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Zoë 03/15

Zoë ist Altgriechisch und bedeutet Leben. Genau darum geht in diesem Magazin der neuen Lebensart: Um die bunte Vielfalt des heutigen Daseins gemischt mit der bunten Vielfalt der heutigen Medien. Wir kommunizieren auf allen Ebenen und verbinden die klassische Zeitschrift mit den Vorteilen moderner Webvideos. Unsere Geschichten und Medien gehen ineinander über und bilden inhaltlich kombiniert eine Einheit. Themen der Ausgabe 03/2015: André Stern: Schullos glücklich Migräne aus Ost & West: Gewitter im Kopf Hirn & Lernen: Die PotentialförderungskulturDer mit der Maus tanzt Fortbewegung: Mobilität im Wandel Kompetenz im Job: Sinn-voll wahr-nehmen Euopean Juggling Convention: Die Unterhaltungskünstler Siehe zoe.imwebtv.at

Zoë ist Altgriechisch und bedeutet Leben. Genau darum geht in diesem Magazin der neuen Lebensart: Um die bunte Vielfalt des heutigen Daseins gemischt mit der bunten Vielfalt der heutigen Medien. Wir kommunizieren auf allen Ebenen und verbinden die klassische Zeitschrift mit den Vorteilen moderner Webvideos. Unsere Geschichten und Medien gehen ineinander über und bilden inhaltlich kombiniert eine Einheit.

Themen der Ausgabe 03/2015:

André Stern: Schullos glücklich
Migräne aus Ost & West: Gewitter im Kopf
Hirn & Lernen: Die PotentialförderungskulturDer mit der Maus tanzt
Fortbewegung: Mobilität im Wandel
Kompetenz im Job: Sinn-voll wahr-nehmen
Euopean Juggling Convention: Die Unterhaltungskünstler

Siehe zoe.imwebtv.at

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gesundheit • • freude & zeitgeist mitten im leben ZOË <strong>03</strong>/<strong>15</strong> • • € 4,80<br />

Fortbewegung<br />

Mobilität im Wandel<br />

Gesundheit<br />

Migräne: Gewitter im Kopf<br />

Gerald Hüther: Die Potentialförderungskultur<br />

Mensch<br />

André Stern im Interview: Schullos glücklich<br />

Tiefenimagination: Stephen Gallegos<br />

Schönheit<br />

Traubenkernöl: Kostbares Gold im Wein<br />

Berufswelt<br />

Emotionale & soziale Kompetenz<br />

Sharing Economy: Privat (ver)mieten statt kaufen<br />

Lebensart<br />

Rund um Wien: Die Grenzgänger<br />

Jonglieren: Die Unterhaltungskünstler


Vienna<br />

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21. Oktober 20<strong>15</strong> | Konzertsaal MuTh | Wien<br />

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Helden der Krise


•• EDITORIAL<br />

ZOË <strong>03</strong>/<strong>15</strong><br />

€ 4,80<br />

ZOË <strong>03</strong>/<strong>15</strong><br />

Mehr Mut zum<br />

Verrücktsein!<br />

gesundheit • • freude & zeitgeist mitten im leben<br />

Fortbewegung<br />

Mobilität im Wandel<br />

Gesundheit<br />

Migräne: Gewitter im Kopf<br />

Gerald Hüther: Die Potentialförderungskultur<br />

Mensch<br />

André Stern im Interview: Schullos glücklich<br />

Tiefenimagination: Stephen Gallegos<br />

Schönheit<br />

Traubenkernöl: Kostbares Gold im Wein<br />

Berufswelt<br />

Emotionale & soziale Kompetenz<br />

Sharing Economy: Privat (ver)mieten statt kaufen<br />

Lebensart<br />

Rund um Wien: Die Grenzgänger<br />

Jonglieren: Die Unterhaltungskünstler<br />

zoe.imwebtv.at<br />

Verrückt sein bedeutet nichts anderes, als seinen Gesichtspunkt zu verrücken. Also nicht alles so zu sehen,<br />

wie es die Allgemeinheit tut. Die meisten Menschen haben davor Angst, obwohl es dann meistens genau<br />

diese Personen sind, die anders sind, die schließlich wiederum von allen bewundert werden. Wir freuen<br />

uns, Menschen und Projekte vorstellen zu können, die sich trauen, anders zu sein, und außerdem glücklich und<br />

erfolgreich damit sind. D.h. diese Ausgabe ist „kopflastig“ im Sinne von Herz & Verstand.<br />

Nachdem der Schulanfang immer ein Zeitpunkt ist, an dem der „Ernst des Lebens“<br />

wieder beginnt, haben wir uns gefragt, warum eigentlich der Spaß im Laufe der Zeit dabei verlorengeht. Auf dem ersten<br />

internationalen Kongress „Pädagogik im Aufbruch“ war das gleichfalls das zentrale Thema. Die Vorträge von Gehirnforscher<br />

Prof. Gerald Hüther, Arno Stern und André Stern waren diesbezüglich sehr aufschlussreich. Denn die Werte<br />

unserer heutigen Gesellschaft sind absolut unnatürlich für uns und unser Gehirn. Wettbewerb führt nicht zu Fortschritt<br />

und Weiterentwicklung. Das menschliche Gehirn kann sich dabei nicht entwickeln. Die Wissenschaft zeigt ganz klar, dass<br />

Potential dadurch entfaltet wird, indem Erwachsene Kinder einfach spielen lassen. Alle Kinder kommen mit einer großen<br />

Offenheit, Neugierde, Lust am Lernen, Entdecken und am Miteinander auf die Welt – je länger eine Gesellschaft diese<br />

Lust erhalten kann, desto besser entwickelt sich sie. Es geht ohne Stress, Leistungsdruck und Wettkampf von ganz allein.<br />

Statt auswendig lernen und vergessen entstehen nachhaltiges Wissen und Kompetenz.<br />

Bestes Beispiel dafür ist André Stern. Er war nie in der Schule, ist dennoch Musiker, Komponist, Gitarrenbaumeister, Journalist<br />

und Buchautor – und nebenbei spricht er fünf Sprachen. Mehr dazu wird hier noch nicht verraten, diesen Mann<br />

muss man einfach sehen. Am besten in unserem Live-Interview auf zoe.imwebtv.at. Eine Zusammenfassung ist natürlich<br />

auch Teil des Heftes. Prof. Dr. Eligio Stephen Gallegos hat die Entdeckungen, die André Stern sein Leben lang gemacht<br />

hat, erst im Alter von 70 Jahren erfahren. Der erfolgreiche Psychologe hat sich einiges von Naturvölkern abgeschaut und<br />

eine Methode entwickelt, um Menschen zu helfen, ihr „Hirn auszuschalten“, um wieder Verbindung mit ihrer Kraft aufzunehmen.<br />

Auf einer völlig anderen Ebene geht es beim Jonglieren auch darum, das Gehirn abzuschalten bei gleichzeitiger<br />

höchster Konzentration. Diese Bewegungskunst hat eine sehr hohe Wirkung auf Körper und Geist – und macht auch noch<br />

sehr viel Spaß! Wir haben selten so viele ausgelassene, fröhliche und offene Menschen erlebt wie bei der European Juggling<br />

Convention (EJC) im südtirolerischen Brunico/Bruneck!<br />

Last, but not least ist unser Coverthema: Mobilität im Wandel. Der Kraftfahrzeugbestand hat sich weltweit in den letzten<br />

50 Jahren verzehnfacht. Über eine Milliarde Fahrzeuge tummeln sich heute weltweit auf den Straßen. Auch der Wandel<br />

beginnt jedoch erst in den Köpfen: Prof. Dr. Hermann Knoflacher, Verkehrsexperte und Planer an der TU Wien, meint,<br />

dass wir „das Auto zu viel im Hirn“ haben. Dennoch hat in den letzten Jahren ein großes Umdenken stattgefunden. Neben<br />

dem Auto wächst der Anteil an Fahrradfahrern und Benutzern von Öffis, aber auch immer mehr Menschen ziehen<br />

Zufußgehen, Car-Sharing, E-Bikes oder andere Alternativen dem Auto vor.<br />

Fotos: Lucas Zavalia<br />

Wir wünschen viel Spaß und Genuss beim Lesen und Videoschauen!<br />

Eliana Crisafulli & Thomas Stodulka<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>3


•• INHALT<br />

•• GESUNDHEIT<br />

6 Migräne: Gewitter im Kopf<br />

8 Gehirn & Lernen:<br />

Die Potentialförderungskultur<br />

•• MENSCH<br />

10 André Stern: Schullos glücklich<br />

12 Tiefenimagination: Eligio Gallegos –<br />

der mit der Maus tanzt<br />

14 Fortbewegung: Mobilität im Wandel<br />

•• SCHÖNHEIT<br />

20 Wirkstoffe & Essenzen: Traubenkernöl<br />

•• BERUFSWELT<br />

22 Achtsamkeit im Job:<br />

Sinnvoll wahrnehmen<br />

24 Sharing Economy: Hab & Gut?<br />

Wer braucht schon immer alles<br />

•• LEBENSART<br />

26 Einmal rund um Wien: Die Grenzgänger<br />

30 Dinner & Comedy: Köstliche Unterhaltung<br />

31 Escape-the-Room-Games:<br />

Was spielt sich in echt ab?<br />

32 EJC 20<strong>15</strong>: Die Unterhaltungskünstler<br />

34 Kultur-, Buch- & Filmtipp<br />

ZOË KOMMT AUCH ZU<br />

IHNEN NACH HAUSE!<br />

Wer möchte, kann sich sein<br />

persönliches Exemplar bequem<br />

nach Hause schicken lassen!<br />

4 x im Jahr eine eigene Ausgabe<br />

zum Jahresabopreis von € 17,90<br />

Abo-Bestellung:<br />

zoe.imwebtv.at/abo<br />

IMPRESSUM<br />

Medieneigentümer & Herausgeber:<br />

Unlimited media<br />

video • web • print & more<br />

Crisafulli & Stodulka Unlimited Media GmbH<br />

Verlag & Redaktion:<br />

Salierigasse 26/4, 1180 Wien<br />

Kontakt:<br />

office@unlimitedmedia.at,<br />

Thomas Stodulka: +43(0)699/11 08 92 73<br />

Eliana Crisafulli: +43(0)699/11 99 68 70<br />

Web & Social Media:<br />

unlimitedmedia.at, zoe.imwebtv.at<br />

zoe.youtube.imwebtv.at<br />

facebook.com/zoeunlimitedmedia<br />

Chefredaktion:<br />

Thomas Stodulka, Eliana Crisafulli<br />

Ärztlicher Beirat:<br />

Dr. Bernhard Angermayr, Dr. Niklas Spitzer<br />

Redaktion:<br />

Dr. Bernhard Angermayr, Mag. Robert<br />

Kaltenbrunner, Martina Reitinger,<br />

Vera Millauer, Sandy Gold<br />

Lektorat:<br />

Martina Aichhorn<br />

Art-Direktion & Layout:<br />

Unlimited Media<br />

Produktion: wos producciónes<br />

Anzeigenberatung:<br />

Christoph Nestelberger<br />

Werbeagentur factum3 ltd.<br />

office@factum3.com, +43(0) 664 511 42 84<br />

Gunther Pany<br />

company Marketing Beratung<br />

gunther@pany.cc, +43(0)664 512 35 72<br />

Druck:<br />

Druckerei Odysseus Stavros Vrachoritis<br />

GmbH, Haideäckerstraße 1, 2325 Himberg<br />

<strong>Zoë</strong> kommt aus dem Altgriechischen und<br />

bedeutet „Leben“ – genau darum geht es<br />

in diesem neuen Lebensart-Magazin: um<br />

die bunte Vielfalt des heutigen Daseins,<br />

gemischt mit der bunten Vielfalt der heutigen<br />

Medien. Unser Fokus liegt auf dem<br />

Umgang damit, der Erhaltung des Lebens,<br />

auf Wachstum, Inspiration und Freude<br />

durch Motivation und Begeisterung. So<br />

sollen bemerkenswerte Ideen, Menschen<br />

und Unternehmungen als Vorbilder dieser<br />

Lebensart hier ihren Platz finden.<br />

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verzichten<br />

wir auf eine geschlechtsspezifische<br />

Differenzierung, wie z.B. Teilnehmer/innen.<br />

Zertifiziert mit dem<br />

Österreichischen Umweltzeichen,<br />

UZ Produkte / Druckerzeugnisse / UW-Nr. 830<br />

4 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


Foto: J. Hloch<br />

Helfen zu können,<br />

macht uns zu Menschen.<br />

Kennwort: Flüchtlingshilfe<br />

IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560<br />

BIC: GIBAATWWXXX<br />

www.caritas.at/flucht


•• GESUNDHEIT<br />

MEDIZIN: MIGRÄNE AUS SICHT DER SCHULMEDIZIN & TCM<br />

Gewitter im Kopf<br />

Wenn Kopfschmerzen wiederholt, attackenweise und meist halbseitig auftreten und<br />

zudem mit Übelkeit, Brechreiz, Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit einhergehen,<br />

spricht die westliche Schulmedizin von Migräne. Manche Menschen haben<br />

auch vorübergehende neurologische Ausfälle, sehen Doppelbilder oder haben<br />

halbseitige Gesichts-, Arm- oder Bein-Symptome wie bei einem Schlaganfall. In<br />

Österreich leiden etwa zehn Prozent der Menschen unter dieser Krankheit – Frauen<br />

doppelt so häufig wie Männer. In der westlichen Medizin gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Allerdings kommt es nicht selten vor, dass Patienten mit Migräne<br />

auf diese westliche Therapie nicht optimal ansprechen. Hier kann eine Behandlung<br />

nach Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) oft helfen. Migräne ist eine Diagnose<br />

der westlichen Medizin. In der ganzheitlichen Sicht der TCM gibt es keine Migräne,<br />

denn es wird immer der psychische und physische Zustand des Menschen im<br />

Zusammenhang gesehen. Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es bei der<br />

Diagnose, Behandlung und Vorsorge aus Sicht der westlichen Medizin und der<br />

Traditionellen Chinesischen Medizin gibt, erklärt Prof. Dr. Alexander Meng, Facharzt<br />

für Neurologie und Psychiatrie und TCM-Arzt.<br />

6 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


Wie eine Migräne entsteht,<br />

ist noch nicht ganz<br />

erforscht. Wahrscheinlich<br />

handelt es sich um eine vorübergehende<br />

Gefäßveränderung oder neurogene<br />

Entzündung. Auslöser sind meist Stress,<br />

Wetterwechsel, hormonelle Änderungen<br />

und der Verzehr von histaminhaltigen<br />

Lebensmitteln. Eine unerfüllte<br />

Sexualität kann genauso Grund sein.<br />

„Sexualität ist ein wichtiger Teilbereich<br />

des Lebens in Harmonie zwischen Yin<br />

(weiblich) und Yang (männlich). Diese<br />

ist sowohl aus stofflicher (hormonell,<br />

Yin) wie auch psychischer Sicht (Yang)<br />

elementar“, erklärt Prof. Dr. Alexander<br />

Meng, TCM-Arzt und Facharzt für Neurologie<br />

und Psychiatrie. Aber Migräne<br />

kann auch scheinbar ohne Grund z.B.<br />

im Schlaf auftreten.<br />

Von einer einfachen Migräne (ohne<br />

Aura) spricht man in der westlichen<br />

Medizin, wenn die attackenweise auftretenden<br />

Kopfschmerzen nach einigen<br />

Stunden bzw. längstens zwei bis<br />

drei Tagen verschwinden. Migräne (mit<br />

Aura) geht mit minutenlang vorausgehenden<br />

und neurologischen Ausfällen<br />

einher. Nach Verschwinden der Aura<br />

bleibt der Migräne-Schmerz stunden-<br />

bis tagelang bestehen. Von einer komplizierten<br />

Migräne spricht man, wenn<br />

das Gewitter im Kopf sieben Tage oder<br />

noch länger anhält. „Ob es sich um<br />

starke Kopfschmerzen oder wirklich<br />

um eine Migräne handelt, muss unbedingt<br />

von einem Arzt diagnostiziert<br />

werden“, warnt Alexander Meng vor<br />

falsch gezogenen Schlüssen. Denn<br />

durch die unkontrollierte Selbstmedikation<br />

mit Schmerzmitteln kann eine<br />

gefährliche Spirale in Gang gesetzt<br />

werden, die meist einen zusätzlichen<br />

Schmerzmittelkopfschmerz auslöst.<br />

Wer Medikamente häufiger als an zehn<br />

Tagen im Monat einnimmt, läuft erst<br />

recht Gefahr, Dauerkopfschmerzen<br />

zu bekommen. „Nur der Arzt kann<br />

die Krankengeschichte genau erheben,<br />

Laboruntersuchungen und EEGs<br />

durchführen und gegebenenfalls auch<br />

ein Schädel-CT und MRT erstellen lassen“,<br />

so Alexander Meng.<br />

Behandlungsmethoden<br />

Die westliche Behandlungsmethode<br />

beruht auf der Vermeidung von bekannten<br />

Migräne-auslösenden Faktoren,<br />

einer Änderung des Lebensstils<br />

und der Einnahme von Schmerzmitteln<br />

wie Aspirin, Mittel gegen Brechreiz<br />

oder so genannten Triptanen. Letztere<br />

sind Arzneistoffe zur Akutbehandlung<br />

der Migräne und helfen Patienten in 40<br />

bis 70 Prozent der Fälle. Sie werden am<br />

besten zu Beginn eines Anfalls eingenommen,<br />

unter die Haut gespritzt oder<br />

als Tablette, Nasenspray und Zäpfchen<br />

verabreicht. „Bei sehr schwierig einzustellenden<br />

Fällen kann eine zusätzliche<br />

Einnahme von Psychopharmaka sinnvoll<br />

sein“, so Alexander Meng.<br />

Wenn Migränepatienten nicht optimal<br />

auf die Therapie ansprechen oder<br />

sie die Arzneimittel nicht vertragen,<br />

kann die TCM in mehr als 60 bis 70<br />

Prozent der Fälle helfen. Dabei gibt es<br />

aus der ganzheitlichen Sicht der TCM<br />

die Diagnose „Migräne“ gar nicht. Die<br />

TCM berücksichtigt immer alle Faktoren<br />

des psychischen und physischen<br />

Zustandes des Menschen sowie seine<br />

Lebenssituation. Die Diagnose richtet<br />

sich nach folgenden drei Kriterien:<br />

Um welchen Meridian handelt es sich,<br />

welches Organ und in welcher Art und<br />

Weise und Zone tritt der Kopfschmerz<br />

auf? Alexander Meng: „Die Meridiane<br />

der Kopfregionen haben lokale Zonen<br />

und stehen mit Organen, Armen und<br />

Beinen in einer so genannten Reflexbeziehung.<br />

Mit Akupressur oder Akupunktur<br />

an Kopf, Armen, Beinen oder<br />

Rumpf wirkt man dem Kopfschmerz<br />

entgegen. In akuten Fällen kann der<br />

Patient bestimmte Akupressurpunkte<br />

selbst massieren.“ Dabei werden die<br />

Energieblockaden (Qi-Stagnationen)<br />

im Meridiankreislauf aufgelöst und<br />

Dysbalancen im Funktionskreis der<br />

Organe (Darm, Atmung, Kreislauf und<br />

Niere) ausgeglichen. Sogar eine Reduktion<br />

der Medikamenteneinnahme ist<br />

nach Behandlungserfolgen oft möglich<br />

– aber auch diese Entscheidung trifft<br />

der Arzt.<br />

Wie im Westen, so empfiehlt man auch<br />

im Osten eine Änderung des Lebensstils.<br />

Das betrifft die richtige Ernährung<br />

nach TCM und Bewegung in Form<br />

von Qigong und Taijiquan. Zudem<br />

sollte man alle auslösenden Faktoren<br />

für Migräne-Attacken erkennen und<br />

vermeiden: bestimmte Weine (meist<br />

Rotwein), Käse, Schokolade, Südfrüchte,<br />

Fackellicht, Höhe, Lärm oder verrauchte<br />

Räume. In Sachen Prävention<br />

setzt die TCM vor allem auf „die innere<br />

Mitte“ - dem Organkreis Milz/Magen.<br />

„Die Mitte hält alle Organe zusammen<br />

und versorgt sie mit Wärme, Blut und<br />

Energie. Sie ist das Fundament des<br />

postnatalen Lebens“, erklärt Alexander<br />

Meng, „Hier ist die Quelle des Blutes<br />

und der Vitalenergie. Hier werden alle<br />

physiologischen Prozesse verarbeitet.<br />

Energie und Nährstoffe werden hier<br />

aufgenommen. Gesunde Ernährung<br />

und Verdauung garantieren daher auch<br />

einen gesunden Geist.“<br />

Vortrag: TCM in<br />

Prävention und Therapie -<br />

Prof. Dr. Alexander Meng<br />

zoe.imwebtv.at/migraene<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>7


•• GESUNDHEIT<br />

HIRNFORSCHUNG & LERNEN<br />

Die Potentialförderungskultur<br />

Nicht durch die Genetik, sondern durch Erfahrungen schaffen wir geistige Potentiale.<br />

Unser Gehirn wird erst nach der Geburt durch Interaktionen mit anderen Menschen<br />

endgültig geformt. Der Neurobiologe und Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther,<br />

Universität Göttingen, möchte diese Erkenntnisse aus der Hirnforschung in den<br />

Alltag transferieren. Beim internationalen Kongress „Pädagogik im Aufbruch“<br />

Ende August an der Sigmund-Freud-Privatuniversität in Wien plädierte er für diese<br />

gemeinsame Potentialentfaltung – im Bildungswesen, im Berufsleben und letztlich<br />

in der gesamten Gesellschaft.<br />

Erst in den letzten Jahren konnte<br />

durch wissenschaftliche<br />

Forschungen belegt werden,<br />

dass nicht genetische Programme unser<br />

Gehirn zusammenbauen, sondern<br />

es sich von selbst entwickelt – durch<br />

gemachte Erfahrungen in der Schule,<br />

an der Uni, in der Ausbildung oder im<br />

Beruf. Diese Erfahrungen strukturieren<br />

das menschliche Hirn. Gerald Hüther:<br />

„Andererseits ist es genauso unzulässig,<br />

über das Gehirn Aussagen zu<br />

machen, wenn man nicht berücksichtigt,<br />

in welchen sozialen Beziehungen<br />

diese Person lebt und auch gelebt<br />

hat. Es gibt kein isoliertes Hirn und es<br />

gibt keinen isolierten Menschen.“ Was<br />

in unserem Hirn an Wissen, Können<br />

und Erfahrung verankert worden ist,<br />

haben wir von anderen Menschen<br />

bekommen: manches unfreiwillig,<br />

manches eingetrichtert, aber manches<br />

– und das ist die schönste Form des<br />

Lernens – haben wir gemeinsam herausgefunden.<br />

Das Gehirn, so lautet<br />

die vielleicht wichtigste Erkenntnis<br />

der Hirnforscher, lernt immer! Und<br />

es lernt das am besten, was dem<br />

betreffenden Menschen hilft, sich<br />

in seiner jeweiligen Lebenswelt zurechtzufinden<br />

und die Probleme zu<br />

lösen. Das Gehirn ist also nicht zum<br />

Auswendiglernen von Sachverhalten,<br />

sondern zum Lösen von Problemen<br />

optimiert – am besten gemeinsam.<br />

„Leider kann unser Schulsystem das<br />

nicht bieten“, so Gerald Hüther: „Will<br />

es auch gar nicht, denn es dient dem<br />

Zweck, eine Gesellschaft zu stabilisieren,<br />

in der es lauter Ungleichheiten<br />

gibt. Es diente dem Zweck, diese<br />

hierarchisch geordnete Gesellschaft<br />

aufrechtzuerhalten.“<br />

Wettbewerb erzeugt Fachidioten<br />

Notwendig ist nicht nur eine Transformation<br />

des Bildungswesens, sondern<br />

der gesamten Lebensweise. Gerald<br />

Hüther: „Das kann aber kein Politiker<br />

dieser Welt zustande bringen, das<br />

können nur die Menschen gemeinsam<br />

erfinden, die mit Mitmenschen<br />

in eine lebendige Beziehung treten.“<br />

Solange es aber eine Ungleichheit<br />

an Bildung gibt, eine echte Chancengleichheit<br />

fehlt, wird immer Leistung,<br />

Wettbewerb und Auslese im<br />

Vordergrund stehen. „Letztlich führt<br />

Wettbewerb nicht zu Fortschritt und<br />

Weiterentwicklung, sondern zu einer<br />

Spezialisierung – also erzeugt man<br />

dadurch höchstens Fachidioten und<br />

Leistungssportler. Durch Wettbewerb<br />

kommt nichts wirklich Neues in die<br />

Welt“, so der Hirnforscher. Auch ein<br />

menschliches Hirn kann sich dabei<br />

nicht entwickeln. Das Geheimnis aus<br />

der Hirnforschung: Die Vorausset-<br />

Foto: Franziska Hüther<br />

8 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


zung für die Potentialentfaltung ist<br />

nicht der Wettbewerb, sondern die<br />

Voraussetzungen, die Erwachsene<br />

schaffen, damit die Kinder gut spielen<br />

können. Weil im unbekümmerten,<br />

gemeinsamen Spiel sind Kinder<br />

begeisterte Entdecker und Gestalter.<br />

Lust am gemeinsamen Lernen<br />

Mit dieser Lust am eigenen Lernen,<br />

Entdecken und gemeinsamen Gestalten<br />

kommen alle Kinder auf die<br />

Welt und je länger eine Gesellschaft<br />

diese Lust erhalten kann, desto besser<br />

entwickelt sich die Gesellschaft.<br />

Diese Freude gilt es zu erhalten, lebenslange<br />

Freude am Lernen ist<br />

möglich! Durch die Lust am eigenen<br />

Denken und gemeinsamen Gestalten<br />

wird das Potential des Gehirns jedes<br />

Einzelnen und der Gemeinschaft<br />

gefördert. Das setzt neue Energien<br />

frei, Ideen und Kreativität entstehen.<br />

Denn es ist jederzeit möglich, auch<br />

negativ besetzte Netzwerke im Gehirn<br />

wieder zu verändern. Niemand<br />

muss sein ganzes Leben Opfer einer<br />

einmal gemachten negativen Erfahrung<br />

sein. Es ist nur extrem schwer,<br />

die Änderung alleine zu schaffen.<br />

Auch einen Tipp für den Alltag hat<br />

Gerald Hüther: „Wenn wir mit anderen<br />

Menschen zusammenkommen,<br />

sollten wir sie immer als Subjekt sehen,<br />

sie anlächeln, ermutigen und<br />

inspirieren. Potentialentfaltung ist<br />

in jedem Alter möglich, funktioniert<br />

aber nur in Gemeinschaften.“ Letztlich<br />

geht es darum, in der Schule,<br />

aber auch im gesamten Leben Bedingungen<br />

zu schaffen, unter denen<br />

sich solche Gemeinschaften der Potentialentfaltung<br />

herausbilden können.<br />

Das wäre auch die Aufgabe der<br />

Politik: Bedingungen zu schaffen,<br />

dass das, was in den Menschen drinnen<br />

ist, auch herauskommen kann.<br />

<br />

Thomas Stodulka<br />

Quelle: Vortrag „Etwas mehr Hirn, bitte!“<br />

beim ersten internationalen Kongress<br />

„Pädagogik im Aufbruch“, August 20<strong>15</strong><br />

Weitere Infos zum Thema:<br />

fokus-bildung.at<br />

gerald-huether.de<br />

lernwelt.at<br />

Videos zum Thema auf<br />

zoe.imwebtv.at/lernpotential<br />

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•• MENSCH<br />

DAS LEBEN IST BEGEISTERND<br />

Schullos glücklich<br />

André Stern ist Musiker, Komponist, Gitarrenbaumeister, Journalist und Buchautor,<br />

spricht fünf Sprachen – und war nie in der Schule. Arno Stern und seine Frau Michelle<br />

wollten, dass er in einem natürlichen Umfeld seinen spontanen Interessen und vor allem<br />

seinem Rhythmus folgen kann. Er wuchs auf in vollem Vertrauen, ohne Leistungsdruck,<br />

Wettbewerb, Angst oder Fremdenhass. Auch für seinen fünfjährigen Sohn Antonin wählte<br />

André Stern den freien Weg der „Schule des Lebens“. Mit der Initiative „Ökologie der<br />

Kindheit“ setzt er sich für diese neue Haltung ein, in der die Verbundenheit und das Vertrauen<br />

wieder in den Mittelpunkt gestellt werden. Wir hatten das Vergnügen, ihn im August<br />

beim Kongress „Pädagogik im Aufbruch“ zu treffen und ihn nach seiner erfrischend<br />

unverblümten Meinung über Kindheit, Lernen, Aufwachsen, Grenzen, Computerspiele<br />

und gesellschaftliche Entwicklungen zu fragen. Das komplette Interview ist<br />

auf zoe.imwebtv.at zu sehen.<br />

Was war der Grund für die Entscheidung<br />

deiner Eltern, dich nicht<br />

in die Schule zu schicken bzw. was<br />

ist heute für dich der Grund, dass<br />

dein Kind nicht in die Schule gehen<br />

muss?<br />

Meine Eltern wollten die spontanen<br />

Veranlagungen ihrer Kinder nicht unterbrechen,<br />

nicht beeinflussen und<br />

nicht verunmöglichen. Nur ein kleines<br />

Beispiel von vielen Gründen ist, dass<br />

es für sie nicht denkbar war, ihre Kinder<br />

zu wecken. Wir Menschen sind die<br />

einzige Spezies, die ihre Kinder weckt.<br />

Bei meiner Frau und mir ist es ähnlich.<br />

Wir sind jetzt die zweite Generation<br />

und diese Entscheidung ist eine Nebenwirkung<br />

einer gewissen Überzeugung,<br />

die meine Eltern haben, und<br />

die wir auch haben. Aber vielleicht ist<br />

es eines Tages so, dass mein Sohn in<br />

die Schule gehen möchte, so wie ich<br />

auch jederzeit hätte gehen können,<br />

wenn ich gewollt hätte.<br />

Hattest du nie das Bedürfnis, es<br />

kennen lernen zu wollen?<br />

Ich persönlich hatte keine Lust zu<br />

schnuppern, weil ich sehr erfüllt und<br />

sehr beschäftigt war. Meine Tage<br />

waren so voll. Ich hatte für die Schule<br />

keine Zeit. Kinder wollen tun, was<br />

andere Menschen tun und die Mehrheit<br />

der Menschen geht nicht in die<br />

Schule. Der zweite Grund, warum<br />

ich nicht in die Schule gehen wollte,<br />

war, dass die anderen Kinder, die ich<br />

kennen gelernt habe, ziemlich unter<br />

Druck und gestresst waren und nie<br />

Zeit zum Spielen hatten. Ich konnte<br />

den ganzen Tag spielen! Wenn<br />

ich ihnen erzählte, dass ich nicht<br />

in die Schule gehe, war die Reaktion<br />

„Mensch, hast du ein Glück!“ –<br />

das gibt einem als Kind schon eine<br />

Orientierung.<br />

Jetzt herrscht in der heutigen<br />

Gesellschaft die Meinung, dass man<br />

nur mit einer guten Schulbildung,<br />

guten Noten etc. auch gute Jobaussichten<br />

hat. Wie siehst du das, als<br />

Mensch, der ohne Schule so viele<br />

Tätigkeitsfelder hat?<br />

Man übt so viel Druck mit Zeugnissen<br />

und Diplomen aus, aber es wimmelt<br />

nur so von Geschichten, die wir alle<br />

bewundern, die das Gegenteil beweisen.<br />

Das ist auch meine persönliche<br />

Erfahrung. Niemand wird dich nach<br />

einer Qualifikation fragen, wenn jemand<br />

dich und deine hohe begeisterte<br />

Kompetenz braucht. Wenn sich<br />

jemand wirklich tiefgehend für etwas<br />

begeistert, wird man automatisch<br />

immer kompetenter. Weil man das<br />

Wissen anzieht, entsprechende Begegnungen<br />

macht und auf vielfältige<br />

Weise Wissen austauscht. Ausgelebte<br />

Begeisterung hat eine Nebenwirkung<br />

– eine hohe aufrichtige, wahrhaftige<br />

Kompetenz. Ich habe mich mit 20<br />

Jahren total in die deutsche Sprache<br />

verliebt und konnte mich sofort mit<br />

größter Begeisterung sechs bis sieben<br />

Stunden am Tag der deutschen<br />

Sprache widmen. Es ist niemand<br />

nach 45 Minuten gekommen und hat<br />

gesagt, genug Deutsch, jetzt kommt<br />

Bio oder Mathe.<br />

Dinge, die man im Zustand der Aktivierung<br />

der emotionalen Zentren<br />

gelernt hat, vergisst man nicht. Diese<br />

hohe Kompetenz hat jedes Kind<br />

in irgendeinem Bereich und das, was<br />

uns daran hindert, sind Hierarchien.<br />

Oder bescheuerte Vorstellungen,<br />

dass einzelne Bereiche wichtiger oder<br />

ernsthafter sind als andere. Kinder<br />

erfreuen sich der Unterschiede und<br />

sie wissen, dass das gemeinsame<br />

Wissen alle dazu bringt, Dinge erreichen<br />

zu können, die wir alleine nicht<br />

10 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


Forscher und Malort-Gründer Arno Stern und André Stern als Referenten beim Kongress „Pädagogik im Aufbruch“ in Wien.<br />

Gemeinsam schrieben sie das Buch: „Mein Vater, mein Freund“.<br />

Foto: fokus:bildung/Andrea Kerssenbrock<br />

erreichen. Ich denke, es lohnt sich,<br />

das zu probieren: eine Welt, wo nicht<br />

das Gegeneinander, Konkurrenz und<br />

nicht der Wettbewerb maßgebend<br />

sind, sondern das Miteinander.<br />

Wie siehst du das: Brauchen Kinder<br />

Grenzen?<br />

Ersetzen wir das eine Wort durch ein<br />

anderes: Frauen brauchen Grenzen ...<br />

Das wäre eine klare Diskriminierung ...<br />

Darüber lohnt es sich nachzudenken.<br />

Grenzen setzen bedeutet Machtausübung,<br />

bedeutet aber auch, es besteht<br />

hier keine Beziehung. Da, wo<br />

eine Beziehung besteht, besteht Vertrauen<br />

auf Augenhöhe. Wenn du in so<br />

einer aufrichtigen Beziehung zu einem<br />

Kind bist, dann sind es keine Grenzen,<br />

sondern Orientierungen, die für das<br />

Kind so wichtig sind. Orientierung definierst<br />

du dadurch, dass du vorlebst.<br />

Man kann Nein sagen, vor allem wenn<br />

Nein die Ausnahme ist. Wenn der Tag<br />

voller Ja ist, dann ist ein Nein von Zeit<br />

zu Zeit kein Problem. Das Problem ist,<br />

dass die Tage der Kinder voll mit Nein<br />

sind. Das fängt damit an, dass man<br />

geweckt wird, und das geht den ganzen<br />

Tag so weiter.<br />

Die Bewegung „Ökologie der Kindheit“<br />

ist eine ganze neue Haltung. Sie<br />

schlägt vor, dass wir uns neue Fragen<br />

stellen. Wir stellen uns immer wieder<br />

die Fragen: „Was kann ich dem Kind<br />

beibringen? Wie kann ich es erziehen?“<br />

Wir sollten uns besser die Frage<br />

stellen: „Was kann ich vom Kind alles<br />

lernen?“ Kinder sind wahre Meister<br />

in Sachen Offenheit, Unvoreingenommenheit,<br />

Vorurteilslosigkeit. Sie<br />

gehen in die weite Welt hinaus mit<br />

offenem Herzen und offenen Armen.<br />

Sie gehen auf andere Lebewesen zu,<br />

ungeachtet ihrer Hautfarbe, Religion,<br />

ihres Einkommens und ihres Alters.<br />

Sie kennen keine Hierarchien, begeistern<br />

sich für den Müllmann und<br />

den Astronauten. Sie zeigen uns den<br />

Weg. Sie zeigen uns, wie eine bessere<br />

Welt eigentlich aussehen würde. Wir<br />

bräuchten uns nicht in diese bessere<br />

Welt entwickeln, wir müssten ... wir<br />

bräuchten uns nur nicht allzu weit von<br />

diesem unserem nativen Zustand zu<br />

entfernen. Ich bin wirklich überzeugt,<br />

dass es keinen Frieden auf Erden geben<br />

wird, solange wir nicht in Frieden<br />

sind mit der Kindheit.<br />

<br />

Eliana Crisafulli<br />

Infos:<br />

andrestern.com<br />

arnostern.com<br />

oekologiederkindheit.com<br />

Hier geht’s zu den<br />

Video-Interviews mit<br />

André Stern:<br />

zoe.imwebtv.at/<br />

interview-andrestern<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>11


•• MENSCH<br />

TIEFENIMAGINATION<br />

Der mit der Maus tanzt<br />

Es liegt in der Natur der Sache, dass Tiefenimagination unbeschreiblich ist. Man<br />

kann sie mit dem rationalen Verstand nicht begreifen, steuern oder kontrollieren.<br />

Das lineare, logische Denken ist einem dabei nur im Weg. Ähnlich, wie wenn man<br />

sich mitten in einem Traum befindet und sich diesen nicht vorher ausmalen kann,<br />

wird das, was geschieht, auf einer anderen Ebene erfasst. Prof. Dr. Eligio Stephen<br />

Gallegos hat eine Methode entwickelt, um Menschen zu helfen, ihr „Hirn auszuschalten“<br />

und wieder Verbindung mit ihrer Kraft aufzunehmen. Er sieht sich als<br />

Reiseführer durch die inneren Bilderwelten, in denen einem alles begegnen kann.<br />

Am liebsten sind ihm Tiere, „weil es gibt nichts Lebendigeres als Tiere“ – und da<br />

kann es einem schon passieren, dass er einen dann mit der Maus tanzen lässt.<br />

Imagination wurde von vielen<br />

Naturvölkern und Kulturen als<br />

essentielle Methode benutzt,<br />

um eine Verbindung zu einer tiefen<br />

inneren Welt aufzubauen. In unserer<br />

kopfgesteuerten Gesellschaft ist<br />

es jedoch sehr schwierig, sich auf<br />

diese Welt einzulassen, ohne sich<br />

verrückt dabei vorzukommen oder<br />

als verrückt abgestempelt zu werden.<br />

„Es gibt bestimmte Ebenen von<br />

Imaginationen“, erklärt Prof. Dr. Eligio<br />

Stephen Gallegos. „Das, was wir<br />

meistens darunter verstehen, ist das,<br />

was wir kontrollieren können. Das ist<br />

so, wie wenn man zu einem Kind sagt,<br />

zeichne ein Haus, und das Kind stellt<br />

sich eines vor. So funktioniert logisches<br />

Denken, das sehr von anderen<br />

kontrolliert wird – weil es uns gelehrt<br />

wurde, was wir denken, sprechen und<br />

wie wir sein sollen. Tiefenimagination<br />

hat mit Lebendigkeit zu tun, es ist<br />

alles direkt und Kinder haben diese<br />

Verbindung noch sehr stark und<br />

ganz spontan.“ Erst Aussagen, wie<br />

„Das bildest du dir alles nur ein“ oder<br />

„Hör auf mit deiner Träumerei, jetzt<br />

beginnt der Ernst des Lebens“ haben<br />

vernichtende Wirkung. Man hält sich<br />

selbst für schlecht und vergräbt natürliche<br />

Fähigkeiten ganz tief in seiner<br />

Seele. „Wenn ein Kind z.B. böse war“,<br />

erklärt der Psychologe, „wird es in<br />

sein Zimmer geschickt. Das bedeutet<br />

für das Kind, es darf nur zur Familie<br />

zurück, wenn es nicht böse ist. Somit<br />

wird diese Bösheit versteckt und unterdrückt.<br />

Aber böse zu sein ist kein<br />

Problem. Es hat viel Kraft und viel<br />

Power. Und das Kind verliert seine<br />

Power, wenn es das Böse abspaltet.“<br />

So werden im Laufe des Lebens immer<br />

mehr innere Anteile abgespalten.<br />

„Ich wohne in der Nähe von den Indianern<br />

in New Mexiko“, vergleicht Stephen<br />

Gallegos. „Indianer sagen nie<br />

zu ihren Kindern, dass sie etwas tun<br />

müssen. Sie erwarten, dass das Kind<br />

selbst seinen eigenen Weg entdeckt.<br />

Wir haben in unserem Denkmuster<br />

gelernt, dass es Wut oder Freude gibt<br />

und dass diese Teile von uns sind.<br />

Aber es wäre besser zu sagen, es gibt<br />

in mir viele verschiedene Lebendigkeiten.<br />

Es gibt die Lebendigkeit von<br />

Wut, die kommt von sich selbst, oder<br />

von Liebe oder Freude, die kommt<br />

auch von sich selbst. Unser Job ist,<br />

unsere Lebendigkeiten zu umarmen.<br />

So leben wir in tiefer Einheit und nicht<br />

in Stücken. Wenn wir alles in uns annehmen<br />

können, sind wir eine Einheit<br />

und diese Einheit ist einzigartig. Dann<br />

können wir alles in uns umarmen,<br />

sind stark und handeln aus dieser inneren<br />

Zentriertheit heraus.“<br />

Foto: Unlimited Media<br />

12 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


Spät, aber doch<br />

Diese Erfahrungen machte Stephen<br />

Gallegos selbst aber auch erst im Alter<br />

von 70 Jahren. Obwohl er sogar<br />

indianische Vorfahren hat, hatte er<br />

als Wissenschaftler und Direktor des<br />

Psychologischen Instituts an der Mercer-Universität<br />

in den USA ein Leben<br />

lang kein Verständnis für solche Dinge.<br />

Erst eine eigene tiefgreifende Vision<br />

mit Tieren hat ihm eine völlig neue<br />

Dimension eröffnet und ihn dazu<br />

geführt, eine eigene Methode zu entwickeln,<br />

um das „Gehirn abzuschalten“<br />

und wieder eine Verbindung zu<br />

seinem innersten Sein aufzunehmen.<br />

Tiere sind immer höchst gern gesehen,<br />

da sie einem interaktiv helfen können,<br />

die eigene Sicht zu wechseln. „Tiefenimagination<br />

ist eine ganz tiefe Ebene<br />

von Wissen. Tiere haben diese Ebene“,<br />

erläutert Stephen Gallegos.<br />

„Die meisten sind enttäuscht, wenn<br />

sie eine Maus in ihrem Herzen sehen.<br />

Sie hätten gerne ein großes, starkes<br />

Tier wie einen Löwen. Doch die Maus<br />

verdeutlicht die Beziehung, in der jemand<br />

z.B. zu seinem eigenen Herzen<br />

steht. Und eine Maus ist nichts<br />

Schlechtes. Sie kann dir zeigen, wie<br />

lustig die Welt aus ihrer Sicht ist. In der<br />

Tiefenimagination ist alles möglich.<br />

Man kann sich selbst besuchen als<br />

Kind oder als alter Mann und gleichzeitig<br />

mit beiden reden. Wir befinden<br />

uns auf einer Ebene, auf der wir Dinge<br />

zusammenholen können. Das ist<br />

für unser Denken sehr schwierig. Unser<br />

Denken ist linear und logisch. D.h.<br />

wir können mit unserer Wissenschaft<br />

Tiefenimagination nicht erforschen,<br />

weil es dort nicht so passiert. Es ist alles<br />

auf einmal ...“ Nun, was kann man<br />

sich unter Tiefenimagination nun vorstellen?<br />

Die Antwort ist schlicht und<br />

einfach: nichts. Und wenn man in die<br />

Augen von Stephen Gallegos schaut –<br />

alles. Siehe das komplette Videointerview<br />

auf zoe.imwebtv.at<br />

<br />

Eliana Crisafulli<br />

Video-Interview mit<br />

Prof. Dr. Eligio Stephen<br />

Gallegos<br />

zoe.imwebtv.at/gallegos<br />

BIOGRAFIE<br />

Prof. Dr. Eligio Stephen Gallegos, ehemals Direktor des Psychologischen<br />

Instituts an der Mercer-Universität in den USA, hatte die Lehren C. G.<br />

Jungs studiert und mit Imaginationsreisen gearbeitet, wie sie bei der<br />

Psychosynthese angewendet wurden. Ab 1979 lebte er als niedergelassener<br />

Psychotherapeut an der nordamerikanischen Westküste, wo er sich<br />

zunehmend für die Totempfähle der Nordwestküsten-Indianer interessierte.<br />

Viele Jahre war er Visionssuche-Leiter. Er entdeckte den Personal<br />

Totem Pole Process® und bildet bis heute weltweit BegleiterInnen in<br />

dieser Methode der Tiefenimagination aus. Gallegos ist Mitbegründer des<br />

Returning to Earth Institute. Er ist auch Mitbegründer und Ehrendirektor<br />

des International Institute for Visualization Research (IIVR), das im Bereich<br />

der geistigen Bilder forscht. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.<br />

Sein neuestes Buch: „Something is Something“.<br />

„WIR STÄRKEN SIE DURCH DAS FÖRDERN VON<br />

POSITIVELEMENTEN AUF IHREM WEG ZUR PERSÖN-<br />

LICHEN UND UNTERNEHMERISCHEN EXZELLENZ. “<br />

Positive Psychologie<br />

Systemischer Ansatz<br />

Mentaltraining<br />

Wirkung der Natur<br />

Innovative Organisationsentwicklung<br />

ist das Zusammenspiel von bewährten<br />

und neuen Methoden sowie einem<br />

konsequenten Vorgehen.<br />

hikingdays.com<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>13


•• MENSCH<br />

Foto: Gewista, Citybike, Audi, Renault, Mercedes, Honda, Lexus, Unlimited Media<br />

14 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


FORTBEWEGUNG ZWISCHEN AUTO, ÖFFIS, FAHRRAD UND ZUFUSSGEHEN<br />

Mobilität im Wandel<br />

Der Kraftfahrzeugbestand hat sich weltweit in den letzten 50 Jahren verzehnfacht.<br />

Über eine Milliarde Fahrzeuge tummeln sich heute weltweit auf<br />

den Straßen. Das Auto ist Statussymbol, Ausdruck für Freiheit und individuelle<br />

Mobilität. Andererseits prägen Ressourcenknappheit, Energieeffizienz<br />

und nachhaltiges Handeln immer mehr unser bisheriges Verständnis von<br />

Mobilität. Das Umdenken bringt uns in ein neues, multimobiles Zeitalter.<br />

Neben dem eigenen Auto wächst der Anteil an Fahrradfahrern und Benutzern<br />

von Öffis, aber auch immer mehr Menschen ziehen Zufußgehen,<br />

Car-Sharing, E-Bikes oder andere Alternativen dem Auto vor. Denn es geht<br />

in Zukunft darum, die Mobilitätsanforderungen und -wünsche auch ökonomisch,<br />

bequem und nachhaltig umzusetzen.<br />

Zufußgehen war für Menschen<br />

jahrhundertelang die<br />

natürlichste Sache der Welt.<br />

Aber vor rund 120 Jahren veränderten<br />

zuerst das Fahrrad und dann vor<br />

allem das Auto unsere individuelle<br />

Fortbewegung. Durch diese Mobilisierungswelle<br />

nahmen die Fußwege<br />

der Menschen rapide ab. Alles<br />

Denken und Planen richtete sich zunehmend<br />

auf den Autoverkehr aus.<br />

In den 50er- und 60er-Jahre wurde<br />

dem Auto alles untergeordnet: Ökonomie,<br />

Wohlstand und letztlich das<br />

ganze Leben. Dennoch sind seither<br />

Schlagworte wie individuelle Mobilität,<br />

Freiheit und auch Wohlstand eng<br />

mit dem eigenen Auto verknüpft.<br />

Rund drei Viertel unserer Mobilitätsleistungen<br />

gehen heute auf das<br />

Auto zurück – mit allen Vor- und<br />

Nachteilen.<br />

Gleichzeitig verändern Ressourcenknappheit,<br />

Energieeffizienz und<br />

nachhaltiges Handeln unser bisheriges<br />

Verständnis von Mobilität. Immer<br />

mehr schlägt das Pendel in Richtung<br />

Ökonomiebewusstsein, Bequemlichkeit<br />

und vor allem Nachhaltigkeit<br />

aus. Denn gerade der Autoverkehr ist<br />

(nicht nur) Österreichs größtes Problem<br />

beim Umwelt- und Klimaschutz.<br />

Auch die wirtschaftliche Abhängigkeit<br />

des Verkehrs vom begrenzt zur<br />

Verfügung stehenden Erdöl ist problematisch.<br />

Die derzeitige Mobilität ist<br />

zu stark vom Auto abhängig.<br />

Autos veränderten<br />

unser Wertesystem<br />

„Das Problem ist viel größer: Das<br />

Auto ist tief in die Stammhirne der<br />

Menschen hineingeschlüpft und verändert<br />

von innen her unser ganzes<br />

Wertesystem, die Kultur und die Zivilisation“,<br />

warnt etwa Prof. Dr. Hermann<br />

Knoflacher, Verkehrsexperte<br />

und Planer an der TU Wien. „Wir<br />

leben heute in einer Welt der Autos.<br />

Aber wenn eine Welt der Autos aus<br />

den Köpfen kommt, muss das Auto<br />

im Kopf sein. Das war meine Entdeckung<br />

in den 70er-Jahren. Die ganze<br />

Stadtplanung, die ganze Gesellschaft<br />

wurde auf das Auto ausgerichtet.“<br />

Mittlerweile hat sich das teilweise geändert.<br />

Wenn man sich den aktuellen<br />

Modalsplit – die Aufschlüsselung der<br />

gewählten Verkehrsmittel – ansieht,<br />

so lag in Wien der Anteil an Autofahrer<br />

am Gesamtverkehr im Jahr<br />

1993 bei 40 Prozent, im vergangenen<br />

Jahr aber nur mehr bei 27 Prozent.<br />

Die Gewinner sind die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel und der Radverkehr.<br />

Hermann Knoflacher: „Es hat schon<br />

ein erstes Umdenken stattgefunden.<br />

Geändert wurden die Strukturen in<br />

der Stadt: Reduktion der Parkplätze,<br />

keine freie Fahrt neben der Straßenbahn,<br />

Vorziehen der Gehsteige.“<br />

Letztlich wird aber die Verkehrswelt<br />

einfach bunter, die meisten Menschen<br />

sind heute multimodal, also mit unterschiedlichen<br />

Verkehrsmitteln unterwegs.<br />

Zwar setzen immer noch 80<br />

Prozent der Bevölkerung Österreichs<br />

zumindest ab und zu auf das Auto,<br />

zwei Drittel fahren aber auch Rad und<br />

sechs von zehn Personen nutzen den<br />

öffentlichen Verkehr. Vor allem junge<br />

Menschen sind in ihrer Verkehrsmittelwahl<br />

sehr flexibel, mehr als die<br />

Hälfte der bis 30-Jährigen kann sich<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong><strong>15</strong>


gemeinsames Nutzen statt einzeln<br />

Besitzen vorstellen. Car-Sharing-Modelle<br />

sind vor allem in Wien ein Thema,<br />

wirkliches Auto-Teilen wird eher<br />

in ländlichen Gebieten angenommen.<br />

Abseits der Großstadt gilt es aber das<br />

Mobilitätsangebot deutlich auszuweiten,<br />

um die Wahlfreiheit in der Mobilität<br />

auch hier zu erhöhen oder überhaupt<br />

zu ermöglichen.<br />

Der flexible Mix verschiedener Mobilitätsformen<br />

ist in Wien bereits gelebte<br />

MOBIL-APP<br />

Als digitale Unterstützung für die eigene<br />

Mobilität gibt es jetzt auch eine neue<br />

App vom ÖAMTC: mobito. Damit kann<br />

man die individuelle Mobilität einfacher<br />

organisieren, dabei Kosten sparen und<br />

Ressourcen besser nutzen. Das Service<br />

ist als mobile App oder im Web kostenlos verfügbar. Folgende Funktionen<br />

sind integriert: digitales Fahrtenbuch, Fahrzeugfinder, Kostenund<br />

Sprit-Rechner, Termine, Aufgaben rund ums Fahrzeug und ein<br />

Kalender. Zudem kann man auch durch die mobito-Funktion co.mobil<br />

Autos gemeinsam nutzen.<br />

mobito.at<br />

Realität. Wichtigster Baustein ist dabei<br />

ein gut funktionierendes öffentliches<br />

Netz. „Darauf ist man in Wien<br />

zu Recht stolz“, erklärt Daniel Amann,<br />

Pressesprecher der Wiener Linien:<br />

„Die Öffis haben in den letzten Jahren<br />

gerade in Wien extrem zugelegt.<br />

Stolze 39 Prozent der Wege in Wien<br />

werden mit Öffis zurückgelegt, über<br />

680.000 Personen besitzen eine<br />

Jahreskarte der Wiener Linien. Das ist<br />

auch im Vergleich mit anderen Großstädten<br />

eine Spitzenposition.“ Immer<br />

mehr Menschen verzichten dabei auf<br />

ein eigenes Auto – in Wien sind dies<br />

immerhin schon rund 40 Prozent der<br />

Haushalte. Grund dafür ist sicher das<br />

dichte öffentliche Versorgungsnetz,<br />

aber auch das Angebot der Jahreskarte<br />

um 365 Euro im Jahr.<br />

Fußgänger beleben die Straßen<br />

Das Auto ist aber nach wie vor sehr<br />

stark im Kopf verankert, das zeigt<br />

nicht zuletzt die emotionale Debatte<br />

rund um die neue Fußgängerzone<br />

in der Wiener Mariahilfer Straße.<br />

Letztlich muss aber vor allem eine<br />

schnell wachsende Stadt wie Wien<br />

darauf achten, mit dem zunehmenden<br />

Verkehr fertig zu werden.<br />

Deshalb wurde im Jahr 20<strong>15</strong> in<br />

Wien sogar das Jahr des Zufußgehens<br />

ausgerufen. Viele Fußgänger<br />

bedeuten auch eine Belebung der<br />

betroffenen Stadtgebiete. Die Geschäfte<br />

machen mehr Umsatz, das<br />

urbane Leben ersetzt die reinen<br />

Wohnsiedlungen.<br />

Hermann Knoflacher: „Es wäre immer<br />

noch sinnvoll, alle Innenbezirke<br />

möglichst autofrei zu machen. Denn<br />

Fotos: Wiener Linien<br />

16 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


eine gewachsene Struktur war schon<br />

ohne Auto da. In dem Augenblick,<br />

in dem das Auto wegkommt, fängt<br />

das Gebiet wieder zu leben an. So<br />

verschwinden die Garageneinfahrten<br />

und es gibt dort wieder Geschäfte.<br />

Diese Erfahrung habe ich in vielen<br />

Städten gemacht.“<br />

Verbannen keine Lösung<br />

Differenzierter sieht das die Soziologin<br />

Mag. Gabriele Gerhardter, Leiterin<br />

der Stabstelle „Innovation & Mobilität“<br />

im ÖAMTC: „Das reine Verbannen<br />

der Autos aus der Stadt ist sicher<br />

keine Lösung. Denn eine Lösung ist<br />

immer positiv. Ein Ziel kann das also<br />

nicht sein! Es geht vielmehr darum,<br />

alle Angebote sinnvoll zu verschränken,<br />

um mehr Mobilität für alle Menschen<br />

zu ermöglichen.“<br />

Unser Leben wird daher auch in den<br />

nächsten Jahren von einer stetigen<br />

Zunahme an Mobilität gekennzeichnet<br />

sein – aber in den unterschiedlichsten<br />

Formen, Arten, Möglichkeiten<br />

und mit allen erdenklichen<br />

Antriebsmodellen. Gabriele Gerhardter:<br />

„Im Individualverkehr wird<br />

der Game-Changer das autonome<br />

Interview mit Prof. Hermann Knoflacher<br />

„DAS AUTO SITZT IM HIRN“<br />

Prof. DI Dr. techn. Hermann<br />

Knoflacher, TU Wien, ist seit<br />

Jahrzehnten Verkehrsplaner<br />

und Experte, er fährt lieber mit<br />

dem Rad und mit den Öffis,<br />

lehnt das Auto aber nicht<br />

grund sätzlich ab, kritisiert aber<br />

dessen unheimlichen Einfluss.<br />

Unsere Mobilität wird vom Auto beherrscht, ist das noch zeitgemäß?<br />

Das Auto ist zumindest nicht nachhaltig und auch absolut ungerecht gegenüber<br />

der optimalen Mobilität – nämlich aus eigener Körperkraft. Zudem<br />

ist es absolut umweltschädigend, platzvergeudend, stadtzerstörend<br />

und auch arbeitsplatzvernichtend. So gesehen kann man schon behaupten,<br />

es ist zeitgemäß, aber auch tödlich. Der Fußgänger hat die Siedlungen<br />

und Städte zusammengehalten, der Autofahrer zerstört sie. Davon<br />

profitieren die großen Strukturen, die Konzerne – aber natürlich mit einer<br />

tödlichen Konsequenz für die kleinen Betriebe und die Arbeitnehmer.<br />

Für viele Menschen bedeutet das Auto Freiheit, Wohlstand und individuelle<br />

Mobilität.<br />

Das mit der Freiheit ist Unsinn. Weil ohne Geld und Benzin sitzt man im<br />

Auto und hat überhaupt keine Freiheit. Es ist sogar umgekehrt. Das Auto<br />

belastet die Gesellschaft, die Menschen und die Natur und macht alles<br />

andere unfrei. Wir haben eine Welt gebaut, die Unfreiheit für Kinder und<br />

einen Großteil der Menschheit gebracht hat. Unser Freiheitsbegriff wurde<br />

missbraucht, weil das Auto in unser Hirn hineingeschlüpft ist. Wir sprechen<br />

nicht mehr als Menschen, sondern als Vertreter des jeweiligen Autos im<br />

Hirn. Sonst würden wir diese Realität nicht zulassen.<br />

Wie sollte eine sinnvolle Verkehrsstruktur aussehen?<br />

Wir müssen mehr geistige Mobilität entwickeln. Wir sind immer blöder geworden<br />

durch die leichte physische Mobilität des Autos. Letztlich ist die<br />

Erfolgsgeschichte des Menschen aber seine geistige Mobilität, nicht die<br />

physische. Ändern muss man die Strukturen. Ich habe ein sehr schönes<br />

Beispiel: An der TU Wien wurden alle Parkplätze in den Innenhöfen entfernt.<br />

Damit hat sich in den Strukturen der Professoren, die ja allgemein<br />

recht starr sind, einiges geändert. Es wird kein Auto mehr verwendet, weil<br />

es keinen Parkplatz mehr gibt. Die Bindung findet immer am Parkplatz<br />

statt. Das ist die Erbsünde, die heute im Städtebau betrieben wird. Wenn<br />

Anfangs- und Endpunkte der Wege richtig organisiert sind, gibt es keine<br />

Probleme im Fließverkehr.<br />

Was halten Sie von Alternativen wie E-Bikes oder E-Autos?<br />

Nicht als Ersatz für das Auto, aber als Übergangslösung sind diese Ideen<br />

durchaus denkbar, um die Leute von der Autosucht zu befreien.<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>17


Auto sein: Die Transformation des<br />

Autos vom individuellen Fortbewegungsmittel<br />

zur multifunktionalen<br />

und multimedialen Einheit der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten zeichnet<br />

sich ab: Es wird das Taxi-, den Mietund<br />

vielleicht auch den Dienstwagen<br />

ersetzen und die kleinräumige<br />

Verkehrsversorgung am Land<br />

sicherstellen – die gemeinsame<br />

Nutzung mit eingeschlossen.“ Der<br />

öffentliche Verkehr wird in den<br />

Städten ein gut funktionierender<br />

Mix sein – von größeren bis zu kleineren<br />

Einheiten, die den Menschen<br />

nicht unbedingt individuell gehören<br />

müssen, aber können.“<br />

Zukunftsforscher Mathias Horx<br />

spricht sogar vom Megatrend Mobilität:<br />

„Kaum etwas prägt das Leben in<br />

der globalisierten Gesellschaft so sehr<br />

wie Mobilität. Ihr kommt ein unentbehrlicher<br />

Ermöglichungscharakter<br />

zu. Mobilität bedeutet Beweglichkeit,<br />

Veränderung und Wandlungsfähigkeit,<br />

individuell wie gesellschaftlich.“<br />

Die Welt im 21. Jahrhundert sieht<br />

auch er vor allem durch eine zunehmende<br />

Vielfalt an Mobilitätsformen<br />

gekennzeichnet. Das macht alle<br />

Waren und Dienstleistungen rund<br />

um Mobilität zu einem der größten<br />

Wachstumsmärkte der Zukunft.<br />

<br />

Thomas Stodulka<br />

Hier geht es zu den Video-Interviews mit<br />

Prof. Hermann Knoflacher und<br />

Mag. Gabriele Gerhardter.<br />

QR-App runterladen und über QR-Code<br />

ziehen oder den Link eingeben:<br />

zoe.imwebtv.at/verkehr<br />

Interview mit Mag. Gabriele Gerhardter<br />

„ANGEBOTE ERZEUGEN WANDEL“<br />

Die Soziologin Mag. Gabriele Gerhardter leitet die Stabsstelle<br />

Innovation & Mobilität im ÖAMTC, ist begeisterte Öffi-<br />

Fahrerin, greift aber gelegentlich auch auf das Auto zurück.<br />

Ist die Abhängigkeit vom Auto noch zeitgemäß?<br />

Es ist eher eine Frage der Abkehr vom Massenverkehrsmittel<br />

Auto. Österreichweit haben wir einen Motorisierungsgrad<br />

von 547 Pkws auf 1.000 Einwohner, allerdings<br />

mit großen regionalen Unterschieden: in Wien<br />

380, im Burgenland 640. In ländlichen Regionen, die<br />

öffentlich nicht gut versorgt sind, wächst der Autoanteil<br />

weiterhin. In den Städten gibt es dafür jedes Jahr ein<br />

bisschen weniger Pkws, aber zudem neue Modelle der<br />

Mobilität, die mit dem öffentlichen Verkehr verknüpft<br />

sind. Die Menschen greifen dann auf diese Mischformen<br />

zurück. Man hat noch gerne ein Auto – für Lasten,<br />

Kinder, Gepäck. Das wird auch als Freiheit erlebt, jedoch<br />

in Verknüpfung mit anderen Freiheiten: etwa der Mobilität<br />

in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist das Spannende:<br />

Der Wandel wird durch das Angebot erzeugt!<br />

Was kann den Wandel der Mobilität unterstützen?<br />

Wandel gibt es einerseits in dem Konzept, was ein<br />

Auto ist. Es wird in Zukunft immer unterschiedlichere<br />

Autos geben in Größe, Form und Aussehen. Dazu<br />

kommt der Wandel von den Antriebsarten her. Bei den<br />

Otto-Motoren senkt sich der Benzinverbrauch immer<br />

mehr, die Autos werden immer ökologischer. Aber es<br />

kommen auch neue Antriebssysteme dazu: elektrisch,<br />

hybrid, Wasserstoff. Diese unterschiedlichen Autos<br />

werden in Zukunft alle nebeneinander existieren.<br />

Welche alternativen Konzepte sind schon sinnvoll?<br />

Autofahrer sein muss nicht bedeuten, ein Auto zu besitzen.<br />

Car-Sharing ist eine Alternative. Dabei gibt es<br />

unterschiedliche Modelle: Beim Freefloating-Bereich –<br />

man verwendet das Auto und gibt es dort zurück, wo<br />

man aussteigt – ist Wien mit rund 800 verfügbaren<br />

Autos eine der führenden Städte. Weniger Autos gibt es<br />

dadurch aber nicht. Car-Sharing hat eine ergänzende<br />

Funktion. Am Land hingegen teilen mehrere Menschen<br />

wirklich ein Auto, meist das Zweitauto. Das funktioniert<br />

gut und ist auch günstiger. Auch Mitfahrnetzwerke oder<br />

gemeinsames Pendeln funktionieren dort sehr gut.<br />

Auf der Straße schaut der Verkehr oft wie ein Kampf<br />

aus: Fußgänger gegen Autos, Räder, Busse ...<br />

Ich erlebe es gar nicht so, weil in 99,9 Prozent der<br />

Fälle funktioniert es gut. Es gibt natürlich Reibungsflächen<br />

und das sind meist wirklich Flächenfragen.<br />

Besseres Flächendesign, klar gekennzeichnete<br />

Wege, gut geregelte Kreuzungspunkte und vor allem<br />

ein bisschen Respekt den anderen Teilnehmern gegenüber<br />

reichen meist schon.<br />

18 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


Mobilität ist teilbar.<br />

GEHT<br />

FAHREN?<br />

MIT FREUNDLICHER<br />

UNTERSTÜTZUNG VON<br />

FAHREN<br />

GEHT.<br />

HELFEN<br />

AUCH<br />

SIE<br />

MIT:<br />

www.miva.at<br />

Während Europa oft an zu viel Verkehr leidet,<br />

fehlt es vielen Menschen in den ärmsten Ländern<br />

der Welt an Mobilität. Die Idee der MIVA<br />

lautet daher: „Mobilität ist teilbar“.<br />

Die MIVA Austria ist ein Hilfswerk der katholischen<br />

Kirche. Ihre Aufgabe ist es, für junge Kirchen<br />

und Projekte der Entwicklungszusammenarbeit<br />

Fahrzeuge zu finanzieren: je nach Bedarf<br />

PKW oder Geländewagen, Motorräder, Fahrräder,<br />

Traktoren, landwirtschaftliche Geräte, fallweise<br />

auch Boote oder kleine Schiffe, Flugzeuge<br />

oder Lasttiere. Die MIVA ist zu 100 % durch<br />

Spenden finanziert.<br />

Mobilität ist teilbar.


•• SCHÖNHEIT<br />

Foto: Unlimited Media<br />

WIRKSTOFFE & ESSENZEN: TRAUBENKERNÖL<br />

Kostbares Gold im Wein<br />

Schon seit Alters her ist die Weinrebe als Pflanze mit den unterschiedlichsten Nutzungen<br />

dem Menschen bekannt. Der Saft der Traube, vergoren oder unvergoren, erfreut<br />

sich als Getränk seit der Antike großer Beliebtheit und gilt, in vernünftigem Maße, auch<br />

als gesund. Weinblätter haben in der Naturmedizin, als Bestandteil von Mitteln gegen<br />

Durchfall und auch in der mediterranen Küche Tradition. Doch auch das Öl der Kerne<br />

der roten Traube war schon im Mittelalter hochbegehrt und galt in der Oberschicht als<br />

Jungbrunnenöl. Zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten, gilt das goldfarbene Traubenkernöl<br />

heutzutage als das Anti-Aging-Öl der Moderne. Obendrein ist kaltgepresstes<br />

Traubenkernöl eines der edelsten und gesündesten Speiseöle. Es verleiht Salaten,<br />

Gemüse und Soßen ein exquisites Aroma. Im Herbst hat der Wein Hochsaison – Grund<br />

genug, sich genauer anzusehen, was in dem guten Kern steckt.<br />

20 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


Traubenkernöl (vitis vinifera<br />

grape seed oil) gehört zu<br />

den wahren Kostbarkeiten<br />

heimischer Öle. Dieses „Gold“ der<br />

Weintraube wird aus der Pressemaische<br />

der gepressten Trauben<br />

gewonnen. Die Kerne werden aus<br />

den zurückgebliebenen Kernen,<br />

Stilen, Häuten gesiebt, abgetrennt<br />

und luftgetrocknet und daraus wird<br />

Öl gepresst. Natives Öl ist goldfarben<br />

bis goldgrün und hat einen nussigen<br />

Geruch. Raffiniertes Öl ist farb- und<br />

geruchlos und wirkstoffärmer. Die<br />

beste Qualität hat daher das kaltgepresste<br />

Öl, mit einer hellgoldenen<br />

Farbe. Nur 40 bis 50 Prozent des im<br />

Kern enthaltenen hochwertigen Öls<br />

können bei der Kaltpressung gewonnen<br />

werden, was den recht hohen<br />

Preis erklärt. Zur kosmetischen und<br />

medizinischen Nutzung wird in erster<br />

Linie das Kernöl der roten Traube<br />

genutzt. Es ist bei weitem wertvoller<br />

und wirktstoffreicher als das der weißen<br />

Traube.<br />

Kosmetische Wirkung<br />

Traubenkernöl ist reich<br />

an Phyto sterolen<br />

und wertvollen Fettsäuren,<br />

wie ungesättigten<br />

Linolsäuren,<br />

Stearinsäure und<br />

Palmitinsäure. Daher<br />

zieht Traubenkernöl sehr<br />

gut ein, fühlt sich leicht an und<br />

verklebt die Haut nicht. Das Öl<br />

ist daher eine ideale Gleit schiene<br />

für hautpflegende Produkte. Zudem<br />

vehindert die Linolsäure ein<br />

zu schnelles Ranzigwerden. Der extrem<br />

hohe Gehalt an sekundären<br />

Pflanzenstoffen (Polyphenole) – die<br />

sowohl für Geschmack und Farbe<br />

der Pflanze verantwortlich sind als<br />

auch viele Schutzfunktionen erfüllen<br />

– wie zum Beispiel OPC (Oligomere<br />

Proanthocyanidine) und Resveratol,<br />

sowie der hohe Anteil an Vitamin E<br />

machen das Traubenkernöl zu einem<br />

der wirkungsvollsten Hautschutzöle,<br />

die die Natur zu bieten<br />

hat. Besonders OPC und Resveratol<br />

sind wichtige Schutzwirkstoffe für<br />

das Immunsystem und den ganzen<br />

Organismus. Traubenkernöl besitzt<br />

daher besonders viele antioxidative,<br />

zellmembranschützende und kollagenaufbauende<br />

Eigenschaften. Wegen<br />

der vielen positiven Eigenschaften<br />

ist Traubenkernöl so gut wie für<br />

jeden Hauttyp geeignet.<br />

Goldrichtig für die Haut<br />

Traubenkernöl wirkt zellerneuernd<br />

und so einem vorzeitigen<br />

Alterungsprozess entgegen.<br />

Es verbessert die Fließeigenschaften<br />

des Blutes, wirkt kollagenbildend,<br />

stabilisiert das Bindegewebe<br />

und wirkt daher hautstraffend.<br />

Der hohe Gehalt an Linolsäure wirkt<br />

gegen Verhornungen, unterstützt<br />

den natürlichen Abfluss des Hautfettfilms<br />

(Hautsebums) und hilft so<br />

gegen übermäßige Talgproduktion<br />

und verstopfte Poren.<br />

Traubenkernöl<br />

ist daher ein<br />

effizienter Wirkstoff bei fettiger und<br />

Mischhaut. Das Öl nimmt andere<br />

Wirkstoffe der Rezeptur mit, schleust<br />

sie tiefer in die Haut ein und macht<br />

sie so noch wirkungsvoller. Traubenkernöl<br />

stärkt das Immunsystem und<br />

die Barrierefunktion der Haut, was<br />

besonders bei empfindlicher Haut<br />

sowie zu Allergien und Ekzemen neigender<br />

Haut von großem Vorteil ist.<br />

Es eignet sich auch bestens als Nagel-<br />

und Haaröl, da es durch seinen<br />

positiven Einfluss auf die Neubildung<br />

von Kollagenen und anderen Struktureiweißen<br />

Haare und Nägel kräftigt.<br />

Medizinische Wirkung<br />

Traubenkernöl sowie seine Bestandteile<br />

OPC und Resveratol werden in<br />

der Medizin vor allem zur oralen Einnahme<br />

empfohlen. Sie agieren als<br />

Radikalfänger und zeigen positive<br />

Effekte auf Herz, Kreislauf und das<br />

Immunsystem. Zudem unterstützen<br />

sie durch ihre eiweißstabilisierende<br />

Wirkung die Kräftigung und Funktion<br />

des Bindegewebes von Organen,<br />

Blutgefäßen, Muskeln und Gelenken.<br />

Manche Alternativmediziner sind<br />

überzeugt, dass OPC und Resveratol<br />

das Wachstum von Krebszellen<br />

hemmen können. Entsprechende<br />

Alternativtherapien zur Chemotherapie<br />

existieren bereits, sind aber noch<br />

umstritten.<br />

Kerngesunde Kulinarik<br />

Kaltgepresstes Traubenkernöl<br />

gehört zu den edelsten<br />

und gesündesten<br />

Speiseölen. Es verleiht<br />

auf Grund seines<br />

trester-nussigen<br />

Geschmacks Salaten,<br />

Gemüse und Soßen ein<br />

exquisites Aroma. Es kann<br />

aber auf Grund seiner Hitzebeständigkeit<br />

auch zum Braten verwendet<br />

werden. Die Antioxidantien<br />

in der roten Traube machen ihren<br />

Saft und Wein, im rechten Maß<br />

genossen, zu gesunden sowie geschmackvollen<br />

Getränken.<br />

Ob als Getränk, im Salat, als Medizin<br />

oder als Pflege für die Haut<br />

– das Kernöl der roten Traube ist<br />

in jeder Hinsicht ein wertvoller<br />

Schatz. Deshalb sollte man sich<br />

beim nächsten Einkauf überlegen,<br />

ob man nicht doch zu den wenig<br />

verbliebenen ungezüchteten Trauben<br />

mit Kernen greift. Und mit dem<br />

Mythos, dass Traubenkerne Blinddarmentzündungen<br />

verursachen<br />

können, sei an dieser Stelle auch<br />

gleich aufgeräumt.<br />

<br />

Martina Reitinger<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>21


•• BERUFSWELT<br />

EMOTIONALE UND SOZIALE KOMPETENZ IM JOB<br />

Sinnvoll wahrnehmen<br />

Achtsamkeit als Begriff entstammt den asiatischen Strömungen und ist<br />

in diesen Kulturen seit mehr als 2.000 Jahren allgegenwärtig. In unserem<br />

Kulturkreis finden wir schon über die letzten Jahrtausende hinweg Elemente,<br />

die wir heute den Achtsamkeitspraktiken zurechnen. Achtsamkeit kann nicht<br />

nur persönlich, sondern auch im Berufsleben viele Vorteile bringen und sogar<br />

im Gehirn positive Veränderungen bewirken. Aus der Sicht der aktuellen neurowissenschaftlichen<br />

Forschung bedeutet Achtsamkeit Offenheit für Neues,<br />

Wachheit für Unterscheidungen, Sensibilität für verschiedene Kontexte, multiple<br />

Perspektiven und Orientierung – kurz gesagt: Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Achtsam sein bedeutet, aus<br />

einem Leben, das quasi auf<br />

Automatik geschalten ist,<br />

aufzuwachen und für den Reiz des<br />

Neuen in unseren Alltagserfahrungen<br />

empfänglich zu werden. So besteht<br />

zum Beispiel achtsames Wandern<br />

darin, dass wir uns in jedem Moment<br />

bewusst sind, was wir tun, während<br />

wir es tun. Wir nehmen den Boden<br />

unter unseren Füßen wahr, spüren<br />

den Luftzug, der vom Berg herunterkommt,<br />

oder riechen den Duft der<br />

Wälder. Wenn wir wandern und dabei<br />

Gedanken hinterherhängen, dann hat<br />

es eher mit achtlosem Wandern zu tun<br />

– außer es war in der Absicht, während<br />

des Wanderns nachzudenken ... Wie<br />

oft sitzen Menschen in Besprechungen<br />

und überlegen dabei, wen sie im<br />

Anschluss anrufen, was heute noch<br />

zu erledigen ist, oder tippen bereits<br />

während der Besprechungen E-Mails.<br />

Wer oder was ist achtsam?<br />

Im Englischen so schön „mindfullness“<br />

genannt, bedeutet Achtsamkeit<br />

das bewusste Wahrnehmen und<br />

Beobachten von Empfindungen, Gedanken<br />

und Gefühlen, ohne diese sofort<br />

zu bewerten oder darauf unmittelbar<br />

bzw. unangemessen zu reagieren.<br />

Es bedeutet, bewusst mit Gefühlen<br />

und Empfindungen im Hier und Jetzt<br />

zu sein. Eine achtsame „Einstellung“<br />

kann sogar unsere Gehirnwindungen<br />

neu programmieren. Neurowissenschafter<br />

Daniel Siegel schreibt dazu in<br />

seinem Buch „Das achtsame Gehirn“:<br />

„Es ist wissenschaftlich erwiesen,<br />

dass achtsam und bewusst zu sein,<br />

sich dem Reichtum und der Fülle unserer<br />

Erfahrungen im Hier und Jetzt<br />

zu widmen, positive Veränderungen<br />

in der Physiologie des Gehirns, den<br />

Funktionen unseres Geistes und unseren<br />

zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

bewirkt.“ Achtsamkeit verändert<br />

unsere neuronalen Verbindungen<br />

im Gehirn und somit unsere mentalen<br />

Prozesse. Somit können wir Achtsamkeit,<br />

Aufmerksamkeit und Emotionsregulation,<br />

sogar unsere Fähigkeit,<br />

Glück und Mitgefühl zu empfinden,<br />

zeitlebens neu erlernen. Neuroplastizität<br />

ist der dafür gängige Begriff in der<br />

Gehirnforschung.<br />

Reflektiertes Denken<br />

Wir sind mit unserem Gehirn in der<br />

Lage, die bereits angelegten inneren<br />

Bilder mit den neuen, über die verschiedenen<br />

Sinneskanäle ankommenden<br />

und im Gehirn erzeugten<br />

Aktivitätsmuster zu vergleichen und<br />

unsere bisherige Vorstellung von<br />

dem zu verändern, was ist. Reflektives<br />

Denken ist dafür die Basis. Unter<br />

reflektiertem Denken verstehen wir,<br />

den berühmten Schritt zurück zu machen,<br />

um innezuhalten, um die Folgen<br />

verschiedener Handlungen oder<br />

Ereignisse zu betrachten. Eine solche<br />

Betrachtung hilft uns, neue Entscheidungen<br />

zu treffen und uns selbst zu<br />

konditionieren. Die aus der Neurowissenschaft<br />

bestätigten Resultate<br />

sind: Offenheit für Neues, Wachheit<br />

für Unterscheidungen, Sensibilität<br />

für verschiedene Kontexte, multiple<br />

Perspektiven und Orientierung, kurz<br />

gesagt: Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Zwischen den Zeilen<br />

Somit verbessert Achtsamkeit auch<br />

die Kommunikationsfähigkeit von<br />

Menschen, da einerseits Gefühle<br />

zuallererst wahrgenommen werden<br />

und nicht unmittelbar darauf reagiert<br />

wird. Eine achtsame Antwort in kritischen<br />

Gesprächssituationen reduziert<br />

das Konfliktrisiko und damit<br />

die emotionale Belastung. Werden in<br />

22 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


essere Zusammenarbeit, eine Widerstandskraft<br />

gegen Krisen und eine<br />

höhere Attraktivität als Arbeitgeber<br />

sind mögliche positive Kosequenzen<br />

eines achtsamen Unternehmens.<br />

Individuen und Organisationen werden<br />

dadurch stark bereichert. Es verändert<br />

die Menschen in Unternehmen<br />

auf vielfältige Weise und ist damit<br />

aktiver Entwickler der Unternehmenskultur.<br />

Es macht das Leben persönlich<br />

und innerhalb der Organisation spannender,<br />

kreativer, es fördert Resilienz,<br />

Gesundheit und steigert das persönliche<br />

Wohlbefinden im Hier und Jetzt.<br />

Es macht Unternehmen (wirtschaftlich)<br />

erfolgreicher, gesünder verbessert<br />

die Arbeitgeberattraktivität. Ein hohes<br />

Maß an sozialer und emotionaler<br />

Kompetenz ist heute ein wesentlicher<br />

Faktor von achtsamen MitarbeiterInnen<br />

– das Fachwissen alleine ist heute<br />

nur noch in wenigen Berufsfeldern<br />

ausreichend.<br />

Mag. Robert Kaltenbrunner<br />

derartigen Gesprächen Gefühle zum<br />

Ausdruck gebracht, erhöht dies das<br />

Vertrauen und verstärkt gleichzeitig<br />

das gegenseitige Einfühlungsvermögen<br />

bzw. die Empathie. Weniger<br />

Annahmen und Missverständnisse<br />

reduzieren negative Emotionen und<br />

steigern gleichzeitig das Wohlbefinden.<br />

Herausforderungen des Berufslebens<br />

können durch achtsame<br />

Zusammenarbeit auf einer neuen<br />

Ebene, nämlich mit der nötigen Distanz,<br />

betrachtet und besprochen<br />

werden. Das steigert die Qualität<br />

der Lösungen, da unterschiedliche<br />

Ansichten als Quelle der Entwicklung<br />

und nicht als Gefahr betrachtet<br />

werden. Gewohnte Denkautobahnen<br />

werden verlassen und Regelkreise<br />

durchbrochen. Entscheidungen<br />

werden nicht länger „nur“ getroffen,<br />

sondern von allen Beteiligten mitgetragen<br />

und umgesetzt.<br />

Achtsamkeit im Job<br />

Achtsame MitarbeiterInnen sind kreativer,<br />

treffen bewusster Entscheidungen<br />

und können komplexe Situationen<br />

besser einschätzen. Eine stärkere<br />

Verantwortungsübernahme durch die<br />

MitarbeiterInnen, eine höhere Identifikation<br />

mit der beruflichen Aufgabe,<br />

eine höhere Zufriedenheit im Job<br />

und damit weniger Krankenstände<br />

und Fluktuation sind die Folge. Die<br />

Summe an achtsamen MitarbeiterInnen<br />

ergibt das Achtsamkeitsniveau<br />

von Organisationen. Innovation, eine<br />

ACHTSAMKEIT ÜBEN<br />

Suche dir einen ruhigen,<br />

ungestörten Platz. Schalte dein<br />

Handy ab. Setz dich bequem<br />

aufrecht hin. Schließe die Augen<br />

und lege deine Hände auf<br />

den Bauch. Atme tief ein, sodass<br />

sich die Bauchdecke hebt.<br />

Spüre, wie der Atem in den<br />

Körper hinein- und hinausfließt<br />

und sich dabei die Bauchdecke<br />

hebt und senkt. Bleib mit deiner<br />

ganzen Aufmerksamkeit<br />

bei deinem Atem. Wenn deine<br />

Gedanken abschweifen, dann<br />

lass sie wie Wolken vorbeiziehen<br />

und nimm wieder<br />

deinen Atemrhythmus wahr.<br />

Nach fünf bis zehn Minuten<br />

beende die Übung bewusst.<br />

Diese Atemübung kann überall<br />

und auch im Gehen, mit offenen<br />

Augen ;-) gemacht werden.<br />

Besonders wirkungsvoll ist sie<br />

in der Natur.<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>23


•• BERUFSWELT<br />

SHARING ECONOMY: PRIVAT (VER)MIETEN<br />

Hab & Gut? Wer braucht<br />

schon immer alles ...<br />

Basierend auf dem Gedanken der Sharing Economy werden sich Menschen immer mehr<br />

dessen bewusst, dass sie nicht alles haben müssen oder dass sie mit dem, was sie haben,<br />

auch privat gut ins Geschäft kommen. Klingt kryptisch, ist einfach. Auf der Plattform<br />

„usetwice.at“ kann man zum Beispiel alles (ver)mieten. Von Mensch zu Mensch. Der Kreativität<br />

sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ob Handwerks- und Reinigungsgeräte, Flugzeug,<br />

Stau- und Parkraum – man kann alles, was man hat und gut & teuer ist, mit anderen teilen.<br />

Netter sozialer Nebeneffekt: Man trifft auch noch auf Leute aus der Umgebung, die<br />

man sonst nie kennen gelernt hätte.<br />

Die neuen Medien brachten<br />

mit den modernen<br />

technischen Möglichkeiten<br />

neue Perspektiven und leiteten sukzessiv<br />

eine neu Ära einer völlig neuen<br />

Konsumgesellschaft ein. Die langanhaltende<br />

Finanzkrise und das wachsende<br />

Nachhaltigkeitsbewusstsein<br />

haben das Konsumverhalten verändert<br />

und zusätzlich die Entwicklung<br />

beschleunigt. War die vorangegangene<br />

Wegwerfgesellschaft auf Besitztümer<br />

und Statussymbole ausgerichtet,<br />

so ist das heutige Gedankengut von<br />

der „Sharing Economy“ geprägt. Es<br />

geht nicht mehr darum, alles besitzen<br />

zu müssen, sondern Privates zu (ver)-<br />

mieten. Denn im World Wide Web<br />

ist weltweit alles möglich. Von der<br />

Wohnungsmiete in Tel Aviv bis hin<br />

zum Couchsurfen auf Hawaii.<br />

Eines für alle<br />

Weniger spektakulär, dafür umso<br />

wichtiger sind die praktischen Dinge<br />

des Lebens, die man aber nur ab<br />

und zu – dann aber meistens umso<br />

dringender – braucht. Die Plattform<br />

„usetwice.at“ hat es sich als Marktplatz<br />

für Vermietgegenstände zur<br />

Aufgabe gemacht, Menschen und<br />

ihre nützlichen Dinge zusammenzubringen.<br />

„Wenn man sich von<br />

einem Freund einen Bohrhammer<br />

ausborgt, wird man ihm wahrscheinlich<br />

nicht zehn Euro dafür<br />

geben, ihn aber viellleicht auf ein<br />

Bier einladen“, beschreibt Betreiber<br />

Markus Heingärtner das Grundprinzip<br />

menschlichen Verhaltens. Auf<br />

usetwice.at kann man alles, was<br />

man so braucht, zu einem geringen<br />

Preis mieten und vermieten: vom<br />

Dampfreiniger bis zum Dachträger,<br />

vom Betonbohrer bis zum Grillzubehör,<br />

Spiele oder Fliesenschneider<br />

und Stichsäge. Das bedeutet, dass<br />

der Mieter nicht nur alles günstiger<br />

bekommt, er muss es nicht kaufen<br />

und bei sich herumstehen haben<br />

und lernt obendrein neue Leute im<br />

Grätzel kennen – während der Ver-<br />

24 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


mieter mit einem Teil, das sonst<br />

sowieso nur herumsteht, ein nettes<br />

Nebengeschäft macht und seinerseits<br />

die Nachbarn kennen lernt.<br />

Ins Privatgeschäft kommen<br />

Während generell das Mieten von<br />

Dingen gut funktioniert, ist die Idee,<br />

Privatsachen vermieten zu können,<br />

noch nicht so verbreitet. „Wer etwas<br />

sucht, googelt es und kommt somit<br />

einfach zu uns. Beim Dampfreiniger<br />

stehen wir bereits an erster Stelle“,<br />

freut sich Markus Heingärtner. „Aber<br />

von der Angebotsseite ist es noch<br />

kein gelerntes Verhalten. Jeder von<br />

uns hat hunderte von Dingen, die<br />

nur selten oder nie verwendet werden,<br />

die man aber nicht weggeben<br />

möchte: weil man braucht es ja doch<br />

hie und da ... Wir würden uns noch<br />

ein etwas breiteres Angebot in allen<br />

Stadtteilen wünschen, denn die Mieter<br />

wollen alles schnell und am besten<br />

in ihrer Nähe.“<br />

Mehr Nutzwert für alles<br />

Der Fantasie sind keine Grenzen<br />

gesetzt. Vom Flugzeug bis zum<br />

Postkasten für geheime Liebesbriefe<br />

ist alles vorhanden und das<br />

Angebot wird zunehmend bunter.<br />

Auch ein Grillgrundstück steht derzeit<br />

zur Verfügung und wenn man<br />

das Raumproblem in der Stadt ein<br />

bisschen weiterdenkt, kommt man<br />

vielleicht wieder auf neue Ideen.<br />

Stauräume, leere Kellerräume oder<br />

der Privatparkplatz (während man<br />

selbst in der Arbeit ist) lassen sich<br />

vermieten. „Wichtig ist, dass sich<br />

der Mietpreis nach dem Sachwert<br />

richtet“, erklärt Markus Heingärtner,<br />

„und dass die Objekte oder Geräte<br />

den Wert von <strong>15</strong>0 Euro nicht unterschreiten.<br />

Sonst zahlt sich eine Vermietung<br />

nicht aus.“<br />

Ein angenehmer Nebeneffekt ist,<br />

dass man bei seinem Privathandel<br />

auch Leute aus der Umgebung kennen<br />

lernt. „Es ist natürlich nicht so,<br />

dass man immer auf einen Kaffee<br />

bleibt, wenn man einen Dampfreiniger<br />

möchte. Aber wir haben die Erfahrung<br />

gemacht“, so Markus Heingärtner,<br />

„dass sich die Leute freuen,<br />

andere Menschen kennen zu lernen,<br />

die sie sonst nie treffen würden.“<br />

<br />

Eliana Crisafulli<br />

Weitere Infos über Mietpreise,<br />

Anmeldung, Handling etc. auf<br />

usetwice.at<br />

Humanitäre Soforthilfe. Unabhängig. Unparteiisch. Unbürokratisch.<br />

schulterwurf<br />

Wir lassen<br />

die Hilfe nicht<br />

untergehen.<br />

Die Tragödie muss gestoppt werden! An den Grenzen Europas sterben Menschen, die auf der Suche<br />

nach Schutz aus Kriegsgebieten geflohen sind. Ärzte ohne Grenzen ist mit Schiffen auf dem Mittelmeer<br />

unterwegs, um in Seenot geratene Bootsflüchtlinge zu retten und medizinisch zu versorgen.<br />

Erste Bank IBAN AT43 2011 1289 2684 7600 Telefon 0901 700 800 (Mehrwertnummer: 7 Euro Spende pro Anruf) www.aerzte-ohne-grenzen.at<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>25<br />

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•• LEBENSART<br />

Foto: Sandy Gold<br />

26 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


EINMAL RUND UM WIEN<br />

Die Grenzgänger<br />

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Wenn mal die Zeit oder<br />

die Finanzen knapp sind, gibt es viele Abenteuer, die man in der eigenen Stadt erleben<br />

kann. Abseits der klassischen Sehenswürdigkeiten – die von uns meist nur in fremden<br />

Städten besucht werden - gibt es auch eine Menge anderer Möglichkeiten, seine Stadt<br />

zu erkunden. Inspiriert von einem Projekt einer Studienkollegin, machten mein Freund<br />

und ich uns letzten Sommer auf den Weg, die Stadt Wien zu umrunden.<br />

Im Vorfeld haben wir die Wiener<br />

Stadtgrenze in vier Etappen eingeteilt.<br />

Die ersten zwei Abschnitte<br />

über den Wienerwald bis zum Lainzer<br />

Tiergarten werden zu Fuß bestritten,<br />

die restlichen Kilometer vom Süden<br />

bis in den Nordosten mit dem Rad.<br />

Im Nachhinein muss ich sagen, dass<br />

dies ein ziemlich engagiertes Vorhaben<br />

war - immerhin gilt es, 136,5<br />

Kilometer und etliche Höhenmeter<br />

zurückzulegen.<br />

Ausgerüstet mit einer Wienkarte,<br />

starten wir unsere Expedition. Mit ein<br />

wenig Aufregung im Bauch steigen<br />

wir in Heiligenstadt in den Bus, der<br />

uns zu unserem ersten Grenzpunkt<br />

auf der Heiligenstädter Straße bringen<br />

wird. Ankommen, weiter zum Stadt-<br />

Ende-Taferl und ab ins Gebüsch! Es<br />

geht steil den Leopoldsberg hinauf<br />

und wir sind unschlüssig, ob das so<br />

eine gute Idee ist. Drei Schritte vor<br />

und einen wieder zurück, aber wir<br />

kommen weiter. Totale Stille, nur ein<br />

Mountainbiker kommt uns entgegen.<br />

Da! Der erste Grenzstein! Wir sind am<br />

richtigen Weg und langsam hören wir<br />

das Kinderlachen vom Kletterpark<br />

näherkommen. Mit so einem Anstieg<br />

haben wir nicht gerechnet und kehren<br />

abgekämpft in der ersten Hütte<br />

ein. Diese Pause ist verdient. Wir studieren<br />

nochmal den Stadtplan - von<br />

jetzt an wird es einfacher. Die Grenze<br />

verläuft lange Zeit auf den markierten<br />

Stadtwanderwegen. Beim Hermannskogel<br />

biegen wir ab und sind<br />

bald wieder alleine im Wald unterwegs.<br />

Immer wieder überprüfen wir<br />

mittels Plan und GPS am Handy, ob<br />

wir noch richtig sind – aber der nächste<br />

Grenzstein lässt meistens nicht<br />

lang auf sich warten. Beim Häuserl<br />

am Roan genießen wir den Ausblick<br />

über die Stadt. Weiter geht's über den<br />

Stadtwanderweg, bis wir wieder zweisam<br />

durch den Wald spazieren. Wir<br />

biegen eine Kurve zu früh ab und<br />

das Navigieren zurück zur Stadtgrenze<br />

nimmt ziemlich viel Zeit in Anspruch.<br />

Uns wird klar, dass sich die<br />

erste Etappe nicht mehr wie geplant<br />

ausgehen wird, und beschließen, über<br />

die Sophienalpe abzukürzen. Auf der<br />

Hohen-Wand-Wiese kommen wir mit<br />

Einbruch der Dunkelheit wieder zurück<br />

in besiedeltes Stadtgebiet. Durch<br />

die vielen Eindrücke der ersten Etappe<br />

wächst die Freude auf die restliche<br />

Wien-Umrundung.<br />

Per pedes<br />

Am zweiten Tag, zurück in Mauerbach,<br />

wandern wir Richtung Liesing. Da hier<br />

keine Hütten am Weg sind, nehmen<br />

wir uns Verpflegung mit. Anfangs ist<br />

die Landschaft noch ähnlich jener am<br />

ersten Tag: Wir spazieren durch den<br />

Wienerwald. Aber bald ändert sich das<br />

Bild, denn die Grenze verläuft weiter<br />

über Straßen und durch Siedlungen.<br />

Beim Moosgraben machen wir halt,<br />

um kurz zu picknicken. Spaziergänger<br />

freuen sich über uns, vermutlich<br />

sehen sie hier nicht oft Menschen sitzen.<br />

Nach ein paar Kilometern erreichen<br />

wir den Lainzer Tiergarten und<br />

es geht die Mauer entlang – zuerst<br />

steil bergauf und dann wieder bergab.<br />

Die Beine werden schwer und wir<br />

beschließen, durch den Tiergarten auf<br />

asphaltierten Wegen zu gehen, und<br />

beenden auf der Breitenfurter Straße<br />

die „Zu-Fuß-Etappe“.<br />

Auf dem Drahtesel<br />

Der dritte Tag fängt wieder in Liesing<br />

an, mit den Rädern umrunden wir<br />

Kaltenleutgeben und sind uns einig,<br />

dass das noch eine schöne Wanderroute<br />

wäre. Mit dem fahrbaren Untersatz<br />

zieht die Landschaft schneller<br />

vorbei und die Wahrnehmung verändert<br />

sich. Hier im Süden ist alles<br />

anders. Wir fahren durch die Ketzergasse,<br />

in deren Mitte die Stadtgrenze<br />

verläuft. Wir philosophieren darüber,<br />

wie komisch das ist, dass, obwohl die<br />

Anrainer in der gleichen Straße wohnen,<br />

die einen zu den Wien-Wahlen<br />

gehen und die anderen zu den nie-<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>27


derösterreichischen. Nach Vösendorf<br />

finden wir uns unter der Werbesäule<br />

einer Automarke wieder, die wir<br />

sonst nur vom Vorbeifahren auf der<br />

Südosttangente kennen. Ab jetzt ist<br />

die Landschaft flach und wir fahren<br />

entlang an Feldern auf dem Oberen<br />

Grenzweg Richtung Simmering. Die<br />

Baustelle Bahnhof Inzersdorf müssen<br />

wir umschiffen, aber bald sind wir wieder<br />

auf dem Weg Richtung Donau. Im<br />

Sauhaufen angekommen, beenden<br />

wir die Südetappe, um am nächsten<br />

Tag jenseits des Flusses fortzusetzen.<br />

Im Umkreis von Wien<br />

Der nächste Tag beginnt mit einem<br />

Frühstück auf der Donauinsel, um<br />

dann weiter über den Marchfeldschutzdamm<br />

in die Lobau zu gelangen,<br />

wo die Wien-Grenze nach der<br />

Donau wieder auf Land trifft. Plötzlich<br />

eine Reifenpanne. Ärgerlich! Wir<br />

können sie nicht beheben und müssen<br />

die ursprünglich letzte Etappe<br />

beenden. Plan B: Wir gehen zur rund<br />

zehn Kilometer entfernten U-Bahn-<br />

Station. Während wir die Räder über<br />

die Schotterstraße schieben, bleibt<br />

ein Ehepaar stehen und fragt, ob wir<br />

Hilfe benötigen. Lachend erklären<br />

wir ihnen, dass uns nicht zu helfen<br />

ist, und erzählen ihnen von der Idee,<br />

Wien zu umrunden. Sie beschließen<br />

kurzerhand, ihren eigenen Ausflug<br />

abzubrechen und uns mit ihrem<br />

Kleinbus zu einem Radgeschäft zu<br />

bringen – denn sie wohnen ja nicht<br />

weit weg. Leider konnte uns dort akut<br />

auch nicht geholfen werden, weswegen<br />

wir letztendlich doch abbrechen.<br />

Den letzten Tag starten wir mit einem<br />

Besuch bei unseren Rettern, um<br />

nochmal Danke zu sagen. Sie sind<br />

nicht da. Schon wieder sind wir nicht<br />

vorbereitet. Also hinterlegen wir die<br />

mitgebrachte Schokolade mit einem<br />

Hinweis – ein Stück Wien-Stadtplan.<br />

Dann geht es weiter in das Marchfeld<br />

und wir fahren auf Feldwegen entlang<br />

von Gemüsebeeten. Das Navigieren<br />

fällt hier leicht und so kommen<br />

wir relativ schnell voran. Über<br />

Stock und Stein geht es Richtung Bisamberg.<br />

Die Donau City zieht links<br />

an uns vorbei, danach wird es wieder<br />

hügeliger. Die Grenze verläuft über<br />

den Bisamberg, jedoch ist dieser<br />

Abschnitt nur zu Fuß machbar. Also<br />

nehmen wir den letzten Anstieg auf<br />

dem Kallusweg und kommen uns vor<br />

wie bei Paris-Roubaix. Wir fühlen uns<br />

wie Helden, als wir beim Heurigen<br />

in Strebersdorf einkehren und bei<br />

einem guten Glas Wein unsere Tour<br />

nochmal Revue passieren lassen.<br />

<br />

Sandy Gold<br />

RUNDUMADUM-WANDERWEG UM WIEN<br />

Wer nicht ganz so viel Abenteuer auf eigene Faust mag, dem sei der<br />

„Rundumadum“-Wanderweg der Stadt Wien empfohlen.<br />

Etappen: Nussdorf - Cobenzl, Cobenzl - Häuserl am Roan, Häuserl<br />

am Roan - Marswiese, Marswiese - Feuerwache Steinhof, Feuerwache<br />

Steinhof - Bahnhof Hütteldorf, Bahnhof Hütteldorf - Lainzer Tor,<br />

Lainzer Tor - Breitenfurter Straße/Liesingbrücke, Breitenfurter Straße/<br />

Liesingbrücke - Alterlaa, Alterlaa - Wienerberg, Wienerberg - Laaer<br />

Wald, Laaer Wald - Zentralfriedhof, Zentralfriedhof - Neu Albern, Neu<br />

Albern - Waldschule Lobau, Waldschule Lobau - Panozzalacke, Panozzalacke<br />

- Nationalparkcamp, Nationalparkcamp - Eßlinger Furt, Eßlinger<br />

Furt - Himmelteich, Himmelteich - Breitenleer Straße, Breitenleer<br />

Straße - Wagramer Straße, Wagramer Straße - Gerasdorf, Gerasdorf<br />

- Brünner Straße, Brünner Straße - Steinernes Kreuz, Steinernes Kreuz<br />

- Strebersdorf, Strebersdorf - Nussdorf<br />

Infos: wien.gv.at/umwelt/wald/freizeit/wandern/rundumadum<br />

28 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


•• REISEN<br />

PROMOTION: QATAR<br />

Stopover in Doha<br />

Seit einem Jahr bietet die Qatar Airways tägliche Flüge<br />

mit dem neuen Dreamliner von Wien nach Qatar und<br />

von dort in die ganze Welt an. Vor allem für Destinationen<br />

im Nahen und Mittleren Osten, in Asien, Afrika oder<br />

Australien ist durch den neuen Flughafen die Hauptstadt<br />

Doha eine attraktive Stopover-Destination bei Geschäftsund<br />

Urlaubsreisen und lädt zum Kurzaufenthalt ein.<br />

Die Qatar Airways ist als<br />

staatliche Fluggesellschaft<br />

des Landes Qatar in den<br />

vergangenen 18 Jahren enorm gewachsen<br />

und verfügt mittlerweile über<br />

eine moderne Flotte von 164 Flugzeugen,<br />

die <strong>15</strong>1 Destinationen anfliegt. Ziel<br />

ist es, leistbare Fünf-Sterne-Qualität<br />

gepaart mit großzügigem Design und<br />

angenehmerem Fluggefühl zu verbinden.<br />

Der Boeing-787-Dreamliner<br />

bietet eine LED-Innenbeleuchtung,<br />

die Tages- und Nachtzeiten simuliert.<br />

Gemeinsam mit der verbesserten<br />

Kabinenluft soll dies helfen, den Jetlag<br />

zu reduzieren. Das moderne Unterhaltungs-<br />

und Kommunikationssystem<br />

sowie WLAN an Bord sorgen für Kurzweile<br />

– für mehr Bewegungsfreiheit<br />

die 79 cm Sitzabstand. In der außergewöhnlich<br />

designten Business Class<br />

lässt sich jeder Sitz von der Couch<br />

bis hin zum flachen Bett verstellen.<br />

Erfreulich ist auch, dass der Dreamliner<br />

das umweltfreundlichste Flugzeug<br />

seiner Klasse ist. Er verbraucht 20 %<br />

weniger Kerosin, emittiert 20 % weniger<br />

CO 2<br />

und erzeugt auch weniger Lärm<br />

am Flughafen.<br />

Stadt der Kontraste<br />

Größer, besser und schöner scheint das<br />

Motto der Qatar Airways sowie des neu<br />

erbauten Flughafens in Doha. Beide<br />

erhielten schon etliche Auszeichnungen.<br />

Auch die Stadt Doha präsentiert<br />

sich im großen Stil: Sei es ob sich Wolkenkratzer-Hotels<br />

gegenseitig übertreffen<br />

oder beim Markt immer mehr<br />

„Boutique-Hotels“ entstehen. Herausstechend<br />

ist das „The Torch“ – ein<br />

Hotel in einer Fackel mit „Balkon-Pool“.<br />

Und es wird 365 Tage im Jahr 24 Stunden<br />

lang weitergebaut: Sportstadien<br />

für die FIFA-WM, ein Kulturdorf namens<br />

Katara oder die komplett künstlich<br />

angelegte Insel „Pearl“ mit Luxus-<br />

Hochhäusern und -Villen.<br />

Kultur & Abenteuer<br />

Wer in die Tradition und Kultur des<br />

Landes hineinschnuppern will, kann<br />

das am besten im Souq Waqif machen,<br />

dem alten Markt. Dieser erlaubt<br />

mit seiner Vielzahl an verwinkelten<br />

Gässchen, bunten Marktständen und<br />

Kaffees einen Blick hinter die Kulisse<br />

des einheimischen Lebens.<br />

Ein Abenteuer ist Dune-Bashing: eine<br />

rasante Schleuderfahrt im Geländewagen<br />

über die Dünen der Sandwüste.<br />

Hochschaubahn-Kick, Nervenkitzel<br />

und Ehrfurcht vor der unendlich scheinenden<br />

Wüste wechseln einander<br />

dabei ab. Es ist ein unvergessliches<br />

Erlebnis – vor allem, wenn der Wüstentag<br />

mit einem Bad im 34 Grad<br />

warmen Meer und einem Barbecue<br />

unterm Sternenhimmel ausklingt.<br />

Infos:<br />

qatarairways.at<br />

qatartourism.gov.qa<br />

Qatar live - das Video<br />

zum Artikel:<br />

zoe.imwebtv.at/qatar<br />

Fotos: Unlimited Media, Qtarairways, Qatartourism, The Torch Doha


•• LEBENSART<br />

NEUE EVENT-GASTRONOMIE: DINNER & COMEDY<br />

Köstliche Unterhaltung<br />

Seitdem sie sich bei ihrer Musical-und Schauspielausbildung<br />

in Wien vor 25 Jahren kennen gelernt haben,<br />

arbeiten Gerhard Obr und Sissy Neumüller zusammen.<br />

Sie spielen bei unterschiedlichen Ensembles und Projekten<br />

in Musicals, Kindertheatern und Komödien. Vor drei<br />

Jahren haben sie beschlossen, mit dem neu gegründeten<br />

Verein Theater Freispruch auch Theaterprojekte in<br />

Eigenproduktion zu wagen. Jetzt kombinieren sie für<br />

die Kleinen lustige Kindermusiktheaterstücke mit „Sinn“<br />

und für die Großen Dinner mit Comedy.<br />

Foto: Traumfänger/Christoph Rabl<br />

Als Leiter der Theatergruppe<br />

Freispruch haben die<br />

beiden Schauspieler und<br />

Tänzer zusätzlich viel zu tun. Zwar<br />

spielen Gerhard Obr und Sissy Neumüller<br />

seit Jahren mit einem sehr gut<br />

aufeinander eingespielten Ensemble,<br />

aber vor der Schauspielerei steckt<br />

die ganze Kreation, Organisation der<br />

Produktion dahinter. Gerhard Obr<br />

ist als Autor und Regisseur für die<br />

Inhalte und das Stück verantwortlich.<br />

Partnerin Sissy Neumüller managt<br />

Booking, Marketing, Requisiten und<br />

auch Kostüme sowie das gesamte<br />

Bühnenbild.<br />

Zu den drei eigenen Kindermusiktheaterstücken<br />

haben sie nun dieses<br />

Frühjahr das Projekt „Comedy<br />

& Dinner“ in die Realität umgesetzt.<br />

Unter dem Titel „Ein Pfarrer, eine<br />

Jungfrau und sonst nur Schwierigkeiten“<br />

wird das Publikum mit der<br />

turbulenten, kriminell lustigen Komödie<br />

bei Speis und Trank köstlich<br />

unterhalten. Außergewöhnlich ist,<br />

dass am Schluss das Publikum aus<br />

vier Schlussversionen auswählt, wie<br />

die Geschichte ausgehen soll. „Wir<br />

wollten etwas Besonders machen,<br />

nicht nur eine Komödie in vier Teilen<br />

spielen,“ so Gerhard Obr. „Die Leute<br />

haben die Möglichkeit einzugreifen<br />

und ich kann sie durch die räumliche<br />

Nähe ein bisschen einbeziehen.“ Das<br />

Konzept bzw. das Stück hatte so viel<br />

Erfolg, dass es nun im Herbst etliche<br />

neue Vorstellungstermine gibt. Gespielt<br />

wird in gemütlichen Lokalen<br />

zum Abendessen, Lunch oder auch<br />

Brunch. Wichtig ist beiden Schauspielern,<br />

dass das Lokal eine gemütliche<br />

Atmosphäre hat. Sissy Neumüller:<br />

„Es gibt viele Leute, die es lieber<br />

eher gemütlich haben und nicht im<br />

feinen Anzug beim Essen sitzen wollen.<br />

Außerdem ist dann auch der Gesamtpreis<br />

für viele leistbarer und wir<br />

wollen Theater allen Menschen zugänglich<br />

machen.“<br />

Der Name Theater Freispruch ist<br />

auch nicht von ungefähr. Den beiden<br />

Künstlern ist Gerechtigkeit ein absolutes<br />

Anliegen. Sei es, ob es sich um<br />

das Recht handelt, als Mensch frei<br />

Trailer „Eine Pfarrer, eine<br />

Jungfrau und sonst nur<br />

Schwierigkeiten“<br />

zoe.imwebtv.at/<br />

dinner andcomedy<br />

Sprechen zu dürfen, oder ob es darum<br />

geht, von Vorurteilen freigesprochen<br />

zu werden. Vor allem bei ihren<br />

Kindertheaterstücken wollen die<br />

Künstler nicht nur nette Geschichten<br />

erzählen, sondern Kindern Botschaften<br />

mitgeben – aufgelockert mit viel<br />

Spaß- und Tanzelementen. Sei es, ob<br />

es um Integration und Menschrechte<br />

geht, oder ob man der Zeitung "Krönchen"<br />

nicht alles glauben darf ...<br />

<br />

Eliana Crisafulli<br />

Weitere Infos:<br />

dinnerundcomedy.com<br />

theaterfreispruch.com<br />

Videos und Trailer:<br />

youtube.com/user/<br />

theaterfreispruch<br />

Wer liked, gewinnt!<br />

Gewinnen Sie 1 x 2 Karten für<br />

eine Vorstellung Dinner & Comedy<br />

„Ein Pfarrer, eine Jungfrau und<br />

sonst nur Schwierigkeiten“<br />

+ 3-Gang-Menü exkl. Getränke)<br />

Vorstellung am 22.10.20<strong>15</strong><br />

im Restaurant Spoons<br />

(am Fuße des Donauturms)<br />

<strong>Zoë</strong> in Facebook + Gewinnspiel mit<br />

„gefällt mir“ markieren<br />

und mit etwas Glück gewinnen!<br />

30 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


ESCAPE THE ROOM: NEUES LIVE ACTION ADVENTURE-GAME IN WIEN<br />

Was spielt sich in echt ab?<br />

Das ursprüngliche Konzept<br />

aus der virtuellen Welt der<br />

Escape-the-Room-Games<br />

besteht daraus, in interaktiven<br />

Räumen Gegen stände<br />

zu finden, Rätsel zu lösen<br />

oder aus den Räumen auszubrechen<br />

– daher auch der<br />

Name. Seitdem man auf die<br />

Idee kam, das Konzept in der<br />

realen Welt umzusetzen, gibt<br />

es zunehmend mehr Raum<br />

für Spieler.<br />

Crime Runners: Actionreiche Geschichte in drei Teilen rund um einen korrupten Politiker.<br />

Die virtuelle Welt hat die<br />

reale Welt erobert. Einsame<br />

Zocker können jetzt auch<br />

in realen interaktiven Spielräumen<br />

mit anderen und vor allem „in echt“<br />

spannende Missionen erfüllen. Nach<br />

der Idee der so genannten Escapethe-Room-Games<br />

wurden eigene<br />

Räume mit technisch gefinkelten<br />

Installationen, Special-Effects und<br />

passender Deko gestaltet, um eine<br />

spannende Action-Stimmung rund<br />

um die jeweilige Aufgabenstellung<br />

zu kreiern. In Ungarn begann der<br />

Trend tatsächlich in ehemaligen<br />

Kellerverliesen. Somit bekommt<br />

das Ganze noch einen eigenen Kick,<br />

zudem man nur eine Stunde Zeit für<br />

die komplette Aufgabe hat.<br />

Action + Köpfchen<br />

Im Allgemeinen werden Rätsel oder<br />

Krimis gelöst, Bomben entschärft<br />

bzw. Aus- oder Einbrüche versucht<br />

– oft auch noch im Wettbewerb mit<br />

einem anderen Gegnerteam. Manche<br />

Spiele finden nicht in einem<br />

Raum statt, sondern in der ganzen<br />

Stadt. Mittlerweile gibt es eine große<br />

Community und die Escape-Games<br />

sind zu Hotspots in vielen Städten<br />

geworden, die auf Reiseplattformen<br />

als Freizeittipps angegeben werden.<br />

Doch nicht nur privat ist dieses neue<br />

Freizeitangebot interessant, auch Unternehmen<br />

nutzen die Escape-the-<br />

Room-Spiele, um ihre Mitarbeiter zu<br />

fördern. Kombinationsfähigkeit, Geschicklichkeit,<br />

Logik, Kreativität und<br />

vor allem Teamgeist sind gefragt.<br />

Mehr Raum für Spieler<br />

Wir haben uns den im Sommer neu<br />

eröffneten Raum „Crime Runners“ in<br />

Wien angesehen. Dort wird der Teambuilding-Gedanke<br />

besonders groß<br />

geschrieben, sodass auch Firmen davon<br />

profitieren können. „Wir haben es<br />

extra so angelegt, dass man es allein<br />

nicht schaffen kann“, erklären die drei<br />

Betreiber Stefan Tauchhammer, Lukas<br />

Rauscher und Steffen Volkmer.<br />

„Man muss zusammenhalten, Informationen<br />

weitergeben und gemeinsam<br />

die Rätsel lösen. Das funktioniert<br />

nur kooperativ und man muss<br />

miteinander kommunizieren.“ Wichtig<br />

war den „Crime Runners“ auch,<br />

das bestehende Konzept der Escape-<br />

Games weiterzuentwickeln und eine<br />

komplette Geschichte rund um die<br />

Mission aufzubauen. Das Abenteuer<br />

dreht sich um einen korrupten sowie<br />

paranoiden Politiker, der abgetaucht<br />

ist. Das Live-Action-Adventure wird<br />

sich in Zukunft in drei Teilen – und somit<br />

in drei Räumen – fortsetzen. Der<br />

zweite Raum wird nun diesen Herbst<br />

eröffnet.<br />

<br />

Eliana Crisafulli<br />

Weitere Infos & Links:<br />

crimerunners.at<br />

timebusters.at<br />

cityhunt.at<br />

mystoria.at<br />

roomescape.at<br />

exittheroom.com<br />

logikeller.at<br />

Trailer „The dark secret of<br />

the congressman“<br />

zoe.imwebtv.at/<br />

crimerunners<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>31


•• LEBENSART<br />

EUROPEAN JUGGLING CONVENTION 20<strong>15</strong><br />

Die Unterhaltungskünstler<br />

Diesen Sommer konnten Menschen jeden Alters im südtirolerischen Brunico/Bruneck so ausgelassen,<br />

verrückt und kindisch sein, wie sie wollten. Denn bei der European Juggling Convention<br />

(EJC) ist so ein Zirkus normal: ob einer mit einem Ball auf dem Kopf frühstückt, sich eine<br />

Gruppe in der brütenden Hitze bei einer Schaumparty vergnügt, Leute auf dem Kopf stehen, auf<br />

Händen gehen, mit dem Einrad vorbeiflitzen oder eine Mutter mit ihren Kindern ganz selbstverständlich<br />

auf Stelzen zum nächsten Workshop geht. Ständig fliegt etwas in die Luft:<br />

Keulen, Bälle, Reifen, Stangen, Tücher, Hüte, Ringe oder auch Menschen. Die Stimmung ist fröhlich<br />

und dennoch höchst konzentriert. Alle sind sich einig: Es gibt nichts Schöneres als gemeinsames<br />

Üben, Experimentieren und Neues zu lernen – umgeben von vielen Gleichgesinnten aus<br />

allen Teilen der Welt. Geschlafen wird meist direkt am Festivalgelände in Zelten und es gibt Tag<br />

und Nacht „Action“, Workshops, Vorführungen, Konzerte und Partys.<br />

32 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


Vor 38 Jahren organisierten<br />

ein paar enthusiastische<br />

Jongleure aus verschiedenen<br />

Teilen Europas ein kleines<br />

Treffen, um sich auszutauschen,<br />

kennen zu lernen und sich gegenseitig<br />

neue Tricks beizubringen.<br />

Mittlerweile ist die Europäische<br />

Juggling Convention (EJC) die<br />

weltweit größte Veranstaltung von<br />

Jongleuren für Jongleure. Diesen<br />

Sommer kamen rund 4.000 Leute<br />

aus 55 verschiedenen Nationen in<br />

das bergige Südtirol nach Brunico/<br />

Bruneck, um sich dem fröhlichen<br />

Zirkustreiben intensiv hinzugeben.<br />

Vom Anfänger bis zum Spitzenartisten,<br />

vom angestellten Banker<br />

bis zum freien Straßenkünstler,<br />

der noch nie eine Firma von innen<br />

gesehen hat, fügte sich alles zu<br />

einem eigenen, farbenfrohen Paralleluniversum.<br />

„Unser Ziel ist es,<br />

einen Raum zu schaffen, in dem<br />

man sich austauschen kann. Ein<br />

schönes Zusammenkommen, bei<br />

dem man immer wieder Leute aus<br />

der ganzen Welt trifft, die man sonst<br />

nirgendwo treffen kann“, freut sich<br />

einer der Mitorganisatoren, David<br />

Weichenberger, über die gelungene<br />

Veranstaltung. Er selbst war schon<br />

bei zehn internationalen EJC-<br />

Conventions dabei, jongliert seit 20<br />

Jahren und ist nebenbei Weltmeister<br />

im Downhill-Einradfahren. Heuer ist<br />

David Weichenberger als Organisator<br />

spontan eingesprungen, da der ursprünglich<br />

geplante Ort ausfiel und<br />

schnell gehandelt werden musste.<br />

Brunico/Bruneck bot sich mit der<br />

traumhaften Bergkulisse und seiner<br />

zentralen Lage als schöner Festivalort<br />

an. Die ganze Gemeinde unterstützte<br />

die Künstler und Artisten bestmöglich<br />

bei der Gestaltung dieses Events<br />

und freute sich sichtlich auch über die<br />

zahlreichen Darbietungen im Stadtzentrum.<br />

Innerhalb nur eines Jahres<br />

musste der gesamte Event organisiert<br />

und auf die Beine gestellt werden. Das<br />

erforderte die unbezahlte Zusammenarbeit<br />

zahlreicher Teilnehmer. „Es ist<br />

ein riesengroßer ehrenamtlicher Event<br />

und es ist total schön zu sehen, wie<br />

sich alle Menschen miteinbringen und<br />

ein Teil davon sind“, erklärt David Weichenberger<br />

die Idee der Veranstaltung.<br />

„Diese Convention ist nur deswegen<br />

umsetzbar, weil so viele Menschen<br />

mithelfen. So wird jeder auch ein Teil<br />

von dem Ganzen und fühlt sich gleich<br />

viel mehr mit dabei.“ Dieser Spirit ist<br />

tatsächlich das, was einem gleich entgegenschlägt,<br />

wenn man das Gelände<br />

betritt: Offenheit, Leichtigkeit, Spaß,<br />

Begeisterung und Ausgeglichenheit -<br />

gepaart mit ruhiger Zentriertheit und<br />

höchster Konzentration.<br />

Alles dreht sich um dich!<br />

Konzentration und auch Ausdauer<br />

sind nämlich bei aller Begeisterung<br />

absolut erforderlich. Denn wenn es<br />

am Schluss auch noch so leicht aussieht<br />

- so manch einer trainiert (gerne)<br />

an die 20 Stunden in der Woche,<br />

um die richtige Fingerfertigkeit bzw.<br />

Körperbeherrschung zu erlangen oder<br />

neue Figuren zu lernen. Jonglieren<br />

hat erwiesenermaßen eine hohe Wirkung<br />

auf Körper und Geist. Es steigert<br />

die Konzentrationsfähigkeit, die<br />

Reaktionsschnelligkeit, das räumliche<br />

Vorstellungsvermögen sowie Zeit-,<br />

Rhythmus- und Gleichgewichtsgefühl.<br />

Es werden beide Gehirnhälften<br />

trainiert und somit die kognitive Leistung<br />

gesteigert. Was vielleicht erklärt,<br />

warum die Leute durch die Bank so<br />

ausgeglichen wirken.<br />

Höher, weiter, schneller!<br />

Bälle und Keulen sind die am meisten<br />

verbreiteten Jonglierinstrumente,<br />

gefolgt von Stangen, Diabolos und<br />

Reifen. In den letzten Jahren erfreute<br />

man sich auch zunehmend der effektvollen<br />

Feuer- und Lichtjonglage<br />

- schlichtweg es ist für jedes Talent etwas<br />

dabei. „Es wird immer verrückter“,<br />

lacht David Weichenberger. „Ich finde<br />

es total faszinierend, wie viel unterschiedliche<br />

Jonglierformen und neue<br />

Geräte es mittlerweile gibt. Früher war<br />

man auf fünf Bälle stolz, mittlerweile<br />

jonglieren manche Leute mit sieben!<br />

Aber es entwickeln sich auch ganz<br />

viele verschiedene neue Richtungen.<br />

Ich finde, es ist schön, wie sich alles<br />

durchmischt und vielfältig bleibt.“<br />

Wer jetzt Lust bekommen hat, seinen<br />

nächsten Sommerurlaub einmal ganz<br />

anders zu verbringen: Die 39. EJC<br />

2016 findet in der Nähe von Amsterdam<br />

in Almere vom 30.7. bis 7.8. statt.<br />

<br />

Eliana Crisafulli<br />

Infos:<br />

ejc20<strong>15</strong>.org, ejc2016.org<br />

eja.net<br />

Live-Zusammenschnitt + Interview<br />

mit EJC- 20<strong>15</strong>-Organisator<br />

und Weltmeister im<br />

Downhill-Einradfahren<br />

David Weichenberger<br />

auf zoe.imwebtv.at/ejc<br />

oder QR-Code scannen<br />

<strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>33


•• LEBENSART<br />

BUCH-TIPP<br />

Lügenmädchen<br />

Dr. Stella Davis lebt völlig zurückgezogen<br />

in einem luxuriösen,<br />

einsam gelegenen Haus<br />

in der Nähe von London. Sie<br />

hat es kaum verlassen, seit<br />

sie nach einem traumatischen<br />

Ereignis an Panikattacken<br />

leidet. Ihr Mann arbeitet oft<br />

bis spät in die Nacht, kommt<br />

manchmal gar nicht nach<br />

Hause, versorgt sie aber mit<br />

allem Notwendigen. Eines kalten Winterabends<br />

steht überraschend ein völlig durchfrorenes junges<br />

Mädchen vor ihrer Tür und bittet um Einlass. Alles<br />

in Stella sträubt sich, schließlich lässt sie die hilflose<br />

Gestalt doch ins Haus. Sie bereut es schnell,<br />

denn von dem Mädchen scheint eine merkwürdige<br />

Bedrohung auszugehen. Und dann beginnt es, Geschichten<br />

zu erzählen, die Stella zutiefst verstören.<br />

Ist das Mädchen eine Psychopathin? Oder sagt sie<br />

gar die Wahrheit? Stella hat auf jeden Fall entsetzliche<br />

Angst. Man merkt, dass Luana Lewis klinische<br />

Psychologin und Journalistin ist: Die medizinischen<br />

Facts sind schlüssig, der Blick in die Gedankenwelt<br />

der Hauptakteure faszinierend und nicht zuletzt ist<br />

die Schreibweise geradlinig, flüssig und spannend.<br />

Lügenmädchen, Luana Lewis, Goldmann 20<strong>15</strong>. Psychothriller,<br />

Paperback, 320 Seiten; ISBN: 978-3-442-31384-6<br />

FILM-TIPP<br />

Die blauen Stunden<br />

Im Mittelpunkt der Story steht der Modefotograf Ben,<br />

der sich dem Stricher Jean sowie der transsexuellen June<br />

ausliefert, um der Wahrheit menschlicher Beziehungen<br />

jenseits von Liebe und Moral auf den Grund zu gehen.<br />

Ben ist auf der Suche nach dem Leben hinter den Bildern,<br />

die an die Stelle des Lebens getreten sind. Die<br />

Themen drehen sich um die Liebe als potentielle Kraft,<br />

die Macht des Geldes, Sexualität und Ideologie. Jean<br />

verfällt June und er kennt nur noch einen Gedanken: bei<br />

ihr zu sein. Doch June hat eine alte Rechnung mit Ben<br />

offen; sie hofft durch Jean Einfluss auf diesen zu gewinnen.<br />

Schritt für Schritt treten die drei in einen Kreislauf<br />

gegenseitiger Abhängigkeiten, in eine Grauzone, in der<br />

Liebe und Lüge, Grausamkeit und Zärtlichkeit unauflösbar<br />

miteinander verbunden sind.<br />

Die blauen Stunden, Marc Jago, Ö 20<strong>15</strong>, 72 Minuten<br />

Foto: Waystone Film<br />

Hier geht’s zum Trailer:<br />

zoe.imwebtv.at/dieblauenstunden<br />

KULTUR-TIPP<br />

Salam.Orient 20<strong>15</strong><br />

Foto: Zarbang<br />

Auch Salam.Orient 20<strong>15</strong> beschäftigt<br />

sich heuer mit der aktuellen Flüchtlingsthematik.<br />

Denn Künstler leben<br />

vom Überschreiten von Grenzen,<br />

brechen Tabus und entwickeln neue<br />

Sichtweisen. Wo das nicht möglich ist, brechen sie aus, verlassen ihre gewohnte<br />

Umgebung, Stadt und Gesellschaft. Ein paar Highlights aus dem Programm: Iraner<br />

treten mit einem DJ aus Kanada auf, die „Stimme Armeniens“ kommt aus<br />

dem US-Exil nach Wien, die Rhythmen des indischen Kathak-Tanzes messen<br />

sich mit Body Percussion aus dem Westen. Man lernt als Zuschauer den Orient<br />

aus einer anderen Sicht kennen, nicht als Brutstätte von Gewalt und Krisen, sondern<br />

als Quelle für eine andere Form des Miteinander. Solche Ermutigungen sind<br />

auch bei uns durchaus aktuell und gefragt. „Liebestrunken“ ist das Motto für die<br />

Verschmelzung mehrerer Elemente der klassischen persischen Musik in diesem<br />

einmaligen Projekt von Klang, Gesang und Perkussion. Der Komponist und Instrumentalist<br />

Hossein Alizadeh wird an diesem Abend durch seine Kompositionen<br />

in Begleitung von Gesang, Ney und Perkussion des Zarbang Quartetts dem<br />

Publikum eine neue Richtung der persischen Klassik präsentieren.<br />

Wer liked, gewinnt!<br />

Wir verlosen 2 x 2 Karten<br />

für Dienstag, 31. Oktober, 19.30 Uhr<br />

„Liebestrunken“<br />

Klassische Musik aus dem Iran mit<br />

Hossein Alizadeh, Alireza Ghorbani &<br />

Zarbang Ensemble<br />

Theater Akzent: 1040 Wien;<br />

Theresianumgasse 18<br />

Beginn: 19.30 Uhr<br />

<strong>Zoë</strong> + Gewinnspiel<br />

mit „gefällt mir“ markieren<br />

und mit etwas Glück gewinnen!<br />

facebook.com/<br />

zoeunlimitedmedia<br />

34 <strong>Zoë</strong> <strong>03</strong>/20<strong>15</strong>


Freiraum für Seminare, Gruppenerlebnisse und ganzheitliche Begegnungen.<br />

Ein Kraftort um die Seele baumeln zu lassen, zum Genießen und Entspannen,<br />

wo Mensch und Natur harmonieren.<br />

Familie Mederos<br />

Am Haarberg 19<br />

7562 Elterndorf<br />

Tel.: 0676/849 460 300<br />

office@haarberghof.net<br />

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Unlimited Media<br />

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www.unlimitedmedia.at

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