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Betreuung von gesunden reifen Neugeborenen in der ... - AWMF

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024/005 „<strong>Betreuung</strong> <strong>von</strong> <strong>gesunden</strong> <strong>reifen</strong> <strong>Neugeborenen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geburtskl<strong>in</strong>ik aktueller Stand: 13.09.2012<br />

Diese Grundsätze s<strong>in</strong>d auch bereits im Kreißsaal und auf <strong>der</strong> Wochenstation<br />

(Vorbildfunktion!) zu berücksichtigen (Details s. Leitl<strong>in</strong>ie „Plötzlicher Säugl<strong>in</strong>gstod“ <strong>der</strong><br />

Deutschen Gesellschaft für Schlafmediz<strong>in</strong>).<br />

4. Entlassung<br />

Anzustreben ist e<strong>in</strong>e Entlassung (1) möglichst nach Durchführung aller Screen<strong>in</strong>g-<br />

Maßnahmen (s. 3.5). Bis zur Entlassung sollen die Eltern (die Mutter) <strong>in</strong><br />

grundlegenden Fähigkeiten im Umgang mit dem <strong>Neugeborenen</strong> geschult worden<br />

se<strong>in</strong>. Die Eltern sollten auf die Notwendigkeit und die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Vorsorgeuntersuchung U2 h<strong>in</strong>gewiesen werden. Bei e<strong>in</strong>er Entlassung vor <strong>der</strong> U2<br />

sollte e<strong>in</strong>e Untersuchung durch e<strong>in</strong>en neonatologisch erfahrenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzt <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Geburtskl<strong>in</strong>ik erfolgen. Ist dieses nicht möglich, so kann das K<strong>in</strong>d vorher entlassen<br />

werden, wenn folgende Kriterien erfüllt s<strong>in</strong>d (45):<br />

- reifes Neugeborenes <strong>in</strong> gutem Zustand<br />

- normaler Muskeltonus<br />

- ke<strong>in</strong>e Risiken für Infektionen (s. 3.4)<br />

- das Neugeborene sollte möglichst m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Fütterung erhalten und nicht<br />

erbrochen haben<br />

- bei <strong>der</strong> körperlichen Untersuchung und <strong>der</strong> Verlaufsbeurteilung durch e<strong>in</strong>en/e<strong>in</strong>e<br />

Gesundheits- und K<strong>in</strong><strong>der</strong>krankenpfleger(<strong>in</strong>), Hebamme o<strong>der</strong> die(den)<br />

Geburtshelfer(<strong>in</strong>) f<strong>in</strong>det sich ke<strong>in</strong> auffälliger Befund<br />

- bei früher Entlassung und sichtbarem Ikterus: Bilirub<strong>in</strong>-Screen<strong>in</strong>g (ggf. Blutgruppe<br />

und Coombs-Test) und ggf. Empfehlung zur Kontrolle beim K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzt<br />

E<strong>in</strong>e k<strong>in</strong><strong>der</strong>ärztliche Untersuchung sollte dann möglichst rasch nach <strong>der</strong> Entlassung<br />

empfohlen werden.<br />

Die Mutter hat Anspruch auf Hebammenhilfe. Dies sollte erklärt und empfohlen<br />

werden. E<strong>in</strong>e geeignete Liste sollte dafür zur Verfügung stehen, ebenso wie<br />

Informationen über weitere ambulante Hilfen (K<strong>in</strong><strong>der</strong>ärzte, soziale Dienste etc.).<br />

Beson<strong>der</strong>s nach sogenannter ambulanter (kurzstationärer) Entb<strong>in</strong>dung o<strong>der</strong><br />

Frühentlassung mit e<strong>in</strong>em postnatalen Alter <strong>von</strong> unter 48 Stunden s<strong>in</strong>d Hebammen,<br />

Geburtshelfer und/o<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzt verantwortlich für e<strong>in</strong>e ausreichende Klärung<br />

folgen<strong>der</strong> Punkte:<br />

- Die Mutter muss ausreichend über das Stillen bzw. über e<strong>in</strong>e Ernährung ihres<br />

K<strong>in</strong>des mit e<strong>in</strong>er Säugl<strong>in</strong>gsanfangsnahrung <strong>in</strong>formiert se<strong>in</strong>.<br />

- Die Wochenbettbetreung durch e<strong>in</strong>e Hebamme und e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzt muss<br />

sichergestellt se<strong>in</strong> e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> notwendigen Screen<strong>in</strong>g-Untersuchungen und<br />

präventiven Maßnahmen (Vitam<strong>in</strong> K, Vitam<strong>in</strong> D, Fluorid etc.). Es soll auch bei<br />

e<strong>in</strong>er Entlassung vor 36h nach Zustimmung <strong>der</strong> Mutter/Eltern e<strong>in</strong>e Blutentnahme<br />

für das Stoffwechselscreen<strong>in</strong>g (Erstscreen<strong>in</strong>g) erfolgen. Die Mutter/Eltern müssen<br />

über die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er zweiten Screen<strong>in</strong>g-Untersuchung zum sicheren<br />

Ausschluss aller im Screen<strong>in</strong>g erfassbaren Erkrankungen <strong>in</strong>formiert werden. Ggf.<br />

sollte e<strong>in</strong>e Bilirub<strong>in</strong>bestimmung aus <strong>der</strong> gleichen Probe erfolgen. Die Eltern s<strong>in</strong>d<br />

über das Risiko e<strong>in</strong>er Hyperbilirub<strong>in</strong>ämie und eventuell notwendige Kontrollen<br />

aufzuklären (s. o.).<br />

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