Korridore für Wildtiere in der Schweiz - Schweizer ...
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Weitgehend unterbrochen<br />
Überregionale Bedeutung<br />
Regionale Bedeutung<br />
Lokale Bedeutung<br />
aufgewertet werden. In <strong>der</strong> Siedlungsplanung s<strong>in</strong>d durchgehende Grüngürtel, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Raumplanung auch Siedlungstrenngürtel genannt, zur Trennung von ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
wachsenden Siedlungen zu etablieren.<br />
E<strong>in</strong>gezäunte Autobahnen, unter Umständen auch stark befahrene Bahnl<strong>in</strong>ien sowie<br />
Siedlungen unterbrechen permanent Wildtierkorridore. An solchen Autobahnen<br />
o<strong>der</strong> Bahnl<strong>in</strong>ien braucht es grössere Kunstbauwerke wie Landschaftsbrücken,<br />
Wildtierüberführungen bzw. Wildtierunterführungen, um die Verb<strong>in</strong>dung getrennter<br />
Gebiete wie<strong>der</strong>herzustellen (vgl. SGW 1995).<br />
4.7 Bewertungskriterien<br />
In e<strong>in</strong>em ersten Schritt wurden die ermittelten Wildtierkorridore kantonsweise je<br />
nach Erschliessungspotential, Funktion und Reichweite ihrer Auswirkungen <strong>in</strong><br />
Wildtierkorridore von überregionalem, regionalem o<strong>der</strong> lokalem Interesse e<strong>in</strong>geteilt.<br />
In diese E<strong>in</strong>teilung wurden auch potenzielle Wildtierkorridore mit e<strong>in</strong>bezogen,<br />
d.h. ökologisch ursprünglich vitale Gebiete, welche durch geeignete Massnahmen<br />
<strong>für</strong> bestimmte Zielarten wie<strong>der</strong>hergestellt werden können.<br />
Wildtierkorridore von überregionalem Interesse be<strong>in</strong>halten Fernwechsel von grossen<br />
Säugern (z.B. Rothirsch und Wildschwe<strong>in</strong>) und/o<strong>der</strong> ökologisch hochwertige<br />
und vielfältige Ausbreitungs- und Bewegungsachsen, welche Naturräume <strong>in</strong> und<br />
zwischen Kantonen grossräumig verb<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong> funktionierendes überregionales<br />
Netz hat e<strong>in</strong>e wichtige Bedeutung <strong>für</strong> grossräumig sich ausbreitende o<strong>der</strong> wan<strong>der</strong>nde<br />
Arten wie Rothirsch und Wildschwe<strong>in</strong>, <strong>für</strong> Tiere mit sehr grossem Aktionsraum<br />
wie z.B. den Luchs o<strong>der</strong> <strong>für</strong> die Wie<strong>der</strong>besiedlung durch ehemals e<strong>in</strong>heimische Arten<br />
wie Wolf und Bär.<br />
Wildtierkorridore von regionalem Interesse verb<strong>in</strong>den regionale Landschaftsräume<br />
und dienen als Dislokationswege von standortgebundenen raumdynamischen Arten<br />
(z.B. Gämse, Iltis), welche grössere bzw. naturschützerisch wichtige Lebensräume<br />
über kommunale Grenzen h<strong>in</strong>weg verb<strong>in</strong>den. Sie können ebenso traditionelle Migrationswege<br />
von Amphibien zu Laichgebieten wie auch Fernwechsel von grossen<br />
Säugern be<strong>in</strong>halten.<br />
Wildtierkorridore von lokalem Interesse verb<strong>in</strong>den lokal bedeutende Lebensräume<br />
über relativ kurze Distanzen. Als Querverb<strong>in</strong>dungen zu übergeordneten <strong>Korridore</strong>n<br />
unterstützen sie die grossräumigere Migration und Ausbreitung von <strong>Wildtiere</strong>n.<br />
Nachdem alle Kantone <strong>in</strong> dieser Weise bearbeitet waren, wurde – ausgehend von<br />
den kantonalen Berichten – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweiten Schritt <strong>für</strong> die ganze <strong>Schweiz</strong> das<br />
46 <strong>Korridore</strong> <strong>für</strong> <strong>Wildtiere</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>