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Korridore für Wildtiere in der Schweiz - Schweizer ...

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In Zukunft sollte <strong>in</strong> den Talsohlen die Durchlässigkeit mit wildtierspezifischen<br />

Kunstbauten erhöht o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>hergestellt werden. Mit e<strong>in</strong>er Erhöhung und e<strong>in</strong>er<br />

gezielten Anordnung von ökologischen Ausgleichsflächen gemäss Art. 76 Absatz 3<br />

LwG und Art. 15 NHV kann zudem die Vernetzung quer zur Talsohle geför<strong>der</strong>t<br />

werden. In den Kernräumen ist darauf zu achten, dass diese <strong>in</strong> Zukunft nicht fragmentiert<br />

werden, sei es durch Siedlungsbau, Ausbau von Strassen o<strong>der</strong> Bahnl<strong>in</strong>ien,<br />

Intensivierung <strong>der</strong> Land- o<strong>der</strong> Forstwirtschaft o<strong>der</strong> Tourismus (Störungen).<br />

5.4 Vernetzungssituation <strong>in</strong> den Alpen<br />

Die Situation <strong>in</strong> den Alpen ist geprägt durch die Barrierewirkung <strong>der</strong> hohen Gebirgsregionen<br />

und die unterschiedliche anthropogene Nutzung <strong>der</strong> tieferen und höheren<br />

Lagen.<br />

Die Talsohlen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> hohem Masse menschlich genutzt. Hier konzentrieren sich<br />

Siedlungen, <strong>in</strong> den Haupttälern auch Gewerbe und Industrie. Die Hauptverkehrsl<strong>in</strong>ien<br />

führen entlang <strong>der</strong> Talebenen. In den letzten Jahrzehnten wurde die Landwirtschaft<br />

<strong>in</strong> diesen klimatisch begünstigten Tieflagen zunehmend <strong>in</strong>tensiviert. Die oft<br />

reissenden und <strong>in</strong> teilweise stark e<strong>in</strong>geschnittenen Tobeln und Schluchten verlaufenden<br />

Flüsse <strong>der</strong> grossen Alpentäler wirkten schon früher auf weiten Strecken als<br />

natürliche H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse. Heute erschweren die steilen Uferverbauungen den <strong>Wildtiere</strong>n<br />

die Überquerung zusätzlich.<br />

Die Siedlungsgebiete, zunehmend fehlende Deckungsstrukturen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

und die grossen Verkehrsl<strong>in</strong>ien bee<strong>in</strong>trächtigen <strong>in</strong> den Talsohlen <strong>Wildtiere</strong> <strong>in</strong><br />

ihrer Mobilität (Wechsel, Ausbreitung). Empf<strong>in</strong>dliche Wildtierarten f<strong>in</strong>den <strong>in</strong>folge<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>tensivierten Nutzung immer weniger geeignete Lebensräume. So s<strong>in</strong>d beispielsweise<br />

weitläufige Auengebiete, <strong>in</strong> denen Rothirsche ursprünglich den W<strong>in</strong>ter<br />

verbrachten, <strong>in</strong> verschiedenen Haupttälern bis auf Relikte verschwunden.<br />

In höher gelegenen Regionen <strong>der</strong> Talhänge o<strong>der</strong> abseits <strong>der</strong> Haupttäler stellen sich<br />

diese Probleme <strong>in</strong> weit ger<strong>in</strong>gerem Masse. Die Siedlungsdichte nimmt ab und die<br />

Fläche <strong>in</strong>tensiver Landwirtschaft verr<strong>in</strong>gert sich. In weniger geeigneten Gebieten<br />

wurde die Landwirtschaft aus wirtschaftlichen Gründen zu e<strong>in</strong>em Teil ganz aufgegeben.<br />

In weiten Teilen <strong>der</strong> Berggebiete hat <strong>der</strong> Tourismus die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Landwirtschaft relativiert. Die Landschaft ist weitgehend reich an ökologisch wertvollen<br />

Strukturen und weist häufig e<strong>in</strong>en hohen Vernetzungsgrad auf. Waldgebiete<br />

werden <strong>in</strong>folge ihrer Abgelegenheit bzw. schlecht erschlossenen Lage zu grossen<br />

Teilen extensiv genutzt. Infolge <strong>der</strong> topographischen Verhältnisse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> höheren<br />

Lagen Strassen und Eisenbahn häufig <strong>in</strong> Tunnels verlegt o<strong>der</strong> aufgestän<strong>der</strong>t. Mit<br />

Ausnahme bestimmter Autobahnabschnitte ist <strong>der</strong> Barriereeffekt <strong>der</strong> Verkehrsträger<br />

<strong>für</strong> <strong>Wildtiere</strong> eher ger<strong>in</strong>g.<br />

5 Durchlässigkeit <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 57

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