Veranstaltungskalender - Der Neusser
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<strong>Neusser</strong> Themen <strong>Der</strong> <strong>Neusser</strong> 12.2012 / 01.2013<br />
<strong>Der</strong> <strong>Neusser</strong> 12.2012 / 01.2013<br />
<strong>Neusser</strong> Themen<br />
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Hausalt 2013: Wo wird gespart?<br />
<strong>Der</strong> Handlungsspielraum für eine Kommune<br />
wie Neuss bei einem defizitären Haushalt ist begrenzt.<br />
<strong>Der</strong> Großteil der Ertrags- und Aufwandpositionen<br />
sind Pflichtzahlungen. Als Stellschrauben<br />
verbleiben die Anhebung der Grundsteuer,<br />
die Erhöhung der Gewerbesteuer, die Ausgliederung<br />
städtischer Einrichtungen sowie der Griff<br />
Im <strong>Neusser</strong> Haushalt für 2013 klafft bei Ausgaben von 411,5 Millionen<br />
Euro eine Lücke von 17,4 Millionen Euro. Ähnliche Werte<br />
prognostiziert Stadtkämmerer Frank Gensler auch bis 2016. In<br />
seiner Rede am 14. September spricht Gensler erstmals öffentlich<br />
von einem „strukturellen Defizit“ und schlägt in einem Haushaltskonsolidierungskonzept<br />
2013 massive Einsparungen vor. Im Visier<br />
des Kämmerers neben weitreichenden Ausgliederungen (kalkulierter<br />
Steuervorteil 2013 von bis zu 10 Millionen Euro) und der Erhöhung<br />
der Grundsteuer (kalkulierte Mehreinnahmen 2013 über 4 Millionen<br />
Euro): Arrivierte <strong>Neusser</strong> Institutionen wie „Die Alte Post“ und das<br />
„Haus der Jugend“, Kulturveranstaltungen, der Stadtsportverband,<br />
sowie die Erhöhnung von Kindergarten- und Ganztagsbetreuung.<br />
Ansonsten drohe auch Neuss, spätestens in ein paar Jahren das<br />
Haushaltssicherungsgesetz, verteidigt Gensler seinen Sparkurs.<br />
Die SPD nennt das vorgelegte Haushaltskonsolidierungsgesetz „ein<br />
Werk von Steuertricksern und Hasardeuren“. Die vorgeschlagen<br />
Ausgliederungen führten so die Opposition zum Abbau „der sozialen<br />
Großstadt“ und seien etwa am Beispiel Kindergarten „faktisch<br />
eine Privatisierung“. Auch die neugewählte Fraktionsvorsitzende der<br />
Galopprennbahn Neuss - Beginn jeweils 13:30 Uhr - Freier Eintritt<br />
Sonntag, 02.12.2012: Start in die Wintersaison 2012/2013<br />
Preis der Sparkasse Neuss<br />
Sonntag, 16.12.2012: Dezember-Cup<br />
Sonntag, 06.01.2013: <strong>Neusser</strong> Weihnachtsrenntag<br />
Killepitsch - Preis der Likörfabrik Peter Busch<br />
Sonntag, 06.01.2013: Auf ein Neuss 2013<br />
Preis der Stadt Neuss<br />
Sonntag, 20.01.2013: Tag der Rennbahn-Partner<br />
Preis der Rheinland Versicherungen-Bezirksdirektion Toni Zimmermann<br />
Am RennbahnPark 1, 41460 Neuss • www.neuss-galopp.de<br />
in die Rücklagen der Stadt. Ansonsten helfen nur<br />
Einsparungen. Stellt sich nur die Frage, warum<br />
trifft es dabei immer die Bereiche Jugend, Kultur<br />
und Sport? <strong>Der</strong> Etat des Bürgermeisters, so kritisiert<br />
nicht nur die Opposition, bliebe hingegen<br />
unangetastet.<br />
Stefan Mohr<br />
CDU Helga Koenemann spricht im Zusammenhang mit dem Haushaltsentwurf<br />
„von blindem Aktionismus mit dem Rotstift“.<br />
Wodurch soll das Haushaltsdefizit sonst aufgefangen werden? Die<br />
Ausgleichrücklage, die 2009 noch etwa 50 Millionen Euro betrug, ist<br />
bekanntlich aufgezehrt. Die Grünen plädieren für die Erhöhung der<br />
Gewerbesteuer. Die SPD schlägt den Griff in die 800 Millionen umfassenden<br />
Rücklagen der Stadt vor. Im Gegensatz zu Stadtkämmerer<br />
Gensler, ist dies laut finanzpolitischem Sprecher der SPD Arno Jansen<br />
in dieser Größenordnung „nicht schlechthin verwerflich“. <strong>Der</strong> Haken<br />
daran - der Haushalt wäre laut einem Grundsatzbeschluss von 2009<br />
durch den Rhein-Kreis Neuss genehmigungspflichtig und der Landrat<br />
hätte in Zukunft mehr Einflussmöglichkeiten.<br />
<strong>Der</strong> Kahlschlag im Jugend-, Sozial- und Kulturbereich ist dank der ablehnenden<br />
Haltung der zuständigen Ausschüsse bislang verhindert<br />
worden. Das „kommunale Vermögen sei zur Plünderung freigegeben“,<br />
beklagt Bürgermeister Herbert Napp dieses Vorgehen am 17.11.<br />
in der NGZ.<br />
In der Haushaltssitzung vom 14. Dezember müssen die <strong>Neusser</strong> Parteien<br />
erneut Farbe bekennen. Ohne Weihnachtsgeschenke aus Rückflüssen<br />
der Stadtwerke oder höheren Steuereinnahmen könnten<br />
ansonsten 2013 neben Kultur und Kinderbetreuung weitere Mehrkosten<br />
auf die <strong>Neusser</strong> Bürger zukommen.<br />
Haus der Jugend und Alte Post scheinen gerettet<br />
<strong>Der</strong> Aufschrei in Neuss war groß, als das künstlerische und kunstpädagogische<br />
in seiner Bandbreite bundesweit einzigartige Kulturforum<br />
„Alte Post“ im Haushaltskonsolidierungskonzept auftauchte.<br />
Ähnliches galt auch für das, über die Stadtgrenzen bekannte und anerkannte,<br />
„Haus der Jugend“.<br />
Das faktische Ende dieser beiden traditionsreichen <strong>Neusser</strong> Einrichtungen<br />
wurde einstimmig in den jeweiligen Ausschüssen Kultur<br />
bzw. Jugend fürs erste abgewendet.<br />
Doch schon 2011 sicherte der Jugendhilfeausschuss zum 40-jährigen<br />
Bestehen dem „Haus der Jugend“ seinen Fortbestand zu. Dieses Ver-<br />
sprechen wurde durch die von der Verwaltung geplante Streichung<br />
der gesamten Zuschüsse in Höhe von 125.000 Euro konterkariert.<br />
Obwohl der Freie Träger selbst 40 Prozent der Kosten für die Einrichtung<br />
aufbringt, hätte dies laut Albert Wunsch, Vorsitzender des Vereins<br />
offene Träger eine Schließung des Hauses 2013 zur Folge gehabt.<br />
Laut Wunsch fehlten „einer solchen starken und einseitigen Kürzung<br />
sogar die rechtliche Basis“. Einsparungen bei den drei anderen städtischen<br />
Jugendeinrichtungen waren nämlich nicht geplant. Eine von<br />
Seiten der CDU erdachte Fusion von „Greyhound“ und „Haus der Jugend“<br />
sei, so Wunsch unter Freier Trägerschaft nicht möglich und<br />
wurde mit den Stimmen der FDP und Opposition verworfen. Einem<br />
Ausbau der integrativen Jugendarbeit am Hamtorwall steht nichts<br />
mehr im Wege.<br />
Einhellig votierten sämtliche <strong>Neusser</strong> Parteien gegen das, von den<br />
Grünen als „Schildbürgerstreich der Verwaltung“ bezeichnete, Vorhaben,<br />
die Alte Post aus dem gleichnamigen Gebäude auslagern zu<br />
wollen. 300.000 Euro hatte die Verwaltung errechnet, ließe sich ab<br />
2014 mit einer Ausquartierung etwa ins Romaneum jährlich einsparen,<br />
ohne zu konkretisieren, wie dies im Einzelnen aussehen könnte.<br />
Für die Freunde des Kulturforums bleibt zu hoffen, dass nicht wie im<br />
Beispiel „Haus der Jugend“ der Antrag auf Nutzungsänderung des<br />
Gebäudes „Alte Post“ in den kommenden Jahren wieder auf die Tagesordnung<br />
des Haushaltsplans kommt.<br />
Kultur wird für <strong>Neusser</strong> Bürger teurer<br />
Die Eintrittspreise für das Shakespeare-Festival, das Rheinische<br />
Landestheater, die Zeughauskonzerte und Konzerte der Deutschen<br />
Kammerakademie werden laut einhelliger politischer Meinung 2013<br />
moderat angehoben. Üppiger fällt mit 30% die Preiserhöhung bei<br />
den Internationalen Tanzwochen aus. Auch Kultur für Kinder und die<br />
Kindertüte wird für die Eltern der kleinen Besucher spürbar teurer.<br />
„Ambitioniert“, nennt Kulturdezernentin Dr. Christiane Zangs das<br />
Vorhaben. Denn ob die prognostizierten Zuschauerzahlen mit der<br />
kalkulierten Preiserhöhung Schritt halten, bleibt abzuwarten.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Neusser</strong> Kulturetat beträgt gerade einmal 3,8 Prozent des Gesamthaushalts.<br />
Hauptanteil davon geht an kulturelle Glanzlichter.<br />
Doch außer der selbst auferlegten Einsparung von 25.000 Euro des<br />
Rheinischen Landestheaters, sind von den geplanten Konsolidierungsmaßnahmen<br />
vor allem niederpreisige Fördermaßnahmen betroffen.<br />
So sollte etwa der Zuschuss an die 18 kirchlichen Büchereien<br />
wegfallen. Einspareffekt 7082 Euro. Doch „die gelebte Stadtteilarbeit“,<br />
so Anna Maria Holt (CDU) bleibt dank der Entscheidung im<br />
Kulturausschuss erhalten. Ein Fragezeichen steht hingegen hinter<br />
den Brauchtumszuschüssen. Die Kulturnacht wurde endgültig gestrichen.<br />
Kürzungen des Sportetats und<br />
Ausgliederung von Bezirkssportanlagen<br />
Schon in den letzten Jahren waren die 118 Sportvereine in Neuss<br />
mit 32.000 Mitgliedern von Sparmaßnahmen betroffen. Doch die<br />
derzeitigen Pläne des Haushaltskonsolidierungskonzeptes gehen<br />
weiter: Die Zuschüsse an die Vereine und den Stadtsportverband in<br />
Höhe von rund 500.000 Euro sollen auf 300.000 Euro in 2014 ab-<br />
Fotos: halbfett / photocase.com, speednik / photocase.com