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Zur Stabilität von in Querrichtung gekoppelten Biegeträgern

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v1,1 1 0 0 0 0 0<br />

v1,2 0 1 0 0 0 0 v1,1 � 1,1 0 0 1 0 0 0 v 1,2<br />

�1,2 0 0 0 1 0 0 �1,1 = ·<br />

v2,1 1 0 –zK + zM 0 zK – zM 0 �1,2 v2,2 0 1 0 –zK + zM 0 zK – zM �2,1 � 2,1 0 0 0 0 1 0 � 2,2<br />

� 2,2 0 0 0 0 0 1<br />

U = T · U –<br />

Die Freiwerte v 2,1 und v 2,2 <strong>in</strong> U s<strong>in</strong>d hier als abhängig<br />

def<strong>in</strong>iert. Die Lösung des Verzweigungsproblems Gl. (34)<br />

erfolgt mit den transformierten Steifigkeitsmatrizen K –– e<br />

und K –– g.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit zur Berücksichtigung k<strong>in</strong>ematischer<br />

Zwangsbed<strong>in</strong>gungen ist mit dem Penalty- oder<br />

Strafverfahren gegeben. Die Anwendung dieses Verfahrens<br />

läuft bei der vorliegenden Aufgabenstellung darauf<br />

h<strong>in</strong>aus, daß man zunächst elastische Kopplungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

entsprechend dem vorangegangenen Abschnitt<br />

formuliert und durch Auswahl ausreichend hoher Federsteifigkeiten<br />

starre Kopplungen erzeugt. Der Vorteil des<br />

Verfahrens liegt dar<strong>in</strong>, daß die Ordnung der Systemsteifigkeitsmatrizen<br />

aufgrund k<strong>in</strong>ematischer Zwangsbed<strong>in</strong>gungen<br />

nicht verändert wird.<br />

Abschließend sei noch auf die Methode der Lagrangeschen<br />

Multiplikatoren h<strong>in</strong>gewiesen. Bei dieser Methode<br />

werden die k<strong>in</strong>ematischen Zwangsbed<strong>in</strong>gungen direkt <strong>in</strong><br />

die Variationsformulierung mit aufgenommen. Für das<br />

System aus zwei gleichen Trägern mit e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Verb<strong>in</strong>dung erhält man folgenden Potentialausdruck:<br />

�� = �� Tr, 1 + �� Tr, 2 +<br />

+ �� 1 · {[v 1,1 – � 1,1 · (z K – z M)] –<br />

– [v 2,1 – � 2,1 · (z K – z M)]} +<br />

+ � 1 · {[�v 1,1 – �� 1,1 · (z K – z M)] –<br />

– [�v 2,1 – �� 2,1 · (z K – z M)]} +<br />

+ �� 2 · {[v 1,2 – � 1,2 · (z K – z M)] –<br />

– [v 2,2 – � 2,2 · (z K – z M)]} +<br />

+ � 2 · {[�v 1,2 – �� 1,2 · (z K – z M)] –<br />

– [�v 2,2 – �� 2,2 · (z K – z M)]}<br />

Die Multiplikatoren � i s<strong>in</strong>d zusätzliche freie Variablen,<br />

um die der Vektor der Systemfreiwerte ergänzt wird. Sie<br />

haben die Dimension e<strong>in</strong>er Kraft und können bei e<strong>in</strong>em<br />

Spannungsproblem zur Rückrechnung der Kopplungskräfte<br />

verwendet werden:<br />

U –– T T T T<br />

= [u1,<br />

u2,<br />

� ]<br />

= [v1,1, v1,2, �1,1, �1,2, v2,1, v2,2, �2,1, �2,2, �1, �2] Mit der Bezeichnung Z für die Matrix, <strong>in</strong> der die Koeffizienten<br />

der k<strong>in</strong>ematischen Zwangsbed<strong>in</strong>gungen sortiert<br />

nach den Freiwerten zusammengefaßt s<strong>in</strong>d, ergeben sich<br />

aus dem Potential für das Beispiel folgende Matrizenausdrücke:<br />

R. Stroetmann · <strong>Zur</strong> <strong>Stabilität</strong> <strong>von</strong> <strong>in</strong> <strong>Querrichtung</strong> <strong>gekoppelten</strong> <strong>Biegeträgern</strong><br />

K –– e = K –– e,1 0<br />

Z<br />

g =<br />

T<br />

0 kTr e,2<br />

Z 0<br />

k Tr<br />

k Tr<br />

g,1<br />

Die Methode der Lagrangeschen Multiplikatoren ermöglicht<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Weise die Berücksichtigung k<strong>in</strong>ematischer<br />

Zwangsbed<strong>in</strong>gungen. Der Arbeitsaufwand verlagert<br />

sich auf die Lösung des entstehenden Gleichungssystems.<br />

Die Anwendung wird im Abschnitt 4 gezeigt.<br />

3.3 Berücksichtigung biegesteifer Kopplungen<br />

3.3.1 Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Bei trägerrostartigen Systemen mit biegesteifen Verb<strong>in</strong>dungen<br />

<strong>von</strong> Längs- und Querträgern (s. Bild 4) stellen<br />

sich u. a. folgende Tragwirkungen e<strong>in</strong>:<br />

1. Die seitlichen Verschiebungen der Längsträger s<strong>in</strong>d<br />

nicht mehr unabhängig <strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander. Bei ungleicher Belastung<br />

stützen die weniger belasteten Träger die stärker<br />

belasteten (s. Abschn. 1 und Abschn. 2.2).<br />

2. An den Verb<strong>in</strong>dungsstellen s<strong>in</strong>d die Tangentenverdrehungen<br />

der Querträger und die Axialverdrehungen der<br />

Längsträgergurte annähernd gleich (s. Bild 4). In bezug<br />

auf die räumliche <strong>Stabilität</strong> wirken die Querträger wie<br />

drehelastische E<strong>in</strong>spannungen auf die Längsträger (s.<br />

Abschn. 2.3). Stellen sich jedoch aufgrund der Belastung<br />

Tangentenverdrehungen über den Längsträgern e<strong>in</strong> (s.<br />

Bild 4), werden letztere auch ohne den Ansatz <strong>von</strong> Vorkrümmungen<br />

v 0 räumlich verformt. Es liegt damit ke<strong>in</strong><br />

Verzweigungsproblem, sondern e<strong>in</strong> Spannungsproblem<br />

vor.<br />

3. Schließen mehr als zwei Längsträger an e<strong>in</strong>en durchlaufenden<br />

Querträger an, ist bei ungleicher Belastung die<br />

lastverteilende Wirkung des Querträgers unter Umständen<br />

<strong>von</strong> Bedeutung. Dies gilt <strong>in</strong>sbesondere dann, wenn<br />

die Biegesteifigkeit des Querträgers groß und der Längsträgerabstand<br />

kle<strong>in</strong> ist. Die lastverteilende Wirkung ist<br />

bei Trägern mit dünnwandigem offenen Querschnitt nur<br />

<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Maße da<strong>von</strong> abhängig, ob die Verb<strong>in</strong>dungen<br />

zwischen Quer- und Längsträgern biegesteif oder gelenkig<br />

ausgeführt werden.<br />

Ähnliche Tragwirkungen wie zuvor beschrieben stellen<br />

sich auch bei Systemen mit Pfetten, B<strong>in</strong>dern oder Stützen<br />

e<strong>in</strong>, an denen durchlaufende Dach- oder Wandverkleidungen<br />

anschließen.<br />

Im Rahmen der Näherungsverfahren zur Bestimmung<br />

der <strong>Stabilität</strong>sgrenze gekoppelter Biegeträger wird<br />

der erste Effekt mit den Kopplungsbed<strong>in</strong>gungen gemäß<br />

Abschnitt 3.2.3 erfaßt.<br />

Die Berücksichtigung drehelastischer Stützungen<br />

durch die biegesteife Verb<strong>in</strong>dung mit Querträgern bzw.<br />

Dach- und Wandverkleidungen erfolgt durch die H<strong>in</strong>zunahme<br />

<strong>von</strong> Drehfedern bzw. Drehbettungen <strong>in</strong> den elastischen<br />

Trägersteifigkeitsmatrizen (s. Gl. (8)). Die Federbzw.<br />

Bettungssteifigkeiten werden nach den <strong>in</strong> der Literatur<br />

bekannten Näherungsverfahren bestimmt (s. [2],<br />

[7] bis [13]). Hierauf wird im folgenden Abschnitt kurz<br />

e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Die Trägerrostwirkung kann durch die H<strong>in</strong>zunahme<br />

<strong>von</strong> Steifigkeitsmatrizen, die den E<strong>in</strong>fluß der Biegesteifigkeit<br />

EI y <strong>von</strong> Längs- und Querträger berücksichtigen, er-<br />

0<br />

Z T<br />

0 k Tr<br />

g,2<br />

Z 0<br />

Stahlbau 69 (2000), Heft 5<br />

399

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