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Tab1Lokalrezidivrate nach lokaler Exzision von ... - BDC

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Stillstand gefährdet die<br />

Sicherheit<br />

Voraussetzung kompetenter Chirurgie<br />

ist vor allem die kompetente Diagnostik<br />

und Analyse. Auf der Suche <strong>nach</strong> der<br />

Therapie des fehlenden Chirurgen<strong>nach</strong>wuches<br />

wird gerne an den Ursachen vorbei<br />

diagnostiziert. Obwohl die Zukunft<br />

der deutschen Chirurgie stets in unseren<br />

Händen lag, kam es zu Entwicklungen,<br />

die die Zukunftsfähigkeit dieses Faches<br />

in Frage stellten.<br />

Wenn heute ein Friseur mit einem<br />

Haarschnitt mehr verdienen kann als ein<br />

Chirurg mit der Diagnostik und Wundversorgung<br />

einer Verletzung, ist unser<br />

Ansehen nun mal auf das unrühmliche<br />

Niveau eines mittelalterlichen Baders<br />

zurückgeworfen worden. Berufspolitik<br />

hat die Aufgabe dies zu verhindern. In<br />

diesem Zusammenhang haben unsere<br />

Standesvertreter schlicht und ergreifend<br />

gut bezahltes Missmanagement geleistet.<br />

Daran werden auch viele Weiterbildungskurse<br />

oder gut gemeinte ‚Konjunkturprogramme‘<br />

wenig ändern.<br />

Chirurgen haben eine lange, rechtlose,<br />

der Vorgesetztenwillkür unterliegende<br />

Ausbildung, erleben öffentliche Schelte<br />

statt Anerkennung, erfahren eine zermürbende<br />

Arbeitsbelastung, erhalten für<br />

all das eine um so schlechtere Vergütung,<br />

ohne je an die großartigen Perspektiven<br />

ihrer ehemaligen Chefs anknüpfen zu<br />

können, so dass die noch immer selbstbewussten<br />

Männer heute an diesem Beruf<br />

das Interesse verloren haben. Jetzt wird es<br />

licht unter den Reihen der jungen Ärzte,<br />

explizit der Chirurgen, und plötzlich muss<br />

man Frauen rekrutieren. „Ausgebeutet,<br />

schlecht bezahlt, respektlos behandelt:<br />

Der perfekte Job für Frauen? Schöne neue<br />

Welt? Emanzipation?“ Nein, das Gegenteil<br />

<strong>von</strong> schöner neuer Welt und alles andere<br />

als Emanzipation. Wenn nun der Numerus<br />

Clausus eher <strong>von</strong> Frauen als <strong>von</strong> Männern<br />

bewältigt wird, bedeutet das weder,<br />

dass Frauen „strebsamer“ im Sinne des<br />

klein formatierten ‚Strebers‘ sind, noch<br />

dass der NC allein nicht mehr zeitgemäß<br />

ist. Vielmehr ist dies das Produkt einer<br />

Selektion bei härteren Bedingungen, die<br />

Männer so nicht vorfinden. Das Ergebnis<br />

dieser Selektion spiegelt sich weltweit in<br />

Schulen und Universitäten wider.<br />

Es sollte also verstanden werden, dass<br />

selbst die Chirurgie im 21. Jahrhundert<br />

angekommen ist und die althergebrachte<br />

‚Vermännlichung‘ dieses Faches<br />

nun ansatzweise ad acta gelegt wird. Die<br />

Zeiten ändern sich und fordern Veränderungen.<br />

Um die deutsche Chirurgie in die<br />

Zukunft zu führen, sollten unsere Standesvertreter,<br />

ihre grundlegenden Aufgaben<br />

wahrnehmend, die hiesigen Ausbildungssysteme,<br />

beginnend mit einer viel<br />

zu theoretischen Universitätsausbildung<br />

bis hin zu einer viel zu spät einsetzenden,<br />

Dr. med. Nina Pszolla<br />

Chirurgin / Unfallchirurgin<br />

operativen Ausbildung, reformieren und<br />

im Weiteren dafür Sorge tragen, dass<br />

dieses anspruchsvolle Fach auch finanziell<br />

wieder angemessene Anerkennung<br />

erfährt.<br />

Solange die Regeln der Honorarvertei-<br />

lung im niedergelassenen Bereich, über<br />

das Sozialgesetzbuch V-§87, vom grünen<br />

Tisch aus Berlin diktiert werden, solange<br />

perverser Weise ein unternehmerisches<br />

Arbeiten unter der Maßgabe <strong>von</strong> Planwirtschaft,<br />

mit unberechenbaren Quartalsentlohnungen,<br />

Budgets und Regressen<br />

vorgeschrieben ist, solange hier die<br />

Verluste privatisiert und die Gewinne<br />

sozialisiert bleiben und das BMG, ohne<br />

Rechenschaft ablegen zu müssen, mit<br />

Steuergeldern eine skandalöse kontrafaktische<br />

Propaganda gegen Fach- und<br />

Kassenärzte betreiben kann, werden wir<br />

nicht nur Nachwuchsprobleme haben,<br />

sondern es zulassen, dass unsere Chirurgen<br />

und Fachärzte ruiniert werden.<br />

Solange wir es billigen, dass ein gesundheitspolitisches<br />

Versagen auf unserem<br />

Rücken ausgetragen wird, werden unsere<br />

Bemühungen, diesem Fach den hohen<br />

Standard, das medizinische Ethos sowie<br />

das Ansehen, stets zum Wohle des Patienten<br />

entscheiden zu können, erfolglos<br />

bleiben. Für unser spektakuläres Scheitern<br />

in diesen Zeiten gibt es zwei ganz<br />

unspektakuläre Gründe:<br />

D<br />

D<br />

editorial<br />

wer das Ruder aus der Hand gibt,<br />

darf sich über Kursverfehlung nicht<br />

wundern, und<br />

kann man <strong>von</strong> einem leeren Sack<br />

kaum erwarten, dass er aufrecht stehen<br />

bleibt.<br />

Der Erfolg der deutschen Chirurgie<br />

erwächst in erster Linie der selbstkritischen<br />

Betrachtung, die einsichtsvolle<br />

Konsequenzen zulässt. Berufspolitisch<br />

muss daher gemeinsam über grundlegende<br />

strukturelle Systemveränderungen<br />

<strong>nach</strong>gedacht werden. Es muss um neue<br />

motivierende Perspektiven und eine neue<br />

öffentliche Wahrnehmung in geschlossener<br />

Front gekämpft werden. Nicht<br />

staatliche Maßgaben, nicht berufsferne<br />

Zahlenschreiber oder Kartelle, sondern<br />

wir Ärzte und Chirurgen müssen um<br />

neue Spielregeln, um den Stand unseres<br />

Berufes, seine Qualitätskontrollen und<br />

um sein Ansehen real und medial wahrnehmbar<br />

kämpfen. Wir sollten nicht länger<br />

den gestrigen Ideen hinterher laufen,<br />

nicht reparieren was nicht zu reparieren<br />

ist und uns vielmehr in die Lage bringen,<br />

Verträge abzuschließen, die nicht<br />

uns, sondern zunehmend die Kassen in<br />

Konkurrenz bringen.<br />

Wir sollten vereint das Ruder ergreifen<br />

und den Mut zu einer zeitgemäßen<br />

Kurserneuerung aufbringen. Denn ‚cave’:<br />

Stillstand gefährdet unsere Sicherheit<br />

und solange wir das Prinzip „teile und<br />

herrsche‘ anderen überlassen, werden wir<br />

mit „Lohndumping“ leben müssen.<br />

Die Zeiten sind längst reif für<br />

„CHANGE“ und ich kann nur hoffen<br />

„WE CAN“!<br />

Dr. med. Nina Pszolla<br />

Chirurgin / Unfallchirurgin<br />

E-Mail: nina.pszolla@t-online.de<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Foto: Masterfile (Royalty-Free Div.)<br />

241


242<br />

inhalt<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong><br />

schwerpunkt „Niedergelassene Chirurgen“<br />

J. Rüggeberg<br />

Honorar- und andere Katastrophen | S 244<br />

A. Bodemer<br />

Wir brauchen eine Wertedebatte | S 246<br />

M. Peter<br />

Gedanken zum Gesundheitsfonds – oder wie<br />

Patienten und Ärzte <strong>von</strong> der Politik diskriminiert werden… | S 248<br />

Der <strong>BDC</strong> stellt vor<br />

Dr. Jörg Rüggeberg | S 250<br />

N. Pszolla<br />

Gesundheitsfonds: Die Hypo-Real-Estate des Gesundheitswesens! | S 251<br />

G. Enderer-Steinfort<br />

Auf Kriegsfuß mit den wahren Zahlen | S 253<br />

Der <strong>BDC</strong> stellt vor<br />

Dr. Peter Kalbe | S 255<br />

fragen & antworten<br />

Umfrageergebnisse<br />

Qualitätssicherung <strong>nach</strong><br />

§17a RöV | S 255<br />

Überprüfung <strong>von</strong><br />

Dampfsterilisatoren | S 263<br />

Foto: Imaginis - Fotolia.com<br />

geld & recht<br />

Ecclesia<br />

Die Berufs–Haftpflichtversicherung des <strong>BDC</strong> | S 275<br />

J. Heberer, P. Hüttl<br />

Arzt und Praxis im Internet | S 279<br />

U.H. Hohmann<br />

Facharzt für Chirurgie darf sich in den Gelben Seiten<br />

unter Plastische Chirurgie eintragen | S 281<br />

J. Rüggeberg<br />

Niederlassung als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie | S 283<br />

J. Rüggeberg<br />

Keine Lagerung <strong>von</strong> Hilfsmitteln in<br />

Praxen und Kliniken | S 284


CME<br />

Titelbild: [M] Kati Molin, fotolia.com / Mathias Ernert, Orthopädische U<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

J. Ansorg<br />

Erfolg in der chirurgischen Praxis -<br />

E-Learning zum Praxismanagement | S 256<br />

Das Wolfgang Müller-Osten-Vermächtnis<br />

Stipendium für niedergelassene Chirurgen | S 258<br />

Schlein/Hager van der Laan<br />

Konflikte im Alltag <strong>von</strong> Kliniken, Medizi-<br />

nischen Versorgungszentren und Praxen | S 259<br />

W. Popp, K.-D. Zastrow<br />

Sofortmaßnahmen <strong>nach</strong> HIV-Exposition | S 262<br />

T. Borschitz / T. Junginger<br />

Transanale endoskopische Mikrochirurgie<br />

(TEM) beim Rektumkarzinom | S 265<br />

medizin aktuell<br />

Allokation <strong>von</strong> Nierentransplantaten für<br />

pädiatrische Patienten | S 271<br />

Welche Knie-Endoprothese ist besser? | S 273<br />

Breakdance lässt die Knochen brechen | S 273<br />

Erst den Blutfluss messen,<br />

dann den Stent setzten | S 274<br />

Implantat aus porösem Titan hilft bei<br />

Bandscheibenschäden | S 274<br />

<strong>BDC</strong> intern<br />

Personalia | S 261<br />

Die Qual der Wahl -<br />

Hernienchirurgie | S 285<br />

65. Geb. Prof. Dr. Kaiser | S 287<br />

<strong>BDC</strong> Satzungsänderung | S 288<br />

<strong>BDC</strong> Resolution | S 288<br />

Impressum | S 296<br />

<strong>BDC</strong> service<br />

Sport-Termine | S 289<br />

Seminare | S 290<br />

Veranstaltungshinweise | S 292<br />

Rezension<br />

Klinikleitfaden Chirurgische<br />

Ambulanz | S 294<br />

Exklusive Angebote | S 295<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong>5 · 2009<br />

inhalt 243<br />

Foto: Foto: openlance – Fotolia.com<br />

Foto: sebastian kaulitzki, fotolia.com<br />

INhalt 5·2009


244<br />

schwerpunkt<br />

J.-A. Rüggeberg<br />

Honorar- und andere Katastrophen<br />

Das erste Quartal unter den Bedingungen der neuen Regelleistungsvolumina ist abgeschlossen und im Prinzip<br />

müsste jetzt jeder genau wissen, welchen Umsatz (nicht Gewinn!) er bei Kassenpatienten getätigt hat. Dabei<br />

sind drei Parameter zu bestimmen. Erstens: Habe ich das vorher zugeteilte RLV erreicht? Zweitens: Habe ich<br />

das Zusatzbudget Teilradiologie mit radiologischen Leistungen voll? Drittens: Wieviel Einnahmen habe ich<br />

durch extrabudgetäre Leistungen (im Wesentlichen Kapitel 31 und für Belegärzte zusätzlich 36) erzielt?<br />

Lediglich für den Anteil an Leistungen,<br />

die das RLV übersteigen, ist nicht schon<br />

klar, wie hoch die dafür verbleibende<br />

Vergütung ausfallen wird. Wahrscheinlich<br />

bleibt dafür nur ein Punktwert deutlich<br />

unter 1 Cent.<br />

Insbesondere der extrabudgetäre Teil<br />

dürfte interessant sein. Im Durchschnitt<br />

erzielt die Fachgruppe Chirurgie hier<br />

einen Anteil <strong>von</strong> 30-35% des Gesamtvolumens.<br />

Nach der neuen Systematik<br />

kommt demzufolge etwa die Hälfte des<br />

zugeteilten RLV-Honorars noch dazu.<br />

Das aber ist naturgemäß <strong>von</strong> Praxis zu<br />

Praxis sehr verschieden.<br />

Letztlich könnte jetzt jeder zumindest<br />

näherungsweise feststellen, ob er gegenüber<br />

dem Vorjahresquartal mehr oder<br />

weniger Honorar erwarten darf (unter<br />

der Voraussetzung etwa gleich bleibender<br />

Scheinzahlen). Nach ersten Umfragen<br />

hören wir bisher nur <strong>von</strong> Verlusten<br />

innerhalb des RLV und des Zusatzbud-<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

gets Teilradiologie. Zahlen zu extrabudgetären<br />

Umsätzen werden meist nicht<br />

genannt. Gewinner melden sich sowieso<br />

nicht.<br />

Aus diesem Grund können wir <strong>von</strong><br />

Seiten des <strong>BDC</strong> leider keine verlässliche<br />

Analyse des Ergebnisses aus dem ersten<br />

Quartal abgeben. Festzustellen ist lediglich<br />

ein gewisses Abebben des anfänglichen<br />

Proteststurmes, ob aus Resigna-<br />

tion oder aus der Erkenntnis, dass die<br />

extrabudgetären Vergütungen doch relativ<br />

brauchbar ausfallen, weiß ich nicht zu<br />

sagen.<br />

Nichts desto trotz: Ob nun RLV, Budgets,<br />

oder sonstige Honorarbegrenzungen.<br />

Es bleibt faktisch so wie immer.<br />

Das Gesamthonorar reicht nicht aus, um<br />

die Ansprüche der Patienten zu befriedigen.<br />

An dieser Erkenntnis kommt nie-<br />

Dr. J.-A. Rüggeberg<br />

Vizepräsident des <strong>BDC</strong><br />

E-Mail: mail@bdc.de<br />

Foto: [M] imagesource.com / colourbox.com / C-PROMO, photocase.com / PIXELIO: Rainer Sturm; miraliki


mand vorbei, auch nicht die Politik, die<br />

in ganzseitigen Anzeigen und mehreren<br />

Schreiben an die Abgeordneten des<br />

Deutschen Bundestages ihr Gesetzeswerk<br />

vollmundig lobt, dabei aber stets<br />

verschweigt, dass selbst ein angebliches<br />

Mehr an Honorar <strong>von</strong> 2,5 Milliarden<br />

Euro (das sind etwa 10% mehr als vorher)<br />

keinesfalls ein Honorarplus für die<br />

Ärzte bedeutet, sondern zunächst nichts<br />

anderes als eine Steigerung des Umsatzes<br />

darstellt. Und Umsatz ist bekanntlich<br />

noch nicht mal die halbe Miete, für Chirurgen<br />

mit Kosten <strong>von</strong> knapp 70 % vielleicht<br />

ein knappes Drittel vor Steuern,<br />

was im übrigen sowieso nicht stimmt,<br />

weil <strong>nach</strong> wie vor durch die Budgets ein<br />

erklecklicher Teil erbrachter Leistungen<br />

völlig unter dem Tisch fällt. Und selbst<br />

wenn unsere Kolleginnen und Kollegen<br />

3% reales Mehreinkommen zu verzeichnen<br />

hätten, deckt dies bei weitem nicht<br />

die Stagnation <strong>von</strong> 10 Jahren mit Teuerungsraten,<br />

die deutlich darüber liegen,<br />

ab.<br />

Hinzu kommt noch die Sorge, ob nicht<br />

vielleicht am Ende weniger Honorar an<br />

die Fachgruppe ausgezahlt wird als vorher.<br />

Wie kann das sein? Die RLV führen<br />

bekanntlich durch den Einheitsfallwert<br />

zu einer pauschalen Nivellierung in<br />

der Honorarzuteilung. Praxen, die früher<br />

höhere Umsätze hatten, verlieren automatisch.<br />

Das Geld steht im Prinzip für<br />

diejenigen bereit, die in den Vorjahren<br />

geringere Umsätze hatten, warum auch<br />

immer. Nun stellt sich die Frage, ob diese<br />

Praxen schlagartig ihr Verordnungsverhalten<br />

dahingehend ändern, dass sie<br />

eine höhere Leistungsdichte anbieten.<br />

Wenn sie das bisher nie getan haben,<br />

warum jetzt? Wenn das Geld aber nicht<br />

durch Leistung abgerufen wird, wandert<br />

es im schlimmsten Fall an die Kassen<br />

zurück, es sei denn, die KVen haben entsprechende<br />

Auffangmechanismen in die<br />

Honorarverteilungsverträge eingebaut.<br />

Genaueres wird man leider erst im Sommer<br />

wissen, wenn die Abrechnungsdaten<br />

des ersten Quartals offiziell aufgearbeitet<br />

worden sind. Dann dürfte es für manche<br />

aber schon zu spät sein.<br />

Was lässt sich ändern? Ein zentrales<br />

Problem für unsere heterogene Fachgruppe<br />

sind die alles nivellierenden Einheitsfallwerte.<br />

Hier haben wir umgehend<br />

bei der KBV interveniert und uns<br />

für eine fachspezifische Differenzierung<br />

durch qualifikationsabhängige<br />

Zusatzbudgets eingesetzt. Ich hoffe sehr,<br />

dass die Zusagen aus der KBV Bestand<br />

haben, dies zum dritten Quartal 2009<br />

auch umzusetzen. Dadurch kommt zwar<br />

immer noch kein neues Geld ins System,<br />

aber wenigstens könnten die hochspezialisierten<br />

Praxen dann etwas mehr<br />

abrechnen und diejenigen, und diejenigen,<br />

die nichts vorhalten, profitieren<br />

nicht mehr ungerechterweise <strong>von</strong> den<br />

hohen Umsätzen ihrer Fachkollegen.<br />

Trotzdem bleiben solche Bemühungen<br />

um Veränderungen immer systemimmanent,<br />

also im Rahmen einer unverändert<br />

gesamtbudgetierten Geldmenge.<br />

Und spätestens an diesem Punkt bleibt<br />

alles stecken, denn die Politik ist <strong>nach</strong><br />

wie vor nicht bereit, eine grundlegende,<br />

systemverändernde Reform der Finanzierung<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

zu diskutieren. Immerhin haben<br />

die <strong>von</strong> vielen Kolleginnen und Kollegen<br />

verschickten Briefe zu dieser Thematik<br />

einiges bewirkt. Wir haben zahlreiche<br />

Rückmeldungen, dass Abgeordnete<br />

bereit sind, die Problematik mit uns<br />

Betroffenen zu erörtern. Das zeigt eine<br />

gewisse Sensibilisierung für das Thema.<br />

Wir müssen und werden den Druck verstärken.<br />

Wenn man allerdings das jüngst<br />

verabschiedete Wahlprogramm beispielsweise<br />

der SPD anschaut, findet sich kein<br />

Hinweis auf entsprechende Reformansätze.<br />

Zynisch könnte man sogar sagen, dass<br />

die geplante Absenkung des Eingangssteuersatzes<br />

für Niedrigverdiener uns<br />

Ärzten zugute kommt, die man zuvor in<br />

diese Gruppe hineinverlagert hat.<br />

Nun ist Geld zwar immer ein spannendes<br />

Thema, aber keineswegs das einzige.<br />

Über Honorar muss nur derjenige<br />

reden, der noch in freier Praxis arbeitet.<br />

Das ist hingegen keineswegs selbstverständlich.<br />

Immer wieder kommt aus<br />

der KBV das Signal, dass insbesondere<br />

hochspezialisierte Fachärzte (z.B. operativ<br />

ausgerichtete Chirurgen) eigentlich<br />

nicht im Kollektivvertrag untergebracht<br />

sein sollten. Das deckt sich auf<br />

den ersten Blick auch mit unseren Forderungen<br />

<strong>nach</strong> einzelvertraglichen<br />

Lösungen außerhalb des Kollektivvertrages.<br />

Allerdings erschöpft sich die Programmatik<br />

der KBV nicht in der Forderung<br />

<strong>nach</strong> 73c-Verträgen für Fachärzte,<br />

sondern geht darüber hinaus, indem<br />

diese Gruppe unterteilt werden soll in so<br />

genannte Basisversorger (Gipser?) und<br />

hochspezialisierte Kollegen, die krankenhausvergleichbare<br />

Leistungen erbringen<br />

(im Klartext ambulante Operationen<br />

schwerpunkt<br />

<strong>nach</strong> §115b). Letztere sollen <strong>nach</strong> den<br />

Vorstellungen der KBV eigentlich gar<br />

nicht mehr in freier Praxis arbeiten, sondern<br />

am Krankenhaus oder in MVZs als<br />

Angestellte. Ein Albtraum!<br />

Ganz abgesehen da<strong>von</strong>, dass eine<br />

Unterteilung in Basisversorger und Spezialisten<br />

in unserem Fach völlig an der<br />

Realität vorbeigeht, ist diese Attacke<br />

auf die Selbständigkeit absolut kontraproduktiv<br />

zu unseren eigenen Bemühungen,<br />

mehr Freiberuflichkeit zu schaffen,<br />

in dem Kliniker die Möglichkeiten<br />

des Vertragsarztrechtsänderungsgesetzes<br />

nutzend zu Partnern bestehender Praxen<br />

werden sollten. Was wir brauchen,<br />

sind sinnvolle Kooperationen und nicht<br />

zusätzliche Grenzzäune. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass solche Überlegungen<br />

der KBV <strong>von</strong> gewieften Politikern leicht<br />

genutzt werden können, das unverhohlen<br />

vorgetragene Ziel einer Abschaffung<br />

der so genannten doppelten Facharztschiene<br />

durch Argumente der Gegenseite<br />

untermauern zu können. Hier ist <strong>nach</strong><br />

meiner Meinung noch viel mehr Sprengstoff<br />

gelagert, als in der leidigen Diskussion<br />

um das Honorar.<br />

Möglicherweise täusche ich mich aber.<br />

Denn große Sorge bereitet die zunehmende<br />

Unlust junger Kollegen, den<br />

Sprung in die Selbständigkeit zu wagen.<br />

Es wird immer schwieriger, geeignete<br />

Nachfolger für die eigene Praxis zu finden,<br />

die sich durchaus öfter als unverkäuflich<br />

erweist. Möglicherweise ist es<br />

tatsächlich ein Trend, lieber als Angestellter<br />

arbeiten zu wollen, als die Risiken<br />

der Selbständigkeit auf sich zu nehmen.<br />

In diesem Fall ist erst recht Unternehmergeist<br />

gefragt. Prüfen Sie, ob Sie auslaufende<br />

Praxen selber in Form einer<br />

überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft<br />

übernehmen und auf den freien<br />

Vertragsarztsitz dann einen Angestellten<br />

nehmen. Dann können Sie das Geschehen<br />

steuern, bevor es kommerzielle Ketten<br />

tun. Nur eines darf man sich nicht<br />

erlauben: resigniert abwarten, was alles<br />

noch an Katastrophen über uns hereinbricht.<br />

Ohne aktive Gegenwehr und ohne<br />

eigene Konzepte hat keiner eine Chance.<br />

Diesen Artikel finden Sie bei<br />

<strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.de, Rubrik<br />

News|Politik|Gesundheitsreform<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

245


Foto: [M] Spirings<br />

246<br />

schwerpunkt<br />

A. Bodemer<br />

„Wir brauchen eine Wertedebatte“<br />

Hat die solidarisch finanzierte und <strong>von</strong> persönlichen Risiken unabhängige Gesundheitsversorgung ausgedient? Die KBV<br />

fordert eine gesellschaftliche Debatte über diese Frage – und klare Antworten der Politik. Warum und wie sie das tut,<br />

erläutert Alexandra Bodemer.<br />

Das System der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist<br />

zunehmend überreguliert. Die Detailtiefe der Vorgaben seitens<br />

der Politik hat ein bisher ungekanntes Ausmaß erreicht.“ So<br />

skizziert Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV,<br />

die derzeitige Situation. Wer einen Beleg für diese Einschätzung<br />

braucht, muss nur das Fünfte Sozialgesetzbuch (SGB V)<br />

zur Hand nehmen. Es bildet die rechtliche Grundlage der Krankenversicherung<br />

und damit derKassenärztlichen Vereinigungen<br />

(KVen). Dieses Werk ist allein in der aktuellen Legislaturperiode<br />

<strong>von</strong> 460 auf rund 600 eng bedruckte Seiten angeschwollen.<br />

Schuld daran ist zum Beispiel der Paragraf 87. Er beschreibt,<br />

wie die Vergütung der Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten<br />

anhand des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs zu<br />

regeln ist. Im Jahr 2005 reichten dafür ganze fünf Seiten. Mittlerweile<br />

sind es 32.<br />

Ob die Selbstverwaltung tatsächlich noch ihr eigener Herr<br />

ist, wie es der Name eigentlich meint, sei fraglich, stellte Köhler<br />

dazu unlängst fest.<br />

„Alle Kassen“: Werden Praxisschilder wie dieses bald zum Relikt aus einer<br />

guten alten Zeit?<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

KoNtAKt<br />

Alexandra Bodemer<br />

Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />

Redaktion KLARtEXt<br />

Herbert-Lewin-Platz 2<br />

10623 Berlin<br />

tel: 030 / 40 05 –22 05<br />

Historischer Kompromiss<br />

Doch es geht um mehr als um Zuständigkeiten. Es geht um<br />

einen historischen Kompromiss. Geschlossen wurde dieser im<br />

Jahr 1955, zwischen der damaligen Regierung und der Ärzteschaft.<br />

Niedergeschlagen hat er sich im Gesetz über das Kassenarztrecht.<br />

Was <strong>nach</strong> Vergangenheit klingt ist nicht weniger als<br />

das Fundament, auf dem die gesamte Gesundheitsversorgung<br />

in der GKV bis heute ruht. Die Übereinkunft <strong>von</strong> damals lautete:<br />

Die KVen erhalten das Monopol auf die Organisation der<br />

ambulanten Versorgung. Nur so können sie ihrem Sicherstellungsauftrag<br />

<strong>nach</strong>kommen. Im Gegenzug verzichten sie auf das<br />

Streikrecht. Stattdessen entscheidet im Streitfall eine Schiedsinstanz.<br />

Der Kollektivvertrag ist die rechtliche Basis all dessen.<br />

Weil es ihn gibt, können die Menschen, egal bei welcher Kasse<br />

sie versichert sind, zu jedem Arzt oder Psychotherapeuten ihrer<br />

Wahl gehen und sich dort behandeln lassen.<br />

„Dieser historische Kompromiss wird seit dem Jahr 2000 sukzessive<br />

aufgeweicht. Mit der jüngsten Gesundheitsreform hat<br />

der Gesetzgeber ihn endgültig aufgekündigt“, stellte Köhler auf<br />

der jüngsten Vertreterversammlung seiner Organisation fest.<br />

Immer neue Selektivverträge, die eine Parallel- oder Ersatzversorgung<br />

neben dem Kollektivvertrag eröffnen, höhlen diesen<br />

<strong>nach</strong> und <strong>nach</strong> aus. Die KVen, die bei solchen Verträgen<br />

zum Teil sogar per Gesetz ausgebremst werden – etwa bei Verträgen<br />

zur hausarztzentrierten Versorgung – können die Versorgung<br />

so nicht mehr sicherstellen. „Die KVen organisieren<br />

heute immer noch weit über 90 Prozent der ambulanten Versorgung.<br />

Das wird sich ändern. Dafür sorgen die Selektivverträge,<br />

aber auch die Öffnung der Krankenhäuser und die mangelnden<br />

Spielräume der ärztlichen Selbstverwaltung. Schreitet<br />

dieser Prozess voran, ist der Kollaps der Versorgung wie wir sie<br />

kennen, nämlich unabhängig vom Geldbeutel der Versicherten,<br />

programmiert“, warnt der KBV-Chef. Kassenspezifische Verträge<br />

seien nicht in der Lage, die entstehenden Lücken zu füllen<br />

und beispielsweise einen funktionstüchtigen Bereitschaftsdienst<br />

zu gewährleisten.


Verlust der Versorgungsgerechtigkeit<br />

Noch gravierender sei jedoch der Verlust der bisherigen Versorgungsgerechtigkeit,<br />

so Köhler weiter: „Im Kollektivvertrag hat<br />

jeder die gleichen Leistungsansprüche und weitgehend gleiche<br />

Rahmenbedingungen. Eine Risikoselektion findet nicht statt.“<br />

Bis jetzt. Mit dem neuen morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich<br />

würden die Krankenkassen dazu verleitet, solche<br />

Versicherte an sich zu binden, für die sie mehr Geld aus dem<br />

Gesundheitsfonds erhalten. Dies können sie am besten mithilfe<br />

<strong>von</strong> Selektivverträgen. „Versicherte, die nicht einer dafür<br />

geeigneten Gruppe angehören, haben wenige Chancen auf solche<br />

spezielle Angebote. Wie sie versorgt werden sollen, wenn<br />

es den Kollektivvertrag nicht mehr gibt, ist mir völlig rätselhaft“,<br />

stellte der KBV-Vorsitzende fest. Da jede der noch rund<br />

200 Kassen selbst festlegt, ob beziehungsweise in welcher Form<br />

sie Verträge <strong>nach</strong> Paragraf 73b SGB V (hausarztzentrierte Versorgung),<br />

Paragraf 73c (besondere ambulante Versorgung) oder<br />

<strong>nach</strong> Paragraf 140a ff. (integrierte Versorgung) anbietet, wird es<br />

mittelfristig erhebliche Leistungsunterschiede geben. „Gerechte<br />

Versorgung ist damit nicht mehr möglich. Weil Versorgungsgerechtigkeit<br />

aber ein wichtiges Kriterium einer solidarischen<br />

Krankenversicherung ist, wird diese Differenzierung zur Entsolidarisierung<br />

beitragen“, warnt Köhler. Das Schild mit der Aufschrift<br />

„Alle Kassen“ wird dann endgültig der Vergangenheit<br />

angehören.<br />

Die KBV befürwortet ausdrücklich einen Wettbewerb um die<br />

beste Versorgung. Sie warnt jedoch davor, für das Gesundheitswesen<br />

die gleichen Maßstäbe anzulegen wie für die Privatwirtschaft.<br />

„Wir brauchen eine klare Wettbewerbsordnung, die verhindert,<br />

dass <strong>nach</strong> rein ökonomischen, das heißt gewinnorientierten<br />

Aspekten entschieden wird. Dazu gehört auch die wirtschaftliche<br />

Unabhängigkeit des Arztes, sprich die Freiberuflichkeit.<br />

Die Freiberuflichkeit und die damit untrennbar verbundene<br />

Verantwortung des Arztes für sein Tun dienen dem<br />

Schutz des Patienten in medizinischer Hinsicht, aber auch hinsichtlich<br />

des Schutzes seiner Privatsphäre. Eine Fremdkapitalisierung<br />

der Versorgung oder direkte Abhängigkeit der Ärzte<br />

<strong>von</strong> monopolistischen Krankenkassen bedeutet hier eine ernsthafte<br />

Gefahr“, erklärte Köhler. Er betonte: „Versorgungssicherheit<br />

und -gerechtigkeit sowie Solidarität bei der Patientenversorgung<br />

stehen für die KBV nicht zur Disposition!“ Wenn<br />

die Politik die solidarische Versorgung in der GKV aufrechterhalten<br />

will, muss sie dies auch ermöglichen. Dazu muss die<br />

gemeinsame Selbstverwaltung die zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

notwendigen Spielräume (zurück-)erhalten.<br />

Aufruf zur Wertediskussion<br />

Mit mehreren Veranstaltungen wollen KBV und KVen eine<br />

politische Diskussion über die Zukunft der ambulanten Versorgung<br />

anstoßen. Den Auftakt bildet die alljährliche Vertreterversammlung<br />

der KBV am 18. Mai, dem Vortag des Deutschen<br />

Ärztetages. Dort werden die Mitglieder darüber diskutieren,<br />

ob und wie die flächendeckende qualitätsgesicherte ambulante<br />

Versorgung für alle GKV-Versicherten rund um die Uhr<br />

aufrechtzuerhalten ist. „Wir werden die Bevölkerung darüber<br />

aufklären, dass es bei begrenzten Mitteln keine unbegrenzten<br />

Leistungen geben kann“, erläuterte der KBV-Chef.<br />

Die Debatte soll aber nicht auf die Funktionärsebene und<br />

die sogenannten politischen Entscheider beschränkt bleiben.<br />

Mit dem Tag der Niedergelassenen, den die KBV erstmals am<br />

schwerpunkt<br />

29. Mai veranstaltet, sind alle Vertragsärzte und -psychotherapeuten<br />

sowie Praxismitarbeiter eingeladen, sich an der Diskussion<br />

über die Zukunft der ambulanten Versorgung aktiv zu<br />

beteiligen. Entweder direkt vor Ort auf dem Hauptstadtkongress<br />

Medizin und Gesundheit in Berlin, in dessen Rahmen<br />

der Tag der Niedergelassenen stattfindet, oder über das Internet.<br />

Auf der Veranstaltungswebsite finden sie nicht nur das Programm,<br />

sondern auch die Möglichkeit zur Beteiligung. Dort<br />

können die Niedergelassenen ihre gesundheitspolitischen Wünsche,<br />

Erwartungen und Forderungen direkt an die KBV schicken.<br />

Die Beiträge fließen in ein Manifest der Ärzteschaft ein,<br />

das auf dem Tag der Niedergelassenen präsentiert wird. Dieses<br />

Manifest bildet die Grundlage für eine Podiumsdiskussion, die<br />

der KBV-Vorsitzende Köhler mit Politikern bestreiten wird.<br />

Das Motto lautet „Ambulante Versorgung 2020: verplant, verkauft,<br />

verstaatlicht?“. Im Anschluss liefern sich Vertreter aus<br />

Politik, KVen und Verbänden in einem sogenannten Speaker’s<br />

Corner kurze gesundheitspolitische Rededuelle. Hier heißt es:<br />

Farbe bekennen. Darüber hinaus bietet der Tag der Niedergelassenen<br />

mit einem Workshopprogramm Gelegenheit zur fachlichen<br />

Fortbildung.<br />

Für den 3. Juli plant die KBV einen Deutschen Kassenärztetag.<br />

Hier steht die konstruktive Auseinandersetzung mit Politikern<br />

aller Fraktionen im Vordergrund. Die KBV wird eine Neuausrichtung<br />

der Gesundheitspolitik fordern und hierzu konkrete<br />

Vorstellungen formulieren. Die widersprüchlichen Tendenzen<br />

zu einer zunehmenden staatlichen Steuerung einerseits<br />

und der Förderung privater Monopolstrukturen andererseits<br />

sind zu überdenken. Außerdem fordert die KBV die Zusage der<br />

Politik, den Kollektivvertrag als Garant für Versorgungsgerechtigkeit<br />

zu erhalten sowie einen Ordnungsrahmen für den Wettbewerb<br />

im Gesundheitswesen zu schaffen. Dabei plädiert die<br />

KBV ausdrücklich für ergänzende Verträge. Jedoch nur dort,<br />

wo es sinnvoll ist und ohne Versicherte dadurch <strong>von</strong> Leistungen<br />

auszuschließen.<br />

Diesen Artikel finden Sie auf <strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.de, Rubrik<br />

News|Politik|Gesundheitsreform<br />

Quelle: KBV Klartext April 2009<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

247


Foto: [M] imagesource.com<br />

248<br />

schwerpunkt<br />

M. Peter<br />

Gedanken zum Gesundheitsfonds –<br />

oder wie Patienten und Ärzte <strong>von</strong> der<br />

Politik diskriminiert werden….<br />

Unter dem Eindruck des Protestmarsches der unterfränkischen Fachärzte und deren Personal sowie der solidarisch mitmarschierenden<br />

Hausärzte am 10.02.2009, und der da<strong>nach</strong> in der KV Unterfranken veranstalteten Podiumsdiskussion,<br />

habe ich einige Punkte herausgearbeitet, die ich als Ergebnis dieses Tages zusammenfasse:<br />

» Es ist unzweifelhaft das politische Ziel einer sozialistischkommunistisch<br />

fehlgeleiteten Politikergruppe, den freien<br />

Arztberuf zu vernichten, was seit Jahren mehr oder weniger<br />

offensichtlich betrieben wird und nun im Gesundheitsfonds<br />

und den Folgen für die deutschen Ärzte seine bisherige<br />

Krönung findet. Das Schreckgespenst „Planwirtschaft“<br />

ist im Gesundheitswesen bereits traurige Realität und wird<br />

auf dem Rücken der Patienten und der Ärzte ausgetragen.<br />

Denn die Verknappung der wirtschaftlichen Grundlagen<br />

für die Ärzte bedeutet unmittelbar eine Leistungskürzung<br />

für die betroffenen Patienten, weil Praxen ihr Personal,<br />

ihr Leistungsangebot und ihre Tätigkeit aus rein betriebswirtschaftlichen<br />

Gründen wesentlich kürzen müssen. Dem<br />

Patienten wird aber weiterhin vorgegaukelt, dass er jegliche<br />

Leistung selbstverständlich unbegrenzt erhält. Patienten<br />

müssen umfassend informiert werden, was ihnen <strong>von</strong> den<br />

verantwortlichen Politikern und Krankenkassen zugemutet<br />

wird: Sozialistisch-kommunistische Träumereien<br />

gepaart mit der Profitgier weniger im Gesundheitswesen<br />

tätiger Großkonzerne stürzen eines der besten Gesundheitssysteme<br />

auf der Welt ins Verderben. Man darf unterstellen,<br />

dass Patienten <strong>von</strong> bestimmten Gruppierungen<br />

nicht mehr als Menschen, sondern nur noch als betriebs-<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Dr. med. Martin Peter<br />

Facharzt für Plastische und Ästhetische<br />

Chirurgie – Handchirurgie<br />

Ringparkcenter, Schürerstr. 3,<br />

97080 Würzburg<br />

E-Mail: Dr.Martin.Peter@t-online.de<br />

wirtschaftlich relevante Fälle betrachtet werden. Allein<br />

deshalb muß jeder Arzt massiv protestieren. Aufgabe eines<br />

Arztes ist es, einen Mitmenschen optimal medizinisch zu<br />

behandeln, um ihn <strong>von</strong> seinem Leiden zu befreien. Patienten<br />

sind in den Augen der Ärzte keine Fälle, sondern<br />

leidende Mitbürger, deren richtige und dem wissenschaftlichen<br />

Stand entsprechende Behandlung oberste Aufgabe<br />

ist. Dem Patienten muß weiterhin eine freie wohnortnahe<br />

Arztwahl möglich sein, ohne dass er in anonymen Gesund-


»<br />

heitsfabriken seine Menschenwürde als gewinnbringender<br />

Fall ablegen muß.<br />

Offensichtlich gelingt es den verantwortlichen Politikern<br />

immer wieder, die Berufsgruppe Arzt untereinander und<br />

gegeneinander so zu entzweien, dass das eigentliche Ziel,<br />

nämlich die Bekämpfung einer unsinnigen menschenverachtenden<br />

Gesundheitspolitik, zu leicht in den Hintergrund<br />

tritt. Standesvertreter werden <strong>von</strong> den Fesseln der<br />

Politik gemaßregelt, so dass sie zum Teil ihrer eigentlichen<br />

Aufgabe, nämlich der Vertretung ihrer Berufsgruppe<br />

gegenüber Politik und Gesellschaft, nicht in dem Umfang<br />

<strong>nach</strong>kommen können, wie sie es persönlich gerne täten.<br />

Aufgabe aller Ärzte ist es, im Sinne der ihnen in Obhut<br />

gegebenen Mitbürger, aber auch zur Sicherung der eigenen<br />

Existenz, jegliche staatliche oder sonst wie gesteuerte<br />

Medizin zu unterbinden, die im Sinne einer Planwirtschaft<br />

nur Mangel verwaltet und sich völlig realitätsfern in Regelleistungsvolumina<br />

und Pauschalen ergeht.<br />

Oberstes Gebot ist folglich für alle Ärzte ein kollegialer<br />

und fester Zusammenhalt im Kampf für ein menschenwürdiges<br />

Gesundheitssystem für die Patienten und alle im<br />

Gesundheitswesen Tätigen. Dazu müssen sich alle Ärzte<br />

deutlich Gehör verschaffen, ohne dass eine Gefährdung<br />

des Patienten in Kauf genommen wird. Dies steht völlig<br />

außer Frage. Aktionen der Ärzte, wie Praxisschließungen<br />

aus Protest gegen ein unsinniges und menschenverachtendes<br />

Gesundheitssystem, simulieren mit ihrer Leistungsverknappung<br />

nichts anderes, als was <strong>von</strong> bestimmten<br />

politischen und gesellschaftlichen Kreisen in Zukunft<br />

gewünscht und gefordert wird.<br />

Es muß klipp und klar herausgestellt werden, dass hier<br />

für die Patienten und keinesfalls gegen sie gekämpft wird.<br />

Ein Arzt kann aber Patienten nur angemessen behandeln,<br />

wenn seine wirtschaftlichen Grundlagen, seine Existenz<br />

gesichert sind. Dies betrifft jede Arztgruppe. Individuelle<br />

Verträge mit Krankenkassen bergen hierbei immer<br />

die Gefahr, dass man sich in Abhängigkeiten begibt, die<br />

die Entscheidungsfreiheit des Arztes zuungunsten seines<br />

Patienten begrenzt und ihm jegliche Freiheit nimmt. Folglich<br />

macht eine gemeinsame Standesvertretung, die die<br />

wirtschaftlichen Interessen aller Ärzte wahrnimmt, Sinn.<br />

Aber eine solche Standesvertretung muß solidarisch für<br />

alle Ärzte kämpfen und muß andererseits auch <strong>von</strong> allen<br />

Ärzten gemeinsam unterstützt werden. Missverständnisse<br />

und Kommunikationsprobleme müssen ausgeräumt werden.<br />

Ein zeitnaher und blitzschneller Informationsfluß<br />

unter den Ärzten sollte im Zeitalter <strong>von</strong> Internet und<br />

E-Mail problemlos möglich sein. Wenn Fragen und<br />

Unstimmigkeiten so schnell und präzise geklärt werden<br />

können, ist ein Auseinanderdividieren der Ärzteschaft<br />

nicht mehr möglich, egal welche politischen oder gesellschaftlichen<br />

Kreise an der Zerschlagung einer freien Ärzteschaft<br />

arbeiten. Solidarischer Zusammenhalt aller Ärzte ist<br />

in diesen Zeiten ein unabdingbares Muß.<br />

schwerpunkt<br />

» Mit allen Mitteln ist durchzusetzen, dass in der Medizin<br />

keinerlei Budgetierung der ärztlichen Leistungen mehr<br />

stattfindet. Wenn eine Leistung erbracht wurde, muß diese<br />

im Einzelnen auch angemessen bezahlt werden. Und<br />

auch die zur Leistungserbringung anfallenden Sachkosten,<br />

Anschaffungskosten und Betriebskosten müssen in solche<br />

Berechnungen immer mit einfließen. Man könnte ja einmal<br />

versuchen, der Mineralölindustrie vorzuschlagen, dass<br />

jeder Autofahrer im Quartal 30 Euro bezahlt, dafür aber<br />

so oft tanken kann, wie er möchte, ohne dass irgendwelche<br />

Es muß klipp und klar herausgestellt werden, dass hier für<br />

die Patienten und keinesfalls gegen sie gekämpft wird.<br />

weiteren Kosten anfallen, egal ob er einmal im Quartal seinen<br />

Tank füllt oder zwanzigmal.<br />

Oder wäre es nicht sinnvoll, auch im Rahmen des Umweltschutzes,<br />

jedem Bürger eine Quartalskarte der Deutschen<br />

Bahn für 30 Euro zu verkaufen, mit der er dann ein viertel<br />

Jahr lang beliebig oft herumfahren kann. Ich höre den<br />

Aufschrei der Politiker und der betroffenen Firmen: Die<br />

Produktion, der Vertrieb, die Instandhaltung, das Personal,<br />

die technische Ausstattung, die müssen doch bezahlt<br />

werden… Und die vielen Arbeitsplätze, die dann gefährdet<br />

wären…<br />

Ein niedergelassener Arzt ist nichts anderes als ein kleiner<br />

mittelständischer Betrieb. Auch hier müssen Räume zur<br />

Ausübung des Berufes, Personal und in vielen Facharztgruppen<br />

sündhaft teure Geräte bezahlt werden, vom ständig<br />

anfallenden Verbrauchsmaterial, welches eben nicht<br />

komplett <strong>von</strong> den Krankenkassen bezahlt wird, gar nicht<br />

zu sprechen.<br />

Im am 1. 1. 2009 in Kraft getretenen EBM wird ausdrücklich<br />

Einmalmaterial zur Abdeckung im operativen Bereich<br />

aus dem <strong>von</strong> den Krankenkassen zu erstattenden Verbrauchsmaterialien<br />

ausgeschlossen. Als ob es Sache des<br />

Operateurs ist, für solche hygienisch geforderten teuren<br />

Sachkosten aufzukommen. Natürlich wird nun die Politik<br />

sofort einwenden, dass solche Kosten ja in den Bewertungen<br />

der einzelnen operativen Leistungen eingeflossen<br />

sind. Unerwähnt bleibt dabei aber, dass bereits im Jahre<br />

2000 aus eben solchen Gründen ein einheitlicher Punktwert<br />

<strong>von</strong> 5,11 Cent berechnet wurde, der im Laufe der Jahre<br />

vom Berufsverband der Deutschen Chirurgen <strong>nach</strong> oben<br />

auf über 6 Cent korrigiert wurde, weil alles teurer wird.<br />

Der Punktwert liegt derzeit bei 3,5 Cent. Daß die betriebswirtschaftliche<br />

Kalkulation nicht mehr aufgeht, kann jeder<br />

Bürger mit gesundem Menschenverstand <strong>nach</strong>rechnen.<br />

Wenn bereits im Jahr 2000 ein bereits wesentlicher höherer<br />

Punktwert berechnet wurde, ist es recht und billig, dass<br />

dieser Wert zunächst Maß aller Dinge ist, vom Inflationsausgleich<br />

und den inzwischen deutlich gestiegenen Kosten<br />

für alle Ärzte gar nicht zu reden.<br />

» Man muß deutlich herausstellen, dass bereits seit Jahren<br />

eine Zweiklassenmedizin existiert, die mit dem Gesundheitsfonds<br />

und seinen Folgen nun fest zementiert ist.<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

249


250<br />

schwerpunkt<br />

Auf der einen Seite steht der gesetzlich versicherte Kranke,<br />

zu dessen Behandlung der Arzt Geld mitbringen muß.<br />

Auf der anderen Seite der Privatpatient oder der gesetzlich<br />

Unfallversicherte, dessen Behandlung angemessen vergütet<br />

wird, wenn man <strong>von</strong> den dauernden Versuchen der Privatversicherer<br />

einmal absieht, Ärzte als Abzocker gegenüber<br />

ihren Versicherten anzuprangern. Viele Arztpraxen würden<br />

inzwischen nicht mehr existieren, wenn nicht ständig<br />

eine Quersubvention vom Privatpatienten zum gesetzlich<br />

Versicherten stattfände. Dies muß endlich beendet werden.<br />

Privatversicherte sind nicht dazu da, ein unzulängliches<br />

System zu unterstützen und aufzufangen, welches aus eigener<br />

Kraft schon seit Jahren nicht mehr lebensfähig ist.<br />

Eine Leistung, die nicht bezahlt wird, kann auch nicht<br />

erbracht werden, weil sie ohne jeden Zweifel sonst zum<br />

betriebswirtschaftlichen Selbstmord führt.<br />

Als Schlussfolgerungen bleiben festzuhalten:<br />

» Der Protest aller Ärzte muß konsequent im Sinne der<br />

ihnen anvertrauten Patienten fortgesetzt werden, bis eine<br />

Korrektur des unsinnigen Honorarsystems erfolgt ist, weil<br />

sonst die wirtschaftlichen Grundlagen einer optimalen<br />

Patientenversorgung fehlen, ohne die diese in keiner Weise<br />

mehr gewährleistet werden kann.<br />

» Jeder Zwist der Ärzte untereinander muß im Sinne eines<br />

gemeinsamen Auftretens vermieden werden. Es geht für<br />

alle um die Existenz.<br />

» Allen Politikern und gesellschaftlichen Gruppen, die bereit<br />

sind, im Sinne der Patienten und Ärzte zu handeln, muß<br />

man die Hand zu konstruktiver Arbeit und Unterstützung<br />

reichen.<br />

» Gegner der Freiberuflichkeit der Ärzte muß man gemeinsam<br />

mit den Patienten in ihre Schranken verweisen. Es<br />

geht hier um Menschen, nicht um Fälle und Faktoren planwirtschaftlicher<br />

Sandkastenspiele.<br />

» Der kranke Mitmensch steht im Mittelpunkt ärztlichen<br />

Handelns, aber niemals um den Preis der eigenen Selbstaufgabe<br />

und des wirtschaftlichen Ruins des Arztes.<br />

» Deshalb ist die Forderung <strong>nach</strong> angemessener Vergütung<br />

einer erbrachten Leistung und des dazu notwendigen technischen,<br />

personellen und räumlichen Aufwandes ethisch<br />

nicht verwerflich, sondern unabdingbare Voraussetzung<br />

ärztlicher Tätigkeit in einer Wohlstandsgesellschaft wie der<br />

unseren.<br />

» Inzwischen sind die ersten drei Monate des Jahres 2009<br />

vergangen. Das I. Quartal ist beendet und jeder Arzt kann<br />

in den statistischen Auswertungen seiner Praxissoftware<br />

ablesen, wie viel er nun wohl wirklich verdient hat.<br />

» Mich hat erstaunt, dass der Umsatz im Kassenbereich gar<br />

nicht so dramatisch eingebrochen ist, wie ich es befürchtet<br />

hatte, es ist sogar im Vergleich zum Quartal I/2008 eine<br />

geringe Umsatzsteigerung zu verzeichnen. Aber dies konnte<br />

nur erreicht werden, weil<br />

- mehr operiert wurde, also mehr Leistungen außerhalb<br />

des Regelleistungsvolumens erbracht wurden<br />

- eine akribische Selektion der Patienten in der Sprechstunde<br />

stattgefunden hat, nämlich primär potentiell zu operierende<br />

Patienten zeitnah Termine bekommen haben<br />

- Leistungen, die keinen Verdienst bringen, radikal eingeschränkt<br />

wurden.<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Dieses Vorgehen ist unbefriedigend und im Sinne der Patienten<br />

falsch. Es sichert aber andererseits die Existenz der Praxis.<br />

Denn ohne meine Praxis kann ich meine Patienten auch<br />

nicht weiter auf hohem Facharztniveau behandeln.<br />

Es bleibt dabei: Der Gesundheitsfonds, vor allem die diskriminierende<br />

pauschalierte Vergütung ärztlicher Leistung durch<br />

Regelleistungsvolumina, muß korrigiert werden.<br />

Sollten die dafür Verantwortlichen hier nicht schnell reagieren,<br />

bekommen sie wahrscheinlich spätestens im Herbst ihre<br />

Quittung…, nicht nur <strong>von</strong> uns Ärzten, sondern <strong>von</strong> vielen,<br />

vielen unserer Patienten, wie mir täglich in der Sprechstunde<br />

versichert wird.<br />

Bitte lesen Sie hierzu auch einen Kommentar des <strong>BDC</strong> auf<br />

Seite 252.<br />

Diesen Artikel finden Sie auf <strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.de, Rubrik<br />

News|Politik|Gesundheitsreform<br />

DER <strong>BDC</strong> STEllT VoR<br />

Dr. Jörg-Andreas Rüggeberg<br />

kam 1951 in Düsseldorf zur<br />

Welt. Nach dem Medizinstudium<br />

in Göttingen war<br />

er zunächst in der Kinderchirurgie<br />

bei Prof. Rehbein<br />

und später an der Klinik für<br />

Allgemein- und Gefäßchi-<br />

Dr. Jörg-Andreas Rüggeberg<br />

Vizepräsident des <strong>BDC</strong><br />

rurgie tätig. Seine Facharztausbildung in Chirurgie und<br />

Unfallchirurgie hat er in Bremen abgeschlossen. 1986 gründete<br />

er dort seine eigene Praxis, 1994 wurde daraus eine<br />

Gemeinschaftspraxis mit einem Fachkollegen und inzwischen<br />

betreibt er einen chirurgischen Praxis verbund mit<br />

mehreren Betriebsstätten.<br />

Seit Mitte 2006 ist der siebenfache Vater und stolze Großvater<br />

zweier Enkel Vizepräsident des <strong>BDC</strong>. Die Wahl in diese<br />

Position folgte einer langjährigen Periode als Referatsleiter<br />

der niedergelassenen Chirurgen des <strong>BDC</strong>.<br />

Schwerpunktmäßig kümmert er sich noch immer um die<br />

Belange unserer niedergelassenen Mitglieder und engagiert<br />

sich für sie in Gremien, in der Öffentlichkeit und in<br />

der Politik.<br />

Er scheut dabei keinen Konflikt und nimmt kein Blatt vor<br />

den Mund berufspolitische Interessen zu vertreten.<br />

Seit 1999 ist er außerdem noch Präsident des Bundesverbandes<br />

für Ambulantes operieren, und er war <strong>von</strong> 1999<br />

bis 2009 Präsident der Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände<br />

(GFB).<br />

In seiner knappen Freizeit kümmert er sich um seine<br />

Kinder, eine kleine Herde <strong>von</strong> Ziegen und Schafen, einen<br />

Esel, ein Pferd, um Kaninchen und um seinen Fischteich<br />

mit Karpfen und Hechten.


N. Pszolla<br />

Gesundheitsfonds: Die Hypo-Real-Estate<br />

des Gesundheitswesens!<br />

Zum allgemeinen Verständnis hier ein paar Einblicke in ärztliche<br />

Vergütungen. Egal wie oft ein Patient im Quartal in die<br />

Praxis kommt, der Orthopäde bekommt für diesen Patienten<br />

28 Euro, der Urologe 27 Euro, der Augenarzt 20 Euro und der<br />

Gynäkologe beispielsweise 15 Euro. Selbst bei nur einem einzigen<br />

Besuch, wäre damit die geleistete Arbeit unzureichend<br />

vergüten. Alle <strong>nach</strong>folgenden Besuche innerhalb <strong>von</strong> drei<br />

Monaten sind <strong>nach</strong> Gesetzgebung nun aber kostenlos. Bei solch<br />

einem Lohndumping, wäre jeder Handwerker umgehend<br />

auf der Straße und im Streik. Auch Hausärzte kommen <strong>von</strong> 45<br />

auf 41 Euro und hätten nun, wie viele andere 30 bis 50 Prozent<br />

Einnahmeverluste, wenn nicht die AOK ‚großzügig‘ über einen<br />

Hausärztevertrag Zusatzleistungen, sprich sonst unbezahlt bleibende<br />

Leistungen, vergüten würde. Diese ‚Großzügigkeit‘, dass<br />

Behandlungen auch bezahlt werden, gibt es selbstredend nicht<br />

umsonst. AOK-abhängige Ärzte müssen sich hierfür durchaus<br />

in gewisser Weise dankbar erweisen.<br />

Der Gesundheitsfonds verteilt Gelder für 80 verschiedene<br />

chronische Erkrankungen. Diese Erkrankungen, müssen allerdings<br />

vom Arzt für die Kassen dokumentiert werden. Nur so<br />

können die Kassen das Geld aus dem Gesundheitsfonds abgrei-<br />

schwerpunkt 251<br />

Dr. med. Nina Pszolla<br />

Chirurgin/ Unfallchirurgin<br />

E-Mail: nina.pszolla@t-online.de<br />

fen. Dieses Dokumentieren, erfolgt mit Zahleneingaben und<br />

heißt Kodieren. Eine Schulfreundin und Hausärztin berichtete<br />

mir, dass sie heute nur deshalb noch überleben kann, weil ihr<br />

die AOK außerhalb der wahnwitzig niedrigen Pauschalen, ihre<br />

Behandlungen noch teilweise bezahlt. Dafür hätte die Ärztin<br />

brav die chronischen Erkrankungen, soweit bei ihren AOK Patienten<br />

vorhanden und relevant zum Tragen kamen, dokumentiert.<br />

Am Monatsende aber, kam der Chef der hiesigen AOK<br />

Foto: imagesource.com


252<br />

schwerpunkt<br />

bei ihr persönlich vorbei, und meinte, so ginge das nicht. Sie<br />

müsse mehr chronische Erkrankungen eintragen, denn ohne<br />

Kodierungen <strong>von</strong> Begleit-, Neben- und Zusatzerkrankungen,<br />

fehlt der AOK der Zugriff auf die Gelder des Gesundheitsfonds.<br />

Und da ist mächtig viel zu holen. Der Stern (Nr. 41 vom<br />

02.10.2008) nennt den Fonds „Das Milliardending“. Es geht um<br />

eine Größenordnung <strong>von</strong> 155 Milliarden Euro. So wenden die<br />

AOK und andere, simpelstes BWL-Einmaleins an: minimale<br />

Investition für maximale Rendite. Man gebe dem Arzt ein paar<br />

Almosen für seine tatsächlich geleistete Arbeit, die per Gesetz<br />

nicht mehr vergütet wird, und fordere <strong>von</strong> ihm dafür Kodierungen,<br />

die Millionen bringen. Eine 10-Euro-Kodierung vom<br />

Arzt, kann rund 10.000 Euro bringen. Was ist das? Bestechung,<br />

Korruption, Erpressung? Ein Willkommen im Land des indirekten,<br />

intransparenten Geldtransfers, des Kontrollverlustes<br />

und Milliardenverbrennens?<br />

In jedem Falle stellt der Fonds einen höchst dubiosen Verschiebebahnhof<br />

unserer Beiträge dar. Grundvoraussetzung für<br />

diesen lukrativen Schachzug war das Lohndumping der Ärzte,<br />

denn nur ein leerer Sack kann sich nicht aufrecht halten. Ärzte<br />

kodieren jetzt, was der Patient hergibt. Gleichwohl nur der Blutzucker<br />

gemessen wird, werden neben dem Diabetes, die periphere<br />

Verschlusskrankheit, die Niereninsuffizienz, Neuropathie,<br />

Adipositas und was sonst noch zu finden ist kodiert. Alle<br />

Erkrankungen die zu haben sind, laufen bei der einfachen Blutzuckerbestimmung<br />

über den Ticker, selbst wenn der Patient zu<br />

Hause sitzt und keine weiteren Kosten verursacht. Das Gesetz<br />

will es so. Im Stern hierzu: „Die Kassen interessieren sich für<br />

krank gemachte Menschen“ und „mehr Krankheit bedeutet<br />

mehr Geld aus dem Fonds“ und weist darauf hin, dass schon<br />

der Kulturkritiker Ivan Illich bereits 1979 vor dem „krank<br />

machenden medizinischen Fortschritt“ warnte, weil immer<br />

mehr Gesunde zu Kranken erklärt werden. Mit welcher Diagnose<br />

man am meisten Geld herausholt,<br />

wird Ärzten, in schon zwanghaft<br />

vorgeschriebenen Kursen und Fortbildungen<br />

vermittelt. Mittlerweile<br />

kenne ich keinen einzigen Arzt, der<br />

noch nicht einen Besuch der ortsständigen<br />

AOK-Geldeintreibers<br />

hatte. Das ist beeindruckend! Wir<br />

haben April 2009, Ullas Gesundheitsfonds<br />

ist erst seit Januar 2009<br />

eröffnet und schon stehen die Geldeintreiber<br />

bei allen AOK-abhängigen<br />

Ärzten auf der Matte! Diese<br />

Rund-um-kodierung ist schon<br />

beängstigend. Je kränker der Patient,<br />

desto mehr Geld. Der ursprüngliche<br />

Sinn, dass Kassen und Ärzte<br />

für das Heilen bezahlt werden, ist<br />

damit ad absurdum geführt. Rundum-kodierte<br />

Erkrankungen ohne<br />

relevanten Krankheitswert und Therapiebedarf<br />

bringen Geld. Geld für<br />

die Kassen und Kosten für den Patienten.<br />

Beitragsmehrkosten 2009: knackige<br />

15 Milliarden Euro (Stern Nr.<br />

41). Schmidtsche Sparlogik in Krisenzeiten?<br />

Das kodierte, querkalkulierte<br />

Foto: [M] kati Molin, fotolia.com<br />

der Chirurg bdC 5 · 2009<br />

Abenteuerpacket der Diagnosen, um am<br />

Patienten vorbei Milliarden zu verbrennen?<br />

„Beschriebenes Papier“ das Geld<br />

ohne direkten Leistungsbezug bringt?<br />

Erinnert das nicht an das ruinöse Derivat-Geschäft<br />

unsere Finanzkrise? Kein<br />

realer Bedarf, keine reale Leistung, kein<br />

realäquivalenter Wert und doch gibt’s für<br />

was auch immer Millionen und Milliarden.<br />

Statt „Load the boat“ mit einem ABS-<br />

Portfolio, ein „Load the AOK“ mit einem<br />

Kodierungs-Portfolio virtueller Kranker?<br />

Per Gesetz gibt man lieber Millionen<br />

für Derivatkodierungskalkulationen<br />

an personal aufwendige Verwaltungskonzerne<br />

aus, statt ganz banal und direkt, die ärztlichen<br />

Arbeit am bedürftigen Patienten transparent und adäquat zu<br />

vergüten? Wozu so kompliziert? Lässt man sich hier nicht mit<br />

viel Bohai „virtuell Kranke“ teuer bezahlen und kann sich am<br />

Ende doch vor den realen Schwerkranken drücken? Dient hier<br />

nicht eine realitätsferne Bürokratie, dem Missbrauch, der Veruntreuung,<br />

der Intransparenz und vor allem der Beitragsvernichtung?<br />

Selbst mein Kinderarzt, bei dem chronische Erkrankungen<br />

eher die Ausnahme darstellen, berichtete mir, dass die<br />

Herren der AOK vorstellig wurden. Er schmiss diese jedoch<br />

wieder hinaus und meinte er würde weiterhin kodieren wie er<br />

es für richtig hält und bräuchte hier keine Unterweisung.<br />

Geldvernichtende Banken, geldvernichtende Fonds? Von Realität<br />

und Haftung entkoppelte Konstrukte? Der Gesundheitsfonds,<br />

die Hypo-Real-Estate des Gesundheitswesens? Tja, Ulla<br />

und der Fonds können die 100 Milliarden Euro Kapitalhilfen<br />

der durch Bruckermann und Funke gestrandeten Hypo-Real-<br />

Estate noch locker in die Tasche stecken.<br />

Diesen Artikel finden Sie auf <strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.de, Rubrik<br />

News|Politik|Gesundheitsreform<br />

koMMENtar dEs bdC<br />

Wie sie sicher bemerkt haben werden, sind die beiden<br />

voranstehenden artikel <strong>von</strong> großer Emotionalität<br />

geprägt, die angesichts der gegebenen Umstände mehr<br />

als verständlich ist. Wir haben bewusst auf jegliche<br />

kürzung oder Überarbeitung verzichtet, um erstens die<br />

betroffenheit der autoren nicht zu relativieren und<br />

zweitens aus dem Wunsch heraus, dass sich aufgrund<br />

solcher artikel noch mehr kolleginnen und kollegen<br />

finden, die sich Zorn, angst oder auch Freude <strong>von</strong> der<br />

seele schreiben. Unsere Zeitschrift soll für jede Chirurgin<br />

und jeden Chirurgen ein Forum bieten, eigene Meinungen<br />

zu themen der Zeit zu publizieren. da<strong>von</strong> lebt<br />

eine aktuelle Mitgliederinformation. Nehmen sie sich<br />

also ein beispiel und gestalten sie unsere Zeitschrift<br />

selber aktiv mit.<br />

dr. J.-a. rüggeberg<br />

Vizepräsident des bdC<br />

Foto: [M] kati Molin, fotolia.com


8<br />

3<br />

G. Enderer-Steinfort<br />

Auf Kriegsfuß mit den<br />

wahren Zahlen?<br />

Mit den Grundbegriffen der Wirtschaft steht ein Großteil der Bevölkerung<br />

auf Kriegsfuß. Nur deshalb ist es möglich, dass essenzielle<br />

Begriffe wie Umsatz, Gewinn und Einkommen ständig miteinander<br />

verwechselt und je <strong>nach</strong> tagespolitischer Stimmungslage für oder<br />

gegen bestimmte Gruppierungen verwendet werden können.<br />

Im Rahmen der Debatte über Diätenerhöhungen<br />

der Abgeordneten oder Gehälter<br />

hochrangiger Manager machte eine<br />

deutsche Tageszeitung Umfragen zur<br />

individuellen Einkommenssituation der<br />

Bevölkerung und forderte zur Diskussion<br />

auf. Eine mittlere Angestellte erklärte<br />

bescheiden, sie sei mit 1.800 Euro netto<br />

pro Monat zufrieden. Das anerkennende<br />

virtuelle Schulterklopfen war geradezu<br />

körperlich zu spüren!<br />

Ein Handwerker bezifferte seinen<br />

monatlichen Umsatz mit etwa 10.000<br />

Euro. Prompt hagelte es Proteste ob<br />

dieses unanständig hohen „Gewinns“!<br />

Sein Nettoeinkommen lag tatsächlich<br />

unter 2.000 Euro im Monat, aber für so<br />

weit reichende Aufklärung war redaktionell<br />

kein Platz vorgesehen.<br />

Die FOCUS-Frage der zweiten Septemberausgabe<br />

2007 lautete: „Die Kassenärzte<br />

fordern <strong>von</strong> den Kassen 30 Prozent<br />

mehr Gehalt. Haben Sie Verständnis<br />

dafür?“ Erwartungsgemäß entschied sich<br />

die – wenn auch nur schlaffe – Mehrheit<br />

der Befragten für ein Nein.<br />

Die Frage hätte lauten müssen: „Die<br />

Kassenärzte fordern ein Umsatzplus <strong>von</strong><br />

30 Prozent, <strong>nach</strong>dem ihre Honorare (=<br />

Umsatz) in den letzten zwei Jahrzehnten<br />

um 50 Prozent reduziert wurden und sie<br />

heute 30 Prozent ihrer Leistungen nicht<br />

bezahlt bekommen. Haben Sie Verständnis<br />

dafür?“ Das Ergebnis hätte<br />

zweifellos anders ausgesehen.<br />

Statt der Fakten dominieren<br />

die Emotionen<br />

In Deutschland geht gegenwärtig<br />

jede Forderung <strong>nach</strong><br />

begrifflicher Exaktheit ins Leere,<br />

weil der emotionsgeladenen Debatte um<br />

den inflationär gebrauchten Begriff „soziale<br />

Gerechtigkeit“ (was immer das genau<br />

sein mag) ein Stellenwert eingeräumt<br />

wird, der jede Bemühung um pragmatischen<br />

Umgang mit Zahlen glatt an die<br />

Wand fegt.<br />

Einem gestandenen Unternehmer oder<br />

erfolgreichen Freiberufler mag die öffentliche<br />

Ignoranz gegenüber primitivsten<br />

betriebswirtschaftlichen Prinzipien<br />

nur ein müdes Lächeln entlocken. Leider<br />

wird aber durch ständiges Verwechseln<br />

<strong>von</strong> Brutto und Netto eine zunehmend<br />

feindselige Atmosphäre gegen jede<br />

Art der Selbstständigkeit schleichend<br />

gebahnt.<br />

Ein solcher Stimmungsumschwung<br />

ist geeignet, die letzten kreativen und<br />

mutigen Impulse auch der wirklich<br />

Motivierten im Keim zu ersticken. Es<br />

gibt zwar nicht genügend Stellen, aber<br />

selbstständig soll auch niemand sein, so<br />

scheint es jedenfalls. Lieber sollen die<br />

Menschen möglichst hohe Ansprüche<br />

an den Staat stellen, um der allgemeinen<br />

Abgabenlast die Legitimationsgrundlage<br />

nicht zu entziehen.<br />

Mit abhängigen, ängstlichen und<br />

ansprüchlichen Menschen kann man aber<br />

keinen wirklichen Staat im ursprünglichen<br />

Sinn des Wortes machen.<br />

Daher reicht die Süffisanz als Reaktion<br />

derjenigen, die diese Entwicklung sehen<br />

könnten, nicht aus. Hier ist aktive Information<br />

angesagt.<br />

Wie hoch sind die Kosten für ein Nettogehalt<br />

<strong>von</strong> 1.800 Euro tatsächlich?<br />

Die bescheidene Angestellte mit ihrem<br />

Netto gehalt <strong>von</strong> 1.800 Euro muss zur<br />

schwerpunkt<br />

Kenntnis nehmen, dass sie ihren Arbeitgeber<br />

rund 60.000 Euro im Jahr kostet<br />

(Anmerkung: Bei Steuerklasse I Gesamtkosten<br />

49.000 Euro, bei Steuerklasse V<br />

68.000 Euro pro Jahr). Dafür muss sie 10,5<br />

Monate zur Verfügung stehen, im Krankheitsfall<br />

nur 9 Monate. Während ihrer tatsächlichen<br />

Arbeitszeit kostet sie also zwischen<br />

5.000 und mehr als 6.000 Euro pro<br />

Monat.<br />

Dass bei ihr nur 1.800 Euro pro Monat<br />

ankommen, ist nicht das Problem ihres<br />

Brötchengebers, sondern das Ergebnis<br />

einer Politik, die normale Arbeitnehmer<br />

nahezu ausplündert, um mehr als die Hälfte<br />

der Bevölkerung ungestraft berenten zu<br />

können. Auch dies wird in den Medien niemals<br />

restlos beleuchtet, was konsequenterweise<br />

zur Unterbelichtung führt.<br />

Zahlenignoranz nur in der Durchschnittsbevölkerung?<br />

Verfolgt man die Berichterstattung in<br />

der ärztlichen Standespresse, so stößt<br />

man auf ähnlich ignorante Verlautbarungen.<br />

Von Arztlohn ist da die Rede,<br />

wo eigentlich der vermeintliche Gewinn<br />

<strong>nach</strong> Abzug eines bundeseinheitlichen (!)<br />

Kostensockels gemeint ist. Vom Gewinn<br />

sind aber Steuern, Vorsorgeaufwendungen<br />

und Re-Investitionen abzuzie-<br />

AUtor<br />

Dr. Gerda Enderer-Steinfort<br />

Fachärztin für Gynekologie<br />

Dürener Straße 245 a<br />

50931 Köln<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

253


8<br />

254<br />

2<br />

schwerpunkt<br />

hen, während der Lohn im allgemeinen<br />

Sprachgebrauch die<br />

Summe ist, die früher in der<br />

Lohntüte steckte.<br />

Nichtsdestotrotz wird aber<br />

dieser kalkulatorische „Arztlohn“<br />

(= Bruttogewinn) publikumswirksam<br />

in Beziehung gesetzt zum Durchschnittseinkommen<br />

des Volkes. Selbstredend<br />

ergibt sich hier eine stolze Diskrepanz,<br />

die <strong>von</strong> Durchschnittsjournalisten<br />

begierig ausgeschlachtet wird.<br />

Situation des Freiberuflers<br />

Dass Freiberufler mit völlig anderen Zahlen<br />

operieren müssen, um zu dem gleichen<br />

Netto-Ergebnis zu kommen wie ein<br />

gut bezahlter akademischer Angestellter,<br />

ist eine Erkenntnis, die offensichtlich die<br />

publizistische Denkfähigkeit komplett<br />

überfordert.<br />

Ein Freiberufler lebt mit anderen<br />

Risiken als ein Festangestellter. Im Fall<br />

einer Insolvenz haftet er mit seinem Vermögen.<br />

Ihm sind daher im Gegenzug<br />

Zeiten hoher Gewinne selbstverständlich<br />

zuzubilligen und ausdrücklich zu<br />

gönnen. Solche Zeiten haben deutsche<br />

Ärzte vor etwa zwanzig Jahren durchlebt<br />

und genossen. Heute kann <strong>von</strong> hohen<br />

Gewinnen keine Rede mehr sein, jedenfalls<br />

nicht in der normalen Praxis.<br />

Situation des freiberuflichen Kassenarztes<br />

Der deutsche Kassenarzt arbeitet zur<br />

Zeit 50 Stunden pro Woche in seiner<br />

vertragsärztlichen Sprechstunde. Hierfür<br />

werden ihm <strong>nach</strong> EBM-Kalkulation<br />

etwa 100.000 Euro an Honorar (und<br />

nicht Lohn) in Aussicht gestellt, die angesichts<br />

der tatsächlichen Kosten einer gut<br />

gerüsteten Praxis vielerorts nicht erreicht<br />

werden. Hier sind eher 70.000 bis 80.000<br />

Euro als Gewinn vor Steuern zu veranschlagen.<br />

Nach Abzug <strong>von</strong> Steuern und<br />

Vorsorgeaufwendungen (Ärzteversorgung,<br />

Krankenversicherung) verbleibt<br />

das stolze Netto-Entgelt <strong>von</strong> knapp 2.500<br />

Euro pro Monat, das geringfügig über<br />

dem ehemaligen Sozialhilfesatz einer<br />

vierköpfigen Familie in Köln liegt.<br />

Diese Zahlen gelangen kaum<br />

in das Bewusstsein, weil der<br />

quantitative Blick für ökonomische<br />

Zusammenhänge<br />

systematisch vernebelt wird<br />

und die Ärzte als politische<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong><br />

5<br />

Gruppierung für eine pragmatische Aufklärung<br />

in dieser Thematik nicht geeignet<br />

sind. Der Faktor Schuld im Hinblick auf<br />

den Konflikt Ethik versus Finanzen lastet<br />

zu schwer auf ihnen.<br />

Freiberufliche Ärzte klotzen ran, bis<br />

sich das Burnout-Syndrom oder die<br />

große Wut einstellt. Im ersten Fall verschwinden<br />

sie geräuschlos <strong>von</strong> der Bühne.<br />

Die Wut hingegen verführt sie zu<br />

Transparenten mit der Aufforderung<br />

„Operiert Euch doch selbst!“ oder „Achtung<br />

Kassenpatient – nicht reanimieren!“<br />

und stellt sie damit – politisch hochwillkommen<br />

– in die Brutalo-Ecke unter<br />

Verlust auch ihrer letzten Fans. Weder<br />

Kollaps noch Wut ändern irgendetwas<br />

an den Zahlen.<br />

Aufklärung heißt: Klarstellen<br />

Wer die laufende Diskussion um die<br />

Erhöhung der Erbschaftssteuer verfolgt,<br />

stellt fest, dass hier in erster Linie der<br />

Missbilligung des „leistungslosen Zugewinns“<br />

höchste Aufmerksamkeit gewidmet<br />

wird. Eine solche Renaissance für die<br />

Anerkennung <strong>von</strong> Leistung stellt geradezu<br />

eine argumentative Steilvorlage für die<br />

Belange der ärztlichen Freiberufler dar,<br />

denn leistungslos wird niemand unsere<br />

Arbeit nennen wollen.<br />

Für Gynäkologen, die nicht gerade<br />

unter Zuhilfenahme <strong>von</strong> kostenlos arbeitenden<br />

Familienangehörigen in einer<br />

abgezahlten Immobilie mit einem Uralt-<br />

Ultraschallgerät arbeiten, stellt sich die<br />

Kostensituation wie folgt dar: Die gut<br />

ausgestattete gynäkologische Praxis<br />

mit 120 bis 150 Quadratmetern,<br />

zwei bis drei Mitarbeiterinnen,<br />

einer<br />

halbwegs vernünftigen<br />

Geräteausstattung, gesetzeskonformen<br />

Hygiene- und QM-Bemühungen<br />

sowie den vielen unauffälligen<br />

Nebenkosten verschlingt pro<br />

Monat 20.000 Euro. Wer es nicht<br />

glaubt, soll <strong>nach</strong>rechnen. Wir rechnen<br />

mit durchschnittlich zwanzig<br />

Arbeitstagen pro Monat. Also<br />

kostet ein Tag 1.000 Euro.<br />

Unter der hochoptimistischen<br />

Annahme, dass pro Patient ein<br />

Umsatz <strong>von</strong> 50 Euro erwirtschaftet<br />

werden kann, sind mindestens<br />

zwanzig<br />

Patienten zur reinen<br />

Kostendeckung<br />

erforderlich. Wer sei-<br />

Foto: FREYA-Fotolia.com<br />

1 8<br />

3<br />

8<br />

1<br />

nen Beruf ernst nimmt, ist da<strong>nach</strong> schon<br />

einigermaßen ausgelaugt und erledigt,<br />

vielleicht nicht mit 35, aber ganz sicher<br />

mit 45 oder 55 Jahren. Jeder Lehrer,<br />

der am Elternsprechtag 15 bis 20 ernste<br />

Gespräche mit Erziehungsberechtigten<br />

zu führen hat, weiß, wo<strong>von</strong> hier die Rede<br />

ist. Glücklicherweise kommen Pädagogen<br />

nur zwei Mal pro Jahr in den Genuss solcher<br />

Mammutprogramme. Ein Arzt hingegen<br />

durchläuft sie täglich und darf erst<br />

ab dem 21. Fall für sich selbst sorgen.<br />

Das ist kein simpler Missstand mehr,<br />

sondern ein bodenloser Skandal! Er perpetuiert<br />

sich ungestört, weil alle Ärzte<br />

die wahren Zahlen während der Zeit<br />

ihrer größten Schaffenskraft permanent<br />

ignorieren, verleugnen oder bagatellisieren.<br />

Sie finanzieren ihre Re-Investitionen<br />

mit immer neuen Krediten<br />

und begreifen frühestens mit<br />

50 Jahren, dass hier etwas<br />

schief gelaufen ist.<br />

Die realen Zahlen sind<br />

immer gleich<br />

Es gibt keinen einzigen <strong>nach</strong>vollziehbaren<br />

Grund, bei der Kalkulation <strong>von</strong><br />

Arzthonoraren gerade im Bereich des<br />

Sozialtarifs mehr als acht Stunden Patientenversorgung<br />

pro Tag zu veranschlagen.<br />

Notdienste, Fortbildung und QM<br />

kommen ja noch hinzu.<br />

Wir gehen also <strong>von</strong> der legitimen Forderung<br />

aus, den Kassenpatienten nicht<br />

etwa zehn, sondern maximal acht Stunden<br />

an Präsenz zu schulden! Der Tag<br />

hat 24 Stunden. Da<strong>von</strong> möchten<br />

wir acht Stunden<br />

für unseren Schönheitsschlaf<br />

reservieren sowie<br />

vier Stunden für Essen, An- und<br />

Umziehen sowie Körperpflege. Weitere<br />

vier Stunden benötigen wir<br />

für die Erholung im Wachzustand<br />

(Familie, Sport, Lesen…) oder für<br />

die privatärztliche Arbeit, je <strong>nach</strong><br />

Schaffenskraft.<br />

Während der Kassen-Sprechstunde<br />

<strong>von</strong> acht Stunden also entfällt<br />

nahezu ein Drittel der Zeit auf Vor-<br />

und Nachbereitung sowie Dokumentation<br />

und Bürokratie. Also<br />

kann der Mehrwert nur in fünf bis<br />

sechs Stunden erwirtschaftet werden.<br />

Damit kostet die Praxisstunde<br />

etwa 200 Euro ohne Arzthonorar.<br />

Dieser Wert kann unter Zuhilfenahme<br />

der gängigen DATEV- Sta-<br />

8<br />

1<br />

31<br />

8


3<br />

4<br />

8<br />

tistiken jederzeit plausibel <strong>nach</strong>gewiesen<br />

und -vollzogen werden. Die <strong>von</strong> Kassen<br />

und KBV ermittelten 80 Euro pro Stunde<br />

sind unrealistisch und eine einzige<br />

Zumutung. Dieser Wert ist geeignet, die<br />

Medizin abzuschaffen.<br />

Wenn ein Arzt an einem Patienten<br />

<strong>nach</strong> Abzug seiner eigenen Kosten und<br />

seiner Steuern im Rahmen einer halbstündigen<br />

Konsultation einschließlich<br />

Beratung, Anamnese, Untersuchung<br />

und Präsenzlabor wenigstens 100 Euro<br />

verdienen möchte, dann halten die Patienten<br />

dies für angemessen und gerecht.<br />

Wir haben unsere Patienten hierzu ausdrücklich<br />

befragt.<br />

Unter Verzicht auf die sattsam bekannte<br />

Massen- und Abfertigungsmedizin,<br />

die ja niemand offiziell wünscht, wären<br />

also im Halbstundentakt Liquidationen<br />

<strong>von</strong> etwa 300 Euro die ganz normale<br />

Konsequenz, aus welchen Positionen<br />

auch immer sie sich zusammensetzen<br />

mögen. (Kosten pro 30 Minuten 100<br />

Euro, Arzthonorar 200 Euro brutto).<br />

Und genau diese Höhe ist überall<br />

in Deutschland dort üblich, wo eine<br />

gut geführte Praxis ihre Patienten <strong>von</strong><br />

Anfang an mit ihren Regeln vertraut<br />

macht und ihren Patienten anheim stellt,<br />

diese zu akzeptieren oder auch nicht.<br />

Alle anderen Praxen gehen den Weg in<br />

den Kollaps oder die destruktive Wut.<br />

Es ist erforderlich, den Unterschied zwischen<br />

Brutto und Netto zu kennen und<br />

zu benennen und sich an dem infantilen<br />

und naiven Umgang mit ökonomischen<br />

Fakten nicht zu beteiligen. Er ist lächerlich<br />

und lebensgefährlich.<br />

Quelle: Nachdruck aus FRAUENARZT 49<br />

(2008), Nr 7, Seite 590 – 592.<br />

Mit freundlicher Genehmigung des Berufsverbandes<br />

der Frauenärzte e.V, und der<br />

Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe e.V.<br />

Diesen Artikel finden Sie auch bei<br />

<strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.de, Rubrik<br />

News|Politik|Gesundheitsreform<br />

7<br />

2 5<br />

UMFrAGEErGEBNiS<br />

schwerpunkt<br />

Qualitätssicherung <strong>nach</strong> §17a röV<br />

An dieser Stelle möchten wir Sie darauf hinweisen, dass Sie auf unserer Webseite<br />

die rechercheergebnisse einer Umfrage finden, die wir im letzten Jahr bei den<br />

Landesärztekammern und zuständigen Stellen durchgeführt haben.<br />

Wir haben allen Landesärztekammern folgende Fragen gestellt:<br />

D<br />

D<br />

D<br />

D<br />

Wer führt die Qualitätssicherung durch? ( Kammer, KV, TÜV etc.)<br />

In welchem Umfang wird geprüft? ( letzte Abnahmeprüfung TÜV o.<br />

Dekra, welche Konstanzprüfungen, wie viele Röntgenaufnahmen,<br />

welche Organe, Arbeitsanweisungen, rechtfertigende Indikation etc.)<br />

Wie sind die Prüfintervalle?<br />

Wie hoch sind die Prüfgebühren?<br />

Sie finden die Ergebnisse der Recherche unter www.bdc.de,<br />

Rubrik Themen|Berufsalltag|Röntgen<br />

Kontakt: mail@bdc.de<br />

DEr <strong>BDC</strong> StELLt Vor<br />

Seit 1998 ist Dr. Peter<br />

Kalbe Landesvorsitzender<br />

des <strong>BDC</strong> Niedersachsen und<br />

seit 2007 auch referatsleiter<br />

für unsere niedergelassenen<br />

Chirurgen. Der 53-jährige<br />

ist seit über 20 Jahren niedergelassen<br />

und betreibt<br />

eine Gemeinschaftspraxis<br />

Dr. Peter Kalbe<br />

referatsleiter Niedergelassene<br />

für Unfallchirurgie, orthopädie und Sportmedizin im niedersächsischen<br />

rinteln.<br />

Während seines Medizinstudiums entschied sich Dr. Kalbe,<br />

seinem Vater <strong>nach</strong>zufolgen und Chirurg zu werden. Die<br />

Unfallchirurgie faszinierte ihn sehr und er engagierte sich<br />

vor allem in der Notfallmedizin und der Unfallforschung.<br />

Seine Weiterbildung absolvierte er im Zentrum Chirurgie<br />

der Medizinischen Hochschule Hannover bei Prof. tscherne,<br />

Prof. Borst und Prof. Pichlmayr. Nach der Facharztprüfung<br />

für Chirurgie 1986 und dem Schwerpunkt Unfallchirurgie<br />

folgte 1987 noch eine zusätzliche Weiterbildung in der Klinik<br />

für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie des Friederikenstiftes<br />

Hannover bei Dr. Gadzaly.<br />

Neben seinen Aktivitäten im <strong>BDC</strong> ist Dr. Kalbe ehrenamtlich<br />

vor allem in den wissenschaftlichen Fachgesellschaften<br />

für orthopädie und Unfallchirurgie tätig.<br />

Für seine drei Kinder hätte er gerne mehr Zeit gehabt,<br />

aber sie haben es ihm nicht übel genommen. Der älteste<br />

Sohn tritt sogar in die Fußstapfen <strong>von</strong> Großvater und Vater<br />

und studiert Medizin.<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong><br />

255


256<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

J. Ansorg<br />

Erfolg in der chirurgischen Praxis<br />

Neue E-Learning-Kurse unterstützen Chirurgen und Orthopäden<br />

bei der Steigerung der Wirtschaftlichkeit ihrer Praxis<br />

Kaum ein Arzt hatte in seiner Ausbildung das Fach Betriebswirtschaft auf dem Lehrplan. Auch im Arbeitsalltag<br />

fehlt Chirurgen oder Orthopäden die notwendige Zeit zum Studium umfangreicher BWL-Lehrbücher. Um aber dem<br />

steigenden Kostendruck erfolgreich begegnen zu können, ist es heute für niedergelassene Ärzte unabdingbar,<br />

sich mit den Grundlagen des ökonomischen Praxismanagements vertraut zu machen.<br />

In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass wirtschaftliches<br />

Denken und Handeln im Arbeitsalltag zu kurz kommt. Das<br />

betrifft junge genauso wie gestandene Kollegen.<br />

Um diese Wissenslücke zu schließen, steht ab Mai 2009 die<br />

E-Learning-Kursreihe „Erfolg in der chirurgischen Praxis“ im<br />

[eCME-Center], der Online-Fortbildungsplattform für Chirurgen,<br />

zur Verfügung. Anders als bestehende Fortbildungs-<br />

Angebote ist „Erfolg in der chirurgischen Praxis“ kein BWL-<br />

Fernstudium, das neben dem Praxisalltag absolviert werden<br />

muss. Die E-Learning-Kurse sind intuitiv und flexibel zu bedienen.<br />

Sie selbst bestimmen, wann und wie lange Sie mit dem<br />

Programm arbeiten.<br />

Das online bereitgestellte Wissen wird bei Bedarf schnell<br />

aktualisiert, so bleiben Sie stets auf dem neuesten Stand. Das<br />

Programm bietet praktische Hilfestellungen zur wirtschaftlichen<br />

Optimierung Ihrer eigenen Praxis. Dazu stehen eine<br />

Vielzahl <strong>von</strong> Checklisten, Tools und Übungen zur Verfügung,<br />

die auf die chirurgische Praxis abgestimmt sind.<br />

Passende Inhalte für Ihre berufliche Situation<br />

„Erfolg in der chirurgischen Praxis“ stellt individuelle Inhalte<br />

für Praxisgründer, niedergelassene Ärzte und Praxisabgeber<br />

zur Verfügung. Die Kurse legen dabei jeweils Schwerpunkt auf<br />

Einflussfaktoren, Prozesse und Strategien.<br />

Alle für den Praxiserfolg wesentlichen betriebswirtschaftlichen<br />

Inhalte werden abgedeckt. Dabei wird immer der Bezug<br />

zum Praxisalltag hergestellt. Die Inhalte führen Sie an das<br />

prozesshafte Denken heran und folgen dabei vier grundsätzlichen<br />

betriebswirtschaftlichen Schritten: analysieren – planen<br />

– durchführen – kontrollieren.<br />

Dr. Jörg Ansorg<br />

Hauptgeschäftsführer Berufsverband<br />

der Deutschen Chirurgen<br />

Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin<br />

E-Mail: mail@bdc.de<br />

geber profitieren <strong>von</strong> wertvollen Tipps, wie die Praxisabgabe<br />

reibungslos über die Bühne geht und eine faire Praxisbewertung<br />

realisiert werden kann.<br />

Prozesse in der Praxis<br />

In diesem Kursteil werden Personalführung, Praxisorganisation<br />

und Marketing betrachtet. Insbesondere mit dem Gesundheitsfonds<br />

verändert sich die Stellung der Arztpraxis, der Wett-<br />

Einflussfaktoren in der Praxis<br />

Dieses Thema beleuchtet betriebswirtschaftliche Bereiche, die<br />

neben dem medizinischen Leistungsspektrum eine bedeutende<br />

Rolle spielen. Dabei handelt es sich beispielsweise um die<br />

Kosten, Investitionen, Patientenstruktur oder der Betriebsform<br />

einer Praxis.<br />

Für Praxisgründer werden weiterhin nützliche Hinweise zur<br />

Beurteilung der persönlichen Voraussetzungen gegeben, die<br />

eine wichtige Rolle bei der Praxisgründung spielen. Praxisab- An wirtschaftlichem Know-how kommen auch Ärzte nicht vorbei<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009


inFOBOx 1<br />

inFOBOx 2<br />

So trainiert Sie „Erfolg in der<br />

chirurgischen Praxis“:<br />

D<br />

D<br />

D<br />

D<br />

Flexibles Online-Lernprogramm: Grundlagen<br />

der wirtschaftlichen Praxisführung mit engem<br />

Bezug zu Ihrem Arbeitsalltag<br />

Praxisorientierte Arbeitshilfen: Kalkulatoren,<br />

Excel-Vorlagen, Checklisten<br />

Separate Kurse für Praxisgründer, Praxisbetreiber<br />

und Praxisabgeber.<br />

12 Monate lang freier Zugang zum Online-<br />

Lernprogramm, so oft, so lange und wann<br />

immer Sie wollen<br />

Jetzt buchen im [eCME-Center]<br />

Die Kurse zu „Erfolg in der chirurgischen Praxis“ finden<br />

Sie im [eCME-Center], der Online-Fortbildungsplattform<br />

für Chirurgen. In der Kursübersicht sind<br />

sie unter „Gesundheitsökonomie/Praxismanagement“<br />

zu finden.<br />

Preise für einzelne Kursmodule:<br />

D Kurs „Einflussfaktoren in der chirurgischen<br />

Praxis“: 79 EURO<br />

D Kurs „Prozesse in der chirurgischen Praxis“:<br />

89 EURO<br />

D Kurs „Strategien“: 59 EURO<br />

Preise für Gesamtpakete:<br />

D Paket für Praxisgründer: 199 EURO<br />

D Paket für Niedergelassene: 199 EURO<br />

D Paket für Praxisabgeber: 149 EURO<br />

„Erfolg in der chirurgischen Praxis“ steht Ihnen ab Mai 2009 im [eCME-<br />

Center], der Online-Fortbildungsplattform für Chirurgen, zur Verfügung.<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

bewerb nimmt zu. Daher werden diese Themen<br />

zukünftig eine große Rolle im Alltag einer Praxis<br />

spielen.<br />

Für Praxisgründer finden sich hier zusätzlich Hinweise<br />

zum Praxisübernahmevertrag, zu Mietverträgen<br />

und anderen wichtigen Informationen zur<br />

Praxisgründung.<br />

Praxisabgeber erfahren die wichtigsten Punkte,<br />

die sie beim Praxisverkauf beachten müssen wie<br />

beispielsweise Praxisbewertung, Anlagespiegel oder<br />

Goodwill.<br />

Strategien in der Praxis<br />

In diesem Kursteil werden die unterschiedlichen<br />

Wege aufgezeigt, die Sie in und mit Ihrer Praxis<br />

gehen können. Was kann Ihre persönliche Strategie<br />

sein, welches Ziel verfolgen Sie kurz-, mittel- und<br />

langfristig und wie können Sie Ihre persönlichen<br />

Ziele mit denen der Praxis verknüpfen?<br />

Zeitlich flexibel fortbilden: Online-Zugang für<br />

ein Jahr<br />

Mit Kenntnis des knappen Zeitbudgets <strong>von</strong> Praxisärzten<br />

wurde „Erfolg in der chirurgischen Praxis“<br />

als flexible Online-Schulung mit modularem Aufbau<br />

konzipiert. Der Wissenserwerb kann in individuellen<br />

Schritten ortsunabhängig und zu jeder<br />

Tageszeit erfolgen.<br />

Besondere Internet-Kenntnisse oder technische<br />

Voraussetzungen sind nicht nötig. Eine CME-Zertifizierung<br />

für „Erfolg in der chirurgischen Praxis“<br />

ist beantragt.<br />

„Erfolg in der chirurgischen Praxis“ wurde vom<br />

<strong>BDC</strong> in Kooperation mit der Fachautorin Dorothy<br />

Mehnert sowie den Kollegen Rüggeberg, Kalbe und<br />

Lorenz als speziell auf die Bedürfnisse <strong>von</strong> niedergelassenen<br />

Chirurgen und Orthopäden zugeschnittenes<br />

Programm konzipiert. Die Realisierung erfolgte<br />

mit freundlicher Unterstützung der Ecclesia Versicherungsdienst<br />

GmbH, dem NAV Wirtschaftsdienst<br />

und der Paul Hartmann AG.<br />

Diesen Artikel finden Sie bei <strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.<br />

de, Rubrik Themen|Fortbildung|Management<br />

Den Kurs selber finden Sie im [eCME-Center] unter<br />

www.ecme-center.org, Rubrik Gesundheitsökonomie|<br />

Praxismanagement|Erfolg in der chirurgischen Praxis.<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

257


Im Kurs „Einflussfaktoren in der Praxis“ werden Grundbegriffe der Betriebswirtschaft<br />

anschaulich und mit starkem Bezug zur täglichen Praxis behandelt.<br />

Der Kurs „Prozesse in der Praxis“ zeigt Ihnen, wie Sie die für den unternehmerischen<br />

Erfolg notwendigen Prozesse (z. B. Marketing, Praxisorganisation oder<br />

Controlling) in der Praxis optimieren können.<br />

Im Kurs „Strategien“ werden Ihnen Strategien und Ziele für Ihr Unternehmen<br />

und für Sie selbst vorgestellt.<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

KOMMEntAr<br />

Das Wolfgang Müller-Osten-Vermächtnis<br />

Stipendium für niedergelassene Chirurgen<br />

Unser verstorbener Ehrenpräsident, Herr Prof. Dr. W.<br />

Müller-Osten, hat dem <strong>BDC</strong> ein Vermächtnis hinterlassen,<br />

aus dem zweimal jährlich Fortbildungsstipendien<br />

für niedergelassene Chirurgen, z.B. an Kliniken,<br />

finanziert werden sollen. Er wollte damit niedergelassenen<br />

Chirurgen die Möglichkeit geben, ihre Kenntnisse<br />

zu vervollkommnen und neuere, innovative<br />

Entwicklungen in der Chirurgie in die tägliche Arbeit<br />

aufzunehmen.<br />

Das Stipendium finanziert die Kosten für An- und<br />

Abreise, Unterbringung vor Ort (max. 150,00 Euro pro<br />

tag), sowie gegebenenfalls die Vertreterhonorare in<br />

der Praxis für zwei Wochen. Bewerben können sich<br />

alle niedergelassenen Chirurgen, die Mitglieder im<br />

<strong>BDC</strong> sind.<br />

Die Bewerbung ist zusammen mit der nennung der<br />

institution, an der hospitiert werden soll, dem Ziel der<br />

Hospitation, dem voraussichtlichen Antritt und der vorgesehenen<br />

Hospitationsdauer an den Berufsverband<br />

der Deutschen Chirurgen zu richten.<br />

<strong>nach</strong> Abschluss ihrer Hospitation veröffentlichen<br />

wir gerne ihren Erfahrungsbericht auf unserer<br />

internetseite www.bdc.de.<br />

Erfahrungsberichte der Stipendiaten finden<br />

Sie auf www.bdc.de unter der Rubrik<br />

Themen|Fortbildung|Müller-Osten-Stiftung<br />

Wolfgang-Müller-Osten-Stiftung<br />

Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin<br />

E-Mail: mail@bdc.de


Foto: openlance – Fotolia.com<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

J. Hager-van der Laan, U. Schlein<br />

Konflikte im Alltag <strong>von</strong> Kliniken, Medizinischen<br />

Versorgungszentren und Praxen:<br />

Wie man sie in Chancen verwandelt und nutzt<br />

Haben Missverständnisse und Interessenskonflikte zu deutlichen Kommunikationsstörungen geführt,<br />

ist die Zusammenarbeit meist <strong>nach</strong>haltig gestört. Oft eskaliert die Situation und führt zu Zerwürfnissen,<br />

juristischen Auseinandersetzungen und/oder Kündigungen. Das ist ärgerlich. Dabei verbergen<br />

sich in jedem Konflikt auch Chancen für konstruktive Veränderungen.<br />

Konflikte sind im Arbeitsalltag<br />

unvermeidlich<br />

Wo Menschen zusammen arbeiten gibt<br />

es Konflikte. Es gibt individuelle Interessenslagen,<br />

Perspektiven und Einschätzungen,<br />

und oft hat jeder noch<br />

ganz eigene, meist unausgesprochene<br />

Ziele. Schlichte Antipathien können<br />

auch zu Konflikten führen, manchmal<br />

aus geringsten Anlässen.<br />

Oft gibt es eine längere Vorgeschichte.<br />

Die Beteiligten haben schon zuvor ihre<br />

Differenzen gespürt, aber Gespräche<br />

darüber gab es nicht, weil es meist schwer<br />

fällt, solche Themen anzusprechen. Die<br />

dazu notwendige Konfrontation ist den<br />

meisten zu unangenehm. Viele ziehen es<br />

deshalb vor, mit dem schwelenden Konflikt<br />

zu leben.<br />

Verschiedene Arten <strong>von</strong> Konflikten<br />

In Krankenhäusern gibt es, wie anderswo<br />

auch, verschiedene Arten <strong>von</strong> Konflikten.<br />

Es gibt Sachkonflikte: Wenn es<br />

beispielsweise um Stellenerweiterungen,<br />

Ausstattung, Bezahlung oder um Pool-<br />

AUtOrEn<br />

zulagen, Privateinnahmen und gutachterliche<br />

Tätigkeiten geht.<br />

Es gibt organisatorisch-strukturelle<br />

Konflikte oder Rollenkonflikte: Wenn<br />

beispielsweise ein Chefarzt sich lediglich<br />

für fachliche Fragen verantwortlich<br />

9 Dr. Ulrike Schlein<br />

Chirurgin, Beraterin und Coach<br />

Am Bahnhof 1, 34537 Bad Wildungen<br />

E-Mail: info@dr-schlein.de<br />

Jens Hager-van der Laan 7<br />

Soziologe, Unternehmensberater und Coach<br />

Schillerstraße 15, 10625 Berlin<br />

E-Mail: van-der-laan@t-online.de<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

259


260<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

fühlt und seine Führungsaufgaben nicht<br />

wahrnimmt. Oder wenn im Alltag nicht<br />

wirklich klar ist, wer für das Beatmungsregime<br />

der Intensivpatienten zuständig<br />

ist.<br />

Und es gibt persönliche bzw. Beziehungskonflikte<br />

in vielfältigen Erscheinungsformen:<br />

Missgunst, üble Nachrede,<br />

Eifersüchteleien, alle Formen des Liebesentzugs;<br />

der Fächerkanon der Konfliktmöglichkeiten<br />

im Feld des Zwischenmenschlichen<br />

ist uns allen vertraut.<br />

Aber in Zeiten <strong>von</strong> strukturellen Veränderungen<br />

im Gesundheitsbereich<br />

mit zunehmender Arbeitsverdichtung<br />

und wachsenden Anforderungen an die<br />

Leistungsträger fehlen oft Zeit und Gelegenheit<br />

für klärende Gespräche. Zudem<br />

wird unterschätzt, wie sehr zwischenmenschliche<br />

Störungen den gemeinsamen<br />

Erfolg gefährden können.<br />

Typische Symptome <strong>von</strong><br />

latenten Konflikten<br />

Störungen im Miteinander sind für<br />

geschulte Beobachter frühzeitig erkennbar:<br />

Kooperationspartner schauen sich<br />

nicht an, sie vermeiden die direkte<br />

Ansprache und reagieren mimisch<br />

abwertend auf Äußerungen des Gegenübers.<br />

Feine, spitze Bemerkungen werden<br />

als „Beziehungs-Stecknadeln“ eingesetzt.<br />

Auffällig ist auch, wenn um kleine Sachverhalte<br />

große Auseinandersetzungen<br />

entstehen. Vielfach geht es dann nicht<br />

mehr in erster Linie um die Sache, die<br />

verhandelt wird, sondern um die Beziehung<br />

zwischen den Streitenden, also um<br />

die Frage, wer <strong>von</strong> beiden der Klügere<br />

ist oder wer <strong>von</strong> beiden sich durchsetzt.<br />

Das Sachthema wird zum Vehikel für ein<br />

Beziehungsthema. Typische Symptome<br />

sind auch Verweigerungen bei kleinen<br />

Anfragen etwa in Bezug auf eine Dienstplanveränderung<br />

oder eine Urlaubsver-<br />

tretung. Die Zahl der kürzeren Arbeitsunfähigkeiten<br />

steigt. Es gibt keine Bereitschaft,<br />

mit kleineren körperlichen Verletzungen<br />

mögliche Arbeiten wie Diktate<br />

oder ähnliches zu erledigen. Der<br />

gelbe Schein wird abgegeben. Die Rückkehrzeiten<br />

sind vage. Der Kontakt wird<br />

vermieden.<br />

Eine chronische Konfliktgeschichte<br />

zeigt sich oft daran, dass ganz harmlose<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Äußerungen bereits zu wahren Ausbrüchen<br />

an Entgegnungen führen. Auch hier<br />

ist die Unverhältnismäßigkeit das Signal,<br />

dass ein schlummernder Konflikt im<br />

Hintergrund schwelt. Von sogenannten<br />

‚kalten‘ Konflikten sprechen wir, wenn<br />

lange Zeit <strong>nach</strong> einer heftigen Auseinandersetzung<br />

immer noch eine atmosphärische<br />

Störung spürbar ist. Ein direkter<br />

Kontakt zwischen den Beteiligten kommt<br />

nicht mehr zustande, die Zusammenarbeit<br />

liegt darnieder. Oft werden auch<br />

minimale Regeln der Höflichkeit nicht<br />

eingehalten.<br />

Rollenkonflikte sind manchmal<br />

schwer zu erkennen.<br />

Wenn es im Arbeitsleben schwierig wird<br />

zwischen zwei Personen, lautet die spontane<br />

Diagnose oft: Die eine oder die<br />

andere oder gar beide sind irgendwie<br />

‚problematische Persönlichkeiten’. Dass<br />

es zwischen denen Konflikte gibt, braucht<br />

einen deshalb nicht zu wundern. Vielen<br />

ist dabei nicht bewusst, dass Konflikte im<br />

beruflichen Umfeld oft deshalb entstehen,<br />

weil sich Menschen in Positionen begegnen,<br />

zwischen denen Konflikte geradezu<br />

unvermeidlich und manchmal gewollt<br />

sind: Vom Verwaltungsleiter beispielsweise<br />

wird erwartet, dass in seiner Klinik<br />

kostengünstig gearbeitet wird. Der Chefarzt<br />

dagegen möchte soviel wie möglich<br />

für das Wohl seiner Patienten tun, was<br />

mit Aufwand an Material und Personal<br />

verbunden ist. Also kann es zwischen<br />

den beiden leicht zum Konflikt kommen.<br />

Sinn des Konfliktes ist, dass beide um die<br />

beste Lösung streiten, nämlich um eine<br />

Balance zwischen Patientenzufriedenheit<br />

und Wirtschaftlichkeit.<br />

Das zu erkennen ist wichtig, wenn<br />

eine Konfliktklärung angestrebt wird.<br />

Denn es geht dann nicht um Persönlichkeitspsychologie<br />

sondern um Interessen-<br />

klärung und insbesondere darum, dass<br />

zwischen den Beteiligten an dem Konflikt<br />

ein sachlicher Kompromiss ausgehandelt<br />

wird. Natürlich spielen bei der Art und<br />

Weise, wie solche Konflikte angegangen<br />

werden, immer auch persönliche Eigenarten<br />

der Beteiligten eine Rolle. Aber<br />

im Focus eines Klärungsversuchs sollte<br />

zunächst der Interessenkonflikt stehen.<br />

Meist kommt man über diesen Weg zu<br />

einer befriedigenden Regelung.<br />

Konfliktmoderation ist eine<br />

wichtige Führungsaufgabe<br />

Wenn heute die allgemeine Anforderung<br />

an Führungskräfte formuliert wird als<br />

die Aufgabe, für ihre Mitarbeiter Bedingungen<br />

zu schaffen, unter denen diese<br />

ihre Aufgaben optimal erfüllen können,<br />

dann geht es dabei nicht nur darum, sie<br />

mit Räumen, Möbeln und Arbeitsgeräten<br />

optimal auszustatten, sondern es geht<br />

auch darum, dass im Zwischenmenschlichen<br />

reine Luft herrscht. Es ist also auch<br />

eine Aufgabe <strong>von</strong> Vorgesetzten, Konflikte<br />

zu erkennen, aufzugreifen und zu ihrer<br />

Lösung beizutragen.<br />

Das ist nicht leicht. Den einen oder<br />

anderen hindert vor allem sein Harmoniebedürfnis.<br />

Einen Konflikt anzusprechen<br />

bedeutet Konfrontation, das aber will<br />

dieser ja gerade nicht. Und deshalb ist er<br />

auch gar nicht daran interessiert, Konfliktsymptome<br />

wahrzunehmen und den<br />

Konflikt dahinter zu erkennen und zu<br />

lokalisieren.<br />

Wie überall so kann sich der Vorgesetzte<br />

auch in diesem Fall die Sache leichter<br />

machen, indem er es im Hinblick auf<br />

die Konfliktklärung zu einer gewissen<br />

Meisterschaft bringt. Das ist möglich.<br />

Schritte einer professionellen<br />

Konfliktklärung<br />

» 1. Um was für einen Konflikt handelt<br />

es sich:<br />

Zuallererst ist es nützlich, sich darüber<br />

Klarheit zu verschaffen, um was<br />

für einen Konflikt es sich handeln<br />

könnte. Denn die Schwierigkeitsgrade<br />

sind je <strong>nach</strong> Konflikt unterschiedlich.<br />

Einen Sachkonflikt zu<br />

behandeln ist im Vergleich zu einem<br />

strukturellen oder Rollenkonflikt<br />

» Es ist also auch eine Aufgabe <strong>von</strong> Vorgesetzten, Konflikte zu<br />

erkennen, aufzugreifen und zu ihrer Lösung beizutragen. «<br />

weniger schwierig und nicht annähernd<br />

so heikel, wie die Klärung und<br />

Lösungsfindung bei einem zwischenmenschlichen<br />

Konflikt. Wer die<br />

Unterscheidung treffen kann, weiß,<br />

dass er es als Konfliktmoderator bei<br />

der Klärung eines Sach- oder Strukturkonflikts<br />

leichter hat als bei einem<br />

zwischenmenschlichen Konflikt.<br />

Und er geht deshalb solche Konflikte


»<br />

»<br />

eher an als einen Konflikt, bei dem eindeutig die zwischenmenschlichen<br />

Probleme im Vordergrund stehen. Im letzten<br />

Fall ist der Vorgesetzte manchmal gut beraten, wenn<br />

er einen Experten hinzuzieht. Bei allen Konflikten geht es<br />

prinzipiell um ein vergleichbares Vorgehen. Immer sind<br />

unterschiedliche Interessen oder Einschätzungen im Spiel.<br />

Und es geht darum, zu ermitteln, in welchem Ausmaß<br />

sich die Kontrahenten in einem Konflikt, die man manchmal<br />

in der Literatur ein wenig hoffnungsvoll als „Konfliktpartner“<br />

bezeichnet, mit ihren Interessen oder Sichtweisen<br />

unbedingt durchsetzen wollen oder vielleicht auch bereit<br />

sind <strong>nach</strong>zugeben. Das jedenfalls ist üblicherweise das<br />

Ziel eines Konfliktklärers, unabhängig da<strong>von</strong>, ob er selbst<br />

Beteiligter oder nur der Moderator im Konflikt ist: Es sollte<br />

ein Kompromiss gefunden werden. Denn wenn das Ergebnis<br />

die Niederlage des einen oder der Triumph des anderen<br />

ist, steht die nächste Konfliktauseinandersetzung bereits<br />

vor der Tür.<br />

2. Was ist das Ziel der Konfliktklärung:<br />

Ein Konfliktmoderator ist gut beraten, wenn er vor der<br />

Konfliktklärung versucht zu ermitteln, um welche Interessen<br />

oder Hauptbeschwerden es jeweils geht und in welchen<br />

Punkten die Kontrahenten eventuell <strong>nach</strong>geben könnten,<br />

ohne das Gesicht zu verlieren. Also: Was für ein Kompromiss<br />

wäre möglich und für beide Kontrahenten verkraftbar?<br />

Der sollte dann das Ziel der Verhandlung sein.<br />

3. Behutsame Steuerung des Konfliktgesprächs:<br />

Der Konfliktmoderator hat die Aufgabe, jedem der Beteiligten<br />

genug Raum zu geben, damit er seine Beschwerde<br />

oder seine Anliegen formulieren kann. Und ebenso wichtig<br />

ist, jedem der Beteiligten das Gefühl zu geben, richtig<br />

verstanden worden zu sein. Das kann geschehen, indem er<br />

selbst „aktiv“ zuhört, das heißt: formuliert, was er verstanden<br />

hat oder den Kontrahenten bittet, zu sagen, was bei<br />

ihm als Hauptbotschaft angekommen ist. Mit seiner behutsamen<br />

Steuerung kann er den Druck erheblich reduzieren,<br />

weil die Kontrahenten den Eindruck gewinnen, dass<br />

sie mit ihren Belangen jeweils ernst genommen werden.<br />

Seine Anwesenheit macht es den Beteiligten leichter, ihre<br />

Anliegen zu formulieren. Er sorgt dafür, dass derjenige, der<br />

mutig genug ist, sich zu äußern, nicht unterbrochen oder<br />

sein Beitrag vorschnell abgewertet wird. Das wechselseitige<br />

Verstehen zwischen den Kontrahenten ist oft ein mühsamer<br />

Prozess. Aber ein gewisser Aufwand lohnt sich hier,<br />

weil sich gegen Ende meist auch Lösungswege abzeichnen.<br />

Auslösende Fragen sind dann: „Was ist möglich?“ oder:<br />

„Womit könnten sie zufrieden sein?“ Oft ist es Aufgabe des<br />

Moderators, die Lösungsvorschläge der Kontrahenten noch<br />

leicht umzuformulieren, damit sie für den jeweils anderen<br />

akzeptierbar werden. Da ist dann manchmal besonderes<br />

Geschick erforderlich.<br />

Das Ergebnis<br />

Ergebnis solcher Gespräche sind oft Vereinbarungen oder Entscheidungen.<br />

Manchmal werden personelle Veränderungen<br />

notwendig; oft reichen aber Absprachen, deren Erfolg <strong>nach</strong> einer<br />

vereinbarten Zeit überprüft werden sollte. Der gesamte Prozess<br />

ist zuweilen aufwendig aber meist effizienter und kostengünstiger<br />

als ein dauerhaft schwelender Konflikt oder gar eine juristische<br />

Auseinandersetzung.<br />

pErSOnALIA<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

Wir haben hier an eine Konfliktklärung zwischen wenigen Personen<br />

gedacht. Das <strong>von</strong> uns dargestellte Vorgehen ist aber ebenso<br />

geeignet für Fälle, in denen beispielsweise ein Konflikt zwischen<br />

Untergruppen eines Teams oder einer Abteilung zu bearbeiten<br />

ist. Das kann in entsprechenden Workshops oder Qualitätszirkeln<br />

geschehen. Allerdings wird es schwierig, wenn die<br />

zuständige Führungskraft gleichzeitig moderieren und die eigenen<br />

Führungsthemen vertreten muss. In solchen Fällen kann<br />

die Zuhilfenahme externer Moderatoren <strong>von</strong> Nutzen sein.<br />

Artikel bei <strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.de, Rubrik<br />

Themen|Fortbildung|Führung<br />

Dr. med. Klaus Bickel ist neuer Chefarzt der Klinik für Allgemein-<br />

und Viszeralchirurgie am St. Georg Klinikum in<br />

Eise<strong>nach</strong>.<br />

Dr. med. Olaf Gühne ist seit Mitte Februar 2009 zweiter<br />

Chefarzt in der Chirurgie am Kreis- und Stadtkrankenhaus<br />

in Witzenhausen.<br />

Dr. med. Roland Hutzschenreuter ist neuer Chefarzt der<br />

Abteilung Allgemein- und Unfallchirurgie an der pleißentalklinik<br />

in Werdau.<br />

Dr. med. Marietta Jansen ist seit kurzem Chefärztin der<br />

neuen Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Albertinen-Krankenhaus<br />

in Hamburg-Schnelsen.<br />

Dr. med. Andreas Klose ist seit 1. April Leiter des Medizinischen<br />

Versorgungszentrums im St. Josef-Krankenhaus<br />

Leverkusen.<br />

Dr. med. Wilhelm Krick ist neuer Chefarzt der Klinik für<br />

Allgemein- und Viszeralchirurgie im St.-Johannes-Hospital<br />

Varel.<br />

Prof. Dr. med. Gerhard Krönung ist seit 1. April 2009 Chefarzt<br />

des neuen Zentrums für Shuntchirurgie an der Stiftung<br />

Deutsche Klinik für Diagnostik GmbH in Wiesbaden.<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Robert Obermaier ist neuer Chefarzt<br />

der Chirurgie am Krankenhaus Weilheim.<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Marcus Spies ist seit Oktober 2008<br />

Chefarzt der neuen Klinik für plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

am Krankenhaus Barmherzige<br />

Brüder in regensburg<br />

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen gratuliert seinen<br />

Mitgliedern zu den Auszeichnungen und Ernennungen.<br />

Prof. Dr. Michael-J. Polonius<br />

präsident des <strong>BDC</strong><br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

261


262<br />

Foto: Irochka - Fotolia.com<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

Hygiene-tipp<br />

Sofortmaßnahmen <strong>nach</strong> HIV-Exposition<br />

Jeder Praxisinhaber ist verpflichtet, Regelungen zum Vorgehen<br />

bei Stich- und Schnittverletzungen zu treffen (u.a. laut<br />

TRBA 250). Besonders problematisch sind Stich- und Schnittverletzungen<br />

bei sicherer oder wahrscheinlicher Kontamination<br />

mit HIV-positivem Material. Möglichst innerhalb<br />

<strong>von</strong> zwei Stunden (mindestens innerhalb 24 Stunden) soll<br />

über eine Postexpositionsprophylaxe entschieden werden,<br />

wobei die Indikation auf Grund der hohen Abbrecherquote<br />

wegen Nebenwirkungen eng gestellt werden sollte. Außerdem<br />

sind gegebenenfalls Resis tenzen zu berücksichtigen.<br />

Folgende Regelungen sollten in etwa im Hygieneplan niedergelegt<br />

werden:<br />

Sofort:<br />

» Fremdmaterial entfernen<br />

» Blutung anregen bei sichtbarer Verletzung<br />

(Dauer 1-2 Minuten)<br />

» Hilfsperson zuziehen<br />

» Desinfektion mit alkoholischen Desinfektionsmitteln,<br />

Dauer 2-4 Minuten. Merke: eine effektive Desinfektion<br />

schmerzt!<br />

Bei Schleimhautkontakt:<br />

» mehrere Minuten spülen<br />

» notfalls mit Wasser<br />

» ansonsten Octenisept oder PVP-Jod (falls sofort verfügbar)<br />

Da<strong>nach</strong>:<br />

» abschätzen der Infektionsgefahr:<br />

» Material?<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

» Menge?<br />

» Verletzungsart?<br />

» Patientenanamnese?<br />

» umgehende Kontaktaufnahme zur nächsten HIV-<br />

Ambulanz (im allgemeinen an einer Universitätsklinik)!<br />

Dort sind oft die Indexpatienten bekannt einschließlich<br />

Virustiter und Resistenzsituation.<br />

Erst da<strong>nach</strong>:<br />

» Beratung über weiteres Vorgehen<br />

» D-Arzt-Verfahren<br />

» Personalarzt<br />

Die Hygiene-Aktion des <strong>BDC</strong> in Kooperation mit der DGKH finden<br />

Sie im Internet unter <strong>BDC</strong>|Online, www.bdc.de, Rubrik<br />

Themen|Berufsalltag|Hygiene<br />

AutorEN<br />

Prof. Dr. med. W. Popp,<br />

Dr. med. K.-D. Zastrow<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Krankenhaushygiene e.V. (DGKH)<br />

Bleibtreustraße 12A, 10623 Berlin<br />

E-Mail: info@dgkh.de


Überprüfung <strong>von</strong> Dampfsterilisatoren<br />

Frage:<br />

Zur Sterilisation der Instrumente und eines Teils<br />

der OP-Abdecktücher verwenden wir die Sterilisatoren<br />

Euroklav 23V-S und Vakuklav 24-B. Über<br />

jeden Sterilisationsvorgang wird ein Protokoll ausgedruckt.<br />

Wir machen täglich den Vakuumtest, wir<br />

überprüfen regelmäßig die Sterilität der Sporenpäckchen.<br />

Außerdem führen wir den Helixtest in dem<br />

Steri durch, in dem Hohlrauminstrumente sterilisiert<br />

werden. Sind noch weitere Tests vorgeschrieben<br />

wie z.B. der Moby Dick Test oder ist unser Vorgehen<br />

ausreichend?<br />

Die Überprüfung des Vakuklav 24-B mit dem die<br />

Hohlrauminstrumente sterilisiert werden, erfolgt<br />

mit dem Helixsystem problemlos. Bei Verwendung<br />

der Helix in dem anderen Steri, in dem normale<br />

Instrumente und Tücher aufbereitet werden, ist der<br />

Helixtest nicht erfolgreich: kein Indikatorumschlag<br />

trotz regelrechten Ablaufs der Sterilisation.<br />

Wie kann ich eine ausreichende und gesetzlich angeforderte<br />

Chargenkontrolle durchführen?<br />

antwort:<br />

Dampfsterilisatoren werden in Groß- und Kleinsterilisatoren<br />

eingeteilt. Kleinsterilisatoren haben<br />

eine Kammergröße mit einem Volumen unter 54<br />

Litern, dies entspricht 1 Sterilisationseinheit (1 STE<br />

= 30 x 30 x 60cm). Kleinsterilisatoren werden <strong>nach</strong><br />

der Europäischen Norm EN 13060 in 3 Klassen eingeteilt:<br />

Klasse N, S und B. Die Klasse N entspricht<br />

dem einfachen Funktionsprinzip einer Dampf-<br />

durchströmung der Kammer (Gravitationsverfahren).<br />

Mit diesem Verfahren können massive Instrumente<br />

(Schere, Pinzette etc.) unverpackt sterilisiert<br />

werden. Mit einem Klasse S-Sterilisator können<br />

verpackte Instrumente, poröse Güter (Wäsche)<br />

und einige / wenige Hohlkörper sterilisiert werden.<br />

Um die Innenflächen <strong>von</strong> Hohlkörperinstrumenten<br />

z.B. eines Arthroskops zu sterilisieren, benötigt man<br />

einen Klasse B-Sterilisator. Diese Geräte erzeugen<br />

vor dem eigentlichen Sterilisationsprozess ein mehrfach<br />

fraktioniertes Vakuum, so dass auch die Innenflächen<br />

eines Hohlkörpers mit heißem Wasserdampf<br />

benetzt werden. Klasse B-Sterilisatoren sind preislich<br />

die teuersten Geräte.<br />

Bei der Anschaffung eines Kleinsterilisators richtet<br />

sich der Bedarf des Geräts (Klasse N, S oder B?)<br />

einzig <strong>nach</strong> der Art der in der Praxis verwendeten<br />

Sterilgüter. Wenn Hohlkörperinstrumente darin<br />

sterilisiert werden, muss es ein Klasse B-Sterilisator<br />

sein. Wenn nur unverpackte, massive Güter aufbereitet<br />

werden, würde ein Klasse-N-Gerät ausreichen.<br />

Da die Güter zum Teil verpackt werden, fin-<br />

autor<br />

Dr. werner wunderle<br />

Gesundheitsamt Bremen<br />

Infektionsepidemiologie<br />

Horner Str. 60-70, 28203 Bremen<br />

E-Mail: werner.wunderle@gesundheitsamt.bremen.de<br />

fragen & antworten<br />

Bei der Anschaffung<br />

eines Kleinsterilisatorsorientiert<br />

sich der<br />

Bedarf des Geräts<br />

einzig an der Art<br />

der in der Praxis<br />

verwendeten<br />

Sterilgüter.<br />

263<br />

Foto: Imaginis - Fotolia.com


264<br />

fragen & antworten<br />

Ein Bowie-Dick-<br />

Test ist ein<br />

sogenannter<br />

Dampfdurchdringungstest<br />

der<br />

früher mit<br />

Wäschepaketen<br />

durchgeführt<br />

wurde.<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

det man in Arztpraxen häufig ein Klasse-S-Gerät.<br />

Im konkreten Fall ist der Vakuklav 24-B der entscheidende<br />

Sterilisator für die Hohlrauminstrumente,<br />

z.B. Arthroskope. Die Innenflächen dieser<br />

Instrumente können nur in diesem Gerät sicher sterilisiert<br />

werden.<br />

Chargenkontrollen<br />

1. Sinnvoll bzw. was „muss sein“:<br />

In DIN/EN-Normen wird eine kontinuierliche Aufzeichnung<br />

<strong>von</strong> Druck und Temperatur entlang der<br />

Zeitachse („Protokoll“) gefordert. In der Praxis wird<br />

<strong>nach</strong> erfolgreicher Sterilisation ein Kontrollstreifen<br />

ausgedruckt oder noch besser erfolgt die Dokumentation<br />

direkt online (papierlos) über den Computer<br />

in der Praxis.<br />

Helix-Systeme als Chargenkontrolle simulieren ein<br />

schwer zu sterilisierendes Hohlkörperinstrument.<br />

Sie bieten eine geräteunabhängige Sterilisationskontrolle<br />

- man hat eine sehr hohe Sicherheit, egal was<br />

das „Protokoll“ ausdruckt! Helixsysteme sind seit<br />

Anfang 2008 für die Aufbereitung <strong>von</strong> Hohlrauminstrumenten<br />

in der DIN vorgeschrieben.<br />

2. Unter bestimmten Voraussetzungen:<br />

Ein Bowie-Dick-Test („Moby-Dick“ ist eine Romanfigur<br />

/ Pottwal) ist ein sogenannter Dampfdurchdringungstest<br />

der früher mit Wäschepaketen durchgeführt<br />

wurde. Bei Großsterilisatoren (Kammergröße<br />

> 1 STE) in z.B. Krankenhäusern, bei denen<br />

die Dampferzeugung zentral, weit weg vom Gerät<br />

erfolgt, muss dieser Test jeweils morgens als erster<br />

Durchlauf (Leercharge) erfolgen. In der Nacht kondensiert<br />

der Dampf in der Leitung und der morgendliche<br />

Test sichert die Gewissheit, dass am Gerät<br />

Dampf zur Sterilisation zur Verfügung steht. Heute<br />

wird dieser Test - insbesondere aus Kostengründen<br />

und einfacher Compliance - auch als Simulationstest,<br />

z.B. als spezieller Helixkörpertest durchgeführt.<br />

Bei Kleinsterilisatoren wird der Dampf im Gerät<br />

erzeugt. Deshalb ist hier ein Bowie-Dick-Test nicht<br />

erforderlich und auch nicht vorgeschrieben.<br />

Wenig sinnvoll und nicht mehr<br />

vorgeschrieben:<br />

Sporenpäckchen als Überwachung <strong>von</strong> Sterilisationsprozessen<br />

standen <strong>von</strong> 1992 bis 2001 in einer<br />

Empfehlung des Robert Koch-Institus - „alle 400<br />

Chargen bzw. alle 6 Monate“. Wenn in einer Praxis<br />

die Funktionsparameter („Protokoll“) dokumentiert<br />

und zusätzlich Chemoindikatoren (Farbumschlagsband)<br />

sowie geräteunabhängige Simulatoren<br />

(Helixteste) verwendet werden, entspricht dies der<br />

normativ geforderten Chargenüberwachung. Sporenpäckchen<br />

sind als Kontrolle einer Dampfsterilisation<br />

nicht mehr vorgeschrieben. Insbesondere bei<br />

der Aufbereitung <strong>von</strong> Hohlkörpern haben Helixteste<br />

eine deutlich höhere Aussagekraft bzw. bringen Sporenpäckchen<br />

hier keine Sicherheit / Nutzen.<br />

Chargenkontrollen allgemein:<br />

Helixteste simulieren ein Hohlkörperinstrument.<br />

Wie bei einem Arthroskop muss der Sterilisator den<br />

heißen Wasserdampf in den Schlauch der Schnecke<br />

hinein bekommen, ansonsten werden nur die<br />

Außenflächen der Helix erfolgreich sterilisiert. Das<br />

bedeutet, dass nur bestimmte Sterilisationsverfahren<br />

(konkret Klasse B und einige Klasse S) in der Lage<br />

sind, Helixsysteme zu sterilisieren. Hier muss die<br />

Auswahl des Helixsystems entsprechend dem Sterilisator<br />

erfolgen. Ein Helixsystem zur Testung eines<br />

Klasse B-Sterilisators läßt sich eben nicht unbedingt<br />

mit einem Klasse S-Gerät aufbereiten. Anders<br />

herum sollte es ohne Probleme gehen.<br />

Wenn ein Dampfsterilisator kein Vakuumverfahren<br />

beherrscht, kann darin auch kein Hohlkörper<br />

sterilisiert werden bzw. können hier keine Helixsysteme<br />

verwendet werden. Für diese Geräte gibt es<br />

spezielle Farbindikatoren (auf Temperatur / Druck)<br />

die dem Sterilgut beigelegt werden.<br />

Welches Testsystem für das eigene Gerät „das<br />

Beste“ oder besser das Geeignete ist, muss konkret<br />

mit dem Hersteller des Sterilisators geklärt werden.<br />

Es sollte fachkundig beraten werden und nicht<br />

„irgendein“ Testsystem verwendet werden. Gerade<br />

bei den Helixsystemen gibt es z.T. große Unterschiede<br />

in Preis und Güte der Systeme.<br />

Gesetzliche Vorgabe:<br />

Die Fachkraft in der Praxis, welche für die Aufbereitung<br />

der Medizinprodukte inklusive der Sterilisation<br />

der Instrumente verantwortlich ist, muss <strong>nach</strong> dem<br />

Medizinproduktegesetz und der Medizinprodukte-<br />

Betreiberverordnung mindestens eine „Fachkunde-<br />

I“-Ausbildung (Sterilgutassistent) <strong>nach</strong> der DGSV-<br />

Richtlinie (Deutsche Gesellschaft Sterilgutversorgung<br />

e.V.) haben. In einigen Bundesländern wird bei<br />

einer Aufbereitung <strong>von</strong> Arthroskopen (sogenanntes<br />

„kritisch B-Medizinprodukt“) eine Fachkunde-II -<br />

Ausbildung gefordert.<br />

Generelle Empfehlung:<br />

Praxen, die Abdecktücher sterilisieren, sollten<br />

dieses Verfahren einer Kosten-Nutzen-Rechnung<br />

unterziehen. Die Aufbereitungskosten für Personal<br />

(waschen, verpacken, lagern der Tücher) und Sterilisation<br />

sowie das Tuch selbst liegen häufig über<br />

Papier-Einmalabdecktüchern. Diese sind „immer“<br />

steril bzw. trägt hier der Anbieter der Tücher das<br />

Risiko. Außerdem sollte die OP-Abdeckung - z.B.<br />

bei Arthroskopien - feuchtigkeitsdicht sein. Wäsche<br />

zu sterilisieren ist wegen möglicher Restfeuchte gar<br />

nicht so einfach, insbesondere wenn die Pakete zu<br />

groß sind. Wenn diese länger oder evtl. falsch lagern<br />

kann es leicht zu einem Pilzwachstum bzw. anderen<br />

hygienischen Problemen kommen z.B. Fusselbildung<br />

<strong>nach</strong> mehrfacher Aufbereitung.<br />

Diesen Artikel finden Sie im Internet unter <strong>BDC</strong>|Online,<br />

www.bdc.de, Rubrik Themen|Berufsalltag|Hygiene


Foto: [M] Sebastian Kaulitzki, fotolia.com<br />

Autoren<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

t. Borschitz, t. Junginger<br />

Transanale endoskopische Mikrochirurgie<br />

(TEM) beim Rektumkarzinom<br />

Die transanale endoskopische Mikrochirurgie (teM) ist mittlerweile das bevorzugte Verfahren bei der lokalen<br />

exzision <strong>von</strong> frühen (t1) rektumtumoren. Für „Low-risk-t1-Karzinome“ sind überwiegend niedrige Lokalrezidivraten<br />

beschrieben. Bedingung ist eine vollständige exzision (r0). Bei den „High-risk-t1-Karzinomen“ oder<br />

weiter fortgeschrittene tumoren (t2) hat die lokale exzision diagnostischen Charakter. ein teil dieser tumoren<br />

könnte durch eine neoadjuvante radiochemotherapie soweit zurückgestuft werden, dass auch sie einer lokalen<br />

exzision unterzogen werden können. Vorteile der teM-technik sind die niedrigen Komplikationsraten und<br />

die gute postoperative Lebensqualität.<br />

Liegen Lymphknotenmetastasen vor?<br />

Das Rektumkarzinom ist weltweit eine der häufigsten Karzinomneuerkrankungen<br />

(Inzidenz in Deutschland etwa 35.000<br />

Fälle/Jahr), so dass Früherkennung, Diagnostik und kurative<br />

Behandlung <strong>von</strong> frühen, nicht metastasierten Rektumtumoren<br />

besonders bedeutsam sind. Vor einer lokalen, transanalen endoskopischen<br />

mikrochirurgischen (TEM) <strong>Exzision</strong> <strong>von</strong> Rektumkarzinomen<br />

muss bekannt sein, ob Lymphknotenmetastasen<br />

vorliegen, da diese lokalchirurgisch nicht therapierbar sind und<br />

<strong>von</strong> ihnen Lokalrezidive hervorgehen können. Für gut differenzierte<br />

Tumoren (G1–2), bei denen im Resektat keine Lymphge-<br />

Dr. T. Borschitz<br />

Klinik und Poliklinik für Allgemein- und<br />

Abdominalchirurgie, Johannes-Gutenberg-universität,<br />

Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz<br />

email: borschitz@ach.klinik.uni-mainz.de<br />

Interessenkonflikt:<br />

Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein<br />

Interessenkonflikt besteht<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

265


266<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

fäßeinbrüche (L0) gefunden wurden, wurde eine Lymphknotenmetastasenrate<br />

unter 3% <strong>nach</strong>gewiesen. Im Gegensatz zu diesen<br />

„Low-risk-Karzinome“ besteht für Karzinome mit schlechter<br />

Differenzierung (G3–4) oder/und Nachweis <strong>von</strong> Lymphgefäßeinbrüchen<br />

(L1) ein hohes Risiko, Lymphknotenmetastasen<br />

zu entwickeln („High-risk-Karzinome“). In einer Literaturanalyse<br />

zeigten sich für Low-risk-Karzinome eine mittlere Rate<br />

<strong>von</strong> 1,4% und für High-risk-Tumoren eine <strong>von</strong> 14%. Speziell für<br />

Tumoren des distalen Rektums wurden trotz optimierter Chirurgie<br />

mit totaler Mesorektumexzision (TME) eine geringere<br />

Radikalität und höhere Rezidivraten als für das mittlere und<br />

obere Rektum <strong>nach</strong>gewiesen. Bei tief sitzenden Karzinomen ist<br />

zur Einhaltung der Radikalität häufig eine Rektumexstirpation<br />

mit Verlust des Schließmuskels und damit die Anlage eines<br />

permanenten Stomas notwendig.<br />

Lege artis zur Diagnose<br />

Der erste diagnostische Schritt ist unverändert die digitale rektale<br />

Untersuchung, mit der sich bereits etwa 1/3 aller Rektumtumoren<br />

erkennen lassen. Allerdings können nur Karzinome<br />

des unteren Rektums ausreichend digital untersucht werden.<br />

Der nächste Schritt erfordert eine starre Rektoskopie, mit der<br />

neben der histologischen Sicherung als einziges diagnostisches<br />

Mittel die exakte Tumorhöhe bestimmt werden kann. Sie wird<br />

<strong>von</strong> der Anokutanlinie bis zum Tumorunterrand ausgemessen<br />

und ist für die Operationsplanung unerlässlich. Eine flexible<br />

Endoskopie schließt sich zum Ausschluss eines Zweittumors im<br />

Kolon an. Mittels Endorektalultraschall (ERUS) kann eine Sensitivität<br />

für gutartige Adenome und T1-Karzinome (uT0–1) <strong>von</strong><br />

74–95% erreicht werden. Für weiter fortgeschrittene Tumoren<br />

(uT2) sinkt die Sensitivität auf 50–80%, wobei die Genauigkeit<br />

der ERUS stark <strong>von</strong> der Erfahrung des Untersuchers abhängt<br />

(»Abb. 1).<br />

Ergänzend zum 2D-Ultraschall werden zunehmend 3D-ERUS-<br />

Untersuchungen durchgeführt, die eine verbesserte räumliche<br />

Auflösung erzielen und die analog zur Computertomographie<br />

(CT) eine Rekonstruktion der Bilder in mehreren Schnittebenen<br />

zulassen (»Abb. 2). Für diese Untersuchungstechnik wird<br />

mit Bezug auf alle T-Stadien eine Gesamtsensitivität <strong>von</strong> etwa<br />

Abb1 2D-ERUS eines T3-Rektumkarzinoms<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Abb2 3D-ERUS eines T2-Rektumkarzinoms<br />

80% angegeben. Andere bildgebende Verfahren im Staging weisen<br />

für frühe T-Kategorien (T1–2) eine geringere Sensitivität<br />

auf.<br />

Auch Lymphknoten erfassbar<br />

Neben dem T-Stadium kann mittels ERUS der Lymphknotenstatus<br />

mit einer Sensitivität <strong>von</strong> 50–80% beurteilt werden.<br />

Zur histologischen Sicherung kann eine endosonographisch<br />

gesteuerte Punktionsbiopsie durchgeführt werden. Speziell-<br />

Dünnschicht-MRT-Untersuchungen, die analog zur histopathologischen<br />

Schnittführung durchgeführt werden, weisen im<br />

Vergleich zur herkömmlichen Untersuchung eine höhere Sensitivität<br />

insbesondere in der Beurteilung weiter fortgeschrittener<br />

T-Kategorien (>T2) und des Abstands des Karzinoms aber<br />

auch <strong>von</strong> Lymphknoten zur Mesorektalfaszie auf. Im Gegensatz<br />

zur ERUS können mit dieser Methode auch Lymphknotenmetastasen<br />

bei stenosierenden Tumoren diagnostiziert werden.<br />

Einschränkend für diese bildgebenden Verfahren gilt, dass<br />

nicht zwischen entzündlichen, narbigen oder tumorbedingten<br />

Veränderungen unterschieden werden kann. Auch kostenintensive<br />

Positronenemissionstomographie-(PET-) Untersuchungen<br />

helfen nur eingeschränkt, da sich Lymphknotenmetastasen mit<br />

dieser Technik erst ab einer Größe <strong>von</strong> etwa 1 cm abbilden lassen.<br />

Lymphknoten über 1 cm sind grundsätzlich, d. h. unabhängig<br />

<strong>von</strong> einer PET-Untersuchung, als suspekt einzustufen. Etwa<br />

50% der Lymphknotenmetastasen weisen jedoch auch bei fortgeschritteneren<br />

Karzinomen (pT2) eine Größe <strong>von</strong> unter 5 mm<br />

auf und entgehen herkömmlichen Untersuchungen. Einzig die<br />

eisenoxidverstärkte MRT-Kontrastuntersuchung weist eine sehr<br />

hohe Sensitivität (91%) und Spezifität (95%) in der Detektion<br />

<strong>von</strong> Lymphknotenfiliae auf. Ein weiterer Vorteil dieser Methode<br />

ist, dass auch kleine Lymphknotenmetastasen (


Abb3 TEM-Instrumentarium<br />

Contre le Cancer“) und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen<br />

Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) die<br />

chirurgische Behandlung. Bei T1-Rektumkarzinomen konnte<br />

sich zunehmend die lokale <strong>Exzision</strong> durchsetzen. Als operativer<br />

Zugang hat sich das minimal-invasive transanale Vorgehen<br />

gegenüber anderen lokalen, jedoch radikaleren Operationstechniken<br />

durchgesetzt, die bei gleichen Rezidivraten signifikant<br />

höhere Komplikationsraten aufweisen. Die herkömmliche<br />

lokale <strong>Exzision</strong> erfolgt mit dem Analretraktor. Mittels Branchen<br />

wird das untere Rektum offen gehalten, sodass insbesondere tief<br />

sitzende Tumoren lokal exzidiert werden können. Höher gelegene<br />

Tumoren können nicht erreicht werden. Der Vorteil dieser<br />

Technik ist, dass speziell Tumoren, die nahe an den Schließmuskel<br />

reichen, unter direkter Sicht operiert werden können.<br />

Nachteil ist, dass bei größeren Tumoren die Branchen gewechselt<br />

und das Operationsfeld bzw. die Resektionsränder jeweils<br />

neu eingestellt werden müssen.<br />

Abb4 TEM-<strong>Exzision</strong> eines Rektumkarzinom<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

Vollwandresektion vorziehen<br />

Mit der TEM-Technik können auch höher gelegene Tumoren<br />

operativ erreicht werden (»Abb. 3, Abb. 4). Das Rektoskop wird<br />

mit einer Konsole für Instrumentenzugänge luftdicht verschlossen.<br />

Über diese wird eine bifokale Optik mit Lichtquelle eingebracht,<br />

mit der unter entsprechender Vergrößerung ein räumliches<br />

Sehen möglich ist. Dieses Optiksystem enthält ferner zwei<br />

Kanäle, die einer Spülung der Optik bzw. des Operationsfeldes<br />

und einer kontinuierlichen CO2-Insufflation dienen. Durch das<br />

CO2 wird das Rektum kontinuierlich offen gehalten. Über die<br />

restlichen Zugänge werden ein Sauger und ein weiteres Arbeitsinstrument<br />

eingeführt.<br />

Bei Tumoren, die unmittelbar an den Schließmuskel heranreichen,<br />

dichtet das Arbeitsrektoskop nicht immer vollständig<br />

ab, so dass CO2 entweichen kann und das Operationsfeld an<br />

Übersicht verliert. Nach proximal erreicht die TEM aus onkologischer<br />

Sicht ihre Grenze an der peritonealen Umschlagsfalte.<br />

Da sich auch in einem präoperativ als Adenom diagnostizierten<br />

Tumor ein okkultes Karzinom verbergen kann, ist generell eine<br />

Vollwandexzision unter Mitnahme der Muscularis propria bis<br />

in das umliegende Fettgewebe einer Teilwand- bzw. Mukosaresektion<br />

vorzuziehen. Dies ist jedoch nur infraperitoneal möglich<br />

und bedeutet, dass lokale <strong>Exzision</strong>en in TEM-Technik an<br />

der Vorderwand bis 12 cm, an der Seitenwand bis 14 cm und<br />

an der Rektumhinterwand bis 16 cm zu empfehlen sind. Neben<br />

der klassischen TEM-Technik gibt es eine Reihe <strong>von</strong> abgewandelten<br />

gaslosen Verfahren, aber auch Techniken, bei denen über<br />

ein gefenstertes (Glas-)Arbeitsrektoskop oder mittels Stapler-<br />

Systemen operiert wird. Diese Verfahren werden z. T. kombiniert<br />

angewandt. Ebenso gibt es Ansätze <strong>von</strong> Hybridoperationen,<br />

bei denen neben der transanalen Tumorexzision zusätzlich<br />

das dorsale Mesorektum partiell reseziert wird.<br />

Gute Ergebnisse <strong>nach</strong> TEM<br />

Durch das weniger traumatisierende Vorgehen mit minimalinvasiver<br />

Technik kann speziell Patienten mit Karzinomen im<br />

unteren Rektumdrittel der Verlust des Schließmuskels und<br />

somit ein definitiver Anus praeter erspart bleiben. Weitere Vorteile<br />

der TEM sind geringere Schmerzen, niedrige Komplikationsraten,<br />

eine nahezu fehlende perioperative Mortalität, eine<br />

kurze Krankenhausverweildauer und eine hohe postoperative<br />

Lebensqualität sowie eine günstige Kostenanalyse gegenüber<br />

dem konventionellem radikalchirurgischen Vorgehen.<br />

Kann bei einem Low-risk-(G1–2/L0-)pT1-Karzinom eine vollständige<br />

(R0) Resektion in Vollwandtechnik, d. h. bis ins perirektale<br />

Fettgewebe, durchgeführt werden, zeigte sich in einer<br />

Serie <strong>von</strong> Langzeituntersuchungen <strong>nach</strong> <strong>lokaler</strong> <strong>Exzision</strong> eine<br />

Lokalrezidivrate <strong>von</strong> etwa 5% (»Tab. 1). Ferner wurde <strong>nach</strong>gewiesen,<br />

dass Lokalrezidive <strong>nach</strong> <strong>lokaler</strong> <strong>Exzision</strong> <strong>von</strong> Low-risk-<br />

T1-Karzinomen gut zu therapieren sind, da sie meist nicht mit<br />

Lymphnoten- oder systemischen Metastasen einhergehen und<br />

für diese Tumoren ein hohes tumorfreies Überleben <strong>nach</strong>gewiesen<br />

wurde. Auch <strong>nach</strong> konventioneller radikalchirurgischer<br />

Resektion <strong>von</strong> T1-Rektumkarzinomen finden sich Lokalrezidivraten<br />

<strong>von</strong> 4–8%. Bei der Interpretation ist jedoch zu berücksichtigen,<br />

dass in diesen Arbeiten die lokale <strong>Exzision</strong> direkt mit<br />

der konventionellen radikalen Operation verglichen wurde und<br />

der Anteil an High-risk-T1-Tumoren bzw. <strong>von</strong> T1-Karzinomen<br />

mit Lymphknotenmetastasen in diesen Gruppen nicht gleich<br />

war. Die Lokalrezidivraten <strong>nach</strong> operativer Therapie <strong>von</strong> T1-<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

267


268<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

Karzinomen können jedoch nicht separat betrachtet werden,<br />

sondern sind der perioperativen Letalität des jeweiligen Operationsverfahrens<br />

gegenüberzustellen. So beträgt diese <strong>nach</strong><br />

radikaler Operation 2–7%, wohingegen für die lokale <strong>Exzision</strong><br />

nahezu keine Letalität (


CMe-zuM MItMACHen<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

Fragen zum Artikel beantworten und bis zu 2 CME-Punkte<br />

sammeln im [eCME-Center]<br />

So geht‘s<br />

Die CMe-Fortbildung in der zeitschrift „Der Chirurg <strong>BDC</strong>“ erfolgt<br />

in zusammenarbeit mit der Akademie für chirurgische Weiterbildung<br />

und praktische Fortbildung des <strong>BDC</strong>. Die teilnahme ist<br />

für Leser der zeitschrift „Der Chirurg <strong>BDC</strong>“ kostenlos.<br />

Die Fragen zum Artikel finden Sie im [eCME-Center].<br />

[eCME-Center]<br />

zur teilnahme am CMe-test rufen Sie bitte im Internet das<br />

[eCMe-Center] unter www.ecme-center.org auf und loggen<br />

Sie sich ein. Wenn Sie noch nie zuvor einen Kurs des<br />

[eCMe-Center] belegt haben, müssen Sie sich zunächst registrieren.<br />

Auf der Startseite sehen Sie eine Kurssuche über<br />

die Fachgebiete. Den CMe-Beitrag „transanale endoskopische<br />

Mikrochirurgie (teM) beim rektumkarzinom“<br />

finden Sie unter „Chirurgie|Viszeralchirurgie|<br />

endoskopie“ bzw. „neu im eCMe-Center“. Durch Klick auf<br />

den Kursnamen wird die Startseite des Kurses mit Inhaltsübersicht<br />

angezeigt. Klicken Sie bitte auf „Kurs buchen“, um<br />

sich für die Kursteilnahme anzumelden.<br />

zur kostenfreien Buchung dieses Kurses geben Sie bitte<br />

die Kurs-PIN: <strong>BDC</strong>20509 ein. Bitte beachten Sie dabei<br />

Groß- und Kleinschreibung. Über „Kurs öffnen“ starten Sie<br />

den Kurs, der sich in einem neuen Fenster öffnet.<br />

<strong>nach</strong>dem alle CMe-Fragen beantwortet wurden, wird eine<br />

zusammenfassung angezeigt, der Sie entnehmen können,<br />

ob Sie bestanden haben und wieviele CMe-Fortbildungspunkte<br />

Sie erreicht haben.<br />

Bei erfolgreichem Abschluss des testes schließen<br />

Sie das Kurs-Fenster über „Fenster schließen“<br />

und wechseln Sie bitte in die Ansicht „Mein Schreibtisch“.<br />

Dort finden Sie eine Übersicht aller <strong>von</strong> Ihnen<br />

abgeschlossenen Kurse. Für zertifizierte Kurse können<br />

Sie sich unter „Meine zertifikate“ ein teilnahmezertifikat<br />

mit den dabei erreichten Fortbildungspunkten<br />

durch einen Klick auf das PDF-Symbol herunterladen,<br />

speichern und ausdrucken.<br />

Fortbildungszertifikat<br />

reichen Sie die im [eCMe-Center] erworbenen Punktebestätigungen<br />

zusammen mit Ihren anderen <strong>nach</strong>weisen der<br />

zertifizierten Fortbildung bei Ihrer zuständigen Landesärztekammer<br />

ein, sobald Sie die erforderlichen 250 Punkte in<br />

fünf Jahren erreicht haben. Bitte beachten Sie, dass der maximale<br />

Anteil an CMe-Punkten, den Sie über die Fortbildung<br />

im Internet und in zeitschriften erlangen können, je <strong>nach</strong><br />

Landesärztekammer verschieden ist. nähere Informationen<br />

dazu erhalten Sie bei der für Sie zuständigen Landesärztekammer.<br />

Für Rückfragen<br />

Thomas Friedrich,<br />

Berufsverband der Deutschen Chirurgen (<strong>BDC</strong>)<br />

<strong>BDC</strong> Service GmbH, Telefon: 030/28004121,<br />

E-Mail: it@bdc.de<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

269


270<br />

weiterbildung & fortbildung<br />

Bestellformular für [eCME]-Jahreslizenzen<br />

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Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

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Eine Niere für Kinder<br />

Allokation <strong>von</strong> Nierentransplantaten<br />

für pädiatrische Patienten<br />

Eine erfolgreiche Nierentransplantation ist die optimale Therapie für Kinder und Jugendliche mit terminalem<br />

Nierenversagen. Sie verbessert die Lebensqualität der jungen Patienten deutlich, und führt zu einer wesentlich<br />

geringeren Morbidität und Mortalität als unter Dialysebehandlung. Zu diesem und weiteren Schlüssen kommt<br />

eine kürzlich im American Journal of Transplant veröffentlichte Studie.<br />

In nahezu allen Ländern werden Kinder und Jugendliche bei der<br />

Organallokation für ein Nierentransplantat bevorzugt behandelt,<br />

weil eine prolongierte Wartezeit an der Dialyse zu irreversiblen<br />

Schäden des Wachstums und der körperlichen wie geistigen<br />

Entwicklung (nicht zuletzt durch eine erschwerte Schul-<br />

und Berufsausbildung) führt.<br />

Traditionell wird bei der Organallokation auf eine möglichst<br />

gute Übereinstimmung der HLA-Antigene geachtet, um durch<br />

ein gutes „matching“ ein möglichst langes Transplantatüberleben<br />

zu gewährleisten. Da im Zeitalter moderner Immunsuppressiva<br />

der Einfluss der HLA-Kompatibilität auf das Organüberleben<br />

geringer wird, das Warten auf ein gutes HLA-Match<br />

medizin aktuell 271<br />

zu einer deutlicheren Verlängerung der Wartezeit an der Dialyse<br />

führt und andere Faktoren, z.B. das Spenderalter, für das<br />

Transplantatüberleben immer wichtiger werden, wurde in den<br />

USA im November 2005 eine neue Nierenallokationsregel für<br />

pädiatrische Empfänger eingeführt. Sie sieht vor, dass Nierentransplantate<br />

<strong>von</strong> Spendern unter 35 Jahren bevorzugt pädiatrischen<br />

Empfängern zugeteilt werden, unabhängig vom Ausmaß<br />

der HLA-Mismatche.<br />

Die vorliegende Studie analysierte, ob das Überleben <strong>von</strong><br />

Transplantaten <strong>von</strong> Spendern unter 35 Jahren zusätzlich vom<br />

HLA-Mismatch beeinflusst wird. Außerdem wurde untersucht,<br />

ob Kinder mit einem schlecht gematchten Organ <strong>nach</strong> Trans-<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Foto: Klaus Rüschhoff, Springer Medizin Verlag


272<br />

KOMMENTAR<br />

medizin aktuell<br />

plantatverlust ein höheres Risiko für die Entwicklung <strong>von</strong> HLA-<br />

Antikörpern aufweisen, was eine erfolgreiche Zweittransplantation<br />

erschweren würde.<br />

Studiendesign<br />

Es erfolgte eine Analyse der im Register des Organ Procurement<br />

and Transplantation Network (OPTN) in den USA verzeichneten<br />

2292 pädiatrischen Patienten zwischen 0 und 17 Jahren, die<br />

in den Jahren 1996 bis 2004 ein erstes Nierentransplantat <strong>von</strong><br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Moderne Immunsuppressiva reduzieren den Einfluss der<br />

HLA-Kompatibilität auf das Organüberleben<br />

einem verstorbenen Spender erhalten hatten. Von ihnen hatten<br />

69% ein Organ <strong>von</strong> einem Spender unter 35 Jahren erhalten.<br />

Ergebnisse<br />

Während der 8-jährigen Beobachtungsperiode erhielten nur<br />

2,1–4,5% ein Transplantat mit 0 Mismatchen auf den HLA-<br />

A, -B und -DR-Loci, 9,6–14,1% ein Organ mit 0 HLA-DR-Mismatchen.<br />

Die Fünfjahresüberlebensrate der Transplantate wurde<br />

<strong>von</strong> der Anzahl der HLA-Mismatche nicht beeinflusst: Sie<br />

betrug 71% in der 0- und 2-HLA-DR-Mismatch-Gruppe und<br />

69% in der Gruppe mit einem HLA-DR-Mismatch. Auch bei<br />

Stratifizierung in verschiedene pädiatrische Altersgruppen wur-<br />

de kein Einfluss vom HLA-DR-Match auf die Fünfjahresüberlebensrate<br />

der Transplantate beobachtet.<br />

Das Spenderalter hingegen hatte einen deutlichen Einfluss<br />

auf das relative Risiko eines Transplantatverlustes: Das mittlere<br />

Spenderalter betrug 26,4 Jahre, 85% der Spender waren zwischen<br />

6 und 48 Jahren alt, 65% zwischen 16 und 48. Im Vergleich<br />

zu einem Spenderalter unter 35 Jahren stieg das relative<br />

Risiko eines Transplantatverlustes (adjustiert für andere relevante<br />

Risikofaktoren für das Transplantatüberleben) bei einem<br />

Spenderalter über 35 Jahren auf 1,32 (p=0,033).<br />

Schließlich wurde an 313 pädiatrischen Patienten auf der<br />

Warteliste die Frage untersucht, ob das Risiko einer Sensibilisierung<br />

vor einer zweiten Nierentransplantation durch das Ausmaß<br />

der HLA-Mismatche bei der Ersttransplantation beeinflusst<br />

wird. Es zeigte sich, dass das Risiko eines Panel-reaktiven<br />

Antikörpertests >30% nicht abhängig war vom Ausmaß der<br />

HLA-A-, -B- oder -DR-Mismatche bei der Ersttransplantation.<br />

Originalpublikation: Gritsch HA, Veale JL, Leichtman AB et al (2008)<br />

Should pediatric patients wait for HLA-DR-matched renal transplants?<br />

American Journal of Transplantation 8:2056–2061<br />

» Bei der Auswahl eines geeigneten Spenderorgans für einen pädiatrischen<br />

Empfänger sollte das Alter des Spenderorgans bevorzugt<br />

Berücksichtigung finden. «<br />

Zusammenfassend zeigt diese Studie, dass die Fünfjahresüberlebensrate<br />

der Transplantate bei pädiatrischen Empfängern,<br />

die ein Organ <strong>von</strong> einem Spender unter 35 Jahre<br />

erhalten, nicht vom Ausmaß der HLA-DR-Übereinstimmung<br />

beeinflusst wird. Es gibt also kein Argument, diese<br />

Patienten länger auf ein gut gematchtes Transplantat<br />

warten zu lassen, wenn ein Organ eines relativ jungen<br />

Spenders zur Verfügung steht. Im Gegenteil: Eine lange<br />

Wartezeit an der Dialyse führt zu erheblichen Störungen<br />

des Wachstums und der körperlichen und geistigen Entwicklung,<br />

ist assoziiert mit einer höheren Morbidität und<br />

Mortalität und führt letztlich auch zu einer schlechteren<br />

Transplantatüberlebensrate.<br />

Kritisch bleibt anzumerken, dass die vorliegende Studie<br />

nur die Fünfjahresüberlebensrate der Transplantate analysierte;<br />

ein HLA-DR-Effekt auf das Langzeitüberleben der<br />

Transplantate ist nicht ausgeschlossen. Bei erwachsenen<br />

Transplantierten mit 0 HLA-A, -B und -DR-Mismatch-Nieren<br />

war die Fünfjahresüberlebensrate der Transplantate<br />

3–4% besser als die bei Patienten mit einem schlechteren<br />

Match. Auch weisen erwachsene Patienten mit 0 HLA-DR-<br />

Mismatchen seltener akute Rejektionen im ersten Jahr<br />

<strong>nach</strong> Nierentransplantation auf, und die Rate der Sensibilisierung<br />

sinkt bei gutem HLA-Match. Der prinzipiell günstige<br />

Einfluss eines guten HLA-Match ist also nicht wegzudiskutieren.<br />

Nichtsdestotrotz zeigt die vorliegende Studie,<br />

dass im pädiatrischen Kollektiv der Einfluss des Spenderalters<br />

auf das Nierentransplantatüberleben deutlich größer<br />

ist als der Einfluss eines guten HLA-Match.<br />

Bei der Auswahl eines geeigneten Spenderorgans für<br />

einen pädiatrischen Nierentransplantat-Empfänger sollte,<br />

wenn keine Verwandten-Nierenlebendspende möglich<br />

ist, das Alter des Spenderorgans bevorzugt Berücksichtigung<br />

finden.<br />

Generell ist zu überlegen, ob bei einer Überarbeitung<br />

der Nierenallokationsregeln auch eine gewisse Altersübereinstimmung<br />

(„age matching“) zwischen Empfänger und<br />

Spender anzustreben ist, wie es beispielsweise in Großbritannien<br />

eingeführt wurde. Im Hinblick auf die wenigen<br />

verfügbaren Organe sollte auch für junge erwachsene<br />

Nierentransplantatempfänger eine gewisse Altersübereinstimmung<br />

zwischen Spendern und Empfängern<br />

erreicht werden, um nicht durch Zuteilung eines Organs<br />

<strong>von</strong> wesentlich älteren Spendern an jüngere Empfänger<br />

einen frühzeitigen Transplantatverlust zu riskieren. Ein<br />

solcher Allokationsalgorithmus würde sowohl dem Prinzip<br />

der Verteilungsgerechtigkeit („equity“) als auch dem Prinzip<br />

der optimalen Organüberlebensrate („utility“) gerecht.<br />

Die Originalpublikation hat Prof. Dr. Burkhard Tönshoff in<br />

Der Nephrologe 4: 59-60 für Sie gelesen und diskutiert.<br />

Prof. Dr.<br />

B. Tönshoff<br />

Stellv. Ärztlicher<br />

Direktor und Leitender<br />

Oberarzt, Klinik<br />

Kinderheilkunde I,<br />

Zentrum für Kinderund<br />

Jugendmedizin<br />

des Universitätsklinikums<br />

Heidelberg


TEP: Kurzfristig keine Unterschiede<br />

Welche Knie-Endoprothese ist besser?<br />

Nach Einsatz einer Knie-Totalendoprothese (Knie-TEP) erleben die meisten Patienten innerhalb <strong>von</strong><br />

drei Monaten und über mindestens zwei Jahre anhaltend einen enormen Gewinn an Funktion und<br />

Lebensqualität. Egal, welche Form der TEP gewählt wurde.<br />

Die gesundheitsökonomisch orientierten<br />

Briten haben eine Studie initiiert, die<br />

Funktion und Langlebigkeit verschiedener<br />

Formen der Knie-TEP überprüfen<br />

soll [1]. Insgesamt 2352 Patienten, die zu<br />

einer Knie-TEP anstanden, erhielten an<br />

mehreren Zentren randomisiert entweder<br />

eine Endoprothese mit oder ohne<br />

„Metall-Backing“ der Tibiakomponente<br />

(n=409), mit oder ohne Patellaroberflächenersatz<br />

(n=1715) und mit einer mobilen<br />

Plattform oder nicht (n=539). Dabei<br />

war auch die Randomisierung zu mehreren<br />

Teilgruppen erlaubt.<br />

Nach dem Eingriff konnten 95,2% der<br />

Operierten wie geplant entlassen werden,<br />

die mediane stationäre Aufenthaltsdauer<br />

betrug neun Tage. Komplikationsraten<br />

und Dauer der stationären Betreuung<br />

unterschieden sich zwischen den Gruppen<br />

nicht signifikant.<br />

Foto: imagesource.com<br />

» 6 <strong>von</strong> 100 zur Revision<br />

Der Oxford-Knie-Score als funktionelles<br />

Maß besserte sich in allen Gruppen<br />

im Zeitraum <strong>von</strong> zwei Jahren <strong>nach</strong><br />

Implantation deutlich <strong>von</strong> im Median<br />

17,98 auf 34,82 Punkte, wobei die deutlichste<br />

funktionelle Besserung innerhalb<br />

<strong>von</strong> drei Monaten zu verzeichnen war.<br />

Zu diesem Zeitpunkt betrug der mediane<br />

Punktwert der Skala bereits 30,5. Eine<br />

weitere Knieoperation war bei 5,8% der<br />

Patienten innerhalb der ersten zwei Jahre<br />

notwendig. Die Lebensqualität verbesserte<br />

sich parallel zur Funktion in allen<br />

Gruppen deutlich.<br />

Die Studie soll über mindestens zehn<br />

Jahre fortgeführt werden. Die Ergebnisse<br />

sollen dann die Basis für eine gesundheitsökonomische<br />

Abwägung bilden.<br />

Breakdance lässt die Knochen brechen<br />

Mehr als 1500 akute Verletzungen und<br />

über 180 Überlastungsschäden gaben<br />

144 Teilnehmer<br />

der inoffiziellen<br />

Breakdance-<br />

Weltmeisterschaft<br />

in einer Befragung<br />

der Orthopädischen<br />

Uniklinik in<br />

Essen an. Die Ergebnisse<br />

bestätigte<br />

Erfahrungen<br />

mit typischen<br />

Verletzungsmusterndieser<br />

Sportart. So<br />

wurden <strong>von</strong> insgesamt<br />

78 Frakturen, vorwiegend<br />

der Hände, der Unterarme und<br />

Sprunggelenke sowie der Unterschenkel<br />

berichtet. Bestimmte Rotationsbewegungen<br />

beim Breakdance führen offenbar<br />

» Unikondylär im Vorteil<br />

Vergleichsdaten <strong>von</strong> uni- und bikondylären<br />

Endoprothesen des Knies über<br />

einen längeren Zeitraum bietet eine<br />

andere aktuelle Studie [2]: Da<strong>nach</strong> hat<br />

eine Unikompartment-Schlitten-Endoprothese<br />

<strong>nach</strong> 15 Jahren Vorteile gegenüber<br />

einer kinematischen Totalendoprothese.<br />

Die Studie mit allerdings nur 102<br />

operierten Gelenken läuft seit etwa 1990,<br />

43 der versorgten Patienten sind bereits<br />

verstorben. Bei den übrigen machten<br />

die Untersucher bei der unikondylären<br />

Lösung weniger notwendige Revisionen<br />

(4 vs. 6) und einen größeren Anteil <strong>von</strong><br />

Gelenken mit anhaltend guter Funktion<br />

<strong>nach</strong> dem Bristol-Score aus als bei Totalendoprothese<br />

(71,4% vs. 52,6%). (FK)<br />

Quelle: [1] KAT Trial Group, J Bone Joint<br />

Surg Am 2009, 91:134; [2] Newman J et al, J<br />

Bone Joint Surg Br 2009, 91:52<br />

auch gehäuft zu Mittelfußfrakturen. Bei<br />

elf der Sportler waren zwölf symptomatische<br />

Bandscheibenvorfälle aufgetreten,<br />

da<strong>von</strong> drei zervikale und neun lumbale<br />

Vorfälle – bei einem Durchschnittsalter<br />

der Studienteilnehmer <strong>von</strong> 21 Jahren!<br />

Weniger dramatisch ist der Haarverlust<br />

aufgrund der Drehungen <strong>von</strong> Breakdancern<br />

im Kopfstand („headspin hole“),<br />

<strong>von</strong> dem mehr als jeder Fünfte berichtete.<br />

Gemessen an der kumulativen Betätigungsdauer<br />

muss im Durchschnitt <strong>von</strong><br />

einer Verletzung pro 260 Stunden ausgegangen<br />

werden. Profis trainieren durchaus<br />

elf Stunden pro Woche, sodass rein<br />

rechnerisch Breakdancer mit ein bis zwei<br />

Verletzungen pro Jahr rechnen müssen.<br />

Zumindest dann, wenn sie sich nicht mit<br />

Helm, Bandagen und gepolsterten Hosen<br />

schützen.<br />

Quelle: DKOU, 22.-25.10.2008, Berlin<br />

medizin aktuell 273<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Foto: imagesource.com


274<br />

Foto: sebastian kaulitzki, fotolia.com<br />

medizin aktuell<br />

Erst den Blutfluss messen, dann den Stent setzten<br />

Die perkutane koronare Intervention<br />

(PCI) ist die Methode der Wahl zur<br />

Reperfusion bei einem Herzinfarkt. Die<br />

im November 2008 publizierten neuen<br />

europäische Leitlinien hoben hervor,<br />

dass dabei ein rascher Eingriff wichtig<br />

ist, um den Blutfluss zum Herzen wiederherzustellen<br />

und die Überlebenschancen<br />

zu erhöhen. Ob eine PCI auch bei Patienten<br />

mit koronarer Herzkrankheit ähnliche<br />

Verbesserungen bringen, ist jedoch<br />

bisher unklar.<br />

Eine an 20 europäischen und US-amerikanischen<br />

Kliniken ausgeführte Studie<br />

untersuchte nun, welche Art der Stent-<br />

Setzung bei Patienten mit koronarer<br />

Gefäßkrankheit am effektivsten ist. Ver-<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

glichen wurden dabei die normale Angiographie<br />

mit dem neuen „fractional flow<br />

reserve“-Verfahren (FFR). Bei FFR Technik<br />

wird ein dünner Draht mit einem<br />

Sensor in das Herzgefäß eingeführt.<br />

Anhand des Sensors kann der Blutfluss<br />

direkt gemessen werden. Anhand dessen<br />

kann festgestellt werden, ob der Blutfluss<br />

verhindert wird und eine Ischämie<br />

auftritt.<br />

Im Rahmen der Studie wurden mehr<br />

als 1000 Patienten verfolgt, bei denen<br />

Stents anhand einer dieser beiden Methoden<br />

gesetzt wurden. In der FFR Gruppe<br />

wurden insgesamt ein Drittel weniger<br />

Stents verwendet. Außerdem traten<br />

in dieser Gruppe <strong>nach</strong> einem Jahr 28%<br />

weniger erneute Herzinfarkte und Todesfälle<br />

auf. Die Positionierung <strong>von</strong> Stents<br />

bei Arteriosklerose, die keine Ischämie<br />

hervorrufen, ist somit nicht zwingend<br />

notwendig und kann sich sogar negativ<br />

auswirken. Anhand <strong>von</strong> FFR kann die<br />

Prognose der Patienten verbessert werden.<br />

Vor allem in Patienten mit multipler<br />

Gefäßkrankheit kann die FFR-Methode<br />

die Sicherheit und Effizienz der koronaren<br />

Revaskularisation erhöhen.<br />

Quelle: European Society of Cardiology (ESC)<br />

Literatur: Ellis SG (2009) Refining the Art<br />

and Science of Coronary Stenting. N Engl J<br />

Med 360:292-294<br />

Implantat aus porösem Titan hilft bei Bandscheibenschäden<br />

Ein patentiertes Jülicher Herstellungsverfahren<br />

schafft maßgeschneiderte Poren<br />

in Titan, die optimal durch Knochenzellen<br />

besiedelt werden. Ursprünglich<br />

entwickelten Energieforscher das preiswerte<br />

Verfahren, um poröse Werkstoffe<br />

für Brennstoffzellen zu verbessern.<br />

Wirbelsäulenimplantate können<br />

besonders schnell und nahtlos mit den<br />

be<strong>nach</strong>barten Wirbeln verwachsen, wenn<br />

sie porös und <strong>von</strong> Hohlräumen durchzogen<br />

sind. Die Stabilität muss dabei dennoch<br />

gewährleistet sein. Jülicher Forscher<br />

brachten nun ihr Wissen über poröse<br />

Werkstoffe aus der Brennstoffzellenforschung<br />

auch im medizinischen<br />

Bereich zum Einsatz.<br />

Grundlage für poröse Werkstoffe ist<br />

die Platzhaltermethode: Titanpulver und<br />

ein Platzhalterpulver werden zunächst<br />

vermischt. Unter dem Druck <strong>von</strong> 100<br />

Tonnen wird das Gemisch in einen<br />

Block gepresst. So entsteht das Halbzeug,<br />

welches durch mechanische Bearbeitung<br />

in die gewünschte Form gebracht wird.<br />

Um das Werkstück porös zu machen,<br />

wird es auf rund 80 Grad erhitzt. Der<br />

Platzhalter zersetzt sich, entweicht und<br />

hinterlässt die gewünschten Poren. Ein<br />

weiteres kontrolliertes Erhitzen, das Sintern,<br />

dient der Festigung des Titans; eine<br />

Temperatur <strong>von</strong> etwa 1300 Grad erlaubt<br />

es Atomen, zu wandern und die Titankörner<br />

stabil zu verbinden. Das <strong>von</strong> den<br />

Jülicher Forschern eingesetzte PlatzhalterpulverAmmoniumhydrogencarbonat<br />

hat eine wesentlich niedrigere Zersetzungstemperatur<br />

als herkömmliche<br />

Platzhalter und reagiert beim Erhitzen<br />

kaum mit dem Titan. Daher hinterlässt<br />

er keine Rückstände, die die Festigkeit<br />

des Werkstoffs oder die Verträglichkeit<br />

des Implantats im Körper beeinträchtigen.<br />

Außerdem schäumt der Platzhalter<br />

nicht beim Erhitzen, weshalb Größe<br />

und Anteil der entstehenden Poren genau<br />

gesteuert werden können.<br />

Die neu entwickelten Wirbelsäulenimplantate<br />

bestehen aus zwei Zonen<br />

unterschiedlicher Dichte, um verschie-<br />

denen Ansprüchen bei der Implantation<br />

gerecht werden zu können und wird<br />

bei Patienten mit besonders schweren<br />

Bandscheibenschäden eingesetzt. Bei<br />

dem Eingriff werden zwei quaderförmige<br />

Implantate horizontal anstelle<br />

der defekten Bandscheibe platziert.<br />

Mit der Zeit verwachsen sie mit den<br />

be<strong>nach</strong>barten Rückenwirbeln und<br />

stabilisieren diese.<br />

In Jülich soll die Platzhaltermethode<br />

nun weiterentwickelt werden.<br />

Der nächste Schritt soll es<br />

sein, Werkstücke aus porösem<br />

Metall per Spritzguss direkt herzustellen.<br />

Bei diesem Verfahren<br />

entfällt die mechanische<br />

Bearbeitung der Implantate,<br />

was den Produktionsprozess<br />

vereinfacht und kostengünstiger<br />

macht.<br />

Quelle: Forschungszentrum Jülich<br />

www.fz-juelich.de<br />

Foto: Bernhard N. Tillmann


Ecclesia<br />

geld & recht<br />

Die Berufs-Haftpflichtversicherung des <strong>BDC</strong> –<br />

die „Lebensversicherung“ für Ihr ärztliches Haftungsrisiko<br />

Werden Sie aktiv. Profitieren Sie <strong>von</strong> den komfortablen und preiswerten Rahmenverträgen des <strong>BDC</strong>!<br />

Sie sind niedergelassener Chirurg und bei<br />

der Ausübung Ihres Berufs voll ausgelastet.<br />

Geänderte Rahmenbedingungen,<br />

unüberschaubare Gesetze und eine verschärfte<br />

Rechtsprechung machen es<br />

Ihnen tagtäglich nicht leicht, sich auf Ihre<br />

wesentlichen Aufgaben zu konzentrieren.<br />

Das gesteigerte Anspruchsbewusstsein<br />

Ihrer Patienten tut sein Übriges.<br />

Hinzu kommt noch, dass Sie als niedergelassener<br />

Arzt nicht nur für Ihre<br />

eigenen Handlungen, sondern auch für<br />

die Fehler Ihres <strong>nach</strong>geordneten und<br />

weisungsgebundenen Personals haftbar<br />

gemacht werden können. Gerade bei<br />

Personenschäden erreichen Schadenersatz-<br />

und Schmerzensgeldforderungen<br />

nicht selten sechs- oder gar siebenstellige<br />

Summen, sodass nicht nur Ihre berufliche,<br />

sondern auch die private Existenz<br />

gefährdet sein kann. Beachten Sie bitte,<br />

dass Sie in unbegrenzter Höhe haften.<br />

Deshalb sollte die Versicherungssumme<br />

zeitgemäß gestaltet werden (siehe<br />

unten).<br />

Die Rahmenverträge des <strong>BDC</strong> zur<br />

Berufs-Haftpflichtversicherung<br />

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen<br />

e.V. (<strong>BDC</strong>) hat gemeinsam mit<br />

dem <strong>BDC</strong>-Versicherungsservice der<br />

Ecclesia zwei gleichwertige Rahmenverträge<br />

zur Berufs-Haftpflichtversicherung<br />

geschlossen. Über Ihren Berufsverband<br />

profitieren Sie als Chirurg nicht<br />

nur <strong>von</strong> preiswerten Versicherungsprämien,<br />

sondern auch <strong>von</strong> qualitativ hochwertigen<br />

Bedingungswerken, die selbstverständlich<br />

die neuesten Deckungsmöglichkeiten<br />

und die aktuelle Rechtsprechung<br />

berücksichtigen – garantiert. Sind<br />

Sie Unfallchirurg oder vielleicht sogar<br />

Orthopäde? Zögern Sie nicht – auch Sie<br />

können ein Angebot über unseren <strong>BDC</strong>-<br />

Rahmenvertrag anfordern und unsere<br />

attraktiven Versicherungslösungen in<br />

Anspruch nehmen!<br />

Versicherungsschutz besteht nur, wenn<br />

Sie den Rahmenverträgen des <strong>BDC</strong> beigetreten<br />

sind. Werden Sie aktiv. Nutzen Sie<br />

die beiliegende Erklärung.<br />

Ein kleiner Schritt für Sie – und eine<br />

Sorge weniger. Mit Ihrem Beitritt zu den<br />

<strong>BDC</strong>-Rahmenverträgen können Sie Ihrer<br />

beruflichen Zukunft – und auch künftigen<br />

Gesetzesänderungen – gelassen<br />

entgegensehen, zumindest in haftungsrechtlicher<br />

Hinsicht. So können Sie sich<br />

wieder voll und ganz Ihren Patienten und<br />

Ihrer Praxis widmen.<br />

Hier einige Highlights der Berufs-<br />

Haftpflichtversicherung des <strong>BDC</strong>:<br />

» Zeitgemäße Versicherungssumme<br />

über 6.000.000 €<br />

» Mitversicherung der persönlichen<br />

gesetzlichen Haftpflicht des<br />

Praxisvertreters<br />

» Mitversicherung der persönlichen<br />

gesetzlichen Haftpflicht als Gastarzt<br />

bis zu acht Wochen/Jahr<br />

» Mitversicherung des Schlüsselverlustrisikos<br />

bis 20.000 €<br />

» Mitversicherung <strong>von</strong> Mietsachschäden<br />

an unbeweglichen und beweglichen<br />

Sachen<br />

» Mitversicherung der<br />

Internet-Zusatzversicherung<br />

» Mitversicherung <strong>von</strong> Ansprüchen<br />

aus dem AGG (Allgemeines<br />

Gleichbehandlungsgesetz)<br />

» Mitversicherung <strong>von</strong> ausgewählten<br />

kosmetischen, d.h. medizinisch nicht<br />

indizierten Eingriffen/Operationen<br />

usw.<br />

Beispielhafte jährliche<br />

Versicherungsprämien<br />

Die Rahmenverträge des <strong>BDC</strong> zur<br />

Berufs-Haftpflichtversicherung bieten<br />

Ihnen, den Mitgliedern, ein ausgezeichnetes<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Die<br />

Versicherungsprämien sind sehr günstig<br />

– vor allem in Anbetracht der hohen Ver-<br />

sicherungssumme und des sehr großzügigen<br />

Bedingungswerks.<br />

Darüber hinaus haben die Mitglieder<br />

des <strong>BDC</strong> den herausragenden Vorteil,<br />

dass sie etwaige Haftpflichtschäden mit<br />

dem Vertragspartner Ecclesia objektiv<br />

„vorbesprechen“ können. Die Versicherungsgesellschaften<br />

haben Ecclesia<br />

aufgrund ihrer hohen Fachkompetenz<br />

im Segment „Heilwesen“ weitreichende<br />

Schadenregulierungsvollmachten<br />

erteilt. Daher steht Ihnen der <strong>BDC</strong>-Versicherungsservice<br />

auch im Personenschadenbereich<br />

hilfreich zur Seite. Es ist also<br />

dringend da<strong>von</strong> abzuraten, bei einem<br />

Versicherungswechsel nur die Prämien<br />

zu vergleichen!<br />

Hier ein paar Prämienbeispiele, die<br />

Ihnen die Entscheidung ganz sicher<br />

erleichtern:<br />

» Ihre Tätigkeit als niedergelassener,<br />

ambulant-operativer Arzt der Fachrichtung<br />

Chirurgie in freier Praxis,<br />

jedoch nicht als Betreiber einer<br />

Tagesklinik bzw. eines OP-Zentrums.<br />

Jahresprämie: 2.350,00 EUR zzgl.<br />

19 % Versicherungssteuer (2.796,50<br />

EUR inkl. 19 % Versicherungssteuer)<br />

» Ihre Tätigkeit als niedergelassener,<br />

ambulant-operativer Arzt der Fachrichtung<br />

Chirurgie in einer Gemeinschaftspraxis,<br />

jedoch nicht als Betreiber<br />

einer Tagesklinik bzw. eines OP-<br />

Zentrums.<br />

Jahresprämie: 2.115,00 EUR zzgl.<br />

19 % Versicherungssteuer (2.516,85<br />

EUR inkl. 19 % Versicherungssteuer)<br />

» Ihre ambulant-operative sowie stationäre<br />

Tätigkeit als niedergelassener<br />

Arzt der Fachrichtung Chirur gie in<br />

freier Praxis, jedoch nicht als Betreiber<br />

einer Tagesklinik bzw. eines OP-<br />

Zentrums. Mitversichert sind bis zu<br />

fünf Belegbetten in einem Kranken-<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Foto: Falko Matte - Fotolia.com<br />

275


276<br />

geld & recht<br />

haus.<br />

Jahresprämie: 4.200,00 EUR zzgl.<br />

19 % Versicherungssteuer (4.998,00<br />

EUR inkl. 19 % Versicherungssteuer)<br />

Auch an unsere konservativ tätigen Chirurgen<br />

haben wir gedacht – sprechen Sie<br />

uns auf unsere maßgeschneiderte Versicherungslösung<br />

an, denn mit 950,00 EUR<br />

zzgl. 19 % Versicherungssteuer (1.130,50<br />

EUR inkl. 19 % Versicherungssteuer)<br />

genießen Sie idealen Versicherungsschutz<br />

zum günstigen Preis.<br />

Sind Sie niedergelassene Ärzte einer<br />

Gemeinschaftspraxis und möchten,<br />

dass für alle Praxispartner Versicherungsschutz<br />

über einen einzigen Vertrag<br />

besteht? Bitte geben Sie uns auf Ihrer<br />

Angebotsanforderung einen entsprechenden<br />

Hinweis – durch weitere Rabattierungsmöglichkeiten<br />

sparen Sie bares<br />

Geld!<br />

Die Leistungen des<br />

Haftpflichtversicherers bei<br />

Personen-, Sach- und/oder<br />

Vermögensschäden<br />

Der Versicherer leistet bei berechtigten<br />

Schadenersatzforderungen eine Entschädigungszahlung.<br />

Ist der gegen Sie erhobene<br />

Anspruch unberechtigt, wehrt der<br />

Versicherer den Anspruch ab, falls notwendig,<br />

auch gerichtlich.<br />

Wichtig ist, dass Ihr Versicherungsvertrag<br />

das tatsächliche Versicherungsrisiko korrekt<br />

umschreibt. Änderungen sollten Sie<br />

dem <strong>BDC</strong>­Versicherungsservice umgehend<br />

anzeigen. Andernfalls sind Probleme im<br />

Schadenfall zu befürchten.<br />

Beispiel: „Versichert ist die Tätigkeit als<br />

niedergelassener Chirurg.“ Eine belegärztliche<br />

Tätigkeit etwa oder eine Tätigkeit<br />

als Kooperationsarzt wären bei dieser<br />

Formulierung nicht vom Versicherungsschutz<br />

umfasst, ebenso wenig wie<br />

Ihre Privat­Haftpflichtversicherung!<br />

Schadenfälle zur Berufs-Haftpflichtversicherung<br />

melden Sie<br />

bitte direkt der Ecclesia, nicht der<br />

Versicherungsgesellschaft. Nur auf<br />

diese Weise ist sichergestellt, dass<br />

der vereinbarte Service gewährt<br />

werden kann.<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Die Nachhaftungsdeckung<br />

Früher oder später muss sich jeder Arzt<br />

mit der Aufgabe seiner Praxis beschäftigen.<br />

Der Haftpflichtversicherungsschutz<br />

darf dann nicht einfach aufgekündigt<br />

werden. Es muss eine so genannte Nachhaftungsdeckung<br />

vereinbart werden<br />

– mitunter sogar verbunden mit einer<br />

Regelung, die „Freundschaftsdienste“<br />

im Ruhestand erfasst, wie z.B. Behandlungen<br />

im Freundes- und Verwandtenkreis<br />

usw. Die Nachhaftungsversicherung<br />

leistet bei Schadenfällen, die <strong>nach</strong> Beendigung<br />

des eigentlichen Berufs-Haftpflichtvertrags<br />

eingetreten sind, die aber<br />

auf die frühere, eigentlich versicherte<br />

ärztliche Tätigkeit zurückgehen.<br />

Klassisches Beispiel:<br />

Ein Arzt verschreibt fälschlicherweise<br />

ein Medikament, das einen Patienten auf<br />

Dauer schädigt. Der menschliche Körper<br />

ist – sofern halbwegs intakt – in der Lage,<br />

unverträgliche Stoffe einige Zeit zu verkraften.<br />

Allmählich wird die Unverträglichkeit<br />

allerdings zum Problem.<br />

Per Definition tritt der Versicherungsfall<br />

in der Haftpflichtversicherung erst<br />

mit dem Schadenereignis ein, d.h. in<br />

diesem Fall, wenn beim Patienten Symptome<br />

der Unverträglichkeit auftreten.<br />

Da also <strong>von</strong> der Verschreibung des Medikaments<br />

bis zum Eintritt des Versicherungsfalls<br />

Wochen oder gar Monate vergehen<br />

können, ist es ein nicht unrealistisches<br />

Szenario, dass der Arzt zwischenzeitlich<br />

seinen Beruf aufgegeben (und seine<br />

Berufs-Haftpflichtversicherung somit<br />

beendet) hat.<br />

Der Schaden wäre in solch einem Fall<br />

außerhalb der Wirksamkeit des Versicherungsverhältnisses<br />

eingetreten und damit<br />

nicht ersatzpflichtig. Der Arzt müsste<br />

einen derartigen Schaden aus eigener<br />

Tasche zahlen, es sei denn, er hat eine<br />

Nachhaftungsversicherung vereinbart.<br />

Die Rahmenvertragspartner regeln<br />

eine derartige Nachhaftungsversicherung<br />

für die versicherten Ärzte automatisch<br />

und beitragsfrei für die Dauer<br />

<strong>von</strong> fünf Jahren <strong>nach</strong> Beendigung des<br />

Versicherungsvertrags. Erfahrungsgemäß<br />

werden <strong>nach</strong> Ablauf <strong>von</strong> fünf Jahren<br />

auch keine Ansprüche <strong>von</strong> Patienten<br />

mehr gestellt.<br />

Ihr Weg zu Ihrem persönlichen<br />

Angebot<br />

Der <strong>BDC</strong>-Versicherungsservice erstellt<br />

Ihnen gern Ihr persönliches und bedarfs-<br />

gerechtes Angebot zur Berufs-Haftpflichtversicherung.<br />

Bitte nutzen Sie,<br />

um das Angebot anzufordern, das beigefügte<br />

Formular und senden Sie es ausgefüllt<br />

an die angegebene Kontaktadresse<br />

zurück. Sie erhalten umgehend Ihren<br />

Versicherungsvorschlag.<br />

Die Berufs-Haftpflichtversicherung<br />

allein ist nicht ausreichend<br />

Der Vollständigkeit halber weisen wir<br />

darauf hin, dass der Abschluss einer<br />

Berufs-Haftpflichtversicherung allein in<br />

der Regel unzureichend ist. Es gibt weitere<br />

praxisnotwendige Versicherungssparten,<br />

die an dieser Stelle nicht umfassend<br />

dargestellt werden können (z.B.<br />

die Praxis-Rechtsschutzversicherung<br />

oder die Praxis-Ausfallversicherung).<br />

Andere Versicherungssparten befassen<br />

sich mit der Absicherung Ihrer persönlichen<br />

Risiken, hier sei beispielhaft nur<br />

die private Krankenversicherung oder<br />

die Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

erwähnt.<br />

Auch wenn Sie einen beruflichen Aufenthalt<br />

im Ausland planen, ist die Gestaltung<br />

des Versicherungsschutzes <strong>von</strong><br />

besonderer Wichtigkeit. Informieren Sie<br />

uns dann bitte so früh wie möglich.<br />

Sprechen Sie uns an – wir analysieren<br />

sehr gern kostenfrei Ihren zurzeit<br />

vorhandenen Versicherungsschutz und<br />

halten in allen Bereichen mit dem <strong>BDC</strong><br />

abgestimmte Versicherungslösungen für<br />

Sie bereit.<br />

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:<br />

Ecclesia Versicherungsdienst GmbH<br />

<strong>BDC</strong>­Versicherungsservice<br />

Klingenbergstr. 4 / 32758 Detmold<br />

Service­Telefon: 0800 603 603 0<br />

Fax: 05231 603 60 6363<br />

E­Mail: bdc­versicherungsservice@ecclesia.de


geld & recht 277<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009


278<br />

geld & recht<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009


Foto: Falko Matte - Fotolia.com<br />

P. Hüttl, J. Heberer, M. <strong>von</strong> Knoch, M. Siegert<br />

Arzt und Praxis im Internet<br />

Die Website ist in heutiger Zeit aus dem<br />

Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken.<br />

Sie dient unabhängig <strong>von</strong> der Größe<br />

des Unternehmens stets zur Informationsvermittlung<br />

gegenüber potentiellen Kunden<br />

im Sinne einer virtuellen Plattform[1].<br />

So verwundert es nicht, dass zwischenzeitlich<br />

sowohl Arztpraxen als auch Krankenhäuser<br />

die Präsentation im Internet als en<br />

vogue verstehen[2].<br />

1. Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

der Website<br />

Bei der Einrichtung einer Homepage müssen<br />

gewisse Grundvoraussetzungen erfüllt<br />

werden[3].<br />

Hervorzuheben ist hier die Verwendung<br />

eines korrekten Impressums. Die früher<br />

<strong>nach</strong> § 6 Teledienstgesetz (TDG) normierte<br />

Impressumspflicht war eine der<br />

am häufigsten missachteten Pflichten im<br />

Web[4]. Zwischenzeitlich wurde das TDG<br />

durch das Telemediengesetz (TMG) ersetzt.<br />

Dieses ist mit Wirkung zum 01.03.2007 in<br />

Kraft getreten. Nunmehr regelt § 5 TMG<br />

die für das Impressum notwendigen<br />

Pflichtangaben[5].<br />

Aus dem Impressum müssen sich<br />

ergeben:<br />

» Name und Praxisanschrift,<br />

» E-Mail-Adresse,<br />

» ein Hinweis darauf, welcher Kammer<br />

der Arzt angehört,<br />

»<br />

die gesetzliche Berufsbezeichnung<br />

„Ärztin/ Arzt“ und den Staat, in dem<br />

die Berufsbezeichnung verliehen worden<br />

ist,<br />

» die BOÄ, die die jeweils maßgeblichen<br />

berufsrechtlichen Regelungen enthält<br />

(also beispielsweise BOÄ Bayerns),<br />

» wer der Umsatzsteuer unterliegt, muss<br />

zusätzlich die Umsatzsteuer-Identifikations-Nr.<br />

angeben. Für Krankenhäuser<br />

ist noch darauf hinzuweisen, dass die<br />

Rechtsform einer juristischen Person<br />

(also AG, GmbH), die sich in Liquidation<br />

befindet, in den entsprechenden<br />

Angaben enthalten sein muss.<br />

Das <strong>nach</strong> den Vorgaben des § 5 TMG<br />

gestaltete Impressum sollte die Überschrift<br />

„Pflichtangaben <strong>nach</strong> § 5 TMG“ tragen. Es<br />

besteht aber keine Verpflichtung dahingehend,<br />

die Pflichtangaben auf der Startseite<br />

der Website des Anbieters zu platzieren.<br />

Es ist vielmehr ausreichend, wenn diese<br />

leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar<br />

und ständig verfügbar sind[6].<br />

Dabei ist auch das Herkunftslandsprinzip<br />

zu beachten. Dies meint, dass bei grenzüberschreitender<br />

Kommunikation, wie sie<br />

das Internet darstellt, der jeweilige Anbieter<br />

den Regeln des Sitzlandes unterliegt. Ein<br />

deutscher Arzt muss sich daher regelmäßig<br />

am deutschen TMG messen lassen.<br />

Sofern insbesondere die Impressumspflicht<br />

verletzt wird, kann dies gemäß §<br />

16 TMG mit einem Bußgeld <strong>von</strong> bis zu<br />

50.000,00 € geahndet werden. Die Nichtbeachtung<br />

der oben genannten Voraussetzungen<br />

kann zudem auch zu einer kostenintensiven<br />

Abmahnung <strong>nach</strong> dem UWG<br />

führen.<br />

AutoREN<br />

geld & recht<br />

Peter Hüttl, Jörg Heberer,<br />

Marius <strong>von</strong> Knoch, Matthias Siegert<br />

Korrespondenzautor:<br />

RA Dr. Peter Hüttl<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Kanzlei Dr. jur. Jörg Heberer & Kollegen<br />

Paul-Hösch-Straße 25a<br />

81243 München<br />

E-Mail: dr.huettl@arztrechtskanzlei.de<br />

2. Die Internetadresse<br />

Gerade die Adresse einer Homepage ist<br />

im Hinblick auf einen werbewirksamen<br />

Außenauftritt im world wide web (www)<br />

<strong>von</strong> Relevanz. So liegt es nahe, dass gerade<br />

Domainnamen, die einen deutlichen Bezug<br />

auf die ausgeübte Tätigkeit zulassen, für die<br />

Werbewirksamkeit entscheidend sind. Es ist<br />

zu beachten, dass selbstverständlich auch<br />

die Wahl des Domainnamens weder irreführend<br />

noch anpreisend sein darf.<br />

2.1 Der Domainname<br />

Zulässig ist beispielsweise eine Domainbezeichnung<br />

„www.orthopaede.de“. Hierin<br />

liegt keine berufswidrige, insbesondere<br />

keine irreführende Werbung[7]. Auch<br />

Domainnamen wie „www.allgemeinarztstuttgart.de“<br />

oder „www.orthopaedie-ulm.<br />

de“ wurden als legitim erachtet[8]. Verboten<br />

sind jedoch unsachliche Selbstanpreisungen<br />

wie „www.spitzenpraxis.de“ oder<br />

„www.experte-in-fettabsaugen.de“.<br />

Demgegenüber soll eine Internetadresse<br />

„www.krebswunderheilung.de“ keine<br />

irreführende Werbung eines Arztes<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

279


280<br />

geld & recht<br />

für seine Tätigkeit darstellen. Gleichwohl<br />

war hierin (in sonstiger Weise) berufswidrige<br />

Werbung festzustellen, weil durch diese<br />

Bezeichnung ein religiöser Bezug hergestellt<br />

wird, der mit der ärztlichen Tätigkeit<br />

nichts zu tun hat. Diese Werbung bezweckt<br />

allein, krebskranke Patienten unter Ausnutzung<br />

derer Zwangslage auf diese Tätigkeit<br />

aufmerksam zu machen. Geht man mit<br />

der Rechtsprechung des BVerfG da<strong>von</strong> aus,<br />

dass das Werbeverbot für Ärzte dem Schutz<br />

der Bevölkerung dienen und einer gesundheitspolitisch<br />

unerwünschten Kommerzialisierung<br />

des Arztberufes vorbeugen soll,<br />

sind – neben den Fällen der Irreführung –<br />

insbesondere auch aufdringliche Werbemethoden,<br />

die Ausdruck eines rein geschäftsmäßigen,<br />

ausschließlich an Gewinn orientierten<br />

Verhaltens sind, als berufswidrig<br />

anzusehen. Hierzu gehört etwa auch<br />

das sensationelle oder reklamehafte Sich-<br />

Herausstellen. Diese Internetadresse war<br />

daher zu untersagen[9].<br />

2.2 Das Prioritätsprinzip<br />

Im Zusammenhang mit dem Domainnamen<br />

ist darauf hinzuweisen, dass das Prioritätsprinzip<br />

gilt. So geht also der erstregistrierte<br />

Name vor. Wer den eigenen Namen<br />

oder das eigene Firmenschlagwort registriert,<br />

braucht anderen Trägern desselben<br />

Namens oder Firmenbestandteiles in aller<br />

Regel also nicht zu weichen[10].<br />

Dieses Prioritätsprinzip gilt dann nicht,<br />

wenn ein Name in der Öffentlichkeit nicht<br />

gänzlich unbekannt ist. Wer „Angela Merkel“<br />

heißt, darf sich unter diesem Namen<br />

nicht eine Domain reservieren lassen.<br />

Dies liegt daran, dass es einen Namensvetter<br />

gibt, der prominent ist und als Person<br />

der Öffentlichkeit ein „erstes“ Anrecht<br />

auf diesen Domainnamen hat. Hier wird<br />

dann ausnahmsweise das Prioritätsprinzip<br />

durchbrochen[11].<br />

3. Inhalt der Homepage<br />

Wenn der Domainname gleichsam den Einstieg<br />

und das Lockmittel darstellt, so muss<br />

dann schließlich der Inhalt der Homepage<br />

überzeugen. Auch hier sind nur sachliche<br />

Informationen erlaubt.<br />

3.1 Vorstellung des Praxisteams<br />

Nach früherer Auffassung in der Rechtsprechung<br />

war es beispielsweise verboten, das<br />

Praxisteam verbunden mit einer allgemeinen<br />

Beschreibung der Praxis auf der Homepage<br />

aufzuführen. Begründet wurde dies<br />

mit einem Verstoß gegen die guten Sitten<br />

<strong>nach</strong> § 1 UWG a. F[12]. Zwischenzeitlich ist<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

es als unbedenklich anzusehen, wenn man<br />

Fotos, auf denen der Arzt gemeinsam mit<br />

dem Praxisteam in Berufskleidung unter<br />

der Rubrik „Das Praxisteam stellt sich vor“<br />

dargestellt ist, einstellt[13].<br />

3.2 Angabe <strong>von</strong> Tätigkeitsfeldern<br />

Auch die Angabe <strong>von</strong> Tätigkeitsfeldern<br />

auf der Homepage wurde <strong>von</strong> der Rechtsprechung<br />

als kritisch angesehen. So vertrat<br />

das OLG Köln die Auffassung, dass<br />

ein Zahnarzt, der sich im Rahmen seiner<br />

Internetwerbung als Spezialist in nahezu<br />

allen Bereichen darstellt, gegen das Verbot<br />

der Werbung mit reklamehaften Zügen<br />

verstößt[14].<br />

Im selben Jahr hatte das OLG Köln es<br />

bereits als unzulässig angesehen, wenn ein<br />

Zahnarzt in seiner in das Internet eingestellten<br />

werbenden Selbstdarstellung umfangreich<br />

Leistungen und Praxisschwerpunkte<br />

aufzeigt[15].<br />

Dieser Auffassung trat der BGH jedoch<br />

entgegen. Er vertritt die Meinung, dass das<br />

vom werbenden Arzt zu beachtende Sachlichkeitsgebot<br />

<strong>von</strong> diesem nicht verlangt,<br />

sich auf die Mitteilung nüchterner Fakten<br />

zu beschränken. Vielmehr ist, da darüber<br />

hinausgehende Angaben ebenfalls das -<br />

emotional geprägte- Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Arzt und Patient fördern können,<br />

eine Sympathiewerbung zulässig, soweit<br />

durch sie nicht der Informationscharakter<br />

in den Hintergrund gedrängt wird. Da<strong>nach</strong><br />

ist eine Mitteilung eines Arztes in seinem<br />

Internetauftritt, bestimmte Tätigkeitsgebiete<br />

durchzuführen, nicht berufswidrig.<br />

Darin ist lediglich die Angabe zu sehen,<br />

dass er auf diesen Gebieten <strong>nach</strong>haltig tätig<br />

ist und in diesem Bereich über besondere<br />

Erfahrungen verfügt. Dem steht auch<br />

nicht entgegen, wenn der Arzt Tätigkeiten<br />

aufführt, die nahezu jeder andere Arzt in<br />

mehr oder weniger großem Umfang ebenfalls<br />

anbietet[16].<br />

Auch eine Werbung im Internet mit der<br />

Überschrift „Was wir für Sie tun können,<br />

hängt <strong>von</strong> dem ab, was Sie haben“ ist nicht<br />

zu beanstanden. Dieser pauschale Hinweis<br />

auf das Leistungsspektrum ist <strong>nach</strong> Auffassung<br />

des BVerfG zulässig[17].<br />

4. Bereitstellung <strong>von</strong> Homepages<br />

durch Dritte<br />

Es ist üblich, dass insbesondere Pharmafirmen<br />

kostenlose Homepages für Ärzte<br />

anbieten.<br />

Dies ist immer dann zulässig, wenn hierfür<br />

keine Gegenleistung vom Arzt gefordert<br />

wird. Denn <strong>nach</strong> § 34 Abs. 1 MBO ist<br />

es Ärzten nicht gestattet, für die Verordnung<br />

<strong>von</strong> Arznei- oder Heilmitteln beziehungsweise<br />

Körperpflegemitteln eine Vergütung<br />

oder sonstige Vorteile zu erlangen.<br />

Als „sonstigen Vorteil“ könnte man auch<br />

die kostenfreie Homepage verstehen.<br />

Wenn aber der Pharmafirma keine<br />

Gegenleistung gewährt wird, wie etwa das<br />

Einstellen <strong>von</strong> Bannern, Pop up Fenstern<br />

oder das Aufnehmen eines Firmen logos<br />

auf die Homepage, so ist die kostenlose<br />

Inanspruchnahme einer Homepage nicht<br />

unzulässig.<br />

5. Zusammenfassung<br />

Zusammenfassend kann man festhalten,<br />

dass auch im Rahmen des Internetauftrittes<br />

des Arztes das Sachlichkeitsgebot<br />

gilt. Erfreulicherweise hat die Rechtsprechung<br />

hier insbesondere bei der Verwendung<br />

des Domainnamens einen recht weiten<br />

Spielraum bereitgestellt. So ist es dem<br />

Arzt möglich, plakative und einprägsame<br />

Internetadressen zu verwenden.<br />

Die individuelle Ausgestaltung des<br />

Inhaltes der Homepage ist zwischenzeitlich<br />

ebenfalls weitgehend liberalisiert. Zwar darf<br />

auch hier nicht anpreisend oder gar irreführend<br />

geworben werden. Eine Darstellung<br />

des Praxisteams ist aber zwischenzeitlich<br />

<strong>von</strong> der Rechtsprechung und den Ärztekammern<br />

anerkannt. Gleiches gilt für darüber<br />

hinausgehende Informationen. So können<br />

beispielsweise auf der Homepage folgende<br />

Auskünfte angeboten werden:<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

Lageplan der Praxis mit Hinweisen auf<br />

Parkmöglichkeiten und die Erreichbarkeit<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />

Vorstellung des Praxisteams mit Fotos,<br />

Hinweise auf besondere Qualifikationen<br />

(Weiterbildung, Fachkunde),<br />

Weiterbildungen des Praxisteams mit<br />

Fotos,<br />

Informationen über Untersuchungsund<br />

Behandlungsmöglichkeiten,<br />

organisatorische Hinwei-<br />

se und Informationen über<br />

Sondersprechstunden[18].<br />

Verboten bleiben jedoch <strong>nach</strong> wie vor sachfremde<br />

Hyperlinks oder ärztliche Werbeanzeigen<br />

auf fremden Seiten mit Produktbezug.<br />

Denn mit derartigen Maßnahmen<br />

überschreitet der Arzt die Grenze zum<br />

kommerziellen Werbeauftritt und handelt<br />

somit berufswidrig[19].<br />

Diesen Artikel sowie die Literaturangaben finden<br />

Sie bei <strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.de,<br />

Rubrik Themen|Recht|Werbung


U. H. Hohmann<br />

Facharzt für Chirurgie darf sich in den<br />

Gelben Seiten unter<br />

„Plastische Chirurgie“ eintragen<br />

Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes (OVG)<br />

Berlin-Brandenburg vom 09.12.2008<br />

Ein Facharzt für Chirurgie ließ sich im<br />

Branchenbuch „Gelbe Seiten“ in der<br />

Rubrik „Plastische Chirurgie“ eintragen.<br />

Die Anzeige enthielt den Namen des<br />

Arztes und darunter die Zusätze „Facharzt<br />

für Chirurgie“ sowie „Plastisch-<br />

Ästhetische Operationen“. Weiter wurde<br />

ein Leistungsangebot mit verschiedenen<br />

Operationsarten aufgeführt.<br />

Auf seiner eigenen Internetseite führt<br />

der Chirurg aus: „als Facharzt auf die<br />

ästhetische Chirurgie spezialisiert“.<br />

Das OVG hat rechtskräftig entschieden,<br />

dass es sich bei der Eintragung<br />

des Facharztes für Chirurgie unter der<br />

Rubrik „Plastische Chirurgie“ nicht um<br />

eine irreführende und damit berufswidrige<br />

Werbung handelt, da keine relevante<br />

Verwechslungsgefahr mit den Qualifikationen<br />

der Weiterbildungsordnung<br />

besteht. Allein durch die Eintragung<br />

unter der Rubrik „Plastische Chirurgie“<br />

wird dem angesprochenen, durchschnitt-<br />

lich informierten<br />

und situationsangemessenenaufmerksamen<br />

Verbraucher<br />

nicht der unzutreffende<br />

Eindruck vermittelt,<br />

der Arzt sei<br />

Facharzt für Plastische<br />

und Ästhetische<br />

Chirurgie.<br />

Nach den Umständen<br />

erwartet der<br />

Verbraucher nämlich nicht, dass unter<br />

den Arztrubriken der „Gelben Seiten“<br />

nur Fachärzte des entsprechenden ärztlichen<br />

Fachgebietes eingetragen sind.<br />

Erkennbar bezieht sich die Rubrik keineswegs<br />

nur auf „Fachärzte“. Im Bereich<br />

„Plastische Chirurgie“ sind vielmehr in<br />

alphabetischer Folge sowohl Ärzte aufgeführt,<br />

die auf ihre entsprechende Facharztbezeichnung<br />

besonders hinweisen<br />

als auch solche, die dies nicht tun, was<br />

geld & recht<br />

Uwe H. Hohmann<br />

Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Richmodstr.10<br />

50667 Köln<br />

Tel. 0221 257 83 01<br />

Fax 0221 257 07 43<br />

www.hohmann-koeln.de<br />

für durchschnittlich erfahrene Verbraucher<br />

die Annahme nahe legt, dass sie den<br />

betreffenden Facharzttitel nicht führen<br />

dürfen. Bei dieser Sachlage wird ein Patient,<br />

der das Verzeichnis auf der Suche<br />

<strong>nach</strong> einem Arzt mit einer gewissen<br />

Aufmerksamkeit durchgeht, ohne weiteres<br />

annehmen, dass die Rubrik sowohl<br />

Fachärzte also auch Ärzte umfasst, die<br />

lediglich ihren Tätigkeitsschwerpunkt<br />

in dem betreffenden Gebiet haben, ohne<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Foto: Arnulf Illing, Springer Medizin<br />

281


282<br />

geld & recht<br />

zur Führung des betreffenden Facharzttitels<br />

berechtigt zu sein. In diesem Sinne<br />

hatte bereits das Oberlandesgericht Köln<br />

am 15.08.2008 und das Kammergericht<br />

in Berlin am 22.03.2002 entschieden.<br />

Dem Einwand der Ärztekammer, dass<br />

die Rubriken der „Gelben Seiten“ sich<br />

<strong>nach</strong> der Weiterbildungsordnung richten,<br />

ist das Gericht nicht gefolgt, weil<br />

der Arzt darlegen konnte, dass unter der<br />

Rubrik „Plastische Chirurgie“ nicht nur<br />

Fachärzte für Plastische und Ästhetische<br />

Chirurgie eingetragen sind, sondern auch<br />

Hals-Nasen-Ohrenärzte, Fachärzte für<br />

Chirurgie, Fachärzte für Mund-, Kiefer-<br />

und Gesichtschirurgie sowie Ärzte ohne<br />

Facharztbezeichnung. Das Gericht hat<br />

weiter berücksichtigt, dass der Arzt seine<br />

zutreffende Facharztbezeichnung („Facharzt<br />

für Chirurgie“) angegeben hat.<br />

Im Hinblick auf die Angabe „Ästhetische<br />

Operationen“ auf der eigenen<br />

Internetseite sieht das Gericht ebenfalls<br />

keine Berufspflichtverletzung. Die<br />

Gefahr einer Verwechslung mit der Facharztbezeichnung<br />

„Plastische Chirurgie“<br />

bzw. „Plastische und Ästhetische Chirurgie“<br />

oder mit der Zusatzbezeichnung<br />

„Plastische Operationen“ besteht nicht,<br />

da jedenfalls das Wort „plastisch“, bei<br />

dem es sich um den prägenden Bestand-<br />

teil handelt, nicht vorkommt. Vielmehr<br />

handelt es sich bei der Beschreibung<br />

„Ästhetische Operationen“ um eine ohne<br />

weiteres zulässige Information über das<br />

Tätigkeitsspektrum des Arztes.<br />

Als nicht zulässig beurteilte das<br />

Gericht den Zusatz „Plastisch-Ästhetische<br />

Operationen“. Das Gericht ist<br />

auch hier grundsätzlich der Auffassung,<br />

dass eine Verwechslungsgefahr mit der<br />

Zusatzbezeichnung „Plastische Operationen“<br />

nicht bestehe. Die Verwendung<br />

der Formulierung dürfte angesichts der<br />

in diesem Bereich nur begrenzt zur Ver-<br />

fügung stehenden Möglichkeiten begrifflicher<br />

Neuschöpfungen nicht zu beanstanden<br />

sein, soweit eindeutig erkennbar<br />

ist, dass es sich nicht um die Angabe<br />

einer formalen Qualifikation, sondern<br />

um eine bloße Tätigkeitsbeschreibung<br />

handelt. Hieran fehlt es jedoch im konkreten<br />

Fall, denn die optische Gestaltung<br />

des Eintrages in den „Gelben Seiten“, bei<br />

der die Facharztbezeichnung und darunter<br />

der Zusatz „Plastisch-Ästhetische<br />

Operationen“ in gleicher Schriftgröße<br />

gesetzt wurden, erweckt bei dem Leser<br />

den Eindruck, dass der Zusatz zusammen<br />

mit der vorangestellten Facharztbezeichnung<br />

zu den Angaben über die formale<br />

Qualifikation <strong>nach</strong> der Weiterbildungs-<br />

ordnung gehört und nicht nur als bloße<br />

Tätigkeitsbeschreibung zu verstehen ist.<br />

Soweit ein solcher Eintrag optisch abgesetzt<br />

oder in anderer Schriftgröße oder<br />

mit einem Zusatz versehen wird, dürfte<br />

der Ausdruck selbst nicht zu beanstanden<br />

sein.<br />

Erstaunlicherweise hat das Gericht<br />

die wahrheitsgemäße Angabe auf der<br />

eigenen Internetseite „als Facharzt auf<br />

die ästhetische Chirurgie spezialisiert“<br />

nicht akzeptiert und eine Verwechslungsgefahr<br />

zur Gebietsbezeichnung<br />

„Plastische und Ästhetische Chirur-<br />

Im Hinblick auf die Angabe „Ästhetische Operationen“ auf der eigenen<br />

Internetseite sieht das Gericht ebenfalls keine Berufspflichtverletzung<br />

gie“ gesehen. Der flüchtige Leser würde<br />

diesen Zusatz im Zusammenhang mit<br />

dem Begriff „Facharzt“ ohne weiteres als<br />

Bestandteil der formalen Qualifikation<br />

verstehen und damit auf einen Facharzt<br />

für Plastische und Ästhetische Chirurgie<br />

schließen. Das Gericht gibt auch gleich<br />

einen Lösungsansatz mit, der Arzt könne<br />

sich „als Facharzt für Chirurgie auf<br />

die ästhetische Chirurgie spezialisiert“<br />

bezeichnen.<br />

Diesen Artikel finden Sie auch bei<br />

<strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.de, Rubrik<br />

Themen|Recht|Werbung<br />

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K


J. Rüggeberg<br />

geld & recht<br />

Niederlassung als Facharzt für Orthopädie/Unfallchirurgie<br />

Immer wieder kommt es in einzelnen KV-<br />

Bereichen zu Problemen bei der Nachbesetzung<br />

eines bisherigen Chirurgensitzes<br />

durch einen Facharzt für Orthopädie/<br />

Unfallchirurgie gemäß der neuen Weiterbildungsordnung.<br />

Nach unserem Verständnis<br />

gehört dieser neue Facharzt als<br />

Säule des Gesamtgebietes eindeutig in die<br />

Gruppe der Chirurgen. In einem ersten<br />

Beschluss des gemeinsamen Bundesausschusses<br />

ist dieser neu geschaffene Facharzt<br />

aber der Versorgungsgruppe Orthopädie<br />

zugerechnet worden. Es zeigt sich<br />

wie so oft hier ein Widerspruch zwischen<br />

Weiterbildungsrecht und Zulassungsrecht.<br />

Der <strong>BDC</strong> hat sofort auf diesen Widerspruch<br />

aufmerksam gemacht und einen<br />

Zusatzbeschluss des GBA erwirkt. Leider<br />

bestehen <strong>nach</strong> wie vor einzelne Kven auf<br />

einer stringenten Auslegung des ersten<br />

GBA-Beschlusses, wo<strong>nach</strong> ein Facharzt<br />

für Orthopädie/Unfallchirurgie angeblich<br />

nur einen Vertragsarztsitz Orthopädie<br />

erwerben darf, es sei denn, der bisherige<br />

chirurgische Sitz wird <strong>von</strong> einem Chirurgen<br />

mit Schwerpunkt Unfallchirurgie<br />

gehalten. Damit könnten alle Chirurgen,<br />

die keine Schwerpunktbezeichnung besitzen,<br />

ihren Sitz nicht an den neuen Facharzt<br />

weitergeben. Das kann nicht sein<br />

und ist <strong>nach</strong> unten stehender Auffassung<br />

aus der Kanzlei des <strong>BDC</strong>-Justitiars Dr.<br />

Heberer auch nicht haltbar.<br />

Als originelle Variante kommt noch hinzu,<br />

dass selbst bei Übernahme eines chirurgischen<br />

Vertragsarztsitzes durch einen<br />

FA für Orthopädie/Unfallchirurgie der<br />

Sitz unabhängig <strong>von</strong> bestehenden Zulassungsbegrenzungen<br />

in einen Orthopädensitz<br />

umgewandelt wird. Das würde im<br />

Ergebnis dazu führen, dass zwar die ersten<br />

Kollegen <strong>von</strong> den höheren Budgets in der<br />

Fachgruppe Orthopädie profitieren, diese<br />

aber naturgemäß bei steigenden Arztzahlen<br />

sinken werden. Umgekehrt führt<br />

der „Verlust“ <strong>von</strong> Chirurgen in der Fachgruppe<br />

Chirurgie zu einer höheren Geldmenge<br />

für die verbleibenden Kollegen.<br />

Es wird dann aber rasch ein Punkt<br />

erreicht, an dem wegen der Umverlagerung<br />

bisheriger Chirurgenplanstellen der<br />

Planungsbereich Chirurgie nicht mehr<br />

gesperrt werden müsste und freie Niederlassungen<br />

möglich werden. Das wiederum<br />

bedeutet, dass die eigene Praxis keinen<br />

Verkehrswert mehr besäße, da ja jederzeit<br />

eine Neugründung auch ohne Übernahme<br />

einer bestehenden Praxis möglich<br />

wäre.<br />

Auch zu diesem Punkt haben wir Stellung<br />

bezogen, wie unten <strong>nach</strong>zulesen ist.<br />

Dr. Rüggeberg, Vizepräsident<br />

Berufsverband der Deutschen Chirurgen<br />

Juristische Stellungnahme:<br />

» Auslegung der Bedarfsplanungsrichtlinien<br />

Zu der Frage der Übernahme eines chirurgischen<br />

Vertragsarztsitzes durch einen<br />

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

möchte ich im folgenden Stellung<br />

nehmen:<br />

Aufgrund eines Beschlusses des<br />

gemeinsamen Bundesausschusses über<br />

eine Änderung der Bedarfsplanungs-Richtlinien-Ärzte<br />

in der Sitzung vom 18. Januar<br />

2007 wurde der § 4 Abs. 7 der Bedarfsplanung-Richtlinien<br />

wie folgt gefasst:<br />

„Im Falle der Praxis<strong>nach</strong>folge gilt, dass<br />

die Praxis auch für Ärzte ausgeschrieben<br />

werden kann, welche ganz oder teilweise<br />

in einem Gebiet tätig sind, welches mit<br />

dem alten Gebiet übereinstimmt.“<br />

Durch die Zuordnung des neuen Facharztes<br />

für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

zur Fachgruppe der Chirurgen<br />

besteht für die derzeit niedergelassenen<br />

Chirurgen ein erhebliches Bedürfnis<br />

<strong>nach</strong> Rechtsicherheit bei der Vorbereitung<br />

ihrer Praxis <strong>nach</strong>folge. Hierbei ist zu<br />

berücksichtigen, dass es eine Vielzahl niedergelassener<br />

Ärzte gibt, die in ihrer Praxis<br />

ganz überwiegend unfallchirurgisch<br />

tätig sind, jedoch nicht über eine entsprechende<br />

Teilgebiets- bzw. Schwerpunktbezeichnung<br />

Unfallchirurgie verfügen.<br />

Nach dem Wortlaut der Bedarfsplanungs-Richtlinien<br />

kommt es jedoch auf<br />

eine solche Gebiets- oder Schwerpunktbezeichnung<br />

nicht an. Maßgeblich ist<br />

die Übereinstimmung der tatsächlichen<br />

Tätigkeit zwischen dem abgebenden und<br />

dem übernehmenden Arzt.<br />

Es ist weder aus dem Wortlaut noch<br />

aus dem Sinn und Zweck der Regelung<br />

erkennbar, dass auch der abgebende Arzt<br />

Praxis<br />

für<br />

&<br />

Orthopädie<br />

Unfallchirurgie<br />

die Gebiets- bzw. Schwerpunktbezeichnung<br />

Unfallchirurgie als Voraussetzung<br />

für die Übergabe der Praxis an einen<br />

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

inne haben muss. Denn der maßgebliche<br />

Beweggrund für die Ergänzung<br />

der Bedarfsplanungs-Richtlinien mit dem<br />

vorbezeichneten Passus ist, dass die Kontinuität<br />

der Patientenversorgung gewährleistet<br />

sein muss. So kann man beispielsweise<br />

fordern, dass der abgebende Arzt<br />

beispielsweise als D-Arzt tätig sein muss<br />

oder aber anhand <strong>von</strong> Falllisten seinen<br />

unfallchirurgischen Tätigkeitsschwerpunkt<br />

<strong>nach</strong>weisen muss. Keinesfalls<br />

kann es jedoch darum gehen, dass der<br />

abgebende Chirurg ganz unabhängig <strong>von</strong><br />

seiner tatsächlichen Tätigkeit allein an<br />

dem Vorhandensein einer unfallchirurgischen<br />

Schwerpunktbezeichnung gemessen<br />

wird.<br />

Die Folge des § 4 Abs. 7 der Bedarfsplanungs-Richtlinien<br />

ist deshalb meiner Auffassung<br />

<strong>nach</strong>, dass ein <strong>nach</strong>weislich tatsächlich<br />

mit unfallchirurgischem Schwerpunkt<br />

tätiger Chirurg seinen Praxis sitz an<br />

einen Orthopäden und Unfallchirurgen<br />

weiter veräußern kann und dieser sodann<br />

in der Planungsgruppe der Chirurgen die<br />

Patienten mit dem gleichen Tätigkeitsspektrum<br />

weiter versorgt.<br />

Es widerspräche hierbei der Bedarfsplanungssystematik,<br />

wenn durch die Übernahme<br />

des chirurgischen Vertragsarztsitzes<br />

durch einen Facharzt für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie zugleich ein<br />

Wechsel des Planungsbereiches zu den<br />

Orthopäden erfolgen würde. Dies würde<br />

einerseits auf die vor Ort ansässigen Chirurgen<br />

einen erheblichen Konkurrenzdruck<br />

verursachen und zum anderen zu<br />

einer extrem überhöhten Überversorgung<br />

im Bereich der Orthopädie führen.<br />

O. Butzmann<br />

Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Anwaltskanzlei Dr. Heberer<br />

(Justitiar des <strong>BDC</strong>)<br />

E-Mail: mail@bdc.de<br />

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<strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.de, Rubrik<br />

Themen|Recht|Zulassung<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

283


Foto: imagesource.com<br />

284<br />

geld & recht<br />

J.-A. Rüggeberg<br />

Keine Lagerung <strong>von</strong> Hilfsmitteln in Praxen und Kliniken<br />

Seit dem 1.4.2009 ist eine Passage des<br />

SGB V in Kraft getreten (§128), <strong>nach</strong><br />

der es ab diesem Datum verboten ist, in<br />

Arztpraxen orthopädische Hilfsmittel zu<br />

lagern und abzugeben. Der Text lautet:<br />

§128 SGB V (1) Die Abgabe <strong>von</strong> Hilfsmitteln<br />

an Versicherte über Depots bei<br />

Vertragsärzten ist unzulässig, soweit es<br />

sich nicht um Hilfsmittel handelt, die<br />

zur Versorgung in Notfällen benötigt<br />

werden. Satz 1 gilt entsprechend für die<br />

Abgabe <strong>von</strong> Hilfsmitteln in Krankenhäusern<br />

und anderen medizinischen<br />

Einrichtungen.<br />

(2) Leistungserbringer dürfen Ver-<br />

tragsärzte nicht gegen Entgelt oder<br />

Gewährung sonstiger wirtschaftlicher<br />

Vorteile an der Durchführung der Versorgung<br />

mit Hilfsmitteln beteiligen oder<br />

solche Zuwendungen im Zusammenhang<br />

mit der Verordnung <strong>von</strong> Hilfsmitteln<br />

gewähren. Unzulässig ist ferner die Zahlung<br />

einer Vergütung durch Leistungserbringer<br />

für zusätzliche privat ärztliche<br />

Leistungen, die im Rahmen der Versorgung<br />

mit Hilfsmitteln <strong>von</strong> Vertragsärzten<br />

erbracht werden.<br />

(3) die Krankenkassen stellen vertraglich<br />

sicher, dass Verstöße gegen die Ver-<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

bote <strong>nach</strong> den Absätzen 1 und 2 angemessen<br />

geahndet werden. Für den Fall<br />

schwerwiegender und wiederholter Verstöße<br />

ist vorzusehen, dass Leistungserbringer<br />

für die Dauer <strong>von</strong> bis zu zwei Jahren<br />

<strong>von</strong> der Versorgung der Versicherten<br />

ausgeschlossen werden können.<br />

(4) …. Krankenkassen informieren die<br />

zuständige Ärztekammer<br />

(5) Absatz 4 gilt entsprechend, wenn<br />

Krankenkassen Auffälligkeiten bei der<br />

Ausführung <strong>von</strong> Verordnungen <strong>von</strong> Vertragsärzten<br />

bekannt werden, die auf eine<br />

mögliche Zuweisung <strong>von</strong> Versicherten an<br />

bestimmte Leistungserbringer oder eine<br />

sonstige Form unzulässiger Zusammenarbeit<br />

hindeuten.<br />

Was bedeutet das für die tägliche<br />

Arbeit? Entscheidend ist der erste Nebensatz,<br />

wo<strong>nach</strong> die obigen Regeln nicht gelten,<br />

wenn es sich um Hilfsmittel für die<br />

Notfallversorgung handelt. Es bleibt also<br />

bei der sowohl in Praxen wie auch Krankenhäusern<br />

üblichen Praxis, dass Gehstützen,<br />

Schienen, Gilchristverbände,<br />

Claviculabandagen, Sprunggelenksorthesen<br />

etc. zur Sofortversorgung frisch<br />

Unfallverletzter gelagert werden dürfen.<br />

Alles andere wäre auch im Sinne einer<br />

vernünftigen Patientenversorgung absolut<br />

unsinnig. Allerdings ist zu beachten,<br />

dass derartige Lagerbestände nicht auch<br />

orthopädische Hilfsmittel umfassen, die<br />

aus medizinischer Sicht nicht notfallmäßig<br />

gebraucht werden, z.B. Epicondylitisbandagen,<br />

Stützstrümpfe, Mieder,<br />

Einlagen etc. Grundsätzlich muss dafür<br />

gesorgt werden, dass Hilfsmittel, die<br />

nicht unmittelbar und notfallmäßig zum<br />

Einsatz kommen, regulär verordnet werden<br />

und vom Patienten bei einem Sanitätshaus<br />

seiner Wahl bezogen werden.<br />

Vom Orthopädenverband wird argumentiert,<br />

dass lange Fahrtwege zu einem<br />

Sanitätshaus auch schon einen Notfall<br />

begründen. Dem können wir uns nicht<br />

anschließen. Wenn der Gesetzgeber eindeutig<br />

die bisher für Patienten komfortable<br />

Abgabe <strong>von</strong> Hilfsmitteln in den Praxen<br />

unterbindet, so ist die Schuldzuweisung<br />

für die Unzufriedenheit der Patienten<br />

genauso eindeutig.<br />

Schwerwiegender sind die weiteren<br />

Absätze 2-5 zu werten. Hier wird sehr<br />

deutlich der Vorwurf der Korruption<br />

gegen die Ärzte benutzt, um harte Sanktionen<br />

zu formulieren, wenn in irgendeiner<br />

Form Geld fließt. Im Klartext: Wer<br />

<strong>von</strong> seinem Sanitätshaus Zuwendungen<br />

gleich welcher Art erhält (z.B. Miete für<br />

Lagerräume oder prozentuale Beteiligungen)<br />

macht sich auffällig. Das führt<br />

zu einer Zulassungssperre <strong>von</strong> zwei Jahren<br />

für den Orthopädiemechaniker und<br />

für den Arzt zu einer Meldung bei der<br />

Ärztekammer. Was dann passiert, ist<br />

allerdings nicht festgelegt. Es greifen<br />

dann aber die Bestimmungen des Berufsrechts,<br />

die in solchen Fällen auch nicht<br />

unterschätzt werden dürfen.<br />

Auch sollten Sie vermeiden, einen<br />

bestimmten Lieferanten den Patienten<br />

zum Bezug eines Hilfsmittels zu benennen.<br />

Auch das kann als Korruption ausgelegt<br />

werden. Nun wird nichts so heiß<br />

gegessen, wie es der Gesetzgeber angerichtet<br />

hat. Natürlich können Sie Empfehlungen<br />

aussprechen, genauso wie Sie<br />

es bei Überweisungen an Fachkollegen<br />

tun (was ebenfalls nicht erlaubt ist) Im<br />

Vordergrund steht immer noch eine optimale<br />

Versorgung der Patienten. Wenn Sie<br />

meinen, dass dies nur bei bestimmten<br />

Auftragsnehmern der Fall ist, dürfen Sie<br />

das auch sagen. Nur die alternativlose<br />

direkte Zuweisung ist illegal. Also formulieren<br />

Sie: „Der Händler X macht seine<br />

Sache gut, Sie können aber natürlich<br />

auch sonstwo hingehen.“<br />

Trotz einer pragmatisch durchaus<br />

ohne große Nachteile mögliche Umsetzung<br />

des Gesetzes in diesem Punkt bleibt<br />

ein unangenehmer Nachgeschmack. Die<br />

Passagen strotzen nur so <strong>von</strong> Misstrauen<br />

der Politik gegenüber dem Medizinbetrieb.<br />

Es geht um die Bekämpfung möglicher<br />

Korruption, das ist durchaus richtig.<br />

Dass dabei aber gleich ein derartiger<br />

Rundumschlag herauskommt, macht<br />

<strong>nach</strong>denklich.<br />

Dr. J.-A. Rüggeberg<br />

Vizepräsident des <strong>BDC</strong><br />

E-Mail: mail@bdc.de<br />

Diesen Artikel finden Sie auch bei<br />

<strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.de, Rubrik<br />

Themen|Recht|Patienten


Foto: imagesource.com<br />

<strong>BDC</strong> intern<br />

R. Lorenz<br />

„Die Qual der Wahl“: Entscheidungshilfen und<br />

Schmerzen in der Hernienchirurgie<br />

Kongressbericht - 3. Berliner Hernientage 30./31. Januar 2009<br />

Eine größere öffentliche Aufmerksamkeit im Vorfeld<br />

konnten sich die Veranstalter der Berliner Hernientage<br />

kaum wünschen. Im „Spiegel“ vom 26.<br />

Januar 2009 mit dem an Theatralik kaum zu übertreffendem<br />

Titel „Messer ins Gemächt“ wurde über<br />

die Problematik des Leistenschmerzes im Zusammenhang<br />

mit Leistenbruchoperationen ausführlich<br />

berichtet. Die beiden wissenschaftlichen Leiter<br />

der 3. Berliner Hernientage Dr. Bernd Stechemesser<br />

(Vivantes Klinikum AVK Berlin-Schöneberg)<br />

und Dr. Ralph Lorenz (Gemeinschaftspraxis<br />

der „3CHIRURGEN“ Berlin-Spandau) hatten dem<br />

Thema Schmerz jedoch bereits im Vorfeld der Hernientage<br />

Rechnung getragen, indem sie zwei der insgesamt<br />

sechs wissenschaftlichen Sitzungen diesem<br />

Thema widmeten.<br />

Über 300 Chirurgen aus Klinik und Praxis haben<br />

am 30. und 31. Januar 2009 an diesen nunmehr „3.<br />

Berliner Hernientagen“ im Hotel Ellington in Berlin<br />

teilgenommen. Diese vor allem anwenderorientierte<br />

Veranstaltung konnte erneut exemplarisch<br />

eine „Vernetzung“ des ambulanten Bereichs und<br />

des Krankenhausbereichs anregen. Bei der Moderation<br />

und Programmgestaltung wurden die beiden<br />

wissenschaftlichen Leiter <strong>von</strong> Herrn Prof. Thomas<br />

Dr. med. Ralph Lorenz<br />

(3CHIRURGEN)<br />

Klosterstrasse 34/35, 13581 Berlin<br />

E-Mail: lorenz@3chirurgen.de<br />

3. Berliner Hernientage am 30./31. Januar 2009<br />

Fotos (3): Andreas Böhmig<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

285


286<br />

<strong>BDC</strong> intern<br />

Dr. Lorenz, Prof. Steinmüller und Dr. Stechemesser<br />

während der Diskussion (<strong>von</strong> links)<br />

Steinmüller aus den DRK Kliniken Westend<br />

aus Berlin unterstützt.<br />

Eröffnet wurde dieser Kongress mit<br />

zahlreichen Live-Operationen, in denen<br />

sowohl neue als auch klassische Operationsverfahren<br />

durch die internationalen<br />

Experten angewandt wurden. Stellvertretend<br />

seien an dieser Stelle Dr.<br />

Keith Millikan aus Chicago(USA) und<br />

Dr. Tim Tollens aus Bonheiden (Belgien)<br />

genannt.<br />

Die wissenschaftlichen Sitzungen<br />

begannen mit einer grundlagenorientierten<br />

Sitzung über die Biomechanik<br />

der Bauchdecke.<br />

Die zweite Sitzung gab einen Überblick<br />

über Entscheidungshilfen in der Hernienchirurgie,<br />

über Leitlinien und die<br />

Frage: was ist eigentlich evidenzbasiert?<br />

Prof. Peiper aus Hamm stellte als Entscheidungshilfe<br />

in der Hernienchi rurgie<br />

den sogenannten HEAD Score (Hernia<br />

of the adult desease score) vor und nannte<br />

als Einflussfaktoren für das Auftreten<br />

<strong>von</strong> Hernien in erster Linie genetische<br />

Faktoren und das Rauchen. Da neben<br />

spielen auch Asthma, COPD, Diabetes<br />

und Übergewicht eine wesentliche Rolle<br />

in der Hernienentstehung. Dr. Frank<br />

Peter Müller aus Buer stellte die Frage:<br />

„Gibt es einen Paradigmenwech-<br />

Referenten und Veranstalter der<br />

3. Berliner Hernientage<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

sel in der Hernienchirurgie?“ Zeitgemäß<br />

ist <strong>nach</strong> seiner Ansicht ein differenziertes<br />

Vorgehen. Ein Standardverfahren<br />

für alle Hernien empfiehlt er nicht.<br />

Rene Fortelny aus Wien stellte als Mitglied<br />

der Arbeitsgruppe der European<br />

Hernia Society erstmalig die derzeit<br />

erarbeiteten Leitlinien für die Hernienchirurgie<br />

vor. Prof. Volker Schumpelick<br />

als Präsident der Deutschen Gesellschaft<br />

für Chirurgie, der Deutschen Herniengesellschaft<br />

und Tagungspräsident des im<br />

September 2009 ebenso in Berlin stattfindenden<br />

Hernienweltkongresses fasste<br />

in seinem Referat zusammen, was <strong>nach</strong><br />

heutigem Kenntnisstand in der Hernienchirurgie<br />

evidenzbasiert ist. Als Zielparameter<br />

der Hernienchirurgie nannte er in<br />

seinem Vortrag die Senkung der Rezidivrate,<br />

sowie die Vermeidung chronischer<br />

Schmerzen und Infektionen. Zusammenfassend<br />

empfiehlt er ein offenes Netzverfahren,<br />

unter Umständen auch in Lokalanaesthesie,<br />

als „tailored approach“, bei<br />

beidseitigen Befunden ggf. auch laparoskopisch<br />

mit einem möglichst leichtgewichtigen,<br />

großporigen z.B. klebefixiertem<br />

Netz ohne Drainage und ohne<br />

Antibiotikaprophylaxe.<br />

Eine interaktive TED-Umfrage unter<br />

den teilnehmenden Chirurgen zeigte,<br />

dass heute in der täglichen Praxis eine<br />

Vielzahl an OP-Techniken zur Versorgung<br />

der Leistenhernien angewendet<br />

werden. Fast 25% favorisieren die<br />

LICHTENSTEIN – Technik, immerhin<br />

fast 35% der Teilnehmer nannten laparoskopische<br />

Operationsverfahren. Nur<br />

15% gaben netzfreie Techniken z.B. <strong>nach</strong><br />

SHOULDICE als häufigstes Verfahren<br />

an, im Umkehrschluss verwendeten also<br />

85% eine Operationsmethode mit Netz.<br />

Überraschenderweise sind viele Chirurgen<br />

bezüglich einer Netzimplantation<br />

deutlich zurückhaltender, wenn es<br />

um eine OP-Methode für sie persönlich<br />

geht. Fast 40 % wünschten für sich<br />

selbst eine netzfreie Versorgung z.B. <strong>nach</strong><br />

SHOULDICE!<br />

In den zwei wissenschaftlichen Sitzungen<br />

die sich mit dem Schmerz<br />

befassten, wurde der Leistenschmerz<br />

zunächst aus neurologischer, orthopädischer<br />

und chirurgischer Sicht betrachtet.<br />

Differenzialdiagnostisch lässt sich<br />

<strong>nach</strong> Ansicht <strong>von</strong> Dr. Ralph Lorenz aus<br />

Berlin der Leistenschmerz oft bereits<br />

durch eine sehr ausführliche Anamnese<br />

und klinische Untersuchung ursächlich<br />

abklären. Die sogenannte „sportsmen´s<br />

hernia“ wurde <strong>von</strong> Frau Dr. Muschaweck<br />

aus München in ihrem Vortrag<br />

vorgestellt. Dr. Aasvang aus Kopenhagen<br />

bestätigte dass in ca. 10% der Fälle<br />

chronische Leistenschmerzen <strong>nach</strong> Hernienreparationen<br />

entstehen. Auch <strong>nach</strong><br />

Jahren sind in 2-3 % der Fälle chronische<br />

Schmerzen vorhanden. Dieser Schmerz<br />

wird durch zahlreiche Faktoren wie<br />

Alter, Genetik, Psyche, Nervverletzung,<br />

Entzündung und akuter postoperativer<br />

Schmerz beeinflusst. Sowohl jüngere als<br />

auch weibliche Patienten sind häufiger<br />

betroffen.<br />

Eine weitere wissenschaftliche Sitzung<br />

beschäftigte sich mit der Fixierung<br />

<strong>von</strong> Netzen und neuen Materialien<br />

in der Hernienchirurgie. Einen Überblick<br />

über die unterschiedlichen Fixierungsmöglichkeiten<br />

<strong>von</strong> Herniennetz en<br />

gab mit seinem Einführungsreferat der<br />

Tagungspräsident der im Juni 2009 stattfindenden<br />

Jahrestagung der Deutschen<br />

Herniengesellschaft, Dr. Bernhard Lammers<br />

aus Neuss. Dr. Andreas Höferlin<br />

aus Mainz konnte <strong>nach</strong>weisen, dass eine<br />

Fixierung in jedem Falle notwendig ist.<br />

Zahlreiche Untersuchungen die für eine<br />

Fibrinfixierung <strong>von</strong> Netzen sprechen<br />

stellte Prof. Köckerling aus Berlin in seinem<br />

Vortrag dar.<br />

In einem letzten Abschnitt schilderten<br />

sowohl Dr. Frank Peter Müller aus Buer<br />

und Dr. Bernd Stechemesser aus Berlin<br />

in ihren Vorträgen schwierige Fälle,<br />

sogenannte „pitfalls“ der Hernienchirurgie.<br />

Stechemesser fasste zusammen, dass<br />

der schwierige Bauchdeckenverschluss<br />

oft eine Herausforderung für den Chirurgen<br />

darstellt und es dafür wenig verallgemeinerbare<br />

Lösungen gibt. Trokarhernien<br />

kommen <strong>nach</strong> neueren Studien<br />

in viel mehr Fällen vor als bisher angenommen:<br />

Prof. Bittner aus Stuttgart<br />

fasste hierzu die Studienlage zusammen<br />

und gab Hinweise und praktische Tipps<br />

zu deren Vermeidung.<br />

In seinen Schlussworten dankte Prof.<br />

Bittner im Namen der Teilnehmer der<br />

3. Berliner Hernientage für die überaus<br />

kollegiale und problemorientierte Atmosphäre<br />

der Veranstaltung.<br />

Diesen Artikel finden Sie auch bei<br />

<strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.de, Rubrik<br />

Der <strong>BDC</strong>|Landesverbände|Berlin


Professor Dr. Dirk Kaiser wird 65 Jahre alt<br />

Bereits mit 12 Jahren entschied sich Dirk<br />

Kaiser Chirurg zu werden. Auslöser ist<br />

eine HNO-Operation gewesen, bei der er<br />

die Welt der Chirurgie als Patient kennenlernte.<br />

Konsequenterweise wählte er dann<br />

den nicht ganz einfachen Weg der humanistischen<br />

Schulbildung. Das erreichte Latinum<br />

war unabdingbare Voraussetzung für<br />

das Medizinstudium.<br />

Von 1963 bis 1969 studiert er Humanmedizin<br />

an der Albert-Ludwigs-Universität in<br />

Freiburg. Das Interesse und der Einstieg<br />

in die Onkologie wurden über eine onkologische<br />

experimentelle Grundlagenarbeit<br />

für seine Promotion geweckt und gefördert.<br />

Er bleibt weiter in Freiburg und wird<br />

zur Ausbildung zum Chirurgen in das zur<br />

damaligen Zeit sehr moderne und innovative<br />

Departementsystem der universitären<br />

Chirurgie aufgenommen.<br />

Hier durchläuft er alle chirurgischen Kliniken<br />

unter dem Patronat <strong>von</strong> Max Schwaiger.<br />

Er erkennt dabei früh die Vorteile einer<br />

Spezialisierung in der Chirurgie. Patientenversorgung,<br />

Forschung und Lehre konnten<br />

so wesentlich gezielter und effizienter fortentwickelt<br />

werden. Diese visionäre Erkenntnis<br />

sollte sich erst etwa 20 Jahre später langsam<br />

auf breiter Basis durchsetzen.<br />

Er findet hier seine Heimat und Liebe in<br />

der Thoraxchirurgie, die in der Hauptsache<br />

eine differenzierte onkologische Therapie<br />

mit hohem interdisziplinärem Anspruch ist.<br />

Sein Lehrer, Wilhelm Wolfart, fördert ihn<br />

klinisch und wissenschaftlich. 1982 habilitiert<br />

er sich in Freiburg über das chirurgisch<br />

diffizile Thema des Trachealersatzes.<br />

Nach der komissarischen Ärztlichen<br />

Leitung der Thoraxchirurgie in Freiburg<br />

wird er 1985 zum Chefarzt der Thoraxchirurgie<br />

in Berlin-Heckeshorn gewählt. Die<br />

auch heute nicht selbstverständliche Interdisziplinarität<br />

zum Wohle des Patienten<br />

und der Weiterentwicklung des thoraxchirurgischen<br />

Fachgebietes steht bei Dirk<br />

Kaiser <strong>von</strong> Beginn an herausgehobener<br />

Stelle. Als Beleg hierfür dient seine zweite<br />

Facharztanerkennung für Lungen- und<br />

Bronchialheilkunde.<br />

Die Entwicklung der Deutschen Gesellschaft<br />

für Thoraxchirurgie (DGT) ist<br />

untrennbar verbunden mit dem Namen<br />

Dirk Kaiser. Auf dem Grundstein <strong>von</strong><br />

Ingolf Vogt-Moykopf und weiteren Gründungsmitgliedern<br />

hat er <strong>von</strong> 1991 bis 2001<br />

als Sekretär und <strong>nach</strong>folgend Präsident<br />

die Geschicke und die Entwicklung dieser<br />

Fachgesellschaft entscheidend gelenkt<br />

und geprägt. Als Mitglied des Präsidiums<br />

des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen<br />

(<strong>BDC</strong>) und der gemeinsamen Weiterbildungskomission<br />

<strong>von</strong> <strong>BDC</strong> und Deutscher<br />

Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)<br />

hat er das heute gültige Säulenmodell der<br />

chirurgischen Landschaft <strong>von</strong> Anfang an<br />

aus fester Überzeugung mitgestaltet.<br />

Er ist Vorreiter <strong>von</strong> Mindestmengen in<br />

der Chirurgie mit dem Ziel der Qualitätssteigerung.<br />

In der logischen Folge hat er sich<br />

mit dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft<br />

für Thoraxchirurgie (DGT) um die<br />

Erstellung <strong>von</strong> Kriterien für die Zertifizierung<br />

<strong>von</strong> Thoraxzentren mit hoher Struktur-<br />

und Prozessqualität engagiert. Dirk<br />

Kaiser ist ein Musterbeispiel für die Kongruenz<br />

<strong>von</strong> Anspruch und Wirklichkeit.<br />

In seiner eigenen Klinik setzt er seit 1985<br />

die geforderten Ansprüche um. Seit erstem<br />

<strong>BDC</strong> intern<br />

Erscheinen der<br />

Focus-Ärzteliste<br />

ab 1993 ist seine<br />

Klinik lückenlos<br />

an prominenter<br />

Stelle<br />

vertreten. Berlin-Heckeshorn<br />

gehört daher<br />

auch 2008 zu<br />

den ersten drei<br />

zertifizierten Thoraxzentren. Neben seiner<br />

klinischen und berufspolititschen Tätigkeit<br />

kann er sich einer vergleichbar bedeutenden<br />

wissenschaftlichen Karriere mit über 350<br />

Vorträgen und 140 Publikationen, Monografien<br />

und Buchbeiträgen rühmen.<br />

Trotz seiner Unbeugsamkeit in der<br />

Sache hat er immer als Chirurg mit Blick<br />

für das Ganze gehandelt, er ist seinen Patienten<br />

und Mitarbeitern ein Vorbild humanistischer<br />

Prägung. Der Berufsverband<br />

Deutscher Chirurgen (<strong>BDC</strong>), die Deutsche<br />

Gesellschaft für Chirurgie (DGCH),<br />

die Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie<br />

(DGT) sind Dirk Kaiser zu großem<br />

Dank verpflichtet. Wir gratulieren ihm<br />

<strong>von</strong> ganzem Herzen und wünschen ihm,<br />

der auch im Rentenalter nicht gedenkt sich<br />

zur Ruhe zu setzen, für sein weiteres berufliches<br />

und privates Leben Glück, Erfolg und<br />

Gesundheit.<br />

Priv.- Doz. Dr. med. J. Schirren<br />

Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie<br />

Dr. Horst Schmidt Klinik GmbH<br />

Diesen Artikel finden Sie auf www.bdc.de<br />

unter der Rubrik News|Personalia<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Foto: imagesource.com<br />

287


288<br />

<strong>BDC</strong> intern<br />

<strong>BDC</strong> sAtzunGsänDERunG<br />

<strong>BDC</strong> REsoLution<br />

Die <strong>BDC</strong>-Mitgliederversammlung hat am 29. April 2009 folgende<br />

satzungsänderung beschlossen:<br />

§ 4 Mitgliedschaft<br />

D 1. Mitglied kann jeder in Deutschland anerkannte Chirurg und jeder in chirurgischer Weiterbildung stehende<br />

Arzt sein. Bei ausländischen Ärzten ist weitere Voraussetzung, dass sie den Beruf des Chirurgen in Deutschland<br />

ausüben oder sich hier der Weiterbildung unterziehen. Ferner kann Mitglied jeder an einer deutschen Hochschule<br />

immatrikulierte Student der Humanmedizin sein, der die Weiterbildung in einem der in § 1 Ziff. 2 der Satzung<br />

genannten Gebiete beabsichtigt.<br />

D 3. Die Mitgliedschaft endet durch Tod, Kündigung, Verlust der Approbation oder der Facharztanerkennung, durch<br />

vorzeitiges Ausscheiden aus der Weiterbildung zum Chirurgen bzw. bei Nichtantritt zur chirurgischen Weiterbildung<br />

und durch Ausschluss.<br />

Die oben genannte satzungsänderung wurde bei zwei Enthaltungen und keiner Gegenstimme angenommen.<br />

Die Mitgliederversammlung hat außerdem mit fünf Enthaltungen und ohne Gegenstimme den Mitgliedsbeitrag für studenten<br />

auf 20 Euro festgelegt. Es wurde einstimmig beschlossen, dass studentische Mitglieder des <strong>BDC</strong> keine Berufs-Rechtsschutz-Versicherung<br />

zu zahlen haben. Diese obligate Verbindung zwischen <strong>BDC</strong>-Mitgliedsbeitrag und Berufs-Rechtsschutz-Versicherung gilt<br />

weiterhin für alle anderen aktiven <strong>BDC</strong>-Mitglieder.<br />

Vorstand und Präsidium des <strong>BDC</strong> freuen sich, ab sofort interessierten Medizinstudenten den Berufsverband zu öffnen.<br />

Eigenverantwortung stärken – Dirigismus verhindern<br />

Auf der Mitgliederversammlung des <strong>BDC</strong> am 29. April 2009 in München stellte Dr. Jörg–Andreas Rüggeberg, Vizepräsident des <strong>BDC</strong>,<br />

folgende Resolution vor:<br />

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen fordert mit <strong>nach</strong>druck eine öffentliche Diskussion zu grundlegenden Fragen in der<br />

Gestaltung eines zukünftigen modernen und auf eine optimale Versorgung der Patienten ausgerichteten Gesundheitssystems. insbesondere<br />

ist es erforderlich, eine generationengerechte und <strong>nach</strong>haltige Finanzierung zu garantieren, damit die insbesondere zu<br />

Lasten der sozial schwachen immer weiter klaffende schere zwischen Leistungsbedarf und Leistungsfähigkeit wieder geschlossen<br />

wird.<br />

Ein zunehmend durch Budgets und dirigistische Regulationen gesteuertes system kann nicht in der Lage sein, das weitgehend<br />

unbegrenzte Leistungsversprechen der Politik umzusetzen. Die Konsequenzen sind bereits erkennbar: Mangelversorgung, Wartelisten,<br />

drohende Rationierung.<br />

Es ist daher zwingend erforderlich, in einem wettbewerblich orientierten system auch die Verantwortlichkeiten neu zu regeln. Der<br />

Bürger muss in die Lage versetzt werden, durch eigene Entscheidung die inanspruchnahme medizinischer Versorgung zu steuern.<br />

Eine Übertragung dieser Entscheidung auf Dritte führt zu Fehlentwicklungen, die letztlich in einer Rationierung für alle endet.<br />

Der <strong>BDC</strong> ist sich sehr wohl bewusst, dass subsidiäre Entscheidungen zur individuellen Gesundheitsversorgung Grenzen finden<br />

bei lebensbedrohenden oder erheblich die Lebensqualität beeinträchtigenden Erkrankungen. Eine „Amerikanisierung“ des deutschen<br />

Gesundheitssystems muss daher durch solidarisch zu tragende Absicherungen existentieller Risiken selbstverständlich verhindert<br />

werden. Erst recht darf es aber keine weitere „sozialisierung“ geben in Form staatlich dirigistischer Regulation mit einer für<br />

alle gleichen Einheitsversorgung auf niedrigem niveau. Die Erfahrungen anderer Länder mit Einheitsversicherungen zeigen, dass<br />

damit der hohe standard der in Deutschland gewohnten Versorgung nicht haltbar sein wird.<br />

Der <strong>BDC</strong> fordert im Wahljahr <strong>von</strong> den Parteien eine unvoreingenommene Diskussion über die zukünftige Gesundheits- und sozialpolitik<br />

und wird eigene Vorschläge einbringen.<br />

Die Resolution wurde auf der Mitgliederversammlung einstimmig angenommen (eine Enthaltung).<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

Prof. Dr. med. Michael-J. Polonius<br />

Präsident <strong>BDC</strong><br />

Foto: Regina sablotny


Foto: www.imagesource.com<br />

Vier <strong>BDC</strong>-Teams bei der<br />

10. Berliner 5 x 5 km<br />

TEAM Staffel<br />

Am 12. Juni 2009 ist es soweit. Wir schicken vier<br />

hoch motivierte <strong>BDC</strong>-Teams ins Rennen.<br />

Es geht über 5 x 5 km durch den Tiergarten in<br />

Berlin. Nach dem Rennen feiern alle <strong>BDC</strong>-Teams<br />

gemeinsam eine große Mittsommer<strong>nach</strong>ts party<br />

mit Picknick. Unterstützen auch Sie die Läufer!<br />

Kommen Sie <strong>nach</strong> Berlin. Wir freuen uns über Ihre<br />

Anfeuerungsrufe.<br />

Die Startzeiten finden Sie rechtzeitig unter www.bdc.de<br />

Rubrik Themen/Herausforderung|Sport.<br />

Sportweltspiele der Medizin<br />

und Gesundheit in<br />

Alicante, Spanien<br />

JMM – Jeux Mondiaux de<br />

la Medicine et de la Sante<br />

Am 4. bis 11. Juli 2009 finden bereits zum 30sten<br />

mal die Sportweltspiele der Medizin und Gesundheit<br />

statt. Sportamateure sowie „Profis“ aus über fünfzig<br />

Ländern aus fünf Kontinenten werden an den Spielen<br />

in Alicante teilnehmen.<br />

An den Wettkämpfen kann jeder teilnehmen, der<br />

eine Fachausbildung im Gesundheitsbereich abgeschlossen<br />

hat.<br />

Fußball, Leichtathletik, Beach-Volleyball, Judo,<br />

Fechten, Golf, Schach, dies sind nur einige wenige<br />

Disziplinen in welchen Sie Medaillen sammeln<br />

können.<br />

Mehr Information finden Sie unter<br />

http://www.sportweltspiele.de./<br />

Termine für Freizeitsportler<br />

Laufveranstaltungen<br />

07. Juni 2009 Görlitz Europa-Marathon-Görlitz<br />

10./12. Juni 2009 Berlin 10. Berliner 5 x 5 km TEAM-Staffel<br />

14. Juni 2009 Tuttlingen Aesculap Donautal-Marathon<br />

28. Juni 2009 Hamburg 15. hella-Hamburg Halbmarathon<br />

<strong>BDC</strong> service<br />

Bitte schicken Sie uns eine Nachricht, wenn Sie zu einem der Sport-Events an<br />

den Start gehen: sport@bdc.de. Wir freuen uns darauf, Ihre Laufzeiten in der<br />

nächsten Zeitschrift zu veröffentlichen.<br />

03. Juli 2009 Marburg Nachtmarathon Marburg<br />

04. Juli 2009 Zermatt/<br />

Schweiz<br />

3. Mountain-Marathon-Cup<br />

10. Juli 2009 Bremerhaven 5. Sparda-Bank City Marathon<br />

26. Juli 2009 Füssen Königsschlosser Romantik-Marathon<br />

01. August 2009 Berlin 18. Vattenfall City-Nacht<br />

19. September 2009 Berlin 36. real-Berlin-Marathon<br />

04. Oktober 2009 Köln 13. Köln Marathon<br />

11. Oktober 2009 München München Marathon<br />

25. Oktober 2009 Frankfurt Frankfurt-Marathon<br />

Radfahren<br />

01. Juni 2009 Leipzig Neunseen classics – Rund um die Braunkohle<br />

21. Juni 2009 Berlin Škoda Velothon Berlin’ Radrennen<br />

22.-26. Juni 2009 Dresden Sachsen Tour auf fünf Etappen<br />

26. Juni 2009 Dresden Erdgas Race Day 2009<br />

16. August 2009 Hamburg 14. Vattenfall Cyclassics<br />

Inliner<br />

06. Juni 2009 Koblenz Mittelrhein-Marathon Koblenz<br />

07. Juni 2009 Duisburg 10. Rhein-Ruhr-Marathon<br />

28. Juni 2009 Hamburg 15. hella-Hamburg Halbmarathon<br />

12. Juli 2009 Hamburg IBA Inline Marathon<br />

19. Juli 2009 München München Halbmarathon<br />

29. Juli - 03. August<br />

2009<br />

Passau/Wien TNS goes! 324 km skaten <strong>von</strong> Passau <strong>nach</strong><br />

Wien<br />

01. August 2009 Berlin 18. Vattenfall City-Nacht<br />

02. August 2009 Jüterborg Fläming Skate Days Marathon<br />

30. August 2009 Berlin 8. Conti X-Race<br />

Diese und weitere Veranstaltungen mit Links zu den jeweiligen Webseiten finden<br />

Sie auf <strong>BDC</strong>|Online unter www.bdc.de|Themen|Herausforderungen|Sport<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

289


290<br />

<strong>BDC</strong> service<br />

Seminare des <strong>BDC</strong><br />

Akademie für chirurgische Weiterbildung und praktische Fortbildung<br />

Termin Ort Kurs-Nr.<br />

Basischirurgieseminare<br />

Thema/<br />

Wissenschaftlicher Leiter<br />

16.-19.06.2009 Tuttlingen 21663 Common Trunk<br />

Prof. G. Köveker, Prof. N. Runkel<br />

05.-08.10.2009 München 21661 Common Trunk Basischirurgie<br />

Prof. W. Mutschler<br />

Weiterbildungsseminare<br />

14.-18.09.2009 Leipzig 22550 Vorbereitung auf die<br />

Facharztprüfung<br />

Dr. E. Weiß<br />

21.-25.09.2009 Essen 22520 Vorbereitung auf die<br />

Facharztprüfung<br />

Prof. D. Simon, Prof. P. Markus<br />

02.-06.11.2009 Dortmund 22530 Vorbereitung auf die<br />

Facharztprüfung<br />

Prof. D. Löhlein, Dr. J.P. Stahl<br />

Säulenseminare<br />

07.-11.09.2009 Erfurt 23822 Orthopädie/Unfallchirurgie<br />

Prof. K.-H. Winker<br />

08.-12.06.2009 Erfurt 23670 Viszeralchirurgie<br />

Prof. A. Stier<br />

07.-11.09.2009 Berlin 23673 Viszeralchirurgie<br />

Prof. B. Böhm<br />

14.-18.09.2009 Frankfurt/M. 23674 Viszeralchirurgie<br />

Prof. W. Bechstein<br />

04.-06.11.2009 Braunschweig 23680 Spezielle Unfallchirurgie Teil 2<br />

Prof. H. Reilmann<br />

Spezialseminare<br />

05.-06.06.2009 Wels/<br />

Österreich<br />

23861 3. Seminar Fußchirurgie<br />

Univ. Doz. Dr. E. Orthner<br />

25.-27.06.2009 Berlin 23617 Osteosynthese – obere Extremität<br />

Prof. Dr. J. Rueger<br />

13.-14.11.2009 Rostock 23860 4. Seminar Fußchirurgie<br />

Prof. W. Mittelmeier<br />

Management- und Gutachterseminare<br />

18.-19.06.2009<br />

24.-25.09.2009<br />

Berlin<br />

Berlin<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

24712<br />

24713<br />

Medizinische Dokumentation und<br />

Codierung<br />

Dr. R. Bartkowski<br />

Preis<br />

<strong>BDC</strong>-Mitglieder<br />

€ 300 € 400<br />

€ 350 € 450<br />

€ 200 € 350<br />

€ 200 € 350<br />

€ 200 € 350<br />

€ 300 € 400<br />

€ 300 € 400<br />

€ 300 € 400<br />

€ 300 € 400<br />

€ 200 € 350<br />

€ 500 € 650<br />

€ 200 € 250<br />

€500 € 650<br />

€ 150 € 300<br />

Preis<br />

Nicht-Mitglieder


Köln 25810<br />

Thema/<br />

Wissenschaftlicher Leiter<br />

Gutachter im BG-Verfahren<br />

Dr. E. Hierholzer, Prof. T. Tilling<br />

Termin Ort Kurs-Nr.<br />

06.-07.11.2009 &<br />

19.-21.11.2009<br />

06.-07.11.2009 Berlin 24600 Der Chirurg als leitender Arzt<br />

Prof. H.-J. Gassel<br />

DOC.COM – Kommunikations- und Führungsseminare<br />

10.-11.09.2009 Berlin 26524 DOC.COM Basis II: Teamarbeit und<br />

Zeitmanagement<br />

Dr. U. Schlein<br />

25.-26.09.2009 Berlin 26525 Mitarbeitergespräche als<br />

Führungsaufgabe<br />

Dr. U. Schlein<br />

11.-14.11.2009 Berlin 26528 Souveräne ärztliche Führung<br />

Dr. U. Schlein<br />

Seminare für niedergelassene Chirurgen<br />

06.06.2009<br />

20.09.2009<br />

Köln<br />

Stuttgart<br />

27703<br />

27704<br />

Abrechnung BG und GOÄ<br />

Dr. P. Kalbe<br />

23.09.2009 Köln 27755 EBM 2009<br />

Dr. J. Rüggeberg<br />

26.09.2009 Berlin 27835 EDV in der Praxis<br />

Dr. P. Kalbe<br />

16.-17.10.2009 Berlin 27842 Qualitätsmanagement in der<br />

chirurgischen Praxis<br />

Dr. M. Wagner<br />

24.10.2009 Berlin 27837 Wirtschaftliche Praxisführung<br />

Dr. J. Rüggeberg<br />

06.-07.11.2009 Berlin 27836 Niederlassung in der Praxis<br />

Dr. J. Rüggeberg<br />

Weitere Informationen und Online-Anmeldung möglich unter www.bdc.de|Termine|<strong>BDC</strong>-Veranstaltungen<br />

Anmeldung zum Seminar Kurs-Nr.:<br />

Kurs-Ort: <strong>von</strong> bis<br />

Ich bin Mitglied des <strong>BDC</strong> o ja o nein Mitglieds-Nr.:<br />

Titel, Name, Vorname<br />

Klinik Abteilung<br />

Straße PLZ, Ort<br />

Telefon E-Mail<br />

Datum Unterschrift<br />

Preis<br />

<strong>BDC</strong>-Mitglieder<br />

10,- Euro Rabatt* bei online-Buchung<br />

* ab einer Seminargebühr <strong>von</strong> 100,- Euro<br />

pro Teilnehmer<br />

€ 350 € 400<br />

€ 300 € 400<br />

€ 350 € 475<br />

€ 649 € 799<br />

€ 1.500 € 2.000<br />

€ 60 € 120<br />

€ 80 € 160<br />

€ 55 € 110<br />

€ 240 € 480<br />

€ 160 € 320<br />

€ 220 € 440<br />

<strong>BDC</strong> service<br />

Preis<br />

Nicht-Mitglieder<br />

291<br />

Anmeldebedingungen der<br />

<strong>BDC</strong>|Akademie zum Seminar<br />

Die Teilnehmer werden in der Reihenfolge ihrer<br />

schriftlichen Anmeldung und <strong>nach</strong> Eingang der<br />

Seminargebühr auf das Konto des <strong>BDC</strong> bei der<br />

Apotheker- und Ärztebank Berlin berücksichtigt. Die<br />

Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die <strong>BDC</strong>|Akademie behält<br />

sich vor, bei einer zu geringen Teilnehmerzahl das<br />

Seminar abzusagen. Bereits eingezahlte Teil nehmerbeiträge<br />

werden in diesem Fall vollständig erstattet. Die<br />

Übernahme weiterer Kosten in Folge der Seminarabsage<br />

ist ausgeschlossen. Die <strong>BDC</strong>|Akademie behält sich<br />

Programmänderungen aus dringendem Anlass vor.<br />

Nach Anmeldung zum Seminar ist eine kostenfreie<br />

Stornierung bis 4 Wochen vor Seminar beginn möglich.<br />

Bei Abmeldungen, die später als 28 Tage vor<br />

Veranstaltungsbeginn eingehen, berechnen wir 50%<br />

der Seminargebühr und später als 7 Tage vor<br />

Veranstaltungsbeginn oder bei Nichterscheinen die<br />

gesamte Gebühr. Zur Fristwahrung müssen Stornierungen<br />

schriftlich erfolgen. Keine Stornierungs ge bühren<br />

entstehen, wenn ein Ersatzteilnehmer zum Seminar<br />

entsendet wird.<br />

Auskünfte: Tel. 030/28004120<br />

Anmeldungen: Fax 030/28004129 oder<br />

E-Mail: akademie@bdc.de<br />

Berufsverband der Deutschen Chirurgen e. V.,<br />

Langenbeck-Virchow-Haus, Frau Schönzart,<br />

Luisenstr. Der Chirurg 58/59, 10117 <strong>BDC</strong> Berlin 5 · 2009<br />

S


292<br />

<strong>BDC</strong> service<br />

Veranstaltungshinweise<br />

Veranstaltungen selbst eintragen!<br />

Ganz einfach bei <strong>BDC</strong>|Online (www.bdc.de, Rubrik Termine|Veranstaltung anmelden)<br />

D 27.05.2009 - 28.05.2009<br />

Flexible Endoskopie, insbesondere<br />

NOTES (NOS)<br />

Ort: Trainingszentrum Groß Dölln<br />

Am Döllnkrug 2, 17268 Templin OT Groß Dölln<br />

Gebühr: 150,00 €<br />

Veranstalter: HCx Consulting GmbH<br />

Ansprechpartner: H.Ziervogel<br />

Tel. 039882 / 49918<br />

Fax 039882 / 49919<br />

E-Mail: s.kresse@medizin-im-gruenen.de<br />

Web: www.medizin-im-gruenen.de<br />

D 27.05.2009 - 28.05.2009<br />

Interdisziplinäres NOTES/NOS Training<br />

Ort: Trainingszentrum Groß Dölln<br />

Am Döllnkrug 2, 17268 Templin OT Groß Dölln<br />

Gebühr: 350,00 €<br />

Veranstalter: HCx Consulting GmbH<br />

Ansprechpartner: H.Ziervogel<br />

Tel. 039882 / 49918<br />

Fax 039882 / 49919<br />

E-Mail: s.kresse@medizin-im-gruenen.de<br />

Web: www.medizin-im-gruenen.de<br />

D 29.05.2009<br />

Tag der Niedergelassenen<br />

Ort: Veranstaltung im Rahmen<br />

des Deutschen Ärzteforums beim<br />

Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit<br />

ICC Berlin, Messedamm 22, 14055 Berlin<br />

Gebühr: kostenfrei<br />

Ansprechpartner: Kongressbüro<br />

Hauptstadtkongress Medizin und<br />

Gesundheit<br />

Tel. 030 / 49 85 50 31<br />

Fax 030 / 49 85 50 30<br />

E-Mail: info@hauptstadtkongress.de<br />

Web: www.tag-der-niedergelassenen.de<br />

D 04.06.2009 - 06.06.2009<br />

183. Tagung der Vereinigung<br />

Nordwestdeutscher Chirurgen<br />

Ort: Congress Union Celle, Thaerplatz 1,<br />

29221 Celle<br />

Veranstalter: MCN Medizinische<br />

Congressorganisation Nürnberg AG<br />

Ansprechpartner: Mandy Wieduwilt<br />

Tel. 0911 / 3931640<br />

Fax 0911 / 3931666<br />

E-Mail: nwch@mcnag.info<br />

Web: www.mcn-nuernberg.de<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

D 05.06.2009 - 06.06.2009<br />

14. Innercircle der GFFC<br />

Ort: Romantikhotel Zur Schwane,<br />

Hauptstraße 12, 97332 Volkach<br />

Veranstalter: Gesellschaft für<br />

Fußchirurgie e. V.<br />

Ansprechpartner: Herr Robert Caceffo<br />

Tel. 08807 / 949244<br />

Fax 08807 / 949245<br />

E-Mail: info@gffc.de<br />

Web: www.gffc.de<br />

D 05.06.2009 - 06.06.2009<br />

Viszeralchirurgische Tage Bonn „Fokus<br />

Anorektum“<br />

Ort: Kunst- und Ausstellungshalle der<br />

Bundesrepublik Museumsmeile Bonn<br />

Friedrich-Ebert-Allee 4<br />

53113 Bonn<br />

Veranstalter: Klinik und Poliklinik<br />

für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und<br />

Gefäßchirurgie Universitätsklinikum Bonn<br />

Ansprechpartner: Frau Margarethe Lysson<br />

Tel. 0228 / 28715479<br />

Fax 0228 / 28719585<br />

E-Mail: vctb@ukb.uni-bonn.de<br />

Web: www.vctb.uni-bonn.de<br />

D 15.06.2009 - 17.06.2009<br />

Laparoskopische Hernienchirurgie<br />

Ort: Aesculap Akademie GmbH im<br />

Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstr.<br />

58/59, 10117 Berlin<br />

Gebühr <strong>BDC</strong>-Mitglieder: 550,00 €<br />

Gebühr Nicht-Mitglieder: 600,00 €<br />

Veranstalter: Aesculap Akademie GmbH<br />

Ansprechpartner: Frau Nicole Hennig<br />

Tel. 030 / 51651230<br />

Fax 030 / 51651299<br />

E-Mail: nicole.hennig@aesculap-akademie.de<br />

Web: www.aesculap-akademie.de<br />

D 17.06.2009 - 19.06.2009<br />

Ausbildungsgang zum/zur IGeL-Manager/in<br />

Ort: Bildungszentrum der IHK Köln<br />

Eupener Str. 157, 50933 Köln<br />

Gebühr <strong>BDC</strong>-Mitglieder: 1.767,15 €<br />

Gebühr Nicht-Mitglieder: 1.963,50 €<br />

Veranstalter: Frielingsdorf Consult GmbH<br />

Ansprechpartner: Claudia König<br />

Tel. 0221 / 13983663<br />

Fax 0221 / 13983665<br />

E-Mail: koenig@frielingsdorf.de<br />

Web: www.frielingsdorf.de<br />

D 18.06.2009 - 19.06.2009<br />

Herzchirurgische Techniken (HCT)<br />

Ort: Trainingszentrum Groß Dölln,<br />

Am Dölnkrug 2, 17268 Templin OT Groß Dölln<br />

Gebühr: 150,00 €<br />

Veranstalter: HCx Consulting GmbH -<br />

Trainingszentrum Groß Dölln<br />

Ansprechpartner: Dr. Heiko Ziervogel<br />

Tel. 039882 / 49918<br />

Fax 039882 / 49919<br />

E-Mail: n.nitzschke@medizin-im-gruenen.de<br />

Web: www.medizin-im-gruenen.de<br />

D 18.06.2009 - 20.06.2009<br />

50. Chirurgenkongress<br />

Ort: Messe Wien, Congress Center<br />

Messeplatz 1, 1020 Wien, ÖSTERREICH<br />

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft<br />

für Chirurgie, Österreichische Gesellschaft<br />

für Gastroenterologie und Hepatologie<br />

Ansprechpartner: Bianca Theuer<br />

Tel. +431405138312<br />

Fax +4314078274<br />

E-Mail: bt@medacad.org<br />

D 18.06.2009 - 20.06.2009<br />

58. Jahrestagung der Norddeutschen<br />

Orthopädenvereinigung 2009<br />

Ort: CCH - Congress Center Hamburg<br />

Am Dammtor / Marseiller Straße<br />

20355 Hamburg<br />

Veranstalter: Norddeutsche<br />

Orthopädenvereinigung e.V.<br />

Ansprechpartner: Anette Rathert<br />

Tel. 0221 / 33085313<br />

E-Mail: info@kmb-lentzsch.de<br />

D 19.06.2009 - 20.06.2009<br />

28. Jahrestagung der Sektion<br />

Kindertraumatologie in der Deutschen<br />

Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V.<br />

Ort: Mannheim<br />

Veranstalter: Conventus<br />

Ansprechpartner: Karola Mannigel<br />

Tel. 03641 / 3533265<br />

Fax 03641 / 3533321<br />

E-Mail: karola.mannigel@conventus.de<br />

Web: www.conventus.de


D 23.06.2009 - 24.06.2009<br />

Flexible Endoskopie, insbesondere<br />

NOTES (NOS)<br />

Ort: Trainingszentrum Groß Dölln<br />

Am Döllnkrug 2, 17268 Templin OT Groß Dölln<br />

Gebühr: 150,00 €<br />

Veranstalter: HCx Consulting GmbH<br />

Ansprechpartner: H.Ziervogel<br />

Tel. 039882 / 49918<br />

Fax 039882 / 49919<br />

E-Mail: s.kresse@medizin-im-gruenen.de<br />

Web: www.medizin-im-gruenen.de<br />

D 23.06.2009 - 24.06.2009<br />

Interdisziplinäres NOTES/NOS Training<br />

Ort: Trainingszentrum Groß Dölln<br />

Am Döllnkrug 2, 17268 Templin OT Groß Dölln<br />

Gebühr: 350,00 €<br />

Veranstalter: HCx Consulting GmbH<br />

Ansprechpartner: H.Ziervogel<br />

Tel. 039882 / 49918<br />

Fax 039882 / 49919<br />

E-Mail: s.kresse@medizin-im-gruenen.de<br />

Web: www.medizin-im-gruenen.de<br />

D 25.06.2009 - 26.06.2009<br />

International Symposium on Complications<br />

in GI Endoscopy: how to diagnose - how to<br />

treat - and how to prevent!r<br />

Ort: Maritim Airport Hotel Hannover<br />

Flughafenstraße 5, 30669 Hannover<br />

Gebühr: 150,00 €<br />

Veranstalter: Diakoniekrankenhaus<br />

Henriettenstiftung gGmbH, Klinik für<br />

Gastroenterologie und interventionelle<br />

Endoskopie<br />

Tel. 040 / 32509230<br />

Fax 040 / 32509244<br />

E-Mail: cie09@interplan.de<br />

Web: www.interplan.de<br />

D 25.06.2009 - 26.06.2009<br />

Minimalinvasive Chirurgie (SBB) Handson<br />

Seminar zur Vertiefung minimal<br />

invasiv chirurgischer Fertigkeiten<br />

Ort: Trainingszentrum Groß Dölln<br />

Am Döllnkrug 2, 17268 Templin OT Groß Dölln<br />

Gebühr: 120,00 €<br />

Veranstalter: HCx Consulting GmbH<br />

Ansprechpartner: H.Ziervogel<br />

Tel. 039882 / 49918<br />

Fax 039882 / 49919<br />

E-Mail: s.kresse@medizin-im-gruenen.de<br />

Web: www.medizin-im-gruenen.de<br />

D 25.06.2009 - 27.06.2009<br />

Nahttechniken und Lappenplastiken im<br />

Kopf-/Halsbereich inklusive mikrovaskulärreanastomosierter<br />

Gewebetransfer<br />

Ort: Trainingszentrum Groß Dölln<br />

Am Döllnkrug 2, 17268 Templin OT Groß Dölln<br />

Gebühr: 1.150,00 €<br />

Veranstalter: HCx Consulting GmbH<br />

Ansprechpartner: H.Ziervogel<br />

Tel. 039882 / 49918<br />

Fax 039882 / 49919<br />

E-Mail: s.kresse@medizin-im-gruenen.de<br />

Web: www.medizin-im-gruenen.de<br />

D 03.07.2009 – 06.07.2009<br />

I.A.A.S. 8th International Congress on<br />

Ambulatory Surgery<br />

Ort: Brisbane, Queensland, Australien<br />

Veranstalter: Royal Australasian<br />

College of Surgeons<br />

College of Surgeons’ Gardens<br />

Web: www.iaascongress2009.org<br />

D 06.07.2009 - 09.07.2009<br />

Basiskurs Laparoskopische Chirurgie<br />

Ort: Aesculap Akademie GmbH<br />

Am Aesculap Platz, 78532 Tuttlingen<br />

Gebühr <strong>BDC</strong>-Mitglieder: 515,00 €<br />

Gebühr Nicht-Mitglieder: 570,00 €<br />

Veranstalter: Aesculap Akademie GmbH<br />

Ansprechpartner: Herr Christoph Storz<br />

Tel. 07461 / 952185<br />

Fax 07461 / 952050<br />

E-Mail: christoph.storz@aesculap-akademie.de<br />

Web: www.aesculap-akademie.de<br />

D 07.07.2009 - 08.07.2009<br />

Interdisziplinäres NOTES/NOS Training<br />

Ort: Trainingszentrum Groß Dölln<br />

Am Döllnkrug 2, 17268 Templin OT Groß Dölln<br />

Gebühr: 350,00 €<br />

Veranstalter: HCx Consulting GmbH<br />

Ansprechpartner: H.Ziervogel<br />

Tel. 039882 / 49918<br />

Fax 039882 / 49919<br />

E-Mail: s.kresse@medizin-im-gruenen.de<br />

Web: www.medizin-im-gruenen.de<br />

D 09.07.2009 - 10.07.2009<br />

Interdisziplinäres NOS-Training (iNOS)<br />

Ort: Trainingszentrum Groß Dölln<br />

Am Döllnkrug 2, 17268 Templin OT Groß Dölln<br />

Gebühr: 450,00 €<br />

Veranstalter: HCx Consulting GmbH<br />

Ansprechpartner: H.Ziervogel<br />

Tel. 039882 / 49918<br />

Fax 039882 / 49919<br />

E-Mail: s.kresse@medizin-im-gruenen.de<br />

Web: www.medizin-im-gruenen.de<br />

D 13.07.2009 - 15.07.2009<br />

Trainingskurs Laparoskopische colorectale<br />

Chirurgie<br />

Ort: Aesculap Akademie GmbH<br />

Am Aesculap Platz, 78532 Tuttlingen<br />

Gebühr <strong>BDC</strong>-Mitglieder: 550,00 €<br />

Gebühr Nicht-Mitglieder: 600,00 €<br />

Veranstalter: Aesculap Akademie GmbH<br />

Veranstalter: Aesculap Akademie GmbH<br />

Ansprechpartner: Herr Christoph Storz<br />

Tel. 07461 / 952185<br />

Fax 07461 / 952050<br />

E-Mail: christoph.storz@aesculap-akademie.de<br />

Web: www.aesculap-akademie.de<br />

D 22.07.2009 - 24.07.2009<br />

86. Jahrestagung der Vereinigung der<br />

Bayerischen Chirurgen e. V.<br />

Ort: Kongresshalle Augsburg<br />

Gögginger Str. 10, 86159 Augsburg<br />

Veranstalter: MCN Medizinische<br />

Congressorganisation Nürnberg AG<br />

Tel. 0911 / 3931627<br />

Fax 0911 / 3931655<br />

E-Mail: vbc@mcnag.info<br />

Web: www.vbc2009.de<br />

<strong>BDC</strong> service 293<br />

D 10.12.2009 - 12.12.2009<br />

4. Deutscher Wirbelsäulenkongress<br />

Ort: Internationales Congress Center<br />

München (ICM) - Messe München GmbH<br />

Messegelände, 81823 München<br />

Veranstalter: Deutsche<br />

Wirbelsäulengesellschaft e.V.<br />

Tel. 03641 / 3533225<br />

Fax 03641 / 3533271<br />

E-Mail: dwg@conventus.de<br />

Web: www.dwg2009.de<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009


294<br />

<strong>BDC</strong> service<br />

Buchrezension<br />

Klinikleitfaden Chirurgische Ambulanz<br />

Stefan Nöldecke<br />

Der Klinikleitfaden Chirurgische<br />

Ambulanz<br />

ist nun in der 3. Auflage<br />

erschienen. Auf gut<br />

790 Seiten mit zahlreichen<br />

Abbildungen,<br />

Tabellen und Algorithmen<br />

versuchen die Autoren<br />

die Essentials der chirurgischen<br />

Ambulanz in<br />

Form eines Nachschlagewerkes<br />

darzustellen. Die<br />

Checkliste richtet sich vor<br />

allem an den Arzt in der<br />

chirurgischen Klinikambulanz.<br />

Sie ist jedoch auch<br />

für den chirurgisch interessiertenMedizinstudenten<br />

und für den Notfallmediziner<br />

sowie für den interessierten Arzt anderer Fachrichtungen<br />

lesenswert. Neu in dieser Auflage ist, dass mit dem<br />

Erwerb des Buches gleichzeitig eine PIN-Nummer vergeben<br />

wird, mit der man Zugang zum verlagseigenen Portal (Online-<br />

Angebot) erhält. Wurde die Pin-Nummer jedoch einmal frei<br />

gerubbelt, ist ein Umtausch des Buches nicht mehr möglich.<br />

Inhaltlich deckt das Buch die gesamte Chirurgie mit Querverbindungen<br />

in die Gynäkologie und Urologie in der Ambulanz<br />

ab. Es ist mit einem kunststoffartigen Einband versehen, welcher<br />

der vielfältigen manuellen Belastung in einer Notfallambulanz<br />

durchaus Stand halten sollte.<br />

Das Buch ist klar und verständlich strukturiert. In 24 Kapiteln<br />

wird dem Leser die gesamte Bandbreite der Tätigkeit in<br />

einer chirurgischen Ambulanz vermittelt. Sehr gut gefallen hat<br />

der Beginn des Buches mit den Kapiteln „Tipps für die Ambulanz“,<br />

„Chirurgische Arbeitstechniken“, „Chirurgische Diagnostik“<br />

und „Schockraummanagement“. Hier werden dem interessierten<br />

Arzt und vor allem dem jungen Assistenzarzt wichtige<br />

Hinweise zur chirurgischen Arbeit in der medizinischen Notfallambulanz<br />

gegeben und damit auch ein wenig die Angst vor<br />

dieser mitunter sehr emotionalen Tätigkeit genommen.<br />

In den <strong>nach</strong>folgenden Kapiteln werden die einzelnen Krankheitsentitäten<br />

abgehandelt. Sehr gut gefallen hat, dass <strong>von</strong> speziellen<br />

Leitsymptomen ausgehend, die einzelnen Krankheitsbilder<br />

mit der darauffolgenden Diagnostik und Therapie dem<br />

Leser in einer gut lesbaren Form dargeboten werden. Der Patient<br />

kommt eben mit bestimmten Symptomen in die Notfallambulanz<br />

und nicht mit einer fertigen Diagnose. Die gut strukturierte<br />

Form mit Ablaufdiagrammen und möglichen Entscheidungshilfen<br />

sowie der farblichen Kennzeichnung wichtiger<br />

Informationen und Handlungsanweisungen helfen in der jeweiligen<br />

Situation die richtige Entscheidung zutreffen. Einige Thera-<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

pieabläufe scheinen jedoch für die Ambulanztätigkeit zu speziell<br />

und greifen mitunter der stationären Behandlung vor. Aber<br />

da in der Ambulanz die stationäre Therapie vielfach eingeleitet<br />

wird, ist deren Wissen unumgänglich. Besondere Aufmerksamkeit<br />

wurde den rechtlichen Fallstricken in der Ambulanztätigkeit<br />

geschenkt. Dies ist sehr wichtig, da hier die schwierige und<br />

mitunter schadenshaftungsrechtlich relevante Entscheidung<br />

zwischen stationärer und ambulanter Weiterbehandlung sowie<br />

der dafür erforderlichen Diagnostik zu treffen ist.<br />

Auch das Online-Angebot weiß zu gefallen. Hier werden vielfältige<br />

Informationen rund um die Medizin praxisbezogen dargeboten.<br />

Nur der Zugang gestallte sich beim Rezensenten etwas<br />

schwierig.<br />

Zusammenfassung:<br />

Der Klinikleitfaden Chirurgische Ambulanz stellt die ganze<br />

Bandbreite der ärztlichen Tätigkeit <strong>nach</strong> Leitsymptomen, wie<br />

z.B. organbezogen, in klar strukturierter Art und Weise und<br />

für die Zielgruppe passend dar. Sie ist besonders für den Arzt<br />

in der chirurgischen Weiterbildung aber auch für den Studierenden<br />

im PJ ein gutes Nachschlagewerk, welches jedoch ein<br />

chirurgisches Lehrbuch nicht ersetzten kann und will. Mit der<br />

Möglichkeit des Online-Zuganges zum verlagseigenen Medizinportal<br />

erfährt das Buch für den Leser eine sinnvolle Ergänzung.<br />

Es kann und sollte die fachliche Anleitung des jungen<br />

Assistenzarztes in der chirurgischen Weiterbildung im Rahmen<br />

seiner Basischirurgie durch einen erfahrenen Facharzt<br />

nicht ersetzten.<br />

Ich kann das Buch für die chirurgische Ambulanztätigkeit<br />

ausnahmslos empfehlen, da es den Spagat zwischen zu detailliertem<br />

Wissen und praxisbezogener Stringenz sehr gut aufzulösen<br />

vermag. Den eigenen Praxistest hat die Publikation gut<br />

gemeistert.<br />

Rezensent: Dr. Matthias Krüger MA (HBA-FH)<br />

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />

Klinikum Magdeburg gGmbH<br />

Birkenallee 34, 39130 Magdeburg<br />

E-Mail: matthias.krueger@klinikum-magdeburg.de<br />

Klinikleitfaden<br />

Chirurgische Ambulanz<br />

Nöldecke, Stefan(Hrsg.): Klinikleitfaden<br />

Chirurgische Ambulanz.<br />

ISBN: 978-3-437-22941-1, 3. Aufl.. Urban & Fischer Verlag,<br />

München.2009.790 Seiten, Kunststoffeinband.


Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V.<br />

Alle Angebote fi nden Sie unter www.bdc.de > Service > <strong>BDC</strong> l Partner neu<br />

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296<br />

<strong>BDC</strong> service<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

M.-J. Polonius<br />

Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V.<br />

Präsident:<br />

M.-J. Polonius<br />

Vizepräsidenten:<br />

T. Mischkowsky<br />

J.-A. Rüggeberg<br />

Justitiar:<br />

J. Heberer, Berlin/München<br />

Geschäftsführer:<br />

J. Ansorg<br />

Redaktion:<br />

K. Meier (presse@bdc.de)<br />

J. Ansorg (ansorg@bdc.de)<br />

<strong>BDC</strong>-Geschäftsstelle:<br />

Luisenstraße 58/59, 10117 Berlin<br />

Tel. 030/28 00 41 00, Fax 030/28 00 41 09<br />

mail@bdc.de<br />

www.bdc.de<br />

Der Bezug der Informationen des <strong>BDC</strong><br />

ist im Mitgliedsbeitrag des Berufsverbandes<br />

der Deutschen Chirurgen e.V. enthalten.<br />

Druck:<br />

Stürtz GmbH, Würzburg – Printed in Germany<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Eigentümer und Copyright<br />

© Springer Medizin Verlag Heidelberg 2009,<br />

Tiergartenstr. 17, 69121 Heidelberg,<br />

Tel. +49 62 21/487-0,<br />

www.springer.de<br />

Anzeigen: Elisabeth Quack,<br />

elisabeth.quack@springer.com,<br />

Springer Medizin Verlag GmbH, Heidelberger Platz 3,<br />

14197 Berlin, Tel. +49 30/82787-5453, Fax -5300,<br />

www.springeronline.com/wikom<br />

Geschäftsführung: Dr. Thomas Thiekötter,<br />

Stephan Kröck, Dr. Esther Wieland<br />

Leitung Fachzeitschriften Medizin/Psychologie:<br />

Dr. Esther Wieland (v.i.S.d.P.), Dr. Paul Hermann<br />

Stellvertretende Leitung Fachzeitschriften:<br />

Dr. Nataša Djordjević, Monika Kretz<br />

Leitung Herstellung, CvD: Reinhold Michels,<br />

Technische Redaktion: Arnulf Illing,<br />

arnulf.illing@springer.com, Tel. +49 6221/487-8952<br />

Bildredaktion: Klaus Rüschhoff<br />

Verantwortlich für den Teil „medizin aktuell“:<br />

Dr. Friederike Fellenberg,<br />

friederike.fellenberg@springer.com,<br />

Tel. +49 6221/487-8114<br />

Robert Woltmann,<br />

robert.woltmann@springer.com,<br />

Tel. +49 6221/487-8986<br />

Der Chirurg <strong>BDC</strong> 5 · 2009<br />

» Spendenaufruf<br />

Aufruf zur Hilfe für kubanische Chirurgen<br />

Uns erreichte ein Hilferuf eines kubanischen Chirurgen, der<br />

die mangelhafte Ausstattung mit Lehrbüchern für die Weiterbildung<br />

des chirurgischen Nachwuchses auf Kuba beklagte.<br />

Sollten Sie im Besitz <strong>von</strong> medizinischen Lehrbüchern in Englisch<br />

oder Spanisch sein und diese nicht mehr benötigen, senden<br />

Sie diese bitte an uns, wir leiten sie gesammelt weiter:<br />

Berufsverband der Deutschen Chirurgen (<strong>BDC</strong>) e.V.<br />

Stichwort „Chir. Lehrbücher für Kuba“<br />

Luisenstraße 58/59<br />

10117 Berlin<br />

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