Knochen- und Weichgewebs- management Knochen- und - BdiZ
Knochen- und Weichgewebs- management Knochen- und - BdiZ
Knochen- und Weichgewebs- management Knochen- und - BdiZ
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konkret<br />
Journal für die implantologische Praxis<br />
Supplement<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fortbildung:Chirurgische Konditionierung des Implantatlagers · Desinfektionsmethoden bei der Periimplan -<br />
titistherapie · Die antimikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT) Fortbildung extra: Behandlung von<br />
Alveolarkammdefekten mit gesteuerter <strong>Knochen</strong>regeneration Innovationen & Events:Highlight in der Kno -<br />
chen- <strong>und</strong> Gewebsregeneration · 10 Jahre Cerasorb · Nationaler Implantologenkongress in Aschaffenburg<br />
Markt: Bestwerte für Implantate durch Bionik-Design · Neues Verfahren bei der <strong>Knochen</strong>regeneration · Neuer<br />
<strong>Knochen</strong> durch Stammzellen aus <strong>Knochen</strong>mark? · Schonende <strong>Knochen</strong>bearbeitung mit dem neuen Piezotome
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Seit
E<br />
rfolgreiches <strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> Weich-<br />
gewebs<strong>management</strong> ist heute<br />
das A <strong>und</strong> O in der Implantologie.<br />
Hohe Überlebensraten von Implantaten<br />
sind fast zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden. Um so mehr<br />
kommt es auf perfektes <strong>Knochen</strong><strong>und</strong><br />
<strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
an, um die hohen Erwartungen der<br />
Patienten zu erfüllen. Umfangreiche<br />
Diagnostik <strong>und</strong> exakte Planung<br />
sind wichtige Voraussetzungen für<br />
die Umsetzung von Behandlungen,<br />
die im Sinne eines Backward-Planning<br />
vom Ergebnis her in die präoperative<br />
Phase wirken. Längst gibt<br />
es spezielle Verfahren, innovative<br />
Materialien <strong>und</strong> immer neue Angebote<br />
der Industrie für ein optimales<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>.<br />
Dabei kommt der Biologie<br />
<strong>und</strong> der Biotechnik eine große Rolle<br />
zu. Die Nanotechnik zeigt, welche<br />
Mikrowelten im <strong>Knochen</strong>lager miteinander konkurrieren<br />
<strong>und</strong> welche Möglichkeiten es heute gibt,um andockmüde Osteoblasten<br />
zum dauerhaften Verbleib zu animieren – eines ist dabei<br />
sicher: Nur ein Implantat, das mit dem Mikroleben zwischen<br />
<strong>Knochen</strong>, Gefäßen <strong>und</strong> Zellen harmoniert <strong>und</strong> einen sicheren<br />
Verb<strong>und</strong> eingeht, ist ein Implantat mit Zukunft. Bereits seit vielen<br />
Jahren werden <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien für die Rekonstruktion<br />
von knöchernen Defekten in der zahnärztlichen Chirurgie<br />
eingesetzt. <strong>Knochen</strong> wird zur Augmentation benötigt, um<br />
horizontale oder vertikale Substanzdefekte auszugleichen, beziehungsweise<br />
um Sinusbodenaugmentationen durchzuführen.<br />
Zwar ist autologer <strong>Knochen</strong> ein ideales Material aufgr<strong>und</strong><br />
seiner osteogenen, osteokonduktiven oder osteoinduktiven<br />
BDIZ EDI Aktuell<br />
Vorwort BDIZ EDI konkret Supplement 3<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
für<br />
ein Implantat<br />
mit Zukunft<br />
Eigenschaften, trotzdem gibt es<br />
Einschränkungen in der Akzeptanz<br />
dieser Methoden durch den Patienten<br />
– bedingt durch die zusätzliche<br />
operative Entnahme von <strong>Knochen</strong><br />
<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Risiken.<br />
Heute existiert eine Vielzahl von<br />
<strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien,die humanen,<br />
bovinen oder pflanzlichen<br />
Ursprungs sind, oder sogar synthetisch<br />
hergestellt werden. Bei der<br />
Verwendung von <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien<br />
müssen die technischen<br />
<strong>und</strong> biologischen Voraussetzungen<br />
erfüllt sein: Hohe Biokompatibilität,<br />
Zelladhärenz, Platzhalterfunktion,Gewebeintegration<br />
<strong>und</strong><br />
einfache Handhabe. Solche Materialien<br />
kommen zum Einsatz, wenn<br />
es – wie auf den folgenden Seiten –<br />
um die chirurgische Konditionierung<br />
des Implantatlagers geht oder um<br />
die Periimplantitis <strong>und</strong> deren Therapiemöglichkeiten. In dieser<br />
Sonderbeilage zum Thema <strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
beleuchten wir die Behandlung von Alveolarkammdefekten<br />
mit gesteuerter <strong>Knochen</strong>regeneration, <strong>und</strong> die Dentalindustrie<br />
stellt Ihnen die zugehörigen Materialien vor.<br />
Ch. Berger<br />
Präsident BDIZ EDI<br />
Fokus:<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>
4 BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Inhalt<br />
Chirurgische Konditionierung<br />
des Implantatlagers 6<br />
Behandlung von Alveolarkammdefekten<br />
mit gesteuerter <strong>Knochen</strong>regeneration 19<br />
Bestwerte für Implantate<br />
durch Bionik-Design 32<br />
BDIZ EDI<br />
Vorwort 3<br />
Inhalt 4<br />
Impressum 4<br />
FORTBILDUNG<br />
Chirurgische Konditionierung des Implantatlagers 6<br />
Desinfektionsmethoden bei der Periimplantitistherapie 14<br />
Die antimikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT) 16<br />
FORTBILDUNG EXTRA<br />
Behandlung von Alveolarkammdefekten mit<br />
gesteuerter <strong>Knochen</strong>regeneration 19<br />
INNOVATIONEN & EVENTS<br />
Highlight in der <strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> Gewebsregeneration<br />
10 Jahre Cerasorb – erfolgreicher Aufbau einer<br />
26<br />
weltweiten Marke 28<br />
Bestes Wissen auf neuen Wegen 29<br />
Nationaler Implantologenkongress in Aschaffenburg 30<br />
Neue Fortbildungsangebote 31<br />
MARKT<br />
Impressum<br />
BDIZ EDI konkret Journal für die implantologische Praxis<br />
Bestwerte für Implantate durch Bionik-Design 32<br />
Neues Verfahren bei der <strong>Knochen</strong>regeneration 34<br />
Neuer <strong>Knochen</strong> durch Stammzellen aus <strong>Knochen</strong>mark? 35<br />
<strong>Knochen</strong>aufbaumaterial BONITmatrix 37<br />
Neue Website mit E-Shop 37<br />
Schonende <strong>Knochen</strong>bearbeitung mit dem neuen Piezotome 38<br />
Innovationen aus der Industrie 39<br />
Aktuelles (Kurzmeldungen) 42<br />
Herausgeber: B<strong>und</strong>esverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e. V. (BDIZ EDI).<br />
An der Esche 2, 53111 Bonn, Fon +49 228 93592-44, Fax +49 228 93592-46, office-bonn@bdizedi.org, www.bdizedi.org<br />
Chefredaktion: Ralf Suckert, teamwork media GmbH<br />
Chef vom Dienst: Anita Wuttke<br />
Redaktion: Christian Berger (BER),Prof. Dr. Joachim E. Zöller (ZOE), Dr. Detlef Hildebrand (HIL), Dr. Heimo Mangelsdorf (MAN), Dr. Jörg Neugebauer<br />
(NEG), Dr. Thomas Ratajczak (RAT), Anita Wuttke (AWU), Marianne Steinbeck (STE), Beate Mayer (BM), Simone Stark (SIS)<br />
Anschrift der Redaktion: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal, Fon +49 8243 9692-0, Fax +49 8243 9692-22<br />
Verlag: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal, Fon +49 8243 9692-0, Fax +49 8243 9692-22, service@teamwork-media.de<br />
Mediadaten: www.teamwork-media.de Bereich Journale, Mediadaten<br />
Anzeigen & PR: Marianne Steinbeck, MS Media Service, Badstraße 5, 83714 Miesbach, Fon +49 8025 5785, Fax +49 8025 5583, msmedia@aol.com<br />
Druck: J. Gotteswinter GmbH, Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München, Fon +49 89 323707-0, Fax +49 89 323707-10<br />
Layout/Bildbearbeitung: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal<br />
Fotonachweis: BDIZ EDI: Fotolia.com - victorpr:S.35;Fotolia.com - imageit:S.42<br />
Bezugspreis: Einzelheft 7,– €, Jahresabo 24,– € jeweils incl. Versand. BDIZ EDI konkret kann direkt beim Verlag abonniert werden. ISSN: 1862-3727
6<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Der Langzeiterfolg der dentalen Implantologie hängt<br />
neben der passgenauen <strong>und</strong> lagestabilen prothetischen<br />
Versorgung mit einer natürlichen M<strong>und</strong>hygiene-Möglichkeit<br />
für den Patienten im Wesentlichen von der<br />
chirurgischen Konditionierung des Implantatlagers<br />
ab. Für eine optimale periimplantäre Ges<strong>und</strong>heit des<br />
Implantatlagers ist es notwendig, dass eine ausreichende<br />
knöcherne Abdeckung in einer Dimension von<br />
1 bis 1,5 mm der Implantatoberfläche gewährleistet<br />
ist. Eine hygienefre<strong>und</strong>liche Ausformung des periimplantären<br />
Weichgewebes mit einer optimalen<br />
<strong>Weichgewebs</strong>dicke von zirka 2 bis 3 mm <strong>und</strong> einer<br />
Zone von keratinisierter Schleimhaut von mindestens<br />
2 mm ermöglicht den Abschluss des offenen Implantates<br />
in der M<strong>und</strong>höhle durch eine dichte <strong>Weichgewebs</strong>anlagerung.<br />
Fortbildung<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong> in der Implantologie<br />
Chirurgische Konditionierung des Implantatlagers<br />
Besonders nach Verlust des zahntragenden<br />
Anteils des Kieferkamms<br />
ergibt sich bei der Implantatinsertion<br />
in der ästhetischen Zone die<br />
Fragestellung zur Möglichkeit der<br />
zahnanalogen Implantatpositionierung,<br />
so dass neben einem<br />
horizontalen oftmals noch ein vertikaler<br />
<strong>Knochen</strong>aufbau notwendig<br />
ist. Die Maßnahmen zur chirurgischen<br />
Konditionierung des Implantatlagers<br />
mittels <strong>Knochen</strong>- oder<br />
<strong>Weichgewebs</strong>augmentationen<br />
können bereits zum Zeitpunkt der<br />
Zahnextraktion, aber auch als vorbereitende<br />
Maßnahme zur Implantation<br />
beziehungsweise als<br />
Abb. 1 Implantatfraktur nach crestalem <strong>Knochen</strong>abbau bei ungünstiger<br />
Geometrie <strong>und</strong> Position von Außen- <strong>und</strong> Innengewinde<br />
begleitende Maßnahme zur Implantatinsertion<br />
oder im Rahmen<br />
der prothetischen Versorgung oder<br />
Nachsorge erbracht werden.<br />
Zum Zeitpunkt der Zahnextraktion/Explantation<br />
Bereits zum Zeitpunkt der Zahnextraktion<br />
kann durch ein schonendes<br />
Vorgehen, ohne eine Druckbelastung<br />
der vestibulären Lamelle,<br />
eine substanzerhaltende Zahnentfernung<br />
praktiziert werden. Durch<br />
Sicherung der vestibulären Lamelle<br />
kann eine weitestgehende Regeneration<br />
des Alveolarfortsatzes<br />
durch die Reorganisation der Extraktionsalveole<br />
erreicht werden. Besonders<br />
bei einem Bauteilversagen,<br />
wie zum Beispiel bei der Implantatfraktur<br />
oder bei einer nicht reparaturfähigen<br />
Gewindezerstörung,ist eine<br />
sehr schonende Implantatentfernung<br />
nach den Vorgaben der Hersteller<br />
oder mit normierten Trepanfräsen<br />
durchzuführen (Abb.1 <strong>und</strong> 2).<br />
In den vergangenen 20 Jahren wurden<br />
mit der Anwendung von <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialienverschiedene<br />
Ansätze des Auffüllens der<br />
Extraktionsalveolen mit xenogenem,<br />
autogenem oder autologem<br />
Material propagiert. Hierbei hat<br />
sich gezeigt, dass bei der Konditionierung<br />
des künftigen Implantatlagers<br />
durch ein nichtresorbierbares<br />
Material Risiken gegeben sind.<br />
Durch die extraktionsbedingte Infektanfälligkeit<br />
der augmentierten<br />
Alveole kann es zu einer teilweisen<br />
oder unvollständigen Regeneration<br />
mit der bindegewebigen Einscheidung<br />
des <strong>Knochen</strong>ersatzmaterials<br />
kommen. Anstatt das Implantatlager<br />
positiv zu konditionieren,<br />
steigt hier das Risiko des Ausbleibens<br />
der Osseointegration, da die<br />
Implantate nicht in ein regeneriertes<br />
<strong>Knochen</strong>gewebe,sondern in ein<br />
Konglomerat aus <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />
<strong>und</strong> Bindegewebe eingebracht<br />
werden.Daher empfiehlt sich<br />
die Anwendung eines resorbierbaren<br />
Materials zur Defektaugmentation,<br />
da dieses weitgehend umgebaut<br />
wird,<strong>und</strong> nach der Implantatbettpräparation<br />
möglichst viele <strong>Knochen</strong>trabekel<br />
an der Implantatoberfläche<br />
zu liegen kommen. Damit<br />
kann ein hoher Implantatknochenkontakt<br />
ausgebildet werden.<br />
Neben den stabilen <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien<br />
in Form von Granula<br />
hat sich die Anwendung von<br />
W<strong>und</strong>heilungsmaterialien <strong>und</strong> Hä-<br />
Abb. 2 Gewebeschonende Explantation mit Trepan-Bohrung unter<br />
Schonung der vestibulären Lamelle
Fortbildung<br />
Abb. 3 Augmentation des Explantationsdefektes mit Collagenkegel zur Stabilisierung<br />
des Blutkoagels<br />
Abb. 5 Radiologische Kontrolle ein Jahr nach prothetischer Versorgung bei erneuter<br />
Implantatinsertion<br />
mostyptika etabliert,wobei besonders<br />
die Anwendung von equinen<br />
Collagenschwämmen zu einer Stabilität<br />
des Koagels <strong>und</strong> zu einer internen<br />
Leitstruktur für die Regeneration<br />
des <strong>Knochen</strong>defektes führt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Stabilität der Alveole<br />
wird somit auch eine dünne vestibuläre<br />
Lamelle erhalten <strong>und</strong> somit<br />
die Volumenstabilität des Alveolarfortsatzes<br />
erreicht (Abb. 3 bis 6).<br />
Ein Risikofaktor für einen erhöhten<br />
<strong>Knochen</strong>verlust nach Zahnextraktionen<br />
stellt die Ausbildung eines<br />
Dolor posts dar. Diese kann mit einer<br />
Inzidenz von bis zu 25 Prozent<br />
auftreten <strong>und</strong> führt dann neben<br />
der langwierigen Nachbehandlung<br />
zu einem Verlust des zahntragenden<br />
Anteils des Kieferkammes.<br />
Ein vielversprechender Ansatz<br />
ist die Durchführung der anti-<br />
mikrobiellen Photodynamischen<br />
Therapie (aPDT), um so eine Regeneration<br />
des Defektes optimal zu<br />
gewährleisten, da die bakterielle<br />
Besiedlung, die für das Ausbilden<br />
des Dolor posts verantwortlich ist,<br />
signifikant reduziert werden kann.<br />
Eine weitere Maßnahme zur Sicherung<br />
der Alveolenregeneration<br />
stellt die Entnahme eines Bindegewebs-<br />
oder eines Schleimhauttransplantates<br />
vom Gaumen dar,<br />
das über die Alveole vernäht wird,<br />
damit ein speicheldichter W<strong>und</strong>verschluss<br />
<strong>und</strong> somit eine bestmögliche<br />
<strong>Knochen</strong>regeneration erreicht<br />
werden kann.<br />
Präoperative Augmentation<br />
Je nach Defektsituation <strong>und</strong> Atrophiegrad<br />
erfordert die effiziente<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Abb. 4 Präimplantologische Bestimmung des <strong>Knochen</strong>angebotes durch Messung<br />
der Schleimhautdicke bei Erhalt der vestibulären Lamelle<br />
Abb. 6 Einzelkrone bei stabilem <strong>Weichgewebs</strong>verhältnissen aufgr<strong>und</strong> vollständiger<br />
knöcherner Abdeckung des Implantates<br />
Implantattherapie eine Rekonstruktion<br />
des Alveolarfortsatzes durch<br />
eine vertikale oder horizontale beziehungsweise<br />
kombiniert vertikalhorizontale<br />
Augmentation. Je nach<br />
Defektgröße besteht die Möglichkeit<br />
der externen- oder intraoralen<br />
<strong>Knochen</strong>entnahme, um im Sinne<br />
einer 3D-Rekonstruktion ausreichend<br />
dimensioniertes Transplantatmaterial<br />
zu gewinnen <strong>und</strong> damit<br />
den Kieferkamm in der ursprünglichen<br />
Konfiguration wieder<br />
herzustellen (Abb. 7 bis 10).<br />
Die präimplantologisch erbrachten<br />
Maßnahmen zur Wiederherstellung<br />
des Kieferkammes erlauben,<br />
besonders bei der vestibulären<br />
Schnittführung, eine dreidimensionale<br />
Anlagerung des <strong>Knochen</strong>transplantates.<br />
Dabei ist darauf zu<br />
achten, dass die kortikalen Struk-<br />
Fokus:<br />
7<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>
8<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Abb. 7 Nichterhaltungswürdige Zähne 43 <strong>und</strong> 34 bei extremer Atrophie im Unterkieferseitenzahnbereich<br />
Abb. 9 Entfernung der Osteosyntheseschrauben mit nur geringgradiger vertikaler<br />
Resorption des <strong>Knochen</strong>augmentates<br />
turen unter das Periost platziert<br />
werden <strong>und</strong> die Spongiosa durch<br />
partikulierten kortikalen <strong>Knochen</strong><br />
oder komprimierte Spongiosa aufgebaut<br />
wird. Durch die Kombination<br />
aus Schnittführung, <strong>Weichgewebs</strong>präparation<br />
<strong>und</strong> Applikationstechnik<br />
des <strong>Knochen</strong>transplantates<br />
kann somit eine Volumenstabilität<br />
des autologen <strong>Knochen</strong>transplantates<br />
ohne zusätzliche Membrantechnik<br />
erreicht werden,da die körpereigene<br />
Kortikalis als Resorptionsschutz<br />
dient <strong>und</strong> die Spongiosa<br />
bzw.der partikulierte <strong>Knochen</strong> eine<br />
gute Vaskularisierung erfährt.<br />
<strong>Knochen</strong>späne können besonders<br />
bei der retromolaren <strong>Knochen</strong>entnahme<br />
durch die Zerkleinerung<br />
der kortikalen <strong>Knochen</strong>stücke in<br />
einer <strong>Knochen</strong>mühle, <strong>Knochen</strong>quetsche<br />
oder <strong>Knochen</strong>mahlzange<br />
Fortbildung<br />
Abb. 8 Zustand nach Kieferkammrekonstruktion mittels freiem Beckenkammtransplantat<br />
nach zuvor erfolgter Zahnextraktion<br />
Abb. 10 Implantatinsertion unter prothetischen Gesichtspunkten bei unvollständiger<br />
Defektregeneration am Implantat vestibulär<br />
erzeugt werden. Daneben können<br />
schabend mittels Piezochirurgie<br />
oder Handinstrumenten ebenfalls<br />
ausreichende Mengen von <strong>Knochen</strong>spänen<br />
erzeugt werden.<br />
Periimplantäre<br />
Augmentation<br />
Je nach gewünschter Implantatposition<br />
oder im Oberkieferseitenbereich<br />
bei Kaudalisierung des Kieferhöhlenbodens<br />
ist eine periimplantäre<br />
Applikation von <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien<br />
oder <strong>Knochen</strong>spänen<br />
notwendig. Neben der Vielzahl<br />
von <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien ist<br />
zu berücksichtigen, dass nicht alle<br />
<strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien mit allen<br />
Membranen kombiniert werden<br />
können. Quervernetzte Kollagenmembranen,zum<br />
Beispiel Bioguide,<br />
haben sich in der Anwendung von<br />
nichtresorbierbarem bovinen <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />
bewährt.<br />
Die Anwendung dieser langsam<br />
degradierenden Membranen in<br />
Kombination mit porösem, schnell<br />
resorbierbarem <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />
kann zu einem bindegewebigen<br />
Regenerat mit einer geringen<br />
Stabilität beim Auftreten einer<br />
Periimplantitis führen. Neben der<br />
Anwendung von xenogenem <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />
ist auch die<br />
periimplantäre Augmentation mittels<br />
autologem <strong>Knochen</strong> aus der<br />
Kavitätenpräparation des Implantatbettes<br />
oder der enoralen Entnahme,<br />
wie zum Beispiel an der<br />
Cresta Zycomatico Alveolaris oder<br />
dem retromolaren Bereich, mittels<br />
Piezochirurgie oder <strong>Knochen</strong>schabern<br />
möglich. Bei der Anwendung<br />
von <strong>Knochen</strong>spänen sollte darauf<br />
geachtet werden, dass diese unter
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10<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Abb. 11 Regionale Defektaugmentation mit aus <strong>Knochen</strong>kavität gewonnenen<br />
Bohrspänen<br />
Abb. 13 Eingliederung Suprakonstruktion mit Metallkeramikbrücken beziehungsweise<br />
verblockten Kronen<br />
ein intakt präpariertes Periost platziert<br />
werden (Abb. 11 bis 14).<br />
Wird das <strong>Knochen</strong>lager bei der Implantation<br />
über das ursprüngliche<br />
Volumen stark aufgebaut, kann<br />
durch eine Periostschlitzung nicht<br />
immer eine vollständige Mobilisation<br />
zur kompletten Abdeckung<br />
des augmentierten Areals erfolgen.<br />
Damit ein spannungsfreier W<strong>und</strong>verschluss<br />
erreicht werden kann,<br />
empfiehlt sich daher durchaus die<br />
Präparation eines Bindegewebstransplantates,<br />
das im Oberkiefer<br />
auch gestielt sein kann. Somit wird<br />
neben der sicheren Augmentatabdeckung<br />
auch die Dimension<br />
des periimplantären Weichgewebes<br />
optimiert.<br />
Augmentation post<br />
implantationem<br />
Die Möglichkeiten, das Implantatlager<br />
nach Erreichen der Osseoin-<br />
Fortbildung<br />
Abb. 12 Zustand nach aplikalen Verschiebelappen bei der Freilegungsoperation mit<br />
fixierten Schleimhautverhältnissen lingual <strong>und</strong> vestibulär<br />
Abb. 14 Radiologische Kontrolle zur Überprüfung der Implantatposition <strong>und</strong><br />
Stabilität des <strong>Knochen</strong>transplantates<br />
Abb. 15 Massive Blutung auf Sondierung <strong>und</strong> Pus-Sekretion bei fortgeschrittener Periimplantitis<br />
tegration zu optimieren, sind auf<br />
der Hartgewebsseite mit einer geringeren<br />
Erfolgsprognose versehen,als<br />
dies zum Zeitpunkt der Implantation<br />
oder vor der Implantation<br />
erreicht werden kann.Aufgr<strong>und</strong> des<br />
meist dann schon vorliegenden<br />
transgingivalen Durchtrittsprofils<br />
des Implantates lässt sich eine komplette<br />
Deckung des <strong>Knochen</strong>ersatzmaterials<br />
nicht mehr gewährleisten.<br />
Besonders bei der Periimplantitis<br />
sollte deshalb auf ein physiologisches<br />
<strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />
oder autologen <strong>Knochen</strong> zurückgegriffen<br />
werden (Abb. 15 bis 19).
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12<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Nach Einheilung der Implantate<br />
kann jedoch das <strong>Weichgewebs</strong>lager<br />
durch verschiedene Maßnahmen<br />
optimiert werden, um zum einen<br />
die Langzeitstabilität zu sichern<br />
<strong>und</strong> zum anderen das ästhetische<br />
Ergebnis zu verbessern. Um Pumpeffekte<br />
mit dem Einsaugen von<br />
Bakterien in den periimplantären<br />
Sulcus zu vermeiden, sollte eine<br />
Fortbildung<br />
Abb. 16 Periimplantäre <strong>Knochen</strong>defekte bis zur Hälfte der Implantatlänge Abb. 17 Periimplantitisoperation mit Entfernung des Granulationsgewebes <strong>und</strong><br />
Durchführung der photodynamischen Therapie zur lokalen Keimreduktion<br />
Abb. 18 Defektaugmentation mit synthetischem, resorbierbarem <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial Abb. 19 Zustand nach Explantation Implantat 11 <strong>und</strong> erfolgreiche Periimplantitistherapie<br />
an Implantat 13, 14<br />
Abb. 20 Ausgedehnter Frontzahndefekt nach Verkehrsunfall Abb. 21 Dreidimensationale Rekonstruktion mit vestibulärer Schnittführung <strong>und</strong><br />
freiem Beckenkammtransplantat<br />
Zone keratinisierter Schleimhaut<br />
von mindestens 2 mm um das Implantat<br />
vorhanden sein. Dies kann<br />
am besten durch ein Vestibulumplastik<br />
erreicht werden (Abb. 20 bis<br />
28).Liegt bei einem dünnen Schleimhautprofil<br />
ein Durchschimmern<br />
des dunklen Titankörpers vor, kann<br />
dies durch ein freies Bindegewebstransplantates<br />
optimiert werden.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Möglichkeiten des Hart- <strong>und</strong><br />
<strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>s erlauben<br />
heute in allen Therapiestufen<br />
der implantatprothetischen Versorgung<br />
Maßnahmen zu ergreifen,<br />
um das Behandlungsergebnis auch<br />
bei eingeschränkter Ausgangssituation<br />
oder Komplikationen zu
Fortbildung<br />
Abb. 22 Traumabedingter Verlust der fixierten Schleimhaut bei Zustand nach<br />
Kieferkammrekonstruktion<br />
Abb. 24 Präparation des Mukosalappens zur Exzision des Bindegewebes im Bereich<br />
der Kieferkammrekonstruktion<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Abb. 23 Zustand nach Eröffnungsoperation <strong>und</strong> Eingliederung provisorischer Suprakonstruktion<br />
zur Vorbereitung der Vestibulumplastik<br />
Abb. 25 Offene Granulation der vestibulären W<strong>und</strong>fläche<br />
Abb. 26 Fixation der Mukosa auf dem Periost des augmentierten Areals Abb. 27 Abdeckung der W<strong>und</strong>fläche mit Jodoform-Gazestreifen nach Eingliederung der<br />
provosorischen Versorgung. Fixierung des Jodoformstreifens mittels Parodontalverband<br />
optimieren. Je nach Ausmaß des<br />
Hart- oder <strong>Weichgewebs</strong>defektes<br />
ist es möglich, durch einfache oder<br />
umfangreiche Techniken ein optimales<br />
Ergebnis zu erreichen.<br />
Dr. Jörg Neugebauer, Dr. Daniel<br />
Rothamel, Dr. Thea Lingohr,<br />
Dr. Dr. Martin Scheer, Univ.-Prof. Dr.<br />
Dr. Joachim E. Zöller ■<br />
Abb. 28<br />
Fixierte Schleimhaut<br />
bis in die<br />
Umschlagfalte<br />
bei definitiver<br />
prothetischer<br />
Versorgung von<br />
11 bis 23<br />
Fokus:<br />
13<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>
14<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
3. Experten Symposium des BDIZ EDI in Köln<br />
Fortbildung<br />
Desinfektionsmethoden bei der<br />
Periimplantitistherapie<br />
Abb. 1<br />
Periimplantitis in<br />
regio 24, 25<br />
Abb. 2<br />
Klinisches Bild<br />
nach Entfernung<br />
der Kronen<br />
Einleitung<br />
Definitionsgemäß ist die Periimplantitis<br />
eine periimplantäre Entzündungsreaktion<br />
an einem sich<br />
unter Funktion befindlichen Implantat<br />
mit progressivem Verlust<br />
an knöchernem Stützgewebe [1,7].<br />
Zur Prävention einer Periimplantitis<br />
ist die dauerhafte Aufrechterhaltung<br />
einer adäquaten Plaquekontrolle<br />
durch den Patienten <strong>und</strong><br />
die Durchführung eines geeigneten<br />
Recall-Systems notwendig. In der<br />
Literatur beschrieben findet man<br />
die Anwendung von nicht-steroidalen<br />
Antiphlogistika in Form von<br />
Gelen, Pasten <strong>und</strong> Spüllösungen.<br />
Der Nachweis des Therapieeffektes<br />
ist allerdings noch in kontrollierten<br />
klinischen Multizenterstudien<br />
zu erbringen [2, 3, 4, 6]. Ein bekanntes<br />
Agens zur Keimreduktion<br />
finden wir im Ozon, das seit über<br />
100 Jahren aufgr<strong>und</strong> der desinfizierenden<br />
Eigenschaft in der Medizin<br />
angewendet wird. Die bakterizide,<br />
viruzide <strong>und</strong> fungizide<br />
Eigenschaft beruht auf dem starken<br />
Oxidationseffekt des Singuletsauerstoffes<br />
[4, 5].<br />
Ziel der Periimplantitis-Behandlung<br />
soll die Dekontamination der<br />
Implantatoberfläche mit Vermeidung<br />
der Re-Besiedelung, ein Florashift<br />
<strong>und</strong> letztendlich die Vermei-<br />
dung des Implantatverlustes sein.<br />
In diesem Beitrag möchten wir einige<br />
Desinfektionsmittel <strong>und</strong> Behandlungsmethoden<br />
kurz anhand vorhandener<br />
Literatur betrachten.<br />
I. Desinfektionsmittel:<br />
1. Chlorhexidin 0,2%<br />
2. Wasserstoffperoxid 3-10%<br />
3. Zitronensäure<br />
II. Antibiotika:<br />
Amoxicillin, Metronidazol,<br />
Clindamycin, Doxycyclin<br />
III. Physikalische<br />
Desinfektionsmethoden:<br />
❑ Laser-Desinfektion<br />
❑ Ozon-Desinfektion<br />
ad I.:Die in der Literatur empfohlene<br />
Chlorhexidin-Anwendung sieht<br />
folgendermaßen aus:<br />
Klinische Anwendung:<br />
❑ 0,2%ige CHX-Lösung ein bis<br />
zwei Tage vor der Implantation<br />
<strong>und</strong> direkt vor dem Eingriff<br />
❑ 0,2%iges CHX-Spray für schwer<br />
erreichbare Regionen (Tonsillen)<br />
❑ Systemisches Antiphlogistikum<br />
während der Einheilphase<br />
Häusliche Anwendung:<br />
❑ 0,2%ige CHX-Lösung während<br />
der Einheilphase (zirka vier bis<br />
acht Wochen).<br />
1 2<br />
❑ 0,2%iges CHX-Spray für schwer<br />
erreichbare Regionen<br />
Resultat zu CHX 0,2%ig:<br />
❑ effektive Bakterienreduktion<br />
für zirka drei Monate [8, 10]<br />
❑ Verbesserung des<br />
attachments [9]<br />
❑ Verringerung der<br />
Taschentiefe [9]<br />
❑ In Kombination mit AB<br />
(van Winkelhoff) Bakterienreduktion<br />
für 6 Monate bei<br />
nicht-chirurgischer Periimplantitistherapie<br />
[10]<br />
Anwendung von H 2 O 2<br />
<strong>und</strong> Zitronensäure:<br />
❑ H2O2 3 bis 10%ig<br />
für 30 bis 60 Sek<strong>und</strong>en [11,12,14]<br />
❑ Zitronensäure 40%ig, pH 1<br />
für 30 bis 60 Sek<strong>und</strong>en [11,13]<br />
Ergebnisse:<br />
❑ Reduktion <strong>und</strong> Auflockerung<br />
des Biofilms ist mit beiden<br />
Mitteln möglich, jedoch ist eine<br />
mechanische Oberflächenreinigung<br />
<strong>und</strong> anschließende Spülung<br />
mit physiologischer Kochsalzlösung<br />
nötig.<br />
ad II.: Ergebnisse der<br />
Antibiotikatherapie:<br />
❑ Amoxicillin 500 mg + Clavulansäure<br />
in Kombination mit Metronidazol<br />
250 mg für 7 bis 10 Tage
zeigt eine signifikante Bakterienreduktion<br />
[9, 15]<br />
❑ Clindamycin oder Tetracyclin<br />
bei Penicillinallergie [16]<br />
Ad III.: Ergebnisse der Lasertherapie:<br />
❑ Reduktion der BOP besser als mit<br />
CHX auf 6 Monate limitiert [17]<br />
❑ starke Reduktion der<br />
Bakterienflora [18, 19]<br />
❑ Softlaser zeigen auch eine signifikante<br />
Bakterienreduktion [20].<br />
Ergebnisse der Ozontherapie*:<br />
❑ Reduktion der BOP <strong>und</strong> der klinischen<br />
Entzündungszeichen [2, 5]<br />
❑ Bakterizid, fugizid <strong>und</strong> viruzid<br />
bei Anwendung mittels Ozon-<br />
Konzentration von ~230 ppm/<br />
mm 2 für eine Minute [22, 23]<br />
Fortbildung<br />
3 4<br />
Zusammenfassend kann festgestellt<br />
werden, dass die Periimplantitis<br />
ähnlich zu therapieren ist wie<br />
Parodontalerkrankungen, jedoch<br />
ist eine aggressivere Vorgehensweise<br />
bei der Therapie, die Früherkennung<br />
<strong>und</strong> die perfekte M<strong>und</strong>hygiene<br />
des Patienten von größerer<br />
Bedeutung.<br />
Dr. V. E. Karapetian 1 , Dr. E. Lowden 2 ,<br />
Prof. Dr. Dr. J. E. Zöller 1 ■<br />
Literaturverzeichnis auf Anfrage<br />
von der Redaktion<br />
*gilt für das Ozonytron X-Gerät, Mymed<br />
GmbH, Töging am Inn, Germany<br />
1 Interdisziplinäre Klinik <strong>und</strong> Poliklinik<br />
für Orale Chirurgie <strong>und</strong> Implantologie<br />
<strong>und</strong> Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für M<strong>und</strong>-,<br />
Kiefer- <strong>und</strong> Plastische Gesichtschirurgie<br />
der Universität Köln<br />
2 Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Zahnerhaltung<br />
<strong>und</strong> Parodontologie der Universität Köln<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Abb. 3<br />
Flächensonde<br />
des Ozonytron<br />
X-Gerätes<br />
(Mymed, Töging<br />
am Inn, Germany)<br />
bei der Ozontherapie<br />
Abb. 4<br />
Zustand nach zweiwöchigerBehandlung<br />
<strong>und</strong> Entfernung<br />
des Granulationsgewebes<br />
Seit unserer Gründung vor mehr als 20 Jahren, haben<br />
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by<br />
®<br />
15
16<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Aus der Praxis für die Praxis<br />
Fortbildung<br />
Die antimikrobielle Photodynamische<br />
Therapie (aPDT)<br />
Einleitung<br />
Bei der Parodontitis <strong>und</strong> der Periimplantitis<br />
handelt es sich um biofilmbasierteInfektionskrankheiten.<br />
Hauptteil der systematischen<br />
parodontalen Therapie <strong>und</strong> der<br />
Periimplantatitis-Therapie ist die<br />
Entfernung des Biofilmes <strong>und</strong> damit<br />
die Entfernung parodontalpathogener<br />
Mikroorganismen (Biofilm-Management).<br />
Neben den<br />
konventionellen Methoden zur<br />
Entfernung des Biofilms mit<br />
Hand-, Schall- oder Ultraschallinstrumenten<br />
kommt ergänzenden<br />
Therapien, wie antibiotischen<br />
Substanzen, eine immer größere<br />
Bedeutung zu.<br />
Mit konventionellen Methoden<br />
der Oberflächeninstrumentierung,<br />
die durch Pulverstrahlgeräte <strong>und</strong><br />
Lasersysteme ergänzt werden, gelingt<br />
eine Reduktion parodontalpathogener<br />
Mikroorganismen von<br />
den Zahnoberflächen.Es kann nicht<br />
davon ausgegangen werden, dass<br />
eine vollständige Entfernung der<br />
krankmachenden Bakterien erfolgt.<br />
Darüber hinaus hat die konventionelle<br />
subgingivale Biofilmentfernung<br />
nur einen geringen Einfluss<br />
auf ins Weichgewebe infiltrierte<br />
Bakterien. Die adjunktive, systematische<br />
Gabe von antibiotischen<br />
Substanzen hat einen positiven Effekt<br />
auf durch Bakterien verursachte<br />
Parodontitis <strong>und</strong> Periimplantitis.<br />
Abb. 1 01-Bef<strong>und</strong> vom 5.9.2006<br />
Ein neuer Ansatz zur Elimination<br />
pathogener Mikroorganismen ist<br />
die antimikrobielle Photodynamische<br />
Therapie (aPDT). Die antimikrobielle<br />
Wirkung durch Bestrahlung<br />
von Zellen mit unterschiedlicher<br />
Wellenlänge wird durch die<br />
zusätzliche Verwendung von lichtaktivierbaren<br />
Wirkstoffen (Photosensibilisatoren)<br />
deutlich erhöht <strong>und</strong><br />
führt zu zytotoxischen Effekten.<br />
Die aPDT gegen parodontalpathogene<br />
Keime ist eine, die konventionelle<br />
Therapie ergänzende, vielversprechende<br />
<strong>und</strong> schonende Behandlungsstrategie.<br />
Fallbericht<br />
Der Fallbereicht zeigt einen heute<br />
71-jährigen Patienten,dessen Tochter<br />
Zahnärztin ist, ihre Praxis aber<br />
250 km vom Wohnsitz des Vaters<br />
entfernt betreibt.<br />
Herr S. stellte sich am 6.12.2005 gemeinsam<br />
mit seiner Tochter wegen<br />
Periimplantitis am Zahn 22<br />
(VMK-Einzelkrone über Implantat)<br />
in der Praxis vor. Das Hauptproblem<br />
war eine seit Monaten anhaltende<br />
Pusentleerung am Zahn 22,<br />
die der Patient mit CHX-Spülung<br />
seit Monaten selbst behandelte.<br />
Der röntgen-diagnostische <strong>Knochen</strong>abbau<br />
am Implantat betrug<br />
60 %. Um die akute Entzündung<br />
zu reduzieren <strong>und</strong> in eine chronische<br />
Phase zu überführen, wurde<br />
Abb. 2 PA-Bef<strong>und</strong> vom5.9.2006<br />
am 7.12.2005, 9.12.2005, 12.12.2005,<br />
15.12.2005 <strong>und</strong> 20.12.2005 eine<br />
Spülung mit CHX 1,0 % durchgeführt,<br />
der Patient spülte auch weiterhin<br />
Zuhause. Anfang Januar<br />
2006 trat erneut Pus aus. Am<br />
16.1.2006 wurde der Patient einem<br />
Implantologen vorgestellt. Dieser<br />
sah keine Möglichkeit einer chirurgischen<br />
Periimplantitistherapie.<br />
Die Tochter des Patienten führte<br />
die Explantation <strong>und</strong> die provisorische<br />
Versorgung mit einer Interimsprothese<br />
durch. Die definitive<br />
Versorgung zum Ersatz des Zahnes<br />
22 war eine Klebebrücke von 21<br />
nach 23 zum Ersatz von 22.<br />
Am 5.9.2006 kam der Patient mit<br />
Problemen am Implantat 12 in die<br />
Praxis. Seit Monaten führte er<br />
wieder eine CHX-Selbsttherapie<br />
durch. Wir machten eine eingehende<br />
Untersuchung ( Abb.1 <strong>und</strong> 2),<br />
forderten die Röntgenaufnahmen<br />
vom Vorbehandler an <strong>und</strong> erstellten<br />
einen Therapieplan. Der Patient<br />
wollte die notwendige generelle<br />
PAR-Behandlung bei seiner<br />
Tochter durchführen lassen, zu<br />
uns wollte er nur zur vierteljährlichen<br />
PZR <strong>und</strong> zur Behandlung<br />
der Periimplantitis am Implantat<br />
12 kommen.<br />
Vorgehen:<br />
1. PZR <strong>und</strong> Instruktion zur häuslichen<br />
M<strong>und</strong>hygiene sowie Motivation<br />
des Patienten
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indiziert ist. Die Förderung der prognostizierbaren<br />
Regeneration des parodontalen Attachments<br />
ist mehrfach wissenschaftlich belegt.
18<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Abb. 3<br />
Paro Diagnostik<br />
vom 15. 9.2006<br />
Abb. 4<br />
Paro Diagnostik<br />
vom 19.1.2006<br />
Abb. 5<br />
Applikation des<br />
HELBO Blue<br />
Photosensitizers<br />
Abb. 6<br />
Belichtung<br />
mit dem<br />
TheraLite Laser<br />
Abb. 7<br />
PA-Bef<strong>und</strong> vom<br />
19.1.2007<br />
2. Keimbestimmung 12 mit meridol<br />
Paro Diagnostik ( Abb. 3) <strong>und</strong> Initialtherapie<br />
am Implantat 12<br />
3. Erhaltungstherapie<br />
Bei der bestehenden Periimplantitis<br />
am Zahn 12, konnte auf ein offenes<br />
chirurgisches Vorgehen verzichtet<br />
werden. Der subgingivale Biofilm<br />
wurde mit Ultraschall <strong>und</strong> Clean-pro<br />
entfernt <strong>und</strong> anschließend eine aPDT<br />
durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen<br />
vor der aPDT (Abb. 3) einen relativen<br />
Anteil der pathogenen Keime an der<br />
Gesamtkeimanzahl von 47,58 %.<br />
Die gemessenen Leitkeime waren:<br />
Porphyromonas gingivalis (34,19%),<br />
Tannerella forsythensis (5,52 %),<br />
Treponema denticola (4,32 %) <strong>und</strong><br />
Fusobacterium nucleatum (3,55%).<br />
Am 19.9.2006 wurde im Rahmen<br />
der Nachbehandlung erneut eine<br />
Fortbildung<br />
aPDT durchgeführt – anschließend<br />
am 11.10.2006 <strong>und</strong> am 19.1.2007<br />
jeweils eine PZR. Am 19.1.2007<br />
wurde nochmals ein meridol Paro<br />
Diagnostik Test vom Implantat 12<br />
durchgeführt.<br />
Nach der aPDT ( Abb.4) waren noch<br />
2,32 % der Gesamtanzahl der Bakterien<br />
pathogen. Porphyromonas<br />
gingivalis (1,59 %), Tannerella forsythensis<br />
(0,19 %),Treponema denticola<br />
(0,12%) <strong>und</strong> Fusobacterium<br />
nucleatum (0,42 %).<br />
Bei der am 19.3.2007 erneut<br />
durchgeführten PZR gab es keinen<br />
Anhalt mehr auf einen entzündlichen<br />
Prozess am Zahn 12. Auch die<br />
parodontalen Parameter an den<br />
anderen Zähnen zeigten, obwohl<br />
die systematische PAR-Behandlung<br />
noch nicht durchgeführt<br />
worden ist, durch die aPDT deutlich<br />
bessere Werte.<br />
Den letzten PZR-Termin in Juni 2007<br />
hat der Patient abgesagt – er geht<br />
wieder zu seiner Tochter zur Weiterbehandlung.<br />
Fazit<br />
Mit der antimikrobiellen Photodynamischen<br />
Therapie kann die konventionelle<br />
Parodontitis – oder<br />
auch wie im beschriebenen klinischen<br />
Fall die Periimplantitistherapie<br />
– zielgerichtet ergänzt werden<br />
( Abb. 7). Durch die aPDT ist eine effiziente<br />
<strong>und</strong> erfolgreiche Periimplantitistherapie<br />
möglich geworden,<br />
die bisher eher mühsam <strong>und</strong><br />
wenig erfolgreich war (vgl. Implantat<br />
22). Neben dem dokumentierten<br />
klinischen Erfolg ist es für<br />
die Praxis sehr angenehm ohne<br />
antibiotisch wirksame Substanzen<br />
auszukommen. Klinische Langzeitstudien<br />
müssen solche wie hier<br />
gezeigte Einzelerfolge bestätigen.<br />
In Zukunft kann die Verwendung<br />
von aPDT nicht nur die Parodontitis-<br />
<strong>und</strong> Periimplantitistherapie<br />
sinnvoll ergänzen,sondern auch in<br />
der Endodontie eventuell auch in<br />
der Kariologie eine Rolle spielen.<br />
Dr. Klaus Dieter Bastendorf<br />
Eislingen ■
Fortbildung<br />
extra<br />
Dr. Steffen Kistler, Dr. Georg Bayer, Dr. Frank Kistler<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Behandlung von Alveolarkammdefekten<br />
mit gesteuerter <strong>Knochen</strong>regeneration<br />
Die Tutodent Membran als Barrieremembran zur Augmentation<br />
horizontaler Alveolarkammdefekte<br />
Bei fehlendem <strong>Knochen</strong>angebot in der Implantologie stellt die<br />
Defektregeneration durch Verwendung von <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien<br />
<strong>und</strong> Barrieremembranen heutzutage die Standardtherapie<br />
dar. Gerade bei Frontzahnrestaurationen mit hohem<br />
ästhetischem Anspruch muss das bukkale <strong>Knochen</strong>ange-<br />
Dr. Georg Bayer, Dr. Frank Kistler, Dr. Steffen Kistler<br />
Kontaktadresse:<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
Dr. Georg Bayer<br />
Dr. Steffen Kistler<br />
Dr. Frank Kistler<br />
Dr. Alexandra Elbertzhagen<br />
Von Kühlmann Straße 1<br />
86899 Landsberg am Lech<br />
bot über dem Implantat ausreichend sein beziehungsweise<br />
durch geeignete Methoden aufgebaut werden, um die Weichgewebesituation<br />
über einen langen Zeitraum hinweg zu stabilisieren<br />
[1]<br />
Fokus:<br />
19<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>
20<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Entwicklung einer resorbierbaren Membran<br />
Anfang der Achtziger Jahre wurden erstmals nicht-resorbierbare<br />
Membranen als Barriere gegen das schnell wachsende Weichgewebe<br />
<strong>und</strong> das lange Saumepithel für die Behandlung parodontologischer<br />
Defekte zur gesteuerten Geweberegeneration<br />
(GTR, Guided Tissue Regeneration) eingesetzt [2,3]. Eine Übertragung<br />
dieser Anwendungstechnik in die Implantologie erfolgte<br />
einige Jahre später als gesteuerte <strong>Knochen</strong>regeneration<br />
(GBR, Guided Bone Regeneration) [4,5].<br />
Für einen Behandlungserfolg dieser gesteuerten <strong>Knochen</strong>regeneration<br />
mit Membranen spielen vor allem Charakteristika<br />
wie Biokompatibilität <strong>und</strong> Gewebeintegration, Barrierefunktion<br />
sowie Formstabilität <strong>und</strong> Handlingeigenschaften eine wesentliche<br />
Rolle.<br />
Die Verwendung von nicht-resorbierbaren Membranen zeichnete<br />
sich in der täglichen Praxis oftmals durch erschwertes<br />
Handling (steifes Material, zweite OP zur Entnahme nötig) <strong>und</strong><br />
häufig auftretende Membranexpositionen in der Heilungsphase<br />
aus, was in den meisten Fällen eine vorzeitige Membranentfernung<br />
nötig macht <strong>und</strong> oftmals in einem schlechteren<br />
Augmantationsergebnis endet [6,7].<br />
Durch die Entwicklung von resorbierbaren Membranen konnten<br />
diese Probleme mittlerweile entscheidend aufgehoben werden.<br />
Vor allem natürliche Kollagenmembranen scheinen hier den<br />
geeigneten Materialtyp darzustellen [8,9].<br />
In Kombination mit <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial weisen Kollagenmembranen<br />
zudem verbesserte W<strong>und</strong>heilungseigenschaften<br />
<strong>und</strong> durch die leichtere Adaptierbarkeit im rehydratisierten<br />
Zustand ein deutlich verbessertes Handling im Vergleich zu<br />
nicht-resorbierbaren Membranen auf.<br />
Eine dieser Kollagenmembranen ist die Tutodent Membran,hergestellt<br />
aus bovinem Perikard durch den Tutoplast Prozess (Hersteller:Tutogen<br />
Medical GmbH; Vertrieb in D: Zimmer Dental GmbH)<br />
(Abb. 1). Entsprechend den Herstellerangaben weist die Membran<br />
eine native 3-dimensionale Kollagenfaserstruktur auf. Hieraus<br />
resultiert eine große multidirektionale Reißfestigkeit bei gleichzeitig<br />
sehr guter Adaptierbarkeit an die Defektoberfläche.<br />
In einer in-vitro-Studie als Indiz für die Biokompatibilität konnte<br />
gezeigt werden,dass die native Tutodent Membran eine mit anderen<br />
nicht chemisch quervernetzten Kollagenmembranen vergleichbare<br />
Anhaftung <strong>und</strong> Proliferation humaner Fibroblasten aus<br />
dem Parodontalligament sowie SaOs2-Osteoblasten aufweist [10].<br />
Fokus:<br />
Das in-vivo -Verhalten der Tutodent Membran wurde an einem<br />
Rattenmodell histologisch <strong>und</strong> histomorphometrisch<br />
untersucht [11]. Sie weist ein kompaktes interkonnektierendes<br />
Porensystem auf.Nach zirka zwei Wochen<br />
waren bereits zirka 50 Prozent der Membran vas-<br />
Fortbildung<br />
extra<br />
Abb. 1 Rehydratisierte Tutodent Membran<br />
kularisiert,nach 16 Wochen war die Membran nahezu vollständig<br />
organisiert <strong>und</strong> durch neugebildetes Bindewebe ersetzt. Die Autoren<br />
geben die Resorptionszeit mit 8 bis 16 Wochen an.<br />
Der erfolgreiche Einsatz dieser Membran als Barrieremembran<br />
zur gesteuerten <strong>Knochen</strong>regeneration konnte bereits in Kombination<br />
mit verschiedenen bovinen <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien<br />
gezeigt werden [12]. In dieser Studie wurden acht Patienten mit<br />
insgesamt 19 <strong>Knochen</strong>defekten behandelt. Die Implantate<br />
wurden in Abhängigkeit der Defektsituation entweder simultan<br />
(2 Patienten, 7 Implantate) oder in zweizeitigem Vorgehen<br />
(6 Patienten, 12 Imlantate) zur Augmentation inseriert. Die<br />
mittlere Kieferkammverbreiterungen sechs Monate nach Augmentation<br />
betrug 3 mm.<br />
In einer weiteren Studie wurden 80 Patienten mit einer Kombination<br />
aus Tutodent Membran <strong>und</strong> humaner Spongiosa (Tutoplast<br />
Spongiosa) zur Verbesserung defizitärer <strong>Knochen</strong>angebote<br />
für geplante Implantationen behandelt [13]. Die Überlebensrate<br />
der insgesamt 310 inserierten Implantate (72 simultan,<br />
238 zweizeitig) betrug 93,4 Prozent (simultan) beziehungsweise<br />
95,7 Prozent (zweizeitig).<br />
Im Gegensatz zu nicht-resorbierbaren Membranen, bei denen<br />
die reine Barrierefunktion im Vordergr<strong>und</strong> stand, können heute<br />
natürliche Kollagenmembranen wie die Tutodent Membran<br />
effizient das <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong> unterstützen. In unserer<br />
Praxis wird diese Membran auch zur Bindegewebsvermehrung,<br />
zum Beispiel im Frontzahngebiet, verwendet, was in<br />
vielen Fällen dem Patienten einen schmerzhaften Zweiteingriff<br />
zur Entnahme erspart [14 ]. Hierbei machen wir uns den Umstand<br />
zu Nutze, dass nahezu das komplette Membranvolumen<br />
in Bindegewebe umgebaut wird.<br />
Resorbierbare Kollagen-Membranen werden üblicherweise in<br />
Kombination mit synthetischem <strong>und</strong> xenogenem <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial,<br />
autogenem <strong>und</strong> allogenem <strong>Knochen</strong> oder als<br />
Gemisch dieser Materialien angewendet.
Fortbildung<br />
extra<br />
Die Membran fungiert als Barriere gegen das Einwachsen von<br />
Weichgewebe in den Defekt <strong>und</strong> schützt partikuläres Material<br />
vor Verlust beziehungsweise Dislokation während der Heilungs<strong>und</strong><br />
Integrationsphase [15].<br />
Anhand des folgenden Fallberichts soll gezeigt werden, wie eine<br />
ästhetische Restauration der Oberkieferfront bei defizitärem<br />
<strong>Knochen</strong>angebot durch simultane Implantation/Augmentation<br />
mit einer kollagenen Membran (Tutodent Membran) <strong>und</strong> geeignetem<br />
<strong>Knochen</strong>aufbaumaterial (humaner <strong>Knochen</strong>: Tutoplast<br />
Spongiosa. Hersteller: Tutogen Medical GmbH; Vertrieb in D:<br />
Zimmer Dental GmbH) erfolgen kann.<br />
Falldarstellung <strong>und</strong> OP-Planung<br />
Die Patientin (20 Jahre) stellte sich bei uns zur implantatprothetischen<br />
Behandlung der Regionen 12 <strong>und</strong> 22 (congenitale<br />
Nichtanlage) vor. Bereits die präoperativen Bef<strong>und</strong>aufnahmen<br />
zeigen den beidseitigen horizontalen <strong>Knochen</strong>defekt bei 12 <strong>und</strong><br />
22 (Abb. 2 <strong>und</strong> 3). Dennoch lies das <strong>Knochen</strong>angebot in der Vorplanung<br />
eine Implantation mit simultaner Augmentation zum<br />
Ausgleich des horizontalen <strong>Knochen</strong>defizits sinnvoll <strong>und</strong> möglich<br />
erscheinen.Vorgesehen war eine Restauration des Hartgewebedefizits<br />
durch gesteuerte <strong>Knochen</strong>regeneration mit geschlossener<br />
Einheilung der Implantate. Als Barrieremembran wird in<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Abb. 2 <strong>und</strong> 3 Ausgangsbef<strong>und</strong> prä-OP: Horizontales <strong>Knochen</strong>defizit der Regionen 12 <strong>und</strong> 22 bedarf zusätzlicher Augmentation.<br />
Abb. 4 Darstellung des <strong>Knochen</strong>defektes in regio 22 Abb. 5 Zustand nach Implantatinsertion: Okklusalansicht zeigt<br />
horizontalen <strong>Knochen</strong>defekt.<br />
unserer Praxis hierzu bereits seit mehreren Jahren standardmäßig<br />
die Tutodent Membran verwendet, die alle Anforderungen<br />
einer resorbierbaren Membran erfüllt <strong>und</strong> als zusätzliches Benefit<br />
bei optimaler Anschmiegsamkeit an Defektoberflächen eine außergewöhnliche<br />
Reissfestigkeit aufweist. Der <strong>Knochen</strong>aufbau<br />
sollte mit humanem <strong>Knochen</strong> erfolgen (Tutoplast Spongiosa),<br />
der nun seit einigen Jahren für den Praktiker auch in Deutschland<br />
als Arzneimittel zugelassen ist. Als osteokonduktives <strong>Knochen</strong>aufbaumaterial<br />
fungiert allogener <strong>Knochen</strong> als Leitschiene<br />
<strong>und</strong> wird nachweislich bereits in wenigen Wochen <strong>und</strong> Monaten<br />
zu vitalem, körpereigenem <strong>Knochen</strong> umgebaut [16, 17, 18]. Wir<br />
verwenden in unserer Praxis Tutoplast Spongiosa Partikel als<br />
<strong>Knochen</strong>aufbaumaterial unter anderem für Socket Preservation<br />
[17], horizontale Augmentationen [13] <strong>und</strong> Sinuslift [18].<br />
Chirurgisches Vorgehen<br />
Nach palatinal versetzter Inzision mit vertikalen Entlastungsschnitten<br />
wurde der Alveolarknochendefekt in regio 22 durch<br />
Präparation eines Mukoperiostlappens dargestellt (Abb. 4). Die<br />
Insertion des Implantats (Dentsply-Friadent Xive, Durchmesser<br />
3,8 <strong>und</strong> Länge 13 mm) in den vorhanden Restknochen<br />
erfolgte nach prothetischen Gesichtspunkten.<br />
In der Okklusalansicht (Abb. 5) wird das bukkale<br />
<strong>Knochen</strong>defizit über dem Implantat sichtbar.<br />
Fokus:<br />
21<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>
22<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> Weich<br />
manag<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Die Tutodent Membran wurde im trockenen Zustand an die<br />
Defektgröße angepasst <strong>und</strong> palatinal mit zwei Ti-Pins fixiert.<br />
Abbildung 6 zeigt wie stabil die trocken aufgebrachte Tutodent<br />
Membran an Ort <strong>und</strong> Stelle verbleibt.<br />
Die Augmentation des Defektes erfolgte mit Tutoplast Spongiosa<br />
Partikeln, die zuvor gemäß Herstellerangaben für zirka eine Minute<br />
in steriler physiologischer Kochsalzlösung rehydratisiert<br />
wurden (Abb. 7 <strong>und</strong> 8).<br />
Die Membran wurde über das Augmentat gelegt <strong>und</strong> apikal<br />
mit zwei weiteren Ti-Pins fixiert, um eine mögliche Dislokation<br />
der Spongiosa-Partikel zu verhindern (Abb. 9).<br />
Fokus:<br />
Die Implantation/Augmentation der regio 12 erfolgte nach<br />
dem gleichen Protokoll (Abb. 10-14). Es sollte darauf geachtet<br />
werden, dass die Membran vor dem W<strong>und</strong>verschluss<br />
ausreichend rehydratisiert ist, da sie sich so<br />
Fortbildung<br />
extra<br />
Abb. 6 Palatinal fixierte Tutodent Membran Abb. 7 Reyhratisierung der Tutoplast Spongiosa Partikel mit<br />
physiologischer Kochsalzlösung<br />
Abb. 8 Augmentation des <strong>Knochen</strong>defektes mit humaner Spongiosa Abb. 9 Abdeckung des Defektes mit der Tutodent Membran <strong>und</strong><br />
apikale Fixierung mit zwei weiteren Ti-Pins<br />
besser an den Defekträndern anschmiegt <strong>und</strong> somit besser ein<br />
Verrutschen der Partikel verhindert. Falls die vorhandene Defektblutung<br />
hierzu nicht ausreicht, wird entweder physiologische<br />
Kochsalzlösung oder Patientenblut zugegeben (Abb. 15).<br />
Zur Gewährleistung eines spannungsfreien W<strong>und</strong>verschlusses<br />
wurde eine Periostschlitzung durchgeführt <strong>und</strong> die W<strong>und</strong>e verschlossen<br />
(Ethicon Vicryl 6.0) (Abb. 16 <strong>und</strong> 17).<br />
Weiteres Vorgehen<br />
Die Patientin wurde nach der Operation wieder mit einem festen,<br />
adhäsiv befestigten Provisorium versorgt.<br />
Die Nahtentfernung erfolgte zehn Tage post-OP. Die Wiedereröffnung<br />
der Implantate erfolgte vier Monate später (Abb. 18).<br />
Nach Beendigung der prothetischen Phase zirka ein Jahr post-<br />
OP zeigte sich ein ausgewogenes harmonisches Gingivaprofil,
Fortbildung<br />
extra<br />
Abb. 10 Abb. 11<br />
Abb. 12 Abb. 13<br />
Abb. 14 Abb. 15<br />
Abb. 10-14 Darstellung, Implantation <strong>und</strong> Augmentation des<br />
horizontalen <strong>Knochen</strong>defektes in regio 12<br />
Abb. 16 Abb. 17<br />
Abb. 16 <strong>und</strong> 17 Spannungsfreier W<strong>und</strong>verschluss<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Abb. 15 Rehydratisierung der fixierten Tutodent Membran mit<br />
Defektblut<br />
Fokus:<br />
23<br />
<strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong>ement
24<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Abb. 18<br />
Abb. 20<br />
sodass dieser Fall sowohl medizinisch als auch ästhetisch als Erfolg<br />
bezeichnet werden kann (Abb. 19 <strong>und</strong> 20).<br />
Zusammenfassung<br />
Durch korrekte Planung, richtiges chirurgisches Vorgehen <strong>und</strong><br />
Verwendung geeigneter Materialien kann die Behandlung von<br />
Alveolarkammdefekten mit gesteuerter <strong>Knochen</strong>regeneration<br />
Literatur<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
[1] Elian N, Ehrlich B, Jalbout ZN, Classi AJ, Cho S-C, Kamer AR, Froum S,Tarnow DP:<br />
Advanced Conceps in Implant Dentistry: Creating the “Aesthetic Site Fo<strong>und</strong>ation”.<br />
Dent Clin N Am 2007; 51: 547-563.<br />
[2] Nyman S, Lindhe J, Karring T, Rylander H: New attachment following surgical<br />
treatment of human periodontal disease. J Clin Periodontol 1982; 9: 290-296.<br />
[3] Gottlow J, Nyman S, Lindhe J, Karring T,Wennström J: New attachment formation<br />
in the human periodontium by guided tissue regeneration. Case<br />
reports. J Clin Periodontol 1986; 13: 604-616.<br />
[4] Dahlin C, Linde A, Gottlow J, Nyman S: Healing of Bone defects by guided<br />
tissue regeneration. Plast Reconstr Surg 1988; 81: 672-676.<br />
[5] Nyman S, Gottlow J, Karring T, Lindhe J: The regenerative potential of the<br />
periodontal ligament: An experimental study in the monkey. Journal of Clinical<br />
Periodontology 1982; 9: 257 - 265.<br />
[6] Simion M, Baldoni M, Rossi P, et al.: A Comparative Study on the Effectiveness<br />
of e-PTFE Membranes with and without early exposure during the<br />
healing period. Int J Periodontics Restorative Dent 1994; 14: 166-180.<br />
[7] Tempro PJ, Nalbandian J: Colonization of retrieved polytetrafluoroethylene<br />
membranes: morphological and microbiological observations. J Periodontol<br />
1993; 64: 162-168.<br />
[8] Zitzmann NU, Naef R, Schärer P: Resorbable versus nonresorbable membranes<br />
in combination with Bio-Oss® for guided bone regeneration. Int<br />
J Oral & Maxillofac Implants 1997; 12: 844-852.<br />
[9] Hürzeler MB, Kohal RJ, Naghshbandi J, Mota LF, Conradt J, Hutmacher<br />
D, Caffesse RG: Evaluation of a new bioresorbable barrier<br />
to facilitate guided bone regeneration aro<strong>und</strong> exposed implant<br />
threads. Int J Oral & Maxillofac Surg 1998; 27: 315-320.<br />
Fortbildung<br />
extra<br />
Abb. 19<br />
Abb. 18<br />
Zustand vier Monate post-OP<br />
Abb. 19 <strong>und</strong> 20<br />
Ausgewogenes <strong>und</strong> harmonisches<br />
Gingivaprofil nach Beendigung<br />
der prothetischen Phase zirka<br />
ein Jahr post-OP<br />
vorhersagbarer zu einem sowohl medizinischen als auch ästhetischen<br />
Erfolg führen.<br />
Durch den Einsatz natürlicher Kollagenmembranen kann nicht<br />
nur die chirurgische Vorgehensweise vereinfacht werden, ergänzend<br />
können auch positive Effekte auf W<strong>und</strong>heilung <strong>und</strong><br />
Weichgewebesituatiuon erhalten werden. ■<br />
[10] Rothamel D, Schwarz F, Sculean A, Herten M, Scherbaum W, Becker J: Biocompatibility<br />
of various collagen membranes in cultures of human PDL fibroblasts<br />
and human osteoblast-like cells. Clin Oral Implants Res 2004; 15: 443-449.<br />
[11] Rothamel D, Schwarz F, Sager M, Herten M, Sculean A, Becker J: Biodegradation<br />
of differently cross-linked collagen membranes: an experimental study<br />
in the rat. Clin Oral Implants Res 2005; 16: 369-378.<br />
[12] Steigmann M, Pericardium membrane and xenograft particulate grafting materials<br />
for horizontal alveolar ridge defects. Implant Dentistry 2006; 15: 186-191.<br />
[13] Simsek B, Simsek S, Evaluation of success rates of immediate and delayed<br />
implants after tooth extraction. Chinese Medical Journal 2003; 116: 1216-1219.<br />
[14] Kistler S, Bayer G, Kistler F: Erfahrungen mit der biologischen Tutodent® Membran<br />
in der implantologischen Praxis. Implantologie Journal 2004; 5: 47-48.<br />
[15] Bartee BK, Nemcovsky CE, Serfaty V: Alveolar ridge preservation following extraction<br />
of maxillary anterior teeth. Report on 23 consecutive cases. J Periodontol<br />
1996; 67: 390–395.<br />
[16] Tudor C, Srour S, Thorwarth M,Wehrhan F, Stockmann P, Neukam FW,<br />
Nkenke E, Schlegel KA, Felzseghy E: Bone regeneration on osseous defects -<br />
application of particulated human and bovine materials. Oral Surg Oral Med<br />
Oral Pathol Oral Radiol Endod 2008; 105: 430-436.<br />
[17] Minichetti JC, D'Amore JC, Hong AY, Cleveland DB: Human histologic<br />
analysis of mineralized bone allograft (Puros®) placement before implant<br />
surgery. J Oral Implantol 2004; 30: 74-82.<br />
[18] Froum SJ,Wallace SS, Elian N, Cho SC,Tarnow DP: Comparison of mineralized<br />
cancellous bone allograft (Puros) and anorganic bovine bone matrix<br />
(Bio-Oss) for sinus augmentation: histomorphometry at 26 to 32 weeks<br />
after grafting. Int J Periodontics Restorative Dent 2006; 26: 543-551.
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26<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
Osteology 2008<br />
Sehr gespannt fuhren über 600 Teilnehmer des 2. nationalen<br />
Osteology ins offenbar aus diesem Anlass<br />
besonders sonnig herausgeputze Baden-Baden, denn<br />
bereits im Vorfeld hatte sich herumgesprochen, dass<br />
eine wirklich neuartige Technik in der <strong>Knochen</strong>regeneration<br />
präsentiert würde. Der von der Stiftung<br />
Osteology getragene <strong>und</strong> von Geistlich Biomaterialien<br />
ausgerichtete Kongress wurde wieder zu einem<br />
Highlight in der <strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> Gewebsregeneration.<br />
Innovationen & Events<br />
Highlight in der <strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> Gewebsregeneration<br />
Zunächst hieß es aber im Sinne des<br />
Wortes „Schwein gehabt !“ für die<br />
Teilnehmer der meisten Freitagnachmittags-Workshops:<br />
Prof. Dr.<br />
Dr. Terheyden demonstrierte nachvollziehbar<br />
den State of the Art bei<br />
der Blockentnahme <strong>und</strong> die anschließende<br />
Fixation bis hin zum<br />
<strong>Weichgewebs</strong>design. Dr. Karl-Ludwig<br />
Ackermann zeigte den Teilnehmern<br />
am Schweinekiefer schonendste<br />
Extraktionstechniken mit dem<br />
Periotom, verschiedene <strong>Weichgewebs</strong>techniken<br />
<strong>und</strong> die Entnahme<br />
<strong>und</strong> Fixation von <strong>Knochen</strong>blöcken.<br />
Auch Dr. Markus Schlee präsentierte<br />
in seinem Kurs schonende Extraktionsverfahren<br />
<strong>und</strong> erfolgreiche Techniken<br />
der Socket- <strong>und</strong> Ridge- Preservation<br />
mittels Geistlich Bio-Oss <strong>und</strong><br />
Geistlich Bio-Gide. Die Teilnehmer<br />
des Workshops von Dr. Gerhard Iglhaut<br />
wiederum durften zwischen<br />
Mucoperiost- <strong>und</strong> Spaltlappen differenzieren,Bindegewebstransplantate<br />
vornehmen <strong>und</strong> verschiedene<br />
Freilegungstechniken probieren.<br />
Podiumsdiskussion: Vortragsreihe Stammzellen<br />
v.l. Prof. Dr. Becker, Prof. Dr. Dr. Terheyden,<br />
Prof. Dr. Dr. Neukam, Prof. Dr. Dr. Schmelzeisen<br />
Leuchtende Gesichter,angeregteste<br />
Unterhaltungen <strong>und</strong> Schilderungen<br />
der Erlebnisse in den Pausen<br />
<strong>und</strong> bis in die Abendst<strong>und</strong>en zeigten<br />
erneut den Wert dieser „Handson”-Workshops.<br />
Für die Teilnehmer<br />
wird der Schritt zum Patienten<br />
weitaus kontrollierter <strong>und</strong> spürbar<br />
zuversichtlicher.<br />
Als Kontrastprogramm zu den<br />
„Hands-on“-Kursen zeigte Dr. Sven-<br />
Marcus Beschnidt gewissermaßen<br />
„Hands-off“, einen sehr spannenden,<br />
theoretischen Workshop zur<br />
Vermeidung von Komplikationen<br />
<strong>und</strong> Misserfolgen. Ein mutiger <strong>und</strong><br />
gelungener Vortrag – man lernt<br />
gut aus Fehlern, <strong>und</strong> aus Fehlern<br />
anderer umso lieber.<br />
Was die Natur vorgibt<br />
Highlight der Nachmittagsworkshops<br />
war unumstritten die Stammzellen-Live-OP<br />
von Prof.Dr.Dr.Rainer<br />
Schmelzeisen, der damit erstmalig<br />
im Rahmen eines Workshops ein<br />
klinisch erprobtes Konzept zur<br />
Augmentation mit körpereigenen<br />
Stammzellen durchführte (siehe<br />
S.34).<br />
Zum Kongreßbeginn am 26. Mai<br />
<strong>und</strong> dem Vortrag von Prof. Dr. Niklaus<br />
Lang,Prof.em. der Universität<br />
Bern <strong>und</strong> noch tätig am Prince Philip<br />
Hospital, Hongkong, hört ein wohlgefüllter<br />
Vortragssaal konzentriert<br />
„Hands-on”-Übungen am Schweinekiefer<br />
die Ausführungen zur „Biologie der<br />
W<strong>und</strong>heilung“. Eine klare Ablehnung<br />
erteilt er Sofortimplantationen<br />
im Frontzahnbereich,da die labiale<br />
Lamelle aufgr<strong>und</strong> des hohen<br />
Anteils an Bündelknochen auch bei<br />
sofortigem Einbringen eines Implantats<br />
signifikant in Höhe <strong>und</strong><br />
Breite abgebaut werde.<br />
Dr. Dietmar Weng präsentiert seine<br />
Erfahrungen bei der Versorgung<br />
der Extraktionsalveole originell <strong>und</strong><br />
anschaulich:„Ex + wait“ oder „Ex +<br />
wait a little“ erfordere zwei W<strong>und</strong>er<br />
zur selben Zeit,nämlich die Implantation<br />
im prothetisch korrekten<br />
Bereich <strong>und</strong> die Augmentation.<br />
„Ex + fill“ wiederum schützt nicht<br />
vor Verlust des Bündelknochens,<br />
aber das Einbringen eines langsamresorbierbaren<strong>Knochen</strong>aufbaumaterials<br />
wie Geistlich Bio-Oss erhalte<br />
den alveolaren Kamm <strong>und</strong> eine<br />
hinreichende bukkale Breite.<br />
Dr. Beat Wallkamms Vortrag zur<br />
Socket Preservation verdeutlicht,<br />
wie sehr die Überlebensrate von<br />
<strong>Knochen</strong>transplantaten abhängig<br />
ist von der zugr<strong>und</strong>e liegenden Blutversorgung.<br />
Das epitheliale Gewebe<br />
muss nach Extraktion zwingend<br />
entfernt werden, da die ungehinderte<br />
Hämostase im Empfängerbett<br />
wesentliche Vorausssetzung<br />
für das Anwachsen des Transplantats<br />
ist. Die demonstrierte Technik<br />
ist feinster Natur, entsprechend
Intensiv-„Hands-on”-Workshops an Tierpräparaten<br />
sehr anspruchsvoll <strong>und</strong> bei Risikopatienten<br />
wie Rauchern nicht zu<br />
empfehlen.<br />
Dr. Karl-Ludwig Ackermann als Nestor<br />
der Alveolen- <strong>und</strong> Kieferkammerhaltung<br />
verwendet Geistlich<br />
Bio-Oss Collagen nach Extraktion<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich, sofern keine Sofortversorgung<br />
indiziert ist. Er verzichtet<br />
auf eine Abdeckung von Material<br />
<strong>und</strong> Alveole <strong>und</strong> adaptiert die W<strong>und</strong>ränder<br />
nur gegebenenfalls mit Situationsnähten.<br />
Mit eindrucksvollen<br />
histologischen Bildern dokumentiert<br />
er die gute <strong>Knochen</strong>integration.<br />
Interdisziplinär tritt der Parodontologie-Spezialist<br />
Dr. Markus Schlee<br />
für den Kieferkamm erhaltende<br />
Maßnahmen auch vor konventionellen<br />
prothetischen Versorgungen<br />
ein. Er verschließt die Alveole<br />
mit Geistlich Bio-Oss Collagen <strong>und</strong><br />
einem freien Bindegewebstransplantat<br />
<strong>und</strong> nutzt die temporären<br />
Restaurationen zur Ausformung<br />
des Weichgewebes. Nach noch unveröffentlichten<br />
klinischen Daten<br />
erreicht er damit eine Verbesserung<br />
der ästhetischen Indices nach<br />
Jemt <strong>und</strong> Fürhauser. Schlee stützt<br />
dabei die „Pseudopapillen“ bis kurz<br />
vor der Ausführung mit einer Tiefziehschiene,ein<br />
originelles Verfahren<br />
mit offenbar guten stabilen Ergebnissen.<br />
Die Münchener Arbeitsgruppe um<br />
Dr. Otto Zuhr erhält die Kieferkammkontour<br />
durch Einbringen<br />
von Geistlich Bio-Oss <strong>und</strong> einem<br />
Primärverschluß mittels eines Bindegewebstransplantats<br />
vom Gaumen.<br />
Eine inzwischen klare Erkenntnis<br />
ist ein deutlich erhöhter<br />
Innovationen & Events<br />
knöcherner Volumenverlust, wenn<br />
im Rahmen einer Extraktion <strong>und</strong><br />
Kieferkammerhaltung Lappen gebildet<br />
werden. Nach heutigem<br />
Wissensstand sollte auf Aufklappungen<br />
bei Extraktionen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
verzichtet werden.<br />
Ernüchterung bei<br />
Wachstumsfaktoren<br />
In den USA umfasst der Markt der<br />
Wachstumsfaktoren laut aktueller<br />
Zahlen bereits ein Volumen von<br />
750 Mio. US- Dollar, die Ergebnisse<br />
bleiben aber weit hinter den euphorischen<br />
Vorstellungen zurück.<br />
Bei hohen Dosen bleibt die tumorinduktive<br />
Wirkung kritisch, <strong>und</strong><br />
nach wie vor sind die Behandlungskosten<br />
mit zwischen 4ooo,bis<br />
6000,- US Dollar pro Eingriff<br />
kaum für die Breitenversorgung<br />
geeignet.<br />
Prof. Dr. Jürgen Becker berichtet<br />
über Studienergebnisse zu rhGDF-5,<br />
einem zur Familie der <strong>Knochen</strong>wachstumsfaktoren<br />
gehörenden<br />
rekombinant humangenetischen<br />
Protein. In Verbindung mit Geistlich<br />
Bio-Oss scheint rhGDF-5 bei<br />
Blockaugmentationen nach acht<br />
Wochen in einer H<strong>und</strong>estudie positive<br />
Effekte gegenüber der Kontrolle<br />
mit alleinig Geistlich Bio-Oss zu<br />
besitzen.<br />
Bereits seit mehreren Jahren untersucht<br />
Prof. Dr. Dr. Henrik Terheyden<br />
den Wachstumsfaktor rhBMP-<br />
7 in der Oral-<strong>und</strong> Kieferchirurgie.<br />
Im Sinuslift kann bei einer Kombination<br />
aus Geistlich Bio-Oss mit<br />
diesem Faktor eine vorhersagbar<br />
BDIZ EDI konkret Supplement<br />
beschleunigte <strong>Knochen</strong>bildung innerhalb<br />
von sechs Wochen beobachtet<br />
werden. Auch Terheyden betont<br />
die maßgebliche Anbindung<br />
an die Gefäßversorgung <strong>und</strong> stellt<br />
mögliche positive Ergebnisse einer<br />
Kombination von rhBMP-7 <strong>und</strong> vasoendothelialemWachstumsfaktor<br />
VEGF in den Raum.<br />
Deutlich zeigte die Diskussion den<br />
auf diesem Gebiet noch vordringlichen<br />
Forschungsbedarf, sowohl<br />
hinsichtlich der steuerbaren Wirkungsweise<br />
einzelner, wie vor allem<br />
auch beim komplexen Zusammenwirken<br />
mehrerer Faktoren. Zu<br />
bedenken ist dabei auch eine beim<br />
betagten Patienten <strong>und</strong> vorgeschädigten<br />
Geweben mögliche Verzögerung<br />
beim Ablauf biologischer<br />
<strong>und</strong> regenerativer Prozesse.<br />
Nach der Live-Operation am Vortag<br />
behandelt Prof. Dr. Dr. Rainer<br />
Schmelzeisen auch in seinem Vortrag<br />
das neuartige Augmentationsverfahren<br />
mit dem Harvest<br />
BMAC <strong>Knochen</strong>markkonzentrat auf<br />
der Geistlich Bio-Oss Trägersubstanz<br />
(siehe S. 34). Ohne Setzen einer<br />
Zweitläsion <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen<br />
möglichen Komplikationen<br />
sei bereits nach drei bis vier Monaten<br />
eine Implantation möglich.<br />
Primäre Anwendungen dürfte das<br />
neue Verfahren bei größeren kieferchirurgischen<br />
Eingriffen <strong>und</strong><br />
ausgedehnten horizontalen <strong>und</strong><br />
vertikalen Kammaugmentationen<br />
finden, die bisher ohne autologen<br />
<strong>Knochen</strong> nicht erfolgversprechend<br />
therapierbar waren.<br />
STE ■<br />
Fokus:<br />
27<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>
28<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret supplement<br />
Innovationen & Events<br />
Interview mit H. D. Rössler, Firmengründer <strong>und</strong> Vorstandsvorsitzender, <strong>und</strong> Dr. W.-D. Hübner, Leiter Medizin<br />
10 Jahre Cerasorb – erfolgreicher Aufbau<br />
einer weltweiten Marke<br />
Anlässlich des zehnten Jahres der Markpräsenz von<br />
Cerasorb als Dachmarke der curasan AG ist <strong>und</strong> des<br />
zwanzigjährigen Firmenjubiläums führte Dr. Doreen<br />
Jaeschke, freie Fachjournalistin, nachfolgendes Interview.<br />
Firmengründer <strong>und</strong> Vorstandsvorsitzender<br />
Hans Dieter Rössler brachte mit dem <strong>Knochen</strong>aufbaumaterial<br />
Cerasorb 1998 eines der ersten rein synthetischen<br />
<strong>Knochen</strong>aufbaumaterialien auf den Markt.<br />
Hans Dieter Rössler,<br />
Firmengründer<br />
<strong>und</strong> Vorstandsvorsitzender<br />
Dr. Wolf-Dietrich<br />
Hübner, Leiter des<br />
Bereiches Medizin<br />
Was hat Sie damals bewogen,<br />
dieses Material anzubieten?<br />
Wir nutzten damals die einmalige<br />
Gelegenheit, das Produkt mit ehemaligen<br />
Mitarbeitern des Frankfurter<br />
Batelle Instituts zu entwickeln.<br />
Zum damaligen Zeitpunkt<br />
begann sich gerade eine rasante<br />
Entwicklung in der Implantologie<br />
abzuzeichnen. Wollte man kein<br />
biologisches Material verwenden<br />
<strong>und</strong> ohne routinemäßige <strong>Knochen</strong>entnahme<br />
im Beckenbereich auskommen,<br />
boten sich hierfür synthetische<br />
Produkte an.<br />
Welches sind denn die entscheidenden<br />
Produktvorteile von Cerasorb?<br />
Wir haben von Beginn an auf die<br />
Phasenreinheit Wert gelegt <strong>und</strong><br />
diese durch sorgfältige Auswahl<br />
<strong>und</strong> Verarbeitung der Rohstoffe gewährleistet.<br />
Entscheidend für den<br />
Anwender ist auch die speziell auf<br />
das Einsatzgebiet abgestellte Stabilität<br />
des Materials durch das<br />
einzigartige Sinterverfahren. Dazu<br />
kommen optimale Partikelgrößen,<br />
die in der Praxis ein gutes Handling<br />
ermöglichen.<br />
Vielleicht hier kurz die Frage an<br />
Herrn Dr. Wolf-Dietrich Hübner,<br />
den Leiter des Bereiches Medizin:<br />
Warum sollte sich ein Anwender<br />
für Cerasorb entscheiden?<br />
Neben den hervorragenden materialk<strong>und</strong>lichen<br />
Aspekten ist Cerasorb<br />
derzeit das einzige Produkt,<br />
für das in einer multizentrischen<br />
internationalen klinischen Studie<br />
im Vergleich zum vermeintlichen<br />
Goldstandard körpereigener <strong>Knochen</strong><br />
eine gleichwertige <strong>Knochen</strong>regeneration<br />
belegt wurde.<br />
Anfangs trauten viele Anwender<br />
den „weißen Krümeln“ nicht so<br />
recht über den Weg im Vergleich<br />
mit dem autologen <strong>Knochen</strong>. Wie<br />
sieht hier die Entwicklung aus?<br />
Das ist richtig. Aus Unsicherheit<br />
mischten zu Beginn viele Anwender<br />
Cerasorb mit autologem <strong>Knochen</strong>.Im<br />
Laufe der Zeit <strong>und</strong> vor allem<br />
mit zunehmend positiver Erfahrung<br />
mit dem Produkt wurde immer<br />
weniger Eigenknochen verwendet<br />
<strong>und</strong> immer größere Defekte damit<br />
gefüllt.<br />
Herr Rössler, worin sehen Sie die<br />
Wurzeln dieses Erfolgs?<br />
Der liegt ganz klar begründet in<br />
der kontinuierlichen Erweiterung<br />
der Cerasorb-Palette mit je nach<br />
Indikation schneller oder langsamer<br />
resorbierbaren Produktvarianten.<br />
Zudem können wir aufgr<strong>und</strong><br />
der langjährigen <strong>und</strong> intensiven<br />
Zusammenarbeit mit<br />
Praktikern <strong>und</strong> Universitäten auf<br />
eine hervorragende Datenlage<br />
zurückgreifen.<br />
Wohin soll die weitere Entwicklung<br />
gehen?<br />
Uns geht es dabei vor allem um die<br />
Unterstützung der <strong>Knochen</strong>regeneration<br />
durch körpereigene Wachstumsfaktoren<br />
im Sinne einer physiologischen<br />
Maßnahme. Im Unterschied<br />
zur Verwendung von<br />
Einzelfaktoren wie BMPs ist uns<br />
daher an einer Weiterentwicklung<br />
des PRP-Systems gelegen, die<br />
ganz klar in Richtung Thrombozy-<br />
ten-Mediatoren-Konzentrat (TMK)<br />
gehen wird.<br />
Welche Vorteile versprechen Sie<br />
sich vom TMK?<br />
Damit können wir ideale Voraussetzungen<br />
für das Einbringen von<br />
Zahnimplantaten schaffen.Wir ermöglichen<br />
eine frühere Osseointegration<br />
der Implantate <strong>und</strong> damit<br />
in kürzerer Zeit eine höhere<br />
Festigkeit im <strong>Knochen</strong> mit der<br />
Möglichkeit, eine prothetische Versorgung<br />
zügig anzuschließen.<br />
Somit passt das TMK ja ausgezeichnet<br />
in das Gesamtkonzept.<br />
Vollkommen richtig! Wir arbeiten<br />
daran, mithilfe von GBR/GTR-<br />
Membranen <strong>und</strong> Cerasorb oder<br />
stypro als Trägermaterialien für<br />
wachstumsfördernde Wirkstoffe,<br />
die <strong>Knochen</strong>regeneration über die<br />
Unterstützung der körpereigenen<br />
Heilungskräfte optimal zu fördern.<br />
Unsere Forschungsaktivitäten<br />
bringen uns dem Ziel immer<br />
näher, ideale <strong>Knochen</strong>aufbaumaterialien<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Herr Rössler, Herr Dr. Hübner, vielen<br />
Dank für das Gespräch.<br />
Dr. Doreen Jaeschke ■
Astra Tech<br />
Innovationen & Events<br />
Bestes Wissen auf neuen Wegen<br />
Wie schaffe ich den erfolgreichen<br />
Einstieg in die Implantologie?<br />
Welche Möglichkeiten eröffnen<br />
sich dabei für meine Praxis? Diese<br />
<strong>und</strong> andere Fragen wurden auf<br />
dem Implantag 2008 beantwortet.<br />
Der Implatag 2008 fand am<br />
26. April 2008 in der Universität<br />
Frankfurt/Main, Campus Westend,<br />
statt <strong>und</strong> wurde von Astra<br />
Tech veranstaltet.<br />
Die Implantologie ist der zahnärztliche<br />
Wachstumsbereich Nummer<br />
eins <strong>und</strong> eine der dynamischsten<br />
Disziplinen der Zahnheilk<strong>und</strong>e –<br />
doch viele Zahnärzte scheuen den<br />
Einstieg. Starthilfe in die Implantologie<br />
leistet nun Astra Tech.<br />
Unter dem Motto – „Bestes Wissen.<br />
Neue Wege.“ – bot der Implantag<br />
2008 sowohl Plenarvorträge für<br />
alle Praxismitarbeiter als auch individuell<br />
konzipierte Referate für<br />
Zahnärzte,Zahntechniker <strong>und</strong> zahnmedizinische<br />
Fachangestellte.<br />
Ein besonderer Höhepunkt des<br />
diesjährigen Implantages stellte<br />
der Vortrag des PhD Stig Hansson,<br />
Astra Tech Schweden dar, der an<br />
der Entwicklung des Astra Tech Implantat-Systems<br />
maßgeblich beteiligt<br />
war. Er gab einen Überblick<br />
über den wissenschaftlichen Stand<br />
zu den biomechanischen <strong>und</strong> biologischen<br />
Merkmalen des Astra<br />
Tech Implantat-Systems. Weitere<br />
renommierte Spezialisten berich-<br />
BDIZ EDI konkret supplement<br />
teten über ihre langjährigen, implantologischen<br />
Erfahrungen in<br />
der Praxis. Das Informationsangebot<br />
umfasste praktisch alles, was<br />
wichtig ist: von den rechtlichen<br />
Vorgaben des Patientenmarketings<br />
über die individuelle Patientenberatung<br />
bis hin zur optimalen Behandlungsplanung.<br />
Bei Hands-on-Übungen konnten<br />
die theoretischen Kenntnisse gleich<br />
in die Praxis umgesetzt werden.<br />
Zwischen den einzelnen Veranstaltungen<br />
sowie beim „Get Together“<br />
gab es zudem ausreichend Gelegenheit,<br />
sich auszutauschen. ■<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
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<strong>und</strong> schnelle <strong>Knochen</strong>neubildung. Die Applikation von Ostim erfolgt direkt<br />
aus der Fertigspritze à 1 ml bzw. 2 ml oder aus der wirtschaftlichen Single<br />
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29
30<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret supplement<br />
Nationaler Implantologenkongress in Aschaffenburg<br />
Praxis meets Hochschule<br />
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Dr. Bernd<br />
Kreusser, Aschaffenburg, <strong>und</strong> der Co-Moderation von<br />
Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Speicher, sprachen Spezialisten<br />
aus dem universitären <strong>und</strong> dem niedergelassenen<br />
Bereich zum Leitthema:„Was ist wünschenswert<br />
– was ist notwendig in der Implantat-Therapie. Die<br />
160 Kongressteilnehmer kamen aus ganz Deutschland.<br />
Bei der Begrüßung führte Dr. Dr.<br />
Bernd Kreusser aus, dass heute<br />
beinahe jeder Fall implantologisch<br />
versorgt werden könne. Der<br />
Wunsch des Patienten sei verständlich,<br />
möglichst schnell <strong>und</strong><br />
ohne Schmerzen behandelt zu<br />
werden. „Ist es wirklich sinnvoll,<br />
Patienten zu viel versprechen zu<br />
wollen <strong>und</strong> mit Sofortbelastungen<br />
ein höheres Risiko eingehen zu müssen?<br />
Oder sollten wir uns nicht lieber<br />
den natürlichen Gesetzen entspre-<br />
Dr. Dr. Bernd Kreusser<br />
chend verhalten <strong>und</strong> implantologische<br />
Risiken vor der prothetischen<br />
Versorgung vermeiden?“ Die<br />
nachfolgenden Referenten gaben<br />
Antworten auf diese Fragestellung.<br />
Dass Periimplantitis die Gefahr der<br />
Zukunft sei, verdeutlichte Prof. Dr.<br />
Jürgen Becker (Universität Düsseldorf).<br />
Es sei notwendig, Periimplantitis<br />
im Frühstadium zu erkennen<br />
Innovationen & Events<br />
<strong>und</strong> sofortige Präventionsmaßnahmen<br />
einzuleiten. Alles andere sei<br />
lediglich Schadensbegrenzung <strong>und</strong><br />
hielte die Periimplantitis nicht<br />
mehr auf.<br />
Dr. Detlef Hildebrand,Zahnarzt <strong>und</strong><br />
Zahntechniker aus Berlin, bezog<br />
Stellung zum Thema Keramik versus<br />
Titan. Zitat: „Finger weg von<br />
Keramik-Implantaten“ – diese seien<br />
noch nicht genügend erforscht <strong>und</strong><br />
hielten nicht, was sie versprächen.<br />
In seinem Vortrag ging er auf die<br />
Möglichkeiten bei Suprakonstruktionen<br />
aus Keramik ein <strong>und</strong> schilderte<br />
anhand von Fallbeispielen<br />
Vor- <strong>und</strong> Nachteile der jeweiligen<br />
Versorgung.<br />
Dr. Dr. Bernd Kreusser <strong>und</strong> Dr. Manfred<br />
Hechler (Aschaffenburg) schilderten<br />
in praktischen Fallbeispielen,was<br />
bei der Socket Preservation<br />
notwendig ist. Es wurden die verschiedenenVersorgungsmöglichkeiten<br />
der Extraktionsalveole dargestellt<br />
<strong>und</strong> die Techniken der rein<br />
klassischen Versorgung sowie der<br />
Platzhalterfunktion zur Erhaltung<br />
des Weichgewebes besprochen.<br />
Dr.Winand Olivier (Bottrop) präsentierte<br />
die Ergebnisse beim Einsatz<br />
von Laser zur Aufbereitung des Implantatbettes<br />
sowie beim therapeutischen<br />
Ansatz nach Beginn<br />
einer Periimplantitis.<br />
Anhand klinischer Fälle zeigten<br />
Dr. Joachim Kreusser <strong>und</strong> Ztm Andreas<br />
Klein, Aschaffenburg, die Vorgehensweise<br />
mit dem Straumann<br />
Bone Level Implantat <strong>und</strong> bestätigten<br />
einhellig, dass diese neue<br />
Implantatlinie das Straumann Dental<br />
Implant System perfekt ergänzt.<br />
Sie kamen gleichzeitig zu dem<br />
Schluss, dass die neue CAD/CAM-<br />
Technologie zukünftig unabdingbar<br />
in der Zahnmedizin <strong>und</strong> -technik sei.<br />
Prof.Dr.Markus Hürzeler (München)<br />
zeigte in einem eloquenten Vortrag<br />
die Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen des<br />
Weichgewebe<strong>management</strong>s auf.<br />
Dr. Detlef Hildebrand<br />
Was ist notwendig: 2D- versus<br />
3D-Diagnostik – hier klärte Prof. Dr.<br />
Dr. Nils-Claudius Gellrich (Medizinische<br />
Hochschule Hannover)<br />
eindeutig, dass diese Entscheidung<br />
immer abhängig vom Patienten<br />
<strong>und</strong> der jeweiligen klinischen<br />
Situation ist.<br />
Vom letzten Vortrag profitierten<br />
die Anwesenden in besonderer Art:<br />
Prof. Dr. rer. pol. Gerhard Riegl (Institut<br />
für Management im Ges<strong>und</strong>heitsdienst,<br />
Augsburg) stellte mit<br />
humorvollen Worten die Aspekte des<br />
erfolgreichen Paxis<strong>management</strong>s<br />
heraus gemäß seines Leitsatzes<br />
„work smarter – not harder“.<br />
Fazit: Die r<strong>und</strong>um gelungene Veranstaltung<br />
bescherte den Teilnehmern<br />
einen erstklassigen Fortbildungstag<br />
mit interessanten Themen<br />
<strong>und</strong> hochkarätigen Referenten.<br />
ML ■
curasan AG<br />
Innovationen & Events<br />
Neue Fortbildungsangebote<br />
Die aktuellen Fortbildungsangebote<br />
der curasan AG sind auf großes<br />
Interesse gestoßen. Kurz nach Bekanntgabe<br />
der neuen Termine waren<br />
diese fast komplett ausgebucht.<br />
Daher werden jetzt Zusatzveranstaltungen<br />
angeboten.<br />
Die Fortbildungsreihe, die in Form<br />
von Workshops abgehalten wird,<br />
ist auch für Einsteiger gut geeignet.<br />
Erfahrene Referenten geben<br />
einen Einblick in das Thema der<br />
regenerativen, implantologischen<br />
Chirurgie, wobei zukunftsweisende<br />
Techniken vorgestellt werden.<br />
Die neu erworbenen theoretischen<br />
Kenntnisse können sofort<br />
praktisch bei Übungen an Schweinekiefern,<br />
die neben anderem<br />
Material kostenfrei zur Verfügung<br />
gestellt werden, umgesetzt<br />
werden.<br />
Ebenso wird ein Kurs mit dem<br />
Thema „Parameter für die ästhetisch<br />
erfolgreiche Implantattherapie<br />
– von der Schnittführung<br />
zur interimplantären Papille“ aus<br />
der erfolgreichen Fortbildungsreihe<br />
angeboten. Dr. Frederic Hermann,<br />
ein erfahrener Implantologe<br />
<strong>und</strong> Fortbildungsreferent aus<br />
der Schweiz, erörtert wissenschaftlich<br />
f<strong>und</strong>iert die aktuellsten Fragestellungen<br />
in der Implantologie<br />
From nature to bone.<br />
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<strong>und</strong> erarbeitet gemeinsam praxistaugliche<br />
Lösungen. ■<br />
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der Natur. Die optimale Lösung für<br />
natürliche <strong>Knochen</strong>regeneration.<br />
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=<br />
P<br />
A<br />
R<br />
=<br />
31<br />
Perfekte<br />
Augmentation<br />
Regeneration
32<br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret supplement<br />
Bego<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Die Arbeitsgruppe um Prof.Dr.-Ing.M.Flach,FH Koblenz,<br />
hat im Auftrag der Bego Implant Systems, Bremen,<br />
neue Berechnungen der Bego Semados Implantat-<br />
Abutment-Verbindung durchgeführt. Bei der Studie<br />
wurden speziell zwei Parameter untersucht, die eine<br />
stabile krestale <strong>Knochen</strong>situation negativ beeinflussen<br />
können: 1. das Auftreten von Spannungen durch ungünstige<br />
Konuswinkel in der Innenverbindung <strong>und</strong><br />
2. Mikrobewegungen. Bei dem neuen Bego-Implantat<br />
sind aufgr<strong>und</strong> des optimierten Designs (Bionik-<br />
Design, Abb. 1) Spannungen im <strong>Knochen</strong> um 50 Prozent<br />
<strong>und</strong> im Implantat um 35 Prozent reduziert, so<br />
das Ergebnis der Studie.<br />
Mitentscheidend für die Effektivität<br />
konischer Innenverbindungen<br />
ist die Tatsache, dass die Spannungen<br />
<strong>und</strong> Mikrobewegungen immer<br />
im Zusammenhang betrachtet werden<br />
müssen.Zum einen entsteht bei<br />
Kaudruck auf ein Implantat die so<br />
genannte Normalspannung,die ab-<br />
hängig vom jeweiligen Konuswinkel<br />
lateral auf den <strong>Knochen</strong> wirkt. Zum<br />
anderen werden durch konische Verbindungen<br />
Mikrobewegungen bei<br />
Belastung blockiert. Inwieweit die<br />
Blockierung von Mikrobewegungen<br />
effektiv ist, hängt vom jeweiligen<br />
Konuswinkel ab. Berechnungen ergaben,<br />
dass der 45 Grad Eingangskonuswinkel<br />
der Bego-Innenverbindung<br />
in einem biomechanischen<br />
Optimum liegt. Aufgr<strong>und</strong> dieser<br />
Tatsache kann auf einen „Platform-<br />
Markt<br />
Beiträge in der Rubrik Markt basieren auf<br />
Angaben der Hersteller <strong>und</strong> spiegeln nicht<br />
immer die Meinung der Redaktion wider.<br />
Bestwerte für Implantate durch Bionik-Design<br />
Switch" verzichtet werden. Bei Herstellern,<br />
die einen ungünstig kleinen<br />
Innenkonuswinkel in der Abutment-Implantatverbindung<br />
haben,<br />
treten eher knochenkritische Spannungen<br />
auf als beim Bionik-Design<br />
des Bego-Implantats.<br />
Durch die knochenverdichtenden<br />
Eigenschaften des biomechanisch<br />
gestalteten Implantatgewindes<br />
(Abb. 1) reduzieren sich die Spannungen<br />
insbesondere am marginalen<br />
<strong>Knochen</strong>rand.Die Gefahr des<br />
<strong>Knochen</strong>rückgangs ist dadurch<br />
äußerst gering <strong>und</strong> es kann ein<br />
gutes ästhetisches Langzeitergebnis<br />
erwartet werden.<br />
Crestale <strong>Knochen</strong>resorption hat<br />
unter anderem ihre Ursache in dem<br />
bakteriell kontaminierten Mikrospalt<br />
zwischen Implantat <strong>und</strong> Prothetikaufbau.<br />
Der Mikrospalt ent-<br />
Abb. 1 Design-Konzept des Bego RI-Implantatsystems Abb. 2 Bionik-Design verifiziert am virtuellen Prototyp<br />
steht, wenn unter funktioneller<br />
Belastung ein einseitiges Abheben<br />
des Prothetikaufbaus vom Implantat<br />
auftritt. Das biologische Design<br />
des Bego RI-Systems weist in dem<br />
klinisch relevanten Bereich der Kaukräfte<br />
bis 150 N keinen messbaren<br />
Mikrospalt auf, wodurch nach Aussage,<br />
die bakterielle Kontamination<br />
während des Kauvorgangs verhindert<br />
wird (Abb. 2).<br />
Will man nun beide Parameter in<br />
ein Optimum bringen, sind Konus-<br />
winkel zu wählen, die keine knochenkritischen<br />
Normalspannungen<br />
aufweisen, aber gleichzeitig noch<br />
gut Mikrobewegungen blockieren<br />
können. Dieses Ziel wurde bei der<br />
Bego-Innenverbindung dank des an<br />
natürlichen Strukturen ausgerichteten<br />
Entwicklungsansatzes realisiert.<br />
Denn die Entwicklungsingenieure<br />
bei Bego Implants orientieren<br />
sich nicht nur an einzelnen Technikkomponenten<br />
(Materialauswahl,<br />
Gewindedesign,Implantatform <strong>und</strong><br />
Abutment-Implantatverbindung),<br />
sondern legen Ansätze aus der Bionik<br />
zu Gr<strong>und</strong>e.<br />
Weil viele mechanische Kräfte beim<br />
Kauvorgang wirken, treten immer<br />
Verformungen im Kieferknochen<br />
auf.Man kann also davon ausgehen,<br />
dass „die Biologie im M<strong>und</strong> federt”.<br />
Entscheidend ist aber, wie viel Verformung<br />
<strong>und</strong> an welcher Stelle<br />
diese stattfindet. Trifft beispielsweise<br />
Verformung auf ungünstiges<br />
Design,so können kleine Kräfte<br />
<strong>und</strong> kleine Verformungen über<br />
Spannungsspitzen zu Ermüdungsbrüchen<br />
von Komponenten führen.<br />
Innere Verformungen zum Beispiel<br />
in einem Konus mit kleinem Konuswinkel<br />
können an der Außenkontur<br />
des Implantates zu knochenschädlichen<br />
Dehnungen mit der Gefahr<br />
von <strong>Knochen</strong>abbau führen. Alle<br />
diese Einflussgrößen wurden bei<br />
der Gestaltung des Bego RI-Systems<br />
berücksichtigt.<br />
In der genanten in-vitro-Studie<br />
wurde unter physiologischen Dauerbelastungsbedingungengetestet,<br />
weshalb sich die Ergebnisse<br />
gut auf klinische Verhältnisse übertragen<br />
lassen.Das Bego-System erfüllt<br />
die Erwartungen an einen<br />
ausreichenden Rotationsschutz<br />
voll <strong>und</strong> ganz,<strong>und</strong> die Spannungen<br />
im krestalen <strong>Knochen</strong> sind nachweislich<br />
niedriger als bei anderen<br />
Systemen. ■
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34<br />
BDIZ EDI konkret supplement<br />
Geistlich Biomaterials<br />
Im Rahmen des Osteology-Weltkongresses in Baden-<br />
Baden stellte Geistlich Biomaterials Deutschland<br />
ein neues Verfahren im Bereich der <strong>Knochen</strong>regeneration<br />
<strong>und</strong> W<strong>und</strong>heilung im M<strong>und</strong>-, Kiefer- <strong>und</strong><br />
Gesichtsbereich vor.<br />
Markt<br />
Neues Verfahren bei der <strong>Knochen</strong>regeneration<br />
„Mit diesem neuen Verfahren ist<br />
es erstmals gelungen, im Rahmen<br />
des sehr komplexen Vorgangs der<br />
<strong>Knochen</strong>regeneration <strong>und</strong> W<strong>und</strong>heilung<br />
im M<strong>und</strong>-, Kiefer-<strong>und</strong> Gesichtsbereich<br />
die körpereigenen<br />
Reserven entscheidend zu mobilisieren<br />
<strong>und</strong> so eine bessere <strong>und</strong><br />
schnellere <strong>Knochen</strong>regeneration<br />
<strong>und</strong> W<strong>und</strong>heilung zu erreichen“,<br />
erklärte Dr. Thomas Braun, Geschäftsführer<br />
der Geistlich Biomaterials<br />
Deutschland, die seit mehr<br />
als zehn Jahren auf Regeneration im<br />
MKG-Bereich spezialisiert ist. „Der<br />
medizinisch entscheidende Faktor<br />
ist, dass dieser Einsatz körpereigener<br />
Zellen im Rahmen der Behandlung<br />
chairside erfolgt <strong>und</strong> in jeder<br />
Klinik <strong>und</strong> Praxis mit einer OP durchgeführt<br />
werden kann.“ Das Unternehmen<br />
Harvest Technologies,<br />
USA/München, entwickelte eine<br />
neue,voll automatische Zentrifuge<br />
zur Gewinnung des Zellkonzentrats<br />
aus dem <strong>Knochen</strong>mark, das<br />
dem Patienten zuvor mittels Punktion<br />
aus dem Beckenknochen entnommen<br />
wird. In der weltweit einzigartigen<br />
Kooperation mit Geistlich<br />
Biomaterials eröffnen sich völlig<br />
neue Dimensionen in der <strong>Knochen</strong>augmentation.<br />
Rechtlich unterliegt<br />
das Verfahren aufgr<strong>und</strong><br />
des geschlossenen Systems nicht<br />
dem Transplantationsgesetz (vergleiche<br />
PRP oder PRFG) <strong>und</strong> es gilt<br />
auch nicht als Arzneimittel.Die Abrechnung<br />
erfolgt analog der <strong>Knochen</strong>entnahme.<br />
Geistlich weist jedoch<br />
darauf hin, dass das Verfahren<br />
aufgr<strong>und</strong> der Beckenpunktion<br />
derzeit naturgemäß Chirurgen mit<br />
humanmedizinischer Ausbildung<br />
vorbehalten ist. Prof. Schmelzeisen<br />
hob hervor, dass die Entwicklung<br />
<strong>und</strong> damit der Erfolg solcher neuen<br />
Techniken nur mit Unterstützung<br />
von Firmen denkbar sei, die dank<br />
einer souveränen Marktstellung<br />
genügend Zeit <strong>und</strong> Geduld mitbrächten.<br />
Nach heutiger Kenntnis,<br />
so Dr. Sebastian Sauerbier, Uni Frei-<br />
Prof. Dr. Dr. Schmelzeisen in seinem Vortrag über Stammzellen<br />
burg, sei auch ein qualitativer <strong>Knochen</strong>vorteil<br />
des Verfahrens, also<br />
eine im Vergleich zum autologen<br />
<strong>Knochen</strong> höhere <strong>Knochen</strong>dichte<br />
zu erwarten, hierzu sind noch weitere<br />
Studien auf dem Weg.<br />
In dem neuartigen Augmentationsverfahren<br />
mit dem Harvest BMAC<br />
<strong>Knochen</strong>markkonzentrat auf der<br />
Geistlich Bio-Oss Trägersubstanz<br />
sieht Prof. Schmelzeisen alle Faktoren<br />
des regenerativen Dreiecks ideal<br />
vereint: autologe, regenerative<br />
Zellen <strong>und</strong> Wachstumsfaktoren als<br />
ein biologischer „Turbo“ <strong>und</strong> die<br />
Trägermatrix zur Stabilisierung<br />
<strong>und</strong> als Leitschiene. Die im <strong>Knochen</strong>mark<br />
erwachsener Patienten<br />
enthaltenen adulten Stammzelllen<br />
sind wesentlich für die Regeneration<br />
von Blutgefäßen,<strong>Knochen</strong><br />
<strong>und</strong> Weichgewebe, daneben ent-<br />
hält das <strong>Knochen</strong>mark verschiedene<br />
Wachstumsfaktoren wie auch<br />
den VEGF (vasoendothelial growth<br />
factor),der eine besondere Rolle bei<br />
der für regenerative Prozesse als<br />
wesentlich erkannten Blutversorgung<br />
spielt. Die mittels Beckenpunktion<br />
entnommene kleine Menge<br />
<strong>Knochen</strong>mark von 60 ml ergibt ein<br />
Konzentrat von 7ml, das chairside<br />
zentrifugal aufbereitet, mit Geistlich<br />
Bio-Oss gemischt <strong>und</strong> in den<br />
Defekt eingebracht wird.Mit reinen<br />
Verbrauchskosten von 740,00 Euro<br />
bietet sich ein,auch für größere Patientenkreise<br />
verfügbares Verfahren,<br />
das soeben an den Universitäten<br />
Freiburg, Mainz <strong>und</strong> Groningen im<br />
Rahmen einer Multicenterstudie<br />
mit bisher 100 randomisierten Patienten<br />
klinisch geprüft wird. Nach<br />
vorläufigen Ergebnissen wird nach<br />
3,7 Monaten mit dem neuartigen<br />
<strong>Knochen</strong>mark-Geistlich Bio-Oss-Gemisch<br />
eine ebenso hohe <strong>Knochen</strong>neubildung<br />
erreicht wie mit einem<br />
Gemisch aus Geistlich Bio-Oss <strong>und</strong><br />
retromolarem,autologen <strong>Knochen</strong>.<br />
■<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www. geistlich.de
Universität Twente in Eschede<br />
Markt<br />
Neuer <strong>Knochen</strong> durch Stammzellen<br />
aus <strong>Knochen</strong>mark?<br />
Es gibt ein neues Verfahren, um<br />
Stammzellen aus dem <strong>Knochen</strong>mark<br />
künftig möglicherweise zur<br />
Nachzucht von <strong>Knochen</strong>gewebe<br />
<strong>und</strong> damit zur Reparatur zerstörter<br />
<strong>Knochen</strong> einzusetzen. Dies haben<br />
niederländische Wissenschaftler<br />
in den „Proceedings“ der US-Akademie<br />
der Wissenschaften vorgestellt.Sie<br />
manipulierten bestimmte<br />
Signalvorgänge in den Zellen <strong>und</strong><br />
aktivierten auf diese Weise die Fähigkeit<br />
der mesenchymalen Stammzellen,<br />
<strong>Knochen</strong> zu bilden.<br />
Diese Art der Stammzellen kommt<br />
im <strong>Knochen</strong>mark vor. Mittels verschiedener<br />
Wachstumsfaktoren,die<br />
sie dort bilden, sind sie imstande,<br />
die Reifung anderer Stammzellen<br />
zu steuern. Sie können sich auch<br />
selbst in andere Zelltypen wie <strong>Knochen</strong>-,<br />
Knorpel oder Fettzellen verwandeln.Diese<br />
Fähigkeit nutzt man<br />
in der regenerativen Medizin, um<br />
im Labor aus den mesenchymalen<br />
Stammzellen Ersatzzellen oder -gewebe<br />
zu züchten. Bislang sind al-<br />
lerdings beim Menschen alle Versuche<br />
fehlgeschlagen, mithilfe<br />
dieser Zellen zerstörte <strong>Knochen</strong> zu<br />
reparieren.<br />
Jetzt gibt es einen Hoffnungsschimmer.<br />
Jan de Boer von der<br />
Universität Twente in Enschede<br />
<strong>und</strong> seine Mitarbeiter entnahmen<br />
mesenchymale Stammzellen aus<br />
dem <strong>Knochen</strong>mark von insgesamt<br />
14 Patienten im Alter von 31 bis 82<br />
Jahren. In den Zellkulturen aktivierten<br />
sie mit einem kleinen Molekül<br />
die so genannte Proteinkinase<br />
A, ein Enzym, das als Botenstoff<br />
für die Signalübertragung zwi-<br />
BDIZ EDI konkret supplement<br />
schen Zellen <strong>und</strong> der Umgebung<br />
essenziell ist. Durch die Aktivierung<br />
wurden verschiedene Gene<br />
in den Stammzellen angeschaltet<br />
<strong>und</strong> schließlich knochenspezifische<br />
Wachstumsfaktoren gebildet.<br />
Die Stammzellen entwickelten sich<br />
in Richtung <strong>Knochen</strong>zellen.Auf drei<br />
verschiedenen Wegen der klassischen<br />
Gewebezüchtung vermehrten<br />
die Forscher anschließend die<br />
Zellen. Dann injizierten sie diese in<br />
Mäuse. Nach sechs Wochen hatte<br />
sich an der Injektionsstelle neuer<br />
<strong>Knochen</strong> gebildet. ■<br />
Quelle: N-TV, diverse Medien<br />
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Die zwei sicheren Seiten natürlicher <strong>Knochen</strong>regeneration<br />
Die Zweischicht-Kollagenmembran<br />
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vor allem durch eine besonders<br />
gute Verträglichkeit aus, die<br />
durch das Entfernen immunogener<br />
Telopeptide erzielt wird.<br />
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<strong>und</strong> Implantologie:<br />
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zum Weichgewebe<br />
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Integration von<br />
<strong>Knochen</strong>gewebe<br />
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· Hilfe bei der Erstellung von Kostenvoranschlägen gemäß den Abrechnungsempfehlungen<br />
des BDIZ EDI <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>eszahnärztekammer<br />
· Hilfe bei der Erstellung der Rechnung <strong>und</strong> bei der Abrechnung nach diesen Vorgaben<br />
· die Übernahme der außergerichtlichen Korrespondenz mit Kosten erstattenden Stellen<br />
(PKV, Beihilfebehörden)<br />
· Hilfe bei der Durchsetzung von Ansprüchen<br />
· ein Schutzbrief-Zertifikat<br />
· Schulungen für die Schutzbrief-Praxen <strong>und</strong> deren Personal<br />
Wer Interesse an der Mitgliedschaft in der Schutzbrief-Gemeinschaft hat, kann sich unverbindlich anmelden:<br />
Ich habe Interesse an einer Mitgliedschaft in der Schutzbrief-Gemeinschaft.<br />
Bitte vermerken Sie meine Kontaktdaten <strong>und</strong> informieren Sie mich ggf.<br />
Titel Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer PLZ, Ort<br />
Telefon Fax<br />
E-Mail<br />
Mitglied im BDIZ EDI Nichtmitglied<br />
Datum, Unterschrift<br />
Werden auch Sie<br />
Mitglied in einer starken<br />
Gemeinschaft!<br />
Servicegesellschaft<br />
Zahnärztliche<br />
Dienstleistungen<br />
(SZD) GmbH<br />
www.bdizedi.org<br />
office-bonn@bdizedi.org<br />
An der Esche 2<br />
53111 Bonn<br />
Tel. 0228 18 41 97 00<br />
Fax 0228 18 41 97 02
DOT<br />
BDIZ EDI konkret supplement 37<br />
<strong>Knochen</strong>aufbaumaterial<br />
BONITmatrix<br />
Das Material besteht aus einer<br />
Mischung der beiden nanokristallinen<br />
Kalziumphosphate Hydroxylapatit<br />
(HA) <strong>und</strong> ß-Tricalciumphosphat<br />
(ß-TCP). Bereits vier Monate<br />
nach erfolgter Sinusbodenelevation<br />
zeigt sich ein guter <strong>Knochen</strong>zuwachs<br />
<strong>und</strong> die Bildung eines<br />
festen Implantatlagers. BONITmatrix<br />
zeigt eine gute Osteointegration<br />
mit einer multizentrischen<br />
<strong>Knochen</strong>neubildung,die vor allem<br />
auf der hohen Porosität beruht.<br />
Aufgr<strong>und</strong> eines speziellen Herstellungsverfahrens<br />
wird ein Material<br />
mit einer großen inneren Oberfläche<br />
<strong>und</strong> einem interkonnektierenden<br />
Porensystem im Nano- <strong>und</strong><br />
Mikrometerbereich erzeugt.Durch<br />
mectron <strong>und</strong> Rocker & Narjes<br />
dieses Porensystem <strong>und</strong> durch das<br />
negative Zetapotential der Oberfläche,<br />
werden körpereigene Proteine<br />
an der Materialoberfläche<br />
adhäriert <strong>und</strong> immobilisiert. Die<br />
Folge ist eine sehr gute Biokompatibilität,<br />
verb<strong>und</strong>en mit einer<br />
guten W<strong>und</strong>heilung. BONITmatrix<br />
integriert sich in den natürlichen<br />
Remodellingprozess <strong>und</strong> wird<br />
dabei vollständig resorbiert. Nach<br />
dem Anmischen mit patienteneigenem<br />
Blut zeigt das Material eine<br />
pastöse Konsistenz <strong>und</strong> lässt sich<br />
auch in schwer zugänglichen Defekten<br />
sehr gut applizieren. ■<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.dot-coating.de<br />
Neue Website mit E-Shop<br />
Rocker & Narjes <strong>und</strong> mectron,Hersteller<br />
der bekannten Piezosurgery-<br />
Geräte für die <strong>Knochen</strong>chirurgie,<br />
haben ihren neugestalteten gemeinsamen<br />
Internet-Auftritt vorgestellt.<br />
Der Auftritt informiert<br />
über die vollständige mectron Produktpalette,sowie<br />
jene Produkte,<br />
deren exklusiven Vertrieb mectron<br />
für Deutschland übernommen hat.<br />
Die Produktbeschreibungen werden<br />
teils durch Videofilme <strong>und</strong><br />
herunterladbare Produktbroschüren<br />
ergänzt. Als Direktvertreiber<br />
bietet mectron im Vergleich zum<br />
Fachhandel ein günstigeres Preisgefüge.<br />
Für alle Online-Bestellungen<br />
im neuen E-Shop gelten<br />
zusätzlich schnelle <strong>und</strong> kostenfreie<br />
Lieferung, sowie ein Online-<br />
Rabatt. Online-Shop heißt aber<br />
nicht, dass nach dem Kauf der<br />
Service endet. mectron liefert erklärungsbedürftige<br />
Geräte immer<br />
persönlich aus <strong>und</strong> führt die Anwender<br />
in die Handhabung des Gerätes<br />
ein. Unter dem Reiter Veranstaltungen<br />
verbirgt sich ein umfassendes<br />
<strong>und</strong> laufend aktualisiertes<br />
Fortbildungsprogramm.Ein Newsletter<br />
hält den User auf Wunsch<br />
auf dem aktuellsten Stand. ■<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.mectron.de<br />
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38<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret supplement<br />
Acteon<br />
Der Leistungsultraschall wurde bereits in den siebziger<br />
Jahren in der ehemaligen Sowjetunion für medizinische<br />
Indikationen wissenschaftlich untersucht. 1988<br />
teilten K.Döring et al.ihre ersten Erfahrungen mit dem<br />
Prototyp einer Ultraschallsäge im Kiefer-Gesichtsbereich<br />
mit. Aufbauend auf diesen Gr<strong>und</strong>lagen haben<br />
H. Ecke <strong>und</strong> W. Heinke im Rahmen ihrer Promotion im<br />
Jahr 1991 die Wirkung des Leistungsultraschalls im<br />
Tierknochen untersucht <strong>und</strong> mit der bei der Anwendung<br />
von Kreissägen <strong>und</strong> Fräsen verglichen – mit dem<br />
Ergebnis: Bei ähnlichen Heilungsverläufen wiesen<br />
die Ultraschall-Osteotomiedefekte eine glattere<br />
Oberfläche auf (Abb. 1).<br />
Und wie sieht es heute aus? Heute<br />
gibt es das vor einem Jahr auf den<br />
Markt gekommene Piezotome-<br />
Gerät der Firma Satelec (Acteon<br />
Group) für alle angegebenen Indikationen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich geht die<br />
<strong>Knochen</strong>abtragung mit dem Piezotome<br />
langsamer voran als mit<br />
rotierenden Instrumenten. Diese<br />
etwas längere Arbeitszeit wird jedoch<br />
durch das viel schonendere<br />
Vorgehen für den Patienten deutlich<br />
aufgewogen.<br />
Keine Verletzungen<br />
des Weichgewebes<br />
Positive Erfahrungen zeigen sich<br />
beim Abtragen der facialen Kieferhöhlenwand<br />
für den Sinuslift – besonders,<br />
wenn sich Septen in der<br />
Kieferhöhle befinden (Abb. 2).<br />
Während mit rotierenden Instrumenten<br />
stets die Gefahr besteht,<br />
die Schneidersche Membran zu<br />
verletzen, sind die Entfernung der<br />
<strong>Knochen</strong>kanten <strong>und</strong> die Elevation<br />
der Membran mit den entsprechenden<br />
Ansätzen des Piezotome<br />
stets einfach <strong>und</strong> problemlos<br />
möglich. Dabei wird der <strong>Knochen</strong><br />
vor <strong>und</strong> hinter dem Septum abgetragen<br />
<strong>und</strong> dann nach nasal<br />
weggeschliffen (Abb. 3 <strong>und</strong> 4). Die<br />
Markt<br />
Schonende <strong>Knochen</strong>bearbeitung<br />
mit dem neuen Piezotome<br />
Vibration der Ansätze verhindert<br />
dabei übrigens eine Verletzung des<br />
Weichgewebes, da dieses mitschwingt.<br />
Eine W<strong>und</strong>e kann also<br />
nur entstehen, wenn der Ansatz<br />
als Speer benutzt wird.<br />
Eine weitere positive Überraschung<br />
bietet die Anwendung für<br />
das Bonesplitting beziehungsweise<br />
zur Transplantatgewinnung.<br />
Während früher oft Osteotome,<br />
also Meißel, benutzt wurden, die<br />
dem Patienten immer wieder auch<br />
Kopfschmerzen bereiteten, ist die<br />
Anlage der Osteotomielinien (Abb.<br />
5 bis 7) mit dem Piezotome extrem<br />
schonend <strong>und</strong> auch an den Stellen<br />
gut möglich, wo sonst eine Gefahr<br />
für die umliegenden Weichteile besteht<br />
(retromolar, Kieferwinkelbereich,<br />
Tuber).<br />
Mehr Sicherheit bei der<br />
Transplantatgewinnung<br />
Auch die Anwendung des Gerätes<br />
zur Präparation retrograder Kavitäten<br />
bei der Wurzelspitzenresektion<br />
beziehungsweise zur Revision<br />
überzeugt bisher. Das Fazit lautet<br />
daher: Mit dem Piezotome steht<br />
dem Implantologen beziehungsweise<br />
dem oralchirurgisch tätigen<br />
Zahnarzt ein modernes Hochleistungsgerät<br />
zur Verfügung, das es<br />
ermöglicht, einige gefährliche Klippen<br />
sowohl bei der <strong>Knochen</strong>bearbeitung<br />
als auch bei der Transplantatgewinnung<br />
einfach <strong>und</strong> mit sehr viel<br />
weniger Risiken zu umschiffen.<br />
Dr. med. habil.<br />
Wolfram Knöfler,<br />
Leipzig ■<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.de.acteongroup.com<br />
Abb. 1 Osteotomiespalt nach 32 Tagen völlig<br />
durchbaut, Goldner-Färbung, 32 : 1<br />
Abb. 2 Darstellung des Septums durch zwei<br />
Zugänge zur Kieferhöhle<br />
Abb. 3 Elevation der Schneiderschen Membran<br />
mit dem „Elefantenfuß“<br />
Abb. 4 Osteotomiespalten zum Bonespreading<br />
im Unterkiefer, Moment der Pilotbohrung<br />
Abb. 5 <strong>und</strong> 6 Bonesplitting (Einzelbilder aus<br />
einem Videofilm)
IMTEC Europe GmbH<br />
dentognostics<br />
BDIZ EDI konkret supplement 39<br />
<strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />
Osseo + B<br />
Mit Osseo + B brachte die Firma<br />
Imtec ein neues <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />
auf den Markt. Es weist<br />
dank des hohen Reinheitsgrades<br />
der zugr<strong>und</strong>e liegenden Hydroxylapatitstruktur<br />
<strong>und</strong> dank eines<br />
Porensystems, dessen Aufbau<br />
dem des menschlichen <strong>Knochen</strong>s<br />
gleicht, eine besonders gute mechanische<br />
Stabilität auf. Der besondere<br />
Werkstoff in Osseo + B<br />
basiert auf Spongiosa bovinem<br />
Ursprung. Damit ist eine natürliche<br />
<strong>Knochen</strong>struktur vorgegeben,<br />
während eine spezielle Hochtemperaturbehandlung<br />
die Gefahr<br />
von Infektionen oder immu-<br />
aMMP-8: einfache Diagnostik<br />
der Periimplantitis<br />
Entzündungen zu erkennen, ehe<br />
sie offensichtlich werden – Abbauprozesse<br />
des periimplantären<br />
Gewebes zu diagnostizieren,bevor<br />
irreparable Schäden eingetreten<br />
sind:Dieses Ziel wird<br />
durch den Kollagenase-Test<br />
der Jenenser<br />
Firma dentognostics<br />
erreicht. aMMP-<br />
8 steht für aktive<br />
Matrix-Metalloproteinase-8,<br />
eine Kollagenase,welche<br />
nur<br />
im akuten Entzündungsfall<br />
auftritt –<br />
die also nur dann diagnostisch<br />
erfassbar<br />
wird, wenn aktuell Gefahr für die<br />
Integrität der parodontalen oder<br />
periimplantären Weich- <strong>und</strong> Hartgewebe<br />
besteht.Durch traditionelle<br />
nologischenÜberreaktionen von vornherein<br />
ausschließt.<br />
Osseo + B ist in in<br />
den Partikelgrößen<br />
0,5 bis 1 mm <strong>und</strong> in<br />
1 bis 2 mm verfügbar.<br />
Als Alternative zu autogenem<br />
<strong>Knochen</strong> kann Osseo + B<br />
auch in Kombination mit einem<br />
autogenen <strong>Knochen</strong>transplantat<br />
<strong>und</strong> Eigenblut des Patienten eingesetzt<br />
werden. ■<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
info@imtec-europe.de<br />
Verfahren wie Sonde,Röntgen oder<br />
Messung der Zahnbeweglichkeit<br />
können die durch die Kollagenase<br />
aMMP-8 gesetzten Schäden erst<br />
sehr viel später objektiviert werden<br />
– <strong>und</strong> somit<br />
meist zu spät. Der<br />
Test ist, nach einer<br />
einfachen Entnahme<br />
der periimplantären<br />
Sulkusfluid,<br />
als Einsendetest verfügbar.<br />
Er kann aber<br />
auch mittels eines<br />
zugehörigen Gerätes,<br />
dem dento<br />
Analyzer, chairside<br />
durchgeführt werden<br />
(www.mk-webseite.de). ■<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.dentognostics.de<br />
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40<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret supplement<br />
SIC invent<br />
Zimmer Dentall<br />
Markt<br />
SIC nature graft – Die natürliche Alternative<br />
Aesculap<br />
SIC nature graft ist ein rein biologisches,<br />
anorganisches Aufbaumaterial<br />
phykogenen Ursprungs.<br />
Es besteht aus einer Basis von natürlichem<br />
Calciumphosphat, herge-<br />
Tutodent Membran – Vertrieb durch Zimmer Dental<br />
Ab sofort können Zahnärzte in<br />
Deutschland die Tutodent Membran<br />
über Zimmer Dental beziehen.<br />
Das hochwertige,regenerative Material<br />
der Tutogen Medical GmbH<br />
wird seit vielen Jahren als Barrieremembran<br />
in der Implantologie<br />
<strong>und</strong> der regenerativen<br />
Parodontologie eingesetzt.Tutogen<br />
Medical Inc.<br />
stellt aus der Meeresrotalge. SIC<br />
nature graft zeichnet sich durch<br />
eine interkonnektierende Porosität,<br />
eine bienenwabenartige Struktur<br />
<strong>und</strong> eine raue Oberfläche aus. Diese<br />
Eigenschaften garantieren eine optimale<br />
Osteokonduktion <strong>und</strong> rasche<br />
<strong>Knochen</strong>neubildung. Die Struktur<br />
von SIC nature graft ist mit dem<br />
menschlichen Dentin vergleichbar<br />
– ein hochporöses Hydroxylapatit<br />
mit hoher Analogie zum menschlichen<br />
<strong>Knochen</strong>.Die hoch absorptive<br />
<strong>und</strong> Zimmer Holdings Inc.gaben im<br />
September 2007 die Ausweitung<br />
ihrer bestehenden vertrieblichen<br />
Zusammenarbeit im nord- <strong>und</strong><br />
südamerikanischen Raum bekannt.<br />
Demnach vertreibt Zimmer Dental<br />
Inc., Tochterunternehmen der Zimmer<br />
Holdings Inc., die dentalen Produkte<br />
von Tutogen Medical nunmehr<br />
auch exklusiv in Europa, dem<br />
Nahen Osten <strong>und</strong> Asien.„In Deutsch-<br />
Porenstruktur garantiert ein einfaches<br />
Handling <strong>und</strong> ausreichende<br />
Stabilität innerhalb des Applikationsgebietes.<br />
Histologische Studien<br />
weisen eine nahezu vollständige<br />
Resorption des Materials nach.<br />
Die Resorptionskinematik von SIC<br />
nature graft erlaubt eine ausreichende<br />
Volumenstabilität des Augmentates.<br />
■<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.sic-invent.com<br />
Optimale Implantatinserierung mit dem Bone<br />
Split Retraktionssystem<br />
Für eine optimierte Implantatinserierung<br />
beim Bone Split bietet die<br />
Firma Aesculap mit dem Bone Split<br />
Retraktionssystem eine intelligente<br />
Lösung an.<br />
Mit den Bone Split Retraktoren wird<br />
der <strong>Knochen</strong>spalt offen gehalten.Das<br />
vorhandene <strong>Knochen</strong>angebot kann<br />
dadurch für das Einbringen des Implantats<br />
optimal genutzt werden.<br />
Das System besteht aus zwei Titankeilen<br />
(Retraktoren) <strong>und</strong> einem<br />
Applizier-Instrument. Die Retraktoren<br />
sind trokarförmig <strong>und</strong> es<br />
gibt sie in zwei unterschiedlichen<br />
Größen – 3 mm x 5 mm <strong>und</strong> 4 mm<br />
x 6mm. Das Applizier-Instrument<br />
für die Aufnahme der Retraktoren<br />
ist mit einer Feder ausgestattet,<br />
die ein sicheres <strong>und</strong> komfortables<br />
Platzieren in den <strong>Knochen</strong>spalt<br />
ermöglicht. Zusätzliche Sicherheit<br />
gegen ein Aspirieren der Retraktoren<br />
durch den Patienten geben<br />
Bohrungen in den Keilen, die das<br />
Sichern der Retraktoren mit Nahtmaterial<br />
ermöglichen. ■<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.aesculap.de<br />
land starten wir zunächst mit dem<br />
Vertrieb der klinisch bewährten Tutodent<br />
Membran <strong>und</strong> integrieren<br />
dann sukzessive alle Dentalprodukte<br />
der Tutogen Medical GmbH in unser<br />
Produktportfolio“, erklärt Michael<br />
Putscher, Geschäftsführer der Zimmer<br />
Dental GmbH, Freiburg. ■<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.zimmerdental.de
Dürr Dental<br />
BDIZ EDI konkret supplement 41<br />
VC 45 – die neue chirurgische<br />
Saugeinheit<br />
Mit der Dürr VC 45 steht nun erstmals<br />
ein System zur Verfügung,das<br />
ein zuverlässiges punktgenaues<br />
Entfernen größerer Blut<strong>und</strong><br />
Gewebemengen ermöglicht.Es<br />
lässt sich stufenlos<br />
regeln <strong>und</strong> erreicht<br />
bei Bedarf sogar bis zu<br />
910 Millibar Unterdruck –<br />
<strong>und</strong> dies bei über vier<br />
St<strong>und</strong>en unterbrechungsfreiem<br />
Arbeiten <strong>und</strong> Übersaugschutz.Außerdem<br />
bietet das Gerät<br />
eine konstante Saugleistung <strong>und</strong><br />
eine zuverlässige Separierung.<br />
Zur Entsorgung lässt sich der Sekretbehälter<br />
dank des Direct-Dock-<br />
Systems hygienisch <strong>und</strong> einfach<br />
entnehmen beziehungsweise gegen<br />
einen bereits sterilisierten Er-<br />
Hager & Werken<br />
satzbehälter austauschen. Auch<br />
braucht der integrierte Filter nicht<br />
nach jedem Patienten gewechselt<br />
zu werden. Zur Desinfektion<br />
der Dürr VC 45<br />
wird idealerweise das<br />
bewährte Orotol Plus bequem<br />
<strong>und</strong> völlig tropfenfrei<br />
aus dem Spezialgefäß<br />
OroCup abgesaugt.<br />
Das neue chirurgische<br />
Saugsystem bietet dem Behandler<br />
darüber hinaus einen ergonomischen<br />
Zugang zu seinen Instrumenten,bürgt<br />
für einen geräuscharmen<br />
Betrieb <strong>und</strong> ist dabei flexibel<br />
einsetzbar. ■<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.duerr.de<br />
GapSeal – Hochvisköses<br />
Füllungsmaterial<br />
Das von Prof.Dr.Dr.Claus Udo Fritzemeier<br />
entwickelte Material GapSeal<br />
von Hager <strong>und</strong> Werken trägt zur<br />
Verhinderung <strong>und</strong> Entstehung periimplantärer<br />
Erkrankungen bei,<br />
die den dauerhaften Erhalt von Implantaten<br />
durch <strong>Knochen</strong>abbau<br />
gefährden. Das hochvisköse Material<br />
wirkt in zweifacher Weise:Zum<br />
einen dichtet es zuverlässig Hohlräume<br />
<strong>und</strong> Spalten in zusammengesetzten<br />
Implantaten ab, so dass<br />
keine Bakterien eindringen können,<strong>und</strong><br />
zum anderen tötet die antibakterielle<br />
Komponente bereits<br />
vorhandene Keime ab. Nach derzeitiger<br />
Einschätzung wird diese<br />
Produktinnovation in der modernen<br />
Implantologie unverzichtbar<br />
sein, um aktiv eine erfolgreiche Periimplantitis-Prophylaxe<br />
betreiben<br />
zu können. Implantate werden direkt<br />
nach dem Inserieren beim ersten<br />
Eindrehen der Verschlussschraube<br />
mit GapSeal beschickt.<br />
Dabei wird das Implantat mittels<br />
Spezialapplikator aus einer sterilen<br />
Carpule mit GapSeal aufgefüllt.<br />
Das Material bleibt dauerhaft viskös,<br />
so dass es, falls erforderlich,<br />
auch bei Recallsitzungen ausgetauscht<br />
werden kann. ■<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.hagerwerken.de<br />
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42<br />
<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />
Fokus:<br />
BDIZ EDI konkret supplement<br />
Aktuell<br />
Markt<br />
<strong>Knochen</strong>züchtung: High Tech für den neuen Zahn<br />
Aktuell<br />
„<strong>Knochen</strong>züchtung – geht das?"<br />
Die Antwort ist eindeutig:„Ja",sagt<br />
Prof. Dr. Dr.Terheyden von der Klinik<br />
für MKG-Chirurgie der Universität<br />
Kiel. Die Forscher hatten ein Gemisch<br />
aus <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial,<br />
Stammzellen aus dem <strong>Knochen</strong>mark<br />
eines Patienten <strong>und</strong> biologische<br />
Wachstumsfaktoren in einem<br />
„Käfig" aus Titan gemischt <strong>und</strong> in<br />
den Rückenmuskel dieses Patienten<br />
implantiert.Binnen sieben Wochen<br />
war die <strong>Knochen</strong>bildung soweit<br />
fortgeschritten, dass der Käfig<br />
in den Kiefer eingebaut werden<br />
konnte. Bei kleinen Implantatdefekten<br />
genügt häufig schon, nur<br />
die Gerüstsubstanz in den Defekt<br />
zu füllen, so genannte <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien,<br />
über die der <strong>Knochen</strong><br />
hinweg wächst. Wenn ein<br />
Defekt von <strong>Knochen</strong> umgeben ist,<br />
lassen sich so Defekte bis zu einer<br />
Größe von zwei Zentimeter behandeln.<br />
Um große <strong>Knochen</strong>stücke zu<br />
regenerieren, ist eine „Zutat" unerlässlich:<br />
Blutgefäße, die das neu<br />
gebildete Gewebe ernähren. Und<br />
diese benötigen Zeit, um aus dem<br />
umgebenden Gewebe in den<br />
„Nachwuchs" einzuwachsen.<br />
Das Team von der Kieler Uniklinik<br />
erprobt derzeit zusammen mit an-<br />
Melatonin stimuliert Osseointegration<br />
von Zahnimplantaten<br />
Das Ziel der Studie war die Bewertung<br />
der Auswirkung auf die topische<br />
Applikation von Melatonin<br />
auf die Osseointegration von<br />
Zahnimplantaten bei Beagle-H<strong>und</strong>en<br />
14 Tage nach deren Einbringung.<br />
In der Vorbereitung für eine<br />
anschließende Insertion von Zahnimplantaten<br />
wurden bei 12 Beagle-<br />
H<strong>und</strong>en die oberen <strong>und</strong> unteren<br />
Prämolaren <strong>und</strong> Molaren extrahiert.<br />
Jede Mandibula erhielt zylindrische<br />
Schraubenimplantate von<br />
3,25 mm Durchmesser <strong>und</strong> 10 mm<br />
Länge. Die Implantate wurden<br />
willkürlich der mesialen <strong>und</strong> distalen<br />
Bereiche auf jeder Seite der<br />
Mandibula zugeordnet. Vor der<br />
Implantation wurde 1,2 mg lyophylisiertes<br />
Melatoninpulver in jeweils<br />
ein Implantatbett auf jeder<br />
Seite der Mandibula eingebracht,<br />
nichts in die Kontroll-Implantatlager.<br />
Für histomorphometrische<br />
deren Forschergruppen im Rahmen<br />
einer multizentrischen Studie<br />
auch einen anderen Wachstumsfaktor.<br />
Dieser wird kurz GDF 5/BMP<br />
14 genannt.„Die ersten Ergebnisse<br />
sehen zwar viel versprechend aus",<br />
sagt Terheyden, "doch für eine abschließende<br />
Beurteilung dieses<br />
neuen Wirkstoffs aus der Gruppe<br />
der BMPs ist es noch zu früh." ■<br />
Quelle: www.implantate.com<br />
Studien wurden acht histologische<br />
Abschnitte pro Implantat gewonnen.<br />
Nach einer zweiwöchigen Behandlungsperiode<br />
erhöhte das<br />
Melatonin signifikant den Umfang<br />
jenes <strong>Knochen</strong>s, der direkten Kontakt<br />
mit den behandelten Implantaten<br />
hatte (P < 0,0001), <strong>Knochen</strong>dichte<br />
(P < 0,0001), neue <strong>Knochen</strong>formation<br />
(P < 0,0001) <strong>und</strong> <strong>Knochen</strong><br />
in den Windungen (P < 0,05)<br />
im Vergleich mit den Kontrollimplantaten.<br />
Das topische Auftragen<br />
von Melatonin könnte als ein biomimetisches<br />
Mittel beim Einbringen<br />
von enossären Zahnimplantaten<br />
agieren. ■<br />
Quelle: www.implantate.com