19 Der Weg einer Immobilie zur Nachhaltigkeitszertifizierung – Ein ...

196 Der Weg einer Immobilie zur Nachhaltigkeitszertifizierung – Ein Erfahrungsbericht aus der
Praxis
„Prozessqualität“ und „Standortqualität“ zugeordnet.
Die fünf ersten Kategorien werden gegeneinander
gewichtet (Prozessqualität 10
%, restliche Kategorien 22,5 %) und ergeben
zusammen das Ergebnis des Zertifikats; die
Bewertung des Standorts wird separat ausgewiesen.
Je nach Erfüllungsgrad (und unter
Berücksichtigung zusätzlicher Mindestanforderung
im Hinblick auf den Einzelerfüllungsgrad
der jeweiligen Kategorien) erhält
das Gebäude das DGNB Zertifikat in der Kategorie
Gold, Silber oder Bronze. Prüfungsstelle
und Siegelgeber ist die Deutsche Gesellschaft
für Nachhaltiges Bauen nach
Einreichung der Unterlagen durch einen von
der DGNB akkreditierten Auditor.
Der Vorteil des DGNB-Zertifizierungssystem
besteht darin, dass der Standort separat
bewertet wird. Somit kann die Nachhaltigkeit
eines Gebäudes unabhängig von der
Standortwahl bewertet werden. Aufgrund der
Tatsache, dass die Kriterien aus den fünf Kategorien
nicht individuell zusammenstellbar
sind, werden alle Kategorien / Säulen der
Nachhaltigkeit gleichermaßen adressiert.
LEED® - Leadership in Environmental &
Energy Design
Das LEED®-Zertifizierungssystem besteht
seit 1998 und wurde durch das U.S. Green
Building Council (USGBC) ins Leben gerufen.
Die Bewertung der nachhaltigen Immobilienqualität
erfolgt anhand über 55 Kriterien
(Credits), welche sieben Kategorien
zugeordnet sind. Diese Kategorien sind Sustainable
Sites, Water Efficiency, Energy &
Atmosphere, Materials & Resources, Indoor
Environmental Quality, Innovation in Design
und Regional Priority.
Die Anzahl der Kriterien je Kategorie ist
verschieden und die maximal erreichbare
Punktzahl je Kriterium unterschiedlich hoch.
Maximal sind insgesamt 110 Punkte durch
die Bewertung anhand der Kriterien erreichbar.
Um ein LEED®-Zertifikat zu bekommen
müssen Mindestanforderungen erfüllt werden
– die sogenannten „Minimum Program
Requirements“ (Grundvoraussetzungen) und
„Prerequisites“ (Mindestanforderungen) -
sowie mindestens 40 Punkte aus den genannten
sieben Kategorien erreicht werden. Das
Zertifizierungslevel ergibt sich in Abhängigkeit
der erreichten Gesamtpunktzahl (Platin,
Gold, Silber oder Zertifiziert). Siegelgeber
ist die Zertifizierungsstelle des U.S. Green
Building Council (USGBC).
Der Vorteil des LEED®-Zertifizierungssystem
besteht darin, dass die Credits aus
den sieben Kategorien individuell zusammenstellbar
sind, bei Erfüllung addiert und
ohne Gewichtung in die Bewertung eingehen.
Die nachhaltigen Qualitäten des jeweiligen
Projektes können bewusst adressiert
und dargestellt werden bzw. bauliche und
technische Ausprägungen können in Planung,
Bauausführung und im späteren Betrieb
zielgerichtet festgelegt und gefordert
werden.
Projektbeispiele für nachhaltiges Bauen
Neues Regionshaus Hannover
Das Neue Regionshaus Hannover wurde am
12. Januar 2009 mit dem Deutschen Gütesiegel
Nachhaltiges Bauen in „Gold“ als eines
von den insgesamt 16 ersten mit DGNBzertifizierten
öffentlichen und privaten Immobilien,
ausgezeichnet. Auditor war die
bauperformance GmbH, eine 100 %-ige
Tochtergesellschaft der Bilfinger Berger
Hochbau GmbH.
Abb. 1: Neues Regionshaus Hannover