06.12.2012 Aufrufe

Korridore für Wildtiere in der Schweiz - Schweizer ...

Korridore für Wildtiere in der Schweiz - Schweizer ...

Korridore für Wildtiere in der Schweiz - Schweizer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Rotfuchs (Vulpes vulpes)<br />

Dachs (Meles meles)<br />

aber im Bereich <strong>der</strong> Waldgrenze (KRÄMER 1995). Gämsen <strong>der</strong> Gebirgsregionen<br />

wechseln zwischen Sommer- und W<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ständen.<br />

In höheren Lagen wirken sich weniger die Zerschneidung <strong>der</strong> Lebensräume durch<br />

Strassen als viel mehr touristische Aktivitäten (unregelmässige Störungen) störend<br />

auf die Gämse aus. In tieferen Regionen schränken Siedlungsgebiete und Verkehrsträger<br />

ihre Bewegungsfreiheit e<strong>in</strong>. Wie <strong>für</strong> Reh und Rothirsch bilden e<strong>in</strong>gezäunte<br />

Strassen <strong>für</strong> die Gämse unüberw<strong>in</strong>dbare H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse.<br />

4.5.2 An<strong>der</strong>e relevante Arten<br />

Der Fuchs ist e<strong>in</strong> Generalist, <strong>der</strong> <strong>in</strong>folge se<strong>in</strong>er hohen Anpassungsfähigkeit die verschiedensten<br />

Lebensräume nutzen kann. Auch Stadtgebiete werden bewohnt o<strong>der</strong><br />

zum Nahrungserwerb aufgesucht. Für die Jungenaufzucht bevorzugen Fähen aber<br />

ruhige Bereiche. Füchse graben nur selten selber Höhlen, häufig bewohnen sie<br />

Dachsbaue. Dadurch wird das Vorkommen des Fuchses <strong>in</strong> gewissem Masse von<br />

den Lebensraumansprüchen des Dachses mitbee<strong>in</strong>flusst. Im Gegensatz zum Dachs<br />

reagiert <strong>der</strong> Fuchs auf andauernde Störungen o<strong>der</strong> auf die Zerschneidung von Lebensräumen<br />

aber wesentlich weniger empf<strong>in</strong>dlich. Zudem weisen Füchse e<strong>in</strong>e hohe<br />

Vermehrungsrate auf. Jungfüchse wan<strong>der</strong>n im Herbst ihres Geburtsjahres ab,<br />

schliessen sich e<strong>in</strong>em Partner an o<strong>der</strong> suchen sich e<strong>in</strong> eigenes Revier. Im <strong>Schweiz</strong>erischen<br />

Mittelland liegen die Ausbreitungsdistanzen solcher Jungtiere zwischen 3<br />

und 40 km (WANDELER 1995).<br />

Gegenüber Strassene<strong>in</strong>zäunungen weist <strong>der</strong> Fuchs e<strong>in</strong> hohes Durchdr<strong>in</strong>gungsvermögen<br />

auf. Füchse benützen des öfteren <strong>für</strong> den Verkehr erstellte Über- und<br />

Unterführungen (PFISTER et al. 1997). Als höhlenbewohnende Art scheut <strong>der</strong> Fuchs<br />

Engnisse nicht. Auch kle<strong>in</strong>ere, unter Verkehrsträgern durchführende Durchlässe<br />

von wenigen Metern Höhe und Breite können von Füchsen benutzt werden<br />

(RODRIGUEZ et al. 1996).<br />

Der Dachs ist e<strong>in</strong>e dämmerungs- und nachtaktive Art, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> häufig ist.<br />

Er legt se<strong>in</strong>e Baue hauptsächlich im Wald an. Dachsbaue weisen zum e<strong>in</strong>en auf <strong>für</strong><br />

den Höhlenbau günstige Bodenverhältnisse, zum an<strong>der</strong>en auf relative Ungestörtheit<br />

und gute Nahrungsqualität <strong>der</strong> Umgebung h<strong>in</strong> (PFISTER & MARCHAL 1992). Häufig<br />

werden Dachsbaue auch von Füchsen bewohnt. Auf Nahrungssuche geht <strong>der</strong> Dachs<br />

sowohl im Wald als auch <strong>in</strong> landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Städte und<br />

Siedlungsflächen sowie offene deckungsarme Gebiete werden von ihm gemieden.<br />

In <strong>der</strong> Regel leben Dachse <strong>in</strong> sozialen Gruppen, die über Generationen dieselben<br />

Baue und dasselbe Gebiet nutzen. In <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> liegen die Aktionsräume <strong>der</strong><br />

Dachse bei etwa 500 ha (GRAF 1995).<br />

Stark gebietsgebundene Traditionen, e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Reproduktionsrate sowie <strong>der</strong> Umstand,<br />

dass eher wenig Tiere aus ihren angestammten Lebensräumen abwan<strong>der</strong>n,<br />

machen den Dachs zu e<strong>in</strong>er Art, die auf die Zerschneidung und Isolation <strong>der</strong> Le-<br />

40 <strong>Korridore</strong> <strong>für</strong> <strong>Wildtiere</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!