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Korridore für Wildtiere in der Schweiz - Schweizer ...

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Das überregionale Vernetzungssystem ist parallel zu den Bergrücken von Nordosten<br />

nach Südwesten bzw. von Südwesten nach Nordosten ausgerichtet. Die erste<br />

Kette, die Jurafusskette, die von La Dôle bis zum Weissenste<strong>in</strong> reicht, ist die wichtigste<br />

Achse mit den Hauptwechseln. Diese Achse von überregionaler Bedeutung<br />

verb<strong>in</strong>det die Alpen mit den Vogesen und dem Schwarzwald. An<strong>der</strong>e parallele<br />

Achsen bef<strong>in</strong>den sich auf den Bergrücken des Juras o<strong>der</strong> entlang <strong>der</strong> Talflanken,<br />

doch s<strong>in</strong>d sie von ger<strong>in</strong>gerer Bedeutung. Dazwischen gibt es quer verlaufende Achsen.<br />

Sie bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> den Tälern, soweit ausreichend Vernetzungsstrukturen<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong> an ihren bewaldeten äusseren Enden.<br />

Natürliche H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse (Seen, Fliessgewässer) sowie anthropogene Barrieren (Autobahnen,<br />

verkehrsreiche Eisenbahnen, städtische und <strong>in</strong>dustrielle Zonen) bee<strong>in</strong>trächtigen<br />

die Vernetzung <strong>der</strong> südlichsten Jurakette mit dem Mittelland äusserst<br />

stark.<br />

Die Strassen haben im Zentral- und Nordjura mässige H<strong>in</strong><strong>der</strong>niswirkung. Die ausgebauten<br />

Hochleistungsstrassen A9b (Orbe–Vallorbe), J20 (Neuenburg–La Chauxde-Fonds)<br />

und A16 (Biel–Boncourt) weisen Kunstbauten auf, die e<strong>in</strong>e gewisse<br />

Durchlässigkeit schaffen. An den Enden <strong>der</strong> Jura-Ketten ist die Lebensraumfragmentierung<br />

bedeuten<strong>der</strong>, vor allem wegen <strong>der</strong> A2 (Oens<strong>in</strong>gen–Basel) und <strong>der</strong> A3<br />

(Brugg–Basel) im nordöstlichen Jura sowie wegen dem französischen Strassennetz<br />

(D984 und A40) im südwestlichen Jura.<br />

E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s starke Fragmentierung besteht im Bereich <strong>der</strong> Agglomerationen Basel<br />

und Genf. Sie wird verstärkt durch die stark fortgeschrittene Ausbreitung <strong>der</strong><br />

Wohngebiete sowie <strong>der</strong> Industriezonen. E<strong>in</strong>e gewisse Fragmentierung gibt es auch<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Tälern wegen <strong>der</strong> <strong>in</strong>tensiven Landwirtschaft (wenig Trittste<strong>in</strong>biotope).<br />

Die vielen natürlichen H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse wie Schluchten, Bäche o<strong>der</strong> Felsbän<strong>der</strong> können<br />

von <strong>Wildtiere</strong>n an verschiedenen Stellen gequert o<strong>der</strong> grossräumig umgangen werden.<br />

Abbildung 8 illustriert die grossen, NE-SW orientierten Achsen, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> ersten<br />

Kette (Ausläufer des Chasserals BE). Die überbauten o<strong>der</strong> <strong>in</strong>tensiv bewirtschafteten<br />

Gebiete, die wenig Rückzugsraum bieten, begrenzen quer verlaufende<br />

Bewegungen (Val-de-Ruz, NE).<br />

50 <strong>Korridore</strong> <strong>für</strong> <strong>Wildtiere</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>

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