Ayurveda-Massage in Indien - Europäische Akademie für Ayurveda

Europäische Akademie
für Ayurveda
Ayurveda Gesundheits-
und Kurzentrum
Impressionen einer Studienreise
von Anja Pennemann, 30. November 2007 – 04. Januar 2008 in Kerala und Pune
Ayurveda-Massage in Indien
Rosenberg Gesellschfat für ganzheitliche
Gesundheit und Bildung gGmbH
Europäische Akademie für Ayurveda
D-63633 Birstein
Forsthausstraße 6
tel 0049 (0) 6054 - 9131-0 · fax -36
info@ayurveda-akademie.org
www.ayurveda-akademie.org
Ayurvedische Massage wird an vielen Orten der Welt ausgeführt – und an vielen Orten der Welt wirft
die Art und Weise der Durchführung viele Fragen auf. Die damit oft verbundene mangelnde Qualität findet
sich in Europa wie in Indien wieder. Umso mehr habe ich es geschätzt, dass ich während meiner
Reise auf Menschen und auf Orte treffen durfte, die das ayurvedische Wissen qualitativ und mit einer
klaren Vision umgesetzt haben.
Mein tiefer Dank gilt den Menschen, die wahre Begegnung und einen Austausch ermöglicht haben, der
von Achtsamkeit, Demut und authentischem Wissen geprägt war.
Gründe gibt es viele, um nach Indien zu reisen. Indien selbst bietet so viele unterschiedliche Facetten -
was war der Grund meiner Reise?
Zum einen sicherlich Dr. Hemalatha Potti, die mich eingeladen hat, ihr Land kennenzulernen und
Momente und Erfahrungen mit ihr zu teilen. Und auch andere Menschen, denen ich in Indien selbst
begegnen wollte, mit denen ich Zeit teilen wollte.
Zum anderen war mir die Vertiefung und Reflexion meines bisher gelernten Wissens wichtig:
Wie wird der Ayurveda im Mutterland vermittelt und wie von Menschen weitergetragen? Welche Form
lebt der Ayurveda in Indien? In welcher Weise setzt sich der Ayurveda in Europa um? Wie können sich
beide Wege befruchten?
Als Europäerin habe ich mir oft die Frage gestellt, schon wissend, dass der Ayurveda ein universelles
Prinzip ist und somit Gültigkeit auf der ganzen Welt hat: Welche Berechtigung habe ich, ayurvedisches
Wissen in die Welt zu bringen? Und in welcher Weise?
Am Ende meiner Indienreise wusste ich, dass auf der inneren Ebene dies die Frage war, auf die ich
zutiefst eine Antwort gesucht habe.
Auf meiner Reise wurden diese Fragen und die damit verknüpften Antworten lebendig. Es war konkret
erlebbar, wie sich Ost und West in diesen Fragen begegnen. Hier ein Versuch, das Erfahrene und
Mitgebrachte zusammenzufassen:
Diagnostik und Umsetzung der Massage-Therapie bilden eine Einheit
In Indien wie in Europa ist es nicht immer selbstverständlich, dass die Massagetherapien von Ärzten
ausgeführt werden. Oft erstellt der Arzt, die Ärztin aufgrund der Diagnose den Behandlungsplan und
übergibt dann die auszuführenden Behandlungen an die Massagetherapeuten. In den Begegnungen, die
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ich machen durfte, war augenfällig, dass der Arzt als Heiler betrachtet wird. Das bedeutet auch, dass
der Arzt oder die Ärztin die Massagetherapien selbst ausführen und somit Diagnostik und Therapie eine
untrennbare Einheit bilden.
Die Berücksichtigung energetischer Aspekte in der Massage bedeutet Qualitätssicherung
Das Wissen benachbarter Wissenschaften wie Yoga und Tantra bildet eine zentrale Basis in der
Umsetzung von Massage. Dieses Wissen ist notwendig, um qualitativ erfolgreich den Menschen in seiner
Ganzheit zu erreichen.
Traditionelle Massagetherapien und der Wellness-Gedanke bereichern sich
Mit Dr. H. Potti habe ich eine Spezialisten kennengelernt, die die klassischen Massagetherapien in den
5-Sterne-Spa-Bereich qualitativ hochwertig umsetzbar macht.
Dies schenkt der Akademie neue Impulse, die bereits entworfenen Techniken des Art of Wellness weiter
zu entwickeln.
Poonthottam Ayurveda-Ashram, Kerala: Ein Blumengarten
Der Ort schmeichelt dem Auge und lässt das Herz ankommen. Ein Ort der geprägt ist von
Begegnungen, Gesprächen, Austausch, Schönheit. Es ist ein Ort, der einlädt zu bleiben und sich dem
Ayurveda im Dienste der Menschen und der Erde zu widmen.
Poonthottam bedeutet so viel wie Blumengarten: Überall wachsen blühende Büsche, seltene Pflanzen
und Heilkräuter. Menschen aus der ganzen Welt kommen hier zusammen, sie suchen Genesung von
schweren Erkrankungen wie Krebs, Parkinson und Hauterkrankungen. Menschen aus der nahen
Umgebung nutzen die Konsultationen und finden hier Gesundheit und Wohlbefinden.
Nicht zuletzt suchen junge (angehende) Ayurveda-Ärzte diesen Ort auf, um ihr Wissen zu vertiefen.
Sicherlich auch angezogen von der besonderen Weise wie hier Wissen weitervermittelt und gelebt wird.
Dieser Austausch wird geprägt durch die Persönlichkeit von Vaidya P.M.S. Raveendranath und dem
Gedanken des Lehrer-Schüler-Verhältnisses.
Auch darin verankert Vaidya P.M.S. Raveendranath die Vision, Ayurveda zu verbreiten, Ayurveda der
breiten Bevölkerungsmasse wieder zugänglich zu machen und die Menschen wieder ihrem optimalen
Zustand von Gesundheit und Glück näher zu bringen. Nicht immer ein leichtes Unterfangen, da die
Medien die schnellen Erfolge der Schulmedizin propagieren.
Es ist eine Aufgabe, die sehr viel Durchhaltevermögen, Einsatz und Hingabe an den Ayurveda und an
das damit verbundene tiefe Wissen erfordert
Poonthottam Ayurvedasram wurde 1989 von Vaidya P.M.S. Raveendranath gegründet und befindet sich
im Palakkad district von Kerala. Raveendranaths Intention war es, ein Center mit Modellcharakter zu
erschaffen, das selbstsicher in den Bereichen Praxis, Forschung und Training im Ayurveda ist und welches
anregt, ähnliche, von der Pharma-Industrie unabhängige, Center an anderen Orten zu errichten,
um die Gesundheitskultur zu dezentralisieren.
„It is not our objective to establish a center of exception. This has to be a model centre, which any
Ayurvedic graduate can establish with near zero capital. We are giving a lot of importance to the training
of the youngsters. It is very vital because we need to replicate this concept so as to create a
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generation of Vaidyas who will not be completely dependent on pharmaceutical industry. We need to
have decentralized health culture and that is the way Ayurveda could be best practiced. If the centre
grows beyond a limit, the quality will suffer.“
Augenfällig ist, dass der Arzt als Heiler betrachtet wird. Das bedeutet auch, dass der Arzt oder die Ärztin
die Massagetherapien selbst ausführen.
„We strongly feel that the physician has to actively involve in therapeutic procedures like oil treatments.
This helps a physician to go into depth of a patient’s suffering. He/she should not be a mere
spectator or supervisor.“
Forschung und erzieherische Programme im Bereich Sanskrit, Ayurveda, Yoga und Kalari
bilden einen wichtigen Stellenwert im Poonthottam Ayurveda-Center.
Exklusiver Ayurveda-Massage-Service via Motorrad in Pune
Die Zeit um Weihnachten verbrachte ich in Pune, wo ich Dr. Sanjay Abnave BAMS auf Hausbesuchen
begleiten durfte. Als erfahrener Ayurveda-Arzt besucht er seine Patienten zu Hause und führt auch dort
die Massagebehandlungen durch. So fuhren wir von Wohnung zu Wohnung schnell und leicht mit dem
Motorrad. Berührt hat mich, dass ich bei den Massagen anwesend sein durfte und dadurch den
Patienten – obwohl wir uns gerade mal eine Minute kannten – sehr nah sein konnte.
Ayurveda-Vielfalt: traditionelle Medizin und ein 5-Sterne-Spa in Kerala
Sehr inspirierend war und bleibt der Austausch mit Dr. Hemalatha Potti, einer sehr engagierten Ärztin
M.D. (Ayu.), die auch mehr als 500 Studierende in ayurvedischer Massagetherapie ausgebildet hat. Sie
selbst baute erfolgreich einen Ayurveda-Spa-Bereich
in einer führenden Hotelkette Indiens auf und verband dadurch innovativ klassische Massagetherapien
mit den Wünschen und Bedürfnissen von Touristen aus Ost und West.
Im Taj-Resort Kumarakom konnten wir mit Ayurveda-Massagetherapeuten vor Ort die Frage nach der
erstklassischen Umsetzung dieser Bereiche diskutieren. Sicherlich bleibt es eine große Herausforderung,
traditionelle Massagetherapie im Wellness-Sektor qualitativ wertvoll in Europa wie in Indien zu integrieren.
Diskussionen, die viele inspirierende Ideen und Gedanken aufgeworfen haben. Wie zum Beispiel zu
erleben, dass viele Menschen durch Massagen wieder ihren Bezug zum eigenen Körper erleben und
dadurch angeregt, sich mit Yoga und Ernährung beschäftigen. Wenn Massagetherapeuten – wie hier –
ganzheitlich bezogen den Menschen begleiten, hat es viele Menschen motiviert, mehr und mehr „im
Selbst zu verweilen“ und dem Gesundheitsgedanken zu folgen. In Spa-Bereichen, die mit Ärzten
zusammenarbeiten und die keine „flachen und verkürzten“ Wellnessangebote machen, kann das sogenannte
„Wellness-Angebot“ die Lebensqualität und Gesundheit sehr gewinnbringend bereichern. Ein
Angebot, dass hier im Taj-Resort erfolgsbringend durch ein Team von Ärzten und Therapeuten umgesetzt
wurde. Und sicherlich ein Bereich, der auch in Europa Zukunft haben wird.
Das bestärkt uns in der Vision, welche wir an der Rosenberg Gesellschaft für ganzheitliche Gesundheit
und Bildung mit seinem Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum umzusetzen suchen: Ayurveda authentisch
und ganzheitlich zu leben und zu lehren im besten Sinne zum Wohle der Menschen, die sich
uns anvertrauen.
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5 Wochen Ayurveda in Indien - eine wunderbare Zeit
Begegnungen, Kontakte und Kooperationen haben sich gefestigt und neue Freundschaften haben sich
geformt.
Als Fachbereichsleiterin für den Bereich Ayurveda-Massage und Therapie und Art of Wellness der
Europäischen Akademie für Ayurveda freue ich mich, dass wir diese ganzheitlich arbeitenden Ayurveda-
Spezialisten gewinnen konnten, ihr Wissen mit uns und unseren Studenten an der Europäischen
Akademie für Ayurveda zu teilen.
Wir möchten, daß interessierte Ayurveda-Freunde, Praktiker und Therapeuten an diesem Austausch
teilhaben können in Form von Praktika, Seminaren und einer für Ende 2008 geplanten Studienreise
nach Kerala unter meiner Leitung.
Wer diese drei Persönlichkeiten kennenlernen möchte, der hat dazu in diesem Jahr verschiedene
Gelegenheiten, zu denen die Akademie einladen möchte:
• Vaidya P.M.S. Raveendranath wird uns mit seiner Familie zum 10. Internationalen Ayurveda-
Symposium 6. + 7. September 2008 bereichern und zum Themenbereich „Medizinische Wissenschaft
im Dialog mit spiritueller Therapie“ einen Workshop halten. Ebenso sind wir mit ihm im Austausch, um
Auszubildenden Praktikumsplätze in Poonthottam Ayurvedaashram zu ermöglichen.
• Dr. Sanjay Abnave B.A.M.S., bereichert im Herbst das Ayurveda-Therapeutentreffen in die Schweiz
und gestaltet außerdem einen spannenden praxisorientierten Massage-Workshop in Zürich, in Birstein
und ggf. auch in Wien, in dem auch medizinisch-orientierte Fragen umfassende und praxisorientierte
Antworten finden werden.
• Wir freuen uns, dass Frau Dr. Hemalatha Potti, MD (Ayu) im April 2008 mit ihrem Wissen das alljährlich
stattfindende Therapeutentreffen in Birstein bereichert. Außerdem hält sie in Birstein und in die
Schweiz Seminare zu den Themengebieten Babymassage, Ölbehandlungen und Heilkunde für Kinder.
Danksagung
Zusammenfassend bleibt der Dank an die Menschen, die diese Reise so reich gemacht haben – und das
waren viele, die hier namentlich nicht erwähnt sein können.
Namentlich möchte ich mich bedanken bei Dr. Hemalatha Potti und ihrer Familie, bei Vaidya P.M.S.
Raveendranath und seiner Familie sowie bei Dr. Sanjay Abnave und seiner Familie. Sie (und viele andere)
haben mit mir ihre Zeit, ihre Liebe und ihr Wissen geteilt. Eine Gastfreundschaft, ein Teilen, das schwer
in Worte zu fassen ist.
Dank auch an Mark Rosenberg, der diese Reise mit plante, gestaltete und förderte.
Es war eine sehr bereichernde und inspirierende Reise und wir möchten diesen vielfältig bunten Faden
gern weiterweben: So planen wir im Oktober/November 2008 für Auszubildende der REAA eine
Studienreise nach Indien, wo wir Studierenden ermöglichen möchten, an inspirierenden Orten zu lernen
und authentisches Wissen mit großen Persönlichkeiten zu teilen.
Anja Pennemann
Birstein, im Januar 2008
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