Infos unter www.ticketvorverkauf.ch - Theater-Zytig
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• 9. Biennale in Sankt Gallen<br />
• 2. Treffen Freili<strong>ch</strong>ttheater Uzna<strong>ch</strong><br />
• In Memoria Werner Fu<strong>ch</strong>s<br />
1089 • August/September 2010
02<br />
TICKETVORVERKAUF<br />
Was ist Ticketvorverkauf?<br />
Ticketvorverkauf ist ein effizientes<br />
Online-Vorverkaufs-System, wel<strong>ch</strong>es<br />
für Ticketkäufer und Veranstalter<br />
einfa<strong>ch</strong> zu bedienen ist.<br />
Für Ticketkäufer:<br />
Ticketkäufer können Anlässe anhand<br />
Regionen, Datum und Veranstalter<br />
dur<strong>ch</strong>stöbern und Reservationen über<br />
die Saal- und Bestuhlungspläne platzgenau<br />
vornehmen.<br />
Für Veranstalter:<br />
Ticketvorverkauf <strong>unter</strong>stützt Veranstalter<br />
beim Vorverkauf ihrer Anlässe.<br />
Aufführungen können ganz<br />
einfa<strong>ch</strong> hinzugefügt und editiert<br />
werden. Alle Reservationen lassen<br />
si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>nell und denno<strong>ch</strong> detailliert<br />
verwalten.<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
Vorteile für Ticketkäufer:<br />
- Übersi<strong>ch</strong>t zu allen aktuellen Veranstaltungen<br />
- Reservationen sind ras<strong>ch</strong> erledigt<br />
- E-Mail-Bestätigung mit allen Details<br />
- Online-Hilfe<br />
Vorteile für Veranstalter:<br />
- Integration eigener Saal- und Bestuhlungspläne<br />
- Einfa<strong>ch</strong>e und direkte Bedienung und Steuerung<br />
- S<strong>ch</strong>nelles Hinzufügen von Anlässen<br />
- Integriertes Telefon-Vorverkaufs-System<br />
- Detaillierte Verwaltung der Reservationen<br />
- Vers<strong>ch</strong>iedene Ticketdrucke mögli<strong>ch</strong><br />
- Volle Kostentransparenz<br />
- Keine versteckten Gebühren<br />
- Online-Anleitungen und Support<br />
Mehr <strong>Infos</strong> <strong>unter</strong><br />
<strong>www</strong>.<strong>ticketvorverkauf</strong>.<strong>ch</strong><br />
Ticketvorverkauf ist ein Produkt der AV+PG AG, 5452 Oberrohrdorf<br />
Veranstalter können unser System <strong>unter</strong> <strong>www</strong>.<strong>ticketvorverkauf</strong>.<strong>ch</strong>/demo testen<br />
<strong>www</strong>.<strong>ticketvorverkauf</strong>.<strong>ch</strong> E-Mail: info@<strong>ticketvorverkauf</strong>.<strong>ch</strong> Tel: 056 496 50 20
Regelmässige Editoriallesende – aus<br />
Rückmeldungen weiss i<strong>ch</strong>, dass es das<br />
tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> gibt – werden es wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong><br />
mittlerweile wissen: I<strong>ch</strong> liebe die<br />
Spra<strong>ch</strong>e. Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> wäre sogar die<br />
Mehrzahl angebra<strong>ch</strong>t. I<strong>ch</strong> liebe Spra<strong>ch</strong>en,<br />
Dialekte, Wortspielereien und rhetoris<strong>ch</strong>e<br />
Glanzleistungen in all ihren Formen. I<strong>ch</strong><br />
bedaure aufri<strong>ch</strong>tig, in meiner Jugend<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr Spra<strong>ch</strong>en gelernt zu haben.<br />
Hätte i<strong>ch</strong> die Zeit und das Geld, i<strong>ch</strong> würde<br />
mir wohl längere Spra<strong>ch</strong>aufenthalte in<br />
vers<strong>ch</strong>iedenen Ländern leisten.<br />
Do<strong>ch</strong> i<strong>ch</strong> muss gestehen, dass i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong>,<br />
ausser viellei<strong>ch</strong>t in Deuts<strong>ch</strong> und Englis<strong>ch</strong>,<br />
nur no<strong>ch</strong> auf Französis<strong>ch</strong> leidli<strong>ch</strong> verständigen<br />
kann. Italienis<strong>ch</strong> habe i<strong>ch</strong> im Selbstkurs<br />
gerade einmal bis Lecione quattro<br />
ges<strong>ch</strong>afft. Von der vierten Landesspra<strong>ch</strong>e<br />
ganz zu s<strong>ch</strong>weigen. Wenn i<strong>ch</strong> rätoromanis<strong>ch</strong><br />
höre, könnte i<strong>ch</strong> die Spre<strong>ch</strong>enden<br />
genau so gut Ländern von der Türkei bis<br />
na<strong>ch</strong> Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>ien zuordnen. Etwa glei<strong>ch</strong><br />
viel verstehe i<strong>ch</strong> nämli<strong>ch</strong>.<br />
Eigentli<strong>ch</strong> wären wir ja absolut privilegiert<br />
in unserem Land. Häufig rei<strong>ch</strong>t<br />
bereits eine halbe Stunde Fahrt und man<br />
befindet si<strong>ch</strong> in einem anderen Spra<strong>ch</strong>gebiet.<br />
In der S<strong>ch</strong>ule lernen wir automatis<strong>ch</strong><br />
Fremdspra<strong>ch</strong>en wie etwa Ho<strong>ch</strong>deuts<strong>ch</strong>,<br />
do<strong>ch</strong> selbst dort haben wir Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weizer<br />
Hemmungen beim Gebrau<strong>ch</strong>.<br />
Und für einen Berner Oberländer ist bereits<br />
ein Zür<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>nuri ein Gräuel (i<strong>ch</strong><br />
ents<strong>ch</strong>uldige mi<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>zeitig bei allen<br />
Zür<strong>ch</strong>ern für dieses Beispiel, das ni<strong>ch</strong>t<br />
meiner persönli<strong>ch</strong>en Haltung entspri<strong>ch</strong>t).<br />
Wenn es zum Teil no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t einmal<br />
selbstverständli<strong>ch</strong> ist, Produktionen der<br />
regionalen Gruppen zu besu<strong>ch</strong>en, weshalb<br />
sollte man si<strong>ch</strong> dann ausgere<strong>ch</strong>net<br />
eine Vorführung ans<strong>ch</strong>auen, bei der man<br />
viellei<strong>ch</strong>t kaum ein Wort versteht?<br />
Gerade der Besu<strong>ch</strong> einer <strong>Theater</strong>vorführung<br />
in einer anderen Spra<strong>ch</strong>e zeigt eben<br />
spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Der geist einer Spra<strong>ch</strong>e offenbart si<strong>ch</strong><br />
am deutli<strong>ch</strong>sten in ihren unübersetzbaren Worten.<br />
etwas deutli<strong>ch</strong>: Kommunikation besteht<br />
ni<strong>ch</strong>t aus Spra<strong>ch</strong>e allein. Es ist <strong>unter</strong><br />
Umständen ohne Probleme mögli<strong>ch</strong>, den<br />
Inhalt eines Gesprä<strong>ch</strong>s der Spur na<strong>ch</strong><br />
mitzubekommen, selbst wenn man die<br />
Worte ni<strong>ch</strong>t versteht. Oder zumindest den<br />
Duktus, den Subtext oder die si<strong>ch</strong> daraus<br />
ergebende Stimmung <strong>unter</strong> den Beteiligten.<br />
Wir vermögen im <strong>Theater</strong> Emotionen<br />
zu empfinden, au<strong>ch</strong> ohne das inhaltli<strong>ch</strong>e<br />
Verständnis des Textes. Und sonst fragen<br />
Sie einmal Liebhaber italienis<strong>ch</strong>er Opern.<br />
Die Biennale des Amateurtheaters, aber<br />
au<strong>ch</strong> das Treffen der Freili<strong>ch</strong>ttheater,<br />
ist weit mehr, als das Betra<strong>ch</strong>ten von<br />
INhAlT<br />
VorhANG AUF<br />
BAckSTAGe<br />
SPoTlI<strong>ch</strong>T<br />
Marie von Ebner-Es<strong>ch</strong>enba<strong>ch</strong><br />
Foyer ......................................03<br />
Beinvegni! Nous siamo bereit… ..................04<br />
9. Biennale des amateurtheaters in St. galen<br />
<strong>Theater</strong>spektakel in Uzna<strong>ch</strong>… ...................07<br />
2. Treffen der Freili<strong>ch</strong>tproduktionen<br />
Verbandsna<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten ..........................10<br />
rVa ...........................................10<br />
BgVT ..........................................11<br />
NWS/rZV .......................................12<br />
VOV ...........................................13<br />
BVV ...........................................14<br />
Stückwahl ..................................15<br />
Weitere Bespre<strong>ch</strong>ungen siehe <strong>www</strong>.theater-zytig.<strong>ch</strong><br />
Premieren ..................................21<br />
Spielplan August-September. ....................28<br />
Der Vorhang fällt .............................30<br />
Impressum ..................................31<br />
Termine kommende Ausgaben:<br />
Die Ausgabe 1010<br />
der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong><br />
ers<strong>ch</strong>eint am<br />
1. oktober 2010<br />
redaktions- und<br />
Inserates<strong>ch</strong>luss:<br />
5. September 2010<br />
Produktionen oder zumindest Auss<strong>ch</strong>nitten<br />
davon. Es geht viel mehr darum, ein<br />
gemeinsames Verständnis füreinander<br />
zu bekommen und si<strong>ch</strong> Impulse für die<br />
eigene Arbeit zu holen. Denn letztli<strong>ch</strong><br />
sollten wir ja alle das Glei<strong>ch</strong>e wollen.<br />
Oder um eines der berühmtesten S<strong>ch</strong>weizer<br />
Freili<strong>ch</strong>ttheater – ges<strong>ch</strong>rieben von<br />
einem Deuts<strong>ch</strong>en – zu zitieren: Wir wollen<br />
sein, ein einzig Volk von Brüdern. Au<strong>ch</strong> im<br />
<strong>Theater</strong>, bitte s<strong>ch</strong>ön!<br />
Herzli<strong>ch</strong><br />
Die Ausgabe 1011<br />
der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong><br />
ers<strong>ch</strong>eint am<br />
2. November 2010<br />
redaktions- und<br />
Inserates<strong>ch</strong>luss:<br />
5. oktober 2010<br />
FOyer i VorhANG AUF<br />
Die Ausgabe 1012<br />
der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong><br />
ers<strong>ch</strong>eint am<br />
1. Dezember 2010<br />
redaktions- und<br />
Inserates<strong>ch</strong>luss:<br />
5. November 2010<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
03<br />
foto: z-arts.<strong>ch</strong>
ilder: brigitte s<strong>ch</strong>warz/zvg<br />
VorhANG AUF i BieNNale 2010 ST. galleN<br />
04 TheaTer-ZyTig 1089<br />
Beinvegni!<br />
Nous siamo bereit…<br />
9. S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Biennale<br />
des Amateurtheaters
Inmitten der Altstadt von St. Gallen<br />
befindet si<strong>ch</strong> die Kellerbühne in historis<strong>ch</strong>em<br />
Hintergrund des Klosters, dessen<br />
Ursprung dem iris<strong>ch</strong>en Mön<strong>ch</strong> Gallus<br />
zu verdanken ist, wel<strong>ch</strong>er 612 n. Chr.<br />
dieses Gebiet zu seiner Bleibe wählte<br />
und so den Grundstein für eine Besiedelung<br />
legte. Au<strong>ch</strong> den Namen verdankt<br />
die Stadt diesem Mön<strong>ch</strong>. Das Kloster ist<br />
bekannt für seine Stiftsbibliothek und die<br />
S<strong>ch</strong>riften die dort zu besi<strong>ch</strong>tigen sind.<br />
St. Gallen war in den 20er Jahren die<br />
Stadt der Stickerei und Leinenweberei.<br />
Sie erlebte dazumal eine Blütezeit. Die<br />
historis<strong>ch</strong>e Stadt mit ihren pra<strong>ch</strong>tvollen<br />
Häusern und vielfältigen Erkern zeugt<br />
heute no<strong>ch</strong> vom Rei<strong>ch</strong>tum und der Vielfalt<br />
dieser Zeit.<br />
Auf dem Klosterplatz findet alljährli<strong>ch</strong><br />
eine Oper des <strong>Theater</strong>s St. Gallen als<br />
Freili<strong>ch</strong>taufführung statt. St. Gallen<br />
ist in jeder Hinsi<strong>ch</strong>t kulturpolitis<strong>ch</strong> ein<br />
Vorläufer. Das erste Stadttheater wurde<br />
hier gegründet und ist das einzige Dreispartenhaus<br />
in der Osts<strong>ch</strong>weiz.<br />
Au<strong>ch</strong> das Amateur- und Laiens<strong>ch</strong>auspiel<br />
hat einen festen Platz in der Kulturlands<strong>ch</strong>aft<br />
der Gallusstadt. So gibt es ni<strong>ch</strong>t<br />
weniger als 3 Amateurgruppen, die dem<br />
ZSV anges<strong>ch</strong>lossen sind.<br />
Die Mühleggbahn, mit 319 m Länge,<br />
einer der kürzesten S<strong>ch</strong>räglifte überhaupt,<br />
verbindet die Stadt innert 90 Sek.<br />
mit dem Quartier St. Georgen und führt<br />
in eines der vielen Naherholungsgebiete.<br />
Au<strong>ch</strong> der Ar<strong>ch</strong>itekt Calatrava hat die<br />
Stadt als etwas Einzigartiges erlebt und<br />
konnte diverse bauli<strong>ch</strong>e Akzente setzen.<br />
So zum Beispiel, die ni<strong>ch</strong>t unumstrittene<br />
Calatrava Bushaltestelle am Marktplatz.<br />
Die Kuppel der Einsatzzentrale der<br />
Kantonspolizei und der Zugang zu den<br />
historis<strong>ch</strong>en Räumli<strong>ch</strong>keiten des Kantons<br />
(Pfalzkeller).<br />
Es ist uns eine Freude die Biennale an<br />
diesem Ort auszuri<strong>ch</strong>ten.<br />
Na<strong>ch</strong> 1½ Jahren Vorbereitungszeit kann<br />
die S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Biennale des Amateurtheaters<br />
in der Kellerbühne St. Gallen<br />
dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />
Mit einem ni<strong>ch</strong>t allzu grossen Organisationskomitee<br />
wurde eine optimale Infrastruktur<br />
ges<strong>ch</strong>affen. Übers<strong>ch</strong>aubar und<br />
initiativ haben die Mitglieder ihre Aufgabe<br />
wahrgenommen.<br />
BieNNale 2010 ST. galleN i VorhANG AUF<br />
Au<strong>ch</strong> kann zur körperli<strong>ch</strong>en und geistigen<br />
Lockerung der ZSV-Kurs «Dazwis<strong>ch</strong>en<br />
was für den Körper» mit Annina Sedlácek,<br />
besu<strong>ch</strong>t werden. Speziell werden 4 Einheiten<br />
à 50 Minuten zu günstigen Konditionen<br />
angeboten.<br />
Sehr erfreuli<strong>ch</strong> ist, dass si<strong>ch</strong> aus allen<br />
vier Spra<strong>ch</strong>regionen Vereine gefunden<br />
haben, um an diesem Festival ihre Produktionen<br />
darzubieten. Ein (fünfter) Landesteil,<br />
mit dem der Osts<strong>ch</strong>weizerverband<br />
eng zusammenarbeitet, zeigt ebenfalls<br />
eine Produktion in ihrer «Landesspra<strong>ch</strong>e»<br />
(Österrei<strong>ch</strong>).<br />
Wir glauben, dass es uns gelungen ist, ein<br />
vielfältiges und spannendes Programm<br />
zusammen gestellt zu haben. Do<strong>ch</strong> kommen<br />
Sie und überzeugen Sie si<strong>ch</strong> selbst<br />
von den abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>en Darbietungen<br />
der vers<strong>ch</strong>iedensten Gruppen aus der<br />
S<strong>ch</strong>weiz!<br />
Detailprogramm siehe folgende Seite<br />
Info: <strong>www</strong>.volkstheater.<strong>ch</strong>/vov<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
05
VorhANG AUF i BieNNale 2010 iN ST. galleN<br />
06 TheaTer-ZyTig 1089
2. TreFFeN Der Freili<strong>ch</strong>TTheaTer i VorhANG AUF<br />
<strong>Theater</strong>spektakel<br />
in Uzna<strong>ch</strong><br />
Am Wo<strong>ch</strong>enende vom 4. und 5. September<br />
rückt das Linthgebiet ins nationale<br />
Rampenli<strong>ch</strong>t. In Uzna<strong>ch</strong> findet das zweite<br />
nationale Treffen der Freili<strong>ch</strong>ttheater<br />
statt.<br />
Vers<strong>ch</strong>iedene <strong>Theater</strong>gruppen aus allen<br />
Spra<strong>ch</strong>region der S<strong>ch</strong>weiz und Europa<br />
treffen si<strong>ch</strong> an diesem Wo<strong>ch</strong>enende in<br />
Uzna<strong>ch</strong> zum Treffen der Freili<strong>ch</strong>ttheater.<br />
Unter freiem Himmel werden sie Szenen<br />
aus ihrem <strong>Theater</strong>s<strong>ch</strong>affen zeigen.<br />
Daneben haben die zahlrei<strong>ch</strong>en Spieler<br />
und Regisseurinnen, Musiker, Choreografinnen<br />
und Szenografen die Mögli<strong>ch</strong>keit,<br />
si<strong>ch</strong> <strong>unter</strong> professioneller Leitung<br />
auszutaus<strong>ch</strong>en. «Viele <strong>Theater</strong>s<strong>ch</strong>affende<br />
sind das ganze Jahr über in Proben für<br />
die Aufführungen engagiert», sagt die<br />
Leiterin des Anlasses Liliana Heimberg.<br />
«Das Treffen bietet ihnen die Mögli<strong>ch</strong>keit,<br />
an einem Wo<strong>ch</strong>enende zu betra<strong>ch</strong>ten,<br />
wel<strong>ch</strong>e Formen von Freili<strong>ch</strong>ttheater in<br />
der ganzen S<strong>ch</strong>weiz entstehen. Zudem hat<br />
man die Mögli<strong>ch</strong>keit, einen Blick ins nahe<br />
Ausland zu werfen.»<br />
Es ist interessant zu sehen, wie in den<br />
Na<strong>ch</strong>barländern künstleris<strong>ch</strong> vorgegangen<br />
wird, aber au<strong>ch</strong> Fragen der Förderung<br />
diskutiert werden. Das Freili<strong>ch</strong>ttheater<br />
ist in der S<strong>ch</strong>weiz stark im Aufwind.<br />
Weiteren Auftrieb sollen die zahlrei<strong>ch</strong>en<br />
Weiterbildungsmögli<strong>ch</strong>keiten am Festival<br />
geben. In Workshops, Podien und Foren<br />
können <strong>Theater</strong>begeisterte ihre Leidens<strong>ch</strong>aft<br />
thematis<strong>ch</strong> vertiefen.<br />
Au<strong>ch</strong> für das interessierte Publikum ist<br />
das <strong>Theater</strong>treffen ein einmaliger Anlass.<br />
Während des ganzen Wo<strong>ch</strong>enendes wird<br />
ein spannendes Programm geboten. Auf<br />
vier Rundgängen dur<strong>ch</strong> die Uzner Altstadt<br />
und das ehemalige Industriegelände führen<br />
die vers<strong>ch</strong>iedenen <strong>Theater</strong>gruppen<br />
ihr Können vor. Die Zus<strong>ch</strong>auer bewegen<br />
si<strong>ch</strong> von einem S<strong>ch</strong>auplatz zum nä<strong>ch</strong>sten,<br />
wo die <strong>Theater</strong>gruppen Szenen ihrer<br />
Stücke vorführen. Auf Tribünen oder<br />
künstli<strong>ch</strong>es Li<strong>ch</strong>t wird fast vollständig<br />
verzi<strong>ch</strong>tet. «Dass wir kaum Te<strong>ch</strong>nik verwenden,<br />
ermögli<strong>ch</strong>t uns, an den ausser-<br />
2. Treffen der Freili<strong>ch</strong>ttheater<br />
4./5. September 2010<br />
Uzna<strong>ch</strong> (SG)<br />
gewöhnli<strong>ch</strong>sten S<strong>ch</strong>auplätzen zu spielen»,<br />
begeistert si<strong>ch</strong> Heimberg. Pro Tag werden<br />
rund 100 Darsteller in Uzna<strong>ch</strong> auftreten.<br />
Am Ende das Festivals werden die drei<br />
besten Inszenierungen prämiert.<br />
Das Treffen der Freili<strong>ch</strong>ttheater soll<br />
alle drei bis vier Jahre stattfinden und<br />
wird von der Pro Helvetia, dem Kanton<br />
St.Gallen und der Region Züri<strong>ch</strong>seeLinth<br />
<strong>unter</strong>stützt. Die Wahl von Uzna<strong>ch</strong> als Austragungsort<br />
für den Grossanlass erfolgte<br />
na<strong>ch</strong> dem ersten nationalen Treffen der<br />
Freili<strong>ch</strong>ttheater im Ballenberg vor drei<br />
Jahren. Damals hatte die Commedia Adebar<br />
aus Uzna<strong>ch</strong> den ersten Preis gewonnen.<br />
Neben der Welttheatergesells<strong>ch</strong>aft<br />
Einsiedeln führte sie die innovativste<br />
Produktion auf. Die Künstleris<strong>ch</strong>e Leitung<br />
des diesjährigen Anlasses liegt denn au<strong>ch</strong><br />
bei der Uznerin Barbara S<strong>ch</strong>lumpf, die an<br />
zahlrei<strong>ch</strong>en Inszenierungen der Commedia<br />
Adebar – so au<strong>ch</strong> an der prämierten<br />
– Regie geführt hat.<br />
<strong>Infos</strong>: <strong>www</strong>.theatertreffen.<strong>ch</strong><br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
07
VorhANG AUF i 2. TreFFeN Der Freili<strong>ch</strong>TTheaTer i<br />
08<br />
Programm<br />
Samstag 4. Sept. 2010<br />
13:00 Uhr Start des 1 rundgangs<br />
ab Meeting Point: rathaus Pärkli Uzna<strong>ch</strong><br />
Begleitung: liliana heimberg<br />
14:00 Uhr Start des 2. rundgangs<br />
(glei<strong>ch</strong>e Besetzung wie 1) ab Meeting<br />
Point: rathaus Pärkli Uzna<strong>ch</strong><br />
Begleitung: Barbara S<strong>ch</strong>lumpf<br />
Ab 15:30 Uhr<br />
Zwis<strong>ch</strong>enverpflegung im Kulturtreff rotfarb<br />
17:00 Uhr referat<br />
Beat Fäh, regisseur Welttheater einsiedeln<br />
2013, Diplomtrainer bei Swiss athletics:<br />
Mein persönli<strong>ch</strong>er Mythos als S<strong>ch</strong>auspieler<br />
und regisseur – Vorbereitungen<br />
auf das Welttheater<br />
17:30 Uhr Podiumsgesprä<strong>ch</strong><br />
Künstleris<strong>ch</strong>er Freiraum versus Zus<strong>ch</strong>auerzahlen<br />
- regisseur/innen spre<strong>ch</strong>en über<br />
den akt auf dem hohen Seil.<br />
Moderation: liliana heimberg<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
19:00 Uhr Workshops<br />
Kostüm im Freili<strong>ch</strong>ttheater: Ma yvonne<br />
S<strong>ch</strong>midt, <strong>Theater</strong>wissens<strong>ch</strong>aftlerin<br />
<strong>ch</strong>oreografie/Bewegung im Freili<strong>ch</strong>ttheater:<br />
Prof. liliana heimberg, <strong>Theater</strong>pädagogin<br />
Musik im Freili<strong>ch</strong>ttheater: Dr. Dieter ringli,<br />
Musikethnologe<br />
raum im Freili<strong>ch</strong>ttheater: lic. phil. Karin<br />
gimmi, Kunsthistorikerin<br />
20:30 Uhr<br />
Programm commedia adebar/Kulturtreff<br />
rotfarb<br />
21:00 Uhr Forum<br />
austaus<strong>ch</strong> mit den europäis<strong>ch</strong>en gruppen.<br />
arbeitsweise – rahmenbedingungen – Förderung<br />
22:00 Uhr Abendprogramm<br />
mit li<strong>ch</strong>tinstallation von Fabrizio crisafulli,<br />
rom; Kulturtreff rotfarb<br />
Sonntag 5. September<br />
11:00 Uhr Podium<br />
S<strong>ch</strong>reiben für ni<strong>ch</strong>t professionelle Darstellende;<br />
Kulturtreff rotfarb<br />
gäste: anna Serarda campell, <strong>Theater</strong>wissens<strong>ch</strong>aftlerin<br />
und Dramaturgin,<br />
Paul Steinmann, autor, gérald <strong>ch</strong>evrolet,<br />
auteur, metteur en scène, président eaT,<br />
raphael Urweider, S<strong>ch</strong>riftsteller, regisseur,<br />
Musiker<br />
Moderation: Barbara S<strong>ch</strong>lumpf, regisseurin<br />
13:00 Uhr Start des 3. rundgangs<br />
(neue Besetzung) ab Meeting Point rathaus<br />
Pärkli Uzna<strong>ch</strong><br />
Begleitung: Barbara S<strong>ch</strong>lumpf<br />
14:00 Uhr Start des 4. rundgangs<br />
(glei<strong>ch</strong>e Besetzung wie 3) ab Meeting<br />
Point rathaus Pärkli Uzna<strong>ch</strong>.<br />
Begleitung: liliana heimberg<br />
ab 15:30 Uhr<br />
Zwis<strong>ch</strong>enverpflegung im Kulturtreff rotfarb
17:00 Uhr 4 kurzreferate<br />
aus den Workshops<br />
Kostüm im Freili<strong>ch</strong>ttheater: Ma yvonne<br />
S<strong>ch</strong>midt, <strong>Theater</strong>wissens<strong>ch</strong>aftlerin<br />
<strong>ch</strong>oreografie/Bewegung im Freili<strong>ch</strong>ttheater:<br />
Prof. liliana heimberg, <strong>Theater</strong>pädagogin<br />
Musik im Freili<strong>ch</strong>ttheater: Dr. Dieter ringli,<br />
Musikethnologe<br />
raum im Freili<strong>ch</strong>ttheater: lic. phil. Karin<br />
gimmi, Kunsthistorikerin<br />
17:30 Uhr Preisverleihung<br />
mit laudatio und apéro<br />
<strong>Theater</strong>rundgänge<br />
altstadt von Uzna<strong>ch</strong> und Umgebung. Das<br />
Publikum wandert von S<strong>ch</strong>auplatz zu<br />
S<strong>ch</strong>auplatz. Dauer der einzelnen Szenen<br />
ca. 12 Min., Dauer eines <strong>Theater</strong>rundganges<br />
max. 2h30<br />
Mit Szenen aus coeuve JU, le Bouveret<br />
VS, Ollon VD, Mendrisio Ti, rüs<strong>ch</strong>egg Be,<br />
einsiedeln SZ, Turtmann VS, rodersdorf<br />
SO, Sarmensdorf ag, Mollis gl, li<strong>ch</strong>tensteig<br />
Sg, Bivio gr, sowie die «<strong>Theater</strong>runde<br />
Kalsdorf» bei graz, Österrei<strong>ch</strong> und<br />
«Teatro dei luoghi» rom, italien.<br />
Der eintritt zu allen Veranstaltungen ist<br />
frei.<br />
2. TreFFeN Der Freili<strong>ch</strong>TTheaTer i VorhANG AUF<br />
kriterien zur Auswahl<br />
der teilnehmenden Gruppen<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> waren erneut Produktionen<br />
in allen Landesspra<strong>ch</strong>en eingeladen,<br />
sowie zwei Produktionen aus dem<br />
bena<strong>ch</strong>barten Ausland.<br />
Da das <strong>Theater</strong>treffen nunmehr von der<br />
Standortbestimmung in ein S<strong>ch</strong>aufenster<br />
für innovatives und experimentelles <strong>Theater</strong>s<strong>ch</strong>affen<br />
im Berei<strong>ch</strong> der Freili<strong>ch</strong>taufführungen<br />
übergeführt werden soll, war<br />
die Bea<strong>ch</strong>tung künstleris<strong>ch</strong>er Kriterien<br />
(siehe unten) unabdingbar.<br />
Es wurden Gruppen eingeladen, für deren<br />
Produktionen mindestens eines, besser<br />
aber mehrere der folgenden Kriterien<br />
zutreffen:<br />
• Die Auswahl des Stückes/Stoffes, resp.<br />
dessen Bearbeitung oder die Zusammenarbeit<br />
mit zeitgenössis<strong>ch</strong>en Autor/<br />
innen su<strong>ch</strong>t – au<strong>ch</strong> bei historis<strong>ch</strong>en<br />
Stoffen – na<strong>ch</strong> einem Bezug zur Gegenwart.<br />
• Die Inszenierungsarbeit mit ni<strong>ch</strong>t<br />
professionellen (und professionellen)<br />
Darsteller/innen folgt einem komplexen<br />
heutigen Mens<strong>ch</strong>enbild und strebt zwis<strong>ch</strong>en<br />
Selbstpräsentation, Präsentation<br />
und Repräsentation eine adäquate<br />
Form der szenis<strong>ch</strong>en Umsetzung an.<br />
• Die Inszenierung geht auf die spezifis<strong>ch</strong>en<br />
Fähigkeiten und Voraussetzungen<br />
ni<strong>ch</strong>t professioneller (und professioneller)<br />
Darsteller/innen ein und bringt<br />
diese für den Erfahrungsraum <strong>Theater</strong><br />
zur Entfaltung.<br />
• Die Ausstattung (szenis<strong>ch</strong>er Raum/<br />
Kostüme etc.) arbeitet erkennbar na<strong>ch</strong><br />
dem Prinzip der Reduktion mit Zei<strong>ch</strong>en,<br />
Stilisierungen oder umgekehrt mit<br />
Di<strong>ch</strong>te und Häufung, ni<strong>ch</strong>t jedo<strong>ch</strong> auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />
zum Zwecke der blossen<br />
Illustration.<br />
• Musik, Ton- und/oder Bildebene dienen<br />
der Unterstützung dramaturgis<strong>ch</strong>er<br />
Intentionen oder funktionieren na<strong>ch</strong><br />
dem Prinzip der Enthierar<strong>ch</strong>isierung<br />
der <strong>Theater</strong>mittel.<br />
• Die Gestaltung des Kontaktes mit dem<br />
Publikum su<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> einer Intensivierung<br />
des Verhältnisses zwis<strong>ch</strong>en szenis<strong>ch</strong>em<br />
Ges<strong>ch</strong>ehen und Zus<strong>ch</strong>auenden<br />
(Stationen <strong>Theater</strong>, installative, performative<br />
Ansätze, Site Specific Theatre,<br />
Environmental Theatre, Mitautors<strong>ch</strong>aft<br />
des Publikums etc.).<br />
TheaTer-ZyTig 1089 09
BAckSTAGe i Da<strong>ch</strong>VerBaND/regiONalVerBäNDe<br />
Zentralpräsidentin Brigitte S<strong>ch</strong>warz<br />
St. georgenstrasse 128, 9011 St.gallen<br />
Tel P 071 222 67 79, Natel 079 582 50 54<br />
zp@volkstheater.<strong>ch</strong><br />
Ges<strong>ch</strong>äftsstelle <strong>ch</strong>rista Obi, Usterstrasse 65, 8308 illnau<br />
Tel.: 052 347 20 90, Fax: 052 347 20 91<br />
Telefonis<strong>ch</strong> errei<strong>ch</strong>bar: Mo –Fr von 10–13 Uhr<br />
zsv@volkstheater.<strong>ch</strong><br />
regionalsekretariate/regionalpräsidien/künstleris<strong>ch</strong>e leitung<br />
Verband Aargauer Volkstheater VAV (AG)<br />
Sekretariat: corinne rathgeb, Mühlebuck 45, 5420 ehrendingen<br />
Tel. 056 222 41 12, corinnerathgeb@hotmail.com<br />
Präsidentin: Vreni Theurillat, rietereweg 1, 5413 Birmenstorf<br />
Tel. 056 225 16 16<br />
Bernis<strong>ch</strong>e Gesells<strong>ch</strong>aft für das Volkstheater BGVT (Be/Dt. Fr)<br />
Sekretariat: Markus Wehner, Oeliweg 5, 3507 Biglen<br />
Tel. p 031 701 17 17, admin@bgvt.<strong>ch</strong><br />
Präsident: Peter Siegenthaler, Mittlere Strasse 27, 3600 Thun<br />
Tel p: 033 222 69 29, Mob: 079 208 27 93, praesidium@bgvt.<strong>ch</strong><br />
Bündner Vereinigung für das Volkstheater BVV/UTP/AGT (Gr)<br />
Sekretariat: Manfred Veraguth, Postfa<strong>ch</strong> 51, 7001 <strong>ch</strong>ur<br />
Tel. 079 730 28 64, sekretariat@bvv.<strong>ch</strong><br />
Präsidentin: riccarda Sulser, gemsweg 4, 7000 <strong>ch</strong>ur<br />
Tel. 081 353 42 45, riccarda.sulser@bvv.<strong>ch</strong><br />
Vertreterin UTP, agT: Monica andreoli-lanfran<strong>ch</strong>i, Nordstrasse 56<br />
7000 <strong>ch</strong>ur, N: 078 607 41 77, monica.andreoli@bvv.<strong>ch</strong><br />
regionalverband Nordwests<strong>ch</strong>weiz NWS (BS/Bl/So)<br />
Sekretariat: Franca giani, Sunnerain 26, 4513 langendorf<br />
Tel. 032 623 52 83, gng-zanusi@bluewin.<strong>ch</strong><br />
Präsidentin: Mariella Flury, Wangenstrasse 2, 4543 Deitingen<br />
Tel. 032 534 64 78, mariella.flury@volkstheater.<strong>ch</strong><br />
Verband osts<strong>ch</strong>weizer Volkstheater VoV (SG/TG/Sh/AI/Ar/Fl)<br />
Sekretariat: ilona hofmeister, robert Walser Str. 4, 9100 herisau<br />
Tel. 071 352 37 71, ilona.hofmeister@volkstheater.<strong>ch</strong><br />
Vize-Präsident: hans-rudolf ehrbar, gossauerstr. 121, 9100 herisau,<br />
Tel. 071 352 17 16, hansrudolf.ehrbar@volkstheater.<strong>ch</strong><br />
regionalverband Zentrals<strong>ch</strong>weizer Volkstheater rZV<br />
(oW/NW/Ur/SZ/ZG/lU)<br />
Sekretariat: Steve Volkart, ennenmatt 30, 6103 S<strong>ch</strong>warzenberg<br />
Tel./Fax 041 497 40 20, sekretariat@rzv.<strong>ch</strong><br />
Präsident: Ferdinand Ottiger, ennenmatt 28, 6103 S<strong>ch</strong>warzenberg<br />
Tel. 041 497 01 42, praesident@rzv.<strong>ch</strong><br />
regionalverband Amateurtheater Züri<strong>ch</strong>/Glarus rVA (Zh/Gl)<br />
Sekretariat: elvina Bonfà, Waidstr. 9, 8307 effretikon<br />
Tel. 052 343 11 22, Tel. g. 0585 580 181, rva@volkstheater.<strong>ch</strong><br />
Präsident: <strong>ch</strong>ristian Pieth, Forbüelstr. 21, 8707 Uetikon am See<br />
Tel. p 044 920 26 34, Tel. g 055 222 76 76,<br />
<strong>ch</strong>ristian.pieth@volkstheater.<strong>ch</strong><br />
Volkstheatervereinigung Sektion Deuts<strong>ch</strong>es Wallis VSDW (VS)<br />
Sekretariat: hanspeter Brants<strong>ch</strong>en, am Ba<strong>ch</strong> 32, 3920 Zermatt,<br />
Tel. 027 967 13 56, 079 746 48 76, hanspeter.brants<strong>ch</strong>en@bluewin.<strong>ch</strong><br />
Präsident: Beni Kreuzer, Beugenstrasse 6, 5647 Oberrüti<br />
Mobile: 079 682 51 05, krenit@bluewin.<strong>ch</strong><br />
künstleris<strong>ch</strong>er leiter<br />
ruedi Widtmann, Püntweg 7, 8216 Oberhallau<br />
Tel.: 052 681 18 35, Natel: 079 406 67 23<br />
10<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
regionalverband rVa<br />
S<strong>ch</strong>iff ahoi!<br />
Sekretariat: elvina Bonfà<br />
Waidstr. 9, 8307 effretikon<br />
Tel. p 052 343 11 22, Tel. g 0585 580 181<br />
eMail: elvina.bonfa@volkstheater.<strong>ch</strong><br />
20 Veteranen trafen si<strong>ch</strong> am 1. Juli bei drückender Hitze in der<br />
turbulenten Stadt Züri<strong>ch</strong>, die bereits mit Bänken und Stühlen<br />
für das grosse Fest bestückt war. Leider au<strong>ch</strong> von s<strong>ch</strong>weren<br />
Transportfahrzeugen verstopft, so dass die langen Tatzelwürmer<br />
der VBZ kaum mehr die Bahnhofstrasse hinaufkamen und der<br />
S<strong>ch</strong>reiberling beinahe zu spät auf das DS «Stadt Rapperswil»<br />
kam. Zum Glück gab es aber <strong>unter</strong> den getreuen RVA-Veteranen<br />
einige, die in weiser Vorahnung für Spätlinge Plätze an der<br />
prallen Sonne reserviert hatten. Denn an diesem strahlenden<br />
Morgen waren die Veteranen ja ni<strong>ch</strong>t die einzigen Leute, die als<br />
Passagiere auf dem S<strong>ch</strong>iff Platz nehmen wollten.<br />
Kurz na<strong>ch</strong> den übli<strong>ch</strong>en Begrüssungszeremonien – an wel<strong>ch</strong>en<br />
si<strong>ch</strong> die voll beladenen Festplatten im Hirn der Anwesenden als<br />
negativ erwiesen und nur no<strong>ch</strong> ein «Sali Du» stammeln liessen<br />
– fuhr das S<strong>ch</strong>iff los mit dem bes<strong>ch</strong>lossenen «Mein Ziel Rapperswil».<br />
So hiess die Devise Sonnens<strong>ch</strong>utzfaktor 25-30 und zum Glück<br />
wussten die Eglisauer au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>, dass es Wein gibt und dass es<br />
als altgediente Veteranen eine Ehrensa<strong>ch</strong>e ist, dass man kräftig<br />
anstösst. Mit Plaudern, S<strong>ch</strong>erzen und tiefgründigen Gesprä<strong>ch</strong>en<br />
über <strong>Theater</strong>, Vereine, Mens<strong>ch</strong>en und Tiere errei<strong>ch</strong>ten wir na<strong>ch</strong><br />
zweistündiger Fahrt die Rosenstadt.<br />
Zwanzig Personen, die um die Mittagszeit na<strong>ch</strong> Rapperswil kommen<br />
und in einem Gasthause einen kleinen bis grösseren Imbiss<br />
zu si<strong>ch</strong> nehmen mö<strong>ch</strong>ten, diese Mens<strong>ch</strong>en sind Optimisten.<br />
Do<strong>ch</strong> bereits beim dritten Versu<strong>ch</strong> wurden Tür und Tor geöffnet<br />
und es s<strong>ch</strong>ien, dass es bei der hiesigen Bevölkerung hiess «A<strong>ch</strong>tung<br />
S<strong>ch</strong>auspieler und Gaukler sind da!», denn in Kürze leerten<br />
si<strong>ch</strong> die Gaststuben und wir wurden festli<strong>ch</strong> und vor allem<br />
freundli<strong>ch</strong> bewirtet. S<strong>ch</strong>uld daran war ja au<strong>ch</strong> die Prominenz,<br />
die si<strong>ch</strong> in unserem Kreise befand! (Aus Datens<strong>ch</strong>utzgründen<br />
können wir hier leider keine Namen verraten, nur die Initialen<br />
AP mögen den Insidern weiter helfen!)<br />
Den Na<strong>ch</strong>mittag verbra<strong>ch</strong>te die Gesells<strong>ch</strong>aft na<strong>ch</strong> dem gemütli<strong>ch</strong>em<br />
Essen und Trinken bei ungezwungenen Gesprä<strong>ch</strong>en und<br />
Diskussionen. Do<strong>ch</strong> der Drang na<strong>ch</strong> der Heimat wurde immer
stärker und die S-Bahnen immer voller,<br />
so dass si<strong>ch</strong> die Gesells<strong>ch</strong>aft allmähli<strong>ch</strong><br />
auflöste.<br />
Beglückt kehrten die Teilnehmer an den<br />
heimis<strong>ch</strong>en Herd zurück und werden no<strong>ch</strong><br />
oft an den s<strong>ch</strong>önen Veteranenausflug<br />
2010 denken.<br />
Gritli Harringer sei für die Organisation<br />
herzli<strong>ch</strong> gedankt.<br />
Ruedi Binder<br />
Voranzeige<br />
A<strong>ch</strong>tung: Agenda hervor nehmen und<br />
eins<strong>ch</strong>reiben:<br />
Samstag, 23. Oktober 2010 im Wettsteinhaus<br />
auf der For<strong>ch</strong>:<br />
Traditioneller Käseplaus<strong>ch</strong><br />
Der kassier meldet si<strong>ch</strong><br />
Ende April 2010 wurden an alle Mitglieder<br />
(Einzelmitglieder und alle Vereine)die<br />
Jahresre<strong>ch</strong>nungen vers<strong>ch</strong>ickt. Zahlungsfrist<br />
ist 30 Tage, d.h. bis Ende Mai sollten<br />
die Jahresbeiträge entri<strong>ch</strong>tet sein.<br />
Leider sind Mitte Juli no<strong>ch</strong> diverse Beiträge<br />
ausstehend.<br />
Es ist dem Kassier bewusst, dass eine<br />
gewisse Zahlungstoleranz gewährt werden<br />
muss. Do<strong>ch</strong> das Ni<strong>ch</strong>t-Bezahlen hat<br />
ja oft seinen Ursprung im Verlegen der<br />
Re<strong>ch</strong>nung auf dem Stapel mit der Übers<strong>ch</strong>rift<br />
«Später zu erledigen».<br />
Darf i<strong>ch</strong> die Säumigen bitten, diesen<br />
Stapel mal dur<strong>ch</strong>zukämmen und dem RVA<br />
den Obulus zu entri<strong>ch</strong>ten. Die Angespro<strong>ch</strong>enen<br />
würden so dem Verband unnötige<br />
Umtriebe und Kosten für Mahnungen<br />
ersparen. Besten Dank.<br />
Bernis<strong>ch</strong>e gesells<strong>ch</strong>aft für das Volkstheater BgVT<br />
Portraits Vorstand BGVT<br />
Sekretariat: Markus Wehner<br />
Oeliweg 5, 3507 Biglen<br />
Tel. 031 701 17 17<br />
eMail: info.bgvt@volkstheater.<strong>ch</strong><br />
Liebe <strong>Theater</strong>freunde<br />
Wie in der letzten <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong>, Seite 11,<br />
begonnen, na<strong>ch</strong>stehend die Fortsetzung<br />
der Vorstellung unseres Vorstands mit<br />
zwei weiteren Beiträgen.<br />
Helga Simmen<br />
Vorstand BGVT, Beisitz<br />
Doris rothen, kasse<br />
Wohnhaft in Toffen. Jahrgang 1950, verheiratet,<br />
zwei erwa<strong>ch</strong>sene Kinder. Zu<br />
60-80% als Sekretärin in einem Ar<strong>ch</strong>itekturbüro<br />
tätig.<br />
Hobbys:<br />
Lesen, Sport, Freizeit geniessen<br />
Motivation für das <strong>Theater</strong>:<br />
Stehe selber ni<strong>ch</strong>t auf der Bühne, liebe<br />
den Kontakt zu den <strong>Theater</strong> spielenden<br />
Mens<strong>ch</strong>en auf und hinter der Bühne.<br />
Lebensmotto:<br />
Si<strong>ch</strong> an allem und jedem erfreuen / keinen<br />
Stress auferlegen lassen, geniessen.<br />
regiONalVerBäNDe i BAckSTAGe<br />
Markus Wehner, Sekretariat<br />
I<strong>ch</strong> wurde am 22. Januar 1938 in Bern-<br />
Bümpliz geboren, besu<strong>ch</strong>te den Proger<br />
und die Sek. Bümpliz und später das Lehrerseminar<br />
in Hofwil.<br />
Na<strong>ch</strong> 14 Jahren s<strong>ch</strong>ulmeistern in Lütiwil<br />
und Arnisäge hatte i<strong>ch</strong> genug, mutierte<br />
zum Personal<strong>ch</strong>ef und trat in ein Industrie<strong>unter</strong>nehmen<br />
im Na<strong>ch</strong>bardorf ein. Und<br />
so ging es auf dieser S<strong>ch</strong>iene weiter: Personal<strong>ch</strong>ef<br />
S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Volksbank, dann<br />
SKA und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> Personaldirektor<br />
S<strong>ch</strong>weiz in der CS. I<strong>ch</strong> erhielt keine unanständigen<br />
Boni, konnte mi<strong>ch</strong> aber 59-jährig<br />
pensionieren lassen und arbeitete<br />
no<strong>ch</strong> einige Jahre als «Selbständiger» im<br />
Berei<strong>ch</strong> Personalberatung.<br />
Seit über 40 Jahren wohne i<strong>ch</strong> im s<strong>ch</strong>önen<br />
Emmental, in Biglen, wo i<strong>ch</strong> während<br />
vieler Jahre au<strong>ch</strong> kommunalpolitis<strong>ch</strong> tätig<br />
war.<br />
Hobbys:<br />
<strong>Theater</strong> organisieren und inszenieren,<br />
fotografieren, «regionaler» Journalismus,<br />
reisen (altershalber etwas einges<strong>ch</strong>ränkt),<br />
Grossvater sein.<br />
Motivation für das <strong>Theater</strong>:<br />
Es ma<strong>ch</strong>t (meistens) Spass.<br />
Lebensmotto:<br />
Ma<strong>ch</strong>en was Spass ma<strong>ch</strong>t – so lange es<br />
geht.<br />
TheaTer-ZyTig 1089 11
BAckSTAGe i regiONalVerBäNDe<br />
regionalverband Nordwests<strong>ch</strong>weiz rV NWS<br />
Privat-Audienz im Baslertor<br />
Der Vorstand des RV NWS hatte anlässli<strong>ch</strong><br />
des Frühlingstreffs des RV NWS vom<br />
19. Juni ins Baseltor in Solothurn zu<br />
einem S<strong>ch</strong>werpunktthema eingeladen.<br />
Drei KursleiterInnen boten in drei Blöcken<br />
interessante Themen an. Man war<br />
gespannt auf das Folgende. Zuerst aber<br />
begrüsste unsere Präsidentin Mariella<br />
Flury die Teilnehmer, die Kursleiter und<br />
den Vorstand. Zahlenmässig waren an<br />
diesem regneris<strong>ch</strong>en Samstag Kursleiter<br />
und Vorstand lei<strong>ch</strong>t in der Minderheit.<br />
Es gab kleine Gruppen und so bot si<strong>ch</strong><br />
viel Gelegenheit, - in fast privater Atmosphäre<br />
– eifrig mit zu diskutieren und<br />
mitzuspielen. Dem Vorstand wurde au<strong>ch</strong><br />
Gelegenheit gegeben, an den Blöcken teilzunehmen<br />
und das tat au<strong>ch</strong> i<strong>ch</strong> und gebe<br />
nun meine Eindrücke und die Eindrücke<br />
und Kommentare der Teilnehmer wieder.<br />
Käthi Vögeli hatte das Thema: Spiel mit<br />
Requisiten und Accessoires und Emotionen<br />
darstellen via Objekt. Klingt sehr<br />
theoretis<strong>ch</strong>, aber Käthi ging na<strong>ch</strong> kurzer<br />
Einführung sofort daran, Theorie in Praxis<br />
umzusetzen. Es ma<strong>ch</strong>te Spass, an si<strong>ch</strong><br />
und den anderen gewisse Abläufe von<br />
emotionaler und intellektueller Prägung<br />
festzustellen. An und für si<strong>ch</strong> erarbeitet<br />
si<strong>ch</strong> der S<strong>ch</strong>auspieler all das ja mit dem<br />
Regisseur und dem Text, es zeigte si<strong>ch</strong><br />
aber an gewissen Reaktionen, dass hier<br />
ein weites Feld existiert, das zu begrünen<br />
no<strong>ch</strong> Raum bietet. Mit Heiterkeit ging’s<br />
dann treppauf-treppauf – das Baseltor<br />
bietet Fitness zur Pause.<br />
Dieter Zimmer habe i<strong>ch</strong> dann als zweiten<br />
Referenten erlebt mit dem Thema:<br />
Projektmanagement. Ein grosses Wort in<br />
einer Dorfbühne? In einem <strong>Theater</strong>verein?<br />
Ja was – Projektleitung! Wir spielen <strong>Theater</strong><br />
mag der eine oder andere geda<strong>ch</strong>t<br />
haben und wurde überras<strong>ch</strong>t, wie vielseitig<br />
und viels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig eigentli<strong>ch</strong> so eine<br />
<strong>Theater</strong>aufführung ist. Man erinnere si<strong>ch</strong>:<br />
Der Na<strong>ch</strong>spann im Film umfasst meist<br />
die drei- bis zehnfa<strong>ch</strong>e Anzahl derer,<br />
die spielen. Und im Volkstheater? Ja, da<br />
muss es eben diese «Generalisten» geben<br />
oder einfa<strong>ch</strong> Mens<strong>ch</strong>en, die mit Hingabe<br />
mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es und au<strong>ch</strong> man<strong>ch</strong>mal fast<br />
12<br />
Sekretariat: Franca giani<br />
Sunnerain 26, 4513 langendorf<br />
Tel. 032 623 52 83<br />
gng-zanusi@bluewin.<strong>ch</strong><br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
Unmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es leisten und leisten müssen.<br />
Dieter hat uns die Augen geöffnet. Kein<br />
Wunder, laus<strong>ch</strong>ten wir mehr offenen<br />
Mauls statt mit offenen Ohren. Aber profitierten!<br />
Dann hallten die vielen Treppen des<br />
Baseltors wider vom Trippel-Trappel zum<br />
Abmars<strong>ch</strong> in die Krone. Mariella hatte<br />
das Programm umgestellt, man freute<br />
si<strong>ch</strong>. Abmars<strong>ch</strong> im Regen. Wer einen<br />
S<strong>ch</strong>irm hatte, spannte ihn auf, der Rest<br />
wurde nass und erinnerte si<strong>ch</strong> daran, wie<br />
wi<strong>ch</strong>tig Requisiten sein können.<br />
Gegessen und getrunken habend, ging’s<br />
bis <strong>unter</strong>s Da<strong>ch</strong> zu Rico Spring. Thema:<br />
Vom Stücke s<strong>ch</strong>reiben bis zur Stückwahl.<br />
Diesmal die Ohren auf: Stücke s<strong>ch</strong>reiben,<br />
ist das ein Thema für S<strong>ch</strong>auspieler? Und<br />
Rico – der alte Fu<strong>ch</strong>s – begann seine<br />
Vorlesung eloquent und überzeugend mit<br />
dem Beweis des Gegenteils. Was sind die<br />
Voraussetzungen für die Stückwahl? Die<br />
Fähigkeiten und Anforderungen wurden<br />
aufgelistet und siehe da: was beim auswählen<br />
zählt, gilt au<strong>ch</strong> beim s<strong>ch</strong>reiben.<br />
Und Rico wäre ni<strong>ch</strong>t Rico, hätte er ni<strong>ch</strong>t<br />
sofort mit uns ein Stück erarbeitet. A<strong>ch</strong>,<br />
das ma<strong>ch</strong>te Spass!<br />
Und heiteren Sinnes trafen si<strong>ch</strong> dann<br />
alle drei Gruppen wieder in der grossen<br />
Halle, besetzten alle 21 Stühle zur<br />
S<strong>ch</strong>lussbespre<strong>ch</strong>ung. E<strong>ch</strong>o positiv! Teilnehmer<br />
zufrieden!<br />
Kursleiter mit Applaus verabs<strong>ch</strong>iedet.<br />
Eintrag ins Gästebu<strong>ch</strong>.<br />
S<strong>ch</strong>lusswort: Wir sehen uns!<br />
Hans Stelzer<br />
regionalverband Zentrals<strong>ch</strong>weizer Volkstheater rZV<br />
Werner Fu<strong>ch</strong>s<br />
19. Dezember 1936 - 23. Juni 2010<br />
Sekretariat: Steve Volkart<br />
ennenmatt 30, 6103 S<strong>ch</strong>wa<br />
Tel./Fax 041 497 40 20<br />
eMail: sekretariat@rzv.<strong>ch</strong><br />
«Viellei<strong>ch</strong>t bin i<strong>ch</strong> zu früh gestorben, aber<br />
i<strong>ch</strong> habe bestimmt ni<strong>ch</strong>t wenig gelebt»<br />
Ein <strong>Theater</strong> Urgestein hat Abs<strong>ch</strong>ied<br />
genommen von dieser Welt, von den<br />
Brettern, die ihm so oft seine Welt bedeuteten.<br />
Werni Fu<strong>ch</strong>s war ein grossartiger<br />
S<strong>ch</strong>auspieler, er lebte seine Figuren, die<br />
er auf der Bühne zu verkörpern hatte.<br />
Zum grössten Teil war das in Malters,<br />
wo seine Bühne, die <strong>Theater</strong>gesells<strong>ch</strong>aft<br />
Malters, beheimatet ist. Man konnte ihn<br />
immer wieder in speziellen Rollen erleben,<br />
so zum Beispiel im Stück «Tod eines<br />
Handlungsreisenden» in wel<strong>ch</strong>em er die<br />
Titelrolle ni<strong>ch</strong>t nur äusserst überzeugend<br />
spielte, sondern lebte.<br />
In seinen Anfängen war er au<strong>ch</strong> bei den<br />
Luzerner Spielleuten engagiert. Au<strong>ch</strong><br />
hatte er si<strong>ch</strong> damals dem Cabaret vers<strong>ch</strong>rieben.<br />
Es waren die grossen Zeiten,<br />
in denen er mit Arthur Müller, au<strong>ch</strong><br />
einem Zentrals<strong>ch</strong>weizer <strong>Theater</strong>-Urgestein,<br />
auf der Bühne stand. Wie konnte<br />
er do<strong>ch</strong> ins S<strong>ch</strong>wärmen kommen, wenn<br />
er Müster<strong>ch</strong>en aus dieser Zeit zum Besten<br />
gab. 1990 führte er bei uns in Giswil<br />
erstmals Regie. Wir waren offen für neue
zenberg<br />
Wege und so kam es, dass Kishons «Traus<strong>ch</strong>ein» sein Erstlingswerk<br />
bei uns war. Ein Jahr später doppelte er glei<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> mit<br />
«Bezahlt wird ni<strong>ch</strong>t» von Dario Fo. Er s<strong>ch</strong>rieb Mundartfassungen<br />
von Ayckbourns Komödien «S<strong>ch</strong>lafzimmergäste» und «Die<br />
bessere Hälfte» und inszenierte sie bei uns. Später kamen weitere<br />
Regieaufträge in Perlen, Horw und Ruswil dazu.<br />
Wernis prägnante Stimme kam au<strong>ch</strong> in Hörspielen bei Radio<br />
DRS zum Zug und bei Filmprojekten wirkte er als Statist mit.<br />
Er besu<strong>ch</strong>te au<strong>ch</strong> sehr viele <strong>Theater</strong>bühnen von Bern über<br />
Züri<strong>ch</strong> bis Basel, Aufführungen von Amateuren wie au<strong>ch</strong> von<br />
Profis. Oft waren wir au<strong>ch</strong> zusammen <strong>unter</strong>wegs, dabei habe<br />
i<strong>ch</strong> viel gelernt. Er war ein sehr kritis<strong>ch</strong>er Beoba<strong>ch</strong>ter, s<strong>ch</strong>aute<br />
auf Details und ob Gänge und Abläufe ri<strong>ch</strong>tig waren. Wenn<br />
ihm eine Inszenierung besonders gut gefallen hatte, konnte er<br />
ni<strong>ch</strong>t genug davon s<strong>ch</strong>wärmen und es gelang ihm, viele Leute zu<br />
überzeugen, dass sie si<strong>ch</strong> diese <strong>Theater</strong>produktion ans<strong>ch</strong>auen<br />
mussten.<br />
Am Samstag 3. Juli nahm seine Familie und eine grosse Anzahl<br />
<strong>Theater</strong>liebhaber von ihm Abs<strong>ch</strong>ied. Seinen Lieblingsplatz an<br />
der Emme in Malters hatte er si<strong>ch</strong> für die Abs<strong>ch</strong>iedsfeier ausgesu<strong>ch</strong>t.<br />
Eindrückli<strong>ch</strong> war diese Feier und sie hat alle Teilnehmer<br />
sehr bewegt.<br />
Ein ideenrei<strong>ch</strong>er und vielseitiger <strong>Theater</strong>s<strong>ch</strong>affender ist ni<strong>ch</strong>t<br />
mehr <strong>unter</strong> uns. Werni wird jetzt bestimmt an einem andern<br />
Ort inszenieren. Sein Sohn Matthias erwähnte am S<strong>ch</strong>luss des<br />
Lebenslaufes, und das in s<strong>ch</strong>önster Luzerner Mundart: «Das<br />
wird se<strong>ch</strong>er äs härzigs Böud im Himmel obe. Zwös<strong>ch</strong>e all dene<br />
wiisse Ängel, flüügt ei einzige met emene rote Pulli ome».<br />
Jakob Grünenfelder<br />
Verband Osts<strong>ch</strong>weizer Volkstheater VOV<br />
Verrücktes <strong>Theater</strong>-Wo<strong>ch</strong>enende<br />
regiONalVerBäNDe i BAckSTAGe<br />
Es heisst 0820, weil es anders ist. In Urnäs<strong>ch</strong> bei verrücktem<br />
Wetter; es regnete die ganze Zeit. Dort erwartete die Kinder und<br />
jugendli<strong>ch</strong>en <strong>Theater</strong>spieler ein Wo<strong>ch</strong>enende, um ihr Können zu<br />
präsentieren.<br />
Neben S<strong>ch</strong>weizer Kindern und Jugendli<strong>ch</strong>en, waren Mäd<strong>ch</strong>en<br />
und Jungen aus dem Vorarlbergis<strong>ch</strong>en zu Gast. Es erwartete<br />
sie ein Wo<strong>ch</strong>enende voller <strong>Theater</strong>gefühl, Freiheit und Ruhe.<br />
Das merkte man ihnen si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> an. Zum Workshop bra<strong>ch</strong>ten sie<br />
au<strong>ch</strong> die Begeisterung und Leidens<strong>ch</strong>aft mit. Dabei erarbeiteten<br />
die gemis<strong>ch</strong>ten Gruppen ein Stück, das sie selber am Platz<br />
kreieren und ausführen durften. Leider war diesmal mit dem<br />
s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Wetter der Übungsplatz Mangelware. Alles musste<br />
im Haus erarbeitet werden. Der Elan jedo<strong>ch</strong> war ihnen trotzdem<br />
anzumerken. Etwas, das sie selber erda<strong>ch</strong>ten, durfte die bunte<br />
S<strong>ch</strong>ar dann später den anderen Gruppen und den Begleitern<br />
vorführen. Was zu vers<strong>ch</strong>iedenen Zwis<strong>ch</strong>enrufen und au<strong>ch</strong> kräftigem<br />
Applaus führte, den sie au<strong>ch</strong> wahrhaftig verdient haben.<br />
E<strong>ch</strong>t guten Einsatz mit viel Humor und S<strong>ch</strong>wung haben die jungen<br />
Leute gezeigt. Das au<strong>ch</strong> an der abendli<strong>ch</strong>en Party, die mit<br />
Musik und tanzen weiter für gute Laune sorgte.<br />
Si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> ein gelungenes 0820 Kinder- und Jugendtheater-<br />
Wo<strong>ch</strong>enende, obs<strong>ch</strong>on es ni<strong>ch</strong>t immer so war, wie man es gerne<br />
gehabt hätte. Im Grunde denno<strong>ch</strong> genau ri<strong>ch</strong>tig und 0820.<br />
Markus Staub<br />
VOV Marketing<br />
Sekretariat: ilona hofmeister,<br />
robert Walser Str. 4, 9100 herisau<br />
Tel. 071 352 37 71<br />
ilona.hofmeister@volkstheater.<strong>ch</strong><br />
TheaTer-ZyTig 1089 13<br />
bilder: zvg
BAckSTAGe i regiONalVerBäNDe<br />
Bündner Vereinigung für das Volkstheater BVV (gr)<br />
Das 8. Bündner <strong>Theater</strong>festival in Thusis<br />
stand im Zei<strong>ch</strong>en der Vielfalt<br />
Ende April 2010 fand die a<strong>ch</strong>te Ausgabe des Bündner <strong>Theater</strong>festivals<br />
statt. Wie bereits fünf Mal zuvor, ging es au<strong>ch</strong> diesmal<br />
in Thusis über die Bühne. Vor allem die Vielseitigkeit des Programms<br />
war in diesem Jahr bemerkenswert.<br />
Dem seit dem zweiten Festival von 1992 eingeführten dreijährigen<br />
Turnus folgend, fand in diesem Jahr das 8. Bündner<br />
<strong>Theater</strong>festival statt. Bei herrli<strong>ch</strong>em Wetter wurde es zu einer<br />
gelungenen Veranstaltung und die Bilanz der Präsidentin des<br />
Organisationskomitees, Lina Frei-Baselgia, fällt positiv aus.<br />
Das Interesse für das Festival sei gross gewesen. Dies zeigte<br />
si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> bei der Polit-Prominenz: Bei der Eröffnung waren<br />
sowohl die Bündner Regierungsrätin Barbara Janom Steiner,<br />
als au<strong>ch</strong> die Nationalräte Andrea Hämmerle und Hansjörg<br />
Hasler zugegen – aber au<strong>ch</strong> BVV-Gründer und alt Nationalrat<br />
Martin Bundi. Do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Zus<strong>ch</strong>auer blieben ni<strong>ch</strong>t aus.<br />
Man habe ungefähr 2‘000 Eintrittskarten verkauft, wobei viele<br />
Besu<strong>ch</strong>erinnen und Besu<strong>ch</strong>er mehr als eine Produktion besu<strong>ch</strong>t<br />
hätten.<br />
Dem Publikum wurde ein sehr vielfältiges Programm geboten.<br />
Während den drei Festivaltagen wurden insgesamt 20 <strong>Theater</strong>produktionen<br />
gezeigt. Dabei wurde die ganze Volkstheaterpalette<br />
geboten: Von Kinder- und Jugendtheater über Behinderten-<br />
bis hin zu Seniorentheater. Genauso vielfältig waren die<br />
<strong>Theater</strong>genres: Es fehlten weder ernste no<strong>ch</strong> komis<strong>ch</strong>e Stücke,<br />
weder Tanz no<strong>ch</strong> Musik. Man kann wohl behaupten, dass für<br />
jeden Ges<strong>ch</strong>mack etwas im Angebot war.<br />
Gutes Pressee<strong>ch</strong>o<br />
Au<strong>ch</strong> bei der Presse kam die Veranstaltung gut an. Die romanis<strong>ch</strong>e<br />
Tageszeitung La Quotidiana s<strong>ch</strong>rieb: «Teater per part sin<br />
in nivel zunt aut han las 20 furmaziuns pres<strong>ch</strong>entà als numerus<br />
aspectaturs». Die Südosts<strong>ch</strong>weiz stellte fest: «Die <strong>Theater</strong>gruppe<br />
Valendas hat (…) gezeigt, dass Laiens<strong>ch</strong>auspieler den Profis<br />
in ni<strong>ch</strong>ts na<strong>ch</strong>stehen müssen.» Und das Bündner Tagblatt meinte:<br />
«Bündner <strong>Theater</strong>festival fesselt und inspiriert (…) Das<br />
Festival liess es an Abwe<strong>ch</strong>slung ni<strong>ch</strong>t mangeln.». Diese Viel-<br />
14<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
Sekretariat: Manfred Veraguth<br />
Postfa<strong>ch</strong> 51, 7001 <strong>ch</strong>ur<br />
Tel. 079 730 28 64<br />
eMail: sekretariat@bvv.<strong>ch</strong><br />
falt, diese Variation war es denn au<strong>ch</strong>, was die Präsidentin des<br />
Organisationskomitees, Lina Frei-Baselgia, am meisten freute.<br />
«Alle und alles haben Platz auf der Bühne des Bündner <strong>Theater</strong>festivals<br />
– das ist für mi<strong>ch</strong> das Highlight», sagt Frei-Baselgia,<br />
«und natürli<strong>ch</strong> die gelebte Dreispra<strong>ch</strong>igkeit.»<br />
Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> waren denn au<strong>ch</strong> Produktionen in allen drei Kantonsspra<strong>ch</strong>en<br />
zu sehen. Do<strong>ch</strong> darf man au<strong>ch</strong> Eins<strong>ch</strong>ränkungen<br />
ma<strong>ch</strong>en: Es gab nur eine italienis<strong>ch</strong>e und drei romanis<strong>ch</strong>e Aufführungen<br />
bei 16 in deuts<strong>ch</strong>er Spra<strong>ch</strong>e. Dieses Unglei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t<br />
gab natürli<strong>ch</strong> zu reden. Vor allem wurde bemängelt, dass es den<br />
romanis<strong>ch</strong>en <strong>Theater</strong>gruppen offenbar s<strong>ch</strong>wer falle, ans Bündner<br />
<strong>Theater</strong>festival zu kommen. Die Gründe dafür sind vielfältig.<br />
Zum einen wurde der Umstand geltend gema<strong>ch</strong>t, dass ein vorwiegend<br />
deuts<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>iges Publikum romanis<strong>ch</strong>e Produktionen<br />
ni<strong>ch</strong>t verstehen würde, und die Aufführungen gar ni<strong>ch</strong>t besu<strong>ch</strong>e.<br />
Da gelte es aber, geeignete Formen zu finden, führte Lina Frei-<br />
Baselgia aus.<br />
Festival als Ideengeber<br />
Für die <strong>Theater</strong>gruppen selbst ist der Besu<strong>ch</strong> eines Festivals<br />
aber vor allem au<strong>ch</strong> eine ni<strong>ch</strong>t zu <strong>unter</strong>s<strong>ch</strong>ätzende Erfahrung.<br />
Deshalb betont Lina Frei-Baselgia: «Das Bündner <strong>Theater</strong>festival<br />
wäre au<strong>ch</strong> eine ideale Plattform für S<strong>ch</strong>ulung, aber au<strong>ch</strong> um<br />
die Vereine zu ermutigen, hie und da ein Experiment zu wagen.<br />
Viellei<strong>ch</strong>t sogar au<strong>ch</strong> als Motivator für Autoren, Bündner Stücke<br />
zu s<strong>ch</strong>reiben.» Somit wäre das Festival au<strong>ch</strong> ein Ort, um das<br />
<strong>Theater</strong> weiterzuentwickeln.<br />
Manfred Veraguth
Freili<strong>ch</strong>tbühne S<strong>ch</strong>warzenburg<br />
Freili<strong>ch</strong>t mitten im Winter<br />
Wie würden Sie oder Ihr Vorstand wohl<br />
reagieren, wenn Ihnen ein Regisseur<br />
eine Freili<strong>ch</strong>tinszenierung im Winter<br />
vors<strong>ch</strong>lagen würde? Spinner dürfte wohl<br />
no<strong>ch</strong> einer der mildesten Ausdrücke sein,<br />
die bei einer sol<strong>ch</strong>en Idee als Reaktion<br />
ausfallen. Wenn aber genügend Spinner<br />
zusammenkommen und der Anlass und<br />
die Umgebung au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> stimmen, kann<br />
daraus wirkli<strong>ch</strong> ein <strong>Theater</strong>projekt entstehen,<br />
wel<strong>ch</strong>es s<strong>ch</strong>on allein dur<strong>ch</strong> seine<br />
Einmaligkeit in den Köpfen der Beteiligten,<br />
aber au<strong>ch</strong> des Publikums haften<br />
bleiben wird.<br />
Die Gemeinde Rüs<strong>ch</strong>egg feiert dieses<br />
Jahr ihr 150-jähriges Bestehen und<br />
wollte zu diesem Anlass etwas Besonderes<br />
ma<strong>ch</strong>en. Mit Hilfe von engagierten<br />
und erfahrenen Verantwortli<strong>ch</strong>en der<br />
Freili<strong>ch</strong>tbühne S<strong>ch</strong>warzenburg, einem<br />
Na<strong>ch</strong>barort, wurde das Konzept eines<br />
Stationentheaters erarbeitet, wel<strong>ch</strong>es das<br />
Publikum in kleinen Gruppen von Ort zu<br />
Ort führt und diesem so Aspekte aus der<br />
Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der Gemeinde hautnah vor<br />
Augen führt. Im ersten Teil per Fuhrwerk,<br />
später zu Fuss ging es so auf eine Reise<br />
dur<strong>ch</strong> Zeit und Gegend, und das mitten im<br />
Winter.<br />
Unterzei<strong>ch</strong>nender S<strong>ch</strong>reiberling wollte<br />
natürli<strong>ch</strong> besonders s<strong>ch</strong>lau sein und<br />
ents<strong>ch</strong>ied si<strong>ch</strong> anstelle der Premiere<br />
im Februar für die letzte Vorstellung im<br />
März. Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> war genau dies<br />
der Grund für den langen und strengen<br />
Winter dieses Jahr. Auf der Höhe, auf der<br />
Rüs<strong>ch</strong>egg liegt und mit der entspre<strong>ch</strong>enden<br />
Bise war es gelinde gesagt ars<strong>ch</strong>kalt,<br />
obs<strong>ch</strong>on man sämtli<strong>ch</strong>e Winterkleider am<br />
Leib trug und zudem no<strong>ch</strong> mit Decken<br />
ausgestattet wurde (Zumindest auf dem<br />
Pferdefuhrwerk).<br />
Do<strong>ch</strong> wohl gerade deshalb ergab si<strong>ch</strong><br />
eine eigentümli<strong>ch</strong>e Stimmung. Auf der<br />
Fahrt dur<strong>ch</strong> die Kälte tau<strong>ch</strong>ten plötzli<strong>ch</strong><br />
beleu<strong>ch</strong>tete Bäume und Szenen auf, in<br />
denen die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />
lebendig wurden. So lässt einen zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong><br />
ni<strong>ch</strong>t nur das Wetter frösteln.<br />
Oder aber das Spiel und die abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>e<br />
Inszenierung sorgen dafür,<br />
dass einem wieder warm ums Herz wird.<br />
Es lässt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t vermeiden, dass bei<br />
diesem Konzept das Episodenhafte überwiegt<br />
und der rote Faden etwas verloren<br />
geht. Do<strong>ch</strong> die steten Wanderungen von<br />
Ort zu Ort in der Dunkelheit, nur mit<br />
Fackeln beleu<strong>ch</strong>tet, lassen viel Zeit für<br />
Gedanken und Verarbeitung und sorgen<br />
dafür, dass die Inhalte dem Zus<strong>ch</strong>auer<br />
sehr nahe gehen und lange haften bleiben.<br />
rücKBlicK JahreSVerSaMMlUNg i BAckSTAGe<br />
Wahrli<strong>ch</strong> ein <strong>Theater</strong> für sämtli<strong>ch</strong>e Sinne<br />
haben die Beteiligten da geboten. Vom<br />
S<strong>ch</strong>napsbrenner (man nahm gerne ein<br />
Versu<strong>ch</strong>erli) über die Reise mit dem Hausierer,<br />
dem Ausflug in die Welt der Sagen<br />
und Mythen, über die wässrige Armensuppe<br />
bis zur amüsanten Gemeindeversammlung<br />
zur Gründung der Gemeinde<br />
wurde alles über das Leben der Leute<br />
damals gezeigt, oder besser gesagt lebendig<br />
ersinnli<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t.<br />
I<strong>ch</strong> gratuliere allen Beteiligten und Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />
herzli<strong>ch</strong> für den Mut, ein<br />
sol<strong>ch</strong>es Konzept ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong> als Spinnerei<br />
abzutun. Sie haben damit allen,<br />
die es erlebt haben, ein <strong>Theater</strong>ereignis<br />
bes<strong>ch</strong>ert.<br />
Hannes Zaugg-Graf<br />
Die iNFOS ZUM STücK<br />
Struby Zyte<br />
Freili<strong>ch</strong>t-Stationentheater zum 150-Jahr-<br />
Jubiläum der gemeinde rüs<strong>ch</strong>egg.<br />
Kontakt gruppe: <strong>www</strong>.flbs.<strong>ch</strong><br />
Das Stück zeigt die Umstände, wel<strong>ch</strong>e zur<br />
gründung der gemeinde führten. es eignet<br />
si<strong>ch</strong> für andere gruppen als ideenlieferant.<br />
TheaTer-ZyTig 1089 15<br />
bild: zvg
ild: zvg<br />
BAckSTAGe i STücKWahl<br />
Dramatis<strong>ch</strong>er Verein Uetikon<br />
Tohuwabohu in Uetikon am See<br />
Ein wu<strong>ch</strong>tiges, stabiles, gut bespielbares<br />
Bühnenbild, dekoriert mit liebevoll<br />
zusammengetragenen Requisiten, mit<br />
einem Treppenaufgang na<strong>ch</strong> oben und<br />
einem Kellerabgang na<strong>ch</strong> unten, transportierte<br />
den Zus<strong>ch</strong>auer wunderbar in das<br />
Innenleben dieser <strong>ch</strong>aotis<strong>ch</strong>en Familie.<br />
Die Kostüme, s<strong>ch</strong>ön auf die Zeit (50er-<br />
Jahre?) und die Figuren abgestimmt<br />
trugen überzeugend zum Gesamtbild bei,<br />
au<strong>ch</strong> wenn si<strong>ch</strong> da zwei, drei Jeans auf<br />
die Bühne verirrt hatten und das Kostüm<br />
von Alice im letzten Akt zu heutig wirkte.<br />
Das Ensemble spielte voller Spiellust auf,<br />
wirkte aber in gewissen Szenen etwas<br />
heterogen. Bei der grossen Besetzung<br />
dürften erfahrene Spielende auf Neulinge<br />
gestossen sein, was gewisse Unsi<strong>ch</strong>erheiten<br />
erklärt. Die jüngere To<strong>ch</strong>ter der Familie<br />
hatte einen ersten Auftritt der etwas<br />
billig wirkte (warum kommt sie na<strong>ch</strong><br />
Hause zu ihrer Familie und s<strong>ch</strong>minkt si<strong>ch</strong><br />
im Wohnzimmer na<strong>ch</strong>, während sie si<strong>ch</strong><br />
<strong>unter</strong>hält?). Ihr Freund, der Fabrikanten-<br />
Sohn wirkte in seinem ersten Auftritt<br />
etwas blasiert. I<strong>ch</strong> denke ni<strong>ch</strong>t, dass man<br />
so seine zukünftigen S<strong>ch</strong>wiegereltern für<br />
si<strong>ch</strong> gewinnt. Die beiden wussten si<strong>ch</strong><br />
aber zu steigern! Bereits in der Liebesszene<br />
kamen Gefühle über die Bühne und<br />
es entstand eine Vertrautheit der beiden,<br />
16<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
die für das Publikum zu spüren war. Im<br />
letzten Teil, wo sie um ihre Liebe kämpfen<br />
und teilweise ni<strong>ch</strong>t mehr ein no<strong>ch</strong> aus<br />
wissen, liefen beide dann regelre<strong>ch</strong>t zur<br />
Ho<strong>ch</strong>form auf. Die Eltern von Alice gaben<br />
ihren Part zurückhaltend und somit genau<br />
ri<strong>ch</strong>tig und die Eltern von Toni wussten<br />
in ihren kurzen Auftritten zu überzeugen<br />
und lieferten beim Wettspiel ein regelre<strong>ch</strong>tes<br />
Highlight ab. Die ältere To<strong>ch</strong>ter<br />
wusste zu gefallen, au<strong>ch</strong> wenn man ihr<br />
in der Ballettszene eine etwas fre<strong>ch</strong>ere,<br />
s<strong>ch</strong>rägere Inszenierung gewüns<strong>ch</strong>t hätte<br />
und ihr Mann trug das seine gekonnt dazu<br />
bei, um in die verrückte Familie zu passen.<br />
Der Grossvater hielt routiniert und<br />
überzeugend die Zügel in der Hand und<br />
war irgendwie die Seele der Aufführung.<br />
Die russis<strong>ch</strong>e Grossfürstin hatte einen<br />
tollen Kurzauftritt mit stark gespro<strong>ch</strong>enem<br />
russis<strong>ch</strong>en Akzent. Au<strong>ch</strong> die übrigen<br />
Darstellenden trugen das ihre zum s<strong>ch</strong>önen<br />
Abend bei. Im ersten Teil hätte i<strong>ch</strong><br />
mir man<strong>ch</strong>mal no<strong>ch</strong> etwas mehr Sprutz<br />
gewüns<strong>ch</strong>t, der dann im zweiten Teil no<strong>ch</strong><br />
kam. Da gewann das Ganze an Di<strong>ch</strong>te,<br />
an Tempo und zog das Publikum in die<br />
Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te hinein. Als Beispiel mö<strong>ch</strong>te<br />
i<strong>ch</strong> hier die stumme Kü<strong>ch</strong>enszene erwähnen,<br />
die abseits vom Haupthandlungsstrang,<br />
herrli<strong>ch</strong> gespielt wurde. Da drän-<br />
Die iNFOS ZUM STücK<br />
gelten si<strong>ch</strong> mehrere<br />
Personen auf engstem<br />
Raum dauernd aneinander<br />
vorbei um die<br />
Blinis zuzubereiten,<br />
es sah aus wie ein<br />
kleines Kü<strong>ch</strong>enballett<br />
mit Töpfen, Pfannen<br />
und Platten. Das<br />
Ensemble hat si<strong>ch</strong><br />
seinen Applaus redli<strong>ch</strong><br />
verdient.<br />
Gerhard Lengen<br />
läbe und läbe laa<br />
Komödie in drei akten<br />
Von Moss hart und george S. Kaufman<br />
Mundartübersetzung von robert Stucki<br />
regie: Jeannot hunziker<br />
Kostüme und requisiten: 60er Jahre, 1<br />
Bühnenbild, Darsteller: 8D/10h, aufführungsre<strong>ch</strong>te:<br />
Felix Blo<strong>ch</strong> erben Berlin<br />
Kontakt; <strong>www</strong>.dvuetikon.<strong>ch</strong><br />
Kurzbes<strong>ch</strong>rieb: leben im Moment, jeder<br />
ma<strong>ch</strong>t das was ihm Freude bereitet. Das<br />
familiäre Zusammenleben von a<strong>ch</strong>t leuten<br />
ergibt dank gegenseitiger Toleranz einen<br />
zwar lei<strong>ch</strong>t <strong>ch</strong>aotis<strong>ch</strong>en aber immer spieleris<strong>ch</strong>en<br />
alltag. Dieses leben verträgt<br />
si<strong>ch</strong> leider s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t mit gesetzen und<br />
aemtern. Kompliziert wird es dann, wenn<br />
si<strong>ch</strong> die To<strong>ch</strong>ter des hauses in den Sohn<br />
des renommierten und korrekten Firmeninhabers<br />
verliebt. Da prallen zwei Welten<br />
aufeinander, die so sehr vers<strong>ch</strong>ieden sind,<br />
dass die Begegnung ein hohes Potenzial<br />
an Situationskomik und Witz bietet..
laienbühne läufelfingen<br />
i<strong>ch</strong> bi do<strong>ch</strong> nit übelghörig<br />
Der geneigte Leser<br />
mag si<strong>ch</strong> bestimmt<br />
– wenn er das Vergnügen<br />
hatte, Don<br />
Camillo gelesen zu<br />
haben – an die beiden<br />
kleinen Engelein<br />
erinnern, die vom<br />
Autor gezei<strong>ch</strong>net,<br />
jeweils über dem<br />
nä<strong>ch</strong>sten Kapitel<br />
s<strong>ch</strong>webten. Eines<br />
trug immer kleine<br />
Hörn<strong>ch</strong>en, was<br />
aber dem Liebreiz<br />
der Figur keinen<br />
Abbru<strong>ch</strong> hat. Warum<br />
kommen mir diese<br />
Zei<strong>ch</strong>nungen Guares<strong>ch</strong>is<br />
in den Sinn?<br />
Die Laienbühne<br />
Läufelfingen ergötzte<br />
mit einer Variante<br />
von Don Camillo und Peppone die zahlrei<strong>ch</strong>en<br />
Zus<strong>ch</strong>auer. Don Camillo, das waren<br />
zwei Camillas und Peppone die übrige<br />
Hausgemeins<strong>ch</strong>aft. Die beiden Camillas<br />
hatten trotz aller, den Na<strong>ch</strong>barn den Nerv<br />
tötenden Aktionen, einen engelhaften<br />
Charme, so dass man verzückt laus<strong>ch</strong>te,<br />
was sie denn wieder ausheckten und<br />
wie es taten. Immerhin hatten sie einen<br />
moralis<strong>ch</strong>en Grund, das zu tun. Die Su<strong>ch</strong>e<br />
na<strong>ch</strong> einer Herberge ist alt, wir wissen<br />
es. In einer Da<strong>ch</strong>kammer zu hausen, mag<br />
für Bohemiens ziemli<strong>ch</strong> un<strong>ch</strong>ic sein. Aber<br />
die Da<strong>ch</strong>kammer in Läufelfingen war ein<br />
Bühnenbild, das ni<strong>ch</strong>t nur Staunen hervorrief,<br />
sondern jeder grossen Bühne zur<br />
Ehre gerei<strong>ch</strong>t hätte. Re<strong>ch</strong>ts und links die<br />
Da<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>räge mit e<strong>ch</strong>ten Ziegeln, in der<br />
Mitte eingefügt die Wohnung mit einem<br />
Kaminofen, einer Loriot-Cou<strong>ch</strong>, einem<br />
noblen, grossen runden Tis<strong>ch</strong>, alles mit<br />
Liebe, Ges<strong>ch</strong>mack und Ges<strong>ch</strong>ick eingeri<strong>ch</strong>tet.<br />
Eingeleitet wurden die drei Akte dur<strong>ch</strong><br />
Musik von Katja Epstein, Udo Jürgens<br />
und Franz von Suppé. Eine s<strong>ch</strong>öne Einstimmung<br />
für das folgende Spiel. Es war<br />
s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t ein Vergnügen, den Aktionen der<br />
beiden «Camillas» zu folgen, die mit klarer,<br />
inhaltsbezogener Diktion überzeugten,<br />
ohne zu übertreiben. Erquickend die<br />
Szene des Aufeinandertreffens der Generationen,<br />
wo Ironie und Witz zu gefallen<br />
wussten. Aus dem «Peppone-Lager»<br />
kamen der Neffe, der im zweiten Akt als<br />
Rä<strong>ch</strong>er seiner s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t behandelten Mutter<br />
zu punkten versu<strong>ch</strong>te, aber letztli<strong>ch</strong><br />
vom ewig weibli<strong>ch</strong>en hinan- resp. hinabgezogen<br />
wurde in die <strong>unter</strong>e Wohnung,<br />
die heiss umkämpft wurde. Des Na<strong>ch</strong>bars<br />
Tö<strong>ch</strong>terlein wusste zu gefallen. Ihr Vater<br />
zeigte Nerven über die Attacken, die ihm<br />
der «Glopfgais<strong>ch</strong>t» bes<strong>ch</strong>erte und su<strong>ch</strong>te<br />
Hilfe beim Hausmeister, der brav versu<strong>ch</strong>te,<br />
den Ma<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aften der «Camillas»<br />
die Stirn zu bieten, die aber ihren<br />
Meister erst in Frau Frits<strong>ch</strong>i fanden. Hier<br />
wirbelte eine Komödiantin erster Güte<br />
über die Bühne und drehte den Spiess<br />
um, imitierte die Methoden der beiden<br />
«Engel», verbesserte sie, verfeinerte sie,<br />
lief auf zur Hö<strong>ch</strong>stform.<br />
Im dritten Akt liess der Autor dann do<strong>ch</strong><br />
die Gere<strong>ch</strong>tigkeit siegen. Es war spannend,<br />
den Canossa-Gang der beiden reuigen<br />
Sünderinnen zu verfolgen, die diese<br />
ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong>e Szene überzeugend und<br />
packend darstellten.<br />
Es gab S<strong>ch</strong>adenfreude und ein gekonntes<br />
Geplänkel, das auf einen fulminanten<br />
S<strong>ch</strong>luss warten liess. Aber der Autor servierte<br />
statt Wunderkerzen zum S<strong>ch</strong>luss<br />
ein Teeli<strong>ch</strong>t.<br />
Mit Gespür für Pointen und dramatis<strong>ch</strong>e<br />
Momente hat der Regisseur seine Truppe<br />
subtil geführt und jedem der Akteure<br />
die Si<strong>ch</strong>erheit für seine Rolle vermittelt.<br />
Volkstheater at it’s best!<br />
Hans Stelzer<br />
Die iNFOS ZUM STücK<br />
STücKWahl i BAckSTAGe<br />
… und z’obers<strong>ch</strong>t wohne s’ Ängels<br />
lustspiel in drei akten von Jens exler<br />
Mundartbearbeitung: arthur Brenner<br />
regie: hans Peter Strub<br />
1 Bühnenbild (Da<strong>ch</strong>wohnung), Darsteller:<br />
4 D/3h, re<strong>ch</strong>te: <strong>www</strong>.breuninger.<strong>ch</strong>, Kontakt:<br />
<strong>www</strong>.lbl-theater.<strong>ch</strong><br />
Kurzbes<strong>ch</strong>rieb: in der Da<strong>ch</strong>wohnung eines<br />
Mietshauses leben zwei ältere S<strong>ch</strong>western<br />
namens helene und elvira engel. Do<strong>ch</strong><br />
sind diese beiden S<strong>ch</strong>western au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong><br />
«engel»? Wohl kaum, denn es behagt<br />
den beiden ganz und gar ni<strong>ch</strong>t, dass hausmeister<br />
Binggeli, die <strong>unter</strong> ihnen liegende,<br />
grössere und s<strong>ch</strong>önere Wohnung s<strong>ch</strong>on<br />
wieder anderweitig vermietet hat. Nur<br />
allzu gerne hätten die beiden Damen diese<br />
Wohnung für si<strong>ch</strong> in anspru<strong>ch</strong> genommen,<br />
aber eben… Um diesem anspru<strong>ch</strong> etwas<br />
Na<strong>ch</strong>druck zu verleihen, wird mit viel<br />
ausdauer der neu eingezogenen Familie<br />
S<strong>ch</strong>neider das leben zur hölle gema<strong>ch</strong>t.<br />
Damit bei all den Vorkommnissen die<br />
entspre<strong>ch</strong>ende «Würze» ni<strong>ch</strong>t fehlt, s<strong>ch</strong>üttet<br />
die «hilfsbereite Na<strong>ch</strong>barin» aus dem<br />
erdges<strong>ch</strong>oss au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Öl, resp.<br />
Kohle ins Feuer.<br />
TheaTer-ZyTig 1089 17<br />
bild: zvg
ild: zvg<br />
BAckSTAGe i STücKWahl<br />
<strong>Theater</strong> in alls<strong>ch</strong>wil - Zum S<strong>ch</strong>warze gyger<br />
Betteln verboten! Melodram am euphrat<br />
Na<strong>ch</strong> Thomas Hürlimann und Jeremias<br />
Gotthelf bringt das <strong>Theater</strong> S<strong>ch</strong>warzer<br />
Gyger zum 20. Todestag von Friedri<strong>ch</strong><br />
Dürrenmatt dessen Stück «Ein Engel<br />
kommt na<strong>ch</strong> Babylon» zur Aufführung.<br />
Wir befinden uns am Euphrat. Orientalis<strong>ch</strong>e<br />
Potentaten s<strong>ch</strong>einen etwas gegen<br />
Bettler zu haben. Lessings Saladin mö<strong>ch</strong>te<br />
sie mit Stumpf und Stiel verni<strong>ch</strong>ten,<br />
Dürrenmatts Nebukadnezar ebenfalls,<br />
wenn au<strong>ch</strong> die Gründe vers<strong>ch</strong>ieden sind.<br />
Akki, der Bettler im Dürrenmatt-Stück<br />
soll statt zu betteln in den Staatsdienst<br />
gehen. Al-Hafi soll ni<strong>ch</strong>t betteln, damit<br />
des Staates Rei<strong>ch</strong>tum ni<strong>ch</strong>t infrage steht.<br />
Wie geht Dürrenmatt mit dem Thema um?<br />
Wer ihn kennt, weiss um die herrli<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>robenen,<br />
belehrenden und skurrilen<br />
Gedanken, die zwar man<strong>ch</strong>mal alt sind,<br />
aber immer no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t veraltet.<br />
Was zeigt uns Marc S<strong>ch</strong>massmann mit<br />
seiner Truppe? Eine Bühne, voller Steine,<br />
grosse Quadern, mittlere, kleine,<br />
als Ungetüm wirkende Elemente, die<br />
während des Spieles stets neue Aspekte<br />
bieten. Das Stück beginnt – wie ein<br />
Pors<strong>ch</strong>e – von null auf hundert in 4,5<br />
Sekunden. Wie Marionetten agieren die<br />
Spieler, subtil und zuglei<strong>ch</strong> grossartig<br />
geführte Massenszenen. Spra<strong>ch</strong>e, die in<br />
ihrer hohen Qualität ni<strong>ch</strong>t nur ins Ohr,<br />
sondern bis ins Herz dringt. Herrli<strong>ch</strong> der<br />
Einfall, jedem Spieler ein Brett<strong>ch</strong>en mit<br />
Namen oder Funktion um den Hals zu<br />
hängen. Das wirkt komis<strong>ch</strong>, ist aber ni<strong>ch</strong>t<br />
18<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
zum La<strong>ch</strong>en. Wenn Vertreter der Ma<strong>ch</strong>t,<br />
sei es Kir<strong>ch</strong>e, Militär oder Könige, ihre<br />
Brett<strong>ch</strong>en vor der Brust haben, so kommt<br />
einem do<strong>ch</strong> der Gedanke, sie könnten<br />
das Brett au<strong>ch</strong> eine Etage höher haben,<br />
bieten sie do<strong>ch</strong> im Spiel allem die Stirn.<br />
Süffisant der Dialog zwis<strong>ch</strong>en Bettler und<br />
König. Erfris<strong>ch</strong>end das Duo Musiker und<br />
Sängerin. Musical bei Dürrenmatt? Ja.<br />
Das Spiel der Farben, der We<strong>ch</strong>sel der<br />
Szenen, die musikalis<strong>ch</strong>en Einlagen, alles<br />
Bilder, die man behalten mö<strong>ch</strong>te, eingebrannt<br />
in die Netzhaut. Die Te<strong>ch</strong>nik hat<br />
hier ein besonderes Lob verdient und alle<br />
Spieler au<strong>ch</strong>, die si<strong>ch</strong> diesem «Diktat»<br />
professionell beugten. Der Polizist entpuppt<br />
si<strong>ch</strong> als Visionär, der Antiquariatsbesitzer<br />
will lieber Henker sein. Die Diskussion<br />
im Thronsaal zwis<strong>ch</strong>en dem König<br />
und den Instanzen des Staates wirkt wie<br />
ein Zys<strong>ch</strong>tigsclub. Und zwis<strong>ch</strong>en all dem<br />
die Figur der reinen Liebe, eine eindrückli<strong>ch</strong>e<br />
Darstellung des Konfliktes, wem das<br />
Herz denn gehört. Die Theologin relativiert<br />
die Frage mit der simplen Behauptung,<br />
die Erde gehöre den Politikern, der<br />
Himmel dem Himmel, dazwis<strong>ch</strong>en dürfe<br />
es ni<strong>ch</strong>ts geben. Der Engel muss weg.<br />
Dürrenmatt’s<strong>ch</strong>e Diktion in Perfektion.<br />
Die Liebe siegt, wo sie ni<strong>ch</strong>ts gewinnt!<br />
Will Dürrenmatt uns das sagen?<br />
Oder: Der wahre Bettler ist do<strong>ch</strong> einzig<br />
und allein der wahre König! Nun, das sagt<br />
Nathan! Ein <strong>Theater</strong>abend, mit Dank an<br />
Autor, Spieler, Regie, Te<strong>ch</strong>nik und Wür-<br />
digung des grossen Engagements, das<br />
<strong>Theater</strong>-Virus, das alle befallen hat.<br />
Hans Stelzer<br />
Die iNFOS ZUM STücK<br />
ein engel kommt na<strong>ch</strong> Babylon<br />
von Friedri<strong>ch</strong> Dürrenmatt<br />
regie: Marc S<strong>ch</strong>massmann<br />
Darsteller: 10 D/10 h re<strong>ch</strong>te: Diogenes-<br />
Verlag, Kontakt: <strong>www</strong>.zums<strong>ch</strong>warzegyger.<br />
<strong>ch</strong><br />
Kurzbes<strong>ch</strong>rieb: Vom himmel steigt ein<br />
engel na<strong>ch</strong> Babylon herab in gestalt eines<br />
Bettlers. er soll dem ärmsten <strong>unter</strong> den<br />
Mens<strong>ch</strong>en, dem Bettler akki, das gottges<strong>ch</strong>affene<br />
Mäd<strong>ch</strong>en Kurrubi bringen.<br />
Do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> der König Nebukadnezar, der<br />
bestrebt ist, sein rei<strong>ch</strong> zu vervollkommnen<br />
und in einen Sozialstaat umzuwandeln,<br />
hat ein besonderes interesse an akki,<br />
dem letzten Bettler im Staate und will<br />
ihn als staatsdienenden Steuereintreiber<br />
verpfli<strong>ch</strong>ten. Nebukadnezar verkleidet si<strong>ch</strong><br />
zu diesem Zwecke selbst als Bettler und<br />
gerät mit akki in einen Bettler-Wettstreit.<br />
Kurrubi verliebt si<strong>ch</strong>, aber in den fals<strong>ch</strong>en,<br />
in Nebukadnezar. Dieser will sie zur Königin<br />
erheben. aber Kurrubi mö<strong>ch</strong>te nur<br />
dem Bettler gehören, den sie am Ufer des<br />
euphrat kennen gelernt hat. Der König<br />
kann und will ni<strong>ch</strong>t zum Bettler werden und<br />
übergibt das Mäd<strong>ch</strong>en dem henker. Do<strong>ch</strong><br />
dieser wurde in der Zwis<strong>ch</strong>enzeit von akki<br />
überlistet.
Bühne 66 S<strong>ch</strong>wyz<br />
im abgrund der tägli<strong>ch</strong>en Stolpersteine<br />
In einer mit s<strong>ch</strong>warzem Tu<strong>ch</strong> ausges<strong>ch</strong>lagenen<br />
Bühne stand in der Mitte, einen<br />
grossen Teil der Bühne einnehmend, eine<br />
riesige Doppel-Treppe. Zwis<strong>ch</strong>en den beiden<br />
ges<strong>ch</strong>wungenen Auf- und Abgängen<br />
erblickte man, ni<strong>ch</strong>t minder gross, ein<br />
Christbaum mit riesigen Kugeln, die je<br />
na<strong>ch</strong> Stimmung im Stück in <strong>unter</strong>s<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />
Farben erstrahlten, was immer<br />
wieder zu wunders<strong>ch</strong>önen optis<strong>ch</strong>en<br />
Effekten führte. Dann war da re<strong>ch</strong>ts<br />
no<strong>ch</strong> ein Fauteuil und ein imaginärer<br />
Fernseher und links ein Esstis<strong>ch</strong> mit<br />
fünf Plätzen. Erwartet wurden allerdings<br />
Die iNFOS ZUM STücK<br />
S<strong>ch</strong>öne Bes<strong>ch</strong>erungen<br />
Komödie in 2 akten<br />
von alan ayckbourn<br />
Bearbeitung/regie: Zälli Beeler<br />
Spieldauer: 120 Min., Zeit: gegenwart,<br />
anz. Bühnenbilder: 1 (Wohnzimmer zur<br />
Weihna<strong>ch</strong>tszeit), Spre<strong>ch</strong>rollen: 4D/5h,<br />
re<strong>ch</strong>te: <strong>www</strong>.rowohlt-theaterverlag.de,<br />
Kontakt gruppe: <strong>www</strong>.buehne66.<strong>ch</strong><br />
Kurzbes<strong>ch</strong>rieb: Was gibt es S<strong>ch</strong>öneres,<br />
als Weihna<strong>ch</strong>ten im Kreise seiner liebsten<br />
zu feiern. Dies sagen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die<br />
Bunkers und laden Familie und Freunde in<br />
ihr landhaus ein. Do<strong>ch</strong> aufgepasst, was<br />
zuerst idyllis<strong>ch</strong> und harmonis<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>eint,<br />
ist eine temporei<strong>ch</strong>e Festtagssatire. hinter<br />
der Fassade brodelt es. Mike Bunker<br />
treibt seine Frau Belinda mit seiner Bastelei<br />
in den Wahnsinn, dabei mö<strong>ch</strong>te sie si<strong>ch</strong><br />
do<strong>ch</strong> so gerne von ihm verstanden wissen.<br />
Mikes S<strong>ch</strong>wester ko<strong>ch</strong>t, s<strong>ch</strong>on lei<strong>ch</strong>t<br />
bes<strong>ch</strong>wipst, das Festtagsmenü, während<br />
ihr gatte als jährli<strong>ch</strong>es highlight für die lieben<br />
Kinder sein Puppentheater probt. Der<br />
arbeitslose eddie hängt mehr mit Mike<br />
herum, als si<strong>ch</strong> um seine ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>wangere<br />
Frau Pattie zu kümmern. Mittendrin<br />
ruht der pensionierte Onkel Sam, der am<br />
ende au<strong>ch</strong> etwas zur ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te beitragen<br />
will. Die laune der Frauen im haus<br />
steigt, als Belindas S<strong>ch</strong>wester rose einen<br />
jungen S<strong>ch</strong>riftsteller zu den Festtagen<br />
mit na<strong>ch</strong> hause bring. Da Frust und lust<br />
nahe beieinanderliegen, kommt es <strong>unter</strong><br />
dem Weihna<strong>ch</strong>tsbaum zum Seitensprung,<br />
wären da nur ni<strong>ch</strong>t all diese ges<strong>ch</strong>enke.<br />
eine <strong>unter</strong>haltsame, etwas überzei<strong>ch</strong>nete<br />
alltägli<strong>ch</strong>e ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te.<br />
neun Personen zum Essen, so dass mi<strong>ch</strong><br />
der kleine Tis<strong>ch</strong> etwas störte. Da war<br />
wohl ein Platzkompromiss zu sehen. Aber<br />
nun zur Inszenierung! Die Treppe wurde<br />
passend und oft bespielt, der Christbaum<br />
we<strong>ch</strong>selte die Farben und mit dezenter<br />
und guter Li<strong>ch</strong>tarbeit wurden die jeweiligen<br />
Hauptspielorte betont. Es war eine<br />
Augenweide. Die Spielenden konnte da<br />
ni<strong>ch</strong>t hinten anstehen und zei<strong>ch</strong>neten<br />
ihre Figuren mit grosser Spiellust. Da<br />
der s<strong>ch</strong>eue, vers<strong>ch</strong>upfte Puppenspieler,<br />
herrli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in seiner Puppenspielszene;<br />
dann die duldende Hausfrau, s<strong>ch</strong>wankend<br />
zwis<strong>ch</strong>en der Loyalität zu ihrem Mann<br />
und der Lust zu etwas Neuem, überzeugend;<br />
ihr Ma<strong>ch</strong>omann mit null Feingefühl<br />
dafür um so mehr Bastellust kam gekonnt<br />
über die Rampe; die S<strong>ch</strong>wangere s<strong>ch</strong>ön<br />
in ihrer Überforderung; das rühr-mi<strong>ch</strong>ni<strong>ch</strong>t-an-Mauerblüm<strong>ch</strong>en,<br />
stark; der<br />
S<strong>ch</strong>riftsteller sauber auf Omas Liebling<br />
und «wie-fasst-man-eine-Frau-an?» gespielt;<br />
den s<strong>ch</strong>räge Onkel konnte ni<strong>ch</strong>ts<br />
aus der Ruhe bringen, au<strong>ch</strong> war er immer<br />
für eine Pointe oder einen träfen Spru<strong>ch</strong><br />
gut, ohne zu überspielen und ein wahres<br />
Kabinettstück vollbra<strong>ch</strong>t die beraus<strong>ch</strong>te<br />
Dame in der Spielszene. Insgesamt eine<br />
starke, ges<strong>ch</strong>lossene Ensemble-Leistung<br />
mit wunders<strong>ch</strong>ön heraus gearbeiteten<br />
Figuren. Au<strong>ch</strong> die Puppenspielszene,<br />
mit der i<strong>ch</strong> in allen bisher gesehenen<br />
Inszenierungen etwas Mühe hatte, war<br />
hier gelungen und kurzweilig inszeniert.<br />
Die Kostüme stimmten auf die Figuren,<br />
harmonierten mit dem Bühnenbild und<br />
da das Stück an <strong>unter</strong>s<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Tagen<br />
spielte wurden diese au<strong>ch</strong> gewe<strong>ch</strong>selt,<br />
was sonst vielfa<strong>ch</strong> vergessen wird. Dem<br />
Regisseur ist es gelungen den mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />
Alltag mit all seinen Stolpersteinen<br />
und Unebenheiten, ohne S<strong>ch</strong>aums<strong>ch</strong>lägerei,<br />
zu einem amüsanten und überzeugenden<br />
<strong>Theater</strong>abend zu verarbeiten.<br />
So eben, wie bitterböse Komödien sein<br />
sollten.<br />
Gerhard Lengen<br />
STücKWahl i BAckSTAGe<br />
TheaTer-ZyTig 1089 19<br />
bild: <strong>www</strong>.zuerrer.com
ild: zvg<br />
BAckSTAGe i STücKWahl<br />
Spiegelbühne Spiegel bei Bern<br />
Dr Paps<strong>ch</strong>t am härdöpfu rüs<strong>ch</strong>te<br />
Na<strong>ch</strong> dem eindrückli<strong>ch</strong>en Literatur-<strong>Theater</strong><br />
mit Walser, Loosli und Gotthelf im<br />
letzten Jahr, das leider ni<strong>ch</strong>t den überaus<br />
verdienten Erfolg bei den Zus<strong>ch</strong>auerzahlen<br />
bra<strong>ch</strong>te, setzte die Spiegelbühne auf<br />
eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Komödie. Das Werk des<br />
Brasilianers João Bethencourt, ist 1972<br />
entstanden und hat seine Bots<strong>ch</strong>aft und<br />
seinen Unterhaltungswert ni<strong>ch</strong>t verloren<br />
– man darf es aber ni<strong>ch</strong>t aktualisieren,<br />
was die Spiegelbühne tunli<strong>ch</strong>st vermieden<br />
hat. Oder können Sie si<strong>ch</strong> den heutigen<br />
Papst beim Kartoffels<strong>ch</strong>älen in der Kü<strong>ch</strong>e<br />
eines jüdis<strong>ch</strong>en Taxifahrers in Brooklyn<br />
vorstellen?<br />
Vorbild des Autors war Johannes XXIII.,<br />
der in seiner kurzen Amtszeit historis<strong>ch</strong><br />
bedeutende Veränderungen bewirkt hat,<br />
besonders au<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> der Ökumene.<br />
Ein Papst des Volkes, voller Witz und<br />
Güte, der seine Herkunft aus einer grossen<br />
Bauernfamilie nie vergessen hat.<br />
Das Wissen um dieses Vorbild hat Niklaus<br />
Siegenthaler zu einer inspirierten Rollengestaltung<br />
verholfen. Besonnen und ruhig<br />
ist er der «Fels» in dieser ungestümen,<br />
Handlungs-Brandung wel<strong>ch</strong>e in der Wohnung<br />
des Taxifahrers Sam (kraftvoll und<br />
witzig: Philipp Sommerhalder) von der<br />
Kü<strong>ch</strong>e zum Esstis<strong>ch</strong>, dann vor den Fernseher,<br />
in den Garten und wieder zurück<br />
s<strong>ch</strong>äumt. Eine Kü<strong>ch</strong>e, die funktioniert.<br />
20<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
Sam trinkt sein Bier gekühlt und Sara,<br />
seine Frau, ko<strong>ch</strong>t im grössten Tumult<br />
eine Friedens-Suppe. Dieses Bühnenbild<br />
ma<strong>ch</strong>t Freude und die Leute haben<br />
bereits was zum S<strong>ch</strong>auen wenn sie an<br />
einem Bistro-Tis<strong>ch</strong><strong>ch</strong>en Platz nehmen.<br />
Remo La Marra, bekannt als einfühlsamer,<br />
starker Darsteller, setzt in seiner<br />
ersten grösseren Regiearbeit auf Tempo,<br />
viel Bewegung und - viellei<strong>ch</strong>t etwas zu<br />
sehr - auf Lautstärke (damit meine i<strong>ch</strong><br />
ni<strong>ch</strong>t die eindrucksvollen Detonationen<br />
im Garten). Der «Blitzstart» der Handlung<br />
erfordert volle Aufmerksamkeit.<br />
In dieser Familie s<strong>ch</strong>eint mir ni<strong>ch</strong>t nur<br />
Sam mes<strong>ch</strong>ugge zu sein – au<strong>ch</strong> wenn<br />
er die Ameisen im Garten mit Dynamit<br />
bekämpft – was kaum zu übertreffen ist.<br />
Unerwartet s<strong>ch</strong>nell ist die Pause da. Die<br />
erwüns<strong>ch</strong>te Gelegenheit, si<strong>ch</strong> an der Bar<br />
zu erholen, bevor das atemlose Ges<strong>ch</strong>ehen<br />
dem erhofften Happyend zurast. Aber<br />
da ist ja der Papst, der seinen Aufenthalt<br />
in dieser Familie überaus geniesst<br />
und eine stois<strong>ch</strong>e Ruhe ausstrahlt. Sein<br />
S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>partner, der s<strong>ch</strong>litzohrige Rabbi<br />
Meyer, mö<strong>ch</strong>te au<strong>ch</strong> etwas zur Lösung<br />
des Problems beitragen, verursa<strong>ch</strong>t aber<br />
no<strong>ch</strong> grössere Turbulenzen. Trotz allem<br />
Klamauk ist immer klar: diese Komödie<br />
ist ein Eisberg, mit unergründli<strong>ch</strong>en Tiefen,<br />
die Reflektionen ermögli<strong>ch</strong>en, sogar<br />
Die iNFOS ZUM STücK<br />
fordern. Viellei<strong>ch</strong>t<br />
hätten einige ruhigere<br />
Passagen die<br />
Wirkung in dieser<br />
Hinsi<strong>ch</strong>t gesteigert.<br />
Jedenfalls wurde<br />
dem Publikum ein<br />
<strong>unter</strong>haltsamer<br />
und sinniger <strong>Theater</strong>abend<br />
serviert.<br />
Zum S<strong>ch</strong>luss ein<br />
passendes Zitat<br />
fürs ganze Ensemble:<br />
Gut gebrüllt,<br />
Löwe!<br />
Hugo Kropf<br />
Der Tag, an dem der Papst<br />
gekidnappt wurde<br />
Komödie in zwei akten<br />
von João Bethencourt<br />
Berndeuts<strong>ch</strong>e Fas.: Barbara S<strong>ch</strong>weizer<br />
regie: remo la Marra<br />
Spieldauer: 90 Minuten<br />
Kostüme, requisiten ca. 1960/70<br />
1 Bühnenbild: Wohnung mit Kü<strong>ch</strong>e und<br />
garten, 2D/6h re<strong>ch</strong>te: <strong>www</strong>.vvb.de, Kontakt:<br />
<strong>www</strong>.spiegelbuehne.<strong>ch</strong><br />
Kurzbes<strong>ch</strong>rieb: Papst albert iV. hat eine<br />
anstrengende reise na<strong>ch</strong> New york <strong>unter</strong>nommen.<br />
als er si<strong>ch</strong> unerkannt zwei Tage<br />
ruhepause im Karmeliterkloster gönnen<br />
will, verlässt er das hotel dur<strong>ch</strong> den hinterausgang<br />
und setzt si<strong>ch</strong> in ein Taxi. Dieses<br />
Taxi gehört dem Juden Samuel leibowitz.<br />
Dieser entführt den Papst, aber ni<strong>ch</strong>t um<br />
geld, sondern um 24 Stunden Frieden<br />
auf der Welt zu erpressen. Dieser einfall<br />
gefällt dem Papst, der si<strong>ch</strong> in der Familie<br />
si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> wohl fühlt und die Tage seiner<br />
entführung zunehmend geniesst. Der<br />
hausfreund rabbi Meyer verrät zwar der<br />
Polizei den aufenthaltsort des Papstes;<br />
denno<strong>ch</strong> werden diese zu leidens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>freunden, au<strong>ch</strong> über das<br />
glückli<strong>ch</strong>e ende der entführung hinaus.
Nostalgietheater Balga<strong>ch</strong><br />
im weissen rössl<br />
pd. Na<strong>ch</strong> der «Kleinen Niederdorf Oper»<br />
(2001), dem «S<strong>ch</strong>warzen He<strong>ch</strong>t»(2004)<br />
und «Grüezi» (2007) wagt si<strong>ch</strong> das Nostalgietheater<br />
Balga<strong>ch</strong> nun bereits zum<br />
vierten Mal an ein musikalis<strong>ch</strong>es Singspiel<br />
auf anspru<strong>ch</strong>svollem Niveau. Mit<br />
dem «Weissen Rössl» stellt si<strong>ch</strong> die Truppe<br />
um Regisseur Willy Hutter einer grossen<br />
Herausforderung. Ein sol<strong>ch</strong> bekanntes<br />
Stück weckt entspre<strong>ch</strong>ende Erwartungen.<br />
Wie bei den vergangenen Inszenierungen<br />
werden sämtli<strong>ch</strong>e Haupt- und Nebenrollen<br />
von Laien gespielt, praktis<strong>ch</strong> alle<br />
aus der näheren Region. Weder ein Chor<br />
no<strong>ch</strong> ein Ballett wurde engagiert. Die<br />
rund 30 Akteure übernehmen sämtli<strong>ch</strong>e<br />
Parts selber. Ein mutiges Konzept. Aber<br />
gerade mit dieser Vers<strong>ch</strong>melzung von<br />
Gesang, S<strong>ch</strong>auspiel und Tanz verbunden<br />
mit einem raffinierten Bühnenkonzept,<br />
wel<strong>ch</strong>es Umbauten bei offenem Vorhang<br />
ermögli<strong>ch</strong>t, mö<strong>ch</strong>te das Nostalgietheater<br />
Balga<strong>ch</strong> sein treues Publikum von<br />
Neuem beeindrucken. Die Tanznummern<br />
werden von Choreographin Esther Götti,<br />
einstudiert. Eine Aufgabe, wel<strong>ch</strong>e viel<br />
Geduld erfordert, bringt do<strong>ch</strong> nur ein Teil<br />
der S<strong>ch</strong>auspielerinnen und S<strong>ch</strong>auspieler<br />
Tanzerfahrung mit. Als musikalis<strong>ch</strong>er<br />
Leiter wirkt Morten Qvenild, ein junger<br />
Dirigent, wel<strong>ch</strong>er vor ein paar Jahren aus<br />
Norwegen hierher gezogen ist. Er dirigiert<br />
das 16-köpfige Or<strong>ch</strong>ester, wel<strong>ch</strong>es<br />
vorwiegend aus Berufsmusikern zusammengesetzt<br />
ist. Mit bekannten Melodien<br />
wie «Im weissen Rössl am Wolfgangsee»,<br />
«Die ganze Welt ist himmelblau» oder<br />
«Was kann der Sigismund» wird es dafür<br />
sorgen, dass jede Aufführung sowohl ein<br />
Augen- als au<strong>ch</strong> ein Ohrens<strong>ch</strong>maus wird.<br />
Der Inhalt des Stücks mit dem liebeskranken<br />
Zahlkellner Leopold («Zus<strong>ch</strong>au’n<br />
kann i net»), der temperamentvollen Wirtin<br />
Josepha, dem <strong>ch</strong>oleris<strong>ch</strong>en Fabrikanten<br />
Giesecke («Hemdhose Apollo vorne zu<br />
knöppen…»), dem lispelnden Klär<strong>ch</strong>en,<br />
dem eitlen Sigismund etc. ist weitgehend<br />
bekannt. Weitere Informationen zum<br />
«weissen Rössl» gibt es auf unserer Website.<br />
Ohne die rund 30 freiwilligen Helferinnen<br />
und Helfer, wel<strong>ch</strong>e zusätzli<strong>ch</strong> im<br />
Hintergrund tätig sind, könnte das Stück<br />
gar ni<strong>ch</strong>t aufgeführt werden. Das aufwändige<br />
und nostalgis<strong>ch</strong>e Bühnenbild<br />
wurde wiederum von Jakob Oehler und<br />
seinen Helfern mit viel Liebe zum Detail<br />
erstellt. Do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t alle Berei<strong>ch</strong>e können<br />
von Laien übernommen werden. So liegen<br />
Li<strong>ch</strong>t und Ton in professionellen Händen.<br />
Diese Inszenierung ist nur dank der<br />
aKTUelle PreMiereN i SPoTlI<strong>ch</strong>T<br />
grosszügigen Unterstützung von regionalen<br />
und kantonalen Sponsoren mögli<strong>ch</strong>.<br />
Vor jeder Aufführung wird ein Gratis-Apéro<br />
offeriert. Ausser an den Mittwo<strong>ch</strong>aufführungen<br />
gehört au<strong>ch</strong> ein Na<strong>ch</strong>tessen<br />
dazu.<br />
Daten siehe Inserat S. 27 und Spielplan<br />
oder nostalgietheater.<strong>ch</strong><br />
Das 20-Franken-Inserat<br />
Gewüns<strong>ch</strong>ten Text per Post an:<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong>, Postfa<strong>ch</strong>, 3661 Uetendorf Fr. 20.–<br />
dem Auftrag beilegen. Ausgabe kann ni<strong>ch</strong>t<br />
garantiert werden!<br />
caritas Graubünden<br />
Bühnenbild/Zirkuswagen zu verkaufen<br />
aus unserer Musical-eigenproduktion<br />
Das Gauklermär<strong>ch</strong>en<br />
von Mi<strong>ch</strong>ael ende verkaufen (oder vermieten) wir 1<br />
ges<strong>ch</strong>lossenen und 2 seitli<strong>ch</strong> offene Zirkuswagen.<br />
(mit oder ohne inhalt «Mär<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>loss» und «Mär<strong>ch</strong>enwelt».<br />
grössen ca. 2x1.5x3m. Preis auf anfrage.<br />
Fotos vorhanden. Kontakt:<br />
Sandra copeland Jörg: s.copeland@caritasgr.<strong>ch</strong><br />
TheaTer-ZyTig 1089 21<br />
bilder: zvg
ild: zvg<br />
SPoTlI<strong>ch</strong>T i aKTUelle PreMiereN<br />
<strong>Theater</strong>gruppe Saas-Fee<br />
Drei Männer im S<strong>ch</strong>nee<br />
pd. Wir freuen uns, Sie bereits zum 12. Male in die Welt des<br />
<strong>Theater</strong>s entführen zu dürfen und einige unbes<strong>ch</strong>werte und<br />
hoffentli<strong>ch</strong> vergnügli<strong>ch</strong>e Stunden in der Turnhalle von Saas-Fee<br />
verbringen zu lassen.<br />
Zum Inhalt von «Drei Männer im S<strong>ch</strong>nee»: Ein edler Herr, dem<br />
viele Firmen, Hotels und Millionen gehören, hat eines Tages<br />
eine gute Idee. Oder ni<strong>ch</strong>t? Als eine seiner Fabriken, die Firma<br />
Putzblank, ein Preisauss<strong>ch</strong>reiben organisiert, findet Herr Generaldirektor<br />
Tobler es witzig, selbst mitzuma<strong>ch</strong>en – als Herr<br />
Meier. Seinem klugen Kopf entspringt die Idee, sein wahres<br />
I<strong>ch</strong> zu verbergen und als armer S<strong>ch</strong>lucker teilzunehmen. Und<br />
tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> – er gewinnt den zweiten Preis. Dieser beinhaltet<br />
zehn Tage im S<strong>ch</strong>nee, in einem feudalen Hotel in Saas-Fee. Sein<br />
Diener Johann soll mitkommen, jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t als Diener, sondern<br />
als nobler Herr. Zur glei<strong>ch</strong>en Zeit gewinnt, ebenfalls ein<br />
armer Herr, namens Hagedorn Fritz den ersten Preis an diesem<br />
Wettbewerb im selben Luxushotel. Do<strong>ch</strong> es sollte alles ganz<br />
anders kommen, denn die To<strong>ch</strong>ter des Herrn Generaldirektors<br />
telefoniert hinter dem Rücken ihres Vaters mit der Hoteldirektorin.<br />
Sie erzählt ihr, dass ein armer Herr in ihr Hotel käme,<br />
der aber ni<strong>ch</strong>t arm, sondern ein Rei<strong>ch</strong>er mit einem kindis<strong>ch</strong>en<br />
Kopf sei. Er liebe Wienerli mit Kartoffelsalat über alles sowie<br />
siamesis<strong>ch</strong>e Katzen und warme Kirs<strong>ch</strong>steine im Bett. Das hätte<br />
sie besser ni<strong>ch</strong>t getan, denn damit war das Desaster ni<strong>ch</strong>t mehr<br />
aufzuhalten…<br />
Daten siehe Inserat S. 27 und Spielplan<br />
22<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
tagliatelle S<strong>ch</strong>wyz<br />
Für garderobe wird ni<strong>ch</strong>t geha<br />
pd. Während oben auf den Brettern, die die Welt bedeuten,<br />
die Oper «Carmen» gespielt wird, stehen für einmal drei Garderobenfrauen<br />
im Rampenli<strong>ch</strong>t. Die Mäntel sind aufgehängt,<br />
das Trinkgeld gezählt - warten ist angesagt. Wie sie die Zeit<br />
tot s<strong>ch</strong>lagen, zeigen die drei liebenswerten Figuren mit ihrem<br />
humorvollen, tragis<strong>ch</strong>komis<strong>ch</strong>en Stück: «Für Garderobe wird<br />
ni<strong>ch</strong>t gehaftet».<br />
Die pfli<strong>ch</strong>tbewusste Josefine Dürrmüller kennt jeden Handgriff.<br />
Sie ist freundli<strong>ch</strong>, zuvorkommend und beda<strong>ch</strong>t, die Regeln des<br />
Hauses tadellos zu verteidigen. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> haftet sie s<strong>ch</strong>on<br />
seit über 15 Jahren für Mäntel und Jacken der Gäste in diesem<br />
renommierten Haus.<br />
Franziska Meister-Kaiser liebt die pompöse Atmosphäre. Sie<br />
kennt viele bedeutende und einflussrei<strong>ch</strong>e Personen. Nebst<br />
ihren grossen Opernkenntnissen, interessiert sie si<strong>ch</strong> für einflussrei<strong>ch</strong>ere<br />
Aufgaben im Bühnenberei<strong>ch</strong>. Wenn da nur ni<strong>ch</strong>t<br />
die privaten Sorgen wären!<br />
Seit kurzem arbeitet die junge Carmela Costa im Team. Mit<br />
vers<strong>ch</strong>iedenen Jobs versu<strong>ch</strong>t sie si<strong>ch</strong> finanziell über Wasser zu<br />
halten. Dur<strong>ch</strong> die Arbeit in der Garderobe erhofft sie si<strong>ch</strong> ein<br />
Casting und eine Rolle auf der Bühne. Mit ihrer Spontaneität<br />
bringt sie Leben aber au<strong>ch</strong> Unruhe ins Dreierteam.<br />
Der bis anhin geordnete Ablauf gerät ins Wanken. Vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Realitäten geraten aneinander, Regeln werden über den Haufen<br />
geworfen, Ansi<strong>ch</strong>ten driften auseinander und Gefühle eskalieren.<br />
Neben Streitereien erleben diese <strong>unter</strong>s<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Persönli<strong>ch</strong>keiten<br />
au<strong>ch</strong> Spass, Gemeinsamkeiten und Vertrautheit.<br />
Das Spektakel oben im grossen Saal vermis<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> mit der realen<br />
Welt in der Garderobe.
ftet<br />
Die neueste Produktion von tagliatElle<br />
dreht si<strong>ch</strong> um S<strong>ch</strong>ein und Sein, Trats<strong>ch</strong><br />
und Klats<strong>ch</strong>, Hiebe und Triebe, Düfte und<br />
Sehnsü<strong>ch</strong>te, Verrücktes und Entrücktes.<br />
Gemeinsam mit dem Regisseur Thomy<br />
Truttmann entwickelten die S<strong>ch</strong>auspielerinnen<br />
dieses dritte <strong>Theater</strong>stück au<strong>ch</strong><br />
wieder über Improvisation. Die Première<br />
findet am Freitag, 27. August 2010 auf<br />
der Kleinbühne im Chupferturm S<strong>ch</strong>wyz<br />
statt.<br />
Daten siehe Inserat S. 25 und Spielplan<br />
oder tagliatelle.<strong>ch</strong><br />
aKTUelle PreMiereN i SPoTlI<strong>ch</strong>T<br />
Uraufführung im amphitheater Vindonissa, Windis<strong>ch</strong><br />
S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>er Sepp – zrugg vom himmel<br />
pd. Mitten im ehrwürdigen Amphitheater<br />
von Vindonissa feierte am 30. Juli 2010<br />
die Fortsetzung der legendären S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>er<br />
Sepp-Saga ihre Uraufführung. Bis Ende<br />
August werden im Rahmen des 6. Aargauis<strong>ch</strong>en<br />
Freili<strong>ch</strong>t-Spektakels Tausende<br />
von begeisterten Besu<strong>ch</strong>ern ein volkstümli<strong>ch</strong>es<br />
Spektakel erleben, das im Berei<strong>ch</strong><br />
<strong>Theater</strong> na<strong>ch</strong>haltig neue Massstäbe setzen<br />
wird.<br />
«De S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>er Seppli», bekannt gema<strong>ch</strong>t<br />
dur<strong>ch</strong> den unvergessli<strong>ch</strong>en Ruedi<br />
Rymann, bewegt die Herzen der S<strong>ch</strong>weiz.<br />
Im Zusammenspiel mit den Gesangs- und<br />
Tanzeinlagen vers<strong>ch</strong>iedenster Künstler<br />
und Interpreten wird au<strong>ch</strong> «S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>er<br />
Sepp II – zrugg vom Himmel» die Mens<strong>ch</strong>en<br />
berühren.<br />
Das imposante Werk aus der Feder von<br />
Rico Spring setzt fünf Jahre na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>ers<br />
freiwilligem Abgang in den Himmel<br />
ein. Hannes hat seine Haftstrafe verbüsst<br />
und platzt mitten in die Ho<strong>ch</strong>zeitsvorbereitungen<br />
für Balz, den Sohn des Gemeindepräsidenten.<br />
Alte Wunden bre<strong>ch</strong>en auf,<br />
alter Hass entbrennt. S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>er Sepp im<br />
Himmel fühlt, dass auf Erden etwas im<br />
Argen ist. Und er will zurück – zurück auf<br />
die Erde!<br />
Rico Spring, Regisseur und Autor des<br />
Stückes erklärt: «Wir bieten ein Spektakel,<br />
kein reines <strong>Theater</strong>. ‹Zrugg vom<br />
Himmel› ist Tragödie, Komödie, Märli,<br />
Volksstück und Lustspiel in einem – mit<br />
volkstümli<strong>ch</strong>en Musik- und Gesangseinlagen,<br />
Filmeinspielungen, Tanz- und au<strong>ch</strong><br />
Rap-Szenen. S<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t, ein Vergnügen für<br />
Jung und Alt.»<br />
Den grössten kulturellen Anlass im Kanton<br />
Aargau darf man si<strong>ch</strong> auf keinen Fall<br />
entgehen lassen.<br />
Daten siehe Inserat Juli-Ausgabe und<br />
Spielplan oder freili<strong>ch</strong>t-spektakel.<strong>ch</strong><br />
TheaTer-ZyTig 1089 23<br />
bilder: zvg
ild: zvg<br />
bild: zvg<br />
SPoTlI<strong>ch</strong>T i aKTUelle PreMiereN<br />
Volkstheater Wädenswil<br />
liebe, list und leidens<strong>ch</strong>aft<br />
pd. Unter der Regie von Helmut Jaekel probt das Ensemble<br />
derzeit in einer alten Fabrikhalle das Stück «Liebe, List und<br />
Leidens<strong>ch</strong>aft» (Neufassung frei na<strong>ch</strong> Goldoni von M. Wedekind).<br />
Um was geht es? Um Liebe in allen Facetten, um Liebesleid<br />
und Liebeslust, um Ra<strong>ch</strong>egelüste und Spielgelüste, um Missverständnisse<br />
und Einverständnisse, also um alles, was zu einem<br />
<strong>unter</strong>haltsamen <strong>Theater</strong>stück gehören muss.<br />
Gespielt wird die Komödie im Kalthaus der Zür<strong>ch</strong>er Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule<br />
für Angewandte Wissens<strong>ch</strong>aften (ZHAW) in Wädenswil – einem<br />
Glashaus mit faszinierender Ausstrahlung und einmaliger<br />
Umgebung.<br />
Dazu meint der Bühnenbildner Gustav Strei<strong>ch</strong>: «Tempo – Lei<strong>ch</strong>tigkeit<br />
– Italianità – Kalthaus, Warmhaus, Li<strong>ch</strong>thaus, Spielhaus,<br />
<strong>Theater</strong>haus – Dieses Gewä<strong>ch</strong>shaus bietet wunderbare Mög-<br />
leuebühne andelfingen spielt für einmal in Winterthur<br />
Mir händ alles, nume kei gäld!<br />
pd. Besitztum anhäufen ist die Triebfeder<br />
der Protagonisten in diesem Stück, das<br />
als fre<strong>ch</strong>e Komödie daherkommt.<br />
Im Villenviertel herrs<strong>ch</strong>t ein Kampf um<br />
Luxusgüter zwis<strong>ch</strong>en den S<strong>ch</strong>illigers und<br />
den Obermüllers. «Jetzt wird Rolex mit<br />
Rolex und Jaguar mit Jaguar vergolte»,<br />
s<strong>ch</strong>wört Chris S<strong>ch</strong>illiger ihrem Mann<br />
Robert. Als die angeberis<strong>ch</strong>en Obermül-<br />
24<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
lers dann einmal mehr mit<br />
ihren unzähligen kostspieligen<br />
S<strong>ch</strong>iffsreisen und<br />
ihrem neuen 50-Meter-<br />
Swimmingpool prahlen,<br />
läuft das Fass über. Robby<br />
erzählt dem bena<strong>ch</strong>barten<br />
Paar voller Stolz von einer<br />
geplanten Weltreise. Do<strong>ch</strong><br />
leider sieht seine finanzielle<br />
Lage ni<strong>ch</strong>t halb so<br />
rosig aus wie gewüns<strong>ch</strong>t.<br />
Anstatt zu verreisen, muss<br />
si<strong>ch</strong> das Ehepaar S<strong>ch</strong>illiger<br />
im Keller verstecken.<br />
Chris s<strong>ch</strong>nitzt kambods<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e<br />
Souvenirs und<br />
Robert bearbeitet gestellte Urlaubsfotos.<br />
Kurz gesagt: Alles läuft wunderbar, bis<br />
eines Na<strong>ch</strong>ts zwei Einbre<strong>ch</strong>er in S<strong>ch</strong>illigers<br />
Haus einsteigen und Walter Obermüller<br />
die Polizei alarmiert…<br />
Mit «Mir händ alles, nume kei Gäld!»<br />
von Gerald Bi<strong>ch</strong>inger und Hannes Vogler<br />
inszeniert die Leuebühne in diesem Jahr<br />
erneut ein Lustspiel. Amüsante Begeg-<br />
li<strong>ch</strong>keiten, die Lei<strong>ch</strong>tigkeit von Goldonis Welt mit der Luftigkeit<br />
dieses Raumes zu verbinden. Eine spannende Aufgabe für den<br />
Bühnenbildner.<br />
Mit einem transparenten Hintergrund will i<strong>ch</strong> diese Luftigkeit<br />
erhalten. Die Spieler können mit flexiblen Elementen immer<br />
wieder neue Räume gestalten. Das Spiel bleibt temporei<strong>ch</strong><br />
und kann ohne Unterbru<strong>ch</strong> gespielt werden. Mit den lei<strong>ch</strong>t<br />
erotis<strong>ch</strong>en Bildern auf den Paravent-Elementen versu<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong>,<br />
den Gefühlen von Liebe und Leidens<strong>ch</strong>aft in dieser Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
gere<strong>ch</strong>t zu werden. Das Bühnenbild ist ein Teil des Spiels.<br />
Gelingt es mir, dass damit au<strong>ch</strong> etwas von Goldonis Italianità<br />
auf die Zus<strong>ch</strong>auerInnen überspringt – bin i<strong>ch</strong> sehr zufrieden.»<br />
Daten s. Inserat S. 25, Spielplan oder volkstheater-waedenswil.<strong>ch</strong><br />
nungen und verzwickte Situationen laden<br />
zum herzhaften Mitla<strong>ch</strong>en, Mitleiden und<br />
«Mitbluffen» ein. Unter der Regie von Rita<br />
Hagen üben derzeit drei Frauen und vier<br />
Männer intensiv ihre Rollen ein, damit<br />
bei den Aufführungen im September alles<br />
klappt.<br />
Na<strong>ch</strong> dem Umbau unseres früheren<br />
Aufführungslokals, des Löwensaals in<br />
Andelfingen, sind dort leider für uns keine<br />
Aufführungen mehr mögli<strong>ch</strong>!<br />
Für die <strong>Theater</strong>saison 2011 hofft die<br />
Leuebühne jedo<strong>ch</strong> im Zür<strong>ch</strong>er Weinland,<br />
wo die Vereinswurzeln sind, ein neues<br />
Zuhause gefunden zu haben. Zum Glück<br />
muss aber au<strong>ch</strong> in diesem Jahr niemand<br />
auf die beliebten Aufführungen verzi<strong>ch</strong>ten.<br />
Im Reformierten Kir<strong>ch</strong>gemeindehaus<br />
in Oberwinterthur wird dem Verein ein<br />
einmaliges Gastre<strong>ch</strong>t gewährt.<br />
Somit freuen si<strong>ch</strong> alle Beteiligten auf<br />
viele «alte» und neue <strong>Theater</strong>fans.<br />
Daten siehe Inserat S. 27 und Spielplan<br />
oder leuebuehne.<strong>ch</strong>.
CARLO GOLDONI<br />
ROSAURA DOTTORE ROSAURA<br />
BEATRICE ROSAURA ARLECCHINO<br />
ROSAURA FLORINDO ROSAURA<br />
OTTAVIO ROSAURA<br />
LIEBE, LIST<br />
UND LEIDENSCHAFT<br />
FLORENTINA ROSAURA<br />
LELIO ROSAURA FLAVIA ROSAURA<br />
DIANA ROSAURA FLORINDA<br />
ROSAURA FLAMINIA ROSAURA<br />
MOMOLO ROSAURA ISABELLA<br />
ROSAURA<br />
KALTHAUS DER ZHAW WÄDENSWIL<br />
4. / 9. / 10. / 11. / 12. / 15. / 16. / 17. /18. / 22. / 23. / 24. / 25. SEPTEMBER<br />
AUFFÜHRUNGEN UM 20 UHR, SONNTAGS 17 UHR<br />
INFOS UND VORVERKAUF : WWW.VOLKSTHEATER-WAEDENSWIL.CH<br />
AB 1.9. : TEL. 044 780 89 66<br />
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Öffnungszeiten <strong>Theater</strong>und<br />
Fasna<strong>ch</strong>tsladen<br />
Mittwo<strong>ch</strong> und Freitag:<br />
09.00–11.30 Uhr<br />
13.00–17.00 Uhr<br />
Samstag:<br />
na<strong>ch</strong> Vereinbarung<br />
Secondhand Waldibrücke, 6032 Emmen, Telefon 041 269 00 30<br />
tagliatElle<br />
Ein selbstentwickeltes <strong>Theater</strong>stück<br />
über drei Garderobenfrauen –<br />
witzig, dramatis<strong>ch</strong>, unverglei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />
Regie: Thomy Truttmann<br />
Ettingerstrasse 29<br />
4147 Aes<strong>ch</strong> BL<br />
Kleinbühne Chupferturm S<strong>ch</strong>wyz<br />
Freitag, 27. August 2010, 20.15 Uhr<br />
Samstag, 28. August 2010, 20.15 Uhr<br />
Freitag, 10. September 2010, 20.15 Uhr<br />
Samstag, 11. September 2010, 20.15 Uhr<br />
<strong>Theater</strong> Pavillon Luzern<br />
Samstag, 16. Oktober 2010, 20.15 Uhr<br />
mehr <strong>Infos</strong> auf <strong>www</strong>.tagliatElle.<strong>ch</strong><br />
aKTUelle PreMiereN | SPoTlI<strong>ch</strong>T<br />
E-mail: verleih@kostuemkaiser.<strong>ch</strong><br />
<strong>www</strong>.kostuemkaiser.<strong>ch</strong><br />
Mit über 40’000<br />
Kostümen bleibt kein<br />
Wuns<strong>ch</strong> unerfüllt!<br />
Requisiten, S<strong>ch</strong>uhe, Waffen<br />
oder Perücken stehen<br />
zu Ihrer Verfügung.<br />
Rufen Sie einfa<strong>ch</strong> an!<br />
Tel. 061/751 52 51<br />
Fax 061/751 55 51<br />
TheaTer-ZyTig 1089 25
ild: zvg<br />
SPoTlI<strong>ch</strong>T i aKTUelle PreMiereN<br />
Kleine Bühne effretikon<br />
Besu<strong>ch</strong>szeit<br />
Die Kleine Bühne Effretikon, eine Gruppierung des Vereins<br />
<strong>Theater</strong>Platz Effretikon, spielt «Besu<strong>ch</strong>szeit», ein Einakterzyklus<br />
von Felix Mitterer. «Besu<strong>ch</strong>szeit» spielt im Altersheim,<br />
im Gefängnis, in der Nervenheilanstalt und im Krankenhaus.<br />
In jenen Anstalten also, in denen man Mens<strong>ch</strong>en <strong>unter</strong>bringt,<br />
die krank sind oder alt oder aufsässig oder kriminell. In jeder<br />
dieser Anstalten ist der Mens<strong>ch</strong> ausgeliefert und entmündigt,<br />
in der einen mehr, in der anderen weniger. Au<strong>ch</strong> die Besu<strong>ch</strong>er<br />
26<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
sind Einges<strong>ch</strong>lossene, Gefangene im gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Zwang,<br />
die ni<strong>ch</strong>t aus ihrer Haut heraus können. In jedem Einakter kommen<br />
jeweils zwei Mens<strong>ch</strong>en zusammen, die si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts mehr<br />
zu sagen haben, si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verstehen oder aneinander vorbei<br />
reden.<br />
«Besu<strong>ch</strong>szeit» entstand Anfang der 70er Jahre aus Hörspielen.<br />
Die Uraufführung fand 1985 in Wien statt. In der Folge entwickelte<br />
es si<strong>ch</strong> zu Mitterers meist aufgeführtem Stück und wurde<br />
in mehrere Spra<strong>ch</strong>en übersetzt. Mitterer führt in seinen Werken<br />
die Tradition des Volksstücks weiter. Es sind vor allem Aussenseiter,<br />
Ausgestossene, Opfer der Gesells<strong>ch</strong>aft, Behinderte die<br />
Felix Mitterer in seinen Werken bes<strong>ch</strong>reibt. Dies erklärt si<strong>ch</strong><br />
mit seiner Lebensges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te: «I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reibe immer dasselbe<br />
Stück – über irgendwel<strong>ch</strong>e ausgegrenzte Mens<strong>ch</strong>en. Vor einiger<br />
Zeit ist mir aufgefallen, dass in jedem Stück ein Idiot vorkommt.<br />
Und dieser Idiot bin immer i<strong>ch</strong>. I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reibe über mi<strong>ch</strong>, über<br />
meine Herkunft, obwohl i<strong>ch</strong> nie rein autobiographis<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>rieben<br />
habe». Mitterers Figuren spre<strong>ch</strong>en in seinen Stücken natürli<strong>ch</strong>en<br />
Dialekt um alltägli<strong>ch</strong>e Kommunikation darzustellen.<br />
Daten siehe Inserat, Spielplan oder kleinebuehneeffretikon.<strong>ch</strong>
Aufführungsort<br />
Mehrzweckhalle Riet, Balga<strong>ch</strong><br />
Aufführungszeiten<br />
Fr / Sa 18.15 Apéro / 19.00 Na<strong>ch</strong>tessen / 20.00 Aufführung<br />
So 17.00 Apéro / 17.45 Na<strong>ch</strong>tessen / 18.45 Aufführung<br />
Mi 18.45 Apéro / 19.30 Aufführung<br />
Eintrittspreise<br />
Fr / Sa / So Fr. 54.– (inkl. Apéro und Na<strong>ch</strong>tessen)<br />
Mi Fr. 35.– (inkl. Apéro)<br />
Aufführungsdaten<br />
Freitag, 8. Oktober 2010 Premiere<br />
Samstag, 9. Oktober 2010 Aufführung<br />
Sonntag, 10. Oktober 2010 Aufführung<br />
Mittwo<strong>ch</strong>, 13. Oktober 2010 Aufführung<br />
Freitag, 15. Oktober 2010 Aufführung<br />
Samstag, 16. Oktober 2010 Aufführung<br />
Sonntag, 17. Oktober 2010 Aufführung<br />
Mittwo<strong>ch</strong>, 20. Oktober 2010 Aufführung<br />
Samstag, 23. Oktober 2010 Aufführung<br />
Mittwo<strong>ch</strong>, 27. Oktober 2010 Aufführung<br />
Freitag, 29. Oktober 2010 Aufführung<br />
Samstag, 30. Oktober 2010 Aufführung<br />
Sonntag, 31. Oktober 2010 Derniere<br />
Vorverkauf<br />
ab 1. August 2010<br />
<strong>www</strong>.nostalgietheater.<strong>ch</strong> und zusätzli<strong>ch</strong><br />
ab 9. August 2010<br />
Alpha RHEINTAL Bank, Balga<strong>ch</strong><br />
Telefon 0840 011 011<br />
Aufführungen:<br />
Fr 17. Sept. 2010, 20.15 Uhr<br />
Sa 18. Sept. 2010, 20.15 Uhr<br />
So 19. Sept. 2010, 17.00 Uhr<br />
Mi 22. Sept. 2010, 20.15 Uhr<br />
Fr 24. Sept. 2010, 20.15 Uhr<br />
Sa 25. Sept. 2010, 20.15 Uhr<br />
Im weiss�n<br />
Rössl<br />
Patronat : Hauptsponsoren :<br />
aKTUelle PreMiereN i SPoTlI<strong>ch</strong>T<br />
Komödie von Gerald Bi<strong>ch</strong>inger und Hannes Vogler<br />
Mir händ alles,<br />
nume kei Gäld!<br />
Regie: Rita Hagen<br />
Eintrittspreis: 25.--<br />
Vorverkauf ab 31. August 2010<br />
Telefon 071 920 19 92 Montag bis Freitag<br />
18 – 20 Uhr oder <strong>www</strong>.leuebuehne.<strong>ch</strong><br />
Nostalgietheater Balga<strong>ch</strong><br />
8. – 31. Oktober 2010 2<br />
Rheintaler Kulturstiftung<br />
Aufführungen im Reformierten<br />
Kir<strong>ch</strong>gemeindehaus<br />
Oberwinterthur<br />
Hohlandstrasse 9, Winterthur<br />
<strong>www</strong>.s<strong>ch</strong>muck.<strong>ch</strong><br />
TheaTer-ZyTig 1089 27
SPoTlI<strong>ch</strong>T i SPielPlaN aUgUST–SePTeMBer<br />
28<br />
AArgAu<br />
UraUfführUng<br />
Freili<strong>ch</strong>tspektakel Aargau<br />
S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>ersepp II –<br />
…zrugg vom himmel<br />
von Rico Spring, Regie: Rico Spring,<br />
4., 5., 6., 7., 11., 12., 13., 14., 18.,<br />
19., 20., 21., 25., 26., 27., 28. Aug., je<br />
20.15h, Amphitheater Windis<strong>ch</strong>, VVK:<br />
079 857 57 22 (Mo–Fr 11–17h) oder<br />
<strong>www</strong>.freili<strong>ch</strong>t-spektakel.<strong>ch</strong><br />
<strong>Theater</strong> WIWA<br />
Timm Thaler oder Das verkaufte<br />
La<strong>ch</strong>en<br />
von Martin Willi, frei na<strong>ch</strong> James<br />
Krüss, Regie: Anja Grimbi<strong>ch</strong>ler, 10.<br />
Sept. (Premiere), 12. (14h), 17., 18.,<br />
19. (14h), 24., 25., 26. (14h) Sept., je<br />
19h, S<strong>ch</strong>üüre, Hinterer Wasen, Laufenburg,<br />
VVK: <strong>www</strong>.theaterwiwa.<strong>ch</strong><br />
BAsel lAnd<br />
Laienbühne Pratteln<br />
alles s<strong>ch</strong>reegi Vögel<br />
Regie: Samuel Bally, 7. Aug. (Premiere),<br />
11., 12., 13., 14., 18., 19., 20.,<br />
21. Aug., je 20.15h, S<strong>ch</strong>loss Pratteln,<br />
VVK: 061 821 20 72, Info: <strong>www</strong>.<br />
laienbuehne-pratteln.<strong>ch</strong><br />
Bern<br />
UraUfführUng<br />
Lands<strong>ch</strong>aftstheater Ballenberg<br />
farinet, der fals<strong>ch</strong>münzer<br />
von Markus Keller, Regie: Reto Lang,<br />
4., 5., 6., 7., 11., 12., 13., 14., 18., 19.,<br />
20., 21. August, je 20.15, Freili<strong>ch</strong>tmuseum<br />
Ballenberg Haus Adelboden (Eingang<br />
Ost Brienzwiler), VVK: 033 952<br />
10 44 oder <strong>www</strong>.lands<strong>ch</strong>aftstheaterballenberg.<strong>ch</strong><br />
S<strong>ch</strong>lossspiele Jegenstorf<br />
Ds verlorne Lied<br />
na<strong>ch</strong> Rudolf von Tavel, Regie: Marlise<br />
Fis<strong>ch</strong>er, 3., 5., 6., 7., 8. Aug., je<br />
20.15h, S<strong>ch</strong>losspark Jegenstorf, VVK:<br />
031 761 28 15 (Mo–Fr 14–16h, info:<br />
<strong>www</strong>.s<strong>ch</strong>lossspiele-jegenstorf.<strong>ch</strong><br />
Freili<strong>ch</strong>ttheater Lueg<br />
Wo die hirs<strong>ch</strong>lein seufzen<br />
von Ulri<strong>ch</strong> Frey, Regie: Rolf S<strong>ch</strong>o<strong>ch</strong>, 4.<br />
Aug. (Premiere), 6., 7., 11., 12., 13.,<br />
14., 18., 19., 20., 21., 25., 26., 27.<br />
Aug, 1., 2., 3., 4. Sept., je 20.30h,<br />
Bei Landgasthof Lueg 3413 Kaltacker,<br />
VVK: 0900 92 91 90 (1.11/mion.) oder<br />
<strong>www</strong>.inszene-ticket.<strong>ch</strong>, info: <strong>www</strong>.freili<strong>ch</strong>ttheaterlueg.<strong>ch</strong><br />
UraUfführUng<br />
Freili<strong>ch</strong>ttheater Moosegg<br />
Ei<strong>ch</strong>büehlers<strong>ch</strong> - Chummerbueb<br />
von Marcel Reber na<strong>ch</strong> Simon Gfeller,<br />
Regie: Peter Leu, 3., 4., 5., 6., 7., 10.,<br />
11., 12., 13., 14., 17., 18., 19., 20.,<br />
21. Aug., je 20.15h, Freili<strong>ch</strong>tbühne<br />
Moosegg, VVK: 0900 10 11 12 (1.19/<br />
min) oder <strong>www</strong>.ticketeria.org, Info:<br />
<strong>www</strong>.leu-enterprises.<strong>ch</strong><br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
<strong>Theater</strong> Madame Bissegger<br />
Ostermundigen<br />
Q (= Kuh)<br />
Regie: Thomas S<strong>ch</strong>eidegger, 3., 5., 6.,<br />
7., 10., 12., 13., 14., 17., 19., 20., 21.,<br />
24., 26., 27., 28., 31. Aug., 2., 3., 4.,<br />
7., 9., 10., 11., 14., 16., 17., 18. Sept.,<br />
je 20.30h, Steigrüebli Ostermundigen,<br />
VVK: 0900 92 91 90 (1.11/m) oder<br />
<strong>www</strong>.inszene.<strong>ch</strong>, Info: <strong>www</strong>.madamebissegger.<strong>ch</strong><br />
UraUfführUng<br />
Freili<strong>ch</strong>ttheater Rüeggisberg<br />
Vehdokter<br />
von Fritz Guggisberg, Regie: Urs Hirs<strong>ch</strong>i,<br />
3., 5., 6. Aug., je 20h, Rüeggisberg,<br />
VVK: 031 808 17 77 oder <strong>www</strong>.<br />
vehdokter.<strong>ch</strong><br />
UraUfführUng<br />
S<strong>ch</strong>lossSpiele Thun<br />
Tatort Thun – Dr fall fulehung<br />
von Ueli Bi<strong>ch</strong>sel, Regie: Ueli Bi<strong>ch</strong>sel,<br />
3. Aug. (Premiere), 6., 7., 10., 11.,<br />
15., 17., 18., 20., 21., 24., 25., 27.,<br />
28., 31. Aug., 1., 3., 4., 7., 8., 10.,<br />
11. Sept., je 20h, Stationentheater<br />
ab S<strong>ch</strong>losshof Thun, VVK: 079 843 59<br />
34 (Mo–Fr 9–11h), info: <strong>www</strong>.s<strong>ch</strong>lossspielethun.<strong>ch</strong><br />
Graubünden<br />
<strong>Theater</strong> GR Rei<strong>ch</strong>enau<br />
Der Bär / Der heiratsantrag<br />
von Antonin Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>ow, Regie: Marco<br />
Gieriet, 24. Aug. (Premiere), 25.,<br />
26. Aug., 1., 2., 3.Sept., je 20.30h,<br />
S<strong>ch</strong>loss Rei<strong>ch</strong>enau, VVK: 081 641 10<br />
44, Info: <strong>www</strong>.gr-theater.<strong>ch</strong><br />
Luzern<br />
Seniorentheater Kriens<br />
ho<strong>ch</strong>muet <strong>ch</strong>ond vor dem fall<br />
von Hedi Wehrli/Joe Stadelmann,<br />
Regie: Josette Gillmann-Mahler, 21.<br />
Sept. (Premiere), 22. (17h), 23.,<br />
24. Sept., je 19.30h, <strong>Theater</strong> Scala<br />
Luzernerstr. 15 Kriens<br />
S<strong>ch</strong>weizer erSTaUfführUng<br />
<strong>Theater</strong>gesells<strong>ch</strong>aft Meggen<br />
wo<strong>ch</strong>enend und Sonnens<strong>ch</strong>ein<br />
von Christian Struppeck, Regie: Josette<br />
Gillmann, musik. Leitung: Beat Wurmet,<br />
6., 7., 8., 12., 13., 14., 20., 21.,<br />
27., 28. Aug., je 20.15h, Freili<strong>ch</strong>tbühne<br />
Gottlieben Meggen, VVK: 041 377 14<br />
86 (Mo, Di, Do, Fr 17–18h) oder <strong>www</strong>.<br />
tgm.<strong>ch</strong><br />
ObwaLden<br />
eis <strong>Theater</strong> Giswil<br />
hals über Kopf<br />
von Jean-Claude Danaud, Regie: Renate<br />
Adam, 13., 14. Aug., je 21h (Freili<strong>ch</strong>t),<br />
Landgasthof Zollhaus Giswil,<br />
VVK: 041 675 11 72 oder info@<br />
zollhaus-sa<strong>ch</strong>seln.<strong>ch</strong>, 10., 14. Sept.,<br />
je 20.30h, Kollegibühne Sarnen, VVK:<br />
041 660 50 44 oder <strong>www</strong>.kulturfenster.<strong>ch</strong><br />
Sankt Gallen<br />
Nostalgietheater Balga<strong>ch</strong><br />
Im weissen Rössl<br />
Hans Müller/Erik Charell, Regie: Willy<br />
Hutter, mus. Leit.: Morten Qvenild,<br />
8. Okt. (Premiere), 9., 10., 13., 15.,<br />
16., 17., 20., 23., 27., 29., 30., 31.<br />
Okt., Aufführungs- und Essenszeiten<br />
s. Website, MZH Riet Balga<strong>ch</strong>, VVK:<br />
0840 011 011 (ab 9. Aug.) oder <strong>www</strong>.<br />
nostalgietheater.<strong>ch</strong><br />
<strong>Theater</strong>gruppe St. Otmar St. Gallen<br />
Mein Freund Harvey<br />
von Mary Chase, Regie: Isabelle Re<strong>ch</strong>steiner,<br />
4. Sept. (Premiere), 8., 10.,<br />
11., 15., 17., 18., 22., 24., 25. Sept., je<br />
20h, Curlinghalle Ler<strong>ch</strong>enfeld Zür<strong>ch</strong>erstrasse<br />
152a 9014 St. Gallen, VVK:<br />
071 228 84 76 oder <strong>www</strong>.theatergruppe-stotmar.<strong>ch</strong><br />
(ab 16. Aug.)<br />
S<strong>ch</strong>affhauSen<br />
Kleine Bühne s<strong>ch</strong>affhausen<br />
Der Besu<strong>ch</strong> der alten Dame<br />
von Friedri<strong>ch</strong> Dürrenmatt, Regie: Walter<br />
Millns, 8. Sept. (19.30h, Premiere),<br />
11., 12. Sept., je 17.30h, 14. Sept.<br />
19.30h, Stadttheater S<strong>ch</strong>affhausen,<br />
Info: <strong>www</strong>.kleinebuehne.<strong>ch</strong><br />
S<strong>ch</strong>wyz<br />
URaUFFüHRUng<br />
tagliatElle<br />
Für garderobe wird ni<strong>ch</strong>t gehaftet<br />
Eigenproduktion, Regie: Thomy Truttmann,<br />
27. Aug. (Premiere) 28. Aug,<br />
10., 11. Sept., je 20.15, Kleinbühne<br />
Chupferturm S<strong>ch</strong>wyz, VVK: 041 811<br />
18 14, 16. Okt., 20.15h, <strong>Theater</strong> Pavillon<br />
Luzern, Info: <strong>www</strong>.tagliatelle.<strong>ch</strong><br />
<strong>Theater</strong>gruppe Chärnehus Einsiedeln<br />
Lo<strong>ch</strong>matt<br />
von Paul Steinmann, Regie: Livio<br />
Andreina, Musik: Hans Hassler, 4. Aug.<br />
(Premiere), 6., 7., 11., 12., 13., 14.,<br />
18., 19., 20., 21., 25., 26., 27., 28.<br />
Aug., 1., 2., 3., 4. Sept., je 20.45h,<br />
im Park Bibliothek Werner Oe<strong>ch</strong>slin,<br />
VVK: 055 418 40 75 oder <strong>www</strong>.<strong>ch</strong>aernehus.<strong>ch</strong><br />
Solothurn<br />
eis <strong>Theater</strong> Giswil<br />
Hals über Kopf<br />
von Jean-Claude Danaud, Regie: Renate<br />
Adam, 17. Sept., 20.15h, Pfarreizentrum<br />
Selza<strong>ch</strong>, VVK: 032 641 24 34<br />
walliS<br />
<strong>Theater</strong>verein Saas-Fee<br />
Drei Männer im S<strong>ch</strong>nee<br />
von Eri<strong>ch</strong> Kästner, Regie: Ady Summermatter,<br />
18. Sept. (Premiere), 21.,<br />
23., 24., 26. (14h), 28., 29. Sept., 1.,<br />
2. Okt., Turnhalle Saas-Fee, VVK: 027<br />
957 25 47 oder milokarin@hotmail.<br />
com<br />
ZürI<strong>ch</strong><br />
leue Bühne andelfingen<br />
Mir händ alles, nume kei Gäld<br />
von gerald Bi<strong>ch</strong>inger/hannes Vogler,<br />
regie: rita hagen, 17. Sept. (Premiere),<br />
18., 19. (17h), 22., 24., 25. Sept.,<br />
je 20.15h, ref. Kgh Oberwinterthur<br />
hohlandstr. 7 8404 Winterthur, VVK:<br />
071 920 19 92 (ab 31. aug., Mo–Fr<br />
18–20 Uhr) oder <strong>www</strong>.leuebuehne.<strong>ch</strong><br />
Bue<strong>ch</strong>emer Freili<strong>ch</strong>tspiel<br />
Die s<strong>ch</strong>warze Spinne<br />
von Jeremias gotthelf, regie: Thomas<br />
ganz, 1., 3., 6., 7., 8., 10., 13., 14.,<br />
15., 17., 20., 21., 22. aug., je 21h (Vorspiel<br />
ab 20.30h), Talwiese ob Bu<strong>ch</strong> am<br />
ir<strong>ch</strong>el, VVK: <strong>www</strong>.s<strong>ch</strong>warze-spinne.<strong>ch</strong><br />
<strong>Theater</strong>Platz effretikon<br />
Besu<strong>ch</strong>szeit<br />
Vier einakter; abstellgleis, Die Verbre<strong>ch</strong>erin,<br />
Weizen auf der autobahn,<br />
Man versteht ni<strong>ch</strong>ts von Felix Mitterer,<br />
regie: g. roth/a. Pats<strong>ch</strong>eider, 24.<br />
Sept. (Premiere), 25.Sept, je 19.30h,<br />
S<strong>ch</strong>ule S<strong>ch</strong>limperg S<strong>ch</strong>limpergstrasse<br />
18 effretikon, 29., 30. Sept.,<br />
je 19.30h, Keller62 rämistrasse 62<br />
Züri<strong>ch</strong>, VVK: <strong>www</strong>.kleinebuehneeffretikon.<strong>ch</strong>,<br />
info: <strong>www</strong>.theaterplatzeffretikon.<strong>ch</strong><br />
Volkstheater Wädenswil<br />
liebe, list und leidens<strong>ch</strong>aft<br />
von carlo goldoni, regie: helmut<br />
Jaekel, 4. Sept. (Premiere), 8., 9., 10.,<br />
11., 12. (17h), 15., 16., 17., 18., 22.,<br />
23., 24., 25. Sept., je 20h, Kalthaus<br />
ZhaW Wädenswil, VVK: 044 780 89<br />
66 (ab 1. Sept.) oder <strong>www</strong>.volkstheater-waedenswil.<strong>ch</strong><br />
<strong>Theater</strong>gruppe Zollikon<br />
ein idealer Gatte<br />
von Oscar Wilde, regie: Karin Benzangele,<br />
17. Sept. (Premiere), 18., 22.,<br />
23., 24., 25. Sept., je 20h, gemeindesaal<br />
Zollikon, VVK: 079 858 79<br />
90 oder 044 391 22 55 oder <strong>www</strong>.<br />
theatergruppe-zollikon.<strong>ch</strong><br />
Wenn Inserate,<br />
dann in der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong>.<br />
Ab 170 Franken bei Tausenden<br />
von <strong>Theater</strong>fans.<br />
(Vorberi<strong>ch</strong>t mit Foto inkl.!)<br />
Mediablatt <strong>unter</strong> theaterzytig.<strong>ch</strong>,<br />
(kontakte)<br />
Inserate- und redaktionss<strong>ch</strong>luss<br />
für die kommende<br />
Ausgabe: 5. Sept. 2010
<strong>Theater</strong>gruppe Chärnehus<br />
spielt<br />
LOCHMATT<br />
Ein Mundartstück von Paul Steinmann<br />
na<strong>ch</strong> einer Idee von Zeno S<strong>ch</strong>neider<br />
Uraufführung<br />
Première Mittwo<strong>ch</strong>, 4. August 2010 im Park Bibliothek Werner Oe<strong>ch</strong>slin<br />
Regie Livio Andreina<br />
Musik Hans Hassler<br />
Ausstattung Anna Maria Glaudemans Andreina<br />
<strong>Theater</strong>beiz geöffnet ab 19.00 Uhr<br />
Vorverkauf ab 12. Juli 2010: Paracelsus-Apotheke 8840 Einsiedeln 055 418 40 75<br />
oder online: <strong>www</strong>.<strong>ch</strong>aernehus.<strong>ch</strong><br />
Aufführungsdaten: August 4./ 6./ 7./ 11./ 12./ 13./ 14./ 18./ 19./ 20./ 21./ 25./ 26./ 27./ 28.<br />
September 1./ 2./ 3./ 4. Beginn 20.45 Uhr Eintrittspreise: Fr. 30.–/25.–<br />
aKTUelle PreMiereN i SPoTlI<strong>ch</strong>T<br />
TheaTer-ZyTig 1089 29
SPoTlI<strong>ch</strong>T i S<strong>ch</strong>lUSSaPPlaUS<br />
Der Vorhang<br />
es kommt weniger darauf an,<br />
was man leistet,<br />
als viel mehr darauf,<br />
wo man es leistet.<br />
Viele grosse Komiker spielten<br />
anfangs tragis<strong>ch</strong>e rollen, so<br />
au<strong>ch</strong> Johann Nestroy. aber der<br />
Wiener <strong>Theater</strong>direktor carl,<br />
der für so etwas ein ‹gespür›<br />
hatte, wollte ihm immer wieder<br />
komis<strong>ch</strong>e rollen zuteilen!<br />
«Das gewöhn i<strong>ch</strong> ihm ab»,<br />
s<strong>ch</strong>wor Nestroy, als man ihm<br />
den «Sansquartir» in der von<br />
ihm bearbeiteten Posse «Zwölf<br />
Mäd<strong>ch</strong>en in Uniform» zus<strong>ch</strong>ickte.<br />
«i<strong>ch</strong> spiel den so versoffen,<br />
übertrieben grotesk, dass mi<strong>ch</strong><br />
die leute auspfeifen und i<strong>ch</strong> von<br />
den blöden, komis<strong>ch</strong>en rollen<br />
ein für allemal eine ruh hab!» –.<br />
an diesem abend wurde Nestroy<br />
als Komiker entdeckt!<br />
30<br />
TheaTer-ZyTig 1089<br />
Johann Nepomuk Nestroy<br />
Der zaundürre, geniale Nestroy<br />
und sein kugelrunder gegensatz,<br />
der grosse Komiker<br />
Wenzel S<strong>ch</strong>olz, mussten im<br />
Wiener carltheater, gemäss der<br />
damals übli<strong>ch</strong>en Vertragsklausel,<br />
au<strong>ch</strong> in Klassikern kleine<br />
rollen spielen.<br />
So mussten in S<strong>ch</strong>illers ‹Wilhelm<br />
Tell› Nestroy als Friesshart<br />
und S<strong>ch</strong>olz als leuthold den Tell<br />
gefangen nehmen, «weil er<br />
dem hut ni<strong>ch</strong>t reverenz erwiesen!»<br />
Das wurde zunä<strong>ch</strong>st no<strong>ch</strong> mit<br />
leidli<strong>ch</strong>em ernst deklamiert. in<br />
der Folge, aber wiederholten<br />
beide im Duo diesen Satz überall<br />
dort; wo er ni<strong>ch</strong>t hinpasste.<br />
gessler: «Vera<strong>ch</strong>test du so<br />
deinen Kaiser, Tell, dass du…»<br />
Nestroy und S<strong>ch</strong>olz (<strong>unter</strong>bre<strong>ch</strong>end):<br />
«…dem hut ni<strong>ch</strong>t<br />
reverenz erwiesen?» Tell: «aus<br />
Unbeda<strong>ch</strong>t, ni<strong>ch</strong>t aus Vera<strong>ch</strong>tung<br />
eurer ist‘s ges<strong>ch</strong>ehen – » ,<br />
Nestroy und S<strong>ch</strong>olz (wie oben):<br />
«Dass du dem hut ni<strong>ch</strong>t reverenz<br />
erwiesen.»<br />
gessler zu Tell: «Du liebst das<br />
Seltsame –»<br />
Nestroy und S<strong>ch</strong>olz: «Weil er<br />
dem hut ni<strong>ch</strong>t reverenz erwiesen.»<br />
Das ging so fort, bis das Publikum<br />
in s<strong>ch</strong>allendes gelä<strong>ch</strong>ter<br />
ausbra<strong>ch</strong>. anderntags bekamen<br />
die beiden übeltäter einen<br />
Strafzettel, aber glei<strong>ch</strong>zeitig<br />
die Mitteilung, dass ihnen die<br />
übernahme kleiner rollen in<br />
Klassikern erlassen sei.<br />
«Weil wir dem hut ni<strong>ch</strong>t reverenz<br />
erwiesen!» s<strong>ch</strong>munzelte<br />
Nestroy.<br />
fällt<br />
Nestroy wurde wiederholt<br />
wegen seines gewagten improvisierens<br />
in haft genommen,<br />
ohne dass er si<strong>ch</strong> deshalb reumütig<br />
gebessert hätte. in Brünn<br />
hatte ihn der Polizeivorstand<br />
hofrat Mut bereits dreimal<br />
verwarnen lassen, als Nestroy,<br />
statt seiner rolle gemäss «Mut,<br />
Kasperle, Mut!» zu sagen,<br />
ausrief: «Mut, alleweil Mut! Mir<br />
hängt der Mut s<strong>ch</strong>on zum hals<br />
heraus!»<br />
Nestroy musste binnen vierundzwanzig<br />
Stunden Brünn<br />
verlassen!<br />
in Wien hatte Nestroy wiederholt<br />
auseinandersetzungen mit<br />
dem rezensenten Wiest, den er<br />
hasste. als er als Diener Johann<br />
in seiner Posse «Zu ebener<br />
erde und im ersten Stock»<br />
Kartentis<strong>ch</strong>e herzuri<strong>ch</strong>ten hatte,<br />
improvisierte er: «Merkwürdig,<br />
dass das geistrei<strong>ch</strong>ste Spiel –<br />
Whist – den glei<strong>ch</strong>en Namen<br />
hat; wie der dümmste Mens<strong>ch</strong><br />
von Wien!«<br />
Das gab drei Tage arrest!<br />
im Wien herrs<strong>ch</strong>te <strong>unter</strong> der<br />
Bevölkerung grosse aufregung,<br />
als die Bäckermeisterinnung<br />
den Bes<strong>ch</strong>luss bekannt gab, die<br />
Semmeln kleiner zu ma<strong>ch</strong>en.<br />
Nestroy, immer bestrebt, au<strong>ch</strong><br />
aktuell zu sein, ers<strong>ch</strong>ien in<br />
einem Frack auf der Bühne,<br />
dessen Knöpfe aus Miniatursemmeln<br />
bestanden. Darüber<br />
entstand grosse aufregung, die<br />
Bäckergenossens<strong>ch</strong>aft wollte<br />
den berühmten Komiker geri<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />
verklagen und Nestroy<br />
bekam tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> 48 Stunden<br />
arrest wegen Beleidigung des<br />
ehrsamen handwerks. als er<br />
wieder auftrat, liess er si<strong>ch</strong> von<br />
seinem gegenspieler auf der<br />
Bühne fragen, wie es ihm denn<br />
im gefängnis ergangen wäre:<br />
«Oh, re<strong>ch</strong>t gut!» erwiderte Nestroy.<br />
«Die To<strong>ch</strong>ter des gefängnisdirektors<br />
war so lieb und hat<br />
mir immer die Semmeln dur<strong>ch</strong>s<br />
S<strong>ch</strong>lüssello<strong>ch</strong> g‘s<strong>ch</strong>obn.»<br />
Nestroy liess si<strong>ch</strong> in einer lustigen<br />
gesells<strong>ch</strong>aft dazu bewegen,<br />
einige lieder zu singen. als man<br />
fragte, von wem der Text wäre,<br />
legte Nestroy die hand aufs<br />
herz, um anzudeuten, dass er<br />
der Verfasser wäre, und sagte:<br />
«Und jetzt bitte dem Verfasser<br />
au<strong>ch</strong> ein glas Wein einzus<strong>ch</strong>enken.»<br />
Da wollte jemand in der gesells<strong>ch</strong>aft<br />
no<strong>ch</strong> witziger sein als<br />
Nestroy und sagte: «Das herz<br />
trinkt ni<strong>ch</strong>t!»<br />
«Meines s<strong>ch</strong>on», erwiderte Nestroy,<br />
«denn i<strong>ch</strong> hab‘ das herz auf<br />
der Zunge.»<br />
Se<strong>ch</strong>s Jahre leitete Nestroy als<br />
sehr beliebter, herzensguter Direktor<br />
das Wiener carl-<strong>Theater</strong>.<br />
aber eigentli<strong>ch</strong> war seine Freundin<br />
Fräulein Weiler die leiterin.<br />
Und er war re<strong>ch</strong>t froh, sie viel<br />
bes<strong>ch</strong>äftigt zu wissen, so dass<br />
sie ni<strong>ch</strong>t seinen vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
aventüren na<strong>ch</strong>gehen konnte.<br />
aber einmal kam sie do<strong>ch</strong><br />
hinter eine ausgiebige «Felonie»,<br />
und na<strong>ch</strong> argem Wortwe<strong>ch</strong>sel<br />
s<strong>ch</strong>leuderte sie eine Salats<strong>ch</strong>üssel<br />
gegen den etwas einges<strong>ch</strong>ü<strong>ch</strong>terten<br />
Direktor Nestroy,<br />
der, dem Wurfges<strong>ch</strong>oss entgangen,<br />
s<strong>ch</strong>nell flü<strong>ch</strong>tete. Vom<br />
si<strong>ch</strong>eren Port verwies er die<br />
Weiler aus seiner Wohnung. am<br />
<strong>Theater</strong> atmete man über diese<br />
endli<strong>ch</strong> entfernte Tyrannis auf<br />
und meinte: «Nun wird alles nur<br />
na<strong>ch</strong> Nestroys Kopf gehn!»<br />
ein Witzbold bemerkte: «Die<br />
Salats<strong>ch</strong>üssel hat dies s<strong>ch</strong>on<br />
getan!»
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