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Knochen- und Weichgewebs- management Knochen- und - BdiZ

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konkret<br />

Journal für die implantologische Praxis<br />

Supplement<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fortbildung:Chirurgische Konditionierung des Implantatlagers · Desinfektionsmethoden bei der Periimplan -<br />

titistherapie · Die antimikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT) Fortbildung extra: Behandlung von<br />

Alveolarkammdefekten mit gesteuerter <strong>Knochen</strong>regeneration Innovationen & Events:Highlight in der Kno -<br />

chen- <strong>und</strong> Gewebsregeneration · 10 Jahre Cerasorb · Nationaler Implantologenkongress in Aschaffenburg<br />

Markt: Bestwerte für Implantate durch Bionik-Design · Neues Verfahren bei der <strong>Knochen</strong>regeneration · Neuer<br />

<strong>Knochen</strong> durch Stammzellen aus <strong>Knochen</strong>mark? · Schonende <strong>Knochen</strong>bearbeitung mit dem neuen Piezotome


OSSEO B<br />

Natürlich starker <strong>Knochen</strong>ersatz<br />

Die Stärke der Natur als Vorbild<br />

OSSEO+B ist ein bewährtes, spongiöses <strong>und</strong> unvergleichlich stabiles <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />

bovinen Ursprungs. Durch seinen mineralischen Aufbau <strong>und</strong> die<br />

Kristallstruktur ist OSSEO+B der <strong>Knochen</strong>beschaffenheit des Menschen sehr<br />

ähnlich. Sowohl bei einfachen als auch bei anspruchsvollen Defekten passt<br />

sich OSSEO+B auf natürliche Art <strong>und</strong> Weise dem Gewebe an <strong>und</strong> garantiert<br />

so ein natürliches Zusammenwachsen des <strong>Knochen</strong>lagers.<br />

• hohe mechanische Stabilität<br />

• ideal für Augmentation im ästhetischen Bereich<br />

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Seit


E<br />

rfolgreiches <strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> Weich-<br />

gewebs<strong>management</strong> ist heute<br />

das A <strong>und</strong> O in der Implantologie.<br />

Hohe Überlebensraten von Implantaten<br />

sind fast zur Selbstverständlichkeit<br />

geworden. Um so mehr<br />

kommt es auf perfektes <strong>Knochen</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

an, um die hohen Erwartungen der<br />

Patienten zu erfüllen. Umfangreiche<br />

Diagnostik <strong>und</strong> exakte Planung<br />

sind wichtige Voraussetzungen für<br />

die Umsetzung von Behandlungen,<br />

die im Sinne eines Backward-Planning<br />

vom Ergebnis her in die präoperative<br />

Phase wirken. Längst gibt<br />

es spezielle Verfahren, innovative<br />

Materialien <strong>und</strong> immer neue Angebote<br />

der Industrie für ein optimales<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>.<br />

Dabei kommt der Biologie<br />

<strong>und</strong> der Biotechnik eine große Rolle<br />

zu. Die Nanotechnik zeigt, welche<br />

Mikrowelten im <strong>Knochen</strong>lager miteinander konkurrieren<br />

<strong>und</strong> welche Möglichkeiten es heute gibt,um andockmüde Osteoblasten<br />

zum dauerhaften Verbleib zu animieren – eines ist dabei<br />

sicher: Nur ein Implantat, das mit dem Mikroleben zwischen<br />

<strong>Knochen</strong>, Gefäßen <strong>und</strong> Zellen harmoniert <strong>und</strong> einen sicheren<br />

Verb<strong>und</strong> eingeht, ist ein Implantat mit Zukunft. Bereits seit vielen<br />

Jahren werden <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien für die Rekonstruktion<br />

von knöchernen Defekten in der zahnärztlichen Chirurgie<br />

eingesetzt. <strong>Knochen</strong> wird zur Augmentation benötigt, um<br />

horizontale oder vertikale Substanzdefekte auszugleichen, beziehungsweise<br />

um Sinusbodenaugmentationen durchzuführen.<br />

Zwar ist autologer <strong>Knochen</strong> ein ideales Material aufgr<strong>und</strong><br />

seiner osteogenen, osteokonduktiven oder osteoinduktiven<br />

BDIZ EDI Aktuell<br />

Vorwort BDIZ EDI konkret Supplement 3<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

für<br />

ein Implantat<br />

mit Zukunft<br />

Eigenschaften, trotzdem gibt es<br />

Einschränkungen in der Akzeptanz<br />

dieser Methoden durch den Patienten<br />

– bedingt durch die zusätzliche<br />

operative Entnahme von <strong>Knochen</strong><br />

<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Risiken.<br />

Heute existiert eine Vielzahl von<br />

<strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien,die humanen,<br />

bovinen oder pflanzlichen<br />

Ursprungs sind, oder sogar synthetisch<br />

hergestellt werden. Bei der<br />

Verwendung von <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien<br />

müssen die technischen<br />

<strong>und</strong> biologischen Voraussetzungen<br />

erfüllt sein: Hohe Biokompatibilität,<br />

Zelladhärenz, Platzhalterfunktion,Gewebeintegration<br />

<strong>und</strong><br />

einfache Handhabe. Solche Materialien<br />

kommen zum Einsatz, wenn<br />

es – wie auf den folgenden Seiten –<br />

um die chirurgische Konditionierung<br />

des Implantatlagers geht oder um<br />

die Periimplantitis <strong>und</strong> deren Therapiemöglichkeiten. In dieser<br />

Sonderbeilage zum Thema <strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

beleuchten wir die Behandlung von Alveolarkammdefekten<br />

mit gesteuerter <strong>Knochen</strong>regeneration, <strong>und</strong> die Dentalindustrie<br />

stellt Ihnen die zugehörigen Materialien vor.<br />

Ch. Berger<br />

Präsident BDIZ EDI<br />

Fokus:<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>


4 BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Inhalt<br />

Chirurgische Konditionierung<br />

des Implantatlagers 6<br />

Behandlung von Alveolarkammdefekten<br />

mit gesteuerter <strong>Knochen</strong>regeneration 19<br />

Bestwerte für Implantate<br />

durch Bionik-Design 32<br />

BDIZ EDI<br />

Vorwort 3<br />

Inhalt 4<br />

Impressum 4<br />

FORTBILDUNG<br />

Chirurgische Konditionierung des Implantatlagers 6<br />

Desinfektionsmethoden bei der Periimplantitistherapie 14<br />

Die antimikrobielle Photodynamische Therapie (aPDT) 16<br />

FORTBILDUNG EXTRA<br />

Behandlung von Alveolarkammdefekten mit<br />

gesteuerter <strong>Knochen</strong>regeneration 19<br />

INNOVATIONEN & EVENTS<br />

Highlight in der <strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> Gewebsregeneration<br />

10 Jahre Cerasorb – erfolgreicher Aufbau einer<br />

26<br />

weltweiten Marke 28<br />

Bestes Wissen auf neuen Wegen 29<br />

Nationaler Implantologenkongress in Aschaffenburg 30<br />

Neue Fortbildungsangebote 31<br />

MARKT<br />

Impressum<br />

BDIZ EDI konkret Journal für die implantologische Praxis<br />

Bestwerte für Implantate durch Bionik-Design 32<br />

Neues Verfahren bei der <strong>Knochen</strong>regeneration 34<br />

Neuer <strong>Knochen</strong> durch Stammzellen aus <strong>Knochen</strong>mark? 35<br />

<strong>Knochen</strong>aufbaumaterial BONITmatrix 37<br />

Neue Website mit E-Shop 37<br />

Schonende <strong>Knochen</strong>bearbeitung mit dem neuen Piezotome 38<br />

Innovationen aus der Industrie 39<br />

Aktuelles (Kurzmeldungen) 42<br />

Herausgeber: B<strong>und</strong>esverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e. V. (BDIZ EDI).<br />

An der Esche 2, 53111 Bonn, Fon +49 228 93592-44, Fax +49 228 93592-46, office-bonn@bdizedi.org, www.bdizedi.org<br />

Chefredaktion: Ralf Suckert, teamwork media GmbH<br />

Chef vom Dienst: Anita Wuttke<br />

Redaktion: Christian Berger (BER),Prof. Dr. Joachim E. Zöller (ZOE), Dr. Detlef Hildebrand (HIL), Dr. Heimo Mangelsdorf (MAN), Dr. Jörg Neugebauer<br />

(NEG), Dr. Thomas Ratajczak (RAT), Anita Wuttke (AWU), Marianne Steinbeck (STE), Beate Mayer (BM), Simone Stark (SIS)<br />

Anschrift der Redaktion: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal, Fon +49 8243 9692-0, Fax +49 8243 9692-22<br />

Verlag: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal, Fon +49 8243 9692-0, Fax +49 8243 9692-22, service@teamwork-media.de<br />

Mediadaten: www.teamwork-media.de Bereich Journale, Mediadaten<br />

Anzeigen & PR: Marianne Steinbeck, MS Media Service, Badstraße 5, 83714 Miesbach, Fon +49 8025 5785, Fax +49 8025 5583, msmedia@aol.com<br />

Druck: J. Gotteswinter GmbH, Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München, Fon +49 89 323707-0, Fax +49 89 323707-10<br />

Layout/Bildbearbeitung: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal<br />

Fotonachweis: BDIZ EDI: Fotolia.com - victorpr:S.35;Fotolia.com - imageit:S.42<br />

Bezugspreis: Einzelheft 7,– €, Jahresabo 24,– € jeweils incl. Versand. BDIZ EDI konkret kann direkt beim Verlag abonniert werden. ISSN: 1862-3727


6<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Der Langzeiterfolg der dentalen Implantologie hängt<br />

neben der passgenauen <strong>und</strong> lagestabilen prothetischen<br />

Versorgung mit einer natürlichen M<strong>und</strong>hygiene-Möglichkeit<br />

für den Patienten im Wesentlichen von der<br />

chirurgischen Konditionierung des Implantatlagers<br />

ab. Für eine optimale periimplantäre Ges<strong>und</strong>heit des<br />

Implantatlagers ist es notwendig, dass eine ausreichende<br />

knöcherne Abdeckung in einer Dimension von<br />

1 bis 1,5 mm der Implantatoberfläche gewährleistet<br />

ist. Eine hygienefre<strong>und</strong>liche Ausformung des periimplantären<br />

Weichgewebes mit einer optimalen<br />

<strong>Weichgewebs</strong>dicke von zirka 2 bis 3 mm <strong>und</strong> einer<br />

Zone von keratinisierter Schleimhaut von mindestens<br />

2 mm ermöglicht den Abschluss des offenen Implantates<br />

in der M<strong>und</strong>höhle durch eine dichte <strong>Weichgewebs</strong>anlagerung.<br />

Fortbildung<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong> in der Implantologie<br />

Chirurgische Konditionierung des Implantatlagers<br />

Besonders nach Verlust des zahntragenden<br />

Anteils des Kieferkamms<br />

ergibt sich bei der Implantatinsertion<br />

in der ästhetischen Zone die<br />

Fragestellung zur Möglichkeit der<br />

zahnanalogen Implantatpositionierung,<br />

so dass neben einem<br />

horizontalen oftmals noch ein vertikaler<br />

<strong>Knochen</strong>aufbau notwendig<br />

ist. Die Maßnahmen zur chirurgischen<br />

Konditionierung des Implantatlagers<br />

mittels <strong>Knochen</strong>- oder<br />

<strong>Weichgewebs</strong>augmentationen<br />

können bereits zum Zeitpunkt der<br />

Zahnextraktion, aber auch als vorbereitende<br />

Maßnahme zur Implantation<br />

beziehungsweise als<br />

Abb. 1 Implantatfraktur nach crestalem <strong>Knochen</strong>abbau bei ungünstiger<br />

Geometrie <strong>und</strong> Position von Außen- <strong>und</strong> Innengewinde<br />

begleitende Maßnahme zur Implantatinsertion<br />

oder im Rahmen<br />

der prothetischen Versorgung oder<br />

Nachsorge erbracht werden.<br />

Zum Zeitpunkt der Zahnextraktion/Explantation<br />

Bereits zum Zeitpunkt der Zahnextraktion<br />

kann durch ein schonendes<br />

Vorgehen, ohne eine Druckbelastung<br />

der vestibulären Lamelle,<br />

eine substanzerhaltende Zahnentfernung<br />

praktiziert werden. Durch<br />

Sicherung der vestibulären Lamelle<br />

kann eine weitestgehende Regeneration<br />

des Alveolarfortsatzes<br />

durch die Reorganisation der Extraktionsalveole<br />

erreicht werden. Besonders<br />

bei einem Bauteilversagen,<br />

wie zum Beispiel bei der Implantatfraktur<br />

oder bei einer nicht reparaturfähigen<br />

Gewindezerstörung,ist eine<br />

sehr schonende Implantatentfernung<br />

nach den Vorgaben der Hersteller<br />

oder mit normierten Trepanfräsen<br />

durchzuführen (Abb.1 <strong>und</strong> 2).<br />

In den vergangenen 20 Jahren wurden<br />

mit der Anwendung von <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialienverschiedene<br />

Ansätze des Auffüllens der<br />

Extraktionsalveolen mit xenogenem,<br />

autogenem oder autologem<br />

Material propagiert. Hierbei hat<br />

sich gezeigt, dass bei der Konditionierung<br />

des künftigen Implantatlagers<br />

durch ein nichtresorbierbares<br />

Material Risiken gegeben sind.<br />

Durch die extraktionsbedingte Infektanfälligkeit<br />

der augmentierten<br />

Alveole kann es zu einer teilweisen<br />

oder unvollständigen Regeneration<br />

mit der bindegewebigen Einscheidung<br />

des <strong>Knochen</strong>ersatzmaterials<br />

kommen. Anstatt das Implantatlager<br />

positiv zu konditionieren,<br />

steigt hier das Risiko des Ausbleibens<br />

der Osseointegration, da die<br />

Implantate nicht in ein regeneriertes<br />

<strong>Knochen</strong>gewebe,sondern in ein<br />

Konglomerat aus <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />

<strong>und</strong> Bindegewebe eingebracht<br />

werden.Daher empfiehlt sich<br />

die Anwendung eines resorbierbaren<br />

Materials zur Defektaugmentation,<br />

da dieses weitgehend umgebaut<br />

wird,<strong>und</strong> nach der Implantatbettpräparation<br />

möglichst viele <strong>Knochen</strong>trabekel<br />

an der Implantatoberfläche<br />

zu liegen kommen. Damit<br />

kann ein hoher Implantatknochenkontakt<br />

ausgebildet werden.<br />

Neben den stabilen <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien<br />

in Form von Granula<br />

hat sich die Anwendung von<br />

W<strong>und</strong>heilungsmaterialien <strong>und</strong> Hä-<br />

Abb. 2 Gewebeschonende Explantation mit Trepan-Bohrung unter<br />

Schonung der vestibulären Lamelle


Fortbildung<br />

Abb. 3 Augmentation des Explantationsdefektes mit Collagenkegel zur Stabilisierung<br />

des Blutkoagels<br />

Abb. 5 Radiologische Kontrolle ein Jahr nach prothetischer Versorgung bei erneuter<br />

Implantatinsertion<br />

mostyptika etabliert,wobei besonders<br />

die Anwendung von equinen<br />

Collagenschwämmen zu einer Stabilität<br />

des Koagels <strong>und</strong> zu einer internen<br />

Leitstruktur für die Regeneration<br />

des <strong>Knochen</strong>defektes führt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Stabilität der Alveole<br />

wird somit auch eine dünne vestibuläre<br />

Lamelle erhalten <strong>und</strong> somit<br />

die Volumenstabilität des Alveolarfortsatzes<br />

erreicht (Abb. 3 bis 6).<br />

Ein Risikofaktor für einen erhöhten<br />

<strong>Knochen</strong>verlust nach Zahnextraktionen<br />

stellt die Ausbildung eines<br />

Dolor posts dar. Diese kann mit einer<br />

Inzidenz von bis zu 25 Prozent<br />

auftreten <strong>und</strong> führt dann neben<br />

der langwierigen Nachbehandlung<br />

zu einem Verlust des zahntragenden<br />

Anteils des Kieferkammes.<br />

Ein vielversprechender Ansatz<br />

ist die Durchführung der anti-<br />

mikrobiellen Photodynamischen<br />

Therapie (aPDT), um so eine Regeneration<br />

des Defektes optimal zu<br />

gewährleisten, da die bakterielle<br />

Besiedlung, die für das Ausbilden<br />

des Dolor posts verantwortlich ist,<br />

signifikant reduziert werden kann.<br />

Eine weitere Maßnahme zur Sicherung<br />

der Alveolenregeneration<br />

stellt die Entnahme eines Bindegewebs-<br />

oder eines Schleimhauttransplantates<br />

vom Gaumen dar,<br />

das über die Alveole vernäht wird,<br />

damit ein speicheldichter W<strong>und</strong>verschluss<br />

<strong>und</strong> somit eine bestmögliche<br />

<strong>Knochen</strong>regeneration erreicht<br />

werden kann.<br />

Präoperative Augmentation<br />

Je nach Defektsituation <strong>und</strong> Atrophiegrad<br />

erfordert die effiziente<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Abb. 4 Präimplantologische Bestimmung des <strong>Knochen</strong>angebotes durch Messung<br />

der Schleimhautdicke bei Erhalt der vestibulären Lamelle<br />

Abb. 6 Einzelkrone bei stabilem <strong>Weichgewebs</strong>verhältnissen aufgr<strong>und</strong> vollständiger<br />

knöcherner Abdeckung des Implantates<br />

Implantattherapie eine Rekonstruktion<br />

des Alveolarfortsatzes durch<br />

eine vertikale oder horizontale beziehungsweise<br />

kombiniert vertikalhorizontale<br />

Augmentation. Je nach<br />

Defektgröße besteht die Möglichkeit<br />

der externen- oder intraoralen<br />

<strong>Knochen</strong>entnahme, um im Sinne<br />

einer 3D-Rekonstruktion ausreichend<br />

dimensioniertes Transplantatmaterial<br />

zu gewinnen <strong>und</strong> damit<br />

den Kieferkamm in der ursprünglichen<br />

Konfiguration wieder<br />

herzustellen (Abb. 7 bis 10).<br />

Die präimplantologisch erbrachten<br />

Maßnahmen zur Wiederherstellung<br />

des Kieferkammes erlauben,<br />

besonders bei der vestibulären<br />

Schnittführung, eine dreidimensionale<br />

Anlagerung des <strong>Knochen</strong>transplantates.<br />

Dabei ist darauf zu<br />

achten, dass die kortikalen Struk-<br />

Fokus:<br />

7<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>


8<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Abb. 7 Nichterhaltungswürdige Zähne 43 <strong>und</strong> 34 bei extremer Atrophie im Unterkieferseitenzahnbereich<br />

Abb. 9 Entfernung der Osteosyntheseschrauben mit nur geringgradiger vertikaler<br />

Resorption des <strong>Knochen</strong>augmentates<br />

turen unter das Periost platziert<br />

werden <strong>und</strong> die Spongiosa durch<br />

partikulierten kortikalen <strong>Knochen</strong><br />

oder komprimierte Spongiosa aufgebaut<br />

wird. Durch die Kombination<br />

aus Schnittführung, <strong>Weichgewebs</strong>präparation<br />

<strong>und</strong> Applikationstechnik<br />

des <strong>Knochen</strong>transplantates<br />

kann somit eine Volumenstabilität<br />

des autologen <strong>Knochen</strong>transplantates<br />

ohne zusätzliche Membrantechnik<br />

erreicht werden,da die körpereigene<br />

Kortikalis als Resorptionsschutz<br />

dient <strong>und</strong> die Spongiosa<br />

bzw.der partikulierte <strong>Knochen</strong> eine<br />

gute Vaskularisierung erfährt.<br />

<strong>Knochen</strong>späne können besonders<br />

bei der retromolaren <strong>Knochen</strong>entnahme<br />

durch die Zerkleinerung<br />

der kortikalen <strong>Knochen</strong>stücke in<br />

einer <strong>Knochen</strong>mühle, <strong>Knochen</strong>quetsche<br />

oder <strong>Knochen</strong>mahlzange<br />

Fortbildung<br />

Abb. 8 Zustand nach Kieferkammrekonstruktion mittels freiem Beckenkammtransplantat<br />

nach zuvor erfolgter Zahnextraktion<br />

Abb. 10 Implantatinsertion unter prothetischen Gesichtspunkten bei unvollständiger<br />

Defektregeneration am Implantat vestibulär<br />

erzeugt werden. Daneben können<br />

schabend mittels Piezochirurgie<br />

oder Handinstrumenten ebenfalls<br />

ausreichende Mengen von <strong>Knochen</strong>spänen<br />

erzeugt werden.<br />

Periimplantäre<br />

Augmentation<br />

Je nach gewünschter Implantatposition<br />

oder im Oberkieferseitenbereich<br />

bei Kaudalisierung des Kieferhöhlenbodens<br />

ist eine periimplantäre<br />

Applikation von <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien<br />

oder <strong>Knochen</strong>spänen<br />

notwendig. Neben der Vielzahl<br />

von <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien ist<br />

zu berücksichtigen, dass nicht alle<br />

<strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien mit allen<br />

Membranen kombiniert werden<br />

können. Quervernetzte Kollagenmembranen,zum<br />

Beispiel Bioguide,<br />

haben sich in der Anwendung von<br />

nichtresorbierbarem bovinen <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />

bewährt.<br />

Die Anwendung dieser langsam<br />

degradierenden Membranen in<br />

Kombination mit porösem, schnell<br />

resorbierbarem <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />

kann zu einem bindegewebigen<br />

Regenerat mit einer geringen<br />

Stabilität beim Auftreten einer<br />

Periimplantitis führen. Neben der<br />

Anwendung von xenogenem <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />

ist auch die<br />

periimplantäre Augmentation mittels<br />

autologem <strong>Knochen</strong> aus der<br />

Kavitätenpräparation des Implantatbettes<br />

oder der enoralen Entnahme,<br />

wie zum Beispiel an der<br />

Cresta Zycomatico Alveolaris oder<br />

dem retromolaren Bereich, mittels<br />

Piezochirurgie oder <strong>Knochen</strong>schabern<br />

möglich. Bei der Anwendung<br />

von <strong>Knochen</strong>spänen sollte darauf<br />

geachtet werden, dass diese unter


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10<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Abb. 11 Regionale Defektaugmentation mit aus <strong>Knochen</strong>kavität gewonnenen<br />

Bohrspänen<br />

Abb. 13 Eingliederung Suprakonstruktion mit Metallkeramikbrücken beziehungsweise<br />

verblockten Kronen<br />

ein intakt präpariertes Periost platziert<br />

werden (Abb. 11 bis 14).<br />

Wird das <strong>Knochen</strong>lager bei der Implantation<br />

über das ursprüngliche<br />

Volumen stark aufgebaut, kann<br />

durch eine Periostschlitzung nicht<br />

immer eine vollständige Mobilisation<br />

zur kompletten Abdeckung<br />

des augmentierten Areals erfolgen.<br />

Damit ein spannungsfreier W<strong>und</strong>verschluss<br />

erreicht werden kann,<br />

empfiehlt sich daher durchaus die<br />

Präparation eines Bindegewebstransplantates,<br />

das im Oberkiefer<br />

auch gestielt sein kann. Somit wird<br />

neben der sicheren Augmentatabdeckung<br />

auch die Dimension<br />

des periimplantären Weichgewebes<br />

optimiert.<br />

Augmentation post<br />

implantationem<br />

Die Möglichkeiten, das Implantatlager<br />

nach Erreichen der Osseoin-<br />

Fortbildung<br />

Abb. 12 Zustand nach aplikalen Verschiebelappen bei der Freilegungsoperation mit<br />

fixierten Schleimhautverhältnissen lingual <strong>und</strong> vestibulär<br />

Abb. 14 Radiologische Kontrolle zur Überprüfung der Implantatposition <strong>und</strong><br />

Stabilität des <strong>Knochen</strong>transplantates<br />

Abb. 15 Massive Blutung auf Sondierung <strong>und</strong> Pus-Sekretion bei fortgeschrittener Periimplantitis<br />

tegration zu optimieren, sind auf<br />

der Hartgewebsseite mit einer geringeren<br />

Erfolgsprognose versehen,als<br />

dies zum Zeitpunkt der Implantation<br />

oder vor der Implantation<br />

erreicht werden kann.Aufgr<strong>und</strong> des<br />

meist dann schon vorliegenden<br />

transgingivalen Durchtrittsprofils<br />

des Implantates lässt sich eine komplette<br />

Deckung des <strong>Knochen</strong>ersatzmaterials<br />

nicht mehr gewährleisten.<br />

Besonders bei der Periimplantitis<br />

sollte deshalb auf ein physiologisches<br />

<strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />

oder autologen <strong>Knochen</strong> zurückgegriffen<br />

werden (Abb. 15 bis 19).


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12<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Nach Einheilung der Implantate<br />

kann jedoch das <strong>Weichgewebs</strong>lager<br />

durch verschiedene Maßnahmen<br />

optimiert werden, um zum einen<br />

die Langzeitstabilität zu sichern<br />

<strong>und</strong> zum anderen das ästhetische<br />

Ergebnis zu verbessern. Um Pumpeffekte<br />

mit dem Einsaugen von<br />

Bakterien in den periimplantären<br />

Sulcus zu vermeiden, sollte eine<br />

Fortbildung<br />

Abb. 16 Periimplantäre <strong>Knochen</strong>defekte bis zur Hälfte der Implantatlänge Abb. 17 Periimplantitisoperation mit Entfernung des Granulationsgewebes <strong>und</strong><br />

Durchführung der photodynamischen Therapie zur lokalen Keimreduktion<br />

Abb. 18 Defektaugmentation mit synthetischem, resorbierbarem <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial Abb. 19 Zustand nach Explantation Implantat 11 <strong>und</strong> erfolgreiche Periimplantitistherapie<br />

an Implantat 13, 14<br />

Abb. 20 Ausgedehnter Frontzahndefekt nach Verkehrsunfall Abb. 21 Dreidimensationale Rekonstruktion mit vestibulärer Schnittführung <strong>und</strong><br />

freiem Beckenkammtransplantat<br />

Zone keratinisierter Schleimhaut<br />

von mindestens 2 mm um das Implantat<br />

vorhanden sein. Dies kann<br />

am besten durch ein Vestibulumplastik<br />

erreicht werden (Abb. 20 bis<br />

28).Liegt bei einem dünnen Schleimhautprofil<br />

ein Durchschimmern<br />

des dunklen Titankörpers vor, kann<br />

dies durch ein freies Bindegewebstransplantates<br />

optimiert werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Möglichkeiten des Hart- <strong>und</strong><br />

<strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>s erlauben<br />

heute in allen Therapiestufen<br />

der implantatprothetischen Versorgung<br />

Maßnahmen zu ergreifen,<br />

um das Behandlungsergebnis auch<br />

bei eingeschränkter Ausgangssituation<br />

oder Komplikationen zu


Fortbildung<br />

Abb. 22 Traumabedingter Verlust der fixierten Schleimhaut bei Zustand nach<br />

Kieferkammrekonstruktion<br />

Abb. 24 Präparation des Mukosalappens zur Exzision des Bindegewebes im Bereich<br />

der Kieferkammrekonstruktion<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Abb. 23 Zustand nach Eröffnungsoperation <strong>und</strong> Eingliederung provisorischer Suprakonstruktion<br />

zur Vorbereitung der Vestibulumplastik<br />

Abb. 25 Offene Granulation der vestibulären W<strong>und</strong>fläche<br />

Abb. 26 Fixation der Mukosa auf dem Periost des augmentierten Areals Abb. 27 Abdeckung der W<strong>und</strong>fläche mit Jodoform-Gazestreifen nach Eingliederung der<br />

provosorischen Versorgung. Fixierung des Jodoformstreifens mittels Parodontalverband<br />

optimieren. Je nach Ausmaß des<br />

Hart- oder <strong>Weichgewebs</strong>defektes<br />

ist es möglich, durch einfache oder<br />

umfangreiche Techniken ein optimales<br />

Ergebnis zu erreichen.<br />

Dr. Jörg Neugebauer, Dr. Daniel<br />

Rothamel, Dr. Thea Lingohr,<br />

Dr. Dr. Martin Scheer, Univ.-Prof. Dr.<br />

Dr. Joachim E. Zöller ■<br />

Abb. 28<br />

Fixierte Schleimhaut<br />

bis in die<br />

Umschlagfalte<br />

bei definitiver<br />

prothetischer<br />

Versorgung von<br />

11 bis 23<br />

Fokus:<br />

13<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>


14<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

3. Experten Symposium des BDIZ EDI in Köln<br />

Fortbildung<br />

Desinfektionsmethoden bei der<br />

Periimplantitistherapie<br />

Abb. 1<br />

Periimplantitis in<br />

regio 24, 25<br />

Abb. 2<br />

Klinisches Bild<br />

nach Entfernung<br />

der Kronen<br />

Einleitung<br />

Definitionsgemäß ist die Periimplantitis<br />

eine periimplantäre Entzündungsreaktion<br />

an einem sich<br />

unter Funktion befindlichen Implantat<br />

mit progressivem Verlust<br />

an knöchernem Stützgewebe [1,7].<br />

Zur Prävention einer Periimplantitis<br />

ist die dauerhafte Aufrechterhaltung<br />

einer adäquaten Plaquekontrolle<br />

durch den Patienten <strong>und</strong><br />

die Durchführung eines geeigneten<br />

Recall-Systems notwendig. In der<br />

Literatur beschrieben findet man<br />

die Anwendung von nicht-steroidalen<br />

Antiphlogistika in Form von<br />

Gelen, Pasten <strong>und</strong> Spüllösungen.<br />

Der Nachweis des Therapieeffektes<br />

ist allerdings noch in kontrollierten<br />

klinischen Multizenterstudien<br />

zu erbringen [2, 3, 4, 6]. Ein bekanntes<br />

Agens zur Keimreduktion<br />

finden wir im Ozon, das seit über<br />

100 Jahren aufgr<strong>und</strong> der desinfizierenden<br />

Eigenschaft in der Medizin<br />

angewendet wird. Die bakterizide,<br />

viruzide <strong>und</strong> fungizide<br />

Eigenschaft beruht auf dem starken<br />

Oxidationseffekt des Singuletsauerstoffes<br />

[4, 5].<br />

Ziel der Periimplantitis-Behandlung<br />

soll die Dekontamination der<br />

Implantatoberfläche mit Vermeidung<br />

der Re-Besiedelung, ein Florashift<br />

<strong>und</strong> letztendlich die Vermei-<br />

dung des Implantatverlustes sein.<br />

In diesem Beitrag möchten wir einige<br />

Desinfektionsmittel <strong>und</strong> Behandlungsmethoden<br />

kurz anhand vorhandener<br />

Literatur betrachten.<br />

I. Desinfektionsmittel:<br />

1. Chlorhexidin 0,2%<br />

2. Wasserstoffperoxid 3-10%<br />

3. Zitronensäure<br />

II. Antibiotika:<br />

Amoxicillin, Metronidazol,<br />

Clindamycin, Doxycyclin<br />

III. Physikalische<br />

Desinfektionsmethoden:<br />

❑ Laser-Desinfektion<br />

❑ Ozon-Desinfektion<br />

ad I.:Die in der Literatur empfohlene<br />

Chlorhexidin-Anwendung sieht<br />

folgendermaßen aus:<br />

Klinische Anwendung:<br />

❑ 0,2%ige CHX-Lösung ein bis<br />

zwei Tage vor der Implantation<br />

<strong>und</strong> direkt vor dem Eingriff<br />

❑ 0,2%iges CHX-Spray für schwer<br />

erreichbare Regionen (Tonsillen)<br />

❑ Systemisches Antiphlogistikum<br />

während der Einheilphase<br />

Häusliche Anwendung:<br />

❑ 0,2%ige CHX-Lösung während<br />

der Einheilphase (zirka vier bis<br />

acht Wochen).<br />

1 2<br />

❑ 0,2%iges CHX-Spray für schwer<br />

erreichbare Regionen<br />

Resultat zu CHX 0,2%ig:<br />

❑ effektive Bakterienreduktion<br />

für zirka drei Monate [8, 10]<br />

❑ Verbesserung des<br />

attachments [9]<br />

❑ Verringerung der<br />

Taschentiefe [9]<br />

❑ In Kombination mit AB<br />

(van Winkelhoff) Bakterienreduktion<br />

für 6 Monate bei<br />

nicht-chirurgischer Periimplantitistherapie<br />

[10]<br />

Anwendung von H 2 O 2<br />

<strong>und</strong> Zitronensäure:<br />

❑ H2O2 3 bis 10%ig<br />

für 30 bis 60 Sek<strong>und</strong>en [11,12,14]<br />

❑ Zitronensäure 40%ig, pH 1<br />

für 30 bis 60 Sek<strong>und</strong>en [11,13]<br />

Ergebnisse:<br />

❑ Reduktion <strong>und</strong> Auflockerung<br />

des Biofilms ist mit beiden<br />

Mitteln möglich, jedoch ist eine<br />

mechanische Oberflächenreinigung<br />

<strong>und</strong> anschließende Spülung<br />

mit physiologischer Kochsalzlösung<br />

nötig.<br />

ad II.: Ergebnisse der<br />

Antibiotikatherapie:<br />

❑ Amoxicillin 500 mg + Clavulansäure<br />

in Kombination mit Metronidazol<br />

250 mg für 7 bis 10 Tage


zeigt eine signifikante Bakterienreduktion<br />

[9, 15]<br />

❑ Clindamycin oder Tetracyclin<br />

bei Penicillinallergie [16]<br />

Ad III.: Ergebnisse der Lasertherapie:<br />

❑ Reduktion der BOP besser als mit<br />

CHX auf 6 Monate limitiert [17]<br />

❑ starke Reduktion der<br />

Bakterienflora [18, 19]<br />

❑ Softlaser zeigen auch eine signifikante<br />

Bakterienreduktion [20].<br />

Ergebnisse der Ozontherapie*:<br />

❑ Reduktion der BOP <strong>und</strong> der klinischen<br />

Entzündungszeichen [2, 5]<br />

❑ Bakterizid, fugizid <strong>und</strong> viruzid<br />

bei Anwendung mittels Ozon-<br />

Konzentration von ~230 ppm/<br />

mm 2 für eine Minute [22, 23]<br />

Fortbildung<br />

3 4<br />

Zusammenfassend kann festgestellt<br />

werden, dass die Periimplantitis<br />

ähnlich zu therapieren ist wie<br />

Parodontalerkrankungen, jedoch<br />

ist eine aggressivere Vorgehensweise<br />

bei der Therapie, die Früherkennung<br />

<strong>und</strong> die perfekte M<strong>und</strong>hygiene<br />

des Patienten von größerer<br />

Bedeutung.<br />

Dr. V. E. Karapetian 1 , Dr. E. Lowden 2 ,<br />

Prof. Dr. Dr. J. E. Zöller 1 ■<br />

Literaturverzeichnis auf Anfrage<br />

von der Redaktion<br />

*gilt für das Ozonytron X-Gerät, Mymed<br />

GmbH, Töging am Inn, Germany<br />

1 Interdisziplinäre Klinik <strong>und</strong> Poliklinik<br />

für Orale Chirurgie <strong>und</strong> Implantologie<br />

<strong>und</strong> Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für M<strong>und</strong>-,<br />

Kiefer- <strong>und</strong> Plastische Gesichtschirurgie<br />

der Universität Köln<br />

2 Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Zahnerhaltung<br />

<strong>und</strong> Parodontologie der Universität Köln<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Abb. 3<br />

Flächensonde<br />

des Ozonytron<br />

X-Gerätes<br />

(Mymed, Töging<br />

am Inn, Germany)<br />

bei der Ozontherapie<br />

Abb. 4<br />

Zustand nach zweiwöchigerBehandlung<br />

<strong>und</strong> Entfernung<br />

des Granulationsgewebes<br />

Seit unserer Gründung vor mehr als 20 Jahren, haben<br />

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by<br />

®<br />

15


16<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Aus der Praxis für die Praxis<br />

Fortbildung<br />

Die antimikrobielle Photodynamische<br />

Therapie (aPDT)<br />

Einleitung<br />

Bei der Parodontitis <strong>und</strong> der Periimplantitis<br />

handelt es sich um biofilmbasierteInfektionskrankheiten.<br />

Hauptteil der systematischen<br />

parodontalen Therapie <strong>und</strong> der<br />

Periimplantatitis-Therapie ist die<br />

Entfernung des Biofilmes <strong>und</strong> damit<br />

die Entfernung parodontalpathogener<br />

Mikroorganismen (Biofilm-Management).<br />

Neben den<br />

konventionellen Methoden zur<br />

Entfernung des Biofilms mit<br />

Hand-, Schall- oder Ultraschallinstrumenten<br />

kommt ergänzenden<br />

Therapien, wie antibiotischen<br />

Substanzen, eine immer größere<br />

Bedeutung zu.<br />

Mit konventionellen Methoden<br />

der Oberflächeninstrumentierung,<br />

die durch Pulverstrahlgeräte <strong>und</strong><br />

Lasersysteme ergänzt werden, gelingt<br />

eine Reduktion parodontalpathogener<br />

Mikroorganismen von<br />

den Zahnoberflächen.Es kann nicht<br />

davon ausgegangen werden, dass<br />

eine vollständige Entfernung der<br />

krankmachenden Bakterien erfolgt.<br />

Darüber hinaus hat die konventionelle<br />

subgingivale Biofilmentfernung<br />

nur einen geringen Einfluss<br />

auf ins Weichgewebe infiltrierte<br />

Bakterien. Die adjunktive, systematische<br />

Gabe von antibiotischen<br />

Substanzen hat einen positiven Effekt<br />

auf durch Bakterien verursachte<br />

Parodontitis <strong>und</strong> Periimplantitis.<br />

Abb. 1 01-Bef<strong>und</strong> vom 5.9.2006<br />

Ein neuer Ansatz zur Elimination<br />

pathogener Mikroorganismen ist<br />

die antimikrobielle Photodynamische<br />

Therapie (aPDT). Die antimikrobielle<br />

Wirkung durch Bestrahlung<br />

von Zellen mit unterschiedlicher<br />

Wellenlänge wird durch die<br />

zusätzliche Verwendung von lichtaktivierbaren<br />

Wirkstoffen (Photosensibilisatoren)<br />

deutlich erhöht <strong>und</strong><br />

führt zu zytotoxischen Effekten.<br />

Die aPDT gegen parodontalpathogene<br />

Keime ist eine, die konventionelle<br />

Therapie ergänzende, vielversprechende<br />

<strong>und</strong> schonende Behandlungsstrategie.<br />

Fallbericht<br />

Der Fallbereicht zeigt einen heute<br />

71-jährigen Patienten,dessen Tochter<br />

Zahnärztin ist, ihre Praxis aber<br />

250 km vom Wohnsitz des Vaters<br />

entfernt betreibt.<br />

Herr S. stellte sich am 6.12.2005 gemeinsam<br />

mit seiner Tochter wegen<br />

Periimplantitis am Zahn 22<br />

(VMK-Einzelkrone über Implantat)<br />

in der Praxis vor. Das Hauptproblem<br />

war eine seit Monaten anhaltende<br />

Pusentleerung am Zahn 22,<br />

die der Patient mit CHX-Spülung<br />

seit Monaten selbst behandelte.<br />

Der röntgen-diagnostische <strong>Knochen</strong>abbau<br />

am Implantat betrug<br />

60 %. Um die akute Entzündung<br />

zu reduzieren <strong>und</strong> in eine chronische<br />

Phase zu überführen, wurde<br />

Abb. 2 PA-Bef<strong>und</strong> vom5.9.2006<br />

am 7.12.2005, 9.12.2005, 12.12.2005,<br />

15.12.2005 <strong>und</strong> 20.12.2005 eine<br />

Spülung mit CHX 1,0 % durchgeführt,<br />

der Patient spülte auch weiterhin<br />

Zuhause. Anfang Januar<br />

2006 trat erneut Pus aus. Am<br />

16.1.2006 wurde der Patient einem<br />

Implantologen vorgestellt. Dieser<br />

sah keine Möglichkeit einer chirurgischen<br />

Periimplantitistherapie.<br />

Die Tochter des Patienten führte<br />

die Explantation <strong>und</strong> die provisorische<br />

Versorgung mit einer Interimsprothese<br />

durch. Die definitive<br />

Versorgung zum Ersatz des Zahnes<br />

22 war eine Klebebrücke von 21<br />

nach 23 zum Ersatz von 22.<br />

Am 5.9.2006 kam der Patient mit<br />

Problemen am Implantat 12 in die<br />

Praxis. Seit Monaten führte er<br />

wieder eine CHX-Selbsttherapie<br />

durch. Wir machten eine eingehende<br />

Untersuchung ( Abb.1 <strong>und</strong> 2),<br />

forderten die Röntgenaufnahmen<br />

vom Vorbehandler an <strong>und</strong> erstellten<br />

einen Therapieplan. Der Patient<br />

wollte die notwendige generelle<br />

PAR-Behandlung bei seiner<br />

Tochter durchführen lassen, zu<br />

uns wollte er nur zur vierteljährlichen<br />

PZR <strong>und</strong> zur Behandlung<br />

der Periimplantitis am Implantat<br />

12 kommen.<br />

Vorgehen:<br />

1. PZR <strong>und</strong> Instruktion zur häuslichen<br />

M<strong>und</strong>hygiene sowie Motivation<br />

des Patienten


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Regeneration des parodontalen Attachments<br />

ist mehrfach wissenschaftlich belegt.


18<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Abb. 3<br />

Paro Diagnostik<br />

vom 15. 9.2006<br />

Abb. 4<br />

Paro Diagnostik<br />

vom 19.1.2006<br />

Abb. 5<br />

Applikation des<br />

HELBO Blue<br />

Photosensitizers<br />

Abb. 6<br />

Belichtung<br />

mit dem<br />

TheraLite Laser<br />

Abb. 7<br />

PA-Bef<strong>und</strong> vom<br />

19.1.2007<br />

2. Keimbestimmung 12 mit meridol<br />

Paro Diagnostik ( Abb. 3) <strong>und</strong> Initialtherapie<br />

am Implantat 12<br />

3. Erhaltungstherapie<br />

Bei der bestehenden Periimplantitis<br />

am Zahn 12, konnte auf ein offenes<br />

chirurgisches Vorgehen verzichtet<br />

werden. Der subgingivale Biofilm<br />

wurde mit Ultraschall <strong>und</strong> Clean-pro<br />

entfernt <strong>und</strong> anschließend eine aPDT<br />

durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen<br />

vor der aPDT (Abb. 3) einen relativen<br />

Anteil der pathogenen Keime an der<br />

Gesamtkeimanzahl von 47,58 %.<br />

Die gemessenen Leitkeime waren:<br />

Porphyromonas gingivalis (34,19%),<br />

Tannerella forsythensis (5,52 %),<br />

Treponema denticola (4,32 %) <strong>und</strong><br />

Fusobacterium nucleatum (3,55%).<br />

Am 19.9.2006 wurde im Rahmen<br />

der Nachbehandlung erneut eine<br />

Fortbildung<br />

aPDT durchgeführt – anschließend<br />

am 11.10.2006 <strong>und</strong> am 19.1.2007<br />

jeweils eine PZR. Am 19.1.2007<br />

wurde nochmals ein meridol Paro<br />

Diagnostik Test vom Implantat 12<br />

durchgeführt.<br />

Nach der aPDT ( Abb.4) waren noch<br />

2,32 % der Gesamtanzahl der Bakterien<br />

pathogen. Porphyromonas<br />

gingivalis (1,59 %), Tannerella forsythensis<br />

(0,19 %),Treponema denticola<br />

(0,12%) <strong>und</strong> Fusobacterium<br />

nucleatum (0,42 %).<br />

Bei der am 19.3.2007 erneut<br />

durchgeführten PZR gab es keinen<br />

Anhalt mehr auf einen entzündlichen<br />

Prozess am Zahn 12. Auch die<br />

parodontalen Parameter an den<br />

anderen Zähnen zeigten, obwohl<br />

die systematische PAR-Behandlung<br />

noch nicht durchgeführt<br />

worden ist, durch die aPDT deutlich<br />

bessere Werte.<br />

Den letzten PZR-Termin in Juni 2007<br />

hat der Patient abgesagt – er geht<br />

wieder zu seiner Tochter zur Weiterbehandlung.<br />

Fazit<br />

Mit der antimikrobiellen Photodynamischen<br />

Therapie kann die konventionelle<br />

Parodontitis – oder<br />

auch wie im beschriebenen klinischen<br />

Fall die Periimplantitistherapie<br />

– zielgerichtet ergänzt werden<br />

( Abb. 7). Durch die aPDT ist eine effiziente<br />

<strong>und</strong> erfolgreiche Periimplantitistherapie<br />

möglich geworden,<br />

die bisher eher mühsam <strong>und</strong><br />

wenig erfolgreich war (vgl. Implantat<br />

22). Neben dem dokumentierten<br />

klinischen Erfolg ist es für<br />

die Praxis sehr angenehm ohne<br />

antibiotisch wirksame Substanzen<br />

auszukommen. Klinische Langzeitstudien<br />

müssen solche wie hier<br />

gezeigte Einzelerfolge bestätigen.<br />

In Zukunft kann die Verwendung<br />

von aPDT nicht nur die Parodontitis-<br />

<strong>und</strong> Periimplantitistherapie<br />

sinnvoll ergänzen,sondern auch in<br />

der Endodontie eventuell auch in<br />

der Kariologie eine Rolle spielen.<br />

Dr. Klaus Dieter Bastendorf<br />

Eislingen ■


Fortbildung<br />

extra<br />

Dr. Steffen Kistler, Dr. Georg Bayer, Dr. Frank Kistler<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Behandlung von Alveolarkammdefekten<br />

mit gesteuerter <strong>Knochen</strong>regeneration<br />

Die Tutodent Membran als Barrieremembran zur Augmentation<br />

horizontaler Alveolarkammdefekte<br />

Bei fehlendem <strong>Knochen</strong>angebot in der Implantologie stellt die<br />

Defektregeneration durch Verwendung von <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien<br />

<strong>und</strong> Barrieremembranen heutzutage die Standardtherapie<br />

dar. Gerade bei Frontzahnrestaurationen mit hohem<br />

ästhetischem Anspruch muss das bukkale <strong>Knochen</strong>ange-<br />

Dr. Georg Bayer, Dr. Frank Kistler, Dr. Steffen Kistler<br />

Kontaktadresse:<br />

Gemeinschaftspraxis<br />

Dr. Georg Bayer<br />

Dr. Steffen Kistler<br />

Dr. Frank Kistler<br />

Dr. Alexandra Elbertzhagen<br />

Von Kühlmann Straße 1<br />

86899 Landsberg am Lech<br />

bot über dem Implantat ausreichend sein beziehungsweise<br />

durch geeignete Methoden aufgebaut werden, um die Weichgewebesituation<br />

über einen langen Zeitraum hinweg zu stabilisieren<br />

[1]<br />

Fokus:<br />

19<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>


20<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Entwicklung einer resorbierbaren Membran<br />

Anfang der Achtziger Jahre wurden erstmals nicht-resorbierbare<br />

Membranen als Barriere gegen das schnell wachsende Weichgewebe<br />

<strong>und</strong> das lange Saumepithel für die Behandlung parodontologischer<br />

Defekte zur gesteuerten Geweberegeneration<br />

(GTR, Guided Tissue Regeneration) eingesetzt [2,3]. Eine Übertragung<br />

dieser Anwendungstechnik in die Implantologie erfolgte<br />

einige Jahre später als gesteuerte <strong>Knochen</strong>regeneration<br />

(GBR, Guided Bone Regeneration) [4,5].<br />

Für einen Behandlungserfolg dieser gesteuerten <strong>Knochen</strong>regeneration<br />

mit Membranen spielen vor allem Charakteristika<br />

wie Biokompatibilität <strong>und</strong> Gewebeintegration, Barrierefunktion<br />

sowie Formstabilität <strong>und</strong> Handlingeigenschaften eine wesentliche<br />

Rolle.<br />

Die Verwendung von nicht-resorbierbaren Membranen zeichnete<br />

sich in der täglichen Praxis oftmals durch erschwertes<br />

Handling (steifes Material, zweite OP zur Entnahme nötig) <strong>und</strong><br />

häufig auftretende Membranexpositionen in der Heilungsphase<br />

aus, was in den meisten Fällen eine vorzeitige Membranentfernung<br />

nötig macht <strong>und</strong> oftmals in einem schlechteren<br />

Augmantationsergebnis endet [6,7].<br />

Durch die Entwicklung von resorbierbaren Membranen konnten<br />

diese Probleme mittlerweile entscheidend aufgehoben werden.<br />

Vor allem natürliche Kollagenmembranen scheinen hier den<br />

geeigneten Materialtyp darzustellen [8,9].<br />

In Kombination mit <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial weisen Kollagenmembranen<br />

zudem verbesserte W<strong>und</strong>heilungseigenschaften<br />

<strong>und</strong> durch die leichtere Adaptierbarkeit im rehydratisierten<br />

Zustand ein deutlich verbessertes Handling im Vergleich zu<br />

nicht-resorbierbaren Membranen auf.<br />

Eine dieser Kollagenmembranen ist die Tutodent Membran,hergestellt<br />

aus bovinem Perikard durch den Tutoplast Prozess (Hersteller:Tutogen<br />

Medical GmbH; Vertrieb in D: Zimmer Dental GmbH)<br />

(Abb. 1). Entsprechend den Herstellerangaben weist die Membran<br />

eine native 3-dimensionale Kollagenfaserstruktur auf. Hieraus<br />

resultiert eine große multidirektionale Reißfestigkeit bei gleichzeitig<br />

sehr guter Adaptierbarkeit an die Defektoberfläche.<br />

In einer in-vitro-Studie als Indiz für die Biokompatibilität konnte<br />

gezeigt werden,dass die native Tutodent Membran eine mit anderen<br />

nicht chemisch quervernetzten Kollagenmembranen vergleichbare<br />

Anhaftung <strong>und</strong> Proliferation humaner Fibroblasten aus<br />

dem Parodontalligament sowie SaOs2-Osteoblasten aufweist [10].<br />

Fokus:<br />

Das in-vivo -Verhalten der Tutodent Membran wurde an einem<br />

Rattenmodell histologisch <strong>und</strong> histomorphometrisch<br />

untersucht [11]. Sie weist ein kompaktes interkonnektierendes<br />

Porensystem auf.Nach zirka zwei Wochen<br />

waren bereits zirka 50 Prozent der Membran vas-<br />

Fortbildung<br />

extra<br />

Abb. 1 Rehydratisierte Tutodent Membran<br />

kularisiert,nach 16 Wochen war die Membran nahezu vollständig<br />

organisiert <strong>und</strong> durch neugebildetes Bindewebe ersetzt. Die Autoren<br />

geben die Resorptionszeit mit 8 bis 16 Wochen an.<br />

Der erfolgreiche Einsatz dieser Membran als Barrieremembran<br />

zur gesteuerten <strong>Knochen</strong>regeneration konnte bereits in Kombination<br />

mit verschiedenen bovinen <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien<br />

gezeigt werden [12]. In dieser Studie wurden acht Patienten mit<br />

insgesamt 19 <strong>Knochen</strong>defekten behandelt. Die Implantate<br />

wurden in Abhängigkeit der Defektsituation entweder simultan<br />

(2 Patienten, 7 Implantate) oder in zweizeitigem Vorgehen<br />

(6 Patienten, 12 Imlantate) zur Augmentation inseriert. Die<br />

mittlere Kieferkammverbreiterungen sechs Monate nach Augmentation<br />

betrug 3 mm.<br />

In einer weiteren Studie wurden 80 Patienten mit einer Kombination<br />

aus Tutodent Membran <strong>und</strong> humaner Spongiosa (Tutoplast<br />

Spongiosa) zur Verbesserung defizitärer <strong>Knochen</strong>angebote<br />

für geplante Implantationen behandelt [13]. Die Überlebensrate<br />

der insgesamt 310 inserierten Implantate (72 simultan,<br />

238 zweizeitig) betrug 93,4 Prozent (simultan) beziehungsweise<br />

95,7 Prozent (zweizeitig).<br />

Im Gegensatz zu nicht-resorbierbaren Membranen, bei denen<br />

die reine Barrierefunktion im Vordergr<strong>und</strong> stand, können heute<br />

natürliche Kollagenmembranen wie die Tutodent Membran<br />

effizient das <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong> unterstützen. In unserer<br />

Praxis wird diese Membran auch zur Bindegewebsvermehrung,<br />

zum Beispiel im Frontzahngebiet, verwendet, was in<br />

vielen Fällen dem Patienten einen schmerzhaften Zweiteingriff<br />

zur Entnahme erspart [14 ]. Hierbei machen wir uns den Umstand<br />

zu Nutze, dass nahezu das komplette Membranvolumen<br />

in Bindegewebe umgebaut wird.<br />

Resorbierbare Kollagen-Membranen werden üblicherweise in<br />

Kombination mit synthetischem <strong>und</strong> xenogenem <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial,<br />

autogenem <strong>und</strong> allogenem <strong>Knochen</strong> oder als<br />

Gemisch dieser Materialien angewendet.


Fortbildung<br />

extra<br />

Die Membran fungiert als Barriere gegen das Einwachsen von<br />

Weichgewebe in den Defekt <strong>und</strong> schützt partikuläres Material<br />

vor Verlust beziehungsweise Dislokation während der Heilungs<strong>und</strong><br />

Integrationsphase [15].<br />

Anhand des folgenden Fallberichts soll gezeigt werden, wie eine<br />

ästhetische Restauration der Oberkieferfront bei defizitärem<br />

<strong>Knochen</strong>angebot durch simultane Implantation/Augmentation<br />

mit einer kollagenen Membran (Tutodent Membran) <strong>und</strong> geeignetem<br />

<strong>Knochen</strong>aufbaumaterial (humaner <strong>Knochen</strong>: Tutoplast<br />

Spongiosa. Hersteller: Tutogen Medical GmbH; Vertrieb in D:<br />

Zimmer Dental GmbH) erfolgen kann.<br />

Falldarstellung <strong>und</strong> OP-Planung<br />

Die Patientin (20 Jahre) stellte sich bei uns zur implantatprothetischen<br />

Behandlung der Regionen 12 <strong>und</strong> 22 (congenitale<br />

Nichtanlage) vor. Bereits die präoperativen Bef<strong>und</strong>aufnahmen<br />

zeigen den beidseitigen horizontalen <strong>Knochen</strong>defekt bei 12 <strong>und</strong><br />

22 (Abb. 2 <strong>und</strong> 3). Dennoch lies das <strong>Knochen</strong>angebot in der Vorplanung<br />

eine Implantation mit simultaner Augmentation zum<br />

Ausgleich des horizontalen <strong>Knochen</strong>defizits sinnvoll <strong>und</strong> möglich<br />

erscheinen.Vorgesehen war eine Restauration des Hartgewebedefizits<br />

durch gesteuerte <strong>Knochen</strong>regeneration mit geschlossener<br />

Einheilung der Implantate. Als Barrieremembran wird in<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Abb. 2 <strong>und</strong> 3 Ausgangsbef<strong>und</strong> prä-OP: Horizontales <strong>Knochen</strong>defizit der Regionen 12 <strong>und</strong> 22 bedarf zusätzlicher Augmentation.<br />

Abb. 4 Darstellung des <strong>Knochen</strong>defektes in regio 22 Abb. 5 Zustand nach Implantatinsertion: Okklusalansicht zeigt<br />

horizontalen <strong>Knochen</strong>defekt.<br />

unserer Praxis hierzu bereits seit mehreren Jahren standardmäßig<br />

die Tutodent Membran verwendet, die alle Anforderungen<br />

einer resorbierbaren Membran erfüllt <strong>und</strong> als zusätzliches Benefit<br />

bei optimaler Anschmiegsamkeit an Defektoberflächen eine außergewöhnliche<br />

Reissfestigkeit aufweist. Der <strong>Knochen</strong>aufbau<br />

sollte mit humanem <strong>Knochen</strong> erfolgen (Tutoplast Spongiosa),<br />

der nun seit einigen Jahren für den Praktiker auch in Deutschland<br />

als Arzneimittel zugelassen ist. Als osteokonduktives <strong>Knochen</strong>aufbaumaterial<br />

fungiert allogener <strong>Knochen</strong> als Leitschiene<br />

<strong>und</strong> wird nachweislich bereits in wenigen Wochen <strong>und</strong> Monaten<br />

zu vitalem, körpereigenem <strong>Knochen</strong> umgebaut [16, 17, 18]. Wir<br />

verwenden in unserer Praxis Tutoplast Spongiosa Partikel als<br />

<strong>Knochen</strong>aufbaumaterial unter anderem für Socket Preservation<br />

[17], horizontale Augmentationen [13] <strong>und</strong> Sinuslift [18].<br />

Chirurgisches Vorgehen<br />

Nach palatinal versetzter Inzision mit vertikalen Entlastungsschnitten<br />

wurde der Alveolarknochendefekt in regio 22 durch<br />

Präparation eines Mukoperiostlappens dargestellt (Abb. 4). Die<br />

Insertion des Implantats (Dentsply-Friadent Xive, Durchmesser<br />

3,8 <strong>und</strong> Länge 13 mm) in den vorhanden Restknochen<br />

erfolgte nach prothetischen Gesichtspunkten.<br />

In der Okklusalansicht (Abb. 5) wird das bukkale<br />

<strong>Knochen</strong>defizit über dem Implantat sichtbar.<br />

Fokus:<br />

21<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>


22<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> Weich<br />

manag<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Die Tutodent Membran wurde im trockenen Zustand an die<br />

Defektgröße angepasst <strong>und</strong> palatinal mit zwei Ti-Pins fixiert.<br />

Abbildung 6 zeigt wie stabil die trocken aufgebrachte Tutodent<br />

Membran an Ort <strong>und</strong> Stelle verbleibt.<br />

Die Augmentation des Defektes erfolgte mit Tutoplast Spongiosa<br />

Partikeln, die zuvor gemäß Herstellerangaben für zirka eine Minute<br />

in steriler physiologischer Kochsalzlösung rehydratisiert<br />

wurden (Abb. 7 <strong>und</strong> 8).<br />

Die Membran wurde über das Augmentat gelegt <strong>und</strong> apikal<br />

mit zwei weiteren Ti-Pins fixiert, um eine mögliche Dislokation<br />

der Spongiosa-Partikel zu verhindern (Abb. 9).<br />

Fokus:<br />

Die Implantation/Augmentation der regio 12 erfolgte nach<br />

dem gleichen Protokoll (Abb. 10-14). Es sollte darauf geachtet<br />

werden, dass die Membran vor dem W<strong>und</strong>verschluss<br />

ausreichend rehydratisiert ist, da sie sich so<br />

Fortbildung<br />

extra<br />

Abb. 6 Palatinal fixierte Tutodent Membran Abb. 7 Reyhratisierung der Tutoplast Spongiosa Partikel mit<br />

physiologischer Kochsalzlösung<br />

Abb. 8 Augmentation des <strong>Knochen</strong>defektes mit humaner Spongiosa Abb. 9 Abdeckung des Defektes mit der Tutodent Membran <strong>und</strong><br />

apikale Fixierung mit zwei weiteren Ti-Pins<br />

besser an den Defekträndern anschmiegt <strong>und</strong> somit besser ein<br />

Verrutschen der Partikel verhindert. Falls die vorhandene Defektblutung<br />

hierzu nicht ausreicht, wird entweder physiologische<br />

Kochsalzlösung oder Patientenblut zugegeben (Abb. 15).<br />

Zur Gewährleistung eines spannungsfreien W<strong>und</strong>verschlusses<br />

wurde eine Periostschlitzung durchgeführt <strong>und</strong> die W<strong>und</strong>e verschlossen<br />

(Ethicon Vicryl 6.0) (Abb. 16 <strong>und</strong> 17).<br />

Weiteres Vorgehen<br />

Die Patientin wurde nach der Operation wieder mit einem festen,<br />

adhäsiv befestigten Provisorium versorgt.<br />

Die Nahtentfernung erfolgte zehn Tage post-OP. Die Wiedereröffnung<br />

der Implantate erfolgte vier Monate später (Abb. 18).<br />

Nach Beendigung der prothetischen Phase zirka ein Jahr post-<br />

OP zeigte sich ein ausgewogenes harmonisches Gingivaprofil,


Fortbildung<br />

extra<br />

Abb. 10 Abb. 11<br />

Abb. 12 Abb. 13<br />

Abb. 14 Abb. 15<br />

Abb. 10-14 Darstellung, Implantation <strong>und</strong> Augmentation des<br />

horizontalen <strong>Knochen</strong>defektes in regio 12<br />

Abb. 16 Abb. 17<br />

Abb. 16 <strong>und</strong> 17 Spannungsfreier W<strong>und</strong>verschluss<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Abb. 15 Rehydratisierung der fixierten Tutodent Membran mit<br />

Defektblut<br />

Fokus:<br />

23<br />

<strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong>ement


24<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Abb. 18<br />

Abb. 20<br />

sodass dieser Fall sowohl medizinisch als auch ästhetisch als Erfolg<br />

bezeichnet werden kann (Abb. 19 <strong>und</strong> 20).<br />

Zusammenfassung<br />

Durch korrekte Planung, richtiges chirurgisches Vorgehen <strong>und</strong><br />

Verwendung geeigneter Materialien kann die Behandlung von<br />

Alveolarkammdefekten mit gesteuerter <strong>Knochen</strong>regeneration<br />

Literatur<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

[1] Elian N, Ehrlich B, Jalbout ZN, Classi AJ, Cho S-C, Kamer AR, Froum S,Tarnow DP:<br />

Advanced Conceps in Implant Dentistry: Creating the “Aesthetic Site Fo<strong>und</strong>ation”.<br />

Dent Clin N Am 2007; 51: 547-563.<br />

[2] Nyman S, Lindhe J, Karring T, Rylander H: New attachment following surgical<br />

treatment of human periodontal disease. J Clin Periodontol 1982; 9: 290-296.<br />

[3] Gottlow J, Nyman S, Lindhe J, Karring T,Wennström J: New attachment formation<br />

in the human periodontium by guided tissue regeneration. Case<br />

reports. J Clin Periodontol 1986; 13: 604-616.<br />

[4] Dahlin C, Linde A, Gottlow J, Nyman S: Healing of Bone defects by guided<br />

tissue regeneration. Plast Reconstr Surg 1988; 81: 672-676.<br />

[5] Nyman S, Gottlow J, Karring T, Lindhe J: The regenerative potential of the<br />

periodontal ligament: An experimental study in the monkey. Journal of Clinical<br />

Periodontology 1982; 9: 257 - 265.<br />

[6] Simion M, Baldoni M, Rossi P, et al.: A Comparative Study on the Effectiveness<br />

of e-PTFE Membranes with and without early exposure during the<br />

healing period. Int J Periodontics Restorative Dent 1994; 14: 166-180.<br />

[7] Tempro PJ, Nalbandian J: Colonization of retrieved polytetrafluoroethylene<br />

membranes: morphological and microbiological observations. J Periodontol<br />

1993; 64: 162-168.<br />

[8] Zitzmann NU, Naef R, Schärer P: Resorbable versus nonresorbable membranes<br />

in combination with Bio-Oss® for guided bone regeneration. Int<br />

J Oral & Maxillofac Implants 1997; 12: 844-852.<br />

[9] Hürzeler MB, Kohal RJ, Naghshbandi J, Mota LF, Conradt J, Hutmacher<br />

D, Caffesse RG: Evaluation of a new bioresorbable barrier<br />

to facilitate guided bone regeneration aro<strong>und</strong> exposed implant<br />

threads. Int J Oral & Maxillofac Surg 1998; 27: 315-320.<br />

Fortbildung<br />

extra<br />

Abb. 19<br />

Abb. 18<br />

Zustand vier Monate post-OP<br />

Abb. 19 <strong>und</strong> 20<br />

Ausgewogenes <strong>und</strong> harmonisches<br />

Gingivaprofil nach Beendigung<br />

der prothetischen Phase zirka<br />

ein Jahr post-OP<br />

vorhersagbarer zu einem sowohl medizinischen als auch ästhetischen<br />

Erfolg führen.<br />

Durch den Einsatz natürlicher Kollagenmembranen kann nicht<br />

nur die chirurgische Vorgehensweise vereinfacht werden, ergänzend<br />

können auch positive Effekte auf W<strong>und</strong>heilung <strong>und</strong><br />

Weichgewebesituatiuon erhalten werden. ■<br />

[10] Rothamel D, Schwarz F, Sculean A, Herten M, Scherbaum W, Becker J: Biocompatibility<br />

of various collagen membranes in cultures of human PDL fibroblasts<br />

and human osteoblast-like cells. Clin Oral Implants Res 2004; 15: 443-449.<br />

[11] Rothamel D, Schwarz F, Sager M, Herten M, Sculean A, Becker J: Biodegradation<br />

of differently cross-linked collagen membranes: an experimental study<br />

in the rat. Clin Oral Implants Res 2005; 16: 369-378.<br />

[12] Steigmann M, Pericardium membrane and xenograft particulate grafting materials<br />

for horizontal alveolar ridge defects. Implant Dentistry 2006; 15: 186-191.<br />

[13] Simsek B, Simsek S, Evaluation of success rates of immediate and delayed<br />

implants after tooth extraction. Chinese Medical Journal 2003; 116: 1216-1219.<br />

[14] Kistler S, Bayer G, Kistler F: Erfahrungen mit der biologischen Tutodent® Membran<br />

in der implantologischen Praxis. Implantologie Journal 2004; 5: 47-48.<br />

[15] Bartee BK, Nemcovsky CE, Serfaty V: Alveolar ridge preservation following extraction<br />

of maxillary anterior teeth. Report on 23 consecutive cases. J Periodontol<br />

1996; 67: 390–395.<br />

[16] Tudor C, Srour S, Thorwarth M,Wehrhan F, Stockmann P, Neukam FW,<br />

Nkenke E, Schlegel KA, Felzseghy E: Bone regeneration on osseous defects -<br />

application of particulated human and bovine materials. Oral Surg Oral Med<br />

Oral Pathol Oral Radiol Endod 2008; 105: 430-436.<br />

[17] Minichetti JC, D'Amore JC, Hong AY, Cleveland DB: Human histologic<br />

analysis of mineralized bone allograft (Puros®) placement before implant<br />

surgery. J Oral Implantol 2004; 30: 74-82.<br />

[18] Froum SJ,Wallace SS, Elian N, Cho SC,Tarnow DP: Comparison of mineralized<br />

cancellous bone allograft (Puros) and anorganic bovine bone matrix<br />

(Bio-Oss) for sinus augmentation: histomorphometry at 26 to 32 weeks<br />

after grafting. Int J Periodontics Restorative Dent 2006; 26: 543-551.


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26<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

Osteology 2008<br />

Sehr gespannt fuhren über 600 Teilnehmer des 2. nationalen<br />

Osteology ins offenbar aus diesem Anlass<br />

besonders sonnig herausgeputze Baden-Baden, denn<br />

bereits im Vorfeld hatte sich herumgesprochen, dass<br />

eine wirklich neuartige Technik in der <strong>Knochen</strong>regeneration<br />

präsentiert würde. Der von der Stiftung<br />

Osteology getragene <strong>und</strong> von Geistlich Biomaterialien<br />

ausgerichtete Kongress wurde wieder zu einem<br />

Highlight in der <strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> Gewebsregeneration.<br />

Innovationen & Events<br />

Highlight in der <strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> Gewebsregeneration<br />

Zunächst hieß es aber im Sinne des<br />

Wortes „Schwein gehabt !“ für die<br />

Teilnehmer der meisten Freitagnachmittags-Workshops:<br />

Prof. Dr.<br />

Dr. Terheyden demonstrierte nachvollziehbar<br />

den State of the Art bei<br />

der Blockentnahme <strong>und</strong> die anschließende<br />

Fixation bis hin zum<br />

<strong>Weichgewebs</strong>design. Dr. Karl-Ludwig<br />

Ackermann zeigte den Teilnehmern<br />

am Schweinekiefer schonendste<br />

Extraktionstechniken mit dem<br />

Periotom, verschiedene <strong>Weichgewebs</strong>techniken<br />

<strong>und</strong> die Entnahme<br />

<strong>und</strong> Fixation von <strong>Knochen</strong>blöcken.<br />

Auch Dr. Markus Schlee präsentierte<br />

in seinem Kurs schonende Extraktionsverfahren<br />

<strong>und</strong> erfolgreiche Techniken<br />

der Socket- <strong>und</strong> Ridge- Preservation<br />

mittels Geistlich Bio-Oss <strong>und</strong><br />

Geistlich Bio-Gide. Die Teilnehmer<br />

des Workshops von Dr. Gerhard Iglhaut<br />

wiederum durften zwischen<br />

Mucoperiost- <strong>und</strong> Spaltlappen differenzieren,Bindegewebstransplantate<br />

vornehmen <strong>und</strong> verschiedene<br />

Freilegungstechniken probieren.<br />

Podiumsdiskussion: Vortragsreihe Stammzellen<br />

v.l. Prof. Dr. Becker, Prof. Dr. Dr. Terheyden,<br />

Prof. Dr. Dr. Neukam, Prof. Dr. Dr. Schmelzeisen<br />

Leuchtende Gesichter,angeregteste<br />

Unterhaltungen <strong>und</strong> Schilderungen<br />

der Erlebnisse in den Pausen<br />

<strong>und</strong> bis in die Abendst<strong>und</strong>en zeigten<br />

erneut den Wert dieser „Handson”-Workshops.<br />

Für die Teilnehmer<br />

wird der Schritt zum Patienten<br />

weitaus kontrollierter <strong>und</strong> spürbar<br />

zuversichtlicher.<br />

Als Kontrastprogramm zu den<br />

„Hands-on“-Kursen zeigte Dr. Sven-<br />

Marcus Beschnidt gewissermaßen<br />

„Hands-off“, einen sehr spannenden,<br />

theoretischen Workshop zur<br />

Vermeidung von Komplikationen<br />

<strong>und</strong> Misserfolgen. Ein mutiger <strong>und</strong><br />

gelungener Vortrag – man lernt<br />

gut aus Fehlern, <strong>und</strong> aus Fehlern<br />

anderer umso lieber.<br />

Was die Natur vorgibt<br />

Highlight der Nachmittagsworkshops<br />

war unumstritten die Stammzellen-Live-OP<br />

von Prof.Dr.Dr.Rainer<br />

Schmelzeisen, der damit erstmalig<br />

im Rahmen eines Workshops ein<br />

klinisch erprobtes Konzept zur<br />

Augmentation mit körpereigenen<br />

Stammzellen durchführte (siehe<br />

S.34).<br />

Zum Kongreßbeginn am 26. Mai<br />

<strong>und</strong> dem Vortrag von Prof. Dr. Niklaus<br />

Lang,Prof.em. der Universität<br />

Bern <strong>und</strong> noch tätig am Prince Philip<br />

Hospital, Hongkong, hört ein wohlgefüllter<br />

Vortragssaal konzentriert<br />

„Hands-on”-Übungen am Schweinekiefer<br />

die Ausführungen zur „Biologie der<br />

W<strong>und</strong>heilung“. Eine klare Ablehnung<br />

erteilt er Sofortimplantationen<br />

im Frontzahnbereich,da die labiale<br />

Lamelle aufgr<strong>und</strong> des hohen<br />

Anteils an Bündelknochen auch bei<br />

sofortigem Einbringen eines Implantats<br />

signifikant in Höhe <strong>und</strong><br />

Breite abgebaut werde.<br />

Dr. Dietmar Weng präsentiert seine<br />

Erfahrungen bei der Versorgung<br />

der Extraktionsalveole originell <strong>und</strong><br />

anschaulich:„Ex + wait“ oder „Ex +<br />

wait a little“ erfordere zwei W<strong>und</strong>er<br />

zur selben Zeit,nämlich die Implantation<br />

im prothetisch korrekten<br />

Bereich <strong>und</strong> die Augmentation.<br />

„Ex + fill“ wiederum schützt nicht<br />

vor Verlust des Bündelknochens,<br />

aber das Einbringen eines langsamresorbierbaren<strong>Knochen</strong>aufbaumaterials<br />

wie Geistlich Bio-Oss erhalte<br />

den alveolaren Kamm <strong>und</strong> eine<br />

hinreichende bukkale Breite.<br />

Dr. Beat Wallkamms Vortrag zur<br />

Socket Preservation verdeutlicht,<br />

wie sehr die Überlebensrate von<br />

<strong>Knochen</strong>transplantaten abhängig<br />

ist von der zugr<strong>und</strong>e liegenden Blutversorgung.<br />

Das epitheliale Gewebe<br />

muss nach Extraktion zwingend<br />

entfernt werden, da die ungehinderte<br />

Hämostase im Empfängerbett<br />

wesentliche Vorausssetzung<br />

für das Anwachsen des Transplantats<br />

ist. Die demonstrierte Technik<br />

ist feinster Natur, entsprechend


Intensiv-„Hands-on”-Workshops an Tierpräparaten<br />

sehr anspruchsvoll <strong>und</strong> bei Risikopatienten<br />

wie Rauchern nicht zu<br />

empfehlen.<br />

Dr. Karl-Ludwig Ackermann als Nestor<br />

der Alveolen- <strong>und</strong> Kieferkammerhaltung<br />

verwendet Geistlich<br />

Bio-Oss Collagen nach Extraktion<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich, sofern keine Sofortversorgung<br />

indiziert ist. Er verzichtet<br />

auf eine Abdeckung von Material<br />

<strong>und</strong> Alveole <strong>und</strong> adaptiert die W<strong>und</strong>ränder<br />

nur gegebenenfalls mit Situationsnähten.<br />

Mit eindrucksvollen<br />

histologischen Bildern dokumentiert<br />

er die gute <strong>Knochen</strong>integration.<br />

Interdisziplinär tritt der Parodontologie-Spezialist<br />

Dr. Markus Schlee<br />

für den Kieferkamm erhaltende<br />

Maßnahmen auch vor konventionellen<br />

prothetischen Versorgungen<br />

ein. Er verschließt die Alveole<br />

mit Geistlich Bio-Oss Collagen <strong>und</strong><br />

einem freien Bindegewebstransplantat<br />

<strong>und</strong> nutzt die temporären<br />

Restaurationen zur Ausformung<br />

des Weichgewebes. Nach noch unveröffentlichten<br />

klinischen Daten<br />

erreicht er damit eine Verbesserung<br />

der ästhetischen Indices nach<br />

Jemt <strong>und</strong> Fürhauser. Schlee stützt<br />

dabei die „Pseudopapillen“ bis kurz<br />

vor der Ausführung mit einer Tiefziehschiene,ein<br />

originelles Verfahren<br />

mit offenbar guten stabilen Ergebnissen.<br />

Die Münchener Arbeitsgruppe um<br />

Dr. Otto Zuhr erhält die Kieferkammkontour<br />

durch Einbringen<br />

von Geistlich Bio-Oss <strong>und</strong> einem<br />

Primärverschluß mittels eines Bindegewebstransplantats<br />

vom Gaumen.<br />

Eine inzwischen klare Erkenntnis<br />

ist ein deutlich erhöhter<br />

Innovationen & Events<br />

knöcherner Volumenverlust, wenn<br />

im Rahmen einer Extraktion <strong>und</strong><br />

Kieferkammerhaltung Lappen gebildet<br />

werden. Nach heutigem<br />

Wissensstand sollte auf Aufklappungen<br />

bei Extraktionen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

verzichtet werden.<br />

Ernüchterung bei<br />

Wachstumsfaktoren<br />

In den USA umfasst der Markt der<br />

Wachstumsfaktoren laut aktueller<br />

Zahlen bereits ein Volumen von<br />

750 Mio. US- Dollar, die Ergebnisse<br />

bleiben aber weit hinter den euphorischen<br />

Vorstellungen zurück.<br />

Bei hohen Dosen bleibt die tumorinduktive<br />

Wirkung kritisch, <strong>und</strong><br />

nach wie vor sind die Behandlungskosten<br />

mit zwischen 4ooo,bis<br />

6000,- US Dollar pro Eingriff<br />

kaum für die Breitenversorgung<br />

geeignet.<br />

Prof. Dr. Jürgen Becker berichtet<br />

über Studienergebnisse zu rhGDF-5,<br />

einem zur Familie der <strong>Knochen</strong>wachstumsfaktoren<br />

gehörenden<br />

rekombinant humangenetischen<br />

Protein. In Verbindung mit Geistlich<br />

Bio-Oss scheint rhGDF-5 bei<br />

Blockaugmentationen nach acht<br />

Wochen in einer H<strong>und</strong>estudie positive<br />

Effekte gegenüber der Kontrolle<br />

mit alleinig Geistlich Bio-Oss zu<br />

besitzen.<br />

Bereits seit mehreren Jahren untersucht<br />

Prof. Dr. Dr. Henrik Terheyden<br />

den Wachstumsfaktor rhBMP-<br />

7 in der Oral-<strong>und</strong> Kieferchirurgie.<br />

Im Sinuslift kann bei einer Kombination<br />

aus Geistlich Bio-Oss mit<br />

diesem Faktor eine vorhersagbar<br />

BDIZ EDI konkret Supplement<br />

beschleunigte <strong>Knochen</strong>bildung innerhalb<br />

von sechs Wochen beobachtet<br />

werden. Auch Terheyden betont<br />

die maßgebliche Anbindung<br />

an die Gefäßversorgung <strong>und</strong> stellt<br />

mögliche positive Ergebnisse einer<br />

Kombination von rhBMP-7 <strong>und</strong> vasoendothelialemWachstumsfaktor<br />

VEGF in den Raum.<br />

Deutlich zeigte die Diskussion den<br />

auf diesem Gebiet noch vordringlichen<br />

Forschungsbedarf, sowohl<br />

hinsichtlich der steuerbaren Wirkungsweise<br />

einzelner, wie vor allem<br />

auch beim komplexen Zusammenwirken<br />

mehrerer Faktoren. Zu<br />

bedenken ist dabei auch eine beim<br />

betagten Patienten <strong>und</strong> vorgeschädigten<br />

Geweben mögliche Verzögerung<br />

beim Ablauf biologischer<br />

<strong>und</strong> regenerativer Prozesse.<br />

Nach der Live-Operation am Vortag<br />

behandelt Prof. Dr. Dr. Rainer<br />

Schmelzeisen auch in seinem Vortrag<br />

das neuartige Augmentationsverfahren<br />

mit dem Harvest<br />

BMAC <strong>Knochen</strong>markkonzentrat auf<br />

der Geistlich Bio-Oss Trägersubstanz<br />

(siehe S. 34). Ohne Setzen einer<br />

Zweitläsion <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen<br />

möglichen Komplikationen<br />

sei bereits nach drei bis vier Monaten<br />

eine Implantation möglich.<br />

Primäre Anwendungen dürfte das<br />

neue Verfahren bei größeren kieferchirurgischen<br />

Eingriffen <strong>und</strong><br />

ausgedehnten horizontalen <strong>und</strong><br />

vertikalen Kammaugmentationen<br />

finden, die bisher ohne autologen<br />

<strong>Knochen</strong> nicht erfolgversprechend<br />

therapierbar waren.<br />

STE ■<br />

Fokus:<br />

27<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong>


28<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret supplement<br />

Innovationen & Events<br />

Interview mit H. D. Rössler, Firmengründer <strong>und</strong> Vorstandsvorsitzender, <strong>und</strong> Dr. W.-D. Hübner, Leiter Medizin<br />

10 Jahre Cerasorb – erfolgreicher Aufbau<br />

einer weltweiten Marke<br />

Anlässlich des zehnten Jahres der Markpräsenz von<br />

Cerasorb als Dachmarke der curasan AG ist <strong>und</strong> des<br />

zwanzigjährigen Firmenjubiläums führte Dr. Doreen<br />

Jaeschke, freie Fachjournalistin, nachfolgendes Interview.<br />

Firmengründer <strong>und</strong> Vorstandsvorsitzender<br />

Hans Dieter Rössler brachte mit dem <strong>Knochen</strong>aufbaumaterial<br />

Cerasorb 1998 eines der ersten rein synthetischen<br />

<strong>Knochen</strong>aufbaumaterialien auf den Markt.<br />

Hans Dieter Rössler,<br />

Firmengründer<br />

<strong>und</strong> Vorstandsvorsitzender<br />

Dr. Wolf-Dietrich<br />

Hübner, Leiter des<br />

Bereiches Medizin<br />

Was hat Sie damals bewogen,<br />

dieses Material anzubieten?<br />

Wir nutzten damals die einmalige<br />

Gelegenheit, das Produkt mit ehemaligen<br />

Mitarbeitern des Frankfurter<br />

Batelle Instituts zu entwickeln.<br />

Zum damaligen Zeitpunkt<br />

begann sich gerade eine rasante<br />

Entwicklung in der Implantologie<br />

abzuzeichnen. Wollte man kein<br />

biologisches Material verwenden<br />

<strong>und</strong> ohne routinemäßige <strong>Knochen</strong>entnahme<br />

im Beckenbereich auskommen,<br />

boten sich hierfür synthetische<br />

Produkte an.<br />

Welches sind denn die entscheidenden<br />

Produktvorteile von Cerasorb?<br />

Wir haben von Beginn an auf die<br />

Phasenreinheit Wert gelegt <strong>und</strong><br />

diese durch sorgfältige Auswahl<br />

<strong>und</strong> Verarbeitung der Rohstoffe gewährleistet.<br />

Entscheidend für den<br />

Anwender ist auch die speziell auf<br />

das Einsatzgebiet abgestellte Stabilität<br />

des Materials durch das<br />

einzigartige Sinterverfahren. Dazu<br />

kommen optimale Partikelgrößen,<br />

die in der Praxis ein gutes Handling<br />

ermöglichen.<br />

Vielleicht hier kurz die Frage an<br />

Herrn Dr. Wolf-Dietrich Hübner,<br />

den Leiter des Bereiches Medizin:<br />

Warum sollte sich ein Anwender<br />

für Cerasorb entscheiden?<br />

Neben den hervorragenden materialk<strong>und</strong>lichen<br />

Aspekten ist Cerasorb<br />

derzeit das einzige Produkt,<br />

für das in einer multizentrischen<br />

internationalen klinischen Studie<br />

im Vergleich zum vermeintlichen<br />

Goldstandard körpereigener <strong>Knochen</strong><br />

eine gleichwertige <strong>Knochen</strong>regeneration<br />

belegt wurde.<br />

Anfangs trauten viele Anwender<br />

den „weißen Krümeln“ nicht so<br />

recht über den Weg im Vergleich<br />

mit dem autologen <strong>Knochen</strong>. Wie<br />

sieht hier die Entwicklung aus?<br />

Das ist richtig. Aus Unsicherheit<br />

mischten zu Beginn viele Anwender<br />

Cerasorb mit autologem <strong>Knochen</strong>.Im<br />

Laufe der Zeit <strong>und</strong> vor allem<br />

mit zunehmend positiver Erfahrung<br />

mit dem Produkt wurde immer<br />

weniger Eigenknochen verwendet<br />

<strong>und</strong> immer größere Defekte damit<br />

gefüllt.<br />

Herr Rössler, worin sehen Sie die<br />

Wurzeln dieses Erfolgs?<br />

Der liegt ganz klar begründet in<br />

der kontinuierlichen Erweiterung<br />

der Cerasorb-Palette mit je nach<br />

Indikation schneller oder langsamer<br />

resorbierbaren Produktvarianten.<br />

Zudem können wir aufgr<strong>und</strong><br />

der langjährigen <strong>und</strong> intensiven<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Praktikern <strong>und</strong> Universitäten auf<br />

eine hervorragende Datenlage<br />

zurückgreifen.<br />

Wohin soll die weitere Entwicklung<br />

gehen?<br />

Uns geht es dabei vor allem um die<br />

Unterstützung der <strong>Knochen</strong>regeneration<br />

durch körpereigene Wachstumsfaktoren<br />

im Sinne einer physiologischen<br />

Maßnahme. Im Unterschied<br />

zur Verwendung von<br />

Einzelfaktoren wie BMPs ist uns<br />

daher an einer Weiterentwicklung<br />

des PRP-Systems gelegen, die<br />

ganz klar in Richtung Thrombozy-<br />

ten-Mediatoren-Konzentrat (TMK)<br />

gehen wird.<br />

Welche Vorteile versprechen Sie<br />

sich vom TMK?<br />

Damit können wir ideale Voraussetzungen<br />

für das Einbringen von<br />

Zahnimplantaten schaffen.Wir ermöglichen<br />

eine frühere Osseointegration<br />

der Implantate <strong>und</strong> damit<br />

in kürzerer Zeit eine höhere<br />

Festigkeit im <strong>Knochen</strong> mit der<br />

Möglichkeit, eine prothetische Versorgung<br />

zügig anzuschließen.<br />

Somit passt das TMK ja ausgezeichnet<br />

in das Gesamtkonzept.<br />

Vollkommen richtig! Wir arbeiten<br />

daran, mithilfe von GBR/GTR-<br />

Membranen <strong>und</strong> Cerasorb oder<br />

stypro als Trägermaterialien für<br />

wachstumsfördernde Wirkstoffe,<br />

die <strong>Knochen</strong>regeneration über die<br />

Unterstützung der körpereigenen<br />

Heilungskräfte optimal zu fördern.<br />

Unsere Forschungsaktivitäten<br />

bringen uns dem Ziel immer<br />

näher, ideale <strong>Knochen</strong>aufbaumaterialien<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Herr Rössler, Herr Dr. Hübner, vielen<br />

Dank für das Gespräch.<br />

Dr. Doreen Jaeschke ■


Astra Tech<br />

Innovationen & Events<br />

Bestes Wissen auf neuen Wegen<br />

Wie schaffe ich den erfolgreichen<br />

Einstieg in die Implantologie?<br />

Welche Möglichkeiten eröffnen<br />

sich dabei für meine Praxis? Diese<br />

<strong>und</strong> andere Fragen wurden auf<br />

dem Implantag 2008 beantwortet.<br />

Der Implatag 2008 fand am<br />

26. April 2008 in der Universität<br />

Frankfurt/Main, Campus Westend,<br />

statt <strong>und</strong> wurde von Astra<br />

Tech veranstaltet.<br />

Die Implantologie ist der zahnärztliche<br />

Wachstumsbereich Nummer<br />

eins <strong>und</strong> eine der dynamischsten<br />

Disziplinen der Zahnheilk<strong>und</strong>e –<br />

doch viele Zahnärzte scheuen den<br />

Einstieg. Starthilfe in die Implantologie<br />

leistet nun Astra Tech.<br />

Unter dem Motto – „Bestes Wissen.<br />

Neue Wege.“ – bot der Implantag<br />

2008 sowohl Plenarvorträge für<br />

alle Praxismitarbeiter als auch individuell<br />

konzipierte Referate für<br />

Zahnärzte,Zahntechniker <strong>und</strong> zahnmedizinische<br />

Fachangestellte.<br />

Ein besonderer Höhepunkt des<br />

diesjährigen Implantages stellte<br />

der Vortrag des PhD Stig Hansson,<br />

Astra Tech Schweden dar, der an<br />

der Entwicklung des Astra Tech Implantat-Systems<br />

maßgeblich beteiligt<br />

war. Er gab einen Überblick<br />

über den wissenschaftlichen Stand<br />

zu den biomechanischen <strong>und</strong> biologischen<br />

Merkmalen des Astra<br />

Tech Implantat-Systems. Weitere<br />

renommierte Spezialisten berich-<br />

BDIZ EDI konkret supplement<br />

teten über ihre langjährigen, implantologischen<br />

Erfahrungen in<br />

der Praxis. Das Informationsangebot<br />

umfasste praktisch alles, was<br />

wichtig ist: von den rechtlichen<br />

Vorgaben des Patientenmarketings<br />

über die individuelle Patientenberatung<br />

bis hin zur optimalen Behandlungsplanung.<br />

Bei Hands-on-Übungen konnten<br />

die theoretischen Kenntnisse gleich<br />

in die Praxis umgesetzt werden.<br />

Zwischen den einzelnen Veranstaltungen<br />

sowie beim „Get Together“<br />

gab es zudem ausreichend Gelegenheit,<br />

sich auszutauschen. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.astratech.de<br />

Ostim ® Nanokristallines <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />

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<strong>Knochen</strong>ersatzmaterial, z. B. bei<br />

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Zystektomie<br />

Alveolardefekt<br />

Parodontitis<br />

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<strong>und</strong> schnelle <strong>Knochen</strong>neubildung. Die Applikation von Ostim erfolgt direkt<br />

aus der Fertigspritze à 1 ml bzw. 2 ml oder aus der wirtschaftlichen Single<br />

Dosage à 0,2 ml.<br />

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<strong>Knochen</strong>ersatzmaterial.<br />

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Sicher, da biokompatibel<br />

Volumenstabil<br />

Aktuelle Studienergebnisse zu Ostim, z. B. bei Periimplantitis,<br />

können Sie über unsere Hotline anfordern:<br />

Telefon 0800-43 72 33 68 (FreeCall)<br />

29


30<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret supplement<br />

Nationaler Implantologenkongress in Aschaffenburg<br />

Praxis meets Hochschule<br />

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Dr. Bernd<br />

Kreusser, Aschaffenburg, <strong>und</strong> der Co-Moderation von<br />

Dr. Dr. Wolfgang Jakobs, Speicher, sprachen Spezialisten<br />

aus dem universitären <strong>und</strong> dem niedergelassenen<br />

Bereich zum Leitthema:„Was ist wünschenswert<br />

– was ist notwendig in der Implantat-Therapie. Die<br />

160 Kongressteilnehmer kamen aus ganz Deutschland.<br />

Bei der Begrüßung führte Dr. Dr.<br />

Bernd Kreusser aus, dass heute<br />

beinahe jeder Fall implantologisch<br />

versorgt werden könne. Der<br />

Wunsch des Patienten sei verständlich,<br />

möglichst schnell <strong>und</strong><br />

ohne Schmerzen behandelt zu<br />

werden. „Ist es wirklich sinnvoll,<br />

Patienten zu viel versprechen zu<br />

wollen <strong>und</strong> mit Sofortbelastungen<br />

ein höheres Risiko eingehen zu müssen?<br />

Oder sollten wir uns nicht lieber<br />

den natürlichen Gesetzen entspre-<br />

Dr. Dr. Bernd Kreusser<br />

chend verhalten <strong>und</strong> implantologische<br />

Risiken vor der prothetischen<br />

Versorgung vermeiden?“ Die<br />

nachfolgenden Referenten gaben<br />

Antworten auf diese Fragestellung.<br />

Dass Periimplantitis die Gefahr der<br />

Zukunft sei, verdeutlichte Prof. Dr.<br />

Jürgen Becker (Universität Düsseldorf).<br />

Es sei notwendig, Periimplantitis<br />

im Frühstadium zu erkennen<br />

Innovationen & Events<br />

<strong>und</strong> sofortige Präventionsmaßnahmen<br />

einzuleiten. Alles andere sei<br />

lediglich Schadensbegrenzung <strong>und</strong><br />

hielte die Periimplantitis nicht<br />

mehr auf.<br />

Dr. Detlef Hildebrand,Zahnarzt <strong>und</strong><br />

Zahntechniker aus Berlin, bezog<br />

Stellung zum Thema Keramik versus<br />

Titan. Zitat: „Finger weg von<br />

Keramik-Implantaten“ – diese seien<br />

noch nicht genügend erforscht <strong>und</strong><br />

hielten nicht, was sie versprächen.<br />

In seinem Vortrag ging er auf die<br />

Möglichkeiten bei Suprakonstruktionen<br />

aus Keramik ein <strong>und</strong> schilderte<br />

anhand von Fallbeispielen<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile der jeweiligen<br />

Versorgung.<br />

Dr. Dr. Bernd Kreusser <strong>und</strong> Dr. Manfred<br />

Hechler (Aschaffenburg) schilderten<br />

in praktischen Fallbeispielen,was<br />

bei der Socket Preservation<br />

notwendig ist. Es wurden die verschiedenenVersorgungsmöglichkeiten<br />

der Extraktionsalveole dargestellt<br />

<strong>und</strong> die Techniken der rein<br />

klassischen Versorgung sowie der<br />

Platzhalterfunktion zur Erhaltung<br />

des Weichgewebes besprochen.<br />

Dr.Winand Olivier (Bottrop) präsentierte<br />

die Ergebnisse beim Einsatz<br />

von Laser zur Aufbereitung des Implantatbettes<br />

sowie beim therapeutischen<br />

Ansatz nach Beginn<br />

einer Periimplantitis.<br />

Anhand klinischer Fälle zeigten<br />

Dr. Joachim Kreusser <strong>und</strong> Ztm Andreas<br />

Klein, Aschaffenburg, die Vorgehensweise<br />

mit dem Straumann<br />

Bone Level Implantat <strong>und</strong> bestätigten<br />

einhellig, dass diese neue<br />

Implantatlinie das Straumann Dental<br />

Implant System perfekt ergänzt.<br />

Sie kamen gleichzeitig zu dem<br />

Schluss, dass die neue CAD/CAM-<br />

Technologie zukünftig unabdingbar<br />

in der Zahnmedizin <strong>und</strong> -technik sei.<br />

Prof.Dr.Markus Hürzeler (München)<br />

zeigte in einem eloquenten Vortrag<br />

die Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen des<br />

Weichgewebe<strong>management</strong>s auf.<br />

Dr. Detlef Hildebrand<br />

Was ist notwendig: 2D- versus<br />

3D-Diagnostik – hier klärte Prof. Dr.<br />

Dr. Nils-Claudius Gellrich (Medizinische<br />

Hochschule Hannover)<br />

eindeutig, dass diese Entscheidung<br />

immer abhängig vom Patienten<br />

<strong>und</strong> der jeweiligen klinischen<br />

Situation ist.<br />

Vom letzten Vortrag profitierten<br />

die Anwesenden in besonderer Art:<br />

Prof. Dr. rer. pol. Gerhard Riegl (Institut<br />

für Management im Ges<strong>und</strong>heitsdienst,<br />

Augsburg) stellte mit<br />

humorvollen Worten die Aspekte des<br />

erfolgreichen Paxis<strong>management</strong>s<br />

heraus gemäß seines Leitsatzes<br />

„work smarter – not harder“.<br />

Fazit: Die r<strong>und</strong>um gelungene Veranstaltung<br />

bescherte den Teilnehmern<br />

einen erstklassigen Fortbildungstag<br />

mit interessanten Themen<br />

<strong>und</strong> hochkarätigen Referenten.<br />

ML ■


curasan AG<br />

Innovationen & Events<br />

Neue Fortbildungsangebote<br />

Die aktuellen Fortbildungsangebote<br />

der curasan AG sind auf großes<br />

Interesse gestoßen. Kurz nach Bekanntgabe<br />

der neuen Termine waren<br />

diese fast komplett ausgebucht.<br />

Daher werden jetzt Zusatzveranstaltungen<br />

angeboten.<br />

Die Fortbildungsreihe, die in Form<br />

von Workshops abgehalten wird,<br />

ist auch für Einsteiger gut geeignet.<br />

Erfahrene Referenten geben<br />

einen Einblick in das Thema der<br />

regenerativen, implantologischen<br />

Chirurgie, wobei zukunftsweisende<br />

Techniken vorgestellt werden.<br />

Die neu erworbenen theoretischen<br />

Kenntnisse können sofort<br />

praktisch bei Übungen an Schweinekiefern,<br />

die neben anderem<br />

Material kostenfrei zur Verfügung<br />

gestellt werden, umgesetzt<br />

werden.<br />

Ebenso wird ein Kurs mit dem<br />

Thema „Parameter für die ästhetisch<br />

erfolgreiche Implantattherapie<br />

– von der Schnittführung<br />

zur interimplantären Papille“ aus<br />

der erfolgreichen Fortbildungsreihe<br />

angeboten. Dr. Frederic Hermann,<br />

ein erfahrener Implantologe<br />

<strong>und</strong> Fortbildungsreferent aus<br />

der Schweiz, erörtert wissenschaftlich<br />

f<strong>und</strong>iert die aktuellsten Fragestellungen<br />

in der Implantologie<br />

From nature to bone.<br />

BDIZ EDI konkret supplement<br />

<strong>und</strong> erarbeitet gemeinsam praxistaugliche<br />

Lösungen. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.curasan.de/de/veranstaltungen/<br />

fortbildung.php, ulrike.notbohm@curasan.de<br />

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Das <strong>Knochen</strong>aufbaumaterial aus<br />

der Natur. Die optimale Lösung für<br />

natürliche <strong>Knochen</strong>regeneration.<br />

Die Erfolgsformel:<br />

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Absorption<br />

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=<br />

P<br />

A<br />

R<br />

=<br />

31<br />

Perfekte<br />

Augmentation<br />

Regeneration


32<br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret supplement<br />

Bego<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Die Arbeitsgruppe um Prof.Dr.-Ing.M.Flach,FH Koblenz,<br />

hat im Auftrag der Bego Implant Systems, Bremen,<br />

neue Berechnungen der Bego Semados Implantat-<br />

Abutment-Verbindung durchgeführt. Bei der Studie<br />

wurden speziell zwei Parameter untersucht, die eine<br />

stabile krestale <strong>Knochen</strong>situation negativ beeinflussen<br />

können: 1. das Auftreten von Spannungen durch ungünstige<br />

Konuswinkel in der Innenverbindung <strong>und</strong><br />

2. Mikrobewegungen. Bei dem neuen Bego-Implantat<br />

sind aufgr<strong>und</strong> des optimierten Designs (Bionik-<br />

Design, Abb. 1) Spannungen im <strong>Knochen</strong> um 50 Prozent<br />

<strong>und</strong> im Implantat um 35 Prozent reduziert, so<br />

das Ergebnis der Studie.<br />

Mitentscheidend für die Effektivität<br />

konischer Innenverbindungen<br />

ist die Tatsache, dass die Spannungen<br />

<strong>und</strong> Mikrobewegungen immer<br />

im Zusammenhang betrachtet werden<br />

müssen.Zum einen entsteht bei<br />

Kaudruck auf ein Implantat die so<br />

genannte Normalspannung,die ab-<br />

hängig vom jeweiligen Konuswinkel<br />

lateral auf den <strong>Knochen</strong> wirkt. Zum<br />

anderen werden durch konische Verbindungen<br />

Mikrobewegungen bei<br />

Belastung blockiert. Inwieweit die<br />

Blockierung von Mikrobewegungen<br />

effektiv ist, hängt vom jeweiligen<br />

Konuswinkel ab. Berechnungen ergaben,<br />

dass der 45 Grad Eingangskonuswinkel<br />

der Bego-Innenverbindung<br />

in einem biomechanischen<br />

Optimum liegt. Aufgr<strong>und</strong> dieser<br />

Tatsache kann auf einen „Platform-<br />

Markt<br />

Beiträge in der Rubrik Markt basieren auf<br />

Angaben der Hersteller <strong>und</strong> spiegeln nicht<br />

immer die Meinung der Redaktion wider.<br />

Bestwerte für Implantate durch Bionik-Design<br />

Switch" verzichtet werden. Bei Herstellern,<br />

die einen ungünstig kleinen<br />

Innenkonuswinkel in der Abutment-Implantatverbindung<br />

haben,<br />

treten eher knochenkritische Spannungen<br />

auf als beim Bionik-Design<br />

des Bego-Implantats.<br />

Durch die knochenverdichtenden<br />

Eigenschaften des biomechanisch<br />

gestalteten Implantatgewindes<br />

(Abb. 1) reduzieren sich die Spannungen<br />

insbesondere am marginalen<br />

<strong>Knochen</strong>rand.Die Gefahr des<br />

<strong>Knochen</strong>rückgangs ist dadurch<br />

äußerst gering <strong>und</strong> es kann ein<br />

gutes ästhetisches Langzeitergebnis<br />

erwartet werden.<br />

Crestale <strong>Knochen</strong>resorption hat<br />

unter anderem ihre Ursache in dem<br />

bakteriell kontaminierten Mikrospalt<br />

zwischen Implantat <strong>und</strong> Prothetikaufbau.<br />

Der Mikrospalt ent-<br />

Abb. 1 Design-Konzept des Bego RI-Implantatsystems Abb. 2 Bionik-Design verifiziert am virtuellen Prototyp<br />

steht, wenn unter funktioneller<br />

Belastung ein einseitiges Abheben<br />

des Prothetikaufbaus vom Implantat<br />

auftritt. Das biologische Design<br />

des Bego RI-Systems weist in dem<br />

klinisch relevanten Bereich der Kaukräfte<br />

bis 150 N keinen messbaren<br />

Mikrospalt auf, wodurch nach Aussage,<br />

die bakterielle Kontamination<br />

während des Kauvorgangs verhindert<br />

wird (Abb. 2).<br />

Will man nun beide Parameter in<br />

ein Optimum bringen, sind Konus-<br />

winkel zu wählen, die keine knochenkritischen<br />

Normalspannungen<br />

aufweisen, aber gleichzeitig noch<br />

gut Mikrobewegungen blockieren<br />

können. Dieses Ziel wurde bei der<br />

Bego-Innenverbindung dank des an<br />

natürlichen Strukturen ausgerichteten<br />

Entwicklungsansatzes realisiert.<br />

Denn die Entwicklungsingenieure<br />

bei Bego Implants orientieren<br />

sich nicht nur an einzelnen Technikkomponenten<br />

(Materialauswahl,<br />

Gewindedesign,Implantatform <strong>und</strong><br />

Abutment-Implantatverbindung),<br />

sondern legen Ansätze aus der Bionik<br />

zu Gr<strong>und</strong>e.<br />

Weil viele mechanische Kräfte beim<br />

Kauvorgang wirken, treten immer<br />

Verformungen im Kieferknochen<br />

auf.Man kann also davon ausgehen,<br />

dass „die Biologie im M<strong>und</strong> federt”.<br />

Entscheidend ist aber, wie viel Verformung<br />

<strong>und</strong> an welcher Stelle<br />

diese stattfindet. Trifft beispielsweise<br />

Verformung auf ungünstiges<br />

Design,so können kleine Kräfte<br />

<strong>und</strong> kleine Verformungen über<br />

Spannungsspitzen zu Ermüdungsbrüchen<br />

von Komponenten führen.<br />

Innere Verformungen zum Beispiel<br />

in einem Konus mit kleinem Konuswinkel<br />

können an der Außenkontur<br />

des Implantates zu knochenschädlichen<br />

Dehnungen mit der Gefahr<br />

von <strong>Knochen</strong>abbau führen. Alle<br />

diese Einflussgrößen wurden bei<br />

der Gestaltung des Bego RI-Systems<br />

berücksichtigt.<br />

In der genanten in-vitro-Studie<br />

wurde unter physiologischen Dauerbelastungsbedingungengetestet,<br />

weshalb sich die Ergebnisse<br />

gut auf klinische Verhältnisse übertragen<br />

lassen.Das Bego-System erfüllt<br />

die Erwartungen an einen<br />

ausreichenden Rotationsschutz<br />

voll <strong>und</strong> ganz,<strong>und</strong> die Spannungen<br />

im krestalen <strong>Knochen</strong> sind nachweislich<br />

niedriger als bei anderen<br />

Systemen. ■


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34<br />

BDIZ EDI konkret supplement<br />

Geistlich Biomaterials<br />

Im Rahmen des Osteology-Weltkongresses in Baden-<br />

Baden stellte Geistlich Biomaterials Deutschland<br />

ein neues Verfahren im Bereich der <strong>Knochen</strong>regeneration<br />

<strong>und</strong> W<strong>und</strong>heilung im M<strong>und</strong>-, Kiefer- <strong>und</strong><br />

Gesichtsbereich vor.<br />

Markt<br />

Neues Verfahren bei der <strong>Knochen</strong>regeneration<br />

„Mit diesem neuen Verfahren ist<br />

es erstmals gelungen, im Rahmen<br />

des sehr komplexen Vorgangs der<br />

<strong>Knochen</strong>regeneration <strong>und</strong> W<strong>und</strong>heilung<br />

im M<strong>und</strong>-, Kiefer-<strong>und</strong> Gesichtsbereich<br />

die körpereigenen<br />

Reserven entscheidend zu mobilisieren<br />

<strong>und</strong> so eine bessere <strong>und</strong><br />

schnellere <strong>Knochen</strong>regeneration<br />

<strong>und</strong> W<strong>und</strong>heilung zu erreichen“,<br />

erklärte Dr. Thomas Braun, Geschäftsführer<br />

der Geistlich Biomaterials<br />

Deutschland, die seit mehr<br />

als zehn Jahren auf Regeneration im<br />

MKG-Bereich spezialisiert ist. „Der<br />

medizinisch entscheidende Faktor<br />

ist, dass dieser Einsatz körpereigener<br />

Zellen im Rahmen der Behandlung<br />

chairside erfolgt <strong>und</strong> in jeder<br />

Klinik <strong>und</strong> Praxis mit einer OP durchgeführt<br />

werden kann.“ Das Unternehmen<br />

Harvest Technologies,<br />

USA/München, entwickelte eine<br />

neue,voll automatische Zentrifuge<br />

zur Gewinnung des Zellkonzentrats<br />

aus dem <strong>Knochen</strong>mark, das<br />

dem Patienten zuvor mittels Punktion<br />

aus dem Beckenknochen entnommen<br />

wird. In der weltweit einzigartigen<br />

Kooperation mit Geistlich<br />

Biomaterials eröffnen sich völlig<br />

neue Dimensionen in der <strong>Knochen</strong>augmentation.<br />

Rechtlich unterliegt<br />

das Verfahren aufgr<strong>und</strong><br />

des geschlossenen Systems nicht<br />

dem Transplantationsgesetz (vergleiche<br />

PRP oder PRFG) <strong>und</strong> es gilt<br />

auch nicht als Arzneimittel.Die Abrechnung<br />

erfolgt analog der <strong>Knochen</strong>entnahme.<br />

Geistlich weist jedoch<br />

darauf hin, dass das Verfahren<br />

aufgr<strong>und</strong> der Beckenpunktion<br />

derzeit naturgemäß Chirurgen mit<br />

humanmedizinischer Ausbildung<br />

vorbehalten ist. Prof. Schmelzeisen<br />

hob hervor, dass die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> damit der Erfolg solcher neuen<br />

Techniken nur mit Unterstützung<br />

von Firmen denkbar sei, die dank<br />

einer souveränen Marktstellung<br />

genügend Zeit <strong>und</strong> Geduld mitbrächten.<br />

Nach heutiger Kenntnis,<br />

so Dr. Sebastian Sauerbier, Uni Frei-<br />

Prof. Dr. Dr. Schmelzeisen in seinem Vortrag über Stammzellen<br />

burg, sei auch ein qualitativer <strong>Knochen</strong>vorteil<br />

des Verfahrens, also<br />

eine im Vergleich zum autologen<br />

<strong>Knochen</strong> höhere <strong>Knochen</strong>dichte<br />

zu erwarten, hierzu sind noch weitere<br />

Studien auf dem Weg.<br />

In dem neuartigen Augmentationsverfahren<br />

mit dem Harvest BMAC<br />

<strong>Knochen</strong>markkonzentrat auf der<br />

Geistlich Bio-Oss Trägersubstanz<br />

sieht Prof. Schmelzeisen alle Faktoren<br />

des regenerativen Dreiecks ideal<br />

vereint: autologe, regenerative<br />

Zellen <strong>und</strong> Wachstumsfaktoren als<br />

ein biologischer „Turbo“ <strong>und</strong> die<br />

Trägermatrix zur Stabilisierung<br />

<strong>und</strong> als Leitschiene. Die im <strong>Knochen</strong>mark<br />

erwachsener Patienten<br />

enthaltenen adulten Stammzelllen<br />

sind wesentlich für die Regeneration<br />

von Blutgefäßen,<strong>Knochen</strong><br />

<strong>und</strong> Weichgewebe, daneben ent-<br />

hält das <strong>Knochen</strong>mark verschiedene<br />

Wachstumsfaktoren wie auch<br />

den VEGF (vasoendothelial growth<br />

factor),der eine besondere Rolle bei<br />

der für regenerative Prozesse als<br />

wesentlich erkannten Blutversorgung<br />

spielt. Die mittels Beckenpunktion<br />

entnommene kleine Menge<br />

<strong>Knochen</strong>mark von 60 ml ergibt ein<br />

Konzentrat von 7ml, das chairside<br />

zentrifugal aufbereitet, mit Geistlich<br />

Bio-Oss gemischt <strong>und</strong> in den<br />

Defekt eingebracht wird.Mit reinen<br />

Verbrauchskosten von 740,00 Euro<br />

bietet sich ein,auch für größere Patientenkreise<br />

verfügbares Verfahren,<br />

das soeben an den Universitäten<br />

Freiburg, Mainz <strong>und</strong> Groningen im<br />

Rahmen einer Multicenterstudie<br />

mit bisher 100 randomisierten Patienten<br />

klinisch geprüft wird. Nach<br />

vorläufigen Ergebnissen wird nach<br />

3,7 Monaten mit dem neuartigen<br />

<strong>Knochen</strong>mark-Geistlich Bio-Oss-Gemisch<br />

eine ebenso hohe <strong>Knochen</strong>neubildung<br />

erreicht wie mit einem<br />

Gemisch aus Geistlich Bio-Oss <strong>und</strong><br />

retromolarem,autologen <strong>Knochen</strong>.<br />

■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www. geistlich.de


Universität Twente in Eschede<br />

Markt<br />

Neuer <strong>Knochen</strong> durch Stammzellen<br />

aus <strong>Knochen</strong>mark?<br />

Es gibt ein neues Verfahren, um<br />

Stammzellen aus dem <strong>Knochen</strong>mark<br />

künftig möglicherweise zur<br />

Nachzucht von <strong>Knochen</strong>gewebe<br />

<strong>und</strong> damit zur Reparatur zerstörter<br />

<strong>Knochen</strong> einzusetzen. Dies haben<br />

niederländische Wissenschaftler<br />

in den „Proceedings“ der US-Akademie<br />

der Wissenschaften vorgestellt.Sie<br />

manipulierten bestimmte<br />

Signalvorgänge in den Zellen <strong>und</strong><br />

aktivierten auf diese Weise die Fähigkeit<br />

der mesenchymalen Stammzellen,<br />

<strong>Knochen</strong> zu bilden.<br />

Diese Art der Stammzellen kommt<br />

im <strong>Knochen</strong>mark vor. Mittels verschiedener<br />

Wachstumsfaktoren,die<br />

sie dort bilden, sind sie imstande,<br />

die Reifung anderer Stammzellen<br />

zu steuern. Sie können sich auch<br />

selbst in andere Zelltypen wie <strong>Knochen</strong>-,<br />

Knorpel oder Fettzellen verwandeln.Diese<br />

Fähigkeit nutzt man<br />

in der regenerativen Medizin, um<br />

im Labor aus den mesenchymalen<br />

Stammzellen Ersatzzellen oder -gewebe<br />

zu züchten. Bislang sind al-<br />

lerdings beim Menschen alle Versuche<br />

fehlgeschlagen, mithilfe<br />

dieser Zellen zerstörte <strong>Knochen</strong> zu<br />

reparieren.<br />

Jetzt gibt es einen Hoffnungsschimmer.<br />

Jan de Boer von der<br />

Universität Twente in Enschede<br />

<strong>und</strong> seine Mitarbeiter entnahmen<br />

mesenchymale Stammzellen aus<br />

dem <strong>Knochen</strong>mark von insgesamt<br />

14 Patienten im Alter von 31 bis 82<br />

Jahren. In den Zellkulturen aktivierten<br />

sie mit einem kleinen Molekül<br />

die so genannte Proteinkinase<br />

A, ein Enzym, das als Botenstoff<br />

für die Signalübertragung zwi-<br />

BDIZ EDI konkret supplement<br />

schen Zellen <strong>und</strong> der Umgebung<br />

essenziell ist. Durch die Aktivierung<br />

wurden verschiedene Gene<br />

in den Stammzellen angeschaltet<br />

<strong>und</strong> schließlich knochenspezifische<br />

Wachstumsfaktoren gebildet.<br />

Die Stammzellen entwickelten sich<br />

in Richtung <strong>Knochen</strong>zellen.Auf drei<br />

verschiedenen Wegen der klassischen<br />

Gewebezüchtung vermehrten<br />

die Forscher anschließend die<br />

Zellen. Dann injizierten sie diese in<br />

Mäuse. Nach sechs Wochen hatte<br />

sich an der Injektionsstelle neuer<br />

<strong>Knochen</strong> gebildet. ■<br />

Quelle: N-TV, diverse Medien<br />

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Die zwei sicheren Seiten natürlicher <strong>Knochen</strong>regeneration<br />

Die Zweischicht-Kollagenmembran<br />

Hypro-Sorb® F zeichnet sich<br />

vor allem durch eine besonders<br />

gute Verträglichkeit aus, die<br />

durch das Entfernen immunogener<br />

Telopeptide erzielt wird.<br />

Hypro-Sorb® F für die Kieferchirurgie<br />

<strong>und</strong> Implantologie:<br />

• Hochreines bovines<br />

Faserkollagen Typ 1<br />

• Glatte Seite als Barriere<br />

zum Weichgewebe<br />

• Poröse Seite zur<br />

Integration von<br />

<strong>Knochen</strong>gewebe<br />

• Reißfest mit optimalen<br />

Verarbeitungseigenschaften<br />

• Vollständige<br />

Resorption nach<br />

ca. 6 Monaten<br />

Die Membrangrößen<br />

von Hypro-Sorb® F entsprechen<br />

den geläufigen<br />

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<strong>und</strong> orthopädische Implantate<br />

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35


Rechtssicherheit für die Praxis<br />

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Anmeldeformular per Fax an<br />

Fax. 0228 18 41 97 02<br />

oder im Fensterumschlag an<br />

Servicegesellschaft Zahnärztliche<br />

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An der Esche 2<br />

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Machen Sie Schluss mit dem ständigen Ärger in der Praxis.<br />

Der Schutzbrief gibt Ihnen mehr Rechtssicherheit – noch bevor<br />

Rückfragen der Kostenerstatter überhaupt entstehen können.<br />

Die Servicegesellschaft Zahnärztliche Dienstleistungen (SZD) GmbH,<br />

ein Tochterunternehmen des BDIZ EDI, bietet Ihnen diese Leistungen:<br />

· Hilfe bei der Erstellung von Kostenvoranschlägen gemäß den Abrechnungsempfehlungen<br />

des BDIZ EDI <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>eszahnärztekammer<br />

· Hilfe bei der Erstellung der Rechnung <strong>und</strong> bei der Abrechnung nach diesen Vorgaben<br />

· die Übernahme der außergerichtlichen Korrespondenz mit Kosten erstattenden Stellen<br />

(PKV, Beihilfebehörden)<br />

· Hilfe bei der Durchsetzung von Ansprüchen<br />

· ein Schutzbrief-Zertifikat<br />

· Schulungen für die Schutzbrief-Praxen <strong>und</strong> deren Personal<br />

Wer Interesse an der Mitgliedschaft in der Schutzbrief-Gemeinschaft hat, kann sich unverbindlich anmelden:<br />

Ich habe Interesse an einer Mitgliedschaft in der Schutzbrief-Gemeinschaft.<br />

Bitte vermerken Sie meine Kontaktdaten <strong>und</strong> informieren Sie mich ggf.<br />

Titel Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer PLZ, Ort<br />

Telefon Fax<br />

E-Mail<br />

Mitglied im BDIZ EDI Nichtmitglied<br />

Datum, Unterschrift<br />

Werden auch Sie<br />

Mitglied in einer starken<br />

Gemeinschaft!<br />

Servicegesellschaft<br />

Zahnärztliche<br />

Dienstleistungen<br />

(SZD) GmbH<br />

www.bdizedi.org<br />

office-bonn@bdizedi.org<br />

An der Esche 2<br />

53111 Bonn<br />

Tel. 0228 18 41 97 00<br />

Fax 0228 18 41 97 02


DOT<br />

BDIZ EDI konkret supplement 37<br />

<strong>Knochen</strong>aufbaumaterial<br />

BONITmatrix<br />

Das Material besteht aus einer<br />

Mischung der beiden nanokristallinen<br />

Kalziumphosphate Hydroxylapatit<br />

(HA) <strong>und</strong> ß-Tricalciumphosphat<br />

(ß-TCP). Bereits vier Monate<br />

nach erfolgter Sinusbodenelevation<br />

zeigt sich ein guter <strong>Knochen</strong>zuwachs<br />

<strong>und</strong> die Bildung eines<br />

festen Implantatlagers. BONITmatrix<br />

zeigt eine gute Osteointegration<br />

mit einer multizentrischen<br />

<strong>Knochen</strong>neubildung,die vor allem<br />

auf der hohen Porosität beruht.<br />

Aufgr<strong>und</strong> eines speziellen Herstellungsverfahrens<br />

wird ein Material<br />

mit einer großen inneren Oberfläche<br />

<strong>und</strong> einem interkonnektierenden<br />

Porensystem im Nano- <strong>und</strong><br />

Mikrometerbereich erzeugt.Durch<br />

mectron <strong>und</strong> Rocker & Narjes<br />

dieses Porensystem <strong>und</strong> durch das<br />

negative Zetapotential der Oberfläche,<br />

werden körpereigene Proteine<br />

an der Materialoberfläche<br />

adhäriert <strong>und</strong> immobilisiert. Die<br />

Folge ist eine sehr gute Biokompatibilität,<br />

verb<strong>und</strong>en mit einer<br />

guten W<strong>und</strong>heilung. BONITmatrix<br />

integriert sich in den natürlichen<br />

Remodellingprozess <strong>und</strong> wird<br />

dabei vollständig resorbiert. Nach<br />

dem Anmischen mit patienteneigenem<br />

Blut zeigt das Material eine<br />

pastöse Konsistenz <strong>und</strong> lässt sich<br />

auch in schwer zugänglichen Defekten<br />

sehr gut applizieren. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.dot-coating.de<br />

Neue Website mit E-Shop<br />

Rocker & Narjes <strong>und</strong> mectron,Hersteller<br />

der bekannten Piezosurgery-<br />

Geräte für die <strong>Knochen</strong>chirurgie,<br />

haben ihren neugestalteten gemeinsamen<br />

Internet-Auftritt vorgestellt.<br />

Der Auftritt informiert<br />

über die vollständige mectron Produktpalette,sowie<br />

jene Produkte,<br />

deren exklusiven Vertrieb mectron<br />

für Deutschland übernommen hat.<br />

Die Produktbeschreibungen werden<br />

teils durch Videofilme <strong>und</strong><br />

herunterladbare Produktbroschüren<br />

ergänzt. Als Direktvertreiber<br />

bietet mectron im Vergleich zum<br />

Fachhandel ein günstigeres Preisgefüge.<br />

Für alle Online-Bestellungen<br />

im neuen E-Shop gelten<br />

zusätzlich schnelle <strong>und</strong> kostenfreie<br />

Lieferung, sowie ein Online-<br />

Rabatt. Online-Shop heißt aber<br />

nicht, dass nach dem Kauf der<br />

Service endet. mectron liefert erklärungsbedürftige<br />

Geräte immer<br />

persönlich aus <strong>und</strong> führt die Anwender<br />

in die Handhabung des Gerätes<br />

ein. Unter dem Reiter Veranstaltungen<br />

verbirgt sich ein umfassendes<br />

<strong>und</strong> laufend aktualisiertes<br />

Fortbildungsprogramm.Ein Newsletter<br />

hält den User auf Wunsch<br />

auf dem aktuellsten Stand. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.mectron.de<br />

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38<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret supplement<br />

Acteon<br />

Der Leistungsultraschall wurde bereits in den siebziger<br />

Jahren in der ehemaligen Sowjetunion für medizinische<br />

Indikationen wissenschaftlich untersucht. 1988<br />

teilten K.Döring et al.ihre ersten Erfahrungen mit dem<br />

Prototyp einer Ultraschallsäge im Kiefer-Gesichtsbereich<br />

mit. Aufbauend auf diesen Gr<strong>und</strong>lagen haben<br />

H. Ecke <strong>und</strong> W. Heinke im Rahmen ihrer Promotion im<br />

Jahr 1991 die Wirkung des Leistungsultraschalls im<br />

Tierknochen untersucht <strong>und</strong> mit der bei der Anwendung<br />

von Kreissägen <strong>und</strong> Fräsen verglichen – mit dem<br />

Ergebnis: Bei ähnlichen Heilungsverläufen wiesen<br />

die Ultraschall-Osteotomiedefekte eine glattere<br />

Oberfläche auf (Abb. 1).<br />

Und wie sieht es heute aus? Heute<br />

gibt es das vor einem Jahr auf den<br />

Markt gekommene Piezotome-<br />

Gerät der Firma Satelec (Acteon<br />

Group) für alle angegebenen Indikationen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich geht die<br />

<strong>Knochen</strong>abtragung mit dem Piezotome<br />

langsamer voran als mit<br />

rotierenden Instrumenten. Diese<br />

etwas längere Arbeitszeit wird jedoch<br />

durch das viel schonendere<br />

Vorgehen für den Patienten deutlich<br />

aufgewogen.<br />

Keine Verletzungen<br />

des Weichgewebes<br />

Positive Erfahrungen zeigen sich<br />

beim Abtragen der facialen Kieferhöhlenwand<br />

für den Sinuslift – besonders,<br />

wenn sich Septen in der<br />

Kieferhöhle befinden (Abb. 2).<br />

Während mit rotierenden Instrumenten<br />

stets die Gefahr besteht,<br />

die Schneidersche Membran zu<br />

verletzen, sind die Entfernung der<br />

<strong>Knochen</strong>kanten <strong>und</strong> die Elevation<br />

der Membran mit den entsprechenden<br />

Ansätzen des Piezotome<br />

stets einfach <strong>und</strong> problemlos<br />

möglich. Dabei wird der <strong>Knochen</strong><br />

vor <strong>und</strong> hinter dem Septum abgetragen<br />

<strong>und</strong> dann nach nasal<br />

weggeschliffen (Abb. 3 <strong>und</strong> 4). Die<br />

Markt<br />

Schonende <strong>Knochen</strong>bearbeitung<br />

mit dem neuen Piezotome<br />

Vibration der Ansätze verhindert<br />

dabei übrigens eine Verletzung des<br />

Weichgewebes, da dieses mitschwingt.<br />

Eine W<strong>und</strong>e kann also<br />

nur entstehen, wenn der Ansatz<br />

als Speer benutzt wird.<br />

Eine weitere positive Überraschung<br />

bietet die Anwendung für<br />

das Bonesplitting beziehungsweise<br />

zur Transplantatgewinnung.<br />

Während früher oft Osteotome,<br />

also Meißel, benutzt wurden, die<br />

dem Patienten immer wieder auch<br />

Kopfschmerzen bereiteten, ist die<br />

Anlage der Osteotomielinien (Abb.<br />

5 bis 7) mit dem Piezotome extrem<br />

schonend <strong>und</strong> auch an den Stellen<br />

gut möglich, wo sonst eine Gefahr<br />

für die umliegenden Weichteile besteht<br />

(retromolar, Kieferwinkelbereich,<br />

Tuber).<br />

Mehr Sicherheit bei der<br />

Transplantatgewinnung<br />

Auch die Anwendung des Gerätes<br />

zur Präparation retrograder Kavitäten<br />

bei der Wurzelspitzenresektion<br />

beziehungsweise zur Revision<br />

überzeugt bisher. Das Fazit lautet<br />

daher: Mit dem Piezotome steht<br />

dem Implantologen beziehungsweise<br />

dem oralchirurgisch tätigen<br />

Zahnarzt ein modernes Hochleistungsgerät<br />

zur Verfügung, das es<br />

ermöglicht, einige gefährliche Klippen<br />

sowohl bei der <strong>Knochen</strong>bearbeitung<br />

als auch bei der Transplantatgewinnung<br />

einfach <strong>und</strong> mit sehr viel<br />

weniger Risiken zu umschiffen.<br />

Dr. med. habil.<br />

Wolfram Knöfler,<br />

Leipzig ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.de.acteongroup.com<br />

Abb. 1 Osteotomiespalt nach 32 Tagen völlig<br />

durchbaut, Goldner-Färbung, 32 : 1<br />

Abb. 2 Darstellung des Septums durch zwei<br />

Zugänge zur Kieferhöhle<br />

Abb. 3 Elevation der Schneiderschen Membran<br />

mit dem „Elefantenfuß“<br />

Abb. 4 Osteotomiespalten zum Bonespreading<br />

im Unterkiefer, Moment der Pilotbohrung<br />

Abb. 5 <strong>und</strong> 6 Bonesplitting (Einzelbilder aus<br />

einem Videofilm)


IMTEC Europe GmbH<br />

dentognostics<br />

BDIZ EDI konkret supplement 39<br />

<strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />

Osseo + B<br />

Mit Osseo + B brachte die Firma<br />

Imtec ein neues <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial<br />

auf den Markt. Es weist<br />

dank des hohen Reinheitsgrades<br />

der zugr<strong>und</strong>e liegenden Hydroxylapatitstruktur<br />

<strong>und</strong> dank eines<br />

Porensystems, dessen Aufbau<br />

dem des menschlichen <strong>Knochen</strong>s<br />

gleicht, eine besonders gute mechanische<br />

Stabilität auf. Der besondere<br />

Werkstoff in Osseo + B<br />

basiert auf Spongiosa bovinem<br />

Ursprung. Damit ist eine natürliche<br />

<strong>Knochen</strong>struktur vorgegeben,<br />

während eine spezielle Hochtemperaturbehandlung<br />

die Gefahr<br />

von Infektionen oder immu-<br />

aMMP-8: einfache Diagnostik<br />

der Periimplantitis<br />

Entzündungen zu erkennen, ehe<br />

sie offensichtlich werden – Abbauprozesse<br />

des periimplantären<br />

Gewebes zu diagnostizieren,bevor<br />

irreparable Schäden eingetreten<br />

sind:Dieses Ziel wird<br />

durch den Kollagenase-Test<br />

der Jenenser<br />

Firma dentognostics<br />

erreicht. aMMP-<br />

8 steht für aktive<br />

Matrix-Metalloproteinase-8,<br />

eine Kollagenase,welche<br />

nur<br />

im akuten Entzündungsfall<br />

auftritt –<br />

die also nur dann diagnostisch<br />

erfassbar<br />

wird, wenn aktuell Gefahr für die<br />

Integrität der parodontalen oder<br />

periimplantären Weich- <strong>und</strong> Hartgewebe<br />

besteht.Durch traditionelle<br />

nologischenÜberreaktionen von vornherein<br />

ausschließt.<br />

Osseo + B ist in in<br />

den Partikelgrößen<br />

0,5 bis 1 mm <strong>und</strong> in<br />

1 bis 2 mm verfügbar.<br />

Als Alternative zu autogenem<br />

<strong>Knochen</strong> kann Osseo + B<br />

auch in Kombination mit einem<br />

autogenen <strong>Knochen</strong>transplantat<br />

<strong>und</strong> Eigenblut des Patienten eingesetzt<br />

werden. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

info@imtec-europe.de<br />

Verfahren wie Sonde,Röntgen oder<br />

Messung der Zahnbeweglichkeit<br />

können die durch die Kollagenase<br />

aMMP-8 gesetzten Schäden erst<br />

sehr viel später objektiviert werden<br />

– <strong>und</strong> somit<br />

meist zu spät. Der<br />

Test ist, nach einer<br />

einfachen Entnahme<br />

der periimplantären<br />

Sulkusfluid,<br />

als Einsendetest verfügbar.<br />

Er kann aber<br />

auch mittels eines<br />

zugehörigen Gerätes,<br />

dem dento<br />

Analyzer, chairside<br />

durchgeführt werden<br />

(www.mk-webseite.de). ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.dentognostics.de<br />

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40<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret supplement<br />

SIC invent<br />

Zimmer Dentall<br />

Markt<br />

SIC nature graft – Die natürliche Alternative<br />

Aesculap<br />

SIC nature graft ist ein rein biologisches,<br />

anorganisches Aufbaumaterial<br />

phykogenen Ursprungs.<br />

Es besteht aus einer Basis von natürlichem<br />

Calciumphosphat, herge-<br />

Tutodent Membran – Vertrieb durch Zimmer Dental<br />

Ab sofort können Zahnärzte in<br />

Deutschland die Tutodent Membran<br />

über Zimmer Dental beziehen.<br />

Das hochwertige,regenerative Material<br />

der Tutogen Medical GmbH<br />

wird seit vielen Jahren als Barrieremembran<br />

in der Implantologie<br />

<strong>und</strong> der regenerativen<br />

Parodontologie eingesetzt.Tutogen<br />

Medical Inc.<br />

stellt aus der Meeresrotalge. SIC<br />

nature graft zeichnet sich durch<br />

eine interkonnektierende Porosität,<br />

eine bienenwabenartige Struktur<br />

<strong>und</strong> eine raue Oberfläche aus. Diese<br />

Eigenschaften garantieren eine optimale<br />

Osteokonduktion <strong>und</strong> rasche<br />

<strong>Knochen</strong>neubildung. Die Struktur<br />

von SIC nature graft ist mit dem<br />

menschlichen Dentin vergleichbar<br />

– ein hochporöses Hydroxylapatit<br />

mit hoher Analogie zum menschlichen<br />

<strong>Knochen</strong>.Die hoch absorptive<br />

<strong>und</strong> Zimmer Holdings Inc.gaben im<br />

September 2007 die Ausweitung<br />

ihrer bestehenden vertrieblichen<br />

Zusammenarbeit im nord- <strong>und</strong><br />

südamerikanischen Raum bekannt.<br />

Demnach vertreibt Zimmer Dental<br />

Inc., Tochterunternehmen der Zimmer<br />

Holdings Inc., die dentalen Produkte<br />

von Tutogen Medical nunmehr<br />

auch exklusiv in Europa, dem<br />

Nahen Osten <strong>und</strong> Asien.„In Deutsch-<br />

Porenstruktur garantiert ein einfaches<br />

Handling <strong>und</strong> ausreichende<br />

Stabilität innerhalb des Applikationsgebietes.<br />

Histologische Studien<br />

weisen eine nahezu vollständige<br />

Resorption des Materials nach.<br />

Die Resorptionskinematik von SIC<br />

nature graft erlaubt eine ausreichende<br />

Volumenstabilität des Augmentates.<br />

■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.sic-invent.com<br />

Optimale Implantatinserierung mit dem Bone<br />

Split Retraktionssystem<br />

Für eine optimierte Implantatinserierung<br />

beim Bone Split bietet die<br />

Firma Aesculap mit dem Bone Split<br />

Retraktionssystem eine intelligente<br />

Lösung an.<br />

Mit den Bone Split Retraktoren wird<br />

der <strong>Knochen</strong>spalt offen gehalten.Das<br />

vorhandene <strong>Knochen</strong>angebot kann<br />

dadurch für das Einbringen des Implantats<br />

optimal genutzt werden.<br />

Das System besteht aus zwei Titankeilen<br />

(Retraktoren) <strong>und</strong> einem<br />

Applizier-Instrument. Die Retraktoren<br />

sind trokarförmig <strong>und</strong> es<br />

gibt sie in zwei unterschiedlichen<br />

Größen – 3 mm x 5 mm <strong>und</strong> 4 mm<br />

x 6mm. Das Applizier-Instrument<br />

für die Aufnahme der Retraktoren<br />

ist mit einer Feder ausgestattet,<br />

die ein sicheres <strong>und</strong> komfortables<br />

Platzieren in den <strong>Knochen</strong>spalt<br />

ermöglicht. Zusätzliche Sicherheit<br />

gegen ein Aspirieren der Retraktoren<br />

durch den Patienten geben<br />

Bohrungen in den Keilen, die das<br />

Sichern der Retraktoren mit Nahtmaterial<br />

ermöglichen. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.aesculap.de<br />

land starten wir zunächst mit dem<br />

Vertrieb der klinisch bewährten Tutodent<br />

Membran <strong>und</strong> integrieren<br />

dann sukzessive alle Dentalprodukte<br />

der Tutogen Medical GmbH in unser<br />

Produktportfolio“, erklärt Michael<br />

Putscher, Geschäftsführer der Zimmer<br />

Dental GmbH, Freiburg. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.zimmerdental.de


Dürr Dental<br />

BDIZ EDI konkret supplement 41<br />

VC 45 – die neue chirurgische<br />

Saugeinheit<br />

Mit der Dürr VC 45 steht nun erstmals<br />

ein System zur Verfügung,das<br />

ein zuverlässiges punktgenaues<br />

Entfernen größerer Blut<strong>und</strong><br />

Gewebemengen ermöglicht.Es<br />

lässt sich stufenlos<br />

regeln <strong>und</strong> erreicht<br />

bei Bedarf sogar bis zu<br />

910 Millibar Unterdruck –<br />

<strong>und</strong> dies bei über vier<br />

St<strong>und</strong>en unterbrechungsfreiem<br />

Arbeiten <strong>und</strong> Übersaugschutz.Außerdem<br />

bietet das Gerät<br />

eine konstante Saugleistung <strong>und</strong><br />

eine zuverlässige Separierung.<br />

Zur Entsorgung lässt sich der Sekretbehälter<br />

dank des Direct-Dock-<br />

Systems hygienisch <strong>und</strong> einfach<br />

entnehmen beziehungsweise gegen<br />

einen bereits sterilisierten Er-<br />

Hager & Werken<br />

satzbehälter austauschen. Auch<br />

braucht der integrierte Filter nicht<br />

nach jedem Patienten gewechselt<br />

zu werden. Zur Desinfektion<br />

der Dürr VC 45<br />

wird idealerweise das<br />

bewährte Orotol Plus bequem<br />

<strong>und</strong> völlig tropfenfrei<br />

aus dem Spezialgefäß<br />

OroCup abgesaugt.<br />

Das neue chirurgische<br />

Saugsystem bietet dem Behandler<br />

darüber hinaus einen ergonomischen<br />

Zugang zu seinen Instrumenten,bürgt<br />

für einen geräuscharmen<br />

Betrieb <strong>und</strong> ist dabei flexibel<br />

einsetzbar. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.duerr.de<br />

GapSeal – Hochvisköses<br />

Füllungsmaterial<br />

Das von Prof.Dr.Dr.Claus Udo Fritzemeier<br />

entwickelte Material GapSeal<br />

von Hager <strong>und</strong> Werken trägt zur<br />

Verhinderung <strong>und</strong> Entstehung periimplantärer<br />

Erkrankungen bei,<br />

die den dauerhaften Erhalt von Implantaten<br />

durch <strong>Knochen</strong>abbau<br />

gefährden. Das hochvisköse Material<br />

wirkt in zweifacher Weise:Zum<br />

einen dichtet es zuverlässig Hohlräume<br />

<strong>und</strong> Spalten in zusammengesetzten<br />

Implantaten ab, so dass<br />

keine Bakterien eindringen können,<strong>und</strong><br />

zum anderen tötet die antibakterielle<br />

Komponente bereits<br />

vorhandene Keime ab. Nach derzeitiger<br />

Einschätzung wird diese<br />

Produktinnovation in der modernen<br />

Implantologie unverzichtbar<br />

sein, um aktiv eine erfolgreiche Periimplantitis-Prophylaxe<br />

betreiben<br />

zu können. Implantate werden direkt<br />

nach dem Inserieren beim ersten<br />

Eindrehen der Verschlussschraube<br />

mit GapSeal beschickt.<br />

Dabei wird das Implantat mittels<br />

Spezialapplikator aus einer sterilen<br />

Carpule mit GapSeal aufgefüllt.<br />

Das Material bleibt dauerhaft viskös,<br />

so dass es, falls erforderlich,<br />

auch bei Recallsitzungen ausgetauscht<br />

werden kann. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.hagerwerken.de<br />

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42<br />

<strong>Knochen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Weichgewebs</strong><strong>management</strong><br />

Fokus:<br />

BDIZ EDI konkret supplement<br />

Aktuell<br />

Markt<br />

<strong>Knochen</strong>züchtung: High Tech für den neuen Zahn<br />

Aktuell<br />

„<strong>Knochen</strong>züchtung – geht das?"<br />

Die Antwort ist eindeutig:„Ja",sagt<br />

Prof. Dr. Dr.Terheyden von der Klinik<br />

für MKG-Chirurgie der Universität<br />

Kiel. Die Forscher hatten ein Gemisch<br />

aus <strong>Knochen</strong>ersatzmaterial,<br />

Stammzellen aus dem <strong>Knochen</strong>mark<br />

eines Patienten <strong>und</strong> biologische<br />

Wachstumsfaktoren in einem<br />

„Käfig" aus Titan gemischt <strong>und</strong> in<br />

den Rückenmuskel dieses Patienten<br />

implantiert.Binnen sieben Wochen<br />

war die <strong>Knochen</strong>bildung soweit<br />

fortgeschritten, dass der Käfig<br />

in den Kiefer eingebaut werden<br />

konnte. Bei kleinen Implantatdefekten<br />

genügt häufig schon, nur<br />

die Gerüstsubstanz in den Defekt<br />

zu füllen, so genannte <strong>Knochen</strong>ersatzmaterialien,<br />

über die der <strong>Knochen</strong><br />

hinweg wächst. Wenn ein<br />

Defekt von <strong>Knochen</strong> umgeben ist,<br />

lassen sich so Defekte bis zu einer<br />

Größe von zwei Zentimeter behandeln.<br />

Um große <strong>Knochen</strong>stücke zu<br />

regenerieren, ist eine „Zutat" unerlässlich:<br />

Blutgefäße, die das neu<br />

gebildete Gewebe ernähren. Und<br />

diese benötigen Zeit, um aus dem<br />

umgebenden Gewebe in den<br />

„Nachwuchs" einzuwachsen.<br />

Das Team von der Kieler Uniklinik<br />

erprobt derzeit zusammen mit an-<br />

Melatonin stimuliert Osseointegration<br />

von Zahnimplantaten<br />

Das Ziel der Studie war die Bewertung<br />

der Auswirkung auf die topische<br />

Applikation von Melatonin<br />

auf die Osseointegration von<br />

Zahnimplantaten bei Beagle-H<strong>und</strong>en<br />

14 Tage nach deren Einbringung.<br />

In der Vorbereitung für eine<br />

anschließende Insertion von Zahnimplantaten<br />

wurden bei 12 Beagle-<br />

H<strong>und</strong>en die oberen <strong>und</strong> unteren<br />

Prämolaren <strong>und</strong> Molaren extrahiert.<br />

Jede Mandibula erhielt zylindrische<br />

Schraubenimplantate von<br />

3,25 mm Durchmesser <strong>und</strong> 10 mm<br />

Länge. Die Implantate wurden<br />

willkürlich der mesialen <strong>und</strong> distalen<br />

Bereiche auf jeder Seite der<br />

Mandibula zugeordnet. Vor der<br />

Implantation wurde 1,2 mg lyophylisiertes<br />

Melatoninpulver in jeweils<br />

ein Implantatbett auf jeder<br />

Seite der Mandibula eingebracht,<br />

nichts in die Kontroll-Implantatlager.<br />

Für histomorphometrische<br />

deren Forschergruppen im Rahmen<br />

einer multizentrischen Studie<br />

auch einen anderen Wachstumsfaktor.<br />

Dieser wird kurz GDF 5/BMP<br />

14 genannt.„Die ersten Ergebnisse<br />

sehen zwar viel versprechend aus",<br />

sagt Terheyden, "doch für eine abschließende<br />

Beurteilung dieses<br />

neuen Wirkstoffs aus der Gruppe<br />

der BMPs ist es noch zu früh." ■<br />

Quelle: www.implantate.com<br />

Studien wurden acht histologische<br />

Abschnitte pro Implantat gewonnen.<br />

Nach einer zweiwöchigen Behandlungsperiode<br />

erhöhte das<br />

Melatonin signifikant den Umfang<br />

jenes <strong>Knochen</strong>s, der direkten Kontakt<br />

mit den behandelten Implantaten<br />

hatte (P < 0,0001), <strong>Knochen</strong>dichte<br />

(P < 0,0001), neue <strong>Knochen</strong>formation<br />

(P < 0,0001) <strong>und</strong> <strong>Knochen</strong><br />

in den Windungen (P < 0,05)<br />

im Vergleich mit den Kontrollimplantaten.<br />

Das topische Auftragen<br />

von Melatonin könnte als ein biomimetisches<br />

Mittel beim Einbringen<br />

von enossären Zahnimplantaten<br />

agieren. ■<br />

Quelle: www.implantate.com

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