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Korridore für Wildtiere in der Schweiz - Schweizer ...

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Dieses Zusammentreffen ist S<strong>in</strong>nbild und zugleich e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> wichtigten Ziele <strong>der</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> Wildtierkorridor-Situation im Mittelland. Innerhalb dieses Landesteils<br />

und gegen aussen müssen nicht nur die letzten noch vorhandenen <strong>Korridore</strong><br />

erhalten bleiben – so wie <strong>der</strong> Wildschwe<strong>in</strong>-Korridor bei Pieterlen mittels e<strong>in</strong>er<br />

Wildtierpassage über die A5 –, son<strong>der</strong>n mit gleicher Priorität neue Brücken geschlagen<br />

werden. Da Siedlungen nicht verschoben werden können, s<strong>in</strong>d die Verkehrsträger<br />

passierbar zu machen. Die Ökologisierung <strong>der</strong> Landwirtschaft mit e<strong>in</strong>er<br />

Erhöhung <strong>der</strong> ökologischen Ausgleichsfläche (Art. 76 Absatz 3 LwG) ermöglicht<br />

es, dass entlang dieser Hauptäste <strong>der</strong> Wildtierkorridore neue Fe<strong>in</strong>äste entstehen und<br />

zu e<strong>in</strong>er möglichst weitreichenden Vernetzung des Mittellandes führen. Nur so lässt<br />

sich die enstandene „Gatter-Situation“ rückgängig machen.<br />

5.3 Vernetzungssituation <strong>in</strong> den Voralpen<br />

Der Voralpenraum wird stark durch se<strong>in</strong>e hügelige Landschaft mit den vielen Seen<br />

geprägt. In dieser nie<strong>der</strong>schlagsreichen Zone liegen grosse, zusammenhängende<br />

Waldgebiete wie z.B. beim Napf o<strong>der</strong> im Toggenburg (Abbildung 10). Diese Waldgebiete<br />

bilden wichtige Kerngebiete <strong>für</strong> waldgebundene <strong>Wildtiere</strong> und s<strong>in</strong>d vielfältig<br />

vernetzt (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Abbildung stark vere<strong>in</strong>facht dargestellt). Die wichtigsten Achsen<br />

folgen vor allem den Talflanken und den Hügelzügen.<br />

Felsbän<strong>der</strong> und grössere Seen bilden natürliche, aber nicht unüberw<strong>in</strong>dbare Barrieren.<br />

Gämsen o<strong>der</strong> Rothirsche wurden öfters beobachtet, wie sie Seen überquerten<br />

(z.B. Vierwaldstättersee, Zugersee o<strong>der</strong> Walensee). Von Wildschwe<strong>in</strong>en ist bekannt,<br />

dass sie gute Schwimmer s<strong>in</strong>d.<br />

Siedlungswachstum und <strong>der</strong> Autobahn- o<strong>der</strong> Autostrassenbau führten gerade <strong>in</strong> den<br />

Talsohlen <strong>der</strong> grösseren Täler zur Bildung von neuen Barrieren. So brachte z.B. <strong>der</strong><br />

Bau <strong>der</strong> A3 <strong>in</strong> <strong>der</strong> L<strong>in</strong>thebene praktisch alle Bewegungen von <strong>Wildtiere</strong>n <strong>in</strong> N-S-<br />

Richtung o<strong>der</strong> umgekehrt zum Erliegen (Abbildung 10). Auch im Toggenburg<br />

nehmen die Möglichkeiten zur Querung <strong>der</strong> Talsohle <strong>in</strong>folge des Siedlungswachstums<br />

und des Baus von Autostrassenabschnitten weiter ab. Zudem liegen die landwirtschaftlich<br />

<strong>in</strong>tensiv genutzten Gebiete ebenfalls <strong>in</strong> den Talsohlen. Dies hat zur<br />

Folge, dass die Talsohlen relativ wenig natürliche o<strong>der</strong> naturnahe Strukturen wie<br />

Hecken, Gehölzgruppen, Buntbrachen o<strong>der</strong> extensiv genutzte Wiesen aufweisen.<br />

In den Hügelzonen wird v.a. Graswirtschaft betrieben. Die oft starke Verflechtung<br />

von Wäl<strong>der</strong>n und Wiesen hat <strong>für</strong> waldgebundene Wildsäuger positive Auswirkungen<br />

(Randstrukturen, Äsungs- resp. Nahrungsflächen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Deckung), ist<br />

jedoch stark von <strong>der</strong> Bewirtschaftung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forst- und Landwirtschaft abhängig.<br />

5 Durchlässigkeit <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> 55

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