />

aber nun schon eine Zeit gewartet hatte, wollte ich nicht zum<br />

Schluss noch aufgeben. Ich saß wie auf glühenden Kohlen.<br />

Ein Kunde ließ mich sogar noch vor. Und als ich schließlich<br />

auf dem bekannten Sessel thronte, konnte ich erst recht nicht<br />

fortlaufen. Doch der Zeiger der Uhr rückte unerbittlich weiter.<br />

Endlich war‚s überstanden. 30 Pfennige wurden bezahlt, denn<br />

mehr kostete der Haarschnitt damals nicht, und ab ging´s im<br />

Schweinsgalopp Richtung Schule: Froser Straße, Magdeburger<br />

Straße, Hohes Tor, Hohe Straße, Marktplatz, Breite Straße und<br />

schließlich über den Wilhelmplatz in die Penne, deren Türen<br />

weit aufstanden. Leider war es nun doch schon recht spät geworden,<br />

zehn Minuten zu spät! Aber ich würde um Entschuldigung<br />

bitten, - und schließlich sind Lehrer ja auch keine Unmenschen,<br />

tröstete ich mich.<br />

Ich klopfte an unsere Klassentür und marschierte hinein. Irgendetwas<br />

schien mir aber nicht geheuer. Die Klasse saß still in den<br />

Bänken. Alle schauten mich amüsiert an. Der Platz des Lehrers<br />

war leer. Ich konnte mir das nicht erklären, denn wenn kein<br />

Lehrer anwesend war - soweit kannte ich meine Kameraden zu<br />

genau - dann saßen die Brüder doch nicht so brav auf ihren Plätzen!<br />

Verdutzt über diese unerwartete Situation ging ich - noch<br />

tief schnaufend von der wilden Rennerei - auf die ersten Bankreihen<br />

zu und fragte laut meinem Freund und Banknachbarn<br />

„Kacks” Reinhold: „Issen der nich da?” „Wer?” „Na, der Ulli!”<br />

Ulli, so nannten wir mit Spitznamen unseren verehrten Studienrat<br />

Dr. Schöbe. Er allerdings durfte das nicht hören, denn er


54<br />

mochte diesen Namen absolut nicht hören und war da äußerst<br />

allergisch. Ich verstehe zwar heute noch nicht, weshalb, denn es<br />

liegt doch darin keineswegs etwas Böses oder Geringschätziges.<br />

Jedoch, in dem Augenblick, in dem mir das Wort aus dem<br />

Munde entfleucht war, entdeckte ich den Klassenlehrer in der<br />

vierten Bank, zwischen den Mitschülern sitzend, um von dort<br />

aus die Klasse bei der schriftlichen Stillarbeit beaufsichtigen zu<br />

können. Sobald er seinen gehassten Spitznamen vernahm, erhob<br />

er sich und kam auf mich zu. Ich fühlte mich sehr ungut wie das<br />

berühmte Kaninchen vor der Schlange, dass seinem Schicksal<br />

nicht entrinnen kann: Sogleich verspürte ich eine saftige Ohrfeige<br />

im Gesicht ob dieser Blasphemie, und wegen der Verspätung<br />

wurde mir gleich noch eine weitere Stunde Nachsitzen aufgebrummt,<br />

gleich anschließend abzusitzen.<br />

So kam es, dass ich nach einer Stunde, als alle anderen heimgehen<br />

durften, Bombenwerfer und Unschuldsengel, ich mit<br />

finsterem Gesicht böse Gedanken in meinem Hirn spann: Wenn<br />

ich jetzt gekonnt hätte wie ich wollte, dann hätte ich am liebsten<br />

zehn Stinkbomben hochgehen lassen und den Spruch 42 meiner<br />

Mutter ins Gegenteil verkehrt: Besser Unrecht tun als Unrecht<br />

leiden!<br />

AUS DEM ALTEN ASCHERSLEBEN<br />

.Aus Aschersleben<br />

„Lose Blätter” Jahrgang 1929 Nr. 1<br />

Von Ruth Hofacker<br />

Walter Winkler<br />

Schön ist die Zeit nach der Ablieferung des Manuskriptes, erträglich<br />

ist die Spanne, die dann kommt. Ungemütlich wird´s Tage<br />

vor Redaktionsschluss, und dieser Zustand hält an, bis man seine<br />

Chronik abgeliefert hat. Das heißt man eben Pflichtgefühl.<br />

Vieles hat sich zugetragen im Städtchen, seit ich zum letzten Male<br />

vom Grippekrankenlager aus meinen Bericht schrieb. Damals


55<br />

fror´s Stein und Bein, und das ist noch lange so geblieben. Dann<br />

gab´s Wassernot in zweifacher Gestalt, ad 1: die Eine floss über,<br />

und das Eis musste an den Wehren gesprengt werden. Ad 2: viele<br />

Straßen waren durch Rohrbrüche von der Wasserversorgung abgeschnitten,<br />

und dann musste man am umherfahrenden Wasserwagen<br />

Schlange stehen, wie im Krieg nach Kohlrüben und Saft.<br />

Als der Schnee in jenem Zustande war, der ihn zum Bälle formen<br />

und somit zum Scheibenwerfen besonders geeignet macht,<br />

schuf ein junger Ascherslebener Künstler Schneeplastiken: einen<br />

Beethovenkopf auf dem Burgplatz, einen Affen der Post gegenüber<br />

und eine Sphinx auf der Herrenbreite am Hauptwege zum<br />

Bahnhof. Rätselhaftigkeit scheint entschieden die stärkste Anziehungskraft<br />

zu haben, denn dieses ägyptische Problem hatte stets<br />

die meisten Gaffer um sich.<br />

Dann sind wir inmitten von Überschwemmungen und grundlosen<br />

Straßen aufgetaut: wir selbst, unsere Flüsschen und Seen und die<br />

Wasser- und Gasleitungen. Aber gefroren haben wir weiter zu Ostern,<br />

zu Himmelfahrt und zu Pfingsten, nachdem uns zwischendurch<br />

an ein paar Tagen zu warm und zu wohl geworden war.<br />

Und so hat sich mit Märzfrost, Aprilfrost und Maifrost, etwas<br />

Juniwärme, mit „Baumblüte” und Flieder, mit Nachtigallenschlag<br />

und Kuckucksruf schon fast die Hälfte des Jahres 1929 abgespielt.<br />

Das Osterfest brachte den Schulen neue ABC-Schützen, Aufnahmeexamen,<br />

Versetztwerden und Hängenbleiben. Am 1. April<br />

verließ Herr Studiendirektor Finn das Lyzeum, um als Oberstudiendirektor<br />

an ein Oberlyzeum nach Breslau zu gehen. Die Stelle<br />

ist noch unbesetzt.<br />

Mit dem Nachlassen des Frostes setzte sofort die Bautätigkeit ein,<br />

die dann ein Abflauen der Arbeitslosenziffer brachte, die im April<br />

etwas über 1.200 betragen hatte. Jetzt wird in der Worthstraße<br />

gebaut, dann das Arbeitsamt am Goetheplatz, das rechtwinklig<br />

zur Bürgerstraße steht, weiter die Turnhalle der Stephanischule,<br />

das Invalidenheim auf der Burg, ein Haus des Beamtenbauvereins<br />

an der Theodor-Körner-Straße, der Crohnsche Neubau neben F.<br />

C. Gehse, Markt, schließlich der Umbau des Anna Thiemeschen


56<br />

Grundstücks, das eine Filiale der Commerz- und Privatbank aufnehmen<br />

soll. Das Kino neben der Loge ist noch nicht in Angriff<br />

genommen. Die neue Straße „Vor dem Dammtor” auch noch<br />

nicht. Doch hat die Stadt das letzte in die Fluchtlinie fallende<br />

Grundstück am Hopfenmarkt gekauft und sich somit für ihre<br />

Pläne freie Hand geschafft. Der Vogelgesang ist im großen und<br />

ganzen fertig. Der Platz vor dem Eichamt an der Douglasstraße<br />

und der zugeschüttete Gneist‚sche Mühlgraben der Margaretenschule<br />

gegenüber warten noch der gärtnerischen Verschönerung.<br />

Mit der Theatersaison sind wir nun fertig. Die beiden letzten<br />

Vorstellungen bestritten die Halberstädter mit der „Gräfin Mariza”<br />

und „Karl und Anna”, letztes ungeeignet für empfindsame<br />

Gemüter. Sämtliche andere „Seasons” haben nun die der Theater<br />

abgelöst. Da wäre nun zunächst die Tennissaison zu nennen. Auf<br />

allen Plätzen wird lebhaft gespielt; neu hinzu gekommen sind die<br />

Plätze unter der alten Burg, gegenüber dem Fußballplatz, die der<br />

Tennis- und Hockeyklub mit der Stadt zusammen errichtet hat.<br />

Fußball wird an allen Ecken und Enden gespielt, auf allen verfügbaren<br />

Plätzen und vornehmlich zwischen Autos, Fahrrädern und<br />

den Beinen der Passanten auf der Straße. Auch die Badesaison<br />

ist durch ein offizielles Anschwimmen an der Tonkuhle eröffnet.<br />

Es hat ein paar warme Tage gegeben, die diesen feierlichen Akt<br />

und die Rundfahrt Neptuns durch die Stadt rechtfertigten. Jetzt<br />

sprechen nur ein paar ganz Unentwegte ein Stoßgebet, ehe sie<br />

sich ins kalte Wasser wagen. In das Auge des Einetals, wo das<br />

Baden eigentlich verboten ist, fallen die Leute vom Kahn mit den<br />

Kleidern ins Wasser. Die halten dann in der kühlen Flut für´s erste<br />

wenigstens noch etwas warm.<br />

Am Himmelfahrtstage veranstaltete die Akademische Fliegergruppe<br />

Halle hier einen Flugtag. Man sah Kunstflüge halsbrecherischer<br />

Art und einen Fallschirmabsprung von Frau Triebner,<br />

die hier schon einmal ihre Kunst gezeigt hat. Vollkommen durchgefroren<br />

trat man gegen Abend den Heimweg an, an der „Ama”<br />

vorbei, die jetzt von den Leunawerken gepachtet ist und vorläufig<br />

als Lager dienen soll. Die Kleinbahn, die ja die Verfrachtung<br />

übernehmen muss, zeigte sich anfangs etwas renitent und wenig


57<br />

entgegenkommend, hat sich aber schließlich den fetten Happen<br />

glücklicherweise doch nicht entgehen lassen.<br />

Ohne Übertreibung kann man nächstens unser Städtchen als<br />

Kongressstadt bezeichnen. Am 16. Februar hatten wir Kreislandbundtag<br />

hier. Am 5. und 6. Mai trafen sich die ehemaligen 10.<br />

Husaren in ihrer alten Garnison. Es gab einen fröhlichen Umzug,<br />

voran die Reiter in historischen und Friedensuniformen. In der<br />

ersten Juniwoche hielt die Gefängnisgesellschaft ihre Tagung ab,<br />

und am 16. Juni versammeln sich die Bäcker hier. Da gibt‚ Volksfest<br />

Nummer eins auf der Herrenbreite.<br />

Wer zweifelt nun noch an unserer Bedeutung, wenn ich weiter<br />

erzähle, dass wir nun wirklich einen Stadtomnibus haben, der<br />

immer besetzt ist; dass Johann Strauss mit seinem Orchester hier<br />

war, und dass die Haller-Revuetruppe Stadt und Umgebung in<br />

Großstadtmilieu versetzt, mit schönen Beinen betört und eigens<br />

für Aschersleben hergerichteten Witzchen belustigt hat?<br />

Mit der Buddelei in den Straßen sind wir nun so ungefähr fertig.<br />

Die Rohrbrücke ist beseitigt und die Klempner sind auch wieder<br />

höflich. Mit der Kabelverlegung ist man auch so ziemlich fertig.<br />

Dafür haben die Licht- und Wasserwerke ein anderes Sorgenkind,<br />

das sind die Leitungsmasten. Schlägt da neulich in der Hohen<br />

Straße so ein Ding ganz einfach um und haut dabei beinahe noch<br />

einen Kutscher tot. Es gibt bessere und angenehmere Todesarten;<br />

folglich sah man überall ein bisschen näher zu und stellte fest,<br />

dass sie straßenweise vollkommen durchgerostet waren. Jetzt<br />

stellt man nach und nach neue auf; zum Teil viereckige Hochspannungsmasten<br />

in den Straßen, wo für den Drehstrom keine<br />

Kabel gelegt werden, und für die harmloseren Drähte harmlose<br />

Holzmasten.<br />

Fünfmal haben sich inzwischen die Stadtväter darüber den Kopf<br />

zerbrochen, was alles zum Wohle der Gemeinde zu tun sei. Denkwürdig<br />

für die 1. Sitzung am 1. Februar ist der Beschluss, 400.000<br />

Mk. Bauanteil für die Einetalbahn zu bewilligen. Das Projekt ist<br />

jedoch durch Verzögerung in den Kreiskörperschaften in Mansfeld<br />

auf mehrere Jahre hinausgeschoben. In der Sitzung vom 8.


58<br />

Februar wurde die Anschaffung eines Klaviers für die Volksschulen<br />

genehmigt, ferner der Bau eines Wohn- und Werkstättenhauses<br />

für die Stadtgärtnerei gegenüber dem Friedhof. In einer<br />

außerordentlichen Sitzung am 22. März wurde der Bau eines<br />

weiteren Transformatorenhäuschens am Ende der Lindenstraße<br />

bewilligt, ferner die Abgabe von Bauland am Froser Weg an die<br />

Baugenossenschaft zum Preise von 1,60 Mark für den Quadratmeter.<br />

Die Debatte darüber war recht scharf, denn dieses Land ist<br />

von Frickes in den Besitz der Stadt für 2,50 Mark je Quadratmeter<br />

übergegangen, und es wurde nicht unrichtig festgestellt, dass die<br />

Stadt bei ihrer derzeitigen Finanzlage sich derartige Geschenke<br />

nicht leisten könne. In der Sitzung vom 26. April wurde dann<br />

endlich der 6-Millionen-Etat der Stadt verabschiedet. Auch hier<br />

gab es einige scharfe Erörterungen.<br />

Herr Stüber, der Kommunist, ist wie immer der Unbarmherzigste.<br />

Er will die Hälfte der Beamten an die Luft setzen, dem Rest Assistentengehälter<br />

zahlen und die Pensionen streichen. Und so - meint<br />

der rigorose Herr - könnten enorme Summen gespart werden.<br />

Außerdem wurde dem Ankauf von vier Ausstellungsschränken<br />

für das Museum zugestimmt, ferner der Vorlage für Wiederherstellungsarbeiten<br />

an der Kerbe und der für den Straßenbau am<br />

Invalidenheim. Der Antrag auf Erwerb des Nahryberges wurde<br />

vertagt. Die Stadt hat Interesse an diesem Streifen zwischen Dreihügelsberg<br />

und Westdorfer Warte, der vom Verschönerungsverein<br />

aufgeforstet ist und als Anlage erhalten bleiben soll. Sie kann sich<br />

aber mit dem Besitzer nicht über den Preis einigen. Die Sitzung<br />

vom 30. Mai brachte keinerlei Beschlüsse von besonderem Interesse.<br />

Man stritt über die Erhöhung der Bäderpreise und beließ<br />

schließlich alles beim alten.<br />

So - jetzt hätte mein Gewissen mal wieder für einige Zeit<br />

Ruhe. Allen Ferienreisenden wünsche ich, dass sie Wintermantel<br />

und Regenschirm von Meer und Gebirge unbenutzt wieder<br />

heimbringen.<br />

Mit Stephaneergruß ringsum<br />

Ruth Hofacker


59<br />

VOM STEPHANEUM<br />

Am 15. Juni fand bei herrlichem Sommerwetter das Schulfest<br />

auf dem Salzkoth statt. Sieger im Achtkampf wurden die<br />

Oberprimaner Heinz Osterdinger und Paul Körber, die dann<br />

auch vom Verband ehemaliger Schüler des <strong>Stephaneum</strong>s gestifteten<br />

Bücher (Osterdinger erhielt „Die deutschen Leibesübungen”<br />

von Edmund Neuendorff; Körber „Unser Körper”<br />

von Schmidt) durch dessen Vorsitzenden Dr. Otto Conrad,<br />

überreicht bekamen.<br />

TURMSPITZEN<br />

Erst nach Redaktionsschluss der letzten Ausgabe der „Losen<br />

Blätter” erreichten uns noch Dankesschreiben für die Geburtstagsglückwünsche<br />

von unseren Mitgliedern:<br />

Karl Sevecke, Günter Scheffler, Christa Hädicke,<br />

Herbert Schwarz, Gisela und Martin Haugwitz,<br />

Giesela Ecke-Zur Nieden, Dr. Helga Rayner, Dr.<br />

Dieter Pfeil, Anneliese Cramer-Müller, Hildegard<br />

Kunst-Kraft, Hans-Joachim Gerlach, Dr.<br />

Günter Schulze, Anja Saalmann-Eicke, Ludwig<br />

Salmuth, Klaus Schott, Dr. Hans-Peter Hofmann,<br />

Gert Wohlfahrt, Hans Schmelzer, Hanna Wagner-<br />

Paulmann, Eva-Maria Lotz-Weber, Anneliese und<br />

Werner Kopsch, Dr. Beate Steffens-Strube, Hans-<br />

Wolfram Redecker, Dr. Ekkehard Dienemann<br />

Beate Steffens-Strube feierte ihren ersten Geburtstag im<br />

Rentenstand.<br />

Zusammen mit ihrem „Stephaneer”- Mann Wolfgang Steffens<br />

versucht sie, diesen neuen Lebensabschnitt mit Leben zu erfüllen.<br />

Zunächst genießen wir nach 40 Ehejahren bzw. 49 Jahren


60<br />

in denen wir uns schon kennen, erstmalig die Tage gemeinsam<br />

zu erleben - sonst war es ja nur im Urlaub so!<br />

Wir haben so viele gemeinsame Pläne und Interessen, dass wir<br />

hoffentlich noch viele gemeinsame Jahre haben.<br />

Alle wünschten zugleich ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes<br />

und gutes Jahr <strong>2009</strong>!<br />

Unser Verbandsfreund Hans Joachim Gerlach lässt uns auch<br />

wissen, dass er mit seinen 89 Jahren noch im Vollbesitz seiner<br />

Kräfte ist und sich PUDELWOHL fühlt.<br />

Dr. Ekkehard Dienemann dankt außerdem dem Vorstand<br />

für den ständigen und erfolgreichen Einsatz für den Verband,<br />

die „Losen Blätter” und für unsere gemeinsame Heimat.<br />

Als Kind hatte er den großen Umzug des Verbandes anlässlich<br />

des 500. Jahrestages der Schulgründung miterlebt.<br />

Wir können stolz auf unsere Schule und Tradition zurückblicken.<br />

In Kronberg/Taunus ist unser Verbandsmitglied Klaus Schott<br />

jetzt Zuhause.


61<br />

Diese Kleinstadt ist ein beliebter Fremdenverkehrsort mit einer<br />

gut erhaltenen mittelalterlichen Burg. Obstanbau, besonders der<br />

Anbau von Erdbeeren ist hier anzutreffen und das Freigehege<br />

für Tierforschung ist ebenfalls ein Anziehungspunkt.<br />

Wenn wir uns den weihnachtlich geschmückten Alten Strom<br />

in Warnemünde vorstellen, können wir verstehen, dass Dr.<br />

Hans-Peter Hofmann eine schöne Feier zu seinem 70.<br />

Geburtstag in der Vorweihnachtszeit hatte. Er beschreibt seinen<br />

Geburtstag sogar als „kleines Stephaneertreffen”.<br />

Die Hochsollingortschaft Silberborn, wo Ludwig Salmuth<br />

in der Nähe wohnt, hat einiges zu bieten: ob Rad fahren, Mountainbiker,<br />

Wanderer oder Kulturinteressierte haben vielfältige<br />

Möglichkeiten für einen aktiven Urlaub.


62<br />

Großer Dank an alle Autoren<br />

Als sich unser Mitglied Dr. Heinz Schmidt für die Geburtstagsglückwünsche<br />

bedankte, wünschte er mir auch weiterhin eine<br />

glückliche Hand beim Redigieren der „Losen Blätter”. Zugleich<br />

hob er die hohe Qualität unserer Verbandszeitschrift hervor.<br />

Das ist ein Grund, mich bei allen zu bedanken, die durch ihre<br />

interessanten, abwechslungsreichen und niveauvollen Beiträgen<br />

diese Seiten mitgestaltet haben.<br />

Neue Mitglieder<br />

Christel Koschnitzke<br />

14/08 Sarah Winter (geb. 16.01.1990), Studentin, Salzbrücker<br />

Str.69, 21335 Lüneburg, Tel.: 04131 / 9991634<br />

15/08 Daniela Waage (geb. 27.07.1989), Studentin, Bahnhofstr. 4,<br />

06449 Aschersleben<br />

16/08 Melanie Vopel (geb. 30.11.1981), Studentin, Krautäckerstr. 3,<br />

34128 Kassel, Tel.: 0561 / 8168797


63<br />

17/08 Christina Worch (geb. 28.03.1990), Studentin, Hellgraben 7,<br />

06449 Aschersleben, Tel.: 0176 / 82001194<br />

18/08 Christine Böttger-Breitkopf (geb. 09.05.1947), Erzieherin,<br />

Liethe I/37, 06463 Falkenstein/Harz OT Meisdorf, Tel.: 034746<br />

/ 8346<br />

19/08 Stefanie Rosenburg (geb. 11.02.1990), AZUBI, Schwalbenweg<br />

13a, 06449 Aschersleben, Tel.: 173 / 9706398<br />

20/08 Beate Milde (geb. 17.06.1990), Freiwilliges ökologisches<br />

Jahr, An der Lehmkuhle 32, 06449 Aschersleben<br />

21/08 Nicole Mertens (geb. 22.11.1989), Industriekauffrau, Diesterwegstr.<br />

5, 39439 Amesdorf<br />

22/08 Steve Mertens (geb. 01.09.1987), Student, Emil-Wölk-Str.<br />

33, 07747 Jena-Lobeda-West, Tel.:0177 / 7548024<br />

23/08 Karen Sagrey (geb. 16.04.1990), Schüler, Osmarslebener<br />

Weg 5, 39439 Amesdorf<br />

24/08 Roman Schmith (geb. 28.03.1990), ZIVI, Taubenstr. 1,<br />

06449 Aschersleben, Tel.: 03473 / 3502<br />

1/09 Elke Halle-Kessler (geb. 23.03.1947), Ärztin, Priv.Doz., Dr.<br />

med., Kluckstr. 6, 10785 Berlin, Tel.:030 / 2616660<br />

2/09 Susanne Thon (geb. 17.09.1985), Freie Journalistin, Lindenstr.<br />

14 B, 06449 Aschersleben, Tel.: 03473 / 294167 oder 0178 /<br />

8790336<br />

3/09 Raffael Moldenhauer (geb. 29.04.1948), Steuerfachangestellter,<br />

Dr. agr., Ahornweg 5, 06449 Westdorf, Tel.: 03473 /<br />

809169<br />

4/09 Sigrid Grunert-Gelbke (geb. 26.06.1965), Handelsvertreter<br />

MZ, Schlachthofstr. 13, 06449 Aschersleben, Tel.: 03473 /<br />

811568<br />

5/09 Philipp Werner (geb.: 16.12.1986), Student, Güldener Winkel<br />

3, 31137 Hildesheim<br />

6/09 Annika Hoyer (geb.:19.02.1990), Studentin, Grabenstr. 8,<br />

06467 Hoym, Tel.: 034741 / 71332


64<br />

Mitgliederstatistik per 01.03.<strong>2009</strong><br />

Mitglieder gesamt: 301 100,00 %<br />

Jahrgang 1912 - 1918 (über 90 Jahre) 15 5,06 %<br />

Jahrgang 1919 - 1928 (über 80 Jahre) 70 23,65 %<br />

Jahrgang 1929 - 1938 (über 70 Jahre) 50 16,89 %<br />

Jahrgang 1939 - 1948 (über 60 Jahre) 69 23,31 %<br />

Jahrgang 1949 - 1958 (über 50 Jahre) 20 6,76 %<br />

Jahrgang 1959 - 1968 (über 40 Jahre) 10 3,38 %<br />

Jahrgang 1969 - 1978 (über 30 Jahre) 18 6,08 %<br />

Jahrgang 1979 - 1988 (über 20 Jahre) 31 10,47 %<br />

Jahrgang 1989 - 1990 (18 bis 20 Jahre) 13 4,39 %<br />

Ohne Angabe 5 1,66 %<br />

Altersdurchschnitt: ca. 63,5 Jahre<br />

Neuaufnahmen von März 2007 bis Februar <strong>2009</strong>: 34<br />

Verstorbene Mitglieder im gleichen Zeitraum: 18<br />

Austritte in dieser Zeitspanne: 19<br />

Adressenänderungen<br />

Barbara und Ekkehard Poßnien,<br />

Liblarer Straße 61c<br />

50321 Brühl<br />

Tel.: (02232) 149200<br />

Dr. Marco Lisker<br />

Rödelstr. 9<br />

39108 Magdeburg<br />

Helga Tegtmeier


Dr. Hannelore Fiedler-Jenke<br />

Erlkönigstr. 19<br />

39116 Magdeburg<br />

Ladislaus Stroner<br />

Witebsker Str. 25<br />

15234 Frankfurt/Oder<br />

Karin Schwarz<br />

Askanierstr. 53<br />

06449 Aschersleben<br />

Dr. Anett Hoppe<br />

Thaleweg 4<br />

38723 Seesen<br />

Christel Jahn-Herre<br />

Handjerystr. 23<br />

12159 Berlin<br />

Tel.: (030) 24537047<br />

Günther Heide<br />

Altencentrum St. Aegedien<br />

Sunderhof 1<br />

30559 Hannover<br />

Tel.: (0511) 95467103<br />

65<br />

Austritte<br />

Ingeborg Kolbe-Paulmann, Ilse Krüger-Borkenstein, Ivonne<br />

Einecke-Maescheider


66<br />

Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder<br />

Ortrud Peterding 28.03.1921 - 2008<br />

Walter Schreiber 31.12.1911 - 2008<br />

Erika Taschenberger-Löblich 09.05.1922 - 2008<br />

Richard Bestehorn 19.10.1928 - 15.01.<strong>2009</strong><br />

Hansjoachim Schütte 11.04.1923 - 20.01.<strong>2009</strong><br />

Dr. Johannes Schwahn 17.10.1919 - 29.01.<strong>2009</strong><br />

Konrad Gröper 30.08.1921 - 13.02.<strong>2009</strong><br />

Erinnerungen an meinen lieben Freund<br />

Richard Bestehorn<br />

Als 1934 das neue Schuljahr an der Stephanischule in Aschersleben<br />

begann, stellte unser Klassenlehrer - Herr Löffler - uns Richard<br />

Bestehorn vor. Er wurde erst 4 Wochen später eingeschult,<br />

weil er krank gewesen war.<br />

Von diesem Tage an begann unsere lange Freundschaft.<br />

Oft spielten wir zusammen, am liebsten in der Lindenstraße im<br />

großen Garten seines Elternhauses.<br />

Natürlich haben wir auch Dummheiten gemacht, wofür es dann<br />

auch Strafen gab, aber ich habe in Erinnerung, dass Herr Bestehorn<br />

ein sehr gütiger Vater war.<br />

Nicht vergessen möchte ich die Geburtstage von Richard, die von<br />

seiner liebenswerten Mutter stets schön ausgerichtet wurden.<br />

Ostern 1939 wechselten wir zum <strong>Stephaneum</strong>. Da waren die<br />

Anforderungen an uns Schüler höher, außerdem gab es weitere<br />

Pflichten für uns.<br />

Im Januar 1944 begann auch für Schüler der Jahrgänge 1927/28<br />

der Ernst des Krieges. In der Aula wurde uns mitgeteilt, dass<br />

wir als Marinehelfer zur Flak nach Emden kämen. Im Januar<br />

1944 kamen wir dort zusammen mit Herrn Studienrat Langguth


67<br />

per Zug nachts an. Die Flak-Batterie war in der Ortschaft Riepe<br />

stationiert.<br />

Richard passte sich erstaunlich schnell der neuen Situation an.<br />

Dort erreichte ihn auch die Nachricht vom Tode seiner Mutter.<br />

In Riepe blieben wir bis zur Entlassung im April 1945.<br />

Mitte April 1945 war der Krieg in Aschersleben beendet, amerikanische<br />

Truppen besetzten die Stadt. Wie viele andere Häuser<br />

wurde auch die Villa in der Lindenstraße - Richards Elternhaus<br />

sofort beschlagnahmt.<br />

Für Richard begann nun eine harte und entbehrungsreiche Zeit.<br />

Er wohnte im Hauptportal der Firma H.C.B. - dem Dreibogentor<br />

-, später in einer kleinen Wohnung im Hause des Bauunternehmers<br />

Thiemann an der Steinbrücke.<br />

Sein weiterer Lebensweg führte ihn dann nach Wolfenbüttel. Hier<br />

setzte er seine Schulzeit fort. Anschließend begann er eine Ausbildung<br />

als Drucker in der Schweiz. Dies war die Grundvoraussetzung<br />

für einen Eintritt in die Firma Leunisman in Hannover.<br />

Zusammen mit seinem Vater arbeitete er hier mit viel Fleiß am<br />

Wiederaufbau der schwer zerbombten Firma.<br />

Bei Besuchen in Hannover staunte ich immer, wie sich der Betrieb<br />

ständig vergrößerte.<br />

Richard war ein Familienmensch, er liebte seine Familie mit<br />

Christa und seinen drei Kindern. Sein besonderes Hobby war der<br />

Garten.<br />

Alle Freunde freuten sich jedes Jahr auf die wunderbaren Pfingsttreffen<br />

bei Bestehorns in Hannover.<br />

Weiterhin werden mir die Reisen mit Christa und Richard in besonderer<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Inzwischen bin ich ebenfalls 80 Jahre alt. Ich denke gern an die<br />

Zeit zurück, die wir zusammen erlebt haben.<br />

Alle Freunde werden Richard sehr vermissen.<br />

Achim Breitschuh


68<br />

Richard Bestehorn -<br />

Erinnerungen an einen lieben Freund<br />

Am 15. Januar hat uns unser lieber Freund Richard für immer<br />

verlassen. Mit ihn verband mich eine über 75 Jahre währende<br />

Freundschaft. Auch unsere Eltern waren eng befreundet, da war<br />

es selbstverständlich, dass wir Kinder viel Zeit miteinander verbrachten,<br />

sei es im Kindergarten in der Worthstraße, oder beim<br />

Spielen in der Lindenstraße und in den Westerbergen.<br />

Unser erstes Geld verdienten wir uns mit dem Aufsammeln der<br />

Tennisbälle auf dem Platz von „Grün-Weiß” an der Lindenstraße.<br />

Grundschule und <strong>Stephaneum</strong> verbrachten wir zum größten Teil<br />

in verschiedenen Klassen, aber es fand sich immer ein Anlass,<br />

etwas gemeinsam zu unternehmen.<br />

Nach Kriegsende verließ Richard Aschersleben und trat nach<br />

einer Ausbildung im Druckereigewerbe in den Familienbetrieb in<br />

Hannover ein.<br />

Anlässlich eines Besuches bei ihm fuhren wir zusammen mit<br />

dem Fahrrad zu einer Gärtnerei, wo Richard in das Zimmer einer<br />

jungen Gärtnerin eine Klingelleitung legen sollte. Auf der Rückfahrt<br />

fragte er mich schmunzelnd, ob die nette Gärtnerin wohl<br />

eine Frau für ihn sei, diese Frage habe ich sofort bejaht. Die junge<br />

Gärtnerin hieß Christa, im Jahre 1952 haben sie geheiratet.<br />

Nach und nach fanden viele ehemalige Klassenkameraden in der<br />

BRD eine neue Heimat. Schon 1953 traf sich ein größerer Kreis<br />

alter Schulfreunde zum Jahrestreffen des VeSt in Essen. Seit<br />

dieser Zeit erweiterte sich unser Freundeskreis immer mehr, wir<br />

verbrachten und verbringen noch weiterhin unvergessliche Tage<br />

miteinander.<br />

Nach der Wiedervereinigung versuchte Richard sofort, weitere<br />

Verbindungen zu ehemaligen Mitschülern aufzunehmen. Wir<br />

haben es vor allem ihm zu verdanken, dass wir in einen großen<br />

Freundeskreis eingebunden sind, um den uns immer wieder viele<br />

beneiden.


69<br />

Nun mussten wir von unserem Freund Abschied nehmen. Seine<br />

offene, so herzliche und hilfsbereite Art werden wir alle sehr<br />

vermissen.<br />

Bei unseren monatlichen Treffen in kleiner Runde in Hannover<br />

bleibt nun ein Platz leer. In unseren Gedanken wird Richard<br />

immer gegenwärtig sein.<br />

Diether Siegel<br />

Richard Bestehorn (1928 - <strong>2009</strong>)<br />

Auf dem <strong>Stephaneum</strong> in Aschersleben sind wir nur kurze Zeit<br />

in der gleichen Klasse gewesen. Für die Mitschüler aus den<br />

Jahrgängen 1927/28 erfolgte Anfang 1944 die Einberufung als<br />

Marinehelfer nach Emden.<br />

Erst nach einer langen Zwischenzeit begegneten wir uns in Hannover<br />

wieder. Und es war so, als ob es diese Lücke in unserem<br />

Leben gar nicht gegeben hätte. Das war so eine wunderbare Fähigkeit<br />

unseres Freundes: mit großer Herzlichkeit auf Menschen<br />

zuzugehen.<br />

Durch persönliche Kontakte zu alten Freunden, aber auch durch<br />

den sehr aktiven Schülerverband - den VeSt - ist die Freundschaft<br />

zu Richard stets noch enger geworden.<br />

Hier in Hannover gab es immer wieder gemeinsame Unternehmungen,<br />

jeder von uns denkt da sofort an die wunderschönen<br />

Pfingsttreffen im Garten von Bestehorns und dem Werkgelände<br />

der Firma LEUNISMAN:<br />

Wir gründeten die „Romme-Runde” (Hannover-Runde), mit der<br />

wir neben den regelmäßigen monatlichen Treffen viel unternommen<br />

haben, oftmals im erweiterten Freundeskreis.<br />

Dann wurde uns die Wiedervereinigung geschenkt: sofort begann<br />

Richard, alte Kontakte zu ehemaligen Mitschülern aufzunehmen.<br />

Wir alle haben dabei immer seine offene, vorbehaltlose Einstellung<br />

bewundert. Dazu kam seine ganz große Liebe zur alten<br />

Heimat.


70<br />

Schlimm war dann die Gewissheit, dass unser Freund sehr krank<br />

war. Auch hier zeigte Richard seinen Optimismus und seine so<br />

positive Lebenseinstellung. Bei unseren Gesprächen mahnte<br />

er immer wieder, daran zu denken, in welches Lebensalter wir<br />

inzwischen vorgedrungen sind, wobei wir dabei oftmals unsere<br />

Eltern übertroffen haben.<br />

Mitte Januar <strong>2009</strong> hieß es dann endgültig Abschied nehmen. In<br />

einer bewegenden Trauerfeier erinnerten Familienangehörige,<br />

Freunde und Firmen-Mitarbeiter an das Leben und Wirken von<br />

Richard Bestehorn.<br />

Die Lücke, die sein Tod gerissen hat, wird uns immer wieder an<br />

einen großartigen Freund denken lassen.<br />

Karsten Lichtenberg<br />

Dr. Johannes Schwahn<br />

1919 -<strong>2009</strong><br />

Johannes Schwahn wurde am 17. Oktober 1919 im Schatten der<br />

Stephanikirche geboren. Schon früh verlor er seine Mutter. Von<br />

1930 - 1938 besuchte er das <strong>Stephaneum</strong> Nach Abitur und Arbeitsdienst<br />

begann er sein Medizinstudium. Während des Krieges half<br />

er in den Lazaretten der Wehrmacht die Leiden des Krieges zu<br />

lindern. Das Kriegsende erlebte er in Aschersleben.<br />

Im Herbst 1945 ging er über die Grüne Grenze nach Göttingen.<br />

Sommer/Herbst 1946 Staatsexamen, seit 1958 Privatassistent seines<br />

Lehrers Prof. Dr. Ewig in dessen Klinik Neu-Bethlehem. 1962<br />

wurde Hans selbständiger, schließlich Leitender Internist in dieser<br />

Klinik, in der er bis zu seinem Ruhestand zum Wohle seiner Patienten<br />

wirkte.<br />

Jedes Jahr erfreute er Weihnachten seine zahlreichen in- und ausländischen<br />

Freunde mit einem ausführlichen Rundbrief. Weihnachten<br />

2008 schrieb er seinen letzten - er verabschiedete sich von uns.<br />

Hans war ein stiller, liebenswürdiger Klassenkamerad.<br />

Gern denken wir an unsere 60jährige Abiturfeier in Aschersleben,<br />

bei der er uns über die Promenade und durch die Altstadt führte.<br />

Unser Beileid gilt Elisabeth und ihrer Familie.<br />

Werner Just


71<br />

Dr. Johannes Schwahn<br />

1919 - <strong>2009</strong><br />

Johannes und ich wuchsen als Nachbarskinder am Stephanikirchhof<br />

in Aschersleben auf. Durch unseren Altersunterschied von 10<br />

Jahren gestalteten sich unsere Lebensläufe recht unterschiedlich.<br />

Schön war dann unser Wiedersehen „im Westen”, besonders durch<br />

die Mitgliedschaft in unserem Schülerverband, dem VeSt. Hier<br />

ergab sich im Verlauf der Jahre, dass Johannes treuer Teilnehmer<br />

an Unternehmungen der Gruppe Hannover/Niedersachsen wurde.<br />

Gespannt verfolgten wir in dieser Runde das entstehende Buch über<br />

seinen Werdegang, aus dem wir mehrmals Abschnitte vorgetragen<br />

bekamen. Und wir freuten uns, als das Werk dann unter dem Titel<br />

„Gnädig bewahrt” erscheinen konnte.<br />

Unsere Einladung zur vorweihnachtlichen Zusammenkunft hier in<br />

Hannover, zu der er sehr gern aus Göttingen kam, musste er im Dezember<br />

absagen. Wir wussten, dass es nun auch bei Johannes ernste<br />

gesundheitliche Probleme gab.<br />

Dann kam im 1. Monat des neuen Jahres die Nachricht seines Todes.<br />

In die Reihe der Freunde der Gruppe Hannover-Niedersachsen ist<br />

eine weitere schmerzhafte Lücke gerissen worden.<br />

Wir denken herzlich und gern an Dr. Johannes Schwahn.<br />

Am 06. Februar <strong>2009</strong> kam eine große Trauergemeinde in der St.<br />

Albani-Kirche zu Göttingen zusammen.<br />

Mit seiner sehr persönlichen Rede erinnerte der Pfarrer noch einmal<br />

an den großartigen Menschen Johannes Schwahn, wobei er mehrfach<br />

Stellen aus seinem Buch „Gnädig bewahrt” einbezog.<br />

Es wurde klar, welches hohe Ansehen Dr. Schwahn durch seine<br />

jahrzehntelange Tätigkeit als Arzt in Göttingen erworben hat.<br />

Nicht zu vergessen ist seine aktive Mitarbeit als Gemeindekirchenrat.<br />

Durch die Patenschaft der Göttinger Gemeinde erfolgte immer<br />

wieder namhafte Hilfe für die St. Stephanikirche in Aschersleben.<br />

Mit dem vom Verstorbenen ausgesuchten Choral „Von guten Mächten<br />

wunderbar geborgen” endete die Trauerfeier.<br />

Für die VeSt-Gruppe Hannover/Niedersachsen nahmen Ute und<br />

Karsten Lichtenberg und Gerhard Löchelt teil.<br />

Karsten Lichtenberg


72<br />

Hansjoachim Schütte<br />

1923 - <strong>2009</strong><br />

Die traurigen Informationen über Freunde unserer VeSt-Gruppe<br />

Hannover/Niedersachsen sind leider nicht abgerissen.<br />

Im Januar <strong>2009</strong> ist unser Freund Hansjoachim Schütte verstorben.<br />

Nachdem er sein hübsches Haus verlassen musste, lebte er<br />

in einem Seniorenheim am selben Ort wie seine einzige Tochter.<br />

Hansjoachim Schütte liebte seinen pädagogischen Beruf sehr.<br />

Nach der Ausbildung in der DDR war er besonders stolz darauf,<br />

dass er an der gleichen Schule als Lehrer tätig sein konnte,<br />

die er bereits als Schüler besucht hatte: am <strong>Stephaneum</strong> in<br />

Aschersleben.<br />

Nach der Übersiedlung in die BRD musste er nochmals studieren,<br />

da seine vorherige Ausbildung für den Lehrerberuf nicht<br />

anerkannt wurde.<br />

Wir begegneten uns im VeSt bei zahlreichen Jahrestreffen.<br />

Neben den Wiedersehen und Gesprächen mit alten Freunden<br />

liebte er ganz besonders die Festabende im Bestehornhaus mit<br />

Musik, denn er war ein begeisterter und anerkannt guter Tänzer.<br />

Hansjoachim Schütte war ein treuer Besucher der Unternehmungen<br />

unserer Gruppe, stets kam er zu den vorweihnachtlichen<br />

Treffen. Da fehlte er leider bereits im Dezember 2008.<br />

Im Januar <strong>2009</strong> informierte uns seine Tochter, dass Hansjoachim<br />

eingeschlafen war.<br />

Gerhard Löchelt und ich begleiteten unseren Freund auf dem<br />

letzten Gang.<br />

Auch ihn werden wir nun in unserem Kreis sehr vermissen.<br />

Karsten Lichtenberg


73<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

VOM VORSTAND 1<br />

• Liebe Ehemalige, 1<br />

• Das Wahljahr <strong>2009</strong> 2<br />

• Mitgliederbeiträge 2<br />

• Finanzbericht zum Rechnungsjahr 2008 3<br />

FRÜHLING 5<br />

• Frühlingsglaube von Ludwig Uhland 5<br />

EIN JUNGER EHEMALIGER WEISS<br />

UNSEREN VERBAND ZU SCHÄTZEN 6<br />

• Der Verband der ehemaligen Schüler des <strong>Stephaneum</strong>s 6<br />

JUNGE KÜNSTLER 7<br />

• Bitte treten Sie ein! 8<br />

• NEBELLEBEN - NEBELLEBEN 8<br />

• „Nebelland” von Christopher Jöhring 8<br />

• Eine Gemeinschaftsarbeit von Schülern, Ehemaligen und<br />

Freunden des <strong>Stephaneum</strong>s zu Aschersleben 8<br />

• Die Mitwirkenden an „NEBELLEBEN” 10<br />

• Eine kleine Auswahl der Beiträge 10<br />

• Die Welt in Perspektiven von Marco Knüpfer 10<br />

• Der Apfelsuchende von Dustin Ahrendt 12<br />

• Für ein Neugeborenes von Philipp Werner 13<br />

AUS SAGE UND GESCHICHTE ASCHERSLEBENS 16<br />

• Zur Vor- und Frühgeschichte Ascherslebens 16<br />

• Die frühgeschichtliche Zeit<br />

(Christi Geburt bis Mittelalter) 16<br />

VOM STEPHANEUM 21<br />

• Erinnerung an einen jüdischen Schüler am <strong>Stephaneum</strong> 21<br />

• Eine Pflanzaktion mitten im November 21


74<br />

• Schülerinnen des <strong>Stephaneum</strong>s sammeln Erfahrungen<br />

im Orient 22<br />

• Siebentklässler des <strong>Stephaneum</strong>s bereiten Freude<br />

durch Vorlesen 23<br />

• Die „große” Theatergruppe des <strong>Stephaneum</strong>s<br />

stellte sich einer schwierigen Aufgabe 23<br />

• 23.000 Euro für Sanierungsarbeiten<br />

an der ehemaligen Malschule 24<br />

• Schüler aus den 8. Klassen lernen Kulturen<br />

aus fernen Ländern kennen 25<br />

• Ginkgoblatt soll motivieren - die Stephaneerpreise 2008 26<br />

• Die Wassertormühle -<br />

seit 1995 eine beliebte Freizeiteinrichtung für die Jugend 28<br />

• Fabian schreibt für Q 15 - die faltenfreie Seite<br />

von seinem einjährigen Aufenthalt in Australien 29<br />

• „Flugstunde” zur Ballnacht 30<br />

• Am Ende des Jahres 2008 erschien die 1. Auflage<br />

einer neuen Schülerzeitung 32<br />

• Es ist schon eine Umstellung mit der dänischen Sprache 33<br />

• Die Schülerakademie startete am 17. Februar<br />

mit einem Nobelpreisträger als Referenten 34<br />

• Die Berufsfindung ist kein einfacher Weg 34<br />

• Auf den Spuren gefallener Stephaneer 35<br />

JUGEND HEUTE 36<br />

• Ein Jahr Auslandsaufenthalt erfreut sich<br />

immer größerer Beliebtheit 36<br />

ASCHERSLEBEN IN KÜRZE 36<br />

• „Aschersleben - eine Stadt macht Schule” -<br />

ein neues Buch über unsere Stadt 36<br />

• In der Asservatenkammer des Museums<br />

befand sich ein wertvolles Stück 37<br />

• Ein neuer Bildband von Aschersleben<br />

ist nach 15 Jahren erschienen 38<br />

• Die Ascherslebener Kinofreunde<br />

haben noch einmal Glück gehabt 38<br />

• Im 100-jährigen Museum wird Geschichte bewahrt -


75<br />

Eröffnung der Schau zum 100-jährigen Bestehen<br />

des Museums zu Aschersleben am 11.01.<strong>2009</strong> 39<br />

• Ehepaar Kopsch widmet dem städtischen Museum<br />

einen echten Buhe 40<br />

• In die Lübenschule zieht neues Leben ein 41<br />

• Sicherungsmaßnahmen zum Erhalt des Halken 41<br />

• Die Stadt Aschersleben legt Wert<br />

auf den Begriff „Wachstumsraum” 42<br />

• Informationstreffen an der Laga-Baustelle Herrenbreite 42<br />

ASCHERSLEBENER BALLADEN UND GEDICHTE 43<br />

• Unser Turm von Dr. Johannes Schwahn (†) 43<br />

AUS DEM VERBANDSLEBEN 43<br />

• Landesgruppe Berlin-Brandenburg 43<br />

• Gruppe Hannover - Niedersachsen 49<br />

EHEMALIGE BERICHTEN 51<br />

• Nachsitzen 51<br />

AUS DEM ALTEN ASCHERSLEBEN 54<br />

• Aus Aschersleben - „Lose Blätter” Jahrgang 1929 Nr. 1 54<br />

VOM STEPHANEUM 59<br />

TURMSPITZEN 59<br />

• Großer Dank an alle Autoren 62<br />

• Neue Mitglieder 62<br />

• Mitgliederstatistik per 01.03.<strong>2009</strong> 64<br />

• Adressenänderungen 64<br />

• Austritte 65<br />

• Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder 66<br />

• Erinnerungen an meinen lieben Freund 66<br />

• Dr. Johannes Schwahn 70<br />

• Hansjoachim Schütte 72<br />

INHALTSVERZEICHNIS 73<br />

IMPRESSUM 76


76<br />

Impressum<br />

Den jährlichen Verbandsbeitrag von 35,- Euro bitten wir wie auch Spenden auf<br />

unser Verbandskonto zu überweisen:<br />

Ostharz-Volksbank e. G., Kto.-Nr. 164500 (BLZ 800 635 08)<br />

__________________________________________________________<br />

Stellvertr. Vorsitzender:<br />

Michael Herre, Askanierstraße 53, 06449 Aschersleben, Tel. (0 34 73) 81 29 12<br />

m.herre.asl@web.de<br />

__________________________________________________________<br />

Zeitschriftenleiter:<br />

Christel Koschnitzke, R.-Breitscheid-Str. 4, 06420 Könnern, Tel. (03 46 91 ) 20 313<br />

christel.koschnitzke@web.de<br />

__________________________________________________________<br />

Kassenwart:<br />

Hans-Georg Badstübner, Steinstraße 44, PF 1404, 06394 Bernburg, Tel. (0 34 71) 62 32 23<br />

__________________________________________________________<br />

Mitgliederwart:<br />

Helga Tegtmeier, Thomas-Mann-Str. 8, 06449 Aschersleben, Tel. (0 34 73) 91 23 11<br />

__________________________________________________________<br />

__________________________________________________________<br />

Redaktionsschluss für Heft 2/<strong>2009</strong>: 1. Juli <strong>2009</strong>

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