Moses sprach: Mein Herr - Das WIR-Magazin im Gerauer Land
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aus dem THW (8)<br />
Unsere Freizeit<br />
für Ihre Sicherheit<br />
Helfer <strong>im</strong> Katastrophenschutz<br />
– das bedeutet in<br />
Deutschland in den allermeisten<br />
Fällen: Ehrenamtliche<br />
Arbeit. Es gilt das Motto: „Unsere<br />
Freizeit für Ihre Sicherheit!“.<br />
Aber was passiert eigentlich,<br />
wenn der Einsatz nicht in der<br />
Freizeit stattfindet, sondern<br />
während der Arbeitszeit?<br />
Paragraph 3 des THW-<br />
Helferrechtsgesetzes postuliert,<br />
dass Arbeitnehmern aus ihrem<br />
Dienst <strong>im</strong> Technischen Hilfswerk<br />
keine Nachteile <strong>im</strong> Arbeitsverhältnis<br />
erwachsen dürfen.<br />
Privaten Arbeitgebern wird<br />
der Lohnausfall erstattet, der<br />
ihm daraus erwächst, dass die<br />
Helferin oder der Helfer wegen<br />
eines Einsatzes (oder einer Ausbildungsveranstaltung)<br />
nicht<br />
zur Arbeit erscheinen konnte.<br />
Doch in der Praxis ergeben sich<br />
trotz dieser bundesgesetzlichen<br />
Sicherung ganz praktische Probleme:<br />
Letztlich ist der Dienst<br />
be<strong>im</strong> THW ein Hobby. Ein wichtiges<br />
und verantwortungsvolles<br />
Hobby von gesellschaftlichem<br />
Wert zwar, aber trotzdem nichts<br />
anderes als ein ehrenamtliches<br />
Engagement. Dessen sind sich<br />
die THW-Helfer selbstverständlich<br />
bewusst. <strong>Das</strong> Verhalten des<br />
Helfers und des Ortsverbands<br />
dem Arbeitgeber gegenüber ist<br />
GERAUER LAND<br />
daher nicht<br />
von einem<br />
hoheitlichen<br />
Auftreten<br />
geprägt; wir<br />
pochen nicht<br />
Dr. Henning Müller<br />
ist Zugführer be<strong>im</strong><br />
THW Groß-Gerau;<br />
info@thw-gg.de<br />
auf die eindeutige gesetzliche<br />
Regelung mit der Pflicht zur<br />
Freistellung des Helfers für Einsätze<br />
und Ausbildung. Vielmehr<br />
soll der Helfer das Gespräch mit<br />
seinem Arbeitgeber suchen, soll<br />
fragen, ob sein Engagement<br />
die betrieblichen Abläufe nicht<br />
stört. Denn der Helfer und auch<br />
das THW als Organisation müssen<br />
sich bewusst sein, dass die<br />
soziale Sicherung des Helfers<br />
gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten<br />
vor allem vom Erhalt<br />
des Arbeitsplatzes des Helfers<br />
abhängt – nur mittelbar vom<br />
hochgesteckten Ziel des THW-<br />
Helferrechtsgesetzes.<br />
<strong>Das</strong> ist <strong>im</strong> Ergebnis oft<br />
schwierig. Ist eine Katastrophe<br />
akut – so wie nach dem Erdbeben<br />
in Haiti Anfang 2010 – sind<br />
Arbeitgeber oft großzügig, die<br />
Helfer freizustellen. Die Berichte<br />
vom Leid der Menschen<br />
waren in allen Medien auf der<br />
Titelseite. Doch nun – acht Monate<br />
nach dem Erdbeben – sind<br />
die Presseberichte fast verschwunden.<br />
<strong>Das</strong> Wir-<strong>Magazin</strong> • 177 • September 2010<br />
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