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Schwertlilie

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Die Bedeutung der<br />

Iris<br />

<strong>Schwertlilie</strong><br />

als Heilpflanze im Altertum<br />

und in der Neuzeit<br />

DIPLOMARBEIT<br />

von Caterina Trost-Lamprecht<br />

Ausbildung zur Osmologin 2006<br />

Reinach, 5. September 2006


Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 Vorwort...........................................................................................................................................4<br />

2 Einleitung .......................................................................................................................................5<br />

2.1 Begegnung mit dem Namen Iris im Alltag.................................................................5<br />

2.1.1 Der Mädchenname Iris .................................................................................................5<br />

2.1.2 Die Iris, unsere Regenbogenhaut im Auge............................................................5<br />

2.1.3 Der Asteorid „Iris“............................................................................................................ 5<br />

2.1.4 Iridium - Metall.................................................................................................................5<br />

2.1.5 Der Regenbogen und die Iris .....................................................................................6<br />

3 Die Botanik.....................................................................................................................................7<br />

3.1 Artenvielfalt - Familie .........................................................................................................7<br />

3.2 Herkunft .................................................................................................................................7<br />

3.3 Einige Iris-Arten ...................................................................................................................8<br />

3.3.1 Bartiris-Arten ....................................................................................................................8<br />

3.3.2 Iris pseudacorus - Sumpf-<strong>Schwertlilie</strong> .......................................................................9<br />

3.3.3 Iris suisana.........................................................................................................................9<br />

3.4 Die Bauart..............................................................................................................................9<br />

3.4.1 Das Rhizom.......................................................................................................................9<br />

3.4.2 Das Blatt.............................................................................................................................9<br />

3.4.3 Die Blüte ......................................................................................................................... 11<br />

3.4.4 Fortpflanzung ............................................................................................................... 12<br />

3.5 Die Signatur ....................................................................................................................... 13<br />

3.5.1 Die Farben ..................................................................................................................... 13<br />

3.5.2 Das Zellgewebe ........................................................................................................... 14<br />

3.5.3 Die Dreizahl................................................................................................................... 15<br />

4 Kulturgeschichte, Mythologie und Märchen................................................................... 15<br />

4.1 Allgemeines ....................................................................................................................... 15<br />

4.2 Die verschiedenen Landeskulturgeschichten......................................................... 16<br />

4.2.1 Ägypten.......................................................................................................................... 16<br />

4.2.2 Griechenland ................................................................................................................ 16<br />

4.2.3 Frankreich und die Geschichte der „fleur de lis“ ............................................... 17<br />

4.2.4 Orient .............................................................................................................................. 17<br />

4.2.5 Italien ............................................................................................................................... 18<br />

4.2.6 Christentum................................................................................................................... 18<br />

4.3 Märchen.............................................................................................................................. 18<br />

4.4 Traumdeutung.................................................................................................................. 18<br />

Caterina Trost-Lamprecht Talackerstrasse 24 4153 Reinach Seite 2 von 29


Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

5 Die Anwendung in der Aromatherapie............................................................................ 20<br />

5.1 Was ist Aromatherapie?................................................................................................. 20<br />

5.1.1 Herkunft und Anwendung in der Vergangenheit........................................... 20<br />

5.1.2 Was sind naturreine Duftstoffe und wie wirken sie?....................................... 21<br />

5.1.3 Mit der Osmologie das Tor zum Unbewussten und zu unseren<br />

Erinnerungen öffen .................................................................................................... 22<br />

5.2 Das Iris-Absolue ................................................................................................................22<br />

5.2.1 Einleitung....................................................................................................................... 22<br />

5.2.2 Herstellungsorte........................................................................................................... 23<br />

5.2.3 Herstellung .................................................................................................................... 23<br />

5.2.4 Inhaltsstoffe ...................................................................................................................24<br />

5.2.5 Der Duftcharakter des Iris-Öls.................................................................................. 24<br />

5.2.6 Psychologische Wirkung / Osmologie ................................................................. 25<br />

5.2.7 Körperliche Anwendung .......................................................................................... 26<br />

6 Andere Anwendungen der Pflanze ................................................................................... 27<br />

6.1.1 Veilchen-Wurz .............................................................................................................. 27<br />

6.1.2 Die Blätter ...................................................................................................................... 27<br />

6.1.3 Hildegard von Bingen................................................................................................ 27<br />

7 Produkte aus der Iris ................................................................................................................ 28<br />

7.1.1 Florentiner Seife ........................................................................................................... 28<br />

7.1.2 Wein................................................................................................................................. 28<br />

7.1.3 Natürliches Rouge....................................................................................................... 28<br />

8 Literaturverzeichnis .................................................................................................................. 29<br />

Caterina Trost-Lamprecht Talackerstrasse 24 4153 Reinach Seite 3 von 29


Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

1 Vorwort<br />

Warum habe ich dieses Thema gewählt?<br />

Als Martin Henglein im Unterricht (im Rahmen der Ausbildung zur<br />

Osmologin) erwähnte, dass die Etrusker - eine Bevölkerung, welche<br />

vor Christus in der heutigen Toskana lebte - Spezialisten in der<br />

Anwendung der Iris waren und diese die Iris auf dem Weg zu den<br />

Gräbern anpflanzten, ging mir dies nicht mehr aus dem Kopf. Im Juni<br />

war ich dann ferienhalber in der Toskana, wo die Etrusker vor langer<br />

Zeit lebten. Insbesondere das Gebiet um Arezzo hat etwas<br />

Mystisches und Anziehendes für mich.<br />

Die Iris hatte mich also gepackt und ich wollte mehr über diese<br />

Pflanze wissen.<br />

Mein Ziel mit dieser Arbeit war, den Interessenten und<br />

Interessentinnen einerseits die Iris als Pflanze näher zu bringen und<br />

vor allem aber auch zu erläutern, wie die Iris in der Geschichte<br />

angewendet wurde, welche Bedeutung diese bei den Göttern hatte<br />

und wie dies in Zusammenhang mit der Wirkung des Iris-Öls<br />

gebracht werden kann.<br />

Meine Erwartung, dass ich diese Pflanze in ihrem Ganzen kennen<br />

und verstehen lerne, haben sich erfüllt. Die Iris ist für mich fortan<br />

nicht mehr nur eine schöne Pflanze. Wenn ich an sie denke<br />

überkommt mich ein Gefühl von Geborgenheit, Halt und Mut in<br />

einer sanften Art. Jedesmal wenn ich nun eine Iris sehe, werde ich<br />

mich an die faszinierenden Geschichten erinnern, die mit ihr<br />

verbunden sind.<br />

Diese Arbeit hat mir Spass bereitet und ich wünsche Ihnen viel<br />

Vergnügen.<br />

Caterina Trost-Lamprecht Talackerstrasse 24 4153 Reinach Seite 4 von 29


Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

2 Einleitung<br />

Als ich begonnen habe, in der Literatur Informationen über die<br />

Pflanze Iris zu suchen, bemerkte ich, dass uns der Name Iris im Alltag<br />

nicht nur als Pflanze begegnet sondern auch in vielen anderen<br />

Bedeutungen allgegenwärtig ist.<br />

2.1 Begegnung mit dem Namen Iris im Alltag<br />

2.1.1 Der Mädchenname Iris<br />

Die Herkunft dieses Vornamens liegt in Griechenland und bedeutet<br />

Regenbogen. Die Iris ist in der griechischen Mythologie die Botin der<br />

Götter und stellt somit die Verbindung zwischen den Göttern und<br />

den Menschen dar.<br />

2.1.2 Die Iris, unsere Regenbogenhaut im Auge<br />

Die Regenbogenhaut wird auch Iris genannt. Sie reguliert den<br />

Lichteinfall in das Auge und steht hier als Verbindung zu unserem<br />

Innern. Die Iris strahlt das Licht farbig zurück, weshalb wir<br />

unterschiedliche Augenfarben haben.<br />

2.1.3 Der Asteorid „Iris“<br />

Iris heisst auch der Asteroid welcher am 13. August 1847 von John<br />

Russel Hind als siebter Asteroid entdeckt wurde. Mit 209 km<br />

Durchmesser ist er einer der grössten Asteroiden des Hauptgürtels.<br />

2.1.4 Iridium - Metall<br />

Iridium ist das zweitdichteste Metall, das wir kennen. Es geht mit<br />

Sauerstoff Verbindungen ein, deren Oberfläche in verschiedenen<br />

Farben spiegelt. Hier ist also auch der Bezug zum Regenbogen.<br />

Caterina Trost-Lamprecht Talackerstrasse 24 4153 Reinach Seite 5 von 29


Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

2.1.5 Der Regenbogen und die Iris<br />

„und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so<br />

soll man meinen Bogen sehen in den Wolken, Alsdann will ich<br />

gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem<br />

lebendigen Getier unter allem Fleisch, dass hinfort keine Sintflut<br />

mehr komme, die alles Fleisch verderbe“<br />

(1. Moses 9, 14 – 15)<br />

Im Alten Testament, zu Noahs Zeiten, finden wir diese Verbindung:<br />

das Erscheinen des Regenbogens mit der Verheissung von Frieden<br />

nach dem Fluch der Sintflut, mit der Versöhnung von Schöpfung und<br />

Schöpfer.<br />

Caterina Trost-Lamprecht Talackerstrasse 24 4153 Reinach Seite 6 von 29


Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

3 Die Botanik<br />

3.1 Artenvielfalt - Familie<br />

Die Iris gehört zu der Gattung der <strong>Schwertlilie</strong>ngewächse der<br />

Iridaceae und nicht, wie vielmals angenommen, zu den<br />

Liliengewächsen.<br />

Es ist ziemlich schwierig genau herauszufinden, wie viele Irisarten es<br />

gibt, und es ist auch nicht möglich einen eindeutigen Stammbaum<br />

aufzustellen. Ausserdem entstehen täglich neue Züchtungen. Es gibt<br />

sicher über 250 Wildirisarten, die sich selbst über die Jahrmillionen<br />

gekreuzt haben, sogenannte Naturhybriden. Dann gibt es noch die<br />

unzählbaren künstlichen Hybriden.<br />

Inzwischen werden nicht mehr nur neue Farben erfunden, sondern<br />

vor allem neue Formen gezüchtet. Dies ist dann schon eher<br />

fragwürdig, da es nicht mehr der natürlichen Bauart der Iris<br />

entspricht.<br />

3.2 Herkunft<br />

Farbpalette der Irisarten<br />

Die genaue Herkunft der <strong>Schwertlilie</strong> sowie auch das Alter konnten<br />

Botaniker bislang noch nicht herausfinden. Schätzungen gehen<br />

davon aus, dass die Iris ca. 35 – 37 Millionen alt ist. Die Iris wird<br />

nämlich von Hummeln bestäubt und Hummeln entwickelten sich im<br />

Erdzeitalter Oligozän, das zum Tertiär gehört. Da die Iris die Hummel<br />

unbedingt zur Bestäubung braucht und sich die Hummeln vom<br />

Irisnektar ernähren, konnte dies so festgestellt werden.<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

Wo dies stattgefunden hat, konnte jedoch nicht herausgefunden<br />

werden. Asien, Südafrika, Südamerika sind mögliche Gebiete. Die<br />

Irisgewächse wachsen überall, wo sie günstige Lebensbedingungen<br />

vorfinden. Von Sumpflandschaft bis in trockene Hochgebirgsregionen.<br />

3.3 Einige Iris-Arten<br />

3.3.1 Bartiris-Arten<br />

Zu den Bartiris-Arten gehören die Iris pallida, die Iris germanica und<br />

die Iris florentina. Sie zeichnen sich durch den rhizomartigen<br />

Wurzelstock aus, die Ausbildung des Bartes auf den Hängeblättern<br />

und den hohen Wuchs. Diese drei gehören ausserdem zu den Hohen<br />

Bartirisarten.<br />

Iris Pallida – bleiche <strong>Schwertlilie</strong><br />

Die Iris pallida besitzt hohe und prächtige lavendel bis<br />

himmelblaue Blüten. Sie ist sehr blühfreudig und<br />

äusserst robust. Die Iris pallida dient als Lieferant der<br />

Veilchenwurzeln (s. unter Kapitel 6) sowie für das<br />

kostbare Ätherische Öl.<br />

Iris Germanica – deutsche <strong>Schwertlilie</strong><br />

Die Iris germanica ist seit dem Mittelalter in<br />

Deutschland eingebürgert. Ihr Ursprung liegt jedoch<br />

im östlichen Mittelmeergebiet. In Zentraleuropa ist<br />

diese Art steril und lässt sich nur durch<br />

Rhizomteilung vermehren, im Mittelmeergebiet<br />

dagegen fruchtet sie.<br />

Iris Florentina<br />

Diese Art wächst in der Toskana und ist eine<br />

anspruchslose Pflanze. Sie braucht viel Sonne und<br />

einen mineralreichen nicht zu schweren Boden, was<br />

sie in der Toskana auch vorfindet. Ihre Blütenfarbe ist<br />

weiss und hat manchmal einen blassen, blauen<br />

Schimmer. Neben der Iris pallida wird auch die Iris<br />

florentina zur Herstellung der Veilchenwurzel<br />

verwendet.<br />

Iris pallida<br />

Iris germanica<br />

Iris Florentina<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

3.3.2 Iris pseudacorus - Sumpf-<strong>Schwertlilie</strong><br />

Sumpf-<strong>Schwertlilie</strong>n sind an den Ufern und in den<br />

Verlandungszonen stehender und fliessender Gewässer<br />

und Niedermooren zu finden. Ihre idealen Wachstumsbedingungen<br />

findet sie jedoch direkt im Wasser. Dort wird<br />

sie bis zu 20 cm hoch. Die Atmung erfolgt allerdings über<br />

die Blatt-Schliesszellen oberirdisch.<br />

3.3.3 Iris suisana<br />

Iris suisana heisst übersetzt „Dame in Trauer“. Denn auf ihren<br />

silberweissen Blätter haben sie ein Netzwerk braun-schwarzer<br />

Tupfen und erinnert an einen Trauerschleier.<br />

3.4 Die Bauart<br />

3.4.1 Das Rhizom<br />

Das Rhizom stammt aus dem griechischen und<br />

heisst Wurzelstock. Speziell an diesem<br />

Wurzelstock ist, dass sich dieser liegend unter der<br />

Erde befindet. Bei den meisten Pflanzen ist der<br />

Spross aufrecht und nicht liegend. Aus dem<br />

liegenden Wurzelteil wachsen wurmartige<br />

Fortsätze, die in wenigen feinen Verästelungen<br />

enden. Dies sind die eigentlichen Wurzeln. Das<br />

Rhizom könnte auch als Wurzel gebärender<br />

Pflanzenabschnitt betrachtet werden. Ohne<br />

Blätter und ohne Wurzeln kann das Rhizom<br />

Monate der Trockenheit unbeschadet überstehen.<br />

Die Aufgabe des Rhizoms ist Fortpflanzung, Verankerung und<br />

Speicherung der Nährstoffe.<br />

3.4.2 Das Blatt<br />

Iris pseudacorus<br />

Rhizome der Iris<br />

Der Name <strong>Schwertlilie</strong> stammt aus Deutschland und ist eine sehr<br />

treffende Beschreibung. Das männliche schwertförmige Blatt und die<br />

lilienartige Blüte passen perfekt zu diesem Namen.<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

Das Blatt hat beidseitig einen scharfen, glatten Rand wie<br />

mit einer scharfen Schere ausgeschnitten und ist<br />

grüngrau. Im Frühling entrollen sich die zartgrünen<br />

Blätter an der Rhizomspitze zu einem kleinen<br />

dreizähligen Blattfächer. Das Blatt wächst senkrecht in<br />

die Höhe, rechts und links wächst jeweils ein Blatt,<br />

welches das zentrale Blatt einhüllt. Ausserdem wächst<br />

ein zusätzliches Aussenblatt, sodass sich das Hauptblatt<br />

mit guten Bedingungen entwickeln kann.<br />

Der gesamte Blattfächer der Iris gleicht – entstanden durch die<br />

Photosynthese - einer Miniaturzuckerfabrik. Der Zucker wird in<br />

wässriger Lösung in das Rhizom transportiert und dort in Stärke<br />

verwandelt.<br />

Beide Blattseiten sehen gleich aus, da sie vertikal wachsen und so<br />

keine Unter- resp. Oberseite benötigen. Wenn das Sonnenlicht das<br />

Blatt durchleuchtet, dann kann man deutlich die parallele Nervatur<br />

erkennen.<br />

Streift man mit den Fingern über die Blattoberfläche, so bleibt ein<br />

Abdruck der Fingerlinien zurück. Dies ist wegen der Wachsschicht,<br />

welche sich auf der Blattoberfläche befindet. Über dem glatten Rand<br />

liegt ein 2 – 3 mm breites Band eines transparenten, trockenen<br />

Gewebes, das die feine Randzone sowie auch die darunterliegenden<br />

Zellschichten vor Austrocknung bewahren.<br />

Das Blatt ist unten ziemlich starr, wird gegen oben sichelförmig und<br />

krümmt sich.<br />

Das einzelne Blatt stirbt jährlich ab, wobei es an<br />

dem liegenden Spross Jahre überleben kann. Zwar<br />

ist es nicht mehr grün aber die Elastizität und die<br />

Festigkeit seiner faserigen Leitbündel verliert es<br />

nicht.<br />

Blattanordnung<br />

Irisblätter<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

3.4.3 Die Blüte<br />

Nachdem sich die spitze Blütenknospe aus den<br />

pergamentartigen Hochblättern geschoben hat,<br />

entrollen sich die sechs Blütenlätter. Diese<br />

entfalten sich auf charakteristische Weise und<br />

bilden Innenräume. Dieses Phänomen kennen wir<br />

von zweiseitig-symmetrischen Blüten wie<br />

Orchideen. Diese bilden mit ihren Blüten<br />

Hohlräume und lassen durch das Neigen der<br />

Blütenachse in die Horizontale zweiseitigsymmetrische<br />

Blüten entstehen.<br />

Als Laie ist es ziemlich schwierig bei der Irisblüte die Organe zu<br />

finden<br />

Die Iris hat eine relativ grosse Blüte. Die<br />

drei äusseren Blütenblätter schlagen<br />

sich beim Erblühen ganz nach unten<br />

und präsentieren so die meist intensiv<br />

gefärbten Saftmale. Dabei entstehen<br />

drei getrennte Blüteneingänge, die sich<br />

in horizonaler Raumlage befinden und<br />

eine zweiseitige Symmetrie zeigen. Diese<br />

drei Blüteneingänge können<br />

interessanter-weise getrennt von den<br />

Hummeln angeflogen und bestäubt<br />

werden. Die drei inneren Blütenblätter<br />

(die Domblätter) bleiben senkrecht<br />

stehen.<br />

Die Geschlechtsorgane der Iris sind im<br />

Blüteninneren verborgen. Die drei<br />

Staubgefässe befinden sich jeweils über<br />

dem nach unten umgeschlagenen<br />

Hängeblatt. Diese sind gut geschützt<br />

unter einem weiteren Gebilde, dem<br />

Griffelblatt. Das dreiteilige Griffelblatt<br />

ist blumenblattähnlich umgestaltet und<br />

umgefärbt. An der Unterseite des Griffelblattes<br />

finden wir das querverlaufende<br />

Narbenläppchen. Zwischen dem Griffelblatt<br />

und dem Narbenläppchen befinden<br />

sich die Narbenpapillen, die sich bereit<br />

halten aus anderen Irisblüten Blütenstaub<br />

aufzunehmen.<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

Als erstes blüht immer die oberste Blüte. Nach Verblühen dieser<br />

Blüte können dann auch abwechslungsweise die Blüten an den<br />

Seitensprossen reifen.<br />

Das Verblühen der Blüte<br />

Die Iris geht sehr sparsam mit ihren Säften um. Es scheint, als ob sie<br />

ihre Blätter aussaugt, um den Saft nicht zu vergeuden. Dabei fallen<br />

zunächst die senkrecht stehenden Domblätter in sich zusammen.<br />

Dann wickeln sich die drei äusseren Hängeblätter nach oben auf<br />

und verschnüren das Ganze zu einem kompakten bräunlichen Ballen,<br />

der später abfällt und wieder dem Nährstoffkreislauf zugeführt wird.<br />

Durch diesen Vorgang wird den von unten nachkommenden Platz<br />

gemacht, sodass diese nicht in ihrer komplizierten Entfaltung<br />

behindert werden.<br />

3.4.4 Fortpflanzung<br />

Das Verblühen<br />

Die Iris vermehrt sich einerseits durch Samen und andererseits durch<br />

Sprossung. Es scheint als dass sich die Iris durch diese beiden<br />

Fortpflanzungsmethoden ihr Überleben sichern möchte.<br />

Die Hummel spielt bei der Vermehrung eine grosse Rolle. Sie ist das<br />

Insekt, welches die Iris bestäubt. Sie passt genau in die Irisblüte als<br />

gehörten sie beide zusammen. Die Iris und die Hummel pflegen eine<br />

Symbiose.<br />

Caterina Trost-Lamprecht Talackerstrasse 24 4153 Reinach Seite 12 von 29


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3.5 Die Signatur<br />

3.5.1 Die Farben<br />

Die Iris aquarelliert sich selbst. Fast alle Farben des Regenbogens<br />

sind in den verschiedenen Irisarten wieder zu finden. Manchmal, wie<br />

bei der Iris germanica, findet sich in einer Blüte sogar das vielfältige<br />

Spektrum von Violett bis Gold. Bei den Nutzpflanzen-Irisarten<br />

überwiegen die blau-violetten Schattierungen.<br />

Die einzige Farbe die es nicht gibt, ist Rot. Genauso gibt es bei der<br />

Rose keine blauen Blüten. Obwohl Züchter es geschafft haben, eine<br />

ungeheure Vielzahl von Farben zu züchten. Rot konnte noch nicht<br />

geschaffen werden. Die ihr am nächsten kommende Farbe wird stets<br />

mit einem Sonderpreis an der jährlichen Ausstellung in Florenz<br />

bedacht.<br />

Entstehung der Farbe:<br />

Beispiel an der Iris germanica:<br />

Wenn wir am Blattfächergrund die Vorjahrestriebe<br />

entfernen, so trifft kurz bevor der senkrechte<br />

Blütenspross treibt, eine blau bereifte Grundfärbung<br />

an der Blattspreite hervor. Nachdem der Blütenspross<br />

den Blattfächer hinter sich gelassen hat, steigt die<br />

Färbung auf zum ersten Stängelknoten und umfasst<br />

den transparenten Blattsaum des hochstehenden<br />

Sichelblattes, das die Knospe beherbergt.<br />

Zunächst tritt die Farbe ins rötliche verdünnt auf.<br />

Wenige Stunden später, während der Streckungsphase<br />

der Knospe, überflutet Purpur die einhüllenden<br />

Hochblätter. Rasch verblasst diese Erscheinung im<br />

Blatt-Teil. Dafür schiebt sich die Knospe aus ihren<br />

Hüllen im dunkelsten blau-violett-schwarz.<br />

Und während die Blütenkrone sich in all ihren Violett-Nuancen<br />

entfaltet, schwinden Purpur und Grün aus Blattsaum, Stängelknoten<br />

und Hochblättern. Völlig farblos umhüllen letztere den<br />

Fruchtknoten.<br />

Caterina Trost-Lamprecht Talackerstrasse 24 4153 Reinach Seite 13 von 29


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3.5.2 Das Zellgewebe<br />

Elastizität<br />

Wenn man einen Längsschnitt durch das frisch ausgegrabene<br />

Irisrhizom macht, trocknet der ausblutende Schleim und Saft ab.<br />

Danach schwindet der Zellinnendruck, wodurch die verschiedenen<br />

Gewebeteile deutlicher hervortreten. Diese schwach gelblichen,<br />

zähen und faserigen Gefässe laufen als Leitbündel vom liegenden<br />

Spross in den senkrechten Spross über. Nach kurzer Trockenzeit fühlt<br />

sich das übrige Zellgewebe luftig an.<br />

Das Geheimnis der Elastizität der Iriswurzel beruht auf diesem<br />

Phänomen und dem Schleimgehalt, der sich beim Trocknungsvorgang<br />

des geschlossenen Rhizoms eindickt.<br />

Wasser<br />

Die Prozesse der Iris stehen in enger Verbindung mit dem Wasser,<br />

wie es auch die Verbindung zum Regenbogen zeigt.<br />

Bei der Guttation handelt es sich um die<br />

Fähigkeit, Wasser in Tropfenform<br />

auszuscheiden, welche zur inneren<br />

Feuchtigkeitsregulierung dient. Wenn<br />

bei hoher Luftfeuchtigkeit das<br />

überschüssige Wasser nicht durch die<br />

eigentlichen Spaltöffnungen in die Luft<br />

austreten kann, dann wird es durch<br />

besondere Leitungsbahnen an den<br />

Blattrand geführt.<br />

Dort tritt es durch sogenannte Wasserspalten in Form von Tropfen<br />

aus. Diese Tropfen erscheinen morgens wie Tau, wobei es sich hier<br />

nicht um Tautropfen handelt, sondern um das sogenannte<br />

Transpirationswasser.<br />

Die Iris drückt nun das Wasser durch die Wasserspalten des<br />

Blattrandes nach aussen. Wenn sie dies nicht machen würde, dann<br />

würde das luftige Blattgewebe unter Wasser gesetzt und so würden<br />

Atmung als auch Assimilation unmöglich gemacht.<br />

Schutz vor Austrocknung<br />

Die Struktur der Oberhautzellen sehen unter dem Mikroskop aus wie<br />

Berg und Tal. Diese bilden eine Mikrolandschaft, die es ermöglicht,<br />

dass Tautropfen haften bleiben, solange sie klein sind. Die grösseren<br />

zerfliessen auf der sich hochwölbenden Teile der Blattoberfläche<br />

und rollen ab.<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

Wenn dies nicht so eingerichtet wäre, würden die grossen Tropfen<br />

das zarte Blatt erdrücken und könnten bei starker Sonneneinstrahlung<br />

wie ein Brennglas wirken, welches das Gewebe zerstört.<br />

In den „Tälern“ bleibt immer eine Restfeuchtigkeit zurück, die vor<br />

dem zu raschen Verwelken bewahren.<br />

3.5.3 Die Dreizahl<br />

Die Iris ist eben keine Lilie sie gehört zu den Irisgewächsen. Der<br />

Unterschied zu den Lilien ist die Dreizähligkeit, welche auch ihre<br />

Spezialität ist.<br />

Ein dreifacher Stern<br />

entseht durch die drei<br />

verwachsenen<br />

Narbenblätter<br />

Drei bis fünf Seitentriebe<br />

tragen die Knospen die<br />

nach drei Seiten in den<br />

Raum stehen<br />

Dreifach lockt die<br />

Irisblüte Insekten an:<br />

durch Farbe, Form und<br />

Duft.<br />

Das Rhizom,<br />

der Blattfächer,<br />

der Blütenspross<br />

3 Staubgefässe<br />

In den Blütenblättern<br />

bilden drei zentrale<br />

Hauptadern das<br />

stabilisierende Element<br />

4 Kulturgeschichte, Mythologie und Märchen<br />

4.1 Allgemeines<br />

Die jungen Blattfächer<br />

entfalten sich aus drei<br />

Schwertblättern<br />

Der Fruchtknoten trägt<br />

3 Kammern<br />

Die gesamte Blüte lässt<br />

sich in drei Ebenen<br />

gliedern: Dom,<br />

Hängeblattebene,<br />

Nektarinum<br />

Wenn auch die Rose die Königin der Blumen ist,<br />

die Iris ist eine Göttin<br />

Caterina Trost-Lamprecht Talackerstrasse 24 4153 Reinach Seite 15 von 29


Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

Folgend berichte ich von der Bedeutung der Iris in den<br />

verschiedenen Kulturen. Zusammenfassend ist zu sagen, dass in allen<br />

Ländern die Iris als Verbindung und Vermittlerin auftritt und als<br />

solche angesehen wurde. Als eine Vermittlerin zwischen der<br />

„anderen Seite“ und dem „Hier“, den Göttern und den Menschen,<br />

Gott und den Menschen, etc.<br />

4.2 Die verschiedenen Landeskulturgeschichten<br />

4.2.1 Ägypten<br />

Die Iris als Kriegsbeute<br />

Thutmosis III regierte um 1500 vor Christus in Ägypten. Als er auf<br />

Kriegszügen nach Syrien durch die Wüste unterwegs war, war er<br />

überwältigt von der Schönheit der Wüsteniris. Damals war es üblich<br />

eine Beute mit nach Hause zu nehmen. Andere Herrscher brachten<br />

Frauen, Bodenschätze und Nahrungsmittel heim. Thutmosis aber<br />

brachte die Iris mit.<br />

Die Iris symbolisiert in Ägypten die Beredsamkeit und ist in der<br />

islamischen Kultur ein Zeichen von Wohlstand, der auch den Toten<br />

wieder zuteil kommen soll, indem man sie auf Gräbern anpflanzt.<br />

Thutmosis liess auch einen „Heiligen See“ anlegen, zu dem er in<br />

Wasserprozessionen pilgerte. Wasserkrüge trugen das Irisblattmotiv.<br />

Thutmosis wollte beim Volk ausserdem als Bote des Himmels<br />

angesehen werden.<br />

4.2.2 Griechenland<br />

Iris die Götterbotin, die die Seelen der verstorbenen Menschen auf<br />

der Bahn des Regenbogens, in das Reich des ewigen Friedens<br />

begleitete.<br />

Iris, die Wandelbare und Götterbotin. Sie war die Tochter des<br />

Thaumantas und der Elektra. Als eine geflügelte Gottheit trat sie in<br />

die Dienste von Zeus, um den Menschen die Botschaften und Befehle<br />

der Götter zu überbringen.<br />

Die Iris wurde auch als Verbindung zwischen Uranos, dem Himmel,<br />

und Gaia, der Erde- im Sinnbild des Regenbogens verehrt. Immer<br />

wenn ein Regenbogen erschien, war dies das Zeichen, dass eine<br />

Botschaft der Götter durch Iris überbracht wurde.<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

Auch in Griechenland pflanzte man die Iris auf Friedhöfen, in<br />

Kirchen, Klöstern und Tempeln.<br />

4.2.3 Frankreich und die Geschichte der „fleur de lis“<br />

Clodwig I, König der Franken, war noch nicht getauft, als er 494<br />

nach Christus einen Feldzug gegen die Alemannen riskierte.<br />

Zwischen den Wassern des Rheins und den Alemannen sass er nach<br />

seiner Niederlage in der Klemme. Es war Blütezeit der Gelben<br />

Wasserlilie, der Iris pseudacorus. Chlodwig hatte beobachtet, dass<br />

die Rheinauen dort seicht waren, wo die gelbe Lilie stand. Diese<br />

Irisart bildet eine feste Schicht (sogenannte Horste) aus ihrem<br />

üppigen Rhizomgeflecht, über die Ross und Reiter entlanggleiten<br />

konnten und so gerettet waren.<br />

Dieser Erfahrung folgte die Strategie. Mit dem „Iristrick“ besiegte<br />

Chlodwig die Alemannen bei Tolbiac. Die gesamte Reiterei soll sich<br />

beim Triumphzug auf dem Heimweg mit Irisblüten geschmückt<br />

haben.<br />

Chlowdig zog aus dem Sieg zwei Konsequenzen: Er liess sich von<br />

Remigius, dem Bischof von Reims, taufen und er nahm die ihn<br />

beschützende Iris in sein Königswappen auf. Er nannte sie „fleur de<br />

lis“. Diese wurde zum Sinnbild des Sieges und der Macht.<br />

Das königliche Wappen bestand fortan aus drei goldenen Lilien auf<br />

blauem Hintergrund. Bis zur französischen Revolution waren es dann<br />

die drei goldenen Lilien auf weissem Hintergrund, welche die<br />

Nationalflagge schmückte. Danach wurde die Flagge durch die blauweiss-rote<br />

Trikolore abgelöst. 1814 wurde die „fleur de lis“ wieder in<br />

die Flagge aufgenommen, aber nach der Revolution gegen Charles X<br />

1830 wieder entfernt.<br />

4.2.4 Orient<br />

Im Orient ist die Iris stark mit dem Totenkult verbunden. Wie auch in<br />

anderen Kulturen schmückt man die Gräber heute noch mit der<br />

weissen oder blauen <strong>Schwertlilie</strong>.<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

4.2.5 Italien<br />

Florenz – die Stadt der Lilien – Italienisches Athen<br />

Jahrhundertelang war Florenz der Umschlagplatz des<br />

Irishandels. Heute ist es der jährliche Treffpunkt<br />

internationaler Iriszüchter. Hier wird auch die „Miss Iris“<br />

gekürt, nachdem die Schauprozession der neuesten<br />

Irisarten stattgefunden hat. Bei den Römern ist die Iris der<br />

Göttin Juno gewidmet und hat eine wichtige Bedeutung<br />

im Bestattungsritus.<br />

4.2.6 Christentum<br />

Die Iris im<br />

Stadtwappen<br />

von Florenz<br />

Als Beute der Kreuzfahrer und ohne Wasser kam die Iris zu uns. Die<br />

Benediktinermönche trugen die Iris pallida und germanica dann<br />

über die Alpen nach Italien. Die Mönche pflanzten die Iris in ihren<br />

Klostergärten an und befassten sich intensiv mit dem Rhizom der Iris.<br />

Die Mönche begannen die Iris zu züchten. Aus diesen Züchtungen<br />

entwickelten sie dann vielfältige Irisbildvariationen, welche ganze<br />

Geschichten erzählten. Die Menschen des Mittelalters wussten, was<br />

diese Bilder aussagten, wir jedoch müssen heute Bild und Inhalt<br />

erklären und finden dennoch manchmal nicht den Sinn der Aussage.<br />

4.3 Märchen<br />

Wasserlilie als Nixen<br />

Der Schritt vom Volksmund zum Märchen ist nicht weit, denn<br />

Märchen wurden immer mündlich überliefert. In der lokalen<br />

Volkssage „Die Geister vom Mummelsee“ verwandeln sich die gelben<br />

Wasserlilien um Mitternacht in Nixen und kehren im Morgengrauen<br />

in ihre Blütengestalt zurück.<br />

Diesem fantasievollen Ereignis liegt sicherlich die Tatsache<br />

zugrunde, dass die Iris in die Nacht hinein aufgeht und ihre<br />

prachtvolle Blüte zeigt. Gerade bei Iris pseudacorus blüht die<br />

einzelne Blüte nur einen Tag und vergeht dann für immer.<br />

4.4 Traumdeutung<br />

In der Traumdeutung steht die <strong>Schwertlilie</strong> im Allgemeinen für<br />

Hoffnung und gute Nachrichten.<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

Volkslied<br />

„Drei Lilien, drei Lilien“<br />

Drei Lilien, drei Lilien,<br />

Die pflanzt ich auf mein Grab,<br />

Da kam ein stolzer Reiter<br />

Und brach sie ab.<br />

Mit Juvi valle ralle ralle ralle ra<br />

da kam ein stolzer Reiter<br />

Und brach sie ab.<br />

Ach Reitersmann, ach Reitersmann,<br />

Laß doch die Lilien stehn,<br />

Die soll ja mein Feinsliebchen<br />

Noch einmal sehn.<br />

Juvi valle ralle ralle ralle ra<br />

Die soll ja mein Feinsliebchen<br />

Noch einmal sehn.<br />

Und sterbe ich noch heute,<br />

So bin ich morgen tot,<br />

Dann begraben mich die Leute<br />

Ums Morgenrot.<br />

Juvi valle ralle ralle ralle ra<br />

Dann begraben mich die Leute<br />

Ums Morgenrot.<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

5 Die Anwendung in der Aromatherapie<br />

5.1 Was ist Aromatherapie?<br />

Aromatherapie bedeutet die therapeutische Verwendung von<br />

natürlichen Duftstoffen entsprechend den Prinzipien der<br />

Naturheilverfahren. Dies heisst auch, dass der Mensch als Ganzes -<br />

Körper, Geist und Seele - betrachtet wird. Charakteristisch ist für die<br />

Naturheilkunde, dass sie die Selbstheilungskräfte aktivieren.<br />

5.1.1 Herkunft und Anwendung in der Vergangenheit<br />

Schon bereits vor Tausenden von Jahren vor Christus, waren<br />

duftende Heilpflanzen die ständigen Begleiter des Menschen.<br />

In Ägypten spielten die Gerüche eine grosse und wichtige Rolle. Die<br />

Düfte verbanden die Ägypter eng mit den Göttern. Sie stellten<br />

damals schon Räucherkerzen, Salben, Pflaster, Zäpfchen, Pulver her.<br />

Die ersten Jahrtausende blieben die Öle und Harze religiösen und<br />

halbreligiösen Staatszeremonien vorbehalten. Unter der Herrschaft<br />

Ramses III begannen die Priester ihre Präparate und Rezepte an die<br />

Oberschicht zu verkaufen. So verbreitete sich allmählich der<br />

Gebrauch von duftenden Substanzen, bis schliesslich, zu der Zeit<br />

Cleopatras mit ihren Duftfeuerwerken, die altägyptische Kultur ihr<br />

Ende fand.<br />

Die Hebräer bewahrten ebenfalls viele Vorstellungen und<br />

Gebräuche, die sonst verloren gegangen wären. Aromatische Öle<br />

waren den Hebräern wohlbekannt. Sie vertrieben damit Ungeziefer<br />

und desinfizierten die Bettwäsche und Kleidung. In ihren Zelten und<br />

Schlafkammern hängten sie frische duftende Kräuter auf, welche die<br />

Raumtemperatur kühl hielten.<br />

Genauso wie in Ägypten und bei den Hebräern spielten diese<br />

Gerüche auch eine wichtige Rolle in Griechenland, Rom und im<br />

Islam. Obwohl die Aromatherapie im 20. Jahrhundert fast in<br />

Vergessenheit geraten ist, erlebt sie seit den letzten Jahrzehnten<br />

eine Wiedergeburt. So überdauerte diese Faszination der Düfte bis<br />

heute und wird hoffentlich in der Zukunft weiter geschätzt und<br />

angewendet, damit uns dieses uralte Erbe erhalten bleibt.<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

Die Duftstoffe können auf verschiedene Art und Weise angewendet<br />

werden. Zum Beispiel in der Massage, in der Alters- und<br />

Krankenpflege, in der Kosmetik oder in der Osmologie, welche<br />

später noch näher beschrieben ist.<br />

5.1.2 Was sind naturreine Duftstoffe und wie wirken sie?<br />

Ätherische Öle, Absolues und Resinoide sind Duftstoffe. Diese,<br />

zumeist leicht flüchtigen, duftenden Stoffwechselprodukte, sind als<br />

winzige Tröpfchen in besonderen Zellen (Ölzellen, Drüsenhaaren,<br />

Wurzeln) der Pflanze gespeichert. Für die Pflanze sind diese<br />

Essenzen als Energiereserve, in der Fortpflanzung, im Stoffwechsel,<br />

in der Wärmeregulierung, zur Krankheitsbekämpfung und für vieles<br />

mehr lebenswichtig. Fast ebenso wichtig sind sie für uns Menschen<br />

zur Erhaltung unseres seelischen und körperlichen Gleichgewichtes.<br />

Ein wertvolles Geschenk der Pflanzen an die Menschheit, welches<br />

wir pflegen sollten.<br />

Über unser Riechorgan wirken sie direkt auf unser limbisches System,<br />

wo unsere Gefühlswelt gesteuert wird, unsere Gedanken entstehen<br />

und unsere Urtriebe gespeichert sind.<br />

Eine andere Methode ist die Wirkung über die Haut. Hier gelangen<br />

die Öle direkt in unsere Blut- und Lymphbahnen und helfen so<br />

unserem Körper, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.<br />

Ätherische Öle....<br />

....werden durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Ihre chemische<br />

Zusammensetzung ist komplex und Veränderungen unterworfen.<br />

Bereits eine kleine Menge der Öle reicht, um von den vitalen und<br />

geistigen Schwingungen der Pflanzen zu profitieren.<br />

Absolues....<br />

....werden auf eine andere Art hergestellt. Im 19. Jahrhundert<br />

brauchte man Fett zur Auslösung des Duftes. In einem zweiten<br />

Schritt entzog man dem Fett den Duft mittels einem<br />

hundertprozentigen Alkohol, den man zum Schluss verdampfen liess.<br />

Seit dem 2. Weltkrieg nimmt man anstatt Fett chemische<br />

Lösungsmittel. Dazu verwendet man Mineralölprodukte. Dies sind<br />

Nebenprodukte von Öl (z.B. Plastik und Tolcol-Butan, Hexan). Hexan<br />

ist das wichtigste Lösungsmittel für Absolues.<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

5.1.3 Mit der Osmologie das Tor zum Unbewussten und zu unseren<br />

Erinnerungen öffen<br />

Osmologie stammt aus dem Griechischen:<br />

Osmo = Osmein = riechen<br />

Unter Osmologie versteht man das traditionelle oder<br />

wissenschaftliche Wissen über die Wirkung von natürlichen Düften<br />

über den Riechvorgang. Im Vordergrund steht hier die Wirkung auf<br />

die Psyche und das Nervensystem.<br />

Die Öle gelangen über den Geruchssinn, direkt in unser limbisches<br />

System. Dies ist ein Teil des Gehirns, die der Verarbeitung von<br />

Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient. Dem<br />

limbischen System werden auch intellektuelle Leistungen<br />

zugesprochen. Die Nase ist das einzige Sinnesorgan, welches seine<br />

Impulse direkt zum Gehirn leitet. Bei den anderen Organe geht der<br />

Weg zuerst über das Grosshirn, welches aber die Informationen<br />

zuerst filtert und so nicht die ganzen Informationen weiterleitet. Der<br />

Weg über den Riechvorgang zeigt dadurch auch sofort Wirkung auf<br />

die Gefühlswelt. Die Osmologie kann daher hervorragende<br />

Ergebnisse erzielen, denn so direkten Zugang zu unseren Gefühlen,<br />

kann mit keiner anderen Methode erreicht werden.<br />

Das Hauptinstrument in der Osmologie nach Martin Henglein ist der<br />

Duftkreis. Hier sind die Düfte mit ihrer seelischen Wirkung<br />

systematisch eingeordnet. Mit Hilfe dieses Gerüstes kann eine<br />

individuelle Situation des Klienten erfasst werden und zur Änderung<br />

seelischer Muster und eines tiefenpsychologischen, spirituellen<br />

Wandlungsprozesses beitragen.<br />

5.2 Das Iris-Absolue<br />

5.2.1 Einleitung<br />

Im Mittelalter bedeutete Duft Reinheit, Gesundheit, Sauberkeit. Da<br />

das Wasser Luxus war und die meisten Menschen schlecht rochen,<br />

wurden die Düfte Arabiens als Kostbarkeiten teuer gehandelt, denn<br />

die heimischen Veilchen reichten nicht aus, den Bedarf abzudecken.<br />

Als die Menschen herausfanden, dass die Iris nach Veilchen duftet,<br />

wurde die Iris plötzlich berühmt.<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

Die Italiener pflanzten in der Toskana die Iris pallida, an, welche<br />

dort ihre idealen Wachstumsbedingungen fand. Das Geschäft lief<br />

gut und der Irisduft wurde in die ganze Welt verkauft.<br />

Schon bald züchteten die Italiener neue Duftvarianten. Die violette<br />

dunklere und schwerer duftende Iris germanica wurde ebenso<br />

angebaut wie die weisse Iris florentina. Diese erhielt ihren Namen<br />

von der Stadt Florenz.<br />

5.2.2 Herstellungsorte<br />

Das qualitativ beste Iris-Öl wird bis heute immer noch in Mittelitalien<br />

hergestellt. Marokko, Macedonien, Indien und China sind ebenfalls<br />

Produzenten für dieses Absolue, wobei diese Qualität meistens zu<br />

wünschen übrig lässt, da dort das Öl industriell hergestellt wird.<br />

5.2.3 Herstellung<br />

Das Iris Öl wird aus der Wurzel gewonnen und ist ein Absolue. Die<br />

Herstellung ist ein sehr aufwendiges Verfahren. Um den Duft der Iris<br />

zu gewinnen, müssen die Wurzeln mindestens drei Jahre alt sein. Sie<br />

werden geerntet und dann getrocknet. Nach einer weiteren<br />

Lagerzeit von 2 – 3 Jahren wird daraus die Irisbutter oder das Iris-<br />

Absolue gewonnen.<br />

In Italien gibt es den Irisbauer, den Irisschäler und die Rhizomaten,<br />

die den Wurzelstock weiterverarbeiten. Die Wurzel muss zuerst<br />

geschält werden. Dazu verwendet man das Irisschälmesser, die die<br />

dünne aber zähe korkartige Aussenhaut entfernen soll. Dieses<br />

Schälen muss ganz vorsichtig vor sich gehen, denn man muss<br />

aufpassen, dass man die Wurzel nicht verletzt. Die Wurzel wird dann<br />

mit einer speziellen Mühle (ein Zertrümmerungsgerät) gemahlen.<br />

Interessanterweise gibt es bis heute keine Maschine, die dieses<br />

Verfahren ablösen könnte.<br />

Durch sorgfältige Wasserdampfdestillation erhält man die<br />

sogenannte Irisbutter (auch Iris concrete genannt). Die Bezeichnung<br />

"concrete" ist unrichtig, da das Produkt zunächst zwar schmalzartig,<br />

aber nicht durch eine Extraktion gewonnen wurde. Das Irisöl erhält<br />

man durch einen weiteren Verarbeitungsschritt, dem sogenannten<br />

"Ausfrieren": Hier wird die Irisbutter herabgekühlt, bis sich die<br />

erstarrenden, wachsartigen Bestandteile trennen und durch Zugabe<br />

von Trinkbranntwein (der danach wieder abgedampft wird)<br />

herauslösen lassen.<br />

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Gutes Irisöl ist ein Produkt aus Meisterhand und dadurch eines der<br />

teuersten und kostbarsten Öle. Aus ca. 1000 – 1500 kg Iriswurzel<br />

kann etwa 1 kg Ätherisches Öl gewonnen werden.<br />

5.2.4 Inhaltsstoffe<br />

- Hauptwirkstoff Irisin<br />

- Iononen<br />

- Ironen<br />

- Myristinsäure<br />

- Terpen<br />

- Furfurol<br />

- Naphtalin<br />

- Benzaldehyd<br />

- Schleim<br />

- Stärke<br />

Ionone und Irone machen den bekannten Veilchen-Duft aus. Irone<br />

entwickeln sich in der Pflanze erst sehr spät. Dies zeigt auch wieder<br />

warum dieses Öl eines der teuersten überhaupt ist.<br />

5.2.5 Der Duftcharakter des Iris-Öls<br />

Obwohl dem Iris-Öl eine Herznote<br />

zugeordnet ist, denke ich, dass der Duft<br />

unseren ganzen Körper einhüllt.<br />

Der Duft entfaltet sich erst so richtig in<br />

der Verdünnung (z.B. in Jojobaöl).<br />

blumig<br />

geheimnisvoll<br />

veilchenartig<br />

süss<br />

einladend<br />

warm<br />

einhüllend<br />

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Diplomarbeit „Die Bedeutung der Iris im Altertum und in der Neuzeit“ Osmologie 2006<br />

5.2.6 Psychologische Wirkung / Osmologie<br />

das Iris-Öl spinnt ein Ätherisches Gewebe in unserer Aura<br />

Die Iris hat eine starke seelische Wirkung. Sie<br />

- heilt alte Wunden,<br />

- repariert die kleinen Löcher in der Aura<br />

- löst seelische Blockaden<br />

- vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit und gibt Zufriedenheit<br />

- zeigt das Wesentliche<br />

- stärkt die Nerven<br />

- regt unsere schöpferischen Kräfte an<br />

- verstärkt Intuition und Liebe<br />

- gibt Mut<br />

Das Irisöl ist ein ausgezeichneter Begleiter bei Sterbenden. Einerseits<br />

für die Person, die geht als Vorbereitung auf den Tod und<br />

andererseits für die begleitende Person, um Loslassen zu können<br />

und Vertrauen zu haben. So wie die Iriswurzel einen starken Bezug<br />

zu den Sterbenden und älteren Menschen hat, hat sie auch einen<br />

starken Bezug zu Kindern.<br />

Duftkreis<br />

Im Duftkreis ist die Iriswurzel in der 8. Strategie einmal als Kardinal<br />

und einmal im fixen Zustand. In der 8. Strategie treten wir<br />

hauptsächlich mit den Themen wie Loslassen, Tod unseren tiefen<br />

Wünschen in Kontakt. Die Iris stellt hier die erste Verbindung mit der<br />

„anderen Seite“ dar.<br />

Die Beziehung der Iris mit der Hummel ist ein Hinweis, dass das Öl<br />

vor allem im Seelischen Bereich wirkt. Davon kann man jeweils<br />

ausgehen, wenn eine Pflanze spezielle Beziehungen mit Tieren<br />

eingeht. Man spricht hier von der Astralebene. Ausserdem deutet die<br />

grau-grüne Farbe der Blätter auf diese Astralebene hin. Das grau<br />

deutet auf einen Übergang hin.<br />

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Als Kardinal bewirkt sie den Einstieg in das Unbewusste, Als<br />

Vermittler von Neuem, den Mut seine Wünsche anzuschauen<br />

Im fixen Zustand bringt das Öl Geborgenheit, Stabilität und innere<br />

Zufriedenheit. Sie repariert das Ätherische Gewebe in der Aura.<br />

5.2.7 Körperliche Anwendung<br />

Wirkung auf die Haut<br />

Wie bereits in Kapitel 3 beschrieben, ist die Iris sehr anpassungsfähig.<br />

Sie kann in extremer Trockenheit oder auch bei hoher<br />

Feuchtigkeit gedeihen. Bei längerer Trockenheit bildet sie eine<br />

schützende Schicht auf ihren Blättern und Stängeln. Bei hoher<br />

Feuchtigkeit scheidet sie in den oberen Blattbereichen<br />

überschüssige Feuchtigkeit als einzelne Wassertropfen aus. Zudem<br />

enthält die Iris Gerbstoffe, Stärke und Schleimstoffe. Diese Wirkung<br />

der Iris wird für die Hautpflege genutzt. In vielen<br />

Hautpflegeprodukten ist die Iris enthalten. Auch die Firma Weleda<br />

(anthroposophische Kosmetik-, Arznei- und Diätetikaunternehmung)<br />

hat eine eigene Linie mit der Iris.<br />

Bei Nervösen Hautauschlägen, schlecht heilenden Narben,<br />

Kopfschmerzen (durch innere Anspannung und Nervosität<br />

verursacht), Akne, Ischias, Nervenentzündungen, Blasenbildung an<br />

den Füssen, kühlende und reizmildernde abschwellende Umschläge<br />

bei Hautentzündungen bringt das Irisöl Linderung.<br />

Bad<br />

Ein Vollbad mit 10 Tropfen Iris-Öl (1% verdünntes Absolue) in<br />

Jojobaöl vermischt, bringt pure Entspannung, Geborgenheit und<br />

pflegt die Haut hervorragend.<br />

Schwangerschaft<br />

Während der Schwangerschaft hilft das Öl als Bad oder Einreibeöl<br />

dem Bindegewebe, sich mitzuentwickeln. Nach der Geburt ist die<br />

Verwendung eines stark verdünnten Öls für das Kind und die Mutter<br />

harmonisierend und sanft einhüllend und ist einfach eine Wohltat.<br />

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6 Andere Anwendungen der Pflanze<br />

6.1.1 Veilchen-Wurz<br />

Am bekanntesten ist sicher die Anwendung der Iris-Wurzel, auch<br />

Veilchenwurz genannt. Diese verwendet man bei Kindern, die<br />

zahnen. Die Kinder beissen auf die Wurzel, welche leicht süsslich<br />

schmeckt. In Verbindung mit dem Speichel bildet sich ein milder<br />

Schleim, der kühlende, beruhigende und leicht abschwellende<br />

Eigenschaften besitzt sowie schleimlösend, blutreinigend und<br />

diuretisch wirkt.<br />

6.1.2 Die Blätter<br />

Die Blätter können bei Sonnenbrand und leichten Insektenstichen<br />

angewendet werden.<br />

6.1.3 Hildegard von Bingen<br />

Hildegard von Bingen sagt: Die Lilie ist von Natur aus eher kalt als<br />

warm. Vor allem die Wurzel sei besonders gut für die Hautpflege<br />

geeignet. Hier ein Rezept nach Hildegard von Bingen:<br />

Die Liliensalbe<br />

„Man nehme den Stängel und die Blätter von Lilien und zerstosse sie<br />

und drücke ihren Saft aus und knete diesen Saft gleichzeitig mit<br />

Fett.“<br />

Diese Salbe ist bei Ausschlägen und jeder Art von Hautunreinheiten<br />

empfehlenswert.<br />

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7 Produkte aus der Iris<br />

Im Mittelalter wurden Zahn- Wasch- und Streupulver zwischen die<br />

Wäschestücke zur hygienischen Aufbewahrung gestreut. In Tabak<br />

und Schnupfpulver inhalierten die Männer den Iris-Veilchen Duft.<br />

Im 19. Jahrhundert wurde dann auch das beliebte Veilchenparfüm<br />

gewonnen.<br />

7.1.1 Florentiner Seife<br />

Bereits im 15. Jahrhundert wurde die bekannte Florentiner Seife,<br />

Puder und Pasten mit Irisextrakt hergestellt, welche für die<br />

Hautpflege sehr beliebt waren.<br />

7.1.2 Wein<br />

In der Toskana gibt es heute noch sehr guten Wein mit Irisextrakt,<br />

welcher typisch für die Gegend im Chianti ist.<br />

Z.B. der Chianti Classico aus den Weinbergen Aiola im<br />

Chianti.<br />

Der Duft und der Geschmack wird folgendermassen<br />

beschrieben: Betonter Duft nach Himbeeren und Iris,<br />

lang und anhaltend mit nur leichten, gleichmässigen<br />

Tanninnoten.<br />

7.1.3 Natürliches Rouge<br />

Das pulverisierte Rhizom, das feinste Kristallnadeln enthält, diente<br />

im Mittelalter als Schminkmittel. Es ritzt auf kaum merkliche Art die<br />

Gesichtshaut und rötet sie. Man nimmt an, dass der zusätzliche<br />

Schleimgehalt die negativen Nebenwirkungen dieser Anwendung<br />

aufhob und eher zu einer Geschmeidigkeit der Haut beitrug.<br />

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8 Literaturverzeichnis<br />

Iris – Eine Heilpflanze verwandelt das Wasser<br />

Christina Kiehs-Glos<br />

Aethera Verlag<br />

Ausgabe 1999<br />

Bewährte Aromamischungen<br />

Ingeborg Stadelmann<br />

Stadelmann Verlag<br />

Ausgabe 2001<br />

Duftheilkunde<br />

Rene A. Strassmann<br />

AT-Verlag<br />

Ausgabe 1991<br />

www.wikipedia.ch<br />

-Geschichte und Botanik der <strong>Schwertlilie</strong><br />

-Das limbische System<br />

August 2006<br />

www.camerabotanica.de<br />

Diverse Fotos, Geschichte und Botanik der Iris<br />

Michael Feiler<br />

August 2006<br />

www.tid-press.net<br />

Botanik Iris<br />

August 2006<br />

Schulunterlagen Osmologie<br />

Martin Henglein<br />

Ausbilung 2006<br />

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