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Infos unter www.ticketvorverkauf.ch - Theater-Zytig

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• 9. Biennale in Sankt Gallen<br />

• 2. Treffen Freili<strong>ch</strong>ttheater Uzna<strong>ch</strong><br />

• In Memoria Werner Fu<strong>ch</strong>s<br />

1089 • August/September 2010


02<br />

TICKETVORVERKAUF<br />

Was ist Ticketvorverkauf?<br />

Ticketvorverkauf ist ein effizientes<br />

Online-Vorverkaufs-System, wel<strong>ch</strong>es<br />

für Ticketkäufer und Veranstalter<br />

einfa<strong>ch</strong> zu bedienen ist.<br />

Für Ticketkäufer:<br />

Ticketkäufer können Anlässe anhand<br />

Regionen, Datum und Veranstalter<br />

dur<strong>ch</strong>stöbern und Reservationen über<br />

die Saal- und Bestuhlungspläne platzgenau<br />

vornehmen.<br />

Für Veranstalter:<br />

Ticketvorverkauf <strong>unter</strong>stützt Veranstalter<br />

beim Vorverkauf ihrer Anlässe.<br />

Aufführungen können ganz<br />

einfa<strong>ch</strong> hinzugefügt und editiert<br />

werden. Alle Reservationen lassen<br />

si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>nell und denno<strong>ch</strong> detailliert<br />

verwalten.<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

Vorteile für Ticketkäufer:<br />

- Übersi<strong>ch</strong>t zu allen aktuellen Veranstaltungen<br />

- Reservationen sind ras<strong>ch</strong> erledigt<br />

- E-Mail-Bestätigung mit allen Details<br />

- Online-Hilfe<br />

Vorteile für Veranstalter:<br />

- Integration eigener Saal- und Bestuhlungspläne<br />

- Einfa<strong>ch</strong>e und direkte Bedienung und Steuerung<br />

- S<strong>ch</strong>nelles Hinzufügen von Anlässen<br />

- Integriertes Telefon-Vorverkaufs-System<br />

- Detaillierte Verwaltung der Reservationen<br />

- Vers<strong>ch</strong>iedene Ticketdrucke mögli<strong>ch</strong><br />

- Volle Kostentransparenz<br />

- Keine versteckten Gebühren<br />

- Online-Anleitungen und Support<br />

Mehr <strong>Infos</strong> <strong>unter</strong><br />

<strong>www</strong>.<strong>ticketvorverkauf</strong>.<strong>ch</strong><br />

Ticketvorverkauf ist ein Produkt der AV+PG AG, 5452 Oberrohrdorf<br />

Veranstalter können unser System <strong>unter</strong> <strong>www</strong>.<strong>ticketvorverkauf</strong>.<strong>ch</strong>/demo testen<br />

<strong>www</strong>.<strong>ticketvorverkauf</strong>.<strong>ch</strong> E-Mail: info@<strong>ticketvorverkauf</strong>.<strong>ch</strong> Tel: 056 496 50 20


Regelmässige Editoriallesende – aus<br />

Rückmeldungen weiss i<strong>ch</strong>, dass es das<br />

tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> gibt – werden es wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong><br />

mittlerweile wissen: I<strong>ch</strong> liebe die<br />

Spra<strong>ch</strong>e. Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> wäre sogar die<br />

Mehrzahl angebra<strong>ch</strong>t. I<strong>ch</strong> liebe Spra<strong>ch</strong>en,<br />

Dialekte, Wortspielereien und rhetoris<strong>ch</strong>e<br />

Glanzleistungen in all ihren Formen. I<strong>ch</strong><br />

bedaure aufri<strong>ch</strong>tig, in meiner Jugend<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr Spra<strong>ch</strong>en gelernt zu haben.<br />

Hätte i<strong>ch</strong> die Zeit und das Geld, i<strong>ch</strong> würde<br />

mir wohl längere Spra<strong>ch</strong>aufenthalte in<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Ländern leisten.<br />

Do<strong>ch</strong> i<strong>ch</strong> muss gestehen, dass i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong>,<br />

ausser viellei<strong>ch</strong>t in Deuts<strong>ch</strong> und Englis<strong>ch</strong>,<br />

nur no<strong>ch</strong> auf Französis<strong>ch</strong> leidli<strong>ch</strong> verständigen<br />

kann. Italienis<strong>ch</strong> habe i<strong>ch</strong> im Selbstkurs<br />

gerade einmal bis Lecione quattro<br />

ges<strong>ch</strong>afft. Von der vierten Landesspra<strong>ch</strong>e<br />

ganz zu s<strong>ch</strong>weigen. Wenn i<strong>ch</strong> rätoromanis<strong>ch</strong><br />

höre, könnte i<strong>ch</strong> die Spre<strong>ch</strong>enden<br />

genau so gut Ländern von der Türkei bis<br />

na<strong>ch</strong> Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>ien zuordnen. Etwa glei<strong>ch</strong><br />

viel verstehe i<strong>ch</strong> nämli<strong>ch</strong>.<br />

Eigentli<strong>ch</strong> wären wir ja absolut privilegiert<br />

in unserem Land. Häufig rei<strong>ch</strong>t<br />

bereits eine halbe Stunde Fahrt und man<br />

befindet si<strong>ch</strong> in einem anderen Spra<strong>ch</strong>gebiet.<br />

In der S<strong>ch</strong>ule lernen wir automatis<strong>ch</strong><br />

Fremdspra<strong>ch</strong>en wie etwa Ho<strong>ch</strong>deuts<strong>ch</strong>,<br />

do<strong>ch</strong> selbst dort haben wir Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weizer<br />

Hemmungen beim Gebrau<strong>ch</strong>.<br />

Und für einen Berner Oberländer ist bereits<br />

ein Zür<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>nuri ein Gräuel (i<strong>ch</strong><br />

ents<strong>ch</strong>uldige mi<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>zeitig bei allen<br />

Zür<strong>ch</strong>ern für dieses Beispiel, das ni<strong>ch</strong>t<br />

meiner persönli<strong>ch</strong>en Haltung entspri<strong>ch</strong>t).<br />

Wenn es zum Teil no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t einmal<br />

selbstverständli<strong>ch</strong> ist, Produktionen der<br />

regionalen Gruppen zu besu<strong>ch</strong>en, weshalb<br />

sollte man si<strong>ch</strong> dann ausgere<strong>ch</strong>net<br />

eine Vorführung ans<strong>ch</strong>auen, bei der man<br />

viellei<strong>ch</strong>t kaum ein Wort versteht?<br />

Gerade der Besu<strong>ch</strong> einer <strong>Theater</strong>vorführung<br />

in einer anderen Spra<strong>ch</strong>e zeigt eben<br />

spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Der geist einer Spra<strong>ch</strong>e offenbart si<strong>ch</strong><br />

am deutli<strong>ch</strong>sten in ihren unübersetzbaren Worten.<br />

etwas deutli<strong>ch</strong>: Kommunikation besteht<br />

ni<strong>ch</strong>t aus Spra<strong>ch</strong>e allein. Es ist <strong>unter</strong><br />

Umständen ohne Probleme mögli<strong>ch</strong>, den<br />

Inhalt eines Gesprä<strong>ch</strong>s der Spur na<strong>ch</strong><br />

mitzubekommen, selbst wenn man die<br />

Worte ni<strong>ch</strong>t versteht. Oder zumindest den<br />

Duktus, den Subtext oder die si<strong>ch</strong> daraus<br />

ergebende Stimmung <strong>unter</strong> den Beteiligten.<br />

Wir vermögen im <strong>Theater</strong> Emotionen<br />

zu empfinden, au<strong>ch</strong> ohne das inhaltli<strong>ch</strong>e<br />

Verständnis des Textes. Und sonst fragen<br />

Sie einmal Liebhaber italienis<strong>ch</strong>er Opern.<br />

Die Biennale des Amateurtheaters, aber<br />

au<strong>ch</strong> das Treffen der Freili<strong>ch</strong>ttheater,<br />

ist weit mehr, als das Betra<strong>ch</strong>ten von<br />

INhAlT<br />

VorhANG AUF<br />

BAckSTAGe<br />

SPoTlI<strong>ch</strong>T<br />

Marie von Ebner-Es<strong>ch</strong>enba<strong>ch</strong><br />

Foyer ......................................03<br />

Beinvegni! Nous siamo bereit… ..................04<br />

9. Biennale des amateurtheaters in St. galen<br />

<strong>Theater</strong>spektakel in Uzna<strong>ch</strong>… ...................07<br />

2. Treffen der Freili<strong>ch</strong>tproduktionen<br />

Verbandsna<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten ..........................10<br />

rVa ...........................................10<br />

BgVT ..........................................11<br />

NWS/rZV .......................................12<br />

VOV ...........................................13<br />

BVV ...........................................14<br />

Stückwahl ..................................15<br />

Weitere Bespre<strong>ch</strong>ungen siehe <strong>www</strong>.theater-zytig.<strong>ch</strong><br />

Premieren ..................................21<br />

Spielplan August-September. ....................28<br />

Der Vorhang fällt .............................30<br />

Impressum ..................................31<br />

Termine kommende Ausgaben:<br />

Die Ausgabe 1010<br />

der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong><br />

ers<strong>ch</strong>eint am<br />

1. oktober 2010<br />

redaktions- und<br />

Inserates<strong>ch</strong>luss:<br />

5. September 2010<br />

Produktionen oder zumindest Auss<strong>ch</strong>nitten<br />

davon. Es geht viel mehr darum, ein<br />

gemeinsames Verständnis füreinander<br />

zu bekommen und si<strong>ch</strong> Impulse für die<br />

eigene Arbeit zu holen. Denn letztli<strong>ch</strong><br />

sollten wir ja alle das Glei<strong>ch</strong>e wollen.<br />

Oder um eines der berühmtesten S<strong>ch</strong>weizer<br />

Freili<strong>ch</strong>ttheater – ges<strong>ch</strong>rieben von<br />

einem Deuts<strong>ch</strong>en – zu zitieren: Wir wollen<br />

sein, ein einzig Volk von Brüdern. Au<strong>ch</strong> im<br />

<strong>Theater</strong>, bitte s<strong>ch</strong>ön!<br />

Herzli<strong>ch</strong><br />

Die Ausgabe 1011<br />

der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong><br />

ers<strong>ch</strong>eint am<br />

2. November 2010<br />

redaktions- und<br />

Inserates<strong>ch</strong>luss:<br />

5. oktober 2010<br />

FOyer i VorhANG AUF<br />

Die Ausgabe 1012<br />

der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong><br />

ers<strong>ch</strong>eint am<br />

1. Dezember 2010<br />

redaktions- und<br />

Inserates<strong>ch</strong>luss:<br />

5. November 2010<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

03<br />

foto: z-arts.<strong>ch</strong>


ilder: brigitte s<strong>ch</strong>warz/zvg<br />

VorhANG AUF i BieNNale 2010 ST. galleN<br />

04 TheaTer-ZyTig 1089<br />

Beinvegni!<br />

Nous siamo bereit…<br />

9. S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Biennale<br />

des Amateurtheaters


Inmitten der Altstadt von St. Gallen<br />

befindet si<strong>ch</strong> die Kellerbühne in historis<strong>ch</strong>em<br />

Hintergrund des Klosters, dessen<br />

Ursprung dem iris<strong>ch</strong>en Mön<strong>ch</strong> Gallus<br />

zu verdanken ist, wel<strong>ch</strong>er 612 n. Chr.<br />

dieses Gebiet zu seiner Bleibe wählte<br />

und so den Grundstein für eine Besiedelung<br />

legte. Au<strong>ch</strong> den Namen verdankt<br />

die Stadt diesem Mön<strong>ch</strong>. Das Kloster ist<br />

bekannt für seine Stiftsbibliothek und die<br />

S<strong>ch</strong>riften die dort zu besi<strong>ch</strong>tigen sind.<br />

St. Gallen war in den 20er Jahren die<br />

Stadt der Stickerei und Leinenweberei.<br />

Sie erlebte dazumal eine Blütezeit. Die<br />

historis<strong>ch</strong>e Stadt mit ihren pra<strong>ch</strong>tvollen<br />

Häusern und vielfältigen Erkern zeugt<br />

heute no<strong>ch</strong> vom Rei<strong>ch</strong>tum und der Vielfalt<br />

dieser Zeit.<br />

Auf dem Klosterplatz findet alljährli<strong>ch</strong><br />

eine Oper des <strong>Theater</strong>s St. Gallen als<br />

Freili<strong>ch</strong>taufführung statt. St. Gallen<br />

ist in jeder Hinsi<strong>ch</strong>t kulturpolitis<strong>ch</strong> ein<br />

Vorläufer. Das erste Stadttheater wurde<br />

hier gegründet und ist das einzige Dreispartenhaus<br />

in der Osts<strong>ch</strong>weiz.<br />

Au<strong>ch</strong> das Amateur- und Laiens<strong>ch</strong>auspiel<br />

hat einen festen Platz in der Kulturlands<strong>ch</strong>aft<br />

der Gallusstadt. So gibt es ni<strong>ch</strong>t<br />

weniger als 3 Amateurgruppen, die dem<br />

ZSV anges<strong>ch</strong>lossen sind.<br />

Die Mühleggbahn, mit 319 m Länge,<br />

einer der kürzesten S<strong>ch</strong>räglifte überhaupt,<br />

verbindet die Stadt innert 90 Sek.<br />

mit dem Quartier St. Georgen und führt<br />

in eines der vielen Naherholungsgebiete.<br />

Au<strong>ch</strong> der Ar<strong>ch</strong>itekt Calatrava hat die<br />

Stadt als etwas Einzigartiges erlebt und<br />

konnte diverse bauli<strong>ch</strong>e Akzente setzen.<br />

So zum Beispiel, die ni<strong>ch</strong>t unumstrittene<br />

Calatrava Bushaltestelle am Marktplatz.<br />

Die Kuppel der Einsatzzentrale der<br />

Kantonspolizei und der Zugang zu den<br />

historis<strong>ch</strong>en Räumli<strong>ch</strong>keiten des Kantons<br />

(Pfalzkeller).<br />

Es ist uns eine Freude die Biennale an<br />

diesem Ort auszuri<strong>ch</strong>ten.<br />

Na<strong>ch</strong> 1½ Jahren Vorbereitungszeit kann<br />

die S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Biennale des Amateurtheaters<br />

in der Kellerbühne St. Gallen<br />

dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />

Mit einem ni<strong>ch</strong>t allzu grossen Organisationskomitee<br />

wurde eine optimale Infrastruktur<br />

ges<strong>ch</strong>affen. Übers<strong>ch</strong>aubar und<br />

initiativ haben die Mitglieder ihre Aufgabe<br />

wahrgenommen.<br />

BieNNale 2010 ST. galleN i VorhANG AUF<br />

Au<strong>ch</strong> kann zur körperli<strong>ch</strong>en und geistigen<br />

Lockerung der ZSV-Kurs «Dazwis<strong>ch</strong>en<br />

was für den Körper» mit Annina Sedlácek,<br />

besu<strong>ch</strong>t werden. Speziell werden 4 Einheiten<br />

à 50 Minuten zu günstigen Konditionen<br />

angeboten.<br />

Sehr erfreuli<strong>ch</strong> ist, dass si<strong>ch</strong> aus allen<br />

vier Spra<strong>ch</strong>regionen Vereine gefunden<br />

haben, um an diesem Festival ihre Produktionen<br />

darzubieten. Ein (fünfter) Landesteil,<br />

mit dem der Osts<strong>ch</strong>weizerverband<br />

eng zusammenarbeitet, zeigt ebenfalls<br />

eine Produktion in ihrer «Landesspra<strong>ch</strong>e»<br />

(Österrei<strong>ch</strong>).<br />

Wir glauben, dass es uns gelungen ist, ein<br />

vielfältiges und spannendes Programm<br />

zusammen gestellt zu haben. Do<strong>ch</strong> kommen<br />

Sie und überzeugen Sie si<strong>ch</strong> selbst<br />

von den abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>en Darbietungen<br />

der vers<strong>ch</strong>iedensten Gruppen aus der<br />

S<strong>ch</strong>weiz!<br />

Detailprogramm siehe folgende Seite<br />

Info: <strong>www</strong>.volkstheater.<strong>ch</strong>/vov<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

05


VorhANG AUF i BieNNale 2010 iN ST. galleN<br />

06 TheaTer-ZyTig 1089


2. TreFFeN Der Freili<strong>ch</strong>TTheaTer i VorhANG AUF<br />

<strong>Theater</strong>spektakel<br />

in Uzna<strong>ch</strong><br />

Am Wo<strong>ch</strong>enende vom 4. und 5. September<br />

rückt das Linthgebiet ins nationale<br />

Rampenli<strong>ch</strong>t. In Uzna<strong>ch</strong> findet das zweite<br />

nationale Treffen der Freili<strong>ch</strong>ttheater<br />

statt.<br />

Vers<strong>ch</strong>iedene <strong>Theater</strong>gruppen aus allen<br />

Spra<strong>ch</strong>region der S<strong>ch</strong>weiz und Europa<br />

treffen si<strong>ch</strong> an diesem Wo<strong>ch</strong>enende in<br />

Uzna<strong>ch</strong> zum Treffen der Freili<strong>ch</strong>ttheater.<br />

Unter freiem Himmel werden sie Szenen<br />

aus ihrem <strong>Theater</strong>s<strong>ch</strong>affen zeigen.<br />

Daneben haben die zahlrei<strong>ch</strong>en Spieler<br />

und Regisseurinnen, Musiker, Choreografinnen<br />

und Szenografen die Mögli<strong>ch</strong>keit,<br />

si<strong>ch</strong> <strong>unter</strong> professioneller Leitung<br />

auszutaus<strong>ch</strong>en. «Viele <strong>Theater</strong>s<strong>ch</strong>affende<br />

sind das ganze Jahr über in Proben für<br />

die Aufführungen engagiert», sagt die<br />

Leiterin des Anlasses Liliana Heimberg.<br />

«Das Treffen bietet ihnen die Mögli<strong>ch</strong>keit,<br />

an einem Wo<strong>ch</strong>enende zu betra<strong>ch</strong>ten,<br />

wel<strong>ch</strong>e Formen von Freili<strong>ch</strong>ttheater in<br />

der ganzen S<strong>ch</strong>weiz entstehen. Zudem hat<br />

man die Mögli<strong>ch</strong>keit, einen Blick ins nahe<br />

Ausland zu werfen.»<br />

Es ist interessant zu sehen, wie in den<br />

Na<strong>ch</strong>barländern künstleris<strong>ch</strong> vorgegangen<br />

wird, aber au<strong>ch</strong> Fragen der Förderung<br />

diskutiert werden. Das Freili<strong>ch</strong>ttheater<br />

ist in der S<strong>ch</strong>weiz stark im Aufwind.<br />

Weiteren Auftrieb sollen die zahlrei<strong>ch</strong>en<br />

Weiterbildungsmögli<strong>ch</strong>keiten am Festival<br />

geben. In Workshops, Podien und Foren<br />

können <strong>Theater</strong>begeisterte ihre Leidens<strong>ch</strong>aft<br />

thematis<strong>ch</strong> vertiefen.<br />

Au<strong>ch</strong> für das interessierte Publikum ist<br />

das <strong>Theater</strong>treffen ein einmaliger Anlass.<br />

Während des ganzen Wo<strong>ch</strong>enendes wird<br />

ein spannendes Programm geboten. Auf<br />

vier Rundgängen dur<strong>ch</strong> die Uzner Altstadt<br />

und das ehemalige Industriegelände führen<br />

die vers<strong>ch</strong>iedenen <strong>Theater</strong>gruppen<br />

ihr Können vor. Die Zus<strong>ch</strong>auer bewegen<br />

si<strong>ch</strong> von einem S<strong>ch</strong>auplatz zum nä<strong>ch</strong>sten,<br />

wo die <strong>Theater</strong>gruppen Szenen ihrer<br />

Stücke vorführen. Auf Tribünen oder<br />

künstli<strong>ch</strong>es Li<strong>ch</strong>t wird fast vollständig<br />

verzi<strong>ch</strong>tet. «Dass wir kaum Te<strong>ch</strong>nik verwenden,<br />

ermögli<strong>ch</strong>t uns, an den ausser-<br />

2. Treffen der Freili<strong>ch</strong>ttheater<br />

4./5. September 2010<br />

Uzna<strong>ch</strong> (SG)<br />

gewöhnli<strong>ch</strong>sten S<strong>ch</strong>auplätzen zu spielen»,<br />

begeistert si<strong>ch</strong> Heimberg. Pro Tag werden<br />

rund 100 Darsteller in Uzna<strong>ch</strong> auftreten.<br />

Am Ende das Festivals werden die drei<br />

besten Inszenierungen prämiert.<br />

Das Treffen der Freili<strong>ch</strong>ttheater soll<br />

alle drei bis vier Jahre stattfinden und<br />

wird von der Pro Helvetia, dem Kanton<br />

St.Gallen und der Region Züri<strong>ch</strong>seeLinth<br />

<strong>unter</strong>stützt. Die Wahl von Uzna<strong>ch</strong> als Austragungsort<br />

für den Grossanlass erfolgte<br />

na<strong>ch</strong> dem ersten nationalen Treffen der<br />

Freili<strong>ch</strong>ttheater im Ballenberg vor drei<br />

Jahren. Damals hatte die Commedia Adebar<br />

aus Uzna<strong>ch</strong> den ersten Preis gewonnen.<br />

Neben der Welttheatergesells<strong>ch</strong>aft<br />

Einsiedeln führte sie die innovativste<br />

Produktion auf. Die Künstleris<strong>ch</strong>e Leitung<br />

des diesjährigen Anlasses liegt denn au<strong>ch</strong><br />

bei der Uznerin Barbara S<strong>ch</strong>lumpf, die an<br />

zahlrei<strong>ch</strong>en Inszenierungen der Commedia<br />

Adebar – so au<strong>ch</strong> an der prämierten<br />

– Regie geführt hat.<br />

<strong>Infos</strong>: <strong>www</strong>.theatertreffen.<strong>ch</strong><br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

07


VorhANG AUF i 2. TreFFeN Der Freili<strong>ch</strong>TTheaTer i<br />

08<br />

Programm<br />

Samstag 4. Sept. 2010<br />

13:00 Uhr Start des 1 rundgangs<br />

ab Meeting Point: rathaus Pärkli Uzna<strong>ch</strong><br />

Begleitung: liliana heimberg<br />

14:00 Uhr Start des 2. rundgangs<br />

(glei<strong>ch</strong>e Besetzung wie 1) ab Meeting<br />

Point: rathaus Pärkli Uzna<strong>ch</strong><br />

Begleitung: Barbara S<strong>ch</strong>lumpf<br />

Ab 15:30 Uhr<br />

Zwis<strong>ch</strong>enverpflegung im Kulturtreff rotfarb<br />

17:00 Uhr referat<br />

Beat Fäh, regisseur Welttheater einsiedeln<br />

2013, Diplomtrainer bei Swiss athletics:<br />

Mein persönli<strong>ch</strong>er Mythos als S<strong>ch</strong>auspieler<br />

und regisseur – Vorbereitungen<br />

auf das Welttheater<br />

17:30 Uhr Podiumsgesprä<strong>ch</strong><br />

Künstleris<strong>ch</strong>er Freiraum versus Zus<strong>ch</strong>auerzahlen<br />

- regisseur/innen spre<strong>ch</strong>en über<br />

den akt auf dem hohen Seil.<br />

Moderation: liliana heimberg<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

19:00 Uhr Workshops<br />

Kostüm im Freili<strong>ch</strong>ttheater: Ma yvonne<br />

S<strong>ch</strong>midt, <strong>Theater</strong>wissens<strong>ch</strong>aftlerin<br />

<strong>ch</strong>oreografie/Bewegung im Freili<strong>ch</strong>ttheater:<br />

Prof. liliana heimberg, <strong>Theater</strong>pädagogin<br />

Musik im Freili<strong>ch</strong>ttheater: Dr. Dieter ringli,<br />

Musikethnologe<br />

raum im Freili<strong>ch</strong>ttheater: lic. phil. Karin<br />

gimmi, Kunsthistorikerin<br />

20:30 Uhr<br />

Programm commedia adebar/Kulturtreff<br />

rotfarb<br />

21:00 Uhr Forum<br />

austaus<strong>ch</strong> mit den europäis<strong>ch</strong>en gruppen.<br />

arbeitsweise – rahmenbedingungen – Förderung<br />

22:00 Uhr Abendprogramm<br />

mit li<strong>ch</strong>tinstallation von Fabrizio crisafulli,<br />

rom; Kulturtreff rotfarb<br />

Sonntag 5. September<br />

11:00 Uhr Podium<br />

S<strong>ch</strong>reiben für ni<strong>ch</strong>t professionelle Darstellende;<br />

Kulturtreff rotfarb<br />

gäste: anna Serarda campell, <strong>Theater</strong>wissens<strong>ch</strong>aftlerin<br />

und Dramaturgin,<br />

Paul Steinmann, autor, gérald <strong>ch</strong>evrolet,<br />

auteur, metteur en scène, président eaT,<br />

raphael Urweider, S<strong>ch</strong>riftsteller, regisseur,<br />

Musiker<br />

Moderation: Barbara S<strong>ch</strong>lumpf, regisseurin<br />

13:00 Uhr Start des 3. rundgangs<br />

(neue Besetzung) ab Meeting Point rathaus<br />

Pärkli Uzna<strong>ch</strong><br />

Begleitung: Barbara S<strong>ch</strong>lumpf<br />

14:00 Uhr Start des 4. rundgangs<br />

(glei<strong>ch</strong>e Besetzung wie 3) ab Meeting<br />

Point rathaus Pärkli Uzna<strong>ch</strong>.<br />

Begleitung: liliana heimberg<br />

ab 15:30 Uhr<br />

Zwis<strong>ch</strong>enverpflegung im Kulturtreff rotfarb


17:00 Uhr 4 kurzreferate<br />

aus den Workshops<br />

Kostüm im Freili<strong>ch</strong>ttheater: Ma yvonne<br />

S<strong>ch</strong>midt, <strong>Theater</strong>wissens<strong>ch</strong>aftlerin<br />

<strong>ch</strong>oreografie/Bewegung im Freili<strong>ch</strong>ttheater:<br />

Prof. liliana heimberg, <strong>Theater</strong>pädagogin<br />

Musik im Freili<strong>ch</strong>ttheater: Dr. Dieter ringli,<br />

Musikethnologe<br />

raum im Freili<strong>ch</strong>ttheater: lic. phil. Karin<br />

gimmi, Kunsthistorikerin<br />

17:30 Uhr Preisverleihung<br />

mit laudatio und apéro<br />

<strong>Theater</strong>rundgänge<br />

altstadt von Uzna<strong>ch</strong> und Umgebung. Das<br />

Publikum wandert von S<strong>ch</strong>auplatz zu<br />

S<strong>ch</strong>auplatz. Dauer der einzelnen Szenen<br />

ca. 12 Min., Dauer eines <strong>Theater</strong>rundganges<br />

max. 2h30<br />

Mit Szenen aus coeuve JU, le Bouveret<br />

VS, Ollon VD, Mendrisio Ti, rüs<strong>ch</strong>egg Be,<br />

einsiedeln SZ, Turtmann VS, rodersdorf<br />

SO, Sarmensdorf ag, Mollis gl, li<strong>ch</strong>tensteig<br />

Sg, Bivio gr, sowie die «<strong>Theater</strong>runde<br />

Kalsdorf» bei graz, Österrei<strong>ch</strong> und<br />

«Teatro dei luoghi» rom, italien.<br />

Der eintritt zu allen Veranstaltungen ist<br />

frei.<br />

2. TreFFeN Der Freili<strong>ch</strong>TTheaTer i VorhANG AUF<br />

kriterien zur Auswahl<br />

der teilnehmenden Gruppen<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong> waren erneut Produktionen<br />

in allen Landesspra<strong>ch</strong>en eingeladen,<br />

sowie zwei Produktionen aus dem<br />

bena<strong>ch</strong>barten Ausland.<br />

Da das <strong>Theater</strong>treffen nunmehr von der<br />

Standortbestimmung in ein S<strong>ch</strong>aufenster<br />

für innovatives und experimentelles <strong>Theater</strong>s<strong>ch</strong>affen<br />

im Berei<strong>ch</strong> der Freili<strong>ch</strong>taufführungen<br />

übergeführt werden soll, war<br />

die Bea<strong>ch</strong>tung künstleris<strong>ch</strong>er Kriterien<br />

(siehe unten) unabdingbar.<br />

Es wurden Gruppen eingeladen, für deren<br />

Produktionen mindestens eines, besser<br />

aber mehrere der folgenden Kriterien<br />

zutreffen:<br />

• Die Auswahl des Stückes/Stoffes, resp.<br />

dessen Bearbeitung oder die Zusammenarbeit<br />

mit zeitgenössis<strong>ch</strong>en Autor/<br />

innen su<strong>ch</strong>t – au<strong>ch</strong> bei historis<strong>ch</strong>en<br />

Stoffen – na<strong>ch</strong> einem Bezug zur Gegenwart.<br />

• Die Inszenierungsarbeit mit ni<strong>ch</strong>t<br />

professionellen (und professionellen)<br />

Darsteller/innen folgt einem komplexen<br />

heutigen Mens<strong>ch</strong>enbild und strebt zwis<strong>ch</strong>en<br />

Selbstpräsentation, Präsentation<br />

und Repräsentation eine adäquate<br />

Form der szenis<strong>ch</strong>en Umsetzung an.<br />

• Die Inszenierung geht auf die spezifis<strong>ch</strong>en<br />

Fähigkeiten und Voraussetzungen<br />

ni<strong>ch</strong>t professioneller (und professioneller)<br />

Darsteller/innen ein und bringt<br />

diese für den Erfahrungsraum <strong>Theater</strong><br />

zur Entfaltung.<br />

• Die Ausstattung (szenis<strong>ch</strong>er Raum/<br />

Kostüme etc.) arbeitet erkennbar na<strong>ch</strong><br />

dem Prinzip der Reduktion mit Zei<strong>ch</strong>en,<br />

Stilisierungen oder umgekehrt mit<br />

Di<strong>ch</strong>te und Häufung, ni<strong>ch</strong>t jedo<strong>ch</strong> auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />

zum Zwecke der blossen<br />

Illustration.<br />

• Musik, Ton- und/oder Bildebene dienen<br />

der Unterstützung dramaturgis<strong>ch</strong>er<br />

Intentionen oder funktionieren na<strong>ch</strong><br />

dem Prinzip der Enthierar<strong>ch</strong>isierung<br />

der <strong>Theater</strong>mittel.<br />

• Die Gestaltung des Kontaktes mit dem<br />

Publikum su<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> einer Intensivierung<br />

des Verhältnisses zwis<strong>ch</strong>en szenis<strong>ch</strong>em<br />

Ges<strong>ch</strong>ehen und Zus<strong>ch</strong>auenden<br />

(Stationen <strong>Theater</strong>, installative, performative<br />

Ansätze, Site Specific Theatre,<br />

Environmental Theatre, Mitautors<strong>ch</strong>aft<br />

des Publikums etc.).<br />

TheaTer-ZyTig 1089 09


BAckSTAGe i Da<strong>ch</strong>VerBaND/regiONalVerBäNDe<br />

Zentralpräsidentin Brigitte S<strong>ch</strong>warz<br />

St. georgenstrasse 128, 9011 St.gallen<br />

Tel P 071 222 67 79, Natel 079 582 50 54<br />

zp@volkstheater.<strong>ch</strong><br />

Ges<strong>ch</strong>äftsstelle <strong>ch</strong>rista Obi, Usterstrasse 65, 8308 illnau<br />

Tel.: 052 347 20 90, Fax: 052 347 20 91<br />

Telefonis<strong>ch</strong> errei<strong>ch</strong>bar: Mo –Fr von 10–13 Uhr<br />

zsv@volkstheater.<strong>ch</strong><br />

regionalsekretariate/regionalpräsidien/künstleris<strong>ch</strong>e leitung<br />

Verband Aargauer Volkstheater VAV (AG)<br />

Sekretariat: corinne rathgeb, Mühlebuck 45, 5420 ehrendingen<br />

Tel. 056 222 41 12, corinnerathgeb@hotmail.com<br />

Präsidentin: Vreni Theurillat, rietereweg 1, 5413 Birmenstorf<br />

Tel. 056 225 16 16<br />

Bernis<strong>ch</strong>e Gesells<strong>ch</strong>aft für das Volkstheater BGVT (Be/Dt. Fr)<br />

Sekretariat: Markus Wehner, Oeliweg 5, 3507 Biglen<br />

Tel. p 031 701 17 17, admin@bgvt.<strong>ch</strong><br />

Präsident: Peter Siegenthaler, Mittlere Strasse 27, 3600 Thun<br />

Tel p: 033 222 69 29, Mob: 079 208 27 93, praesidium@bgvt.<strong>ch</strong><br />

Bündner Vereinigung für das Volkstheater BVV/UTP/AGT (Gr)<br />

Sekretariat: Manfred Veraguth, Postfa<strong>ch</strong> 51, 7001 <strong>ch</strong>ur<br />

Tel. 079 730 28 64, sekretariat@bvv.<strong>ch</strong><br />

Präsidentin: riccarda Sulser, gemsweg 4, 7000 <strong>ch</strong>ur<br />

Tel. 081 353 42 45, riccarda.sulser@bvv.<strong>ch</strong><br />

Vertreterin UTP, agT: Monica andreoli-lanfran<strong>ch</strong>i, Nordstrasse 56<br />

7000 <strong>ch</strong>ur, N: 078 607 41 77, monica.andreoli@bvv.<strong>ch</strong><br />

regionalverband Nordwests<strong>ch</strong>weiz NWS (BS/Bl/So)<br />

Sekretariat: Franca giani, Sunnerain 26, 4513 langendorf<br />

Tel. 032 623 52 83, gng-zanusi@bluewin.<strong>ch</strong><br />

Präsidentin: Mariella Flury, Wangenstrasse 2, 4543 Deitingen<br />

Tel. 032 534 64 78, mariella.flury@volkstheater.<strong>ch</strong><br />

Verband osts<strong>ch</strong>weizer Volkstheater VoV (SG/TG/Sh/AI/Ar/Fl)<br />

Sekretariat: ilona hofmeister, robert Walser Str. 4, 9100 herisau<br />

Tel. 071 352 37 71, ilona.hofmeister@volkstheater.<strong>ch</strong><br />

Vize-Präsident: hans-rudolf ehrbar, gossauerstr. 121, 9100 herisau,<br />

Tel. 071 352 17 16, hansrudolf.ehrbar@volkstheater.<strong>ch</strong><br />

regionalverband Zentrals<strong>ch</strong>weizer Volkstheater rZV<br />

(oW/NW/Ur/SZ/ZG/lU)<br />

Sekretariat: Steve Volkart, ennenmatt 30, 6103 S<strong>ch</strong>warzenberg<br />

Tel./Fax 041 497 40 20, sekretariat@rzv.<strong>ch</strong><br />

Präsident: Ferdinand Ottiger, ennenmatt 28, 6103 S<strong>ch</strong>warzenberg<br />

Tel. 041 497 01 42, praesident@rzv.<strong>ch</strong><br />

regionalverband Amateurtheater Züri<strong>ch</strong>/Glarus rVA (Zh/Gl)<br />

Sekretariat: elvina Bonfà, Waidstr. 9, 8307 effretikon<br />

Tel. 052 343 11 22, Tel. g. 0585 580 181, rva@volkstheater.<strong>ch</strong><br />

Präsident: <strong>ch</strong>ristian Pieth, Forbüelstr. 21, 8707 Uetikon am See<br />

Tel. p 044 920 26 34, Tel. g 055 222 76 76,<br />

<strong>ch</strong>ristian.pieth@volkstheater.<strong>ch</strong><br />

Volkstheatervereinigung Sektion Deuts<strong>ch</strong>es Wallis VSDW (VS)<br />

Sekretariat: hanspeter Brants<strong>ch</strong>en, am Ba<strong>ch</strong> 32, 3920 Zermatt,<br />

Tel. 027 967 13 56, 079 746 48 76, hanspeter.brants<strong>ch</strong>en@bluewin.<strong>ch</strong><br />

Präsident: Beni Kreuzer, Beugenstrasse 6, 5647 Oberrüti<br />

Mobile: 079 682 51 05, krenit@bluewin.<strong>ch</strong><br />

künstleris<strong>ch</strong>er leiter<br />

ruedi Widtmann, Püntweg 7, 8216 Oberhallau<br />

Tel.: 052 681 18 35, Natel: 079 406 67 23<br />

10<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

regionalverband rVa<br />

S<strong>ch</strong>iff ahoi!<br />

Sekretariat: elvina Bonfà<br />

Waidstr. 9, 8307 effretikon<br />

Tel. p 052 343 11 22, Tel. g 0585 580 181<br />

eMail: elvina.bonfa@volkstheater.<strong>ch</strong><br />

20 Veteranen trafen si<strong>ch</strong> am 1. Juli bei drückender Hitze in der<br />

turbulenten Stadt Züri<strong>ch</strong>, die bereits mit Bänken und Stühlen<br />

für das grosse Fest bestückt war. Leider au<strong>ch</strong> von s<strong>ch</strong>weren<br />

Transportfahrzeugen verstopft, so dass die langen Tatzelwürmer<br />

der VBZ kaum mehr die Bahnhofstrasse hinaufkamen und der<br />

S<strong>ch</strong>reiberling beinahe zu spät auf das DS «Stadt Rapperswil»<br />

kam. Zum Glück gab es aber <strong>unter</strong> den getreuen RVA-Veteranen<br />

einige, die in weiser Vorahnung für Spätlinge Plätze an der<br />

prallen Sonne reserviert hatten. Denn an diesem strahlenden<br />

Morgen waren die Veteranen ja ni<strong>ch</strong>t die einzigen Leute, die als<br />

Passagiere auf dem S<strong>ch</strong>iff Platz nehmen wollten.<br />

Kurz na<strong>ch</strong> den übli<strong>ch</strong>en Begrüssungszeremonien – an wel<strong>ch</strong>en<br />

si<strong>ch</strong> die voll beladenen Festplatten im Hirn der Anwesenden als<br />

negativ erwiesen und nur no<strong>ch</strong> ein «Sali Du» stammeln liessen<br />

– fuhr das S<strong>ch</strong>iff los mit dem bes<strong>ch</strong>lossenen «Mein Ziel Rapperswil».<br />

So hiess die Devise Sonnens<strong>ch</strong>utzfaktor 25-30 und zum Glück<br />

wussten die Eglisauer au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>, dass es Wein gibt und dass es<br />

als altgediente Veteranen eine Ehrensa<strong>ch</strong>e ist, dass man kräftig<br />

anstösst. Mit Plaudern, S<strong>ch</strong>erzen und tiefgründigen Gesprä<strong>ch</strong>en<br />

über <strong>Theater</strong>, Vereine, Mens<strong>ch</strong>en und Tiere errei<strong>ch</strong>ten wir na<strong>ch</strong><br />

zweistündiger Fahrt die Rosenstadt.<br />

Zwanzig Personen, die um die Mittagszeit na<strong>ch</strong> Rapperswil kommen<br />

und in einem Gasthause einen kleinen bis grösseren Imbiss<br />

zu si<strong>ch</strong> nehmen mö<strong>ch</strong>ten, diese Mens<strong>ch</strong>en sind Optimisten.<br />

Do<strong>ch</strong> bereits beim dritten Versu<strong>ch</strong> wurden Tür und Tor geöffnet<br />

und es s<strong>ch</strong>ien, dass es bei der hiesigen Bevölkerung hiess «A<strong>ch</strong>tung<br />

S<strong>ch</strong>auspieler und Gaukler sind da!», denn in Kürze leerten<br />

si<strong>ch</strong> die Gaststuben und wir wurden festli<strong>ch</strong> und vor allem<br />

freundli<strong>ch</strong> bewirtet. S<strong>ch</strong>uld daran war ja au<strong>ch</strong> die Prominenz,<br />

die si<strong>ch</strong> in unserem Kreise befand! (Aus Datens<strong>ch</strong>utzgründen<br />

können wir hier leider keine Namen verraten, nur die Initialen<br />

AP mögen den Insidern weiter helfen!)<br />

Den Na<strong>ch</strong>mittag verbra<strong>ch</strong>te die Gesells<strong>ch</strong>aft na<strong>ch</strong> dem gemütli<strong>ch</strong>em<br />

Essen und Trinken bei ungezwungenen Gesprä<strong>ch</strong>en und<br />

Diskussionen. Do<strong>ch</strong> der Drang na<strong>ch</strong> der Heimat wurde immer


stärker und die S-Bahnen immer voller,<br />

so dass si<strong>ch</strong> die Gesells<strong>ch</strong>aft allmähli<strong>ch</strong><br />

auflöste.<br />

Beglückt kehrten die Teilnehmer an den<br />

heimis<strong>ch</strong>en Herd zurück und werden no<strong>ch</strong><br />

oft an den s<strong>ch</strong>önen Veteranenausflug<br />

2010 denken.<br />

Gritli Harringer sei für die Organisation<br />

herzli<strong>ch</strong> gedankt.<br />

Ruedi Binder<br />

Voranzeige<br />

A<strong>ch</strong>tung: Agenda hervor nehmen und<br />

eins<strong>ch</strong>reiben:<br />

Samstag, 23. Oktober 2010 im Wettsteinhaus<br />

auf der For<strong>ch</strong>:<br />

Traditioneller Käseplaus<strong>ch</strong><br />

Der kassier meldet si<strong>ch</strong><br />

Ende April 2010 wurden an alle Mitglieder<br />

(Einzelmitglieder und alle Vereine)die<br />

Jahresre<strong>ch</strong>nungen vers<strong>ch</strong>ickt. Zahlungsfrist<br />

ist 30 Tage, d.h. bis Ende Mai sollten<br />

die Jahresbeiträge entri<strong>ch</strong>tet sein.<br />

Leider sind Mitte Juli no<strong>ch</strong> diverse Beiträge<br />

ausstehend.<br />

Es ist dem Kassier bewusst, dass eine<br />

gewisse Zahlungstoleranz gewährt werden<br />

muss. Do<strong>ch</strong> das Ni<strong>ch</strong>t-Bezahlen hat<br />

ja oft seinen Ursprung im Verlegen der<br />

Re<strong>ch</strong>nung auf dem Stapel mit der Übers<strong>ch</strong>rift<br />

«Später zu erledigen».<br />

Darf i<strong>ch</strong> die Säumigen bitten, diesen<br />

Stapel mal dur<strong>ch</strong>zukämmen und dem RVA<br />

den Obulus zu entri<strong>ch</strong>ten. Die Angespro<strong>ch</strong>enen<br />

würden so dem Verband unnötige<br />

Umtriebe und Kosten für Mahnungen<br />

ersparen. Besten Dank.<br />

Bernis<strong>ch</strong>e gesells<strong>ch</strong>aft für das Volkstheater BgVT<br />

Portraits Vorstand BGVT<br />

Sekretariat: Markus Wehner<br />

Oeliweg 5, 3507 Biglen<br />

Tel. 031 701 17 17<br />

eMail: info.bgvt@volkstheater.<strong>ch</strong><br />

Liebe <strong>Theater</strong>freunde<br />

Wie in der letzten <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong>, Seite 11,<br />

begonnen, na<strong>ch</strong>stehend die Fortsetzung<br />

der Vorstellung unseres Vorstands mit<br />

zwei weiteren Beiträgen.<br />

Helga Simmen<br />

Vorstand BGVT, Beisitz<br />

Doris rothen, kasse<br />

Wohnhaft in Toffen. Jahrgang 1950, verheiratet,<br />

zwei erwa<strong>ch</strong>sene Kinder. Zu<br />

60-80% als Sekretärin in einem Ar<strong>ch</strong>itekturbüro<br />

tätig.<br />

Hobbys:<br />

Lesen, Sport, Freizeit geniessen<br />

Motivation für das <strong>Theater</strong>:<br />

Stehe selber ni<strong>ch</strong>t auf der Bühne, liebe<br />

den Kontakt zu den <strong>Theater</strong> spielenden<br />

Mens<strong>ch</strong>en auf und hinter der Bühne.<br />

Lebensmotto:<br />

Si<strong>ch</strong> an allem und jedem erfreuen / keinen<br />

Stress auferlegen lassen, geniessen.<br />

regiONalVerBäNDe i BAckSTAGe<br />

Markus Wehner, Sekretariat<br />

I<strong>ch</strong> wurde am 22. Januar 1938 in Bern-<br />

Bümpliz geboren, besu<strong>ch</strong>te den Proger<br />

und die Sek. Bümpliz und später das Lehrerseminar<br />

in Hofwil.<br />

Na<strong>ch</strong> 14 Jahren s<strong>ch</strong>ulmeistern in Lütiwil<br />

und Arnisäge hatte i<strong>ch</strong> genug, mutierte<br />

zum Personal<strong>ch</strong>ef und trat in ein Industrie<strong>unter</strong>nehmen<br />

im Na<strong>ch</strong>bardorf ein. Und<br />

so ging es auf dieser S<strong>ch</strong>iene weiter: Personal<strong>ch</strong>ef<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Volksbank, dann<br />

SKA und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> Personaldirektor<br />

S<strong>ch</strong>weiz in der CS. I<strong>ch</strong> erhielt keine unanständigen<br />

Boni, konnte mi<strong>ch</strong> aber 59-jährig<br />

pensionieren lassen und arbeitete<br />

no<strong>ch</strong> einige Jahre als «Selbständiger» im<br />

Berei<strong>ch</strong> Personalberatung.<br />

Seit über 40 Jahren wohne i<strong>ch</strong> im s<strong>ch</strong>önen<br />

Emmental, in Biglen, wo i<strong>ch</strong> während<br />

vieler Jahre au<strong>ch</strong> kommunalpolitis<strong>ch</strong> tätig<br />

war.<br />

Hobbys:<br />

<strong>Theater</strong> organisieren und inszenieren,<br />

fotografieren, «regionaler» Journalismus,<br />

reisen (altershalber etwas einges<strong>ch</strong>ränkt),<br />

Grossvater sein.<br />

Motivation für das <strong>Theater</strong>:<br />

Es ma<strong>ch</strong>t (meistens) Spass.<br />

Lebensmotto:<br />

Ma<strong>ch</strong>en was Spass ma<strong>ch</strong>t – so lange es<br />

geht.<br />

TheaTer-ZyTig 1089 11


BAckSTAGe i regiONalVerBäNDe<br />

regionalverband Nordwests<strong>ch</strong>weiz rV NWS<br />

Privat-Audienz im Baslertor<br />

Der Vorstand des RV NWS hatte anlässli<strong>ch</strong><br />

des Frühlingstreffs des RV NWS vom<br />

19. Juni ins Baseltor in Solothurn zu<br />

einem S<strong>ch</strong>werpunktthema eingeladen.<br />

Drei KursleiterInnen boten in drei Blöcken<br />

interessante Themen an. Man war<br />

gespannt auf das Folgende. Zuerst aber<br />

begrüsste unsere Präsidentin Mariella<br />

Flury die Teilnehmer, die Kursleiter und<br />

den Vorstand. Zahlenmässig waren an<br />

diesem regneris<strong>ch</strong>en Samstag Kursleiter<br />

und Vorstand lei<strong>ch</strong>t in der Minderheit.<br />

Es gab kleine Gruppen und so bot si<strong>ch</strong><br />

viel Gelegenheit, - in fast privater Atmosphäre<br />

– eifrig mit zu diskutieren und<br />

mitzuspielen. Dem Vorstand wurde au<strong>ch</strong><br />

Gelegenheit gegeben, an den Blöcken teilzunehmen<br />

und das tat au<strong>ch</strong> i<strong>ch</strong> und gebe<br />

nun meine Eindrücke und die Eindrücke<br />

und Kommentare der Teilnehmer wieder.<br />

Käthi Vögeli hatte das Thema: Spiel mit<br />

Requisiten und Accessoires und Emotionen<br />

darstellen via Objekt. Klingt sehr<br />

theoretis<strong>ch</strong>, aber Käthi ging na<strong>ch</strong> kurzer<br />

Einführung sofort daran, Theorie in Praxis<br />

umzusetzen. Es ma<strong>ch</strong>te Spass, an si<strong>ch</strong><br />

und den anderen gewisse Abläufe von<br />

emotionaler und intellektueller Prägung<br />

festzustellen. An und für si<strong>ch</strong> erarbeitet<br />

si<strong>ch</strong> der S<strong>ch</strong>auspieler all das ja mit dem<br />

Regisseur und dem Text, es zeigte si<strong>ch</strong><br />

aber an gewissen Reaktionen, dass hier<br />

ein weites Feld existiert, das zu begrünen<br />

no<strong>ch</strong> Raum bietet. Mit Heiterkeit ging’s<br />

dann treppauf-treppauf – das Baseltor<br />

bietet Fitness zur Pause.<br />

Dieter Zimmer habe i<strong>ch</strong> dann als zweiten<br />

Referenten erlebt mit dem Thema:<br />

Projektmanagement. Ein grosses Wort in<br />

einer Dorfbühne? In einem <strong>Theater</strong>verein?<br />

Ja was – Projektleitung! Wir spielen <strong>Theater</strong><br />

mag der eine oder andere geda<strong>ch</strong>t<br />

haben und wurde überras<strong>ch</strong>t, wie vielseitig<br />

und viels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig eigentli<strong>ch</strong> so eine<br />

<strong>Theater</strong>aufführung ist. Man erinnere si<strong>ch</strong>:<br />

Der Na<strong>ch</strong>spann im Film umfasst meist<br />

die drei- bis zehnfa<strong>ch</strong>e Anzahl derer,<br />

die spielen. Und im Volkstheater? Ja, da<br />

muss es eben diese «Generalisten» geben<br />

oder einfa<strong>ch</strong> Mens<strong>ch</strong>en, die mit Hingabe<br />

mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es und au<strong>ch</strong> man<strong>ch</strong>mal fast<br />

12<br />

Sekretariat: Franca giani<br />

Sunnerain 26, 4513 langendorf<br />

Tel. 032 623 52 83<br />

gng-zanusi@bluewin.<strong>ch</strong><br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

Unmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es leisten und leisten müssen.<br />

Dieter hat uns die Augen geöffnet. Kein<br />

Wunder, laus<strong>ch</strong>ten wir mehr offenen<br />

Mauls statt mit offenen Ohren. Aber profitierten!<br />

Dann hallten die vielen Treppen des<br />

Baseltors wider vom Trippel-Trappel zum<br />

Abmars<strong>ch</strong> in die Krone. Mariella hatte<br />

das Programm umgestellt, man freute<br />

si<strong>ch</strong>. Abmars<strong>ch</strong> im Regen. Wer einen<br />

S<strong>ch</strong>irm hatte, spannte ihn auf, der Rest<br />

wurde nass und erinnerte si<strong>ch</strong> daran, wie<br />

wi<strong>ch</strong>tig Requisiten sein können.<br />

Gegessen und getrunken habend, ging’s<br />

bis <strong>unter</strong>s Da<strong>ch</strong> zu Rico Spring. Thema:<br />

Vom Stücke s<strong>ch</strong>reiben bis zur Stückwahl.<br />

Diesmal die Ohren auf: Stücke s<strong>ch</strong>reiben,<br />

ist das ein Thema für S<strong>ch</strong>auspieler? Und<br />

Rico – der alte Fu<strong>ch</strong>s – begann seine<br />

Vorlesung eloquent und überzeugend mit<br />

dem Beweis des Gegenteils. Was sind die<br />

Voraussetzungen für die Stückwahl? Die<br />

Fähigkeiten und Anforderungen wurden<br />

aufgelistet und siehe da: was beim auswählen<br />

zählt, gilt au<strong>ch</strong> beim s<strong>ch</strong>reiben.<br />

Und Rico wäre ni<strong>ch</strong>t Rico, hätte er ni<strong>ch</strong>t<br />

sofort mit uns ein Stück erarbeitet. A<strong>ch</strong>,<br />

das ma<strong>ch</strong>te Spass!<br />

Und heiteren Sinnes trafen si<strong>ch</strong> dann<br />

alle drei Gruppen wieder in der grossen<br />

Halle, besetzten alle 21 Stühle zur<br />

S<strong>ch</strong>lussbespre<strong>ch</strong>ung. E<strong>ch</strong>o positiv! Teilnehmer<br />

zufrieden!<br />

Kursleiter mit Applaus verabs<strong>ch</strong>iedet.<br />

Eintrag ins Gästebu<strong>ch</strong>.<br />

S<strong>ch</strong>lusswort: Wir sehen uns!<br />

Hans Stelzer<br />

regionalverband Zentrals<strong>ch</strong>weizer Volkstheater rZV<br />

Werner Fu<strong>ch</strong>s<br />

19. Dezember 1936 - 23. Juni 2010<br />

Sekretariat: Steve Volkart<br />

ennenmatt 30, 6103 S<strong>ch</strong>wa<br />

Tel./Fax 041 497 40 20<br />

eMail: sekretariat@rzv.<strong>ch</strong><br />

«Viellei<strong>ch</strong>t bin i<strong>ch</strong> zu früh gestorben, aber<br />

i<strong>ch</strong> habe bestimmt ni<strong>ch</strong>t wenig gelebt»<br />

Ein <strong>Theater</strong> Urgestein hat Abs<strong>ch</strong>ied<br />

genommen von dieser Welt, von den<br />

Brettern, die ihm so oft seine Welt bedeuteten.<br />

Werni Fu<strong>ch</strong>s war ein grossartiger<br />

S<strong>ch</strong>auspieler, er lebte seine Figuren, die<br />

er auf der Bühne zu verkörpern hatte.<br />

Zum grössten Teil war das in Malters,<br />

wo seine Bühne, die <strong>Theater</strong>gesells<strong>ch</strong>aft<br />

Malters, beheimatet ist. Man konnte ihn<br />

immer wieder in speziellen Rollen erleben,<br />

so zum Beispiel im Stück «Tod eines<br />

Handlungsreisenden» in wel<strong>ch</strong>em er die<br />

Titelrolle ni<strong>ch</strong>t nur äusserst überzeugend<br />

spielte, sondern lebte.<br />

In seinen Anfängen war er au<strong>ch</strong> bei den<br />

Luzerner Spielleuten engagiert. Au<strong>ch</strong><br />

hatte er si<strong>ch</strong> damals dem Cabaret vers<strong>ch</strong>rieben.<br />

Es waren die grossen Zeiten,<br />

in denen er mit Arthur Müller, au<strong>ch</strong><br />

einem Zentrals<strong>ch</strong>weizer <strong>Theater</strong>-Urgestein,<br />

auf der Bühne stand. Wie konnte<br />

er do<strong>ch</strong> ins S<strong>ch</strong>wärmen kommen, wenn<br />

er Müster<strong>ch</strong>en aus dieser Zeit zum Besten<br />

gab. 1990 führte er bei uns in Giswil<br />

erstmals Regie. Wir waren offen für neue


zenberg<br />

Wege und so kam es, dass Kishons «Traus<strong>ch</strong>ein» sein Erstlingswerk<br />

bei uns war. Ein Jahr später doppelte er glei<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> mit<br />

«Bezahlt wird ni<strong>ch</strong>t» von Dario Fo. Er s<strong>ch</strong>rieb Mundartfassungen<br />

von Ayckbourns Komödien «S<strong>ch</strong>lafzimmergäste» und «Die<br />

bessere Hälfte» und inszenierte sie bei uns. Später kamen weitere<br />

Regieaufträge in Perlen, Horw und Ruswil dazu.<br />

Wernis prägnante Stimme kam au<strong>ch</strong> in Hörspielen bei Radio<br />

DRS zum Zug und bei Filmprojekten wirkte er als Statist mit.<br />

Er besu<strong>ch</strong>te au<strong>ch</strong> sehr viele <strong>Theater</strong>bühnen von Bern über<br />

Züri<strong>ch</strong> bis Basel, Aufführungen von Amateuren wie au<strong>ch</strong> von<br />

Profis. Oft waren wir au<strong>ch</strong> zusammen <strong>unter</strong>wegs, dabei habe<br />

i<strong>ch</strong> viel gelernt. Er war ein sehr kritis<strong>ch</strong>er Beoba<strong>ch</strong>ter, s<strong>ch</strong>aute<br />

auf Details und ob Gänge und Abläufe ri<strong>ch</strong>tig waren. Wenn<br />

ihm eine Inszenierung besonders gut gefallen hatte, konnte er<br />

ni<strong>ch</strong>t genug davon s<strong>ch</strong>wärmen und es gelang ihm, viele Leute zu<br />

überzeugen, dass sie si<strong>ch</strong> diese <strong>Theater</strong>produktion ans<strong>ch</strong>auen<br />

mussten.<br />

Am Samstag 3. Juli nahm seine Familie und eine grosse Anzahl<br />

<strong>Theater</strong>liebhaber von ihm Abs<strong>ch</strong>ied. Seinen Lieblingsplatz an<br />

der Emme in Malters hatte er si<strong>ch</strong> für die Abs<strong>ch</strong>iedsfeier ausgesu<strong>ch</strong>t.<br />

Eindrückli<strong>ch</strong> war diese Feier und sie hat alle Teilnehmer<br />

sehr bewegt.<br />

Ein ideenrei<strong>ch</strong>er und vielseitiger <strong>Theater</strong>s<strong>ch</strong>affender ist ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr <strong>unter</strong> uns. Werni wird jetzt bestimmt an einem andern<br />

Ort inszenieren. Sein Sohn Matthias erwähnte am S<strong>ch</strong>luss des<br />

Lebenslaufes, und das in s<strong>ch</strong>önster Luzerner Mundart: «Das<br />

wird se<strong>ch</strong>er äs härzigs Böud im Himmel obe. Zwös<strong>ch</strong>e all dene<br />

wiisse Ängel, flüügt ei einzige met emene rote Pulli ome».<br />

Jakob Grünenfelder<br />

Verband Osts<strong>ch</strong>weizer Volkstheater VOV<br />

Verrücktes <strong>Theater</strong>-Wo<strong>ch</strong>enende<br />

regiONalVerBäNDe i BAckSTAGe<br />

Es heisst 0820, weil es anders ist. In Urnäs<strong>ch</strong> bei verrücktem<br />

Wetter; es regnete die ganze Zeit. Dort erwartete die Kinder und<br />

jugendli<strong>ch</strong>en <strong>Theater</strong>spieler ein Wo<strong>ch</strong>enende, um ihr Können zu<br />

präsentieren.<br />

Neben S<strong>ch</strong>weizer Kindern und Jugendli<strong>ch</strong>en, waren Mäd<strong>ch</strong>en<br />

und Jungen aus dem Vorarlbergis<strong>ch</strong>en zu Gast. Es erwartete<br />

sie ein Wo<strong>ch</strong>enende voller <strong>Theater</strong>gefühl, Freiheit und Ruhe.<br />

Das merkte man ihnen si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> an. Zum Workshop bra<strong>ch</strong>ten sie<br />

au<strong>ch</strong> die Begeisterung und Leidens<strong>ch</strong>aft mit. Dabei erarbeiteten<br />

die gemis<strong>ch</strong>ten Gruppen ein Stück, das sie selber am Platz<br />

kreieren und ausführen durften. Leider war diesmal mit dem<br />

s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Wetter der Übungsplatz Mangelware. Alles musste<br />

im Haus erarbeitet werden. Der Elan jedo<strong>ch</strong> war ihnen trotzdem<br />

anzumerken. Etwas, das sie selber erda<strong>ch</strong>ten, durfte die bunte<br />

S<strong>ch</strong>ar dann später den anderen Gruppen und den Begleitern<br />

vorführen. Was zu vers<strong>ch</strong>iedenen Zwis<strong>ch</strong>enrufen und au<strong>ch</strong> kräftigem<br />

Applaus führte, den sie au<strong>ch</strong> wahrhaftig verdient haben.<br />

E<strong>ch</strong>t guten Einsatz mit viel Humor und S<strong>ch</strong>wung haben die jungen<br />

Leute gezeigt. Das au<strong>ch</strong> an der abendli<strong>ch</strong>en Party, die mit<br />

Musik und tanzen weiter für gute Laune sorgte.<br />

Si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> ein gelungenes 0820 Kinder- und Jugendtheater-<br />

Wo<strong>ch</strong>enende, obs<strong>ch</strong>on es ni<strong>ch</strong>t immer so war, wie man es gerne<br />

gehabt hätte. Im Grunde denno<strong>ch</strong> genau ri<strong>ch</strong>tig und 0820.<br />

Markus Staub<br />

VOV Marketing<br />

Sekretariat: ilona hofmeister,<br />

robert Walser Str. 4, 9100 herisau<br />

Tel. 071 352 37 71<br />

ilona.hofmeister@volkstheater.<strong>ch</strong><br />

TheaTer-ZyTig 1089 13<br />

bilder: zvg


BAckSTAGe i regiONalVerBäNDe<br />

Bündner Vereinigung für das Volkstheater BVV (gr)<br />

Das 8. Bündner <strong>Theater</strong>festival in Thusis<br />

stand im Zei<strong>ch</strong>en der Vielfalt<br />

Ende April 2010 fand die a<strong>ch</strong>te Ausgabe des Bündner <strong>Theater</strong>festivals<br />

statt. Wie bereits fünf Mal zuvor, ging es au<strong>ch</strong> diesmal<br />

in Thusis über die Bühne. Vor allem die Vielseitigkeit des Programms<br />

war in diesem Jahr bemerkenswert.<br />

Dem seit dem zweiten Festival von 1992 eingeführten dreijährigen<br />

Turnus folgend, fand in diesem Jahr das 8. Bündner<br />

<strong>Theater</strong>festival statt. Bei herrli<strong>ch</strong>em Wetter wurde es zu einer<br />

gelungenen Veranstaltung und die Bilanz der Präsidentin des<br />

Organisationskomitees, Lina Frei-Baselgia, fällt positiv aus.<br />

Das Interesse für das Festival sei gross gewesen. Dies zeigte<br />

si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> bei der Polit-Prominenz: Bei der Eröffnung waren<br />

sowohl die Bündner Regierungsrätin Barbara Janom Steiner,<br />

als au<strong>ch</strong> die Nationalräte Andrea Hämmerle und Hansjörg<br />

Hasler zugegen – aber au<strong>ch</strong> BVV-Gründer und alt Nationalrat<br />

Martin Bundi. Do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Zus<strong>ch</strong>auer blieben ni<strong>ch</strong>t aus.<br />

Man habe ungefähr 2‘000 Eintrittskarten verkauft, wobei viele<br />

Besu<strong>ch</strong>erinnen und Besu<strong>ch</strong>er mehr als eine Produktion besu<strong>ch</strong>t<br />

hätten.<br />

Dem Publikum wurde ein sehr vielfältiges Programm geboten.<br />

Während den drei Festivaltagen wurden insgesamt 20 <strong>Theater</strong>produktionen<br />

gezeigt. Dabei wurde die ganze Volkstheaterpalette<br />

geboten: Von Kinder- und Jugendtheater über Behinderten-<br />

bis hin zu Seniorentheater. Genauso vielfältig waren die<br />

<strong>Theater</strong>genres: Es fehlten weder ernste no<strong>ch</strong> komis<strong>ch</strong>e Stücke,<br />

weder Tanz no<strong>ch</strong> Musik. Man kann wohl behaupten, dass für<br />

jeden Ges<strong>ch</strong>mack etwas im Angebot war.<br />

Gutes Pressee<strong>ch</strong>o<br />

Au<strong>ch</strong> bei der Presse kam die Veranstaltung gut an. Die romanis<strong>ch</strong>e<br />

Tageszeitung La Quotidiana s<strong>ch</strong>rieb: «Teater per part sin<br />

in nivel zunt aut han las 20 furmaziuns pres<strong>ch</strong>entà als numerus<br />

aspectaturs». Die Südosts<strong>ch</strong>weiz stellte fest: «Die <strong>Theater</strong>gruppe<br />

Valendas hat (…) gezeigt, dass Laiens<strong>ch</strong>auspieler den Profis<br />

in ni<strong>ch</strong>ts na<strong>ch</strong>stehen müssen.» Und das Bündner Tagblatt meinte:<br />

«Bündner <strong>Theater</strong>festival fesselt und inspiriert (…) Das<br />

Festival liess es an Abwe<strong>ch</strong>slung ni<strong>ch</strong>t mangeln.». Diese Viel-<br />

14<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

Sekretariat: Manfred Veraguth<br />

Postfa<strong>ch</strong> 51, 7001 <strong>ch</strong>ur<br />

Tel. 079 730 28 64<br />

eMail: sekretariat@bvv.<strong>ch</strong><br />

falt, diese Variation war es denn au<strong>ch</strong>, was die Präsidentin des<br />

Organisationskomitees, Lina Frei-Baselgia, am meisten freute.<br />

«Alle und alles haben Platz auf der Bühne des Bündner <strong>Theater</strong>festivals<br />

– das ist für mi<strong>ch</strong> das Highlight», sagt Frei-Baselgia,<br />

«und natürli<strong>ch</strong> die gelebte Dreispra<strong>ch</strong>igkeit.»<br />

Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> waren denn au<strong>ch</strong> Produktionen in allen drei Kantonsspra<strong>ch</strong>en<br />

zu sehen. Do<strong>ch</strong> darf man au<strong>ch</strong> Eins<strong>ch</strong>ränkungen<br />

ma<strong>ch</strong>en: Es gab nur eine italienis<strong>ch</strong>e und drei romanis<strong>ch</strong>e Aufführungen<br />

bei 16 in deuts<strong>ch</strong>er Spra<strong>ch</strong>e. Dieses Unglei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t<br />

gab natürli<strong>ch</strong> zu reden. Vor allem wurde bemängelt, dass es den<br />

romanis<strong>ch</strong>en <strong>Theater</strong>gruppen offenbar s<strong>ch</strong>wer falle, ans Bündner<br />

<strong>Theater</strong>festival zu kommen. Die Gründe dafür sind vielfältig.<br />

Zum einen wurde der Umstand geltend gema<strong>ch</strong>t, dass ein vorwiegend<br />

deuts<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>iges Publikum romanis<strong>ch</strong>e Produktionen<br />

ni<strong>ch</strong>t verstehen würde, und die Aufführungen gar ni<strong>ch</strong>t besu<strong>ch</strong>e.<br />

Da gelte es aber, geeignete Formen zu finden, führte Lina Frei-<br />

Baselgia aus.<br />

Festival als Ideengeber<br />

Für die <strong>Theater</strong>gruppen selbst ist der Besu<strong>ch</strong> eines Festivals<br />

aber vor allem au<strong>ch</strong> eine ni<strong>ch</strong>t zu <strong>unter</strong>s<strong>ch</strong>ätzende Erfahrung.<br />

Deshalb betont Lina Frei-Baselgia: «Das Bündner <strong>Theater</strong>festival<br />

wäre au<strong>ch</strong> eine ideale Plattform für S<strong>ch</strong>ulung, aber au<strong>ch</strong> um<br />

die Vereine zu ermutigen, hie und da ein Experiment zu wagen.<br />

Viellei<strong>ch</strong>t sogar au<strong>ch</strong> als Motivator für Autoren, Bündner Stücke<br />

zu s<strong>ch</strong>reiben.» Somit wäre das Festival au<strong>ch</strong> ein Ort, um das<br />

<strong>Theater</strong> weiterzuentwickeln.<br />

Manfred Veraguth


Freili<strong>ch</strong>tbühne S<strong>ch</strong>warzenburg<br />

Freili<strong>ch</strong>t mitten im Winter<br />

Wie würden Sie oder Ihr Vorstand wohl<br />

reagieren, wenn Ihnen ein Regisseur<br />

eine Freili<strong>ch</strong>tinszenierung im Winter<br />

vors<strong>ch</strong>lagen würde? Spinner dürfte wohl<br />

no<strong>ch</strong> einer der mildesten Ausdrücke sein,<br />

die bei einer sol<strong>ch</strong>en Idee als Reaktion<br />

ausfallen. Wenn aber genügend Spinner<br />

zusammenkommen und der Anlass und<br />

die Umgebung au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> stimmen, kann<br />

daraus wirkli<strong>ch</strong> ein <strong>Theater</strong>projekt entstehen,<br />

wel<strong>ch</strong>es s<strong>ch</strong>on allein dur<strong>ch</strong> seine<br />

Einmaligkeit in den Köpfen der Beteiligten,<br />

aber au<strong>ch</strong> des Publikums haften<br />

bleiben wird.<br />

Die Gemeinde Rüs<strong>ch</strong>egg feiert dieses<br />

Jahr ihr 150-jähriges Bestehen und<br />

wollte zu diesem Anlass etwas Besonderes<br />

ma<strong>ch</strong>en. Mit Hilfe von engagierten<br />

und erfahrenen Verantwortli<strong>ch</strong>en der<br />

Freili<strong>ch</strong>tbühne S<strong>ch</strong>warzenburg, einem<br />

Na<strong>ch</strong>barort, wurde das Konzept eines<br />

Stationentheaters erarbeitet, wel<strong>ch</strong>es das<br />

Publikum in kleinen Gruppen von Ort zu<br />

Ort führt und diesem so Aspekte aus der<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der Gemeinde hautnah vor<br />

Augen führt. Im ersten Teil per Fuhrwerk,<br />

später zu Fuss ging es so auf eine Reise<br />

dur<strong>ch</strong> Zeit und Gegend, und das mitten im<br />

Winter.<br />

Unterzei<strong>ch</strong>nender S<strong>ch</strong>reiberling wollte<br />

natürli<strong>ch</strong> besonders s<strong>ch</strong>lau sein und<br />

ents<strong>ch</strong>ied si<strong>ch</strong> anstelle der Premiere<br />

im Februar für die letzte Vorstellung im<br />

März. Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> war genau dies<br />

der Grund für den langen und strengen<br />

Winter dieses Jahr. Auf der Höhe, auf der<br />

Rüs<strong>ch</strong>egg liegt und mit der entspre<strong>ch</strong>enden<br />

Bise war es gelinde gesagt ars<strong>ch</strong>kalt,<br />

obs<strong>ch</strong>on man sämtli<strong>ch</strong>e Winterkleider am<br />

Leib trug und zudem no<strong>ch</strong> mit Decken<br />

ausgestattet wurde (Zumindest auf dem<br />

Pferdefuhrwerk).<br />

Do<strong>ch</strong> wohl gerade deshalb ergab si<strong>ch</strong><br />

eine eigentümli<strong>ch</strong>e Stimmung. Auf der<br />

Fahrt dur<strong>ch</strong> die Kälte tau<strong>ch</strong>ten plötzli<strong>ch</strong><br />

beleu<strong>ch</strong>tete Bäume und Szenen auf, in<br />

denen die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

lebendig wurden. So lässt einen zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t nur das Wetter frösteln.<br />

Oder aber das Spiel und die abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>e<br />

Inszenierung sorgen dafür,<br />

dass einem wieder warm ums Herz wird.<br />

Es lässt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t vermeiden, dass bei<br />

diesem Konzept das Episodenhafte überwiegt<br />

und der rote Faden etwas verloren<br />

geht. Do<strong>ch</strong> die steten Wanderungen von<br />

Ort zu Ort in der Dunkelheit, nur mit<br />

Fackeln beleu<strong>ch</strong>tet, lassen viel Zeit für<br />

Gedanken und Verarbeitung und sorgen<br />

dafür, dass die Inhalte dem Zus<strong>ch</strong>auer<br />

sehr nahe gehen und lange haften bleiben.<br />

rücKBlicK JahreSVerSaMMlUNg i BAckSTAGe<br />

Wahrli<strong>ch</strong> ein <strong>Theater</strong> für sämtli<strong>ch</strong>e Sinne<br />

haben die Beteiligten da geboten. Vom<br />

S<strong>ch</strong>napsbrenner (man nahm gerne ein<br />

Versu<strong>ch</strong>erli) über die Reise mit dem Hausierer,<br />

dem Ausflug in die Welt der Sagen<br />

und Mythen, über die wässrige Armensuppe<br />

bis zur amüsanten Gemeindeversammlung<br />

zur Gründung der Gemeinde<br />

wurde alles über das Leben der Leute<br />

damals gezeigt, oder besser gesagt lebendig<br />

ersinnli<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t.<br />

I<strong>ch</strong> gratuliere allen Beteiligten und Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />

herzli<strong>ch</strong> für den Mut, ein<br />

sol<strong>ch</strong>es Konzept ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong> als Spinnerei<br />

abzutun. Sie haben damit allen,<br />

die es erlebt haben, ein <strong>Theater</strong>ereignis<br />

bes<strong>ch</strong>ert.<br />

Hannes Zaugg-Graf<br />

Die iNFOS ZUM STücK<br />

Struby Zyte<br />

Freili<strong>ch</strong>t-Stationentheater zum 150-Jahr-<br />

Jubiläum der gemeinde rüs<strong>ch</strong>egg.<br />

Kontakt gruppe: <strong>www</strong>.flbs.<strong>ch</strong><br />

Das Stück zeigt die Umstände, wel<strong>ch</strong>e zur<br />

gründung der gemeinde führten. es eignet<br />

si<strong>ch</strong> für andere gruppen als ideenlieferant.<br />

TheaTer-ZyTig 1089 15<br />

bild: zvg


ild: zvg<br />

BAckSTAGe i STücKWahl<br />

Dramatis<strong>ch</strong>er Verein Uetikon<br />

Tohuwabohu in Uetikon am See<br />

Ein wu<strong>ch</strong>tiges, stabiles, gut bespielbares<br />

Bühnenbild, dekoriert mit liebevoll<br />

zusammengetragenen Requisiten, mit<br />

einem Treppenaufgang na<strong>ch</strong> oben und<br />

einem Kellerabgang na<strong>ch</strong> unten, transportierte<br />

den Zus<strong>ch</strong>auer wunderbar in das<br />

Innenleben dieser <strong>ch</strong>aotis<strong>ch</strong>en Familie.<br />

Die Kostüme, s<strong>ch</strong>ön auf die Zeit (50er-<br />

Jahre?) und die Figuren abgestimmt<br />

trugen überzeugend zum Gesamtbild bei,<br />

au<strong>ch</strong> wenn si<strong>ch</strong> da zwei, drei Jeans auf<br />

die Bühne verirrt hatten und das Kostüm<br />

von Alice im letzten Akt zu heutig wirkte.<br />

Das Ensemble spielte voller Spiellust auf,<br />

wirkte aber in gewissen Szenen etwas<br />

heterogen. Bei der grossen Besetzung<br />

dürften erfahrene Spielende auf Neulinge<br />

gestossen sein, was gewisse Unsi<strong>ch</strong>erheiten<br />

erklärt. Die jüngere To<strong>ch</strong>ter der Familie<br />

hatte einen ersten Auftritt der etwas<br />

billig wirkte (warum kommt sie na<strong>ch</strong><br />

Hause zu ihrer Familie und s<strong>ch</strong>minkt si<strong>ch</strong><br />

im Wohnzimmer na<strong>ch</strong>, während sie si<strong>ch</strong><br />

<strong>unter</strong>hält?). Ihr Freund, der Fabrikanten-<br />

Sohn wirkte in seinem ersten Auftritt<br />

etwas blasiert. I<strong>ch</strong> denke ni<strong>ch</strong>t, dass man<br />

so seine zukünftigen S<strong>ch</strong>wiegereltern für<br />

si<strong>ch</strong> gewinnt. Die beiden wussten si<strong>ch</strong><br />

aber zu steigern! Bereits in der Liebesszene<br />

kamen Gefühle über die Bühne und<br />

es entstand eine Vertrautheit der beiden,<br />

16<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

die für das Publikum zu spüren war. Im<br />

letzten Teil, wo sie um ihre Liebe kämpfen<br />

und teilweise ni<strong>ch</strong>t mehr ein no<strong>ch</strong> aus<br />

wissen, liefen beide dann regelre<strong>ch</strong>t zur<br />

Ho<strong>ch</strong>form auf. Die Eltern von Alice gaben<br />

ihren Part zurückhaltend und somit genau<br />

ri<strong>ch</strong>tig und die Eltern von Toni wussten<br />

in ihren kurzen Auftritten zu überzeugen<br />

und lieferten beim Wettspiel ein regelre<strong>ch</strong>tes<br />

Highlight ab. Die ältere To<strong>ch</strong>ter<br />

wusste zu gefallen, au<strong>ch</strong> wenn man ihr<br />

in der Ballettszene eine etwas fre<strong>ch</strong>ere,<br />

s<strong>ch</strong>rägere Inszenierung gewüns<strong>ch</strong>t hätte<br />

und ihr Mann trug das seine gekonnt dazu<br />

bei, um in die verrückte Familie zu passen.<br />

Der Grossvater hielt routiniert und<br />

überzeugend die Zügel in der Hand und<br />

war irgendwie die Seele der Aufführung.<br />

Die russis<strong>ch</strong>e Grossfürstin hatte einen<br />

tollen Kurzauftritt mit stark gespro<strong>ch</strong>enem<br />

russis<strong>ch</strong>en Akzent. Au<strong>ch</strong> die übrigen<br />

Darstellenden trugen das ihre zum s<strong>ch</strong>önen<br />

Abend bei. Im ersten Teil hätte i<strong>ch</strong><br />

mir man<strong>ch</strong>mal no<strong>ch</strong> etwas mehr Sprutz<br />

gewüns<strong>ch</strong>t, der dann im zweiten Teil no<strong>ch</strong><br />

kam. Da gewann das Ganze an Di<strong>ch</strong>te,<br />

an Tempo und zog das Publikum in die<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te hinein. Als Beispiel mö<strong>ch</strong>te<br />

i<strong>ch</strong> hier die stumme Kü<strong>ch</strong>enszene erwähnen,<br />

die abseits vom Haupthandlungsstrang,<br />

herrli<strong>ch</strong> gespielt wurde. Da drän-<br />

Die iNFOS ZUM STücK<br />

gelten si<strong>ch</strong> mehrere<br />

Personen auf engstem<br />

Raum dauernd aneinander<br />

vorbei um die<br />

Blinis zuzubereiten,<br />

es sah aus wie ein<br />

kleines Kü<strong>ch</strong>enballett<br />

mit Töpfen, Pfannen<br />

und Platten. Das<br />

Ensemble hat si<strong>ch</strong><br />

seinen Applaus redli<strong>ch</strong><br />

verdient.<br />

Gerhard Lengen<br />

läbe und läbe laa<br />

Komödie in drei akten<br />

Von Moss hart und george S. Kaufman<br />

Mundartübersetzung von robert Stucki<br />

regie: Jeannot hunziker<br />

Kostüme und requisiten: 60er Jahre, 1<br />

Bühnenbild, Darsteller: 8D/10h, aufführungsre<strong>ch</strong>te:<br />

Felix Blo<strong>ch</strong> erben Berlin<br />

Kontakt; <strong>www</strong>.dvuetikon.<strong>ch</strong><br />

Kurzbes<strong>ch</strong>rieb: leben im Moment, jeder<br />

ma<strong>ch</strong>t das was ihm Freude bereitet. Das<br />

familiäre Zusammenleben von a<strong>ch</strong>t leuten<br />

ergibt dank gegenseitiger Toleranz einen<br />

zwar lei<strong>ch</strong>t <strong>ch</strong>aotis<strong>ch</strong>en aber immer spieleris<strong>ch</strong>en<br />

alltag. Dieses leben verträgt<br />

si<strong>ch</strong> leider s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t mit gesetzen und<br />

aemtern. Kompliziert wird es dann, wenn<br />

si<strong>ch</strong> die To<strong>ch</strong>ter des hauses in den Sohn<br />

des renommierten und korrekten Firmeninhabers<br />

verliebt. Da prallen zwei Welten<br />

aufeinander, die so sehr vers<strong>ch</strong>ieden sind,<br />

dass die Begegnung ein hohes Potenzial<br />

an Situationskomik und Witz bietet..


laienbühne läufelfingen<br />

i<strong>ch</strong> bi do<strong>ch</strong> nit übelghörig<br />

Der geneigte Leser<br />

mag si<strong>ch</strong> bestimmt<br />

– wenn er das Vergnügen<br />

hatte, Don<br />

Camillo gelesen zu<br />

haben – an die beiden<br />

kleinen Engelein<br />

erinnern, die vom<br />

Autor gezei<strong>ch</strong>net,<br />

jeweils über dem<br />

nä<strong>ch</strong>sten Kapitel<br />

s<strong>ch</strong>webten. Eines<br />

trug immer kleine<br />

Hörn<strong>ch</strong>en, was<br />

aber dem Liebreiz<br />

der Figur keinen<br />

Abbru<strong>ch</strong> hat. Warum<br />

kommen mir diese<br />

Zei<strong>ch</strong>nungen Guares<strong>ch</strong>is<br />

in den Sinn?<br />

Die Laienbühne<br />

Läufelfingen ergötzte<br />

mit einer Variante<br />

von Don Camillo und Peppone die zahlrei<strong>ch</strong>en<br />

Zus<strong>ch</strong>auer. Don Camillo, das waren<br />

zwei Camillas und Peppone die übrige<br />

Hausgemeins<strong>ch</strong>aft. Die beiden Camillas<br />

hatten trotz aller, den Na<strong>ch</strong>barn den Nerv<br />

tötenden Aktionen, einen engelhaften<br />

Charme, so dass man verzückt laus<strong>ch</strong>te,<br />

was sie denn wieder ausheckten und<br />

wie es taten. Immerhin hatten sie einen<br />

moralis<strong>ch</strong>en Grund, das zu tun. Die Su<strong>ch</strong>e<br />

na<strong>ch</strong> einer Herberge ist alt, wir wissen<br />

es. In einer Da<strong>ch</strong>kammer zu hausen, mag<br />

für Bohemiens ziemli<strong>ch</strong> un<strong>ch</strong>ic sein. Aber<br />

die Da<strong>ch</strong>kammer in Läufelfingen war ein<br />

Bühnenbild, das ni<strong>ch</strong>t nur Staunen hervorrief,<br />

sondern jeder grossen Bühne zur<br />

Ehre gerei<strong>ch</strong>t hätte. Re<strong>ch</strong>ts und links die<br />

Da<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>räge mit e<strong>ch</strong>ten Ziegeln, in der<br />

Mitte eingefügt die Wohnung mit einem<br />

Kaminofen, einer Loriot-Cou<strong>ch</strong>, einem<br />

noblen, grossen runden Tis<strong>ch</strong>, alles mit<br />

Liebe, Ges<strong>ch</strong>mack und Ges<strong>ch</strong>ick eingeri<strong>ch</strong>tet.<br />

Eingeleitet wurden die drei Akte dur<strong>ch</strong><br />

Musik von Katja Epstein, Udo Jürgens<br />

und Franz von Suppé. Eine s<strong>ch</strong>öne Einstimmung<br />

für das folgende Spiel. Es war<br />

s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t ein Vergnügen, den Aktionen der<br />

beiden «Camillas» zu folgen, die mit klarer,<br />

inhaltsbezogener Diktion überzeugten,<br />

ohne zu übertreiben. Erquickend die<br />

Szene des Aufeinandertreffens der Generationen,<br />

wo Ironie und Witz zu gefallen<br />

wussten. Aus dem «Peppone-Lager»<br />

kamen der Neffe, der im zweiten Akt als<br />

Rä<strong>ch</strong>er seiner s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t behandelten Mutter<br />

zu punkten versu<strong>ch</strong>te, aber letztli<strong>ch</strong><br />

vom ewig weibli<strong>ch</strong>en hinan- resp. hinabgezogen<br />

wurde in die <strong>unter</strong>e Wohnung,<br />

die heiss umkämpft wurde. Des Na<strong>ch</strong>bars<br />

Tö<strong>ch</strong>terlein wusste zu gefallen. Ihr Vater<br />

zeigte Nerven über die Attacken, die ihm<br />

der «Glopfgais<strong>ch</strong>t» bes<strong>ch</strong>erte und su<strong>ch</strong>te<br />

Hilfe beim Hausmeister, der brav versu<strong>ch</strong>te,<br />

den Ma<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aften der «Camillas»<br />

die Stirn zu bieten, die aber ihren<br />

Meister erst in Frau Frits<strong>ch</strong>i fanden. Hier<br />

wirbelte eine Komödiantin erster Güte<br />

über die Bühne und drehte den Spiess<br />

um, imitierte die Methoden der beiden<br />

«Engel», verbesserte sie, verfeinerte sie,<br />

lief auf zur Hö<strong>ch</strong>stform.<br />

Im dritten Akt liess der Autor dann do<strong>ch</strong><br />

die Gere<strong>ch</strong>tigkeit siegen. Es war spannend,<br />

den Canossa-Gang der beiden reuigen<br />

Sünderinnen zu verfolgen, die diese<br />

ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong>e Szene überzeugend und<br />

packend darstellten.<br />

Es gab S<strong>ch</strong>adenfreude und ein gekonntes<br />

Geplänkel, das auf einen fulminanten<br />

S<strong>ch</strong>luss warten liess. Aber der Autor servierte<br />

statt Wunderkerzen zum S<strong>ch</strong>luss<br />

ein Teeli<strong>ch</strong>t.<br />

Mit Gespür für Pointen und dramatis<strong>ch</strong>e<br />

Momente hat der Regisseur seine Truppe<br />

subtil geführt und jedem der Akteure<br />

die Si<strong>ch</strong>erheit für seine Rolle vermittelt.<br />

Volkstheater at it’s best!<br />

Hans Stelzer<br />

Die iNFOS ZUM STücK<br />

STücKWahl i BAckSTAGe<br />

… und z’obers<strong>ch</strong>t wohne s’ Ängels<br />

lustspiel in drei akten von Jens exler<br />

Mundartbearbeitung: arthur Brenner<br />

regie: hans Peter Strub<br />

1 Bühnenbild (Da<strong>ch</strong>wohnung), Darsteller:<br />

4 D/3h, re<strong>ch</strong>te: <strong>www</strong>.breuninger.<strong>ch</strong>, Kontakt:<br />

<strong>www</strong>.lbl-theater.<strong>ch</strong><br />

Kurzbes<strong>ch</strong>rieb: in der Da<strong>ch</strong>wohnung eines<br />

Mietshauses leben zwei ältere S<strong>ch</strong>western<br />

namens helene und elvira engel. Do<strong>ch</strong><br />

sind diese beiden S<strong>ch</strong>western au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong><br />

«engel»? Wohl kaum, denn es behagt<br />

den beiden ganz und gar ni<strong>ch</strong>t, dass hausmeister<br />

Binggeli, die <strong>unter</strong> ihnen liegende,<br />

grössere und s<strong>ch</strong>önere Wohnung s<strong>ch</strong>on<br />

wieder anderweitig vermietet hat. Nur<br />

allzu gerne hätten die beiden Damen diese<br />

Wohnung für si<strong>ch</strong> in anspru<strong>ch</strong> genommen,<br />

aber eben… Um diesem anspru<strong>ch</strong> etwas<br />

Na<strong>ch</strong>druck zu verleihen, wird mit viel<br />

ausdauer der neu eingezogenen Familie<br />

S<strong>ch</strong>neider das leben zur hölle gema<strong>ch</strong>t.<br />

Damit bei all den Vorkommnissen die<br />

entspre<strong>ch</strong>ende «Würze» ni<strong>ch</strong>t fehlt, s<strong>ch</strong>üttet<br />

die «hilfsbereite Na<strong>ch</strong>barin» aus dem<br />

erdges<strong>ch</strong>oss au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Öl, resp.<br />

Kohle ins Feuer.<br />

TheaTer-ZyTig 1089 17<br />

bild: zvg


ild: zvg<br />

BAckSTAGe i STücKWahl<br />

<strong>Theater</strong> in alls<strong>ch</strong>wil - Zum S<strong>ch</strong>warze gyger<br />

Betteln verboten! Melodram am euphrat<br />

Na<strong>ch</strong> Thomas Hürlimann und Jeremias<br />

Gotthelf bringt das <strong>Theater</strong> S<strong>ch</strong>warzer<br />

Gyger zum 20. Todestag von Friedri<strong>ch</strong><br />

Dürrenmatt dessen Stück «Ein Engel<br />

kommt na<strong>ch</strong> Babylon» zur Aufführung.<br />

Wir befinden uns am Euphrat. Orientalis<strong>ch</strong>e<br />

Potentaten s<strong>ch</strong>einen etwas gegen<br />

Bettler zu haben. Lessings Saladin mö<strong>ch</strong>te<br />

sie mit Stumpf und Stiel verni<strong>ch</strong>ten,<br />

Dürrenmatts Nebukadnezar ebenfalls,<br />

wenn au<strong>ch</strong> die Gründe vers<strong>ch</strong>ieden sind.<br />

Akki, der Bettler im Dürrenmatt-Stück<br />

soll statt zu betteln in den Staatsdienst<br />

gehen. Al-Hafi soll ni<strong>ch</strong>t betteln, damit<br />

des Staates Rei<strong>ch</strong>tum ni<strong>ch</strong>t infrage steht.<br />

Wie geht Dürrenmatt mit dem Thema um?<br />

Wer ihn kennt, weiss um die herrli<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>robenen,<br />

belehrenden und skurrilen<br />

Gedanken, die zwar man<strong>ch</strong>mal alt sind,<br />

aber immer no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t veraltet.<br />

Was zeigt uns Marc S<strong>ch</strong>massmann mit<br />

seiner Truppe? Eine Bühne, voller Steine,<br />

grosse Quadern, mittlere, kleine,<br />

als Ungetüm wirkende Elemente, die<br />

während des Spieles stets neue Aspekte<br />

bieten. Das Stück beginnt – wie ein<br />

Pors<strong>ch</strong>e – von null auf hundert in 4,5<br />

Sekunden. Wie Marionetten agieren die<br />

Spieler, subtil und zuglei<strong>ch</strong> grossartig<br />

geführte Massenszenen. Spra<strong>ch</strong>e, die in<br />

ihrer hohen Qualität ni<strong>ch</strong>t nur ins Ohr,<br />

sondern bis ins Herz dringt. Herrli<strong>ch</strong> der<br />

Einfall, jedem Spieler ein Brett<strong>ch</strong>en mit<br />

Namen oder Funktion um den Hals zu<br />

hängen. Das wirkt komis<strong>ch</strong>, ist aber ni<strong>ch</strong>t<br />

18<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

zum La<strong>ch</strong>en. Wenn Vertreter der Ma<strong>ch</strong>t,<br />

sei es Kir<strong>ch</strong>e, Militär oder Könige, ihre<br />

Brett<strong>ch</strong>en vor der Brust haben, so kommt<br />

einem do<strong>ch</strong> der Gedanke, sie könnten<br />

das Brett au<strong>ch</strong> eine Etage höher haben,<br />

bieten sie do<strong>ch</strong> im Spiel allem die Stirn.<br />

Süffisant der Dialog zwis<strong>ch</strong>en Bettler und<br />

König. Erfris<strong>ch</strong>end das Duo Musiker und<br />

Sängerin. Musical bei Dürrenmatt? Ja.<br />

Das Spiel der Farben, der We<strong>ch</strong>sel der<br />

Szenen, die musikalis<strong>ch</strong>en Einlagen, alles<br />

Bilder, die man behalten mö<strong>ch</strong>te, eingebrannt<br />

in die Netzhaut. Die Te<strong>ch</strong>nik hat<br />

hier ein besonderes Lob verdient und alle<br />

Spieler au<strong>ch</strong>, die si<strong>ch</strong> diesem «Diktat»<br />

professionell beugten. Der Polizist entpuppt<br />

si<strong>ch</strong> als Visionär, der Antiquariatsbesitzer<br />

will lieber Henker sein. Die Diskussion<br />

im Thronsaal zwis<strong>ch</strong>en dem König<br />

und den Instanzen des Staates wirkt wie<br />

ein Zys<strong>ch</strong>tigsclub. Und zwis<strong>ch</strong>en all dem<br />

die Figur der reinen Liebe, eine eindrückli<strong>ch</strong>e<br />

Darstellung des Konfliktes, wem das<br />

Herz denn gehört. Die Theologin relativiert<br />

die Frage mit der simplen Behauptung,<br />

die Erde gehöre den Politikern, der<br />

Himmel dem Himmel, dazwis<strong>ch</strong>en dürfe<br />

es ni<strong>ch</strong>ts geben. Der Engel muss weg.<br />

Dürrenmatt’s<strong>ch</strong>e Diktion in Perfektion.<br />

Die Liebe siegt, wo sie ni<strong>ch</strong>ts gewinnt!<br />

Will Dürrenmatt uns das sagen?<br />

Oder: Der wahre Bettler ist do<strong>ch</strong> einzig<br />

und allein der wahre König! Nun, das sagt<br />

Nathan! Ein <strong>Theater</strong>abend, mit Dank an<br />

Autor, Spieler, Regie, Te<strong>ch</strong>nik und Wür-<br />

digung des grossen Engagements, das<br />

<strong>Theater</strong>-Virus, das alle befallen hat.<br />

Hans Stelzer<br />

Die iNFOS ZUM STücK<br />

ein engel kommt na<strong>ch</strong> Babylon<br />

von Friedri<strong>ch</strong> Dürrenmatt<br />

regie: Marc S<strong>ch</strong>massmann<br />

Darsteller: 10 D/10 h re<strong>ch</strong>te: Diogenes-<br />

Verlag, Kontakt: <strong>www</strong>.zums<strong>ch</strong>warzegyger.<br />

<strong>ch</strong><br />

Kurzbes<strong>ch</strong>rieb: Vom himmel steigt ein<br />

engel na<strong>ch</strong> Babylon herab in gestalt eines<br />

Bettlers. er soll dem ärmsten <strong>unter</strong> den<br />

Mens<strong>ch</strong>en, dem Bettler akki, das gottges<strong>ch</strong>affene<br />

Mäd<strong>ch</strong>en Kurrubi bringen.<br />

Do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> der König Nebukadnezar, der<br />

bestrebt ist, sein rei<strong>ch</strong> zu vervollkommnen<br />

und in einen Sozialstaat umzuwandeln,<br />

hat ein besonderes interesse an akki,<br />

dem letzten Bettler im Staate und will<br />

ihn als staatsdienenden Steuereintreiber<br />

verpfli<strong>ch</strong>ten. Nebukadnezar verkleidet si<strong>ch</strong><br />

zu diesem Zwecke selbst als Bettler und<br />

gerät mit akki in einen Bettler-Wettstreit.<br />

Kurrubi verliebt si<strong>ch</strong>, aber in den fals<strong>ch</strong>en,<br />

in Nebukadnezar. Dieser will sie zur Königin<br />

erheben. aber Kurrubi mö<strong>ch</strong>te nur<br />

dem Bettler gehören, den sie am Ufer des<br />

euphrat kennen gelernt hat. Der König<br />

kann und will ni<strong>ch</strong>t zum Bettler werden und<br />

übergibt das Mäd<strong>ch</strong>en dem henker. Do<strong>ch</strong><br />

dieser wurde in der Zwis<strong>ch</strong>enzeit von akki<br />

überlistet.


Bühne 66 S<strong>ch</strong>wyz<br />

im abgrund der tägli<strong>ch</strong>en Stolpersteine<br />

In einer mit s<strong>ch</strong>warzem Tu<strong>ch</strong> ausges<strong>ch</strong>lagenen<br />

Bühne stand in der Mitte, einen<br />

grossen Teil der Bühne einnehmend, eine<br />

riesige Doppel-Treppe. Zwis<strong>ch</strong>en den beiden<br />

ges<strong>ch</strong>wungenen Auf- und Abgängen<br />

erblickte man, ni<strong>ch</strong>t minder gross, ein<br />

Christbaum mit riesigen Kugeln, die je<br />

na<strong>ch</strong> Stimmung im Stück in <strong>unter</strong>s<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />

Farben erstrahlten, was immer<br />

wieder zu wunders<strong>ch</strong>önen optis<strong>ch</strong>en<br />

Effekten führte. Dann war da re<strong>ch</strong>ts<br />

no<strong>ch</strong> ein Fauteuil und ein imaginärer<br />

Fernseher und links ein Esstis<strong>ch</strong> mit<br />

fünf Plätzen. Erwartet wurden allerdings<br />

Die iNFOS ZUM STücK<br />

S<strong>ch</strong>öne Bes<strong>ch</strong>erungen<br />

Komödie in 2 akten<br />

von alan ayckbourn<br />

Bearbeitung/regie: Zälli Beeler<br />

Spieldauer: 120 Min., Zeit: gegenwart,<br />

anz. Bühnenbilder: 1 (Wohnzimmer zur<br />

Weihna<strong>ch</strong>tszeit), Spre<strong>ch</strong>rollen: 4D/5h,<br />

re<strong>ch</strong>te: <strong>www</strong>.rowohlt-theaterverlag.de,<br />

Kontakt gruppe: <strong>www</strong>.buehne66.<strong>ch</strong><br />

Kurzbes<strong>ch</strong>rieb: Was gibt es S<strong>ch</strong>öneres,<br />

als Weihna<strong>ch</strong>ten im Kreise seiner liebsten<br />

zu feiern. Dies sagen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die<br />

Bunkers und laden Familie und Freunde in<br />

ihr landhaus ein. Do<strong>ch</strong> aufgepasst, was<br />

zuerst idyllis<strong>ch</strong> und harmonis<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>eint,<br />

ist eine temporei<strong>ch</strong>e Festtagssatire. hinter<br />

der Fassade brodelt es. Mike Bunker<br />

treibt seine Frau Belinda mit seiner Bastelei<br />

in den Wahnsinn, dabei mö<strong>ch</strong>te sie si<strong>ch</strong><br />

do<strong>ch</strong> so gerne von ihm verstanden wissen.<br />

Mikes S<strong>ch</strong>wester ko<strong>ch</strong>t, s<strong>ch</strong>on lei<strong>ch</strong>t<br />

bes<strong>ch</strong>wipst, das Festtagsmenü, während<br />

ihr gatte als jährli<strong>ch</strong>es highlight für die lieben<br />

Kinder sein Puppentheater probt. Der<br />

arbeitslose eddie hängt mehr mit Mike<br />

herum, als si<strong>ch</strong> um seine ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>wangere<br />

Frau Pattie zu kümmern. Mittendrin<br />

ruht der pensionierte Onkel Sam, der am<br />

ende au<strong>ch</strong> etwas zur ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te beitragen<br />

will. Die laune der Frauen im haus<br />

steigt, als Belindas S<strong>ch</strong>wester rose einen<br />

jungen S<strong>ch</strong>riftsteller zu den Festtagen<br />

mit na<strong>ch</strong> hause bring. Da Frust und lust<br />

nahe beieinanderliegen, kommt es <strong>unter</strong><br />

dem Weihna<strong>ch</strong>tsbaum zum Seitensprung,<br />

wären da nur ni<strong>ch</strong>t all diese ges<strong>ch</strong>enke.<br />

eine <strong>unter</strong>haltsame, etwas überzei<strong>ch</strong>nete<br />

alltägli<strong>ch</strong>e ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te.<br />

neun Personen zum Essen, so dass mi<strong>ch</strong><br />

der kleine Tis<strong>ch</strong> etwas störte. Da war<br />

wohl ein Platzkompromiss zu sehen. Aber<br />

nun zur Inszenierung! Die Treppe wurde<br />

passend und oft bespielt, der Christbaum<br />

we<strong>ch</strong>selte die Farben und mit dezenter<br />

und guter Li<strong>ch</strong>tarbeit wurden die jeweiligen<br />

Hauptspielorte betont. Es war eine<br />

Augenweide. Die Spielenden konnte da<br />

ni<strong>ch</strong>t hinten anstehen und zei<strong>ch</strong>neten<br />

ihre Figuren mit grosser Spiellust. Da<br />

der s<strong>ch</strong>eue, vers<strong>ch</strong>upfte Puppenspieler,<br />

herrli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in seiner Puppenspielszene;<br />

dann die duldende Hausfrau, s<strong>ch</strong>wankend<br />

zwis<strong>ch</strong>en der Loyalität zu ihrem Mann<br />

und der Lust zu etwas Neuem, überzeugend;<br />

ihr Ma<strong>ch</strong>omann mit null Feingefühl<br />

dafür um so mehr Bastellust kam gekonnt<br />

über die Rampe; die S<strong>ch</strong>wangere s<strong>ch</strong>ön<br />

in ihrer Überforderung; das rühr-mi<strong>ch</strong>ni<strong>ch</strong>t-an-Mauerblüm<strong>ch</strong>en,<br />

stark; der<br />

S<strong>ch</strong>riftsteller sauber auf Omas Liebling<br />

und «wie-fasst-man-eine-Frau-an?» gespielt;<br />

den s<strong>ch</strong>räge Onkel konnte ni<strong>ch</strong>ts<br />

aus der Ruhe bringen, au<strong>ch</strong> war er immer<br />

für eine Pointe oder einen träfen Spru<strong>ch</strong><br />

gut, ohne zu überspielen und ein wahres<br />

Kabinettstück vollbra<strong>ch</strong>t die beraus<strong>ch</strong>te<br />

Dame in der Spielszene. Insgesamt eine<br />

starke, ges<strong>ch</strong>lossene Ensemble-Leistung<br />

mit wunders<strong>ch</strong>ön heraus gearbeiteten<br />

Figuren. Au<strong>ch</strong> die Puppenspielszene,<br />

mit der i<strong>ch</strong> in allen bisher gesehenen<br />

Inszenierungen etwas Mühe hatte, war<br />

hier gelungen und kurzweilig inszeniert.<br />

Die Kostüme stimmten auf die Figuren,<br />

harmonierten mit dem Bühnenbild und<br />

da das Stück an <strong>unter</strong>s<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Tagen<br />

spielte wurden diese au<strong>ch</strong> gewe<strong>ch</strong>selt,<br />

was sonst vielfa<strong>ch</strong> vergessen wird. Dem<br />

Regisseur ist es gelungen den mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />

Alltag mit all seinen Stolpersteinen<br />

und Unebenheiten, ohne S<strong>ch</strong>aums<strong>ch</strong>lägerei,<br />

zu einem amüsanten und überzeugenden<br />

<strong>Theater</strong>abend zu verarbeiten.<br />

So eben, wie bitterböse Komödien sein<br />

sollten.<br />

Gerhard Lengen<br />

STücKWahl i BAckSTAGe<br />

TheaTer-ZyTig 1089 19<br />

bild: <strong>www</strong>.zuerrer.com


ild: zvg<br />

BAckSTAGe i STücKWahl<br />

Spiegelbühne Spiegel bei Bern<br />

Dr Paps<strong>ch</strong>t am härdöpfu rüs<strong>ch</strong>te<br />

Na<strong>ch</strong> dem eindrückli<strong>ch</strong>en Literatur-<strong>Theater</strong><br />

mit Walser, Loosli und Gotthelf im<br />

letzten Jahr, das leider ni<strong>ch</strong>t den überaus<br />

verdienten Erfolg bei den Zus<strong>ch</strong>auerzahlen<br />

bra<strong>ch</strong>te, setzte die Spiegelbühne auf<br />

eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Komödie. Das Werk des<br />

Brasilianers João Bethencourt, ist 1972<br />

entstanden und hat seine Bots<strong>ch</strong>aft und<br />

seinen Unterhaltungswert ni<strong>ch</strong>t verloren<br />

– man darf es aber ni<strong>ch</strong>t aktualisieren,<br />

was die Spiegelbühne tunli<strong>ch</strong>st vermieden<br />

hat. Oder können Sie si<strong>ch</strong> den heutigen<br />

Papst beim Kartoffels<strong>ch</strong>älen in der Kü<strong>ch</strong>e<br />

eines jüdis<strong>ch</strong>en Taxifahrers in Brooklyn<br />

vorstellen?<br />

Vorbild des Autors war Johannes XXIII.,<br />

der in seiner kurzen Amtszeit historis<strong>ch</strong><br />

bedeutende Veränderungen bewirkt hat,<br />

besonders au<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> der Ökumene.<br />

Ein Papst des Volkes, voller Witz und<br />

Güte, der seine Herkunft aus einer grossen<br />

Bauernfamilie nie vergessen hat.<br />

Das Wissen um dieses Vorbild hat Niklaus<br />

Siegenthaler zu einer inspirierten Rollengestaltung<br />

verholfen. Besonnen und ruhig<br />

ist er der «Fels» in dieser ungestümen,<br />

Handlungs-Brandung wel<strong>ch</strong>e in der Wohnung<br />

des Taxifahrers Sam (kraftvoll und<br />

witzig: Philipp Sommerhalder) von der<br />

Kü<strong>ch</strong>e zum Esstis<strong>ch</strong>, dann vor den Fernseher,<br />

in den Garten und wieder zurück<br />

s<strong>ch</strong>äumt. Eine Kü<strong>ch</strong>e, die funktioniert.<br />

20<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

Sam trinkt sein Bier gekühlt und Sara,<br />

seine Frau, ko<strong>ch</strong>t im grössten Tumult<br />

eine Friedens-Suppe. Dieses Bühnenbild<br />

ma<strong>ch</strong>t Freude und die Leute haben<br />

bereits was zum S<strong>ch</strong>auen wenn sie an<br />

einem Bistro-Tis<strong>ch</strong><strong>ch</strong>en Platz nehmen.<br />

Remo La Marra, bekannt als einfühlsamer,<br />

starker Darsteller, setzt in seiner<br />

ersten grösseren Regiearbeit auf Tempo,<br />

viel Bewegung und - viellei<strong>ch</strong>t etwas zu<br />

sehr - auf Lautstärke (damit meine i<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t die eindrucksvollen Detonationen<br />

im Garten). Der «Blitzstart» der Handlung<br />

erfordert volle Aufmerksamkeit.<br />

In dieser Familie s<strong>ch</strong>eint mir ni<strong>ch</strong>t nur<br />

Sam mes<strong>ch</strong>ugge zu sein – au<strong>ch</strong> wenn<br />

er die Ameisen im Garten mit Dynamit<br />

bekämpft – was kaum zu übertreffen ist.<br />

Unerwartet s<strong>ch</strong>nell ist die Pause da. Die<br />

erwüns<strong>ch</strong>te Gelegenheit, si<strong>ch</strong> an der Bar<br />

zu erholen, bevor das atemlose Ges<strong>ch</strong>ehen<br />

dem erhofften Happyend zurast. Aber<br />

da ist ja der Papst, der seinen Aufenthalt<br />

in dieser Familie überaus geniesst<br />

und eine stois<strong>ch</strong>e Ruhe ausstrahlt. Sein<br />

S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>partner, der s<strong>ch</strong>litzohrige Rabbi<br />

Meyer, mö<strong>ch</strong>te au<strong>ch</strong> etwas zur Lösung<br />

des Problems beitragen, verursa<strong>ch</strong>t aber<br />

no<strong>ch</strong> grössere Turbulenzen. Trotz allem<br />

Klamauk ist immer klar: diese Komödie<br />

ist ein Eisberg, mit unergründli<strong>ch</strong>en Tiefen,<br />

die Reflektionen ermögli<strong>ch</strong>en, sogar<br />

Die iNFOS ZUM STücK<br />

fordern. Viellei<strong>ch</strong>t<br />

hätten einige ruhigere<br />

Passagen die<br />

Wirkung in dieser<br />

Hinsi<strong>ch</strong>t gesteigert.<br />

Jedenfalls wurde<br />

dem Publikum ein<br />

<strong>unter</strong>haltsamer<br />

und sinniger <strong>Theater</strong>abend<br />

serviert.<br />

Zum S<strong>ch</strong>luss ein<br />

passendes Zitat<br />

fürs ganze Ensemble:<br />

Gut gebrüllt,<br />

Löwe!<br />

Hugo Kropf<br />

Der Tag, an dem der Papst<br />

gekidnappt wurde<br />

Komödie in zwei akten<br />

von João Bethencourt<br />

Berndeuts<strong>ch</strong>e Fas.: Barbara S<strong>ch</strong>weizer<br />

regie: remo la Marra<br />

Spieldauer: 90 Minuten<br />

Kostüme, requisiten ca. 1960/70<br />

1 Bühnenbild: Wohnung mit Kü<strong>ch</strong>e und<br />

garten, 2D/6h re<strong>ch</strong>te: <strong>www</strong>.vvb.de, Kontakt:<br />

<strong>www</strong>.spiegelbuehne.<strong>ch</strong><br />

Kurzbes<strong>ch</strong>rieb: Papst albert iV. hat eine<br />

anstrengende reise na<strong>ch</strong> New york <strong>unter</strong>nommen.<br />

als er si<strong>ch</strong> unerkannt zwei Tage<br />

ruhepause im Karmeliterkloster gönnen<br />

will, verlässt er das hotel dur<strong>ch</strong> den hinterausgang<br />

und setzt si<strong>ch</strong> in ein Taxi. Dieses<br />

Taxi gehört dem Juden Samuel leibowitz.<br />

Dieser entführt den Papst, aber ni<strong>ch</strong>t um<br />

geld, sondern um 24 Stunden Frieden<br />

auf der Welt zu erpressen. Dieser einfall<br />

gefällt dem Papst, der si<strong>ch</strong> in der Familie<br />

si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> wohl fühlt und die Tage seiner<br />

entführung zunehmend geniesst. Der<br />

hausfreund rabbi Meyer verrät zwar der<br />

Polizei den aufenthaltsort des Papstes;<br />

denno<strong>ch</strong> werden diese zu leidens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>freunden, au<strong>ch</strong> über das<br />

glückli<strong>ch</strong>e ende der entführung hinaus.


Nostalgietheater Balga<strong>ch</strong><br />

im weissen rössl<br />

pd. Na<strong>ch</strong> der «Kleinen Niederdorf Oper»<br />

(2001), dem «S<strong>ch</strong>warzen He<strong>ch</strong>t»(2004)<br />

und «Grüezi» (2007) wagt si<strong>ch</strong> das Nostalgietheater<br />

Balga<strong>ch</strong> nun bereits zum<br />

vierten Mal an ein musikalis<strong>ch</strong>es Singspiel<br />

auf anspru<strong>ch</strong>svollem Niveau. Mit<br />

dem «Weissen Rössl» stellt si<strong>ch</strong> die Truppe<br />

um Regisseur Willy Hutter einer grossen<br />

Herausforderung. Ein sol<strong>ch</strong> bekanntes<br />

Stück weckt entspre<strong>ch</strong>ende Erwartungen.<br />

Wie bei den vergangenen Inszenierungen<br />

werden sämtli<strong>ch</strong>e Haupt- und Nebenrollen<br />

von Laien gespielt, praktis<strong>ch</strong> alle<br />

aus der näheren Region. Weder ein Chor<br />

no<strong>ch</strong> ein Ballett wurde engagiert. Die<br />

rund 30 Akteure übernehmen sämtli<strong>ch</strong>e<br />

Parts selber. Ein mutiges Konzept. Aber<br />

gerade mit dieser Vers<strong>ch</strong>melzung von<br />

Gesang, S<strong>ch</strong>auspiel und Tanz verbunden<br />

mit einem raffinierten Bühnenkonzept,<br />

wel<strong>ch</strong>es Umbauten bei offenem Vorhang<br />

ermögli<strong>ch</strong>t, mö<strong>ch</strong>te das Nostalgietheater<br />

Balga<strong>ch</strong> sein treues Publikum von<br />

Neuem beeindrucken. Die Tanznummern<br />

werden von Choreographin Esther Götti,<br />

einstudiert. Eine Aufgabe, wel<strong>ch</strong>e viel<br />

Geduld erfordert, bringt do<strong>ch</strong> nur ein Teil<br />

der S<strong>ch</strong>auspielerinnen und S<strong>ch</strong>auspieler<br />

Tanzerfahrung mit. Als musikalis<strong>ch</strong>er<br />

Leiter wirkt Morten Qvenild, ein junger<br />

Dirigent, wel<strong>ch</strong>er vor ein paar Jahren aus<br />

Norwegen hierher gezogen ist. Er dirigiert<br />

das 16-köpfige Or<strong>ch</strong>ester, wel<strong>ch</strong>es<br />

vorwiegend aus Berufsmusikern zusammengesetzt<br />

ist. Mit bekannten Melodien<br />

wie «Im weissen Rössl am Wolfgangsee»,<br />

«Die ganze Welt ist himmelblau» oder<br />

«Was kann der Sigismund» wird es dafür<br />

sorgen, dass jede Aufführung sowohl ein<br />

Augen- als au<strong>ch</strong> ein Ohrens<strong>ch</strong>maus wird.<br />

Der Inhalt des Stücks mit dem liebeskranken<br />

Zahlkellner Leopold («Zus<strong>ch</strong>au’n<br />

kann i net»), der temperamentvollen Wirtin<br />

Josepha, dem <strong>ch</strong>oleris<strong>ch</strong>en Fabrikanten<br />

Giesecke («Hemdhose Apollo vorne zu<br />

knöppen…»), dem lispelnden Klär<strong>ch</strong>en,<br />

dem eitlen Sigismund etc. ist weitgehend<br />

bekannt. Weitere Informationen zum<br />

«weissen Rössl» gibt es auf unserer Website.<br />

Ohne die rund 30 freiwilligen Helferinnen<br />

und Helfer, wel<strong>ch</strong>e zusätzli<strong>ch</strong> im<br />

Hintergrund tätig sind, könnte das Stück<br />

gar ni<strong>ch</strong>t aufgeführt werden. Das aufwändige<br />

und nostalgis<strong>ch</strong>e Bühnenbild<br />

wurde wiederum von Jakob Oehler und<br />

seinen Helfern mit viel Liebe zum Detail<br />

erstellt. Do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t alle Berei<strong>ch</strong>e können<br />

von Laien übernommen werden. So liegen<br />

Li<strong>ch</strong>t und Ton in professionellen Händen.<br />

Diese Inszenierung ist nur dank der<br />

aKTUelle PreMiereN i SPoTlI<strong>ch</strong>T<br />

grosszügigen Unterstützung von regionalen<br />

und kantonalen Sponsoren mögli<strong>ch</strong>.<br />

Vor jeder Aufführung wird ein Gratis-Apéro<br />

offeriert. Ausser an den Mittwo<strong>ch</strong>aufführungen<br />

gehört au<strong>ch</strong> ein Na<strong>ch</strong>tessen<br />

dazu.<br />

Daten siehe Inserat S. 27 und Spielplan<br />

oder nostalgietheater.<strong>ch</strong><br />

Das 20-Franken-Inserat<br />

Gewüns<strong>ch</strong>ten Text per Post an:<br />

<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong>, Postfa<strong>ch</strong>, 3661 Uetendorf Fr. 20.–<br />

dem Auftrag beilegen. Ausgabe kann ni<strong>ch</strong>t<br />

garantiert werden!<br />

caritas Graubünden<br />

Bühnenbild/Zirkuswagen zu verkaufen<br />

aus unserer Musical-eigenproduktion<br />

Das Gauklermär<strong>ch</strong>en<br />

von Mi<strong>ch</strong>ael ende verkaufen (oder vermieten) wir 1<br />

ges<strong>ch</strong>lossenen und 2 seitli<strong>ch</strong> offene Zirkuswagen.<br />

(mit oder ohne inhalt «Mär<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>loss» und «Mär<strong>ch</strong>enwelt».<br />

grössen ca. 2x1.5x3m. Preis auf anfrage.<br />

Fotos vorhanden. Kontakt:<br />

Sandra copeland Jörg: s.copeland@caritasgr.<strong>ch</strong><br />

TheaTer-ZyTig 1089 21<br />

bilder: zvg


ild: zvg<br />

SPoTlI<strong>ch</strong>T i aKTUelle PreMiereN<br />

<strong>Theater</strong>gruppe Saas-Fee<br />

Drei Männer im S<strong>ch</strong>nee<br />

pd. Wir freuen uns, Sie bereits zum 12. Male in die Welt des<br />

<strong>Theater</strong>s entführen zu dürfen und einige unbes<strong>ch</strong>werte und<br />

hoffentli<strong>ch</strong> vergnügli<strong>ch</strong>e Stunden in der Turnhalle von Saas-Fee<br />

verbringen zu lassen.<br />

Zum Inhalt von «Drei Männer im S<strong>ch</strong>nee»: Ein edler Herr, dem<br />

viele Firmen, Hotels und Millionen gehören, hat eines Tages<br />

eine gute Idee. Oder ni<strong>ch</strong>t? Als eine seiner Fabriken, die Firma<br />

Putzblank, ein Preisauss<strong>ch</strong>reiben organisiert, findet Herr Generaldirektor<br />

Tobler es witzig, selbst mitzuma<strong>ch</strong>en – als Herr<br />

Meier. Seinem klugen Kopf entspringt die Idee, sein wahres<br />

I<strong>ch</strong> zu verbergen und als armer S<strong>ch</strong>lucker teilzunehmen. Und<br />

tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> – er gewinnt den zweiten Preis. Dieser beinhaltet<br />

zehn Tage im S<strong>ch</strong>nee, in einem feudalen Hotel in Saas-Fee. Sein<br />

Diener Johann soll mitkommen, jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t als Diener, sondern<br />

als nobler Herr. Zur glei<strong>ch</strong>en Zeit gewinnt, ebenfalls ein<br />

armer Herr, namens Hagedorn Fritz den ersten Preis an diesem<br />

Wettbewerb im selben Luxushotel. Do<strong>ch</strong> es sollte alles ganz<br />

anders kommen, denn die To<strong>ch</strong>ter des Herrn Generaldirektors<br />

telefoniert hinter dem Rücken ihres Vaters mit der Hoteldirektorin.<br />

Sie erzählt ihr, dass ein armer Herr in ihr Hotel käme,<br />

der aber ni<strong>ch</strong>t arm, sondern ein Rei<strong>ch</strong>er mit einem kindis<strong>ch</strong>en<br />

Kopf sei. Er liebe Wienerli mit Kartoffelsalat über alles sowie<br />

siamesis<strong>ch</strong>e Katzen und warme Kirs<strong>ch</strong>steine im Bett. Das hätte<br />

sie besser ni<strong>ch</strong>t getan, denn damit war das Desaster ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

aufzuhalten…<br />

Daten siehe Inserat S. 27 und Spielplan<br />

22<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

tagliatelle S<strong>ch</strong>wyz<br />

Für garderobe wird ni<strong>ch</strong>t geha<br />

pd. Während oben auf den Brettern, die die Welt bedeuten,<br />

die Oper «Carmen» gespielt wird, stehen für einmal drei Garderobenfrauen<br />

im Rampenli<strong>ch</strong>t. Die Mäntel sind aufgehängt,<br />

das Trinkgeld gezählt - warten ist angesagt. Wie sie die Zeit<br />

tot s<strong>ch</strong>lagen, zeigen die drei liebenswerten Figuren mit ihrem<br />

humorvollen, tragis<strong>ch</strong>komis<strong>ch</strong>en Stück: «Für Garderobe wird<br />

ni<strong>ch</strong>t gehaftet».<br />

Die pfli<strong>ch</strong>tbewusste Josefine Dürrmüller kennt jeden Handgriff.<br />

Sie ist freundli<strong>ch</strong>, zuvorkommend und beda<strong>ch</strong>t, die Regeln des<br />

Hauses tadellos zu verteidigen. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> haftet sie s<strong>ch</strong>on<br />

seit über 15 Jahren für Mäntel und Jacken der Gäste in diesem<br />

renommierten Haus.<br />

Franziska Meister-Kaiser liebt die pompöse Atmosphäre. Sie<br />

kennt viele bedeutende und einflussrei<strong>ch</strong>e Personen. Nebst<br />

ihren grossen Opernkenntnissen, interessiert sie si<strong>ch</strong> für einflussrei<strong>ch</strong>ere<br />

Aufgaben im Bühnenberei<strong>ch</strong>. Wenn da nur ni<strong>ch</strong>t<br />

die privaten Sorgen wären!<br />

Seit kurzem arbeitet die junge Carmela Costa im Team. Mit<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Jobs versu<strong>ch</strong>t sie si<strong>ch</strong> finanziell über Wasser zu<br />

halten. Dur<strong>ch</strong> die Arbeit in der Garderobe erhofft sie si<strong>ch</strong> ein<br />

Casting und eine Rolle auf der Bühne. Mit ihrer Spontaneität<br />

bringt sie Leben aber au<strong>ch</strong> Unruhe ins Dreierteam.<br />

Der bis anhin geordnete Ablauf gerät ins Wanken. Vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Realitäten geraten aneinander, Regeln werden über den Haufen<br />

geworfen, Ansi<strong>ch</strong>ten driften auseinander und Gefühle eskalieren.<br />

Neben Streitereien erleben diese <strong>unter</strong>s<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Persönli<strong>ch</strong>keiten<br />

au<strong>ch</strong> Spass, Gemeinsamkeiten und Vertrautheit.<br />

Das Spektakel oben im grossen Saal vermis<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> mit der realen<br />

Welt in der Garderobe.


ftet<br />

Die neueste Produktion von tagliatElle<br />

dreht si<strong>ch</strong> um S<strong>ch</strong>ein und Sein, Trats<strong>ch</strong><br />

und Klats<strong>ch</strong>, Hiebe und Triebe, Düfte und<br />

Sehnsü<strong>ch</strong>te, Verrücktes und Entrücktes.<br />

Gemeinsam mit dem Regisseur Thomy<br />

Truttmann entwickelten die S<strong>ch</strong>auspielerinnen<br />

dieses dritte <strong>Theater</strong>stück au<strong>ch</strong><br />

wieder über Improvisation. Die Première<br />

findet am Freitag, 27. August 2010 auf<br />

der Kleinbühne im Chupferturm S<strong>ch</strong>wyz<br />

statt.<br />

Daten siehe Inserat S. 25 und Spielplan<br />

oder tagliatelle.<strong>ch</strong><br />

aKTUelle PreMiereN i SPoTlI<strong>ch</strong>T<br />

Uraufführung im amphitheater Vindonissa, Windis<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>er Sepp – zrugg vom himmel<br />

pd. Mitten im ehrwürdigen Amphitheater<br />

von Vindonissa feierte am 30. Juli 2010<br />

die Fortsetzung der legendären S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>er<br />

Sepp-Saga ihre Uraufführung. Bis Ende<br />

August werden im Rahmen des 6. Aargauis<strong>ch</strong>en<br />

Freili<strong>ch</strong>t-Spektakels Tausende<br />

von begeisterten Besu<strong>ch</strong>ern ein volkstümli<strong>ch</strong>es<br />

Spektakel erleben, das im Berei<strong>ch</strong><br />

<strong>Theater</strong> na<strong>ch</strong>haltig neue Massstäbe setzen<br />

wird.<br />

«De S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>er Seppli», bekannt gema<strong>ch</strong>t<br />

dur<strong>ch</strong> den unvergessli<strong>ch</strong>en Ruedi<br />

Rymann, bewegt die Herzen der S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Im Zusammenspiel mit den Gesangs- und<br />

Tanzeinlagen vers<strong>ch</strong>iedenster Künstler<br />

und Interpreten wird au<strong>ch</strong> «S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>er<br />

Sepp II – zrugg vom Himmel» die Mens<strong>ch</strong>en<br />

berühren.<br />

Das imposante Werk aus der Feder von<br />

Rico Spring setzt fünf Jahre na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>ers<br />

freiwilligem Abgang in den Himmel<br />

ein. Hannes hat seine Haftstrafe verbüsst<br />

und platzt mitten in die Ho<strong>ch</strong>zeitsvorbereitungen<br />

für Balz, den Sohn des Gemeindepräsidenten.<br />

Alte Wunden bre<strong>ch</strong>en auf,<br />

alter Hass entbrennt. S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>er Sepp im<br />

Himmel fühlt, dass auf Erden etwas im<br />

Argen ist. Und er will zurück – zurück auf<br />

die Erde!<br />

Rico Spring, Regisseur und Autor des<br />

Stückes erklärt: «Wir bieten ein Spektakel,<br />

kein reines <strong>Theater</strong>. ‹Zrugg vom<br />

Himmel› ist Tragödie, Komödie, Märli,<br />

Volksstück und Lustspiel in einem – mit<br />

volkstümli<strong>ch</strong>en Musik- und Gesangseinlagen,<br />

Filmeinspielungen, Tanz- und au<strong>ch</strong><br />

Rap-Szenen. S<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t, ein Vergnügen für<br />

Jung und Alt.»<br />

Den grössten kulturellen Anlass im Kanton<br />

Aargau darf man si<strong>ch</strong> auf keinen Fall<br />

entgehen lassen.<br />

Daten siehe Inserat Juli-Ausgabe und<br />

Spielplan oder freili<strong>ch</strong>t-spektakel.<strong>ch</strong><br />

TheaTer-ZyTig 1089 23<br />

bilder: zvg


ild: zvg<br />

bild: zvg<br />

SPoTlI<strong>ch</strong>T i aKTUelle PreMiereN<br />

Volkstheater Wädenswil<br />

liebe, list und leidens<strong>ch</strong>aft<br />

pd. Unter der Regie von Helmut Jaekel probt das Ensemble<br />

derzeit in einer alten Fabrikhalle das Stück «Liebe, List und<br />

Leidens<strong>ch</strong>aft» (Neufassung frei na<strong>ch</strong> Goldoni von M. Wedekind).<br />

Um was geht es? Um Liebe in allen Facetten, um Liebesleid<br />

und Liebeslust, um Ra<strong>ch</strong>egelüste und Spielgelüste, um Missverständnisse<br />

und Einverständnisse, also um alles, was zu einem<br />

<strong>unter</strong>haltsamen <strong>Theater</strong>stück gehören muss.<br />

Gespielt wird die Komödie im Kalthaus der Zür<strong>ch</strong>er Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule<br />

für Angewandte Wissens<strong>ch</strong>aften (ZHAW) in Wädenswil – einem<br />

Glashaus mit faszinierender Ausstrahlung und einmaliger<br />

Umgebung.<br />

Dazu meint der Bühnenbildner Gustav Strei<strong>ch</strong>: «Tempo – Lei<strong>ch</strong>tigkeit<br />

– Italianità – Kalthaus, Warmhaus, Li<strong>ch</strong>thaus, Spielhaus,<br />

<strong>Theater</strong>haus – Dieses Gewä<strong>ch</strong>shaus bietet wunderbare Mög-<br />

leuebühne andelfingen spielt für einmal in Winterthur<br />

Mir händ alles, nume kei gäld!<br />

pd. Besitztum anhäufen ist die Triebfeder<br />

der Protagonisten in diesem Stück, das<br />

als fre<strong>ch</strong>e Komödie daherkommt.<br />

Im Villenviertel herrs<strong>ch</strong>t ein Kampf um<br />

Luxusgüter zwis<strong>ch</strong>en den S<strong>ch</strong>illigers und<br />

den Obermüllers. «Jetzt wird Rolex mit<br />

Rolex und Jaguar mit Jaguar vergolte»,<br />

s<strong>ch</strong>wört Chris S<strong>ch</strong>illiger ihrem Mann<br />

Robert. Als die angeberis<strong>ch</strong>en Obermül-<br />

24<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

lers dann einmal mehr mit<br />

ihren unzähligen kostspieligen<br />

S<strong>ch</strong>iffsreisen und<br />

ihrem neuen 50-Meter-<br />

Swimmingpool prahlen,<br />

läuft das Fass über. Robby<br />

erzählt dem bena<strong>ch</strong>barten<br />

Paar voller Stolz von einer<br />

geplanten Weltreise. Do<strong>ch</strong><br />

leider sieht seine finanzielle<br />

Lage ni<strong>ch</strong>t halb so<br />

rosig aus wie gewüns<strong>ch</strong>t.<br />

Anstatt zu verreisen, muss<br />

si<strong>ch</strong> das Ehepaar S<strong>ch</strong>illiger<br />

im Keller verstecken.<br />

Chris s<strong>ch</strong>nitzt kambods<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e<br />

Souvenirs und<br />

Robert bearbeitet gestellte Urlaubsfotos.<br />

Kurz gesagt: Alles läuft wunderbar, bis<br />

eines Na<strong>ch</strong>ts zwei Einbre<strong>ch</strong>er in S<strong>ch</strong>illigers<br />

Haus einsteigen und Walter Obermüller<br />

die Polizei alarmiert…<br />

Mit «Mir händ alles, nume kei Gäld!»<br />

von Gerald Bi<strong>ch</strong>inger und Hannes Vogler<br />

inszeniert die Leuebühne in diesem Jahr<br />

erneut ein Lustspiel. Amüsante Begeg-<br />

li<strong>ch</strong>keiten, die Lei<strong>ch</strong>tigkeit von Goldonis Welt mit der Luftigkeit<br />

dieses Raumes zu verbinden. Eine spannende Aufgabe für den<br />

Bühnenbildner.<br />

Mit einem transparenten Hintergrund will i<strong>ch</strong> diese Luftigkeit<br />

erhalten. Die Spieler können mit flexiblen Elementen immer<br />

wieder neue Räume gestalten. Das Spiel bleibt temporei<strong>ch</strong><br />

und kann ohne Unterbru<strong>ch</strong> gespielt werden. Mit den lei<strong>ch</strong>t<br />

erotis<strong>ch</strong>en Bildern auf den Paravent-Elementen versu<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong>,<br />

den Gefühlen von Liebe und Leidens<strong>ch</strong>aft in dieser Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

gere<strong>ch</strong>t zu werden. Das Bühnenbild ist ein Teil des Spiels.<br />

Gelingt es mir, dass damit au<strong>ch</strong> etwas von Goldonis Italianità<br />

auf die Zus<strong>ch</strong>auerInnen überspringt – bin i<strong>ch</strong> sehr zufrieden.»<br />

Daten s. Inserat S. 25, Spielplan oder volkstheater-waedenswil.<strong>ch</strong><br />

nungen und verzwickte Situationen laden<br />

zum herzhaften Mitla<strong>ch</strong>en, Mitleiden und<br />

«Mitbluffen» ein. Unter der Regie von Rita<br />

Hagen üben derzeit drei Frauen und vier<br />

Männer intensiv ihre Rollen ein, damit<br />

bei den Aufführungen im September alles<br />

klappt.<br />

Na<strong>ch</strong> dem Umbau unseres früheren<br />

Aufführungslokals, des Löwensaals in<br />

Andelfingen, sind dort leider für uns keine<br />

Aufführungen mehr mögli<strong>ch</strong>!<br />

Für die <strong>Theater</strong>saison 2011 hofft die<br />

Leuebühne jedo<strong>ch</strong> im Zür<strong>ch</strong>er Weinland,<br />

wo die Vereinswurzeln sind, ein neues<br />

Zuhause gefunden zu haben. Zum Glück<br />

muss aber au<strong>ch</strong> in diesem Jahr niemand<br />

auf die beliebten Aufführungen verzi<strong>ch</strong>ten.<br />

Im Reformierten Kir<strong>ch</strong>gemeindehaus<br />

in Oberwinterthur wird dem Verein ein<br />

einmaliges Gastre<strong>ch</strong>t gewährt.<br />

Somit freuen si<strong>ch</strong> alle Beteiligten auf<br />

viele «alte» und neue <strong>Theater</strong>fans.<br />

Daten siehe Inserat S. 27 und Spielplan<br />

oder leuebuehne.<strong>ch</strong>.


CARLO GOLDONI<br />

ROSAURA DOTTORE ROSAURA<br />

BEATRICE ROSAURA ARLECCHINO<br />

ROSAURA FLORINDO ROSAURA<br />

OTTAVIO ROSAURA<br />

LIEBE, LIST<br />

UND LEIDENSCHAFT<br />

FLORENTINA ROSAURA<br />

LELIO ROSAURA FLAVIA ROSAURA<br />

DIANA ROSAURA FLORINDA<br />

ROSAURA FLAMINIA ROSAURA<br />

MOMOLO ROSAURA ISABELLA<br />

ROSAURA<br />

KALTHAUS DER ZHAW WÄDENSWIL<br />

4. / 9. / 10. / 11. / 12. / 15. / 16. / 17. /18. / 22. / 23. / 24. / 25. SEPTEMBER<br />

AUFFÜHRUNGEN UM 20 UHR, SONNTAGS 17 UHR<br />

INFOS UND VORVERKAUF : WWW.VOLKSTHEATER-WAEDENSWIL.CH<br />

AB 1.9. : TEL. 044 780 89 66<br />

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Öffnungszeiten <strong>Theater</strong>und<br />

Fasna<strong>ch</strong>tsladen<br />

Mittwo<strong>ch</strong> und Freitag:<br />

09.00–11.30 Uhr<br />

13.00–17.00 Uhr<br />

Samstag:<br />

na<strong>ch</strong> Vereinbarung<br />

Secondhand Waldibrücke, 6032 Emmen, Telefon 041 269 00 30<br />

tagliatElle<br />

Ein selbstentwickeltes <strong>Theater</strong>stück<br />

über drei Garderobenfrauen –<br />

witzig, dramatis<strong>ch</strong>, unverglei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

Regie: Thomy Truttmann<br />

Ettingerstrasse 29<br />

4147 Aes<strong>ch</strong> BL<br />

Kleinbühne Chupferturm S<strong>ch</strong>wyz<br />

Freitag, 27. August 2010, 20.15 Uhr<br />

Samstag, 28. August 2010, 20.15 Uhr<br />

Freitag, 10. September 2010, 20.15 Uhr<br />

Samstag, 11. September 2010, 20.15 Uhr<br />

<strong>Theater</strong> Pavillon Luzern<br />

Samstag, 16. Oktober 2010, 20.15 Uhr<br />

mehr <strong>Infos</strong> auf <strong>www</strong>.tagliatElle.<strong>ch</strong><br />

aKTUelle PreMiereN | SPoTlI<strong>ch</strong>T<br />

E-mail: verleih@kostuemkaiser.<strong>ch</strong><br />

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oder Perücken stehen<br />

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Tel. 061/751 52 51<br />

Fax 061/751 55 51<br />

TheaTer-ZyTig 1089 25


ild: zvg<br />

SPoTlI<strong>ch</strong>T i aKTUelle PreMiereN<br />

Kleine Bühne effretikon<br />

Besu<strong>ch</strong>szeit<br />

Die Kleine Bühne Effretikon, eine Gruppierung des Vereins<br />

<strong>Theater</strong>Platz Effretikon, spielt «Besu<strong>ch</strong>szeit», ein Einakterzyklus<br />

von Felix Mitterer. «Besu<strong>ch</strong>szeit» spielt im Altersheim,<br />

im Gefängnis, in der Nervenheilanstalt und im Krankenhaus.<br />

In jenen Anstalten also, in denen man Mens<strong>ch</strong>en <strong>unter</strong>bringt,<br />

die krank sind oder alt oder aufsässig oder kriminell. In jeder<br />

dieser Anstalten ist der Mens<strong>ch</strong> ausgeliefert und entmündigt,<br />

in der einen mehr, in der anderen weniger. Au<strong>ch</strong> die Besu<strong>ch</strong>er<br />

26<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

sind Einges<strong>ch</strong>lossene, Gefangene im gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Zwang,<br />

die ni<strong>ch</strong>t aus ihrer Haut heraus können. In jedem Einakter kommen<br />

jeweils zwei Mens<strong>ch</strong>en zusammen, die si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts mehr<br />

zu sagen haben, si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verstehen oder aneinander vorbei<br />

reden.<br />

«Besu<strong>ch</strong>szeit» entstand Anfang der 70er Jahre aus Hörspielen.<br />

Die Uraufführung fand 1985 in Wien statt. In der Folge entwickelte<br />

es si<strong>ch</strong> zu Mitterers meist aufgeführtem Stück und wurde<br />

in mehrere Spra<strong>ch</strong>en übersetzt. Mitterer führt in seinen Werken<br />

die Tradition des Volksstücks weiter. Es sind vor allem Aussenseiter,<br />

Ausgestossene, Opfer der Gesells<strong>ch</strong>aft, Behinderte die<br />

Felix Mitterer in seinen Werken bes<strong>ch</strong>reibt. Dies erklärt si<strong>ch</strong><br />

mit seiner Lebensges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te: «I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reibe immer dasselbe<br />

Stück – über irgendwel<strong>ch</strong>e ausgegrenzte Mens<strong>ch</strong>en. Vor einiger<br />

Zeit ist mir aufgefallen, dass in jedem Stück ein Idiot vorkommt.<br />

Und dieser Idiot bin immer i<strong>ch</strong>. I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reibe über mi<strong>ch</strong>, über<br />

meine Herkunft, obwohl i<strong>ch</strong> nie rein autobiographis<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>rieben<br />

habe». Mitterers Figuren spre<strong>ch</strong>en in seinen Stücken natürli<strong>ch</strong>en<br />

Dialekt um alltägli<strong>ch</strong>e Kommunikation darzustellen.<br />

Daten siehe Inserat, Spielplan oder kleinebuehneeffretikon.<strong>ch</strong>


Aufführungsort<br />

Mehrzweckhalle Riet, Balga<strong>ch</strong><br />

Aufführungszeiten<br />

Fr / Sa 18.15 Apéro / 19.00 Na<strong>ch</strong>tessen / 20.00 Aufführung<br />

So 17.00 Apéro / 17.45 Na<strong>ch</strong>tessen / 18.45 Aufführung<br />

Mi 18.45 Apéro / 19.30 Aufführung<br />

Eintrittspreise<br />

Fr / Sa / So Fr. 54.– (inkl. Apéro und Na<strong>ch</strong>tessen)<br />

Mi Fr. 35.– (inkl. Apéro)<br />

Aufführungsdaten<br />

Freitag, 8. Oktober 2010 Premiere<br />

Samstag, 9. Oktober 2010 Aufführung<br />

Sonntag, 10. Oktober 2010 Aufführung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, 13. Oktober 2010 Aufführung<br />

Freitag, 15. Oktober 2010 Aufführung<br />

Samstag, 16. Oktober 2010 Aufführung<br />

Sonntag, 17. Oktober 2010 Aufführung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, 20. Oktober 2010 Aufführung<br />

Samstag, 23. Oktober 2010 Aufführung<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, 27. Oktober 2010 Aufführung<br />

Freitag, 29. Oktober 2010 Aufführung<br />

Samstag, 30. Oktober 2010 Aufführung<br />

Sonntag, 31. Oktober 2010 Derniere<br />

Vorverkauf<br />

ab 1. August 2010<br />

<strong>www</strong>.nostalgietheater.<strong>ch</strong> und zusätzli<strong>ch</strong><br />

ab 9. August 2010<br />

Alpha RHEINTAL Bank, Balga<strong>ch</strong><br />

Telefon 0840 011 011<br />

Aufführungen:<br />

Fr 17. Sept. 2010, 20.15 Uhr<br />

Sa 18. Sept. 2010, 20.15 Uhr<br />

So 19. Sept. 2010, 17.00 Uhr<br />

Mi 22. Sept. 2010, 20.15 Uhr<br />

Fr 24. Sept. 2010, 20.15 Uhr<br />

Sa 25. Sept. 2010, 20.15 Uhr<br />

Im weiss�n<br />

Rössl<br />

Patronat : Hauptsponsoren :<br />

aKTUelle PreMiereN i SPoTlI<strong>ch</strong>T<br />

Komödie von Gerald Bi<strong>ch</strong>inger und Hannes Vogler<br />

Mir händ alles,<br />

nume kei Gäld!<br />

Regie: Rita Hagen<br />

Eintrittspreis: 25.--<br />

Vorverkauf ab 31. August 2010<br />

Telefon 071 920 19 92 Montag bis Freitag<br />

18 – 20 Uhr oder <strong>www</strong>.leuebuehne.<strong>ch</strong><br />

Nostalgietheater Balga<strong>ch</strong><br />

8. – 31. Oktober 2010 2<br />

Rheintaler Kulturstiftung<br />

Aufführungen im Reformierten<br />

Kir<strong>ch</strong>gemeindehaus<br />

Oberwinterthur<br />

Hohlandstrasse 9, Winterthur<br />

<strong>www</strong>.s<strong>ch</strong>muck.<strong>ch</strong><br />

TheaTer-ZyTig 1089 27


SPoTlI<strong>ch</strong>T i SPielPlaN aUgUST–SePTeMBer<br />

28<br />

AArgAu<br />

UraUfführUng<br />

Freili<strong>ch</strong>tspektakel Aargau<br />

S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>ersepp II –<br />

…zrugg vom himmel<br />

von Rico Spring, Regie: Rico Spring,<br />

4., 5., 6., 7., 11., 12., 13., 14., 18.,<br />

19., 20., 21., 25., 26., 27., 28. Aug., je<br />

20.15h, Amphitheater Windis<strong>ch</strong>, VVK:<br />

079 857 57 22 (Mo–Fr 11–17h) oder<br />

<strong>www</strong>.freili<strong>ch</strong>t-spektakel.<strong>ch</strong><br />

<strong>Theater</strong> WIWA<br />

Timm Thaler oder Das verkaufte<br />

La<strong>ch</strong>en<br />

von Martin Willi, frei na<strong>ch</strong> James<br />

Krüss, Regie: Anja Grimbi<strong>ch</strong>ler, 10.<br />

Sept. (Premiere), 12. (14h), 17., 18.,<br />

19. (14h), 24., 25., 26. (14h) Sept., je<br />

19h, S<strong>ch</strong>üüre, Hinterer Wasen, Laufenburg,<br />

VVK: <strong>www</strong>.theaterwiwa.<strong>ch</strong><br />

BAsel lAnd<br />

Laienbühne Pratteln<br />

alles s<strong>ch</strong>reegi Vögel<br />

Regie: Samuel Bally, 7. Aug. (Premiere),<br />

11., 12., 13., 14., 18., 19., 20.,<br />

21. Aug., je 20.15h, S<strong>ch</strong>loss Pratteln,<br />

VVK: 061 821 20 72, Info: <strong>www</strong>.<br />

laienbuehne-pratteln.<strong>ch</strong><br />

Bern<br />

UraUfführUng<br />

Lands<strong>ch</strong>aftstheater Ballenberg<br />

farinet, der fals<strong>ch</strong>münzer<br />

von Markus Keller, Regie: Reto Lang,<br />

4., 5., 6., 7., 11., 12., 13., 14., 18., 19.,<br />

20., 21. August, je 20.15, Freili<strong>ch</strong>tmuseum<br />

Ballenberg Haus Adelboden (Eingang<br />

Ost Brienzwiler), VVK: 033 952<br />

10 44 oder <strong>www</strong>.lands<strong>ch</strong>aftstheaterballenberg.<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>lossspiele Jegenstorf<br />

Ds verlorne Lied<br />

na<strong>ch</strong> Rudolf von Tavel, Regie: Marlise<br />

Fis<strong>ch</strong>er, 3., 5., 6., 7., 8. Aug., je<br />

20.15h, S<strong>ch</strong>losspark Jegenstorf, VVK:<br />

031 761 28 15 (Mo–Fr 14–16h, info:<br />

<strong>www</strong>.s<strong>ch</strong>lossspiele-jegenstorf.<strong>ch</strong><br />

Freili<strong>ch</strong>ttheater Lueg<br />

Wo die hirs<strong>ch</strong>lein seufzen<br />

von Ulri<strong>ch</strong> Frey, Regie: Rolf S<strong>ch</strong>o<strong>ch</strong>, 4.<br />

Aug. (Premiere), 6., 7., 11., 12., 13.,<br />

14., 18., 19., 20., 21., 25., 26., 27.<br />

Aug, 1., 2., 3., 4. Sept., je 20.30h,<br />

Bei Landgasthof Lueg 3413 Kaltacker,<br />

VVK: 0900 92 91 90 (1.11/mion.) oder<br />

<strong>www</strong>.inszene-ticket.<strong>ch</strong>, info: <strong>www</strong>.freili<strong>ch</strong>ttheaterlueg.<strong>ch</strong><br />

UraUfführUng<br />

Freili<strong>ch</strong>ttheater Moosegg<br />

Ei<strong>ch</strong>büehlers<strong>ch</strong> - Chummerbueb<br />

von Marcel Reber na<strong>ch</strong> Simon Gfeller,<br />

Regie: Peter Leu, 3., 4., 5., 6., 7., 10.,<br />

11., 12., 13., 14., 17., 18., 19., 20.,<br />

21. Aug., je 20.15h, Freili<strong>ch</strong>tbühne<br />

Moosegg, VVK: 0900 10 11 12 (1.19/<br />

min) oder <strong>www</strong>.ticketeria.org, Info:<br />

<strong>www</strong>.leu-enterprises.<strong>ch</strong><br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

<strong>Theater</strong> Madame Bissegger<br />

Ostermundigen<br />

Q (= Kuh)<br />

Regie: Thomas S<strong>ch</strong>eidegger, 3., 5., 6.,<br />

7., 10., 12., 13., 14., 17., 19., 20., 21.,<br />

24., 26., 27., 28., 31. Aug., 2., 3., 4.,<br />

7., 9., 10., 11., 14., 16., 17., 18. Sept.,<br />

je 20.30h, Steigrüebli Ostermundigen,<br />

VVK: 0900 92 91 90 (1.11/m) oder<br />

<strong>www</strong>.inszene.<strong>ch</strong>, Info: <strong>www</strong>.madamebissegger.<strong>ch</strong><br />

UraUfführUng<br />

Freili<strong>ch</strong>ttheater Rüeggisberg<br />

Vehdokter<br />

von Fritz Guggisberg, Regie: Urs Hirs<strong>ch</strong>i,<br />

3., 5., 6. Aug., je 20h, Rüeggisberg,<br />

VVK: 031 808 17 77 oder <strong>www</strong>.<br />

vehdokter.<strong>ch</strong><br />

UraUfführUng<br />

S<strong>ch</strong>lossSpiele Thun<br />

Tatort Thun – Dr fall fulehung<br />

von Ueli Bi<strong>ch</strong>sel, Regie: Ueli Bi<strong>ch</strong>sel,<br />

3. Aug. (Premiere), 6., 7., 10., 11.,<br />

15., 17., 18., 20., 21., 24., 25., 27.,<br />

28., 31. Aug., 1., 3., 4., 7., 8., 10.,<br />

11. Sept., je 20h, Stationentheater<br />

ab S<strong>ch</strong>losshof Thun, VVK: 079 843 59<br />

34 (Mo–Fr 9–11h), info: <strong>www</strong>.s<strong>ch</strong>lossspielethun.<strong>ch</strong><br />

Graubünden<br />

<strong>Theater</strong> GR Rei<strong>ch</strong>enau<br />

Der Bär / Der heiratsantrag<br />

von Antonin Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>ow, Regie: Marco<br />

Gieriet, 24. Aug. (Premiere), 25.,<br />

26. Aug., 1., 2., 3.Sept., je 20.30h,<br />

S<strong>ch</strong>loss Rei<strong>ch</strong>enau, VVK: 081 641 10<br />

44, Info: <strong>www</strong>.gr-theater.<strong>ch</strong><br />

Luzern<br />

Seniorentheater Kriens<br />

ho<strong>ch</strong>muet <strong>ch</strong>ond vor dem fall<br />

von Hedi Wehrli/Joe Stadelmann,<br />

Regie: Josette Gillmann-Mahler, 21.<br />

Sept. (Premiere), 22. (17h), 23.,<br />

24. Sept., je 19.30h, <strong>Theater</strong> Scala<br />

Luzernerstr. 15 Kriens<br />

S<strong>ch</strong>weizer erSTaUfführUng<br />

<strong>Theater</strong>gesells<strong>ch</strong>aft Meggen<br />

wo<strong>ch</strong>enend und Sonnens<strong>ch</strong>ein<br />

von Christian Struppeck, Regie: Josette<br />

Gillmann, musik. Leitung: Beat Wurmet,<br />

6., 7., 8., 12., 13., 14., 20., 21.,<br />

27., 28. Aug., je 20.15h, Freili<strong>ch</strong>tbühne<br />

Gottlieben Meggen, VVK: 041 377 14<br />

86 (Mo, Di, Do, Fr 17–18h) oder <strong>www</strong>.<br />

tgm.<strong>ch</strong><br />

ObwaLden<br />

eis <strong>Theater</strong> Giswil<br />

hals über Kopf<br />

von Jean-Claude Danaud, Regie: Renate<br />

Adam, 13., 14. Aug., je 21h (Freili<strong>ch</strong>t),<br />

Landgasthof Zollhaus Giswil,<br />

VVK: 041 675 11 72 oder info@<br />

zollhaus-sa<strong>ch</strong>seln.<strong>ch</strong>, 10., 14. Sept.,<br />

je 20.30h, Kollegibühne Sarnen, VVK:<br />

041 660 50 44 oder <strong>www</strong>.kulturfenster.<strong>ch</strong><br />

Sankt Gallen<br />

Nostalgietheater Balga<strong>ch</strong><br />

Im weissen Rössl<br />

Hans Müller/Erik Charell, Regie: Willy<br />

Hutter, mus. Leit.: Morten Qvenild,<br />

8. Okt. (Premiere), 9., 10., 13., 15.,<br />

16., 17., 20., 23., 27., 29., 30., 31.<br />

Okt., Aufführungs- und Essenszeiten<br />

s. Website, MZH Riet Balga<strong>ch</strong>, VVK:<br />

0840 011 011 (ab 9. Aug.) oder <strong>www</strong>.<br />

nostalgietheater.<strong>ch</strong><br />

<strong>Theater</strong>gruppe St. Otmar St. Gallen<br />

Mein Freund Harvey<br />

von Mary Chase, Regie: Isabelle Re<strong>ch</strong>steiner,<br />

4. Sept. (Premiere), 8., 10.,<br />

11., 15., 17., 18., 22., 24., 25. Sept., je<br />

20h, Curlinghalle Ler<strong>ch</strong>enfeld Zür<strong>ch</strong>erstrasse<br />

152a 9014 St. Gallen, VVK:<br />

071 228 84 76 oder <strong>www</strong>.theatergruppe-stotmar.<strong>ch</strong><br />

(ab 16. Aug.)<br />

S<strong>ch</strong>affhauSen<br />

Kleine Bühne s<strong>ch</strong>affhausen<br />

Der Besu<strong>ch</strong> der alten Dame<br />

von Friedri<strong>ch</strong> Dürrenmatt, Regie: Walter<br />

Millns, 8. Sept. (19.30h, Premiere),<br />

11., 12. Sept., je 17.30h, 14. Sept.<br />

19.30h, Stadttheater S<strong>ch</strong>affhausen,<br />

Info: <strong>www</strong>.kleinebuehne.<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>wyz<br />

URaUFFüHRUng<br />

tagliatElle<br />

Für garderobe wird ni<strong>ch</strong>t gehaftet<br />

Eigenproduktion, Regie: Thomy Truttmann,<br />

27. Aug. (Premiere) 28. Aug,<br />

10., 11. Sept., je 20.15, Kleinbühne<br />

Chupferturm S<strong>ch</strong>wyz, VVK: 041 811<br />

18 14, 16. Okt., 20.15h, <strong>Theater</strong> Pavillon<br />

Luzern, Info: <strong>www</strong>.tagliatelle.<strong>ch</strong><br />

<strong>Theater</strong>gruppe Chärnehus Einsiedeln<br />

Lo<strong>ch</strong>matt<br />

von Paul Steinmann, Regie: Livio<br />

Andreina, Musik: Hans Hassler, 4. Aug.<br />

(Premiere), 6., 7., 11., 12., 13., 14.,<br />

18., 19., 20., 21., 25., 26., 27., 28.<br />

Aug., 1., 2., 3., 4. Sept., je 20.45h,<br />

im Park Bibliothek Werner Oe<strong>ch</strong>slin,<br />

VVK: 055 418 40 75 oder <strong>www</strong>.<strong>ch</strong>aernehus.<strong>ch</strong><br />

Solothurn<br />

eis <strong>Theater</strong> Giswil<br />

Hals über Kopf<br />

von Jean-Claude Danaud, Regie: Renate<br />

Adam, 17. Sept., 20.15h, Pfarreizentrum<br />

Selza<strong>ch</strong>, VVK: 032 641 24 34<br />

walliS<br />

<strong>Theater</strong>verein Saas-Fee<br />

Drei Männer im S<strong>ch</strong>nee<br />

von Eri<strong>ch</strong> Kästner, Regie: Ady Summermatter,<br />

18. Sept. (Premiere), 21.,<br />

23., 24., 26. (14h), 28., 29. Sept., 1.,<br />

2. Okt., Turnhalle Saas-Fee, VVK: 027<br />

957 25 47 oder milokarin@hotmail.<br />

com<br />

ZürI<strong>ch</strong><br />

leue Bühne andelfingen<br />

Mir händ alles, nume kei Gäld<br />

von gerald Bi<strong>ch</strong>inger/hannes Vogler,<br />

regie: rita hagen, 17. Sept. (Premiere),<br />

18., 19. (17h), 22., 24., 25. Sept.,<br />

je 20.15h, ref. Kgh Oberwinterthur<br />

hohlandstr. 7 8404 Winterthur, VVK:<br />

071 920 19 92 (ab 31. aug., Mo–Fr<br />

18–20 Uhr) oder <strong>www</strong>.leuebuehne.<strong>ch</strong><br />

Bue<strong>ch</strong>emer Freili<strong>ch</strong>tspiel<br />

Die s<strong>ch</strong>warze Spinne<br />

von Jeremias gotthelf, regie: Thomas<br />

ganz, 1., 3., 6., 7., 8., 10., 13., 14.,<br />

15., 17., 20., 21., 22. aug., je 21h (Vorspiel<br />

ab 20.30h), Talwiese ob Bu<strong>ch</strong> am<br />

ir<strong>ch</strong>el, VVK: <strong>www</strong>.s<strong>ch</strong>warze-spinne.<strong>ch</strong><br />

<strong>Theater</strong>Platz effretikon<br />

Besu<strong>ch</strong>szeit<br />

Vier einakter; abstellgleis, Die Verbre<strong>ch</strong>erin,<br />

Weizen auf der autobahn,<br />

Man versteht ni<strong>ch</strong>ts von Felix Mitterer,<br />

regie: g. roth/a. Pats<strong>ch</strong>eider, 24.<br />

Sept. (Premiere), 25.Sept, je 19.30h,<br />

S<strong>ch</strong>ule S<strong>ch</strong>limperg S<strong>ch</strong>limpergstrasse<br />

18 effretikon, 29., 30. Sept.,<br />

je 19.30h, Keller62 rämistrasse 62<br />

Züri<strong>ch</strong>, VVK: <strong>www</strong>.kleinebuehneeffretikon.<strong>ch</strong>,<br />

info: <strong>www</strong>.theaterplatzeffretikon.<strong>ch</strong><br />

Volkstheater Wädenswil<br />

liebe, list und leidens<strong>ch</strong>aft<br />

von carlo goldoni, regie: helmut<br />

Jaekel, 4. Sept. (Premiere), 8., 9., 10.,<br />

11., 12. (17h), 15., 16., 17., 18., 22.,<br />

23., 24., 25. Sept., je 20h, Kalthaus<br />

ZhaW Wädenswil, VVK: 044 780 89<br />

66 (ab 1. Sept.) oder <strong>www</strong>.volkstheater-waedenswil.<strong>ch</strong><br />

<strong>Theater</strong>gruppe Zollikon<br />

ein idealer Gatte<br />

von Oscar Wilde, regie: Karin Benzangele,<br />

17. Sept. (Premiere), 18., 22.,<br />

23., 24., 25. Sept., je 20h, gemeindesaal<br />

Zollikon, VVK: 079 858 79<br />

90 oder 044 391 22 55 oder <strong>www</strong>.<br />

theatergruppe-zollikon.<strong>ch</strong><br />

Wenn Inserate,<br />

dann in der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong>.<br />

Ab 170 Franken bei Tausenden<br />

von <strong>Theater</strong>fans.<br />

(Vorberi<strong>ch</strong>t mit Foto inkl.!)<br />

Mediablatt <strong>unter</strong> theaterzytig.<strong>ch</strong>,<br />

(kontakte)<br />

Inserate- und redaktionss<strong>ch</strong>luss<br />

für die kommende<br />

Ausgabe: 5. Sept. 2010


<strong>Theater</strong>gruppe Chärnehus<br />

spielt<br />

LOCHMATT<br />

Ein Mundartstück von Paul Steinmann<br />

na<strong>ch</strong> einer Idee von Zeno S<strong>ch</strong>neider<br />

Uraufführung<br />

Première Mittwo<strong>ch</strong>, 4. August 2010 im Park Bibliothek Werner Oe<strong>ch</strong>slin<br />

Regie Livio Andreina<br />

Musik Hans Hassler<br />

Ausstattung Anna Maria Glaudemans Andreina<br />

<strong>Theater</strong>beiz geöffnet ab 19.00 Uhr<br />

Vorverkauf ab 12. Juli 2010: Paracelsus-Apotheke 8840 Einsiedeln 055 418 40 75<br />

oder online: <strong>www</strong>.<strong>ch</strong>aernehus.<strong>ch</strong><br />

Aufführungsdaten: August 4./ 6./ 7./ 11./ 12./ 13./ 14./ 18./ 19./ 20./ 21./ 25./ 26./ 27./ 28.<br />

September 1./ 2./ 3./ 4. Beginn 20.45 Uhr Eintrittspreise: Fr. 30.–/25.–<br />

aKTUelle PreMiereN i SPoTlI<strong>ch</strong>T<br />

TheaTer-ZyTig 1089 29


SPoTlI<strong>ch</strong>T i S<strong>ch</strong>lUSSaPPlaUS<br />

Der Vorhang<br />

es kommt weniger darauf an,<br />

was man leistet,<br />

als viel mehr darauf,<br />

wo man es leistet.<br />

Viele grosse Komiker spielten<br />

anfangs tragis<strong>ch</strong>e rollen, so<br />

au<strong>ch</strong> Johann Nestroy. aber der<br />

Wiener <strong>Theater</strong>direktor carl,<br />

der für so etwas ein ‹gespür›<br />

hatte, wollte ihm immer wieder<br />

komis<strong>ch</strong>e rollen zuteilen!<br />

«Das gewöhn i<strong>ch</strong> ihm ab»,<br />

s<strong>ch</strong>wor Nestroy, als man ihm<br />

den «Sansquartir» in der von<br />

ihm bearbeiteten Posse «Zwölf<br />

Mäd<strong>ch</strong>en in Uniform» zus<strong>ch</strong>ickte.<br />

«i<strong>ch</strong> spiel den so versoffen,<br />

übertrieben grotesk, dass mi<strong>ch</strong><br />

die leute auspfeifen und i<strong>ch</strong> von<br />

den blöden, komis<strong>ch</strong>en rollen<br />

ein für allemal eine ruh hab!» –.<br />

an diesem abend wurde Nestroy<br />

als Komiker entdeckt!<br />

30<br />

TheaTer-ZyTig 1089<br />

Johann Nepomuk Nestroy<br />

Der zaundürre, geniale Nestroy<br />

und sein kugelrunder gegensatz,<br />

der grosse Komiker<br />

Wenzel S<strong>ch</strong>olz, mussten im<br />

Wiener carltheater, gemäss der<br />

damals übli<strong>ch</strong>en Vertragsklausel,<br />

au<strong>ch</strong> in Klassikern kleine<br />

rollen spielen.<br />

So mussten in S<strong>ch</strong>illers ‹Wilhelm<br />

Tell› Nestroy als Friesshart<br />

und S<strong>ch</strong>olz als leuthold den Tell<br />

gefangen nehmen, «weil er<br />

dem hut ni<strong>ch</strong>t reverenz erwiesen!»<br />

Das wurde zunä<strong>ch</strong>st no<strong>ch</strong> mit<br />

leidli<strong>ch</strong>em ernst deklamiert. in<br />

der Folge, aber wiederholten<br />

beide im Duo diesen Satz überall<br />

dort; wo er ni<strong>ch</strong>t hinpasste.<br />

gessler: «Vera<strong>ch</strong>test du so<br />

deinen Kaiser, Tell, dass du…»<br />

Nestroy und S<strong>ch</strong>olz (<strong>unter</strong>bre<strong>ch</strong>end):<br />

«…dem hut ni<strong>ch</strong>t<br />

reverenz erwiesen?» Tell: «aus<br />

Unbeda<strong>ch</strong>t, ni<strong>ch</strong>t aus Vera<strong>ch</strong>tung<br />

eurer ist‘s ges<strong>ch</strong>ehen – » ,<br />

Nestroy und S<strong>ch</strong>olz (wie oben):<br />

«Dass du dem hut ni<strong>ch</strong>t reverenz<br />

erwiesen.»<br />

gessler zu Tell: «Du liebst das<br />

Seltsame –»<br />

Nestroy und S<strong>ch</strong>olz: «Weil er<br />

dem hut ni<strong>ch</strong>t reverenz erwiesen.»<br />

Das ging so fort, bis das Publikum<br />

in s<strong>ch</strong>allendes gelä<strong>ch</strong>ter<br />

ausbra<strong>ch</strong>. anderntags bekamen<br />

die beiden übeltäter einen<br />

Strafzettel, aber glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

die Mitteilung, dass ihnen die<br />

übernahme kleiner rollen in<br />

Klassikern erlassen sei.<br />

«Weil wir dem hut ni<strong>ch</strong>t reverenz<br />

erwiesen!» s<strong>ch</strong>munzelte<br />

Nestroy.<br />

fällt<br />

Nestroy wurde wiederholt<br />

wegen seines gewagten improvisierens<br />

in haft genommen,<br />

ohne dass er si<strong>ch</strong> deshalb reumütig<br />

gebessert hätte. in Brünn<br />

hatte ihn der Polizeivorstand<br />

hofrat Mut bereits dreimal<br />

verwarnen lassen, als Nestroy,<br />

statt seiner rolle gemäss «Mut,<br />

Kasperle, Mut!» zu sagen,<br />

ausrief: «Mut, alleweil Mut! Mir<br />

hängt der Mut s<strong>ch</strong>on zum hals<br />

heraus!»<br />

Nestroy musste binnen vierundzwanzig<br />

Stunden Brünn<br />

verlassen!<br />

in Wien hatte Nestroy wiederholt<br />

auseinandersetzungen mit<br />

dem rezensenten Wiest, den er<br />

hasste. als er als Diener Johann<br />

in seiner Posse «Zu ebener<br />

erde und im ersten Stock»<br />

Kartentis<strong>ch</strong>e herzuri<strong>ch</strong>ten hatte,<br />

improvisierte er: «Merkwürdig,<br />

dass das geistrei<strong>ch</strong>ste Spiel –<br />

Whist – den glei<strong>ch</strong>en Namen<br />

hat; wie der dümmste Mens<strong>ch</strong><br />

von Wien!«<br />

Das gab drei Tage arrest!<br />

im Wien herrs<strong>ch</strong>te <strong>unter</strong> der<br />

Bevölkerung grosse aufregung,<br />

als die Bäckermeisterinnung<br />

den Bes<strong>ch</strong>luss bekannt gab, die<br />

Semmeln kleiner zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

Nestroy, immer bestrebt, au<strong>ch</strong><br />

aktuell zu sein, ers<strong>ch</strong>ien in<br />

einem Frack auf der Bühne,<br />

dessen Knöpfe aus Miniatursemmeln<br />

bestanden. Darüber<br />

entstand grosse aufregung, die<br />

Bäckergenossens<strong>ch</strong>aft wollte<br />

den berühmten Komiker geri<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

verklagen und Nestroy<br />

bekam tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> 48 Stunden<br />

arrest wegen Beleidigung des<br />

ehrsamen handwerks. als er<br />

wieder auftrat, liess er si<strong>ch</strong> von<br />

seinem gegenspieler auf der<br />

Bühne fragen, wie es ihm denn<br />

im gefängnis ergangen wäre:<br />

«Oh, re<strong>ch</strong>t gut!» erwiderte Nestroy.<br />

«Die To<strong>ch</strong>ter des gefängnisdirektors<br />

war so lieb und hat<br />

mir immer die Semmeln dur<strong>ch</strong>s<br />

S<strong>ch</strong>lüssello<strong>ch</strong> g‘s<strong>ch</strong>obn.»<br />

Nestroy liess si<strong>ch</strong> in einer lustigen<br />

gesells<strong>ch</strong>aft dazu bewegen,<br />

einige lieder zu singen. als man<br />

fragte, von wem der Text wäre,<br />

legte Nestroy die hand aufs<br />

herz, um anzudeuten, dass er<br />

der Verfasser wäre, und sagte:<br />

«Und jetzt bitte dem Verfasser<br />

au<strong>ch</strong> ein glas Wein einzus<strong>ch</strong>enken.»<br />

Da wollte jemand in der gesells<strong>ch</strong>aft<br />

no<strong>ch</strong> witziger sein als<br />

Nestroy und sagte: «Das herz<br />

trinkt ni<strong>ch</strong>t!»<br />

«Meines s<strong>ch</strong>on», erwiderte Nestroy,<br />

«denn i<strong>ch</strong> hab‘ das herz auf<br />

der Zunge.»<br />

Se<strong>ch</strong>s Jahre leitete Nestroy als<br />

sehr beliebter, herzensguter Direktor<br />

das Wiener carl-<strong>Theater</strong>.<br />

aber eigentli<strong>ch</strong> war seine Freundin<br />

Fräulein Weiler die leiterin.<br />

Und er war re<strong>ch</strong>t froh, sie viel<br />

bes<strong>ch</strong>äftigt zu wissen, so dass<br />

sie ni<strong>ch</strong>t seinen vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

aventüren na<strong>ch</strong>gehen konnte.<br />

aber einmal kam sie do<strong>ch</strong><br />

hinter eine ausgiebige «Felonie»,<br />

und na<strong>ch</strong> argem Wortwe<strong>ch</strong>sel<br />

s<strong>ch</strong>leuderte sie eine Salats<strong>ch</strong>üssel<br />

gegen den etwas einges<strong>ch</strong>ü<strong>ch</strong>terten<br />

Direktor Nestroy,<br />

der, dem Wurfges<strong>ch</strong>oss entgangen,<br />

s<strong>ch</strong>nell flü<strong>ch</strong>tete. Vom<br />

si<strong>ch</strong>eren Port verwies er die<br />

Weiler aus seiner Wohnung. am<br />

<strong>Theater</strong> atmete man über diese<br />

endli<strong>ch</strong> entfernte Tyrannis auf<br />

und meinte: «Nun wird alles nur<br />

na<strong>ch</strong> Nestroys Kopf gehn!»<br />

ein Witzbold bemerkte: «Die<br />

Salats<strong>ch</strong>üssel hat dies s<strong>ch</strong>on<br />

getan!»


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<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 2010 93. Jahrgang<br />

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(Doppelnummer august/September)<br />

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