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04 Jul 2004 - Eisenerz

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14 Werbegemeinschaft<br />

Kleingewerbe in der Krise<br />

Die Entwicklung der vergangenen Jahre<br />

hat große Einschnitte in die Wirtschaft von<br />

<strong>Eisenerz</strong> gebracht. Die vorzeitige Resignation<br />

in <strong>Eisenerz</strong> war auch ein Grund, um<br />

sich alternative Einkommen bzw. kostendeckende<br />

Arbeitsauslastungen zu sichern.<br />

Dadurch entstandene Probleme:<br />

Schwächere Warenangebote,<br />

Kündigungen guter Mitarbeiter,<br />

die von Großbetrieben<br />

natürlich mit offenen Armen<br />

aufgenommen wurden.<br />

❚ Großbetriebe<br />

als Konkurrenz<br />

Das Arbeitsangebot in Industriestädten<br />

war immer schon für<br />

die Ansiedlung von Familien<br />

entscheidend. Gut bezahlte<br />

Jobs lockten Fachleute in die<br />

Fabriken. Die Familien lebten<br />

in den angrenzenden Städten,<br />

und so konnte der Handel leben.<br />

Vieles wurde durch diese<br />

großen Firmen abgedeckt.<br />

Im ländlichen Bereich fehlte<br />

dieses Angebot, und so hat man<br />

sich früh genug um Einkommenssicherung<br />

bemühen müssen.<br />

Daher haben sich Kleingewerbe<br />

mit Nischenprodukten,<br />

Handwerk, Weiterbildung der<br />

Jugend und ein guter Nachwuchs<br />

von Fachkräften entwickeln<br />

können.<br />

In <strong>Eisenerz</strong> war die Ausbildung<br />

von Industrie-Fachkräften vor-<br />

Heuer wollten wir den<br />

Flohmarkt der Werbegemeinschaft<br />

zu einer besonderen Veranstaltung<br />

machen: durch mehr<br />

Teilnehmer, durch die Nutzung<br />

des Bergmannsplatzes und<br />

durch viele Angebote, gestreut<br />

über die unterschiedlichsten<br />

Anbieter. Auch auf das gemeinsame<br />

Erscheinungsbild wurde<br />

großer Wert gelegt und so mieteten<br />

wir die Stände der Fa.<br />

PRIMA an. Am Donnerstag,<br />

wiegend Sache der betrieblichen<br />

Werksschule. Das private<br />

Handwerk stand immer im<br />

Schatten der Industrie und war<br />

benachteiligt.<br />

❚ Kaum<br />

Ausbildungsplätze<br />

Nun gibt es kaum mehr Ausbildungsplätze<br />

in der Industrie,<br />

und auch das Angebot an Arbeitsplätzen<br />

wird immer kleiner.<br />

Leider wird auch die Nachfrage<br />

für das Handwerk immer<br />

geringer und viele nutzen nicht<br />

einmal mehr die wenigen noch<br />

in <strong>Eisenerz</strong> vorhandenen Angebote<br />

von Firmen. Je weniger<br />

Nachfrage, desto weniger Angebot<br />

wird es geben und umgekehrt.<br />

Daher gibt es nur eine Möglichkeit,<br />

um ansässige Handwerker,<br />

Gewerbebetriebe, Handels- und<br />

Dienstleistungsbetriebe am Leben<br />

zu erhalten. Diese besteht<br />

darin, die vorhandenen Angebote<br />

bestmöglich zu nutzen<br />

(»Einkaufen und Einkehren in<br />

<strong>Eisenerz</strong>«).<br />

dem 1. <strong>Jul</strong>i, startete – wie im Info-Kanal<br />

und auf den Plakaten<br />

angekündigt – der 3. <strong>Eisenerz</strong>er<br />

Flohmarkt. Schönes Wetter und<br />

volle Motivation der Marktler<br />

sollten die Angebote perfekt ergänzen.<br />

So war es dann auch und das Interesse<br />

unserer Kunden bestätigte<br />

die Aktion. Leider<br />

spielt, wie immer bei Freiluftveranstaltungen,<br />

das Wetter eine<br />

wesentliche Rolle. Daher<br />

❚ Fahrende<br />

Händler<br />

Die wirtschaftliche Führung<br />

von Kleingewerbe, Handel und<br />

Handwerk wird immer schwieriger.<br />

Der Einkauf bei fahrenden<br />

Händlern, die vor die Haustür<br />

kommen, ist wohl sehr bequem,<br />

speziell für weniger bewegliche<br />

Menschen. Der fahrende<br />

Händler wird jedoch<br />

nicht so kontrolliert wie ansässige<br />

Firmen. Sie sollen natürlich<br />

kontrolliert werden, jedoch<br />

sind auch die behördlichen Organe<br />

in ihren Aufgabenbereichen<br />

eingeschränkt, um die<br />

Kontrollen gesetzmäßig durchzuführen<br />

(Überstunden, Personalmangel<br />

etc.)<br />

Durch diese fahrenden Händler<br />

ist natürlich das heimische Gewerbe<br />

weiter sehr stark in seiner<br />

Existenz gefährdet.<br />

Übrigens: Unsere <strong>Eisenerz</strong>er<br />

Betriebe und Geschäfte bieten<br />

schon seit vielen Jahren ein Zustellservice<br />

an. Es wird leider<br />

oft nicht genutzt, da es zu wenig<br />

bekannt ist.<br />

❚ Bereitschaft<br />

zur Selbsthilfe<br />

Um unsere wunderschöne Stadt<br />

und unsere Umgebung mit den<br />

einmaligen Schönheiten – die ja<br />

zweifellos bei uns vorhanden<br />

sind – am Leben zu erhalten,<br />

förderte die Nachricht über Gewitter<br />

und Niederschläge in der<br />

Umgebung nicht wirklich den<br />

Flohmarkt. Vor allem dann<br />

nicht, als kräftiger Regen die<br />

Standler und die Kunden vom<br />

Bergmannsplatz vertrieb. Das<br />

jähe Ende am Donnerstag sollte<br />

auch durch die Niederschläge<br />

am Freitag nicht ausgeglichen<br />

werden. Daher blieb uns nichts<br />

anderes übrig als den Flohmarkt<br />

abzubrechen. Der Sonnen-<br />

(möglicherweise nach Umdenkphasen<br />

in der Bevölkerung<br />

und Politik) wird es notwendig<br />

sein, mehr Eigendynamik und<br />

Idealismus in die Zukunft zu investieren.<br />

Die Ansiedlung von Industriebetrieben<br />

in <strong>Eisenerz</strong> wird uns<br />

aufgrund der Standortfrage<br />

nicht gelingen. Die vorhandenen<br />

Betriebe und Arbeitsplätze<br />

zu halten,, ist unsere primäre<br />

Aufgabe.<br />

❚ Kritik<br />

und<br />

Diskussion<br />

Probieren Sie die einzelnen Angebote<br />

der <strong>Eisenerz</strong>er Firmen<br />

und versuchen Sie, uns mit Kritik,<br />

Diskussion und auch Anregungen<br />

zu prüfen, sodass nicht<br />

die letzten Angebote von Kleinbetrieben<br />

in <strong>Eisenerz</strong> verloren<br />

gehen.<br />

Aber es gibt ja dann noch die<br />

Großmärkte und die fahrenden<br />

Händler, die durch Werbung mit<br />

Markenartikeln und Selbsterzeugtem<br />

scheinbar besser ankommen.<br />

Sollte unsere Stadt<br />

künftig nur mehr aus<br />

Großmärkten bestehen und die<br />

Nahversorgung durch fahrende<br />

Händler erfolgen?<br />

Wenn Sie das nicht wollen, nutzen<br />

Sie unsere Angebote in unseren<br />

Geschäften! •<br />

Flohmarkt der Werbegemeinschaft<br />

schein am Samstag erschien uns<br />

dann etwas makaber, aber so<br />

ist’s halt bei Freiluftveranstaltungen.<br />

Wir lassen uns sicherlich<br />

nicht unterkriegen und werden<br />

uns weiter mit unterschiedlichsten<br />

Aktivitäten um unsere<br />

Kunden bemühen.<br />

Der Flohmarkt war eine weitere<br />

Aktion der Aktiv-Gruppe der<br />

Werbegemeinschaft <strong>Eisenerz</strong>.<br />

Werner Quantschnig, Obmann<br />

Werbegemeinschaft <strong>Eisenerz</strong>

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