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Zur Stabilität von in Querrichtung gekoppelten Biegeträgern

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R. Stroetmann · <strong>Zur</strong> <strong>Stabilität</strong> <strong>von</strong> <strong>in</strong> <strong>Querrichtung</strong> <strong>gekoppelten</strong> <strong>Biegeträgern</strong><br />

2.2 Gelenkige Kopplungen<br />

Bild 2 zeigt zwei querbelastete I – –-Träger, die über dehnstarre<br />

Pendelstäbe auf vier verschiedene Arten mite<strong>in</strong>ander<br />

gekoppelt s<strong>in</strong>d. Die Träger haben e<strong>in</strong>en doppeltsymmetrischen<br />

Querschnitt, bestehen aus zusammengeschweißten<br />

Blechen und s<strong>in</strong>d an den Enden gabelgelagert.<br />

In Bild 3 s<strong>in</strong>d die Verzweigungslasten der Systeme <strong>in</strong><br />

Abhängigkeit vom Belastungsverhältnis q 2/q 1 aufgetragen.<br />

Besonders wirksam ist die Kopplung beider Gurte<br />

(L<strong>in</strong>ie c). Die Verzweigungslast ist nahezu unabhängig<br />

vom Belastungsverhältnis. Ebenfalls wirksam ist die<br />

Kopplung der Obergurte. Dabei ist es unbedeutend, ob<br />

die Träger nur <strong>in</strong> Feldmitte (L<strong>in</strong>ie a) oder <strong>in</strong> den Viertelspunkten<br />

(L<strong>in</strong>ie d) verbunden werden. H<strong>in</strong>gegen ist die<br />

Kopplung der Untergurte (L<strong>in</strong>ie b) wirkungslos. Vom Belastungsverhältnis<br />

0 bis zum Belastungsverhältnis 1 verdoppelt<br />

sich die Verzweigungslast annähernd.<br />

Die vorgestellten Ergebnisse entsprechen der Anschauung.<br />

Sie zeigen Tendenzen auf, lassen sich jedoch<br />

nicht unmittelbar auf andere Verhältnisse übertragen.<br />

H<strong>in</strong>weise darüber, an welcher Stelle e<strong>in</strong>e Kopplung am<br />

effektivsten ist, können der jeweiligen Verzweigungsfigur<br />

entnommen werden. Im vorliegenden Beispiel zeigen die<br />

Verzweigungsfiguren der E<strong>in</strong>zelträger nur sehr kle<strong>in</strong>e<br />

Untergurtverschiebungen. E<strong>in</strong>e Kopplung wird dort nur<br />

wirksam, wenn gleichzeitig die Obergurte mite<strong>in</strong>ander<br />

verbunden werden. In diesem Fall s<strong>in</strong>d die Relativverschiebungen<br />

der Gurte über die Stablänge so ger<strong>in</strong>g, daß<br />

sich die Verzweigungslast des Systems für beliebige Belastungsverhältnisse<br />

näherungsweise aus der Addition der<br />

Verzweigungslasten der E<strong>in</strong>zelträger ergibt (s. Bild 3,<br />

L<strong>in</strong>ie c).<br />

2.3 Biegesteife Kopplungen<br />

Oft werden Verb<strong>in</strong>dungsstäbe zu benachbarten Trägern<br />

oder Stützen nicht gelenkig, sondern biegesteif angeschlossen.<br />

Dabei kann es sich zum Beispiel um Dachoder<br />

Wandpfetten handeln, die auf die Gurte <strong>von</strong> B<strong>in</strong>dern<br />

oder Stützen aufgeschraubt werden. In diesem Fall<br />

kommt zum Effekt der Kopplung noch der E<strong>in</strong>fluß e<strong>in</strong>er<br />

drehelastischen Stützung h<strong>in</strong>zu.<br />

Bild 4 zeigt e<strong>in</strong> System mit biegesteifer Kopplung<br />

und die zugehörige Ausweichfigur. Im Bereich des Querträgeranschlusses<br />

stellen sich Querschnittsverformungen<br />

e<strong>in</strong>, die die Steifigkeit des Systems wesentlich bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Zum besseren Verständnis wird zunächst die Wirkung<br />

e<strong>in</strong>er diskreten drehelastischen Gurte<strong>in</strong>spannung<br />

isoliert vom Effekt der Kopplung betrachtet. Um den Bezug<br />

zum vorangegangenen Beispiel herzustellen, werden<br />

Trägerquerschnitt, Spannweite und Belastung übernommen.<br />

In Bild 5 s<strong>in</strong>d die Verläufe der Verzweigungslasten<br />

q Ki ohne und mit Berücksichtigung der Querschnittsverformungen<br />

<strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> der Federsteifigkeit C xx<br />

aufgetragen.<br />

Der Vergleich zeigt, daß der E<strong>in</strong>fluß der Querschnittsverformungen<br />

mit zunehmender E<strong>in</strong>spannwirkung<br />

an Bedeutung gew<strong>in</strong>nt. Wird sie vernachlässigt,<br />

geht der Verlauf q Ki nach e<strong>in</strong>em starken Anstieg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

horizontale Gerade über (Bild 5). Die Eigenform des Trägers<br />

wechselt <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em symmetrischen zu e<strong>in</strong>em anti-<br />

Stahlbau 69 (2000), Heft 5<br />

Bild 2. Biegeträger mit verschiedenen Kopplungen durch<br />

Pendelstäbe<br />

Fig. 2. Bend<strong>in</strong>g girders with various coupl<strong>in</strong>gs by articulated<br />

bars<br />

Bild 3. Verzweigungslasten der Systeme nach Bild 2<br />

Fig. 3. Buckl<strong>in</strong>g loads for systems by fig. 2

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