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Medizinisch-pflegerischer Fachstandard PEG-/JET-PEG/PEJ-Anlage ...

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<strong>PEG</strong>-/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> und –Versorgung bei Erwachsenen Version 2<br />

DokuID: <strong>PEG</strong>_<strong>Anlage</strong>_Versorgung_V2.doc<br />

Vorlage: DR-Anweisung-VA-AA/V1<br />

<strong>Medizinisch</strong>-<strong>pflegerischer</strong><br />

<strong>Fachstandard</strong><br />

Dieser Ausdruck ist eine unkontrollierte Kopie.<br />

Jeder Mitarbeiter ist selbst dafür verantwortlich, dass<br />

seine Kopie mit der aktuellen Version übereinstimmt!<br />

Gesamtklinikum<br />

<strong>PEG</strong>-/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> und –<br />

Versorgung bei Erwachsenen Version:<br />

24.11.2010<br />

Arzt Pflege Verwaltung<br />

Zweck..................................................................................................................................................................1<br />

Geltungsbereich, Anwendung ............................................................................................................................1<br />

Beschreibung......................................................................................................................................................1<br />

1. Definition ...................................................................................................................................1<br />

2. Anmeldung zur <strong>PEG</strong>/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong>.............................................................................5<br />

3. Vorbereitung des Patienten / Nachsorge..................................................................................5<br />

4. Kostaufbau & Applikation..........................................................................................................6<br />

5. Verbandswechsel......................................................................................................................6<br />

Durchführung (s. auch Fotoreihe im Anhang):........................................................6<br />

Sonstiges ............................................................................................................................................................8<br />

Mitgeltende Unterlagen.......................................................................................................................................8<br />

Aufzeichnungen, Qualitätsnachweise.................................................................................................................8<br />

Anmerkungen .....................................................................................................................................................8<br />

Literatur .................................................................................................................................................8<br />

Vermerke ............................................................................................................................................................8<br />

Aktuelles Dokument ..............................................................................................................................8<br />

Historie ..................................................................................................................................................8<br />

Anhang................................................................................................................................................................9<br />

Zweck<br />

Zweck dieses Standards ist die einheitliche und sichere Versorgung von Patienten vor, während<br />

und nach der <strong>PEG</strong>-/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong>.<br />

Geltungsbereich, Anwendung<br />

Dieser <strong>Fachstandard</strong> ist für alle Mitarbeiter am Universitätsklinikum Freiburg verbindlich.<br />

Beschreibung<br />

1. Definition<br />

Die <strong>PEG</strong>/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> wird definiert als <strong>Anlage</strong> einer perkutanen endoskopisch platzierten<br />

Ernährungssonde.<br />

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<strong>PEG</strong>-/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> und –Versorgung bei Erwachsenen Version 2<br />

Terminologie 1<br />

<strong>PEG</strong>: Perkutane Endoskopische Gastrostomie � gastrale Sonde (s. Abb. 1)<br />

Abbildung 1) <strong>PEG</strong> (Schema)<br />

<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>: JEjunal Tube through – <strong>PEG</strong> Platzierung einer jejunalen Sonde durch eine liegende <strong>PEG</strong> mit<br />

einem extrakorporalen Y-Stück mit folgenden Zugängen (s. Abb. 2a-c:) Aufdruck „i“:<br />

Intestinales / Jejunales Lumen, Aufdruck „g“: Gastrales Lumen<br />

Abbildung 2a) <strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong> (Schema)<br />

DokuID: <strong>PEG</strong>_<strong>Anlage</strong>_Versorgung_V2.doc<br />

Vorlage: DR-Anweisung-VA-AA/V1<br />

Dieser Ausdruck ist eine unkontrollierte Kopie.<br />

Jeder Mitarbeiter ist selbst dafür verantwortlich, dass<br />

seine Kopie mit der aktuellen Version übereinstimmt!<br />

„i“ � Intestinales<br />

/ Jejunales Lumen<br />

„g“ � Gastrales<br />

Lumen<br />

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<strong>PEG</strong>-/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> und –Versorgung bei Erwachsenen Version 2<br />

Abbildung 2b) <strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>: Gastrales und intestinales/jejunales Lumen & Verbindung des<br />

intestinalen/jejunalen Zugangsende/Lumen mit dem Ansatzstück (verschlossen)<br />

DokuID: <strong>PEG</strong>_<strong>Anlage</strong>_Versorgung_V2.doc<br />

Vorlage: DR-Anweisung-VA-AA/V1<br />

Verbindung des intestinalen/jejunalen<br />

Zugangsende/Lumen mit dem<br />

Ansatzstück (verschlossen)<br />

„i“ � Intestinales<br />

/ Jejunales Lumen<br />

„g“ � Gastrales<br />

Lumen<br />

Abbildung 2c) <strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>: Kontrolle der Verbindung des intestinalen/jejunalen Zugangsende/Lumen mit<br />

dem Ansatzstück<br />

Verbindung des intestinalen/jejunalen<br />

Zugangsende/Lumen mit dem<br />

Ansatzstück (geöffnet, Verbindung intakt)<br />

Dieser Ausdruck ist eine unkontrollierte Kopie.<br />

Jeder Mitarbeiter ist selbst dafür verantwortlich, dass<br />

seine Kopie mit der aktuellen Version übereinstimmt!<br />

Externe Seite<br />

Patientenseite<br />

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<strong>PEG</strong>-/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> und –Versorgung bei Erwachsenen Version 2<br />

<strong>PEJ</strong>: Perkutane Endoskopische Jejunostomie � jejunale Sonde (Synonym: EPJ) Abb. 3)<br />

Abbildung 3: <strong>PEJ</strong> (Schema)<br />

Button: Zweitsystem nach initialer <strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> (Ventilknopfsystem, i.d.R. mit Ballon als<br />

Rückhaltemechanismus, für Kinder oder mobile Patienten, relativ selten) (s. Abb. 4)<br />

Abbildung 4: Button (nach <strong>PEG</strong>) (Schema)<br />

DokuID: <strong>PEG</strong>_<strong>Anlage</strong>_Versorgung_V2.doc<br />

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Dieser Ausdruck ist eine unkontrollierte Kopie.<br />

Jeder Mitarbeiter ist selbst dafür verantwortlich, dass<br />

seine Kopie mit der aktuellen Version übereinstimmt!<br />

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<strong>PEG</strong>-/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> und –Versorgung bei Erwachsenen Version 2<br />

2. Anmeldung zur <strong>PEG</strong>/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong><br />

Die <strong>PEG</strong>/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> erfolgt in der Endoskopie der Abteilung Gastroenterologie der<br />

<strong>Medizinisch</strong>en Klinik (HG) oder der Endoskopie der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie in der<br />

Chirurgischen Klinik (EG). Die <strong>Anlage</strong> wird bei Bedarf (Beatmung o.ä.) auch in der anfordernden<br />

Abteilung durchgeführt.<br />

Telefonische Terminvereinbarung und Fax-Anmeldung mit Anmeldeformular bis auf weiteres:<br />

Medizin: Tel. 3303, Fax 3259<br />

Chirurgie: Tel. 2540, Fax 2543<br />

Bitte beachten: Bei massivem Aszites ist vorab zu klären, ob dieser eine Kontraindikation darstellt.<br />

Alle nicht-medizinischen und nicht-chirurgischen Stationen müssen das <strong>PEG</strong>/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong> -Set<br />

mitgeben (Standardsets: <strong>PEG</strong>-Gastral - Bessy-Nr. 50009105, <strong>PEG</strong>-Intestinal - Bessy-Nr. 50032438)<br />

3. Vorbereitung des Patienten / Nachsorge<br />

Sieben Tage vorher:<br />

Gerinnungshemmende Medikamente (z.B. Aspirin ® , Tyklid ® , Plavix ® , Marcumar ® ) durch<br />

behandelnden Arzt absetzen. Umsetzen auf niedermolekulares Heparin oder Heparinperfusor.<br />

Bei dringender Notwendigkeit einer Dauertherapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten<br />

vorher mit der jeweiligen Endoskopieabteilung telefonisch Kontakt aufnehmen und das<br />

Vorgehen abklären.<br />

Am Vortag:<br />

� Labor: BB, Quick, PTT/INR<br />

� Patient ab 22:00 Uhr nüchtern<br />

� Einverständniserklärung wurde erläutert und ist unterschrieben; bei eingerichteter Betreuung<br />

muss eine Einverständniserklärung durch den bestellten Betreuer oder einem Amtsrichter<br />

vorliegen.<br />

Am <strong>Anlage</strong>tag:<br />

� Heparinspritzenpumpe bei Abruf pausieren<br />

� subcutane niedermolekulare Heparine:<br />

o Vorabend: reguläre Gabe<br />

o <strong>Anlage</strong>tag: bis zur <strong>Anlage</strong> pausieren, Gabe nach der <strong>Anlage</strong> (ggf. nach Rücksprache<br />

mit Stationsarzt)<br />

� i.v.-Antibiose (sollte unmittelbar vor der Fahrt in die Endoskopie verabreicht werden):<br />

o vor <strong>Anlage</strong> in Abt. Allgemein- und Viszeralchirurgie:<br />

� Regelfall: Cefuroxim & Metronidazol<br />

� bei künstlichen Herzklappen / Herzfehlern: Gentamicin & Ampicillin<br />

o vor <strong>Anlage</strong> in Abt. Medizin II:<br />

� nach Rücksprache mit dem Arzt<br />

� auf ausreichende Mundpflege achten (ggf. antiseptische Mundspülung unmittelbar vor <strong>Anlage</strong>:<br />

Octenidol ® oder Chlorhexamed ® )<br />

� Peripheren i.v.-Zugang anlegen (wenn möglich rechter Unterarm)<br />

� Haarentfernung: s. IUK-Hygienestandard „Präoperative Vorbereitung der Patienten“ wenn<br />

erforderlich: Oberbauch bis Nabel<br />

� Brille, Schmuck, Zahnprothese, Nagellack entfernen<br />

� OP-Hemd anziehen (lassen)<br />

� Unterschriebene Einverständniserklärung, Akte, Kurve, Röntgenbilder, Anmeldeformular<br />

� Transport in die Endoskopie: auf Abruf & im Bett (bei Patienten aus Außenkliniken ist<br />

Transport zur Untersuchung sitzend möglich, Rücktransport liegend muss organisiert sein), s.<br />

auch Punkt 2<br />

Nach der <strong>Anlage</strong> 2 :<br />

DokuID: <strong>PEG</strong>_<strong>Anlage</strong>_Versorgung_V2.doc<br />

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seine Kopie mit der aktuellen Version übereinstimmt!<br />

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<strong>PEG</strong>-/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> und –Versorgung bei Erwachsenen Version 2<br />

� Relative Bettruhe (d.h. Aufstehen zum Gang zum WC und zum Waschbecken erlaubt) bis zum<br />

folgenden Morgen oder nach Anordnung<br />

� Vitalzeichenzeichenkontrolle auf Station: bis Patient wach ist (Häufigkeit nach Anordnung)<br />

� Beobachtung des Patienten auf Temperatur, Bauchschmerz und Übelkeit in den ersten fünf<br />

Tagen nach der <strong>Anlage</strong> der <strong>PEG</strong>/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong><br />

� Befahren der <strong>PEG</strong>/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong> ab dem Tag nach der <strong>Anlage</strong> nach Leitfaden „Enterale<br />

Ernährung über Sonde bei Erwachsenen“ oder nach Arztanordnung; notwendige<br />

Medikamente können mit dosierter Menge Flüssigkeit am <strong>Anlage</strong>tag verabreicht werden<br />

(Leitfaden Enterale Ernährung über Sonde bei Erwachsenen: Punkt 5)<br />

� Wann radiologische Lagekontrolle?<br />

� nur bei <strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>, wenn Sondenkost unmittelbar nach Gabe über das gastrale<br />

Lumen wieder abläuft<br />

4. Kostaufbau & Applikation<br />

Der Kostaufbau muss unter ärztlicher und <strong>pflegerischer</strong> Überwachung erfolgen. Das Dokument<br />

Leitfaden „Enterale Ernährung über Sonde bei Erwachsenen“ bietet einen Anhalt für den Kostaufbau<br />

und beantwortet Fragen zur Applikation der Sondenkost.<br />

5. Verbandswechsel<br />

• s. Hygienestandards zur Händehygiene, zum Verbandswechsel etc.<br />

• VW-Frequenz bei komplikationslosem Verlauf:<br />

nach <strong>Anlage</strong> in der Chirurgischen Klinik: nach <strong>Anlage</strong> in der <strong>Medizinisch</strong>en Klinik:<br />

� an Tag 2 und Tag 4 Vorstellung des<br />

Patienten und VW in der Chirurgischen<br />

Endoskopie oder bei stationären Patienten<br />

der Chirurgischen Klinik auf Station (bei<br />

unauffälligem Verband braucht<br />

zwischenzeitlich kein VW stattfinden)<br />

� ab 4. Tag: 2 x wöchentlich durch die Pflege<br />

auf Station (außer bei Auffälligkeiten)<br />

� beim Auftreten von Entzündungszeichen<br />

(Rötung, putride Sekretion, etc.) sind diese<br />

umgehend dem ärztlichen Personal<br />

mitzuteilen und der Endoskopie anzuzeigen<br />

Durchführung 3, 4 (s. auch Fotoreihe im Anhang):<br />

DokuID: <strong>PEG</strong>_<strong>Anlage</strong>_Versorgung_V2.doc<br />

Vorlage: DR-Anweisung-VA-AA/V1<br />

� durch die Pflege auf Station:<br />

� 1. Woche: 1x täglich ab 1. Tag nach<br />

der <strong>Anlage</strong><br />

� 2. Woche: 3 x wöchentlich<br />

� ab 3. Woche: 2 x wöchentlich<br />

� bei Auffälligkeiten der Wunde: Abstrich<br />

nehmen und in die Mikrobiologie schicken<br />

1. Info des Patienten, Händedesinfektion, Einmal-Handschuhe<br />

2. Entfernen des Verbandsmaterials<br />

3. Händedesinfektion, neue Einmal-Handschuhe<br />

4. Fixierung der Halteplatte öffnen, Halteplatte soweit zurückziehen, dass der Wundbereich sorgfältig<br />

gereinigt werden kann (zur Mobilisierung des Sondenschlauches: s. 10.)<br />

5. Sondenschlauch und Haut auf Pflasterreste kontrollieren. Pflasterreste ggf. mit einer in<br />

Hautdesinfektionsmittel-getränkten Kompresse entfernen<br />

� Hautdesinfektionsmittel auf Octenidin- und Ethanol/Propanol-Basis (z.B. Octeniderm ® ;<br />

Bessy-Nr. 10er Pack: 60080799 Einzelflasche: 60095050), wegen der Remanenzwirkung<br />

des Octenidin; wichtig: ohne Phenoxyethanol, d.h. kein Octenisept<br />

� keine Wundbenzine bzw. Acetate verwenden, da dadurch Sondenmaterial angegriffen wird<br />

6. Halteplatte, Sondenschlauch und die Umgebung des Stomas mit Hautdesinfektionsmittel<br />

besprühen<br />

Dieser Ausdruck ist eine unkontrollierte Kopie.<br />

Jeder Mitarbeiter ist selbst dafür verantwortlich, dass<br />

seine Kopie mit der aktuellen Version übereinstimmt!<br />

® 5, 6<br />

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<strong>PEG</strong>-/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> und –Versorgung bei Erwachsenen Version 2<br />

7. Stoma, Sondenschlauch und Halteplatte mit steriler Kompressen manuell reinigen / desinfizieren<br />

(Non-Touch-Technik), das reizlose Stoma immer von innen nach außen reinigen, dabei jede<br />

Kompresse nur einmal benutzen<br />

8. Stoma inspizieren und Auffälligkeiten wie Sekretfluss, Rötung oder Zustand der Sonde (Schlauch,<br />

Halteplatte, Ansätze) dokumentieren<br />

9. Stoma, Sonde und Halteplatte erneut mit Hautdesinfektionsmittel besprühen, einwirken und<br />

vollständig trocknen lassen<br />

10. Mobilisierung der Sonde:<br />

a. bis zum 10. Tag: keine Mobilisierung der Sonde (Einheilungszeit, in der die Verklebung<br />

zwischen Magenverband und Bauchdecke stattfindet (Granulation des Stichkanals))<br />

b. ab dem 10. Tag: <strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong> sollte bei jedem VW mobilisiert werden / Begründung:<br />

Verhinderung eines "Burried Bumper-Syndroms“ (Einwachsen der inneren Halteplatte in die<br />

Magenschleimhaut bei <strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong> mit dauerhaftem Zug, die nicht regelmäßig mobilisiert wird)!<br />

Vorgehen bei der Mobilisierung 7 :<br />

� Info an Patient bei der ersten Mobilisierung: „u.U. etwas schmerzhaft, wenn die Sonde<br />

im Stoma bewegt wird“<br />

� Handling:<br />

� <strong>PEG</strong>: 3-4cm Vorschieben des Schlauches, dann Zurückziehen, bis leichter<br />

Widerstand zu spüren ist & Drehen des Schlauches um 360°<br />

� <strong>PEJ</strong>: ca. 2cm Vorschieben des Schlauches, dann Zurückziehen, bis leichter<br />

Widerstand zu spüren ist & Drehen des Schlauches um 360°<br />

� <strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>: vorsichtiges Vor- und Zurückziehen (ca. 2cm), kein Drehen / beachte<br />

bei <strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>: regelmäßige Kontrolle der Verbindung des intestinalen/jejunalen<br />

Zugangsende/Lumen mit dem Ansatzstück, diese löst sich leicht, Ansatzstück<br />

dazu vorsichtig aufdrehen und Verbindung innen checken) (s. Abb. 2c)<br />

11. Wiederverschließen der Halteplatte und Abdeckung:<br />

11.1. sterile Schlitzkompresse auf Punktionsstelle legen<br />

11.2. a. bis zum 10. Tag: Halteplatte unter leichtem Zug spannungsfrei befestigen<br />

b. ab dem 10. Tag: Halteplatte locker über eine Schlitzkompresse fixieren<br />

(Sondenspielraum: ca. 5 mm), zu fester Zug begünstigt Ischämie, Infektion & "Burried<br />

Bumper-Syndrom“<br />

11.3. Halteplatte mit steriler Kompresse abdecken<br />

11.4. mit Fixomull Stretch ® o.ä. fixieren<br />

11.5. zur Vermeidung von Zug auf der Punktionsstelle Schlauch mit zusätzlichem<br />

Pflaster fixieren<br />

� zur Auswahl des Wundantiseptikums:<br />

• „Von der Verwendung von Hautdesinfektionsmitteln, die das Lösungsmittel Phenoxyethanol<br />

enthalten (wie z. B. Octenisept ® ) ist zur langfristigen Pflege eines abgeheilten, nicht infizierten<br />

Stomas abzuraten.“ 5<br />

• „Produkte auf Polyvidon-Iod-Basis können das Sondenmaterial schädigen (Versprödung des<br />

Schlauchmaterials)! Keine Salben!“ 6<br />

bei Wundinfektion:<br />

� VW immer nach ärztlicher Anordnung<br />

� Die meisten peristomalen Infektionen sind durch lokale antiseptische Maßnahmen und zweimal<br />

täglichen Verbandswechsel problemlos zu behandeln. 8<br />

� VW-Option:<br />

1. Wundreinigung mit NaCl 0,9%<br />

2. Hautdesinfektion<br />

3. Wundabdeckung: steril eingeschnittene (Y-Form) silberhaltige Hydrofaser-Kompresse (z.B.<br />

AquacelAG ® 7,5x7,5) unter der äußeren Halteplatte<br />

4. Abdeckung mit Kompresse<br />

VW-Frequenz beim Einsatz von silberhaltige Hydrofaser-Kompressen : 1-2-tägig und b. Bedarf<br />

DokuID: <strong>PEG</strong>_<strong>Anlage</strong>_Versorgung_V2.doc<br />

Vorlage: DR-Anweisung-VA-AA/V1<br />

Dieser Ausdruck ist eine unkontrollierte Kopie.<br />

Jeder Mitarbeiter ist selbst dafür verantwortlich, dass<br />

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<strong>PEG</strong>-/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> und –Versorgung bei Erwachsenen Version 2<br />

Sonstiges<br />

Ab Tag 10 nach der <strong>Anlage</strong> können die Patienten baden.<br />

Mitgeltende Unterlagen<br />

VA Enterale Ernährung über Sonde bei Erwachsenen (ist noch in der Erstellung)<br />

Hygienestandard Händehygiene: Händewaschen, Händedesinfektion<br />

Hygienestandard Verbandswechsel<br />

Präoperative Vorbereitung der Patientinnen<br />

Aufzeichnungen, Qualitätsnachweise<br />

Anmeldeformular Endoskopie<br />

Einverständniserklärung des Patienten<br />

Untersuchungsbericht des endoskopierenden Arztes<br />

Patientendokumentation<br />

Anmerkungen<br />

Literatur<br />

1<br />

Löser, C., Keymling, M. (2001). Praxis der enteralen Ernährung. Stuttgart: Thieme Verlag.<br />

2<br />

Healey, F., Sanders, D. S., Lamont, T., Scarpello, J., & Agbabiaka, T. (2010). Early detection of complications<br />

after gastrostomy: summary of a safety report from the National Patient Safety Agency. BMJ, 340, c2160.<br />

3<br />

Fresenius-Kabi (2007). Leitlinie zur Pflege einer gastralen <strong>PEG</strong>: Fresenius-Kabi / Herstellerbroschüre.<br />

4<br />

Fresenius-Kabi (2007). Leitlinie zur Pflege einer <strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>: Fresenius-Kabi / Herstellerbroschüre.<br />

5 ®<br />

Fresenius-Kabi (2010). Materialverträglichkeitsprüfung der Freka <strong>PEG</strong>-Sonden (Perkutane endoskopische<br />

Gastrostomie) von Fresenius Kabi gegenüber Hautdesinfektionsmitteln und Mitteln zur Reinigung und<br />

Dekontamination der Haut in der Langzeitpflege von abgeheilten Stomata: Fresenius-Kabi /<br />

Herstellerstellungnahme.<br />

6<br />

Fresenius-Kabi (2009). Pflegehinweise bei peristomaler Wundinfektion nach <strong>Anlage</strong> einer <strong>PEG</strong>: Fresenius-<br />

Kabi / Herstellerstellungnahme.<br />

7<br />

Fresenius-Kabi (2004). Pflegeleitfaden Perkutane Sonden: Fresenius Kabi / Herstellerbroschüre.<br />

8<br />

Dormann, A., Stehle, P., Radziwil, R., Löser, C., Paul, C., Keymling, M., et al. (2003). DGEM-Leitlinie Enterale<br />

Ernährung: Grundlagen. Aktuel Ernaehr Med, 28(Supplement 1), S26-S35.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Weber, K.M. (2002). Infektionen und Komplikationen nach <strong>Anlage</strong> einer Perkutanen Endoskopischen<br />

Gastrostomie (<strong>PEG</strong>)-Sonde – eine prospektive interdisziplinäre Studie. Dissertationsschrift. Verfügbar<br />

über die Bibliothek der <strong>Medizinisch</strong>en Universitätsklinik<br />

Vermerke<br />

Aktuelles Dokument<br />

Ablage des<br />

Originals:<br />

QM-Arbeitsplatz, <strong>Medizinisch</strong>-pflegerische Fachkommission<br />

Stichwörter: <strong>PEG</strong>, <strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>, <strong>PEJ</strong><br />

Erstellt von: K. Brummel, Dr. A. Engelhardt, Dr. J. Feuchtinger, Dr. A. Fischer, J. Schiff, Dr. H. Schwacha, S. Wiefels<br />

Überprüft Pflegeexpertinnen/-experten: B. Bächle-Helde, A. Hartmann, A. Keller, M. Kerscher, A. Maier, M. Naegele, A.<br />

von: Rebafka, C. Schindler, Ch. Spitz-Köberich, S. Weidlich, S. Ziegler<br />

Mitglieder der medizinisch-pflegerischen Fachkommission: Prof. Dr. M. Dettenkofer, M. Kerscher, G. Schönherr, Dr.<br />

T. Schwab, B. Steinle-Feser<br />

Freigegeben 24.11.2010 Prof. Dr. A-L. Grosu, Ärztliche Vorsitzende der medizinisch-pflegerischen Fachkommission<br />

am:<br />

Historie<br />

Dr. J. Feuchtinger, Pflegerische Vorsitzende der medizinisch-pflegerischen Fachkommission<br />

Version gültig ab Änderungsgrund erstellt von<br />

1 16.08.2010 Die Verfahren der Medizin 2 und Allgemein- und Viszeralchirurgie wurden Dr. J. Feuchtinger, Qualität<br />

angeglichen und die vorhandenen Dokumente zusammengeführt.<br />

& Entwicklung in der<br />

Pflege; Pflegerische<br />

Durch diesen <strong>Fachstandard</strong> werden folgende Dokumente ersetzt:<br />

Vorsitzende der<br />

- VA Standard <strong>PEG</strong>-Nachsorge der Abt. Allgemein- und Viszeralchirurgie medizinisch-pflegerischen<br />

- VA <strong>PEG</strong>-<strong>Anlage</strong> der Abt. Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />

Fachkommission,<br />

- VA Vor- und Nachbereitung bei <strong>PEG</strong>-<strong>Anlage</strong> (Neuanlage oder Wechsel) K. Brummel, Pflegeexperte<br />

DokuID: <strong>PEG</strong>_<strong>Anlage</strong>_Versorgung_V2.doc<br />

Vorlage: DR-Anweisung-VA-AA/V1<br />

der Abt. II Gastroenterologie<br />

2 24.11.2010 3. <strong>Anlage</strong>tag: „notwendige Medikamente können mit geringer Menge<br />

Flüssigkeit (~50 ml) am <strong>Anlage</strong>tag verabreicht werden“ wurde geändert in<br />

dosierte Menge Flüssigkeit (Verweis auf den Leitfaden Enterale Ernährung)<br />

Dieser Ausdruck ist eine unkontrollierte Kopie.<br />

Jeder Mitarbeiter ist selbst dafür verantwortlich, dass<br />

seine Kopie mit der aktuellen Version übereinstimmt!<br />

Dr. J. Feuchtinger, K.<br />

Brummel<br />

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<strong>PEG</strong>-/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> und –Versorgung bei Erwachsenen Version 2<br />

Anhang<br />

Fotoreihe Durchführung <strong>PEG</strong>-VW (Quelle: Fresenius-Kabi 3 )<br />

a. <strong>PEG</strong> vor dem VW<br />

b. Entfernen des Verbandsmaterials (2.)<br />

c. Öffnung der Fixierung der Halteplatte (4.)<br />

d. Desinfektion (6.)<br />

e. Reinigung / Desinfektion (7.)<br />

DokuID: <strong>PEG</strong>_<strong>Anlage</strong>_Versorgung_V2.doc<br />

Vorlage: DR-Anweisung-VA-AA/V1<br />

Dieser Ausdruck ist eine unkontrollierte Kopie.<br />

Jeder Mitarbeiter ist selbst dafür verantwortlich, dass<br />

seine Kopie mit der aktuellen Version übereinstimmt!<br />

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<strong>PEG</strong>-/<strong>JET</strong>-<strong>PEG</strong>/<strong>PEJ</strong>-<strong>Anlage</strong> und –Versorgung bei Erwachsenen Version 2<br />

f. Erneute Desinfektion (9.)<br />

g. Mobilisierung der Sonde (10.)<br />

h. Schlitzkompresse & Fixierung der Halteplatte (11.2.)<br />

i. Sterile Kompresse (11.3.)<br />

j. Fixierung des Verbandes (11.4.)<br />

DokuID: <strong>PEG</strong>_<strong>Anlage</strong>_Versorgung_V2.doc<br />

Vorlage: DR-Anweisung-VA-AA/V1<br />

Dieser Ausdruck ist eine unkontrollierte Kopie.<br />

Jeder Mitarbeiter ist selbst dafür verantwortlich, dass<br />

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