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Korridore für Wildtiere in der Schweiz - Schweizer ...

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(Rattus fuscipes) bevorzugt wurden. Allerd<strong>in</strong>gs konnte ke<strong>in</strong> negativer Effekt <strong>der</strong><br />

Präsenz e<strong>in</strong>geführter Arten auf e<strong>in</strong>heimische Arten festgestellt werden. BENNETT<br />

(1990) zeigte an australischen Kle<strong>in</strong>säugern, dass e<strong>in</strong>heimische Arten weniger tolerant<br />

<strong>in</strong> Bezug auf Waldfragmentierung s<strong>in</strong>d als e<strong>in</strong>geführte Arten, die auch auf<br />

landwirtschaftlich genutzten Flächen und <strong>in</strong> Bauernhäusern vorkommen. HESS<br />

(1996) zeigte mit se<strong>in</strong>em Modell, dass sehr ansteckende Krankheiten von gemässigter<br />

Stärke sich weit ausbreiten und die Aussterbe-Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er Metapopulation<br />

erhöhen. Dieses Ergebnis erstaunt weniger, wenn man e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> getroffenen<br />

Annahmen betrachtet: (a) e<strong>in</strong>e Population ist entwe<strong>der</strong> empfänglich o<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>fiziert; (b) die Aussterberate ist <strong>in</strong> <strong>in</strong>fizierten Populationen grösser; (c) e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong>fizierte<br />

Populationen bleiben bis zum eventuellen Aussterben <strong>in</strong>fiziert (es gibt also<br />

ke<strong>in</strong>e Erholung von <strong>der</strong> Krankheit); und (d) alle Individuen, die e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>fizierte Population<br />

verlassen, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>fiziert.<br />

Diese kurze Literaturübersicht macht deutlich, dass e<strong>in</strong>erseits <strong>der</strong> Nutzen von <strong>Korridore</strong>n<br />

nicht unbed<strong>in</strong>gt o<strong>der</strong> nicht immer nachgewiesen werden kann. An<strong>der</strong>erseits<br />

geben die Kritiker von <strong>Korridore</strong>n selber ke<strong>in</strong>e stichhaltigeren Gründe <strong>für</strong> den<br />

Nachteil von <strong>Korridore</strong>n; dies nicht zuletzt, weil sie z.T. zu vere<strong>in</strong>fachende Annahmen<br />

treffen. Letztere Autoren vergessen, dass die ursprüngliche Landschaft<br />

grossräumig vernetzte Lebensräume aufwies, die sowohl die Artenvielfalt als auch<br />

das artspezifische Verhalten prägten. Räuber-Beute Beziehungen und Epidemien<br />

waren und s<strong>in</strong>d auch heute noch e<strong>in</strong> Teil e<strong>in</strong>es solchen Verbunds. Die heutige fragmentierte<br />

Landschaft, die e<strong>in</strong>e Diskussion um <strong>Korridore</strong> überhaupt erst nötig macht,<br />

ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch den Menschen verursacht.<br />

32 <strong>Korridore</strong> <strong>für</strong> <strong>Wildtiere</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>

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