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Korridore für Wildtiere in der Schweiz - Schweizer ...

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Intakt<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigt<br />

4.5.4 Nicht behandelte Tiergruppen<br />

Die vorgängig behandelten wildlebenden Säuger eignen sich wegen ihrer Grösse<br />

und des gut beobachtbaren Raumnutzungsverhaltens speziell <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Darstellung<br />

<strong>der</strong> Bewegungsachsen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landschaft. Wesentlich aufwendiger und auch methodisch<br />

schwieriger ist die Erhebung <strong>der</strong> Raumnutzung und Bewegungsmuster an<strong>der</strong>er<br />

Tiergruppen, die ebenfalls auf geeignete <strong>Korridore</strong> angewiesen s<strong>in</strong>d. Interessant<br />

<strong>in</strong> Bezug auf die langfristige Gewährleistung <strong>der</strong> Ausbreitung s<strong>in</strong>d bestimmte<br />

Kle<strong>in</strong>säugerarten, Reptilien, Amphibien und Wirbellose. Durch die ökologisch breit<br />

zu verstehende Korridordef<strong>in</strong>ition s<strong>in</strong>d die Bewegungsansprüche dieser Gruppen<br />

z.T. ebenfalls berücksichtigt.<br />

4.6 Zustand <strong>der</strong> Wildtierkorridore<br />

Der Zustand <strong>der</strong> Wildtierkorridore muss im E<strong>in</strong>zelfall nach qualitativen Kriterien<br />

beurteilt werden. Die drei unterschiedenen Kategorien „<strong>in</strong>takt“, „bee<strong>in</strong>trächtigt“<br />

und „unterbrochen“ werden im Folgenden kurz dargelegt.<br />

Intakte Wildtierkorridore weisen ke<strong>in</strong>e Unterbrüche durch schwer o<strong>der</strong> nicht überw<strong>in</strong>dbare<br />

Barrieren auf, werden <strong>der</strong>zeit von Tieren regelmässig als durchgehende<br />

Verb<strong>in</strong>dung zwischen Kerngebieten genutzt und bieten e<strong>in</strong> ausreichendes Angebot<br />

an Nahrung und Deckung, spezifische Eigenschaften <strong>für</strong> feucht- bzw. trockenliebende<br />

Arten sowie ger<strong>in</strong>ge Störung <strong>in</strong> bewegungsaktiven Zeiten. Sie enthalten<br />

Leitstrukturen, Vernetzungsstrukturen und Trittste<strong>in</strong>biotope, welche zielgerichtete,<br />

raumgreifende Bewegungen för<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> ermöglichen (z.B. Hecken und Gehölze,<br />

Bachläufe, extensiv genutzte Flächen, Gruben). Die erfor<strong>der</strong>lichen Qualitäten richten<br />

sich nach den artspezifischen Ansprüchen.<br />

Massnahmenschwerpunkt: Erhaltung <strong>der</strong> ökologischen Qualitäten und <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dungswege<br />

<strong>für</strong> Tiere. Raumplanerisch kann dies unterstützt werden, <strong>in</strong>dem <strong>in</strong> diesen<br />

Bereichen ke<strong>in</strong>e Bauzonen ausgeschieden werden (z.B. als Siedlungstrenngürtel<br />

im Richtplan bezeichnen).<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigte Wildtierkorridore zeigen e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte Funktionsfähigkeit<br />

<strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>er Verarmung an Leitl<strong>in</strong>ien- und Vernetzungsstrukturen o<strong>der</strong> Trittste<strong>in</strong>biotopen.<br />

Hier müssen die Tiere z.B. über mehrere hun<strong>der</strong>t Meter breite Streifen<br />

von landwirtschaftlich <strong>in</strong>tensiv genutztem Kulturland ohne grössere Gehölze o<strong>der</strong><br />

Hecken wechseln. Auch stark befahrene Strassen o<strong>der</strong> Fliessgewässer mit steilen,<br />

künstlichen Uferböschungen verr<strong>in</strong>gern die Mobilität <strong>der</strong> <strong>Wildtiere</strong>.<br />

Mit lokalen Massnahmen wie geeigneten Passagen an Strassen, Heckenpflanzungen,<br />

extensiver landwirtschaftlicher Nutzung (ökologische Ausgleichsflächen) o<strong>der</strong><br />

Bau von flacheren Uferböschungen sowie Furten können solche Wildtierkorridore<br />

4 Methodik 45

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