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Betreuung von gesunden reifen Neugeborenen in der ... - AWMF

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024/005 „<strong>Betreuung</strong> <strong>von</strong> <strong>gesunden</strong> <strong>reifen</strong> <strong>Neugeborenen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geburtskl<strong>in</strong>ik aktueller Stand: 13.09.2012<br />

c. Beschränkung des Zufütterns auf das mediz<strong>in</strong>isch <strong>in</strong>dizierte M<strong>in</strong>imum<br />

Zufüttern <strong>von</strong> Glukose-, Stärkelösung o<strong>der</strong> Säugl<strong>in</strong>gsnahrung ist <strong>in</strong> den ersten 72<br />

Lebensstunden bei <strong>reifen</strong> und <strong>gesunden</strong>, eutrophen <strong>Neugeborenen</strong><br />

normalerweise nicht erfor<strong>der</strong>lich. Der Milchfluss kann <strong>in</strong> diesem Zeitraum <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel abgewartet werden. Die Indikation zum Zufüttern ist durch die/den das<br />

Neugeborene betreuende Gesundheits- und K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenpfleger(<strong>in</strong>) /Hebamme<br />

und den behandelnden Arzt zu stellen und sollte u.a. erwogen werden, wenn <strong>der</strong><br />

postnatale Gewichtsverlust über 10% beträgt und/o<strong>der</strong> Zeichen e<strong>in</strong>er Exsikkose<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Hypoglykämie bestehen. Den Eltern muss die Notwendigkeit des<br />

Zufütterns ausreichend erklärt werden.<br />

Der physiologische Gewichtsverlust e<strong>in</strong>es <strong>Neugeborenen</strong> bleibt unter 10% und<br />

erreicht se<strong>in</strong> Maximum zumeist zwischen 3. und 4. Lebenstag. Um e<strong>in</strong>en<br />

ausgeprägten Gewichtsverlust rechtzeitig zu bemerken, soll das Neugeborene<br />

täglich e<strong>in</strong>mal entkleidet gewogen werden, um e<strong>in</strong>e Dehydratation mit möglicher<br />

Hyper-natriämie bei Hunger an <strong>der</strong> Brust auszuschließen (20, 27).<br />

Das Wiegen des K<strong>in</strong>des vor und nach dem Anlegen zur Ermittlung <strong>der</strong> Tr<strong>in</strong>kmenge ist<br />

nach Absprache mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzt o<strong>der</strong> Gesundheits- und<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenpfleger(<strong>in</strong>nen)/Hebamme nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen s<strong>in</strong>nvoll, u. a. wenn:<br />

- am 5. Lebenstag noch ke<strong>in</strong>e Gewichtszunahme erfolgt ist,<br />

- das Geburtsgewicht am 14. Lebenstag noch nicht wie<strong>der</strong> erreicht ist.<br />

Das Zufüttern erfolgt am besten nach vorherigem Anlegen des K<strong>in</strong>des und wenn<br />

immer möglich mit <strong>der</strong> zuvor abgepumpten Milch <strong>der</strong> eigenen Mutter.<br />

Es gibt nur sehr wenige absolute Kontra<strong>in</strong>dikationen gegen das Stillen (z. B. schwere<br />

Erkrankung o<strong>der</strong> Infektion <strong>der</strong> Mutter wie offene Tuberkulose, HIV-Infektion (18) o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>ige Medikamente (33)). Die Übertragung e<strong>in</strong>er Hepatitis C durch Muttermilch ist<br />

unwahrsche<strong>in</strong>lich (s. auch Empfehlungen <strong>der</strong> Nationalen Stillkommission,<br />

www.bfr.bund.de/cd/2404).<br />

Mütter, die sich entscheiden, ihr K<strong>in</strong>d nicht zu stillen, sollten <strong>in</strong> ihrer Entscheidung<br />

respektiert werden und alle fachlichen Informationen und Unterstützungen für die<br />

Ernährung ihres K<strong>in</strong>des mit e<strong>in</strong>er Säugl<strong>in</strong>gsanfangsnahrung erhalten.<br />

3.3. Vitam<strong>in</strong> K-, Vitam<strong>in</strong> D- und Fluorid-Prophylaxe<br />

Auf Empfehlung <strong>der</strong> Ernährungskommission wird zur Blutungsprophylaxe e<strong>in</strong>e orale<br />

Vitam<strong>in</strong> K-Gabe mit je 2 mg am 1. Lebenstag und bei den Vorsorgeuntersuchungen<br />

U2 und U3 durchgeführt (12, 13, 14). Die Rachitisprophylaxe mit Vitam<strong>in</strong> D wird nach<br />

Nahrungsaufbau ab <strong>der</strong> zweiten Lebenswoche <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit <strong>der</strong><br />

Kariesprophylaxe <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er täglichen Gabe e<strong>in</strong>er Tablette mit 500 E<strong>in</strong>heiten<br />

Vitam<strong>in</strong> D, überwiegend <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit ¼ mg Fluorid (42) für m<strong>in</strong>destens 1 Jahr<br />

vorgenommen, wobei sie im Herbst und W<strong>in</strong>ter nicht beendet werden sollte (21).<br />

3.4. Vorgehen bei Risikofaktoren o<strong>der</strong> Symptomen für neonatale Störungen<br />

Abgesehen <strong>von</strong> <strong>der</strong> obligatorischen Blutgasanalyse aus <strong>der</strong> Nabelarterie bei <strong>der</strong><br />

Geburt und dem <strong>Neugeborenen</strong>-Screen<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d rout<strong>in</strong>emäßig bei e<strong>in</strong>em <strong>gesunden</strong><br />

<strong>Neugeborenen</strong> ke<strong>in</strong>e Blutuntersuchungen notwendig.<br />

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