Snow-Safety-Kartenset - BfU
Snow-Safety-Kartenset - BfU
Snow-Safety-Kartenset - BfU
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<strong>Snow</strong>-<strong>Safety</strong>-<strong>Kartenset</strong><br />
Unterrichtskarten für die Sicherheit beim Skifahren<br />
und <strong>Snow</strong>boarden<br />
bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung
Anleitung<br />
Dieses <strong>Kartenset</strong> ist eine Ergänzung zum Leitfaden<br />
«<strong>Snow</strong> <strong>Safety</strong>». Darin finden sich Tipps, Fragen und<br />
Antworten sowie Übungen zu den sicherheitsrelevanten<br />
Themen auf der Piste. Nimm das <strong>Kartenset</strong> mit und<br />
behandle das Thema Sicherheit direkt am Ort des<br />
Geschehens. Je nach Unterricht kannst du das Set nach<br />
deinen Bedürfnissen zusammenstellen und die Karten<br />
können auch den Teilnehmenden mit auf den Lift<br />
gegeben werden.<br />
Das <strong>Kartenset</strong> ist in drei Hauptthemen aufgeteilt:<br />
Vorbereitung<br />
Auf dem Schnee<br />
Verletzungen<br />
Die bfu wünscht einen unfallfreien Winter und viel Spass<br />
beim Unterrichten.<br />
Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir darauf, konsequent die<br />
männliche und weibliche Formulierung zu verwenden. Unter Teilnehmer<br />
werden sämtliche Teilnehmende von Schneesportschulen, J+S-<br />
Kursen oder -Lagern, Schulen und anderen Institutionen verstanden.
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorbereitung<br />
Anleitung Karten 1, 2<br />
I. Material Karten 3, 4<br />
II. Schutzausrüstung Karten 5, 6<br />
Auf dem Schnee<br />
III. Be ready Karte 7<br />
IV. bfu-<strong>Safety</strong>-Card Karte 8<br />
V. FIS- und SKUS-Regeln Karten 9, 10<br />
VI. Markierungen und Signale Karte 11<br />
VII. Benutzung von Transportanlagen Karte 12<br />
VIII.Verhalten in Park und Pipe Karte 13<br />
IX. Tempo Karten 14, 15<br />
X. Lawinenkunde, Freeriden Karten 16, 17<br />
Verletzungen<br />
XI. Verhalten bei einem Unfall Karte 18<br />
XII. Verletzungsstatistik Karte 19<br />
2
Das findest du unter den Symbolen<br />
Wichtige Informationen/Checkliste<br />
als Hilfe, um ans Wichtigste zu denken<br />
Fragen und Antworten für die Fahrt<br />
auf dem Sessellift, eine Pause im Restaurant<br />
oder den Abend im Lagerhaus<br />
Übungen zur Umsetzung auf der<br />
nächsten Abfahrt
I. Material<br />
Checkliste<br />
beim Empfang deiner Teilnehmenden durchzugehen<br />
Vor Beginn des Unterrichts sollten Schuhe – insbesondere<br />
Sohle und Schnallen –, Bindungen sowie Beläge<br />
und Kanten kontrolliert werden. Gerade die Kanten<br />
tragen wesentlich zur Sicherheit bei. Sind sie verrostet<br />
oder abgerundet, kommt es auf vereisten Pisten zu<br />
gefährlichen Rutschpartien.<br />
• Angemessene Skier: Art, Taillierung, Länge<br />
• Kanten geschliffen<br />
• Bindung korrekt eingestellt,<br />
aktuelle bfu-Skivignette<br />
• Schuhe in gutem Zustand (Sohle, Schnallen)<br />
• Erforderliche Sehhilfe; Sonnen- und Schneesportbrille<br />
• Helm mit der Bezeichnung EN 1077 (A oder B)<br />
• Zweckmässige Kleidung<br />
• Rückenprotektor für Aktivitäten im <strong>Snow</strong>park<br />
3<br />
Ski
I. Material<br />
Skibindungen<br />
Fragen<br />
1. Was ist mit Fahrdynamik gemeint?<br />
2. Wovon hängen die individuellen Auslösewerte ab?<br />
3. Wie wird die Bindungseinstellung kontrolliert?<br />
Antworten<br />
1. Es wird zwischen eher langsamer und vorsichtiger<br />
Fahrweise in mehrheitlich flachem Gelände<br />
(= Skifahrertyp 1) und eher schneller und<br />
aggressiver Fahrweise in mehrheitlich steilem<br />
Gelände (= Skifahrertyp 3) unterschieden.<br />
Skifahrertyp 2 liegt dazwischen.<br />
2. Körpergrösse, Alter, Gewicht, Schuhsohlenlänge,<br />
Fahrdynamik<br />
3. Mit dem Bindungseinstell-Prüfgerät werden die<br />
Funktionsfähigkeit der Bindung und die richtige<br />
individuelle Einstellung gemäss SN ISO-Norm 11088<br />
überprüft.
I. Material<br />
Checkliste<br />
beim Empfang deiner Teilnehmenden durchzugehen<br />
Vor Beginn des Unterrichts sollten Schuhe und<br />
Bindungen sowie Beläge und Kanten kontrolliert<br />
werden. Gerade die Kanten tragen wesentlich zur<br />
Sicherheit bei. Sind sie verrostet oder abgerundet,<br />
kommt es auf vereisten Pisten zu gefährlichen<br />
Rutschpartien.<br />
• Angemessene <strong>Snow</strong>boards: Art, Taillierung, Länge<br />
• Kanten geschliffen<br />
• Bindung korrekt eingestellt<br />
• Erforderliche Sehhilfe; Sonnen- und Schneesportbrille<br />
• Helm mit der Bezeichnung EN 1077 (A oder B)<br />
• Zweckmässige Kleidung<br />
• Rückenprotektor für Aktivitäten im <strong>Snow</strong>park<br />
4<br />
<strong>Snow</strong>board
I. Material<br />
<strong>Snow</strong>boardbindung<br />
Der Abstand (Stance) zwischen den Bindungen<br />
entspricht in etwa der Länge von der Fusssohle bis zum<br />
oberen Teil des Knies. Ein breiter Stance vereinfacht die<br />
seitliche Stabilität.<br />
Bindung zentral platzieren – sodass Zehen und Fersen<br />
nicht über das Brett ragen –, um einen gleichmässigen<br />
Kantendruck zu erzeugen.<br />
Der Bindungswinkel zwischen den beiden Bindungen<br />
beträgt mindestens 24°. Zu empfehlen ist der sogenannte<br />
«Duck-Stance». Diese Einstellung ermöglicht das<br />
Fahren in beiden Richtungen und hilft den Einsteigern,<br />
die bevorzugte Position zu finden.<br />
Stance
II. Schutzausrüstung<br />
Fragen zum Schneesporthelm<br />
1. Was schätzt du, wie hoch war die Tragquote<br />
von Schneesporthelmen in der Saison 2002/03<br />
und wie hoch in der Saison 2010/11?<br />
2. Was schätzt du, wie viele Prozent der verletzten<br />
Schneesportler erleiden eine Kopfverletzung?<br />
3. Worauf musst du beim Helmkauf achten?<br />
4. Musst du den Helm nach einem Sturz ersetzen?<br />
5. Gibt es in den Alpenländern ein Helmtrageobligatorium?<br />
Wenn ja, wo?<br />
Fragen zum Rückenschutz<br />
6. Wann schützt ein Rückenschutz?<br />
7. Schützt der Rückenschutz vor Brüchen der<br />
Wirbelsäule?<br />
8. Brauchen nur <strong>Snow</strong>boarder einen Rückenschutz<br />
und Skifahrer nicht?<br />
5<br />
Kopf / Rücken
II. Schutzausrüstung<br />
Antworten zum Schneesporthelm<br />
1. In der Saison 2002/03 trug jeder sechste Schneesportler einen<br />
Helm (Tragquote 16%), in der Saison 2010/11 waren es 81%.<br />
2. Von den jährlich 70 000 Verletzungen betreffen rund 15%<br />
den Kopf.<br />
3. Ich probiere den Helm persönlich an und lasse mich beraten:<br />
Ich achte auf die Bezeichnung EN 1077 (A oder B). Der Helm muss<br />
gut sitzen, sollte weder wackeln noch drücken und auch mit<br />
Sonnen- oder Schneesportbrille bequem zu tragen sein.<br />
4. Ja, ich ersetze den Helm nach einem schweren Sturz, auch<br />
wenn äusserlich keine Defekte festzustellen sind.<br />
5. Ja, in Italien gilt ein Helmtragobligatorium für Jugendliche bis<br />
14 Jahre und in Teilen von Österreich bis 15 Jahre (Stand: 2010).<br />
Antworten zum Rückenschutz<br />
6. Der Rückenschutz kann bei einem Sturz auf ein Objekt – wie<br />
beispielsweise auf einen Stein – oder im <strong>Snow</strong>park die Schläge<br />
dämpfen und das Eindringen eines spitzen Gegenstandes verhindern.<br />
7. Nein. Die meisten Rückenwirbelbrüche erfolgen durch Stauchung,<br />
Verdrehung der Wirbelsäule oder durch axiale Überstreckung der<br />
Halswirbelsäule. Diesen drei Verletzungsmechanismen kann der<br />
Rückenprotektor nur bedingt entgegenwirken.<br />
8. Nein, er schützt Skifahrer und <strong>Snow</strong>boarder gleichermassen.
II. Schutzausrüstung<br />
1<br />
Anforderungen an einen wirksamen<br />
Handgelenkschutz<br />
Damit ein Handgelenkschutz wirksam ist, muss er über<br />
ein Stabilisierungselement verfügen, das das Handgelenk<br />
vor Überstreckung schützt 1 und Stösse auf das<br />
Handgelenk dämpft 2 . Dieses Stabilisierungselement<br />
soll stufenlos an Hand, Handgelenk und Unterarm<br />
fixiert werden können. Es reicht von der Mitte des<br />
Unterarms bis zur Handbeugefalte, nicht aber bis zu den<br />
Fingern. Im mittleren Teil ist das Element eher steif, an<br />
beiden Enden aber weniger; das ermöglicht, das Handgelenk<br />
leicht zu beugen. Zudem ist es eher grossflächig<br />
und weist keine scharfen Kanten auf.<br />
2<br />
6<br />
Handgelenk
II. Schutzausrüstung<br />
Fragen<br />
1. Brauche ich auch als Anfänger einen<br />
Handgelenkschutz?<br />
2. Führt der Handgelenkschutz dazu, dass ich meinen<br />
Unterarm neben dem Schutzelement breche?<br />
3. Kann ich den Handgelenkschutz vom Inlineskaten<br />
verwenden?<br />
Antworten<br />
1. Ja. Gerade Anfänger erleiden besonders häufig<br />
Verletzungen am Handgelenk, da sie oft versuchen,<br />
mit dem ausgestreckten Arm einen Rückwärtssturz<br />
aufzufangen.<br />
2. Nein. Heutige Handgelenkschützer sind so konzipiert,<br />
dass sie keinen Bruch provozieren. Wichtig<br />
ist, dass das Stabilisierungselement lang genug ist,<br />
also von der Handbeugefalte bis zur Mitte des<br />
Unterarms reicht.<br />
3. Ja, Inlineschützer können zum <strong>Snow</strong>boarden unter<br />
dem Handschuh getragen werden.
III. Be ready<br />
1. Wärme dich immer am Morgen, nach längeren<br />
Pausen oder bei tiefen Temperaturen mit deinen<br />
Teilnehmenden auf. Mit dem Aufwärmen sollen die<br />
Teilnehmenden abgeholt und ihre Konzentration<br />
sowie Aufmerksamkeit auf den Schneesport gelenkt<br />
werden. Das Aufwärmen soll den Kreislauf<br />
allmählich in Schwung bringen, die Gruppendynamik<br />
fördern und auch Spass machen!<br />
2. Geh die ersten Abfahrten langsam an und fahr<br />
gemütlich ein.<br />
3. Plane jede Abfahrt und geh sie mit deinen Teilnehmenden<br />
bewusst an, indem du mit ihnen vorher<br />
kurz besprichst, was sie auf der nächsten Abfahrt<br />
erwartet.<br />
4. Benutze immer wieder die bfu-<strong>Safety</strong>-Card (siehe<br />
Karte 8), um deine Teilnehmenden nach ihrem<br />
Befinden zu fragen. Pass die Anforderungen an<br />
oder leg entsprechend eine Pause ein.<br />
7<br />
Be ready
III. Be ready<br />
Organisatorische Tipps<br />
• Nimm eine Notfallapotheke mit.<br />
• Zähle, wie viele Teilnehmende du in deiner<br />
Gruppe hast, und überprüfe regelmässig die<br />
Vollständigkeit.<br />
• Gib den nächsten Besammlungsort als<br />
Orientierungshilfe an.<br />
• Überlege dir vorgängig, wo du welche Aufgaben<br />
und Übungen durchführen möchtest.<br />
• Benütze für Übungen möglichst wenig befahrene<br />
Abschnitte oder übersichtliche Pisten ohne Pisteneinfahrten/Kreuzungen.<br />
• Merke dir die letzte Bergfahrt der strategisch<br />
wichtigen Bahnen und plane genügend Zeitreserven<br />
ein.
IV. bfu-<strong>Safety</strong>-Card<br />
SOS 112<br />
bfu-<strong>Safety</strong>-Card<br />
Umwelt<br />
Teilnehmende<br />
Leitende<br />
Folgende Checkliste hilft dir, das Risiko richtig einzuschätzen:<br />
Wie sind die Umweltbedingungen?<br />
• Wetter<br />
• Schnee, Pistenzustand<br />
• Ausrüstung der Teilnehmenden<br />
• Pistenauslastung<br />
Wie fühlen sich deine Teilnehmenden – sind sie für die nächste<br />
Abfahrt bereit?<br />
• Müdigkeit<br />
• Hunger oder Durst<br />
• Kälte<br />
• Unter- oder überfordert<br />
• Gruppendruck<br />
• Motivation<br />
• Risikobereitschaft<br />
Wie fühlst du dich als Leiterperson?<br />
8<br />
bfu-<strong>Safety</strong>-Card
IV. bfu-<strong>Safety</strong>-Card<br />
Der grüne Bereich ist die Komfortzone und bedeutet<br />
wie bei einer Verkehrsampel, dass alles in Ordnung<br />
ist und mit der Aktivität weitergefahren werden kann.<br />
Allfällige Risiken werden als niedrig oder kontrollierbar<br />
eingestuft. Die Teilnehmenden bewältigen die Aktivität<br />
mit Leichtigkeit.<br />
Der gelbe Bereich umfasst die Lernzone, in der<br />
eine Aktivität oder Teile davon nicht mehr leicht und<br />
locker ablaufen. Die Teilnehmenden sind kontrolliert<br />
herausgefordert, sie verlassen die Komfortzone und<br />
gehen ein kalkuliertes und verantwortbares Risiko ein.<br />
Die achtsame Ausweitung der persönlichen Grenzen<br />
verstärkt den Lerneffekt und ermöglicht die Erweiterung<br />
des Handlungsrepertoires.<br />
Der rote Bereich bedeutet Stopp! Wenn einer der<br />
drei Einflussfaktoren im roten Bereich liegt, muss die<br />
Aktivität abgebrochen werden. Das Risiko ist zu hoch<br />
und nicht mehr kontrollierbar. Der Schneesportlehrer<br />
kann die Verantwortung für die Teilnehmenden nicht<br />
mehr tragen.
V. FIS- und SKUS-Regeln<br />
FIS-Regel 1: Rücksichtnahme auf die anderen Skifahrer<br />
und <strong>Snow</strong>boarder<br />
Beobachte mit deinen Teilnehmenden vom Rand aus die Skifahrer<br />
und <strong>Snow</strong>boarder auf der Piste. Gibt es Personen, die andere oder<br />
sich selbst gefährden? Weshalb haben deine Teilnehmenden diesen<br />
Eindruck?<br />
FIS-Regel 2: Beherrschung der Geschwindigkeit und der<br />
Fahrweise<br />
Was bedeutet es, auf Sicht zu fahren?<br />
• Lege einen Handschuh hinter einen Hügel/eine Kuppe. Wann<br />
sehen ihn die Teilnehmenden? Können sie rechtzeitig anhalten<br />
oder ausweichen? Wie viel «Bremsweg» benötigen sie?<br />
• Stecke einen Skistock ein oder lege einen Handschuh auf die Piste.<br />
Die Teilnehmer sollen vor diesem zum Stillstand kommen. Beginnen<br />
sie rechtzeitig zu bremsen?<br />
• Beobachte mit deinen Teilnehmenden vom Pistenrand aus, wer<br />
eurer Meinung nach eher zu schnell unterwegs ist.<br />
Kriterium: Geschwindigkeit passt nicht zum Können.<br />
FIS-Regel 3: Wahl der Fahrspur<br />
Heute fühlen sich viele Schneesportler auf den Pisten bedroht. Lass<br />
deine Teilnehmenden in verschiedenen Formen (Kurzschwingen,<br />
Carving, Switch) die Piste runter fahren. Erkläre ihnen, wie die Veränderung<br />
des Spurenbilds das subjektive Empfinden beeinflusst.<br />
FIS-Regel 4: Überholen<br />
Wie gross muss der Abstand beim Überholen sein, damit sich der<br />
überholte Fahrer nicht bedroht fühlt?<br />
• Lass es deine Teilnehmenden ausprobieren und diskutiert in der<br />
Gruppe eure Beobachtungen.<br />
9<br />
FIS-Regeln
V. FIS- und SKUS-Regeln<br />
FIS-Regel 5: Einfahren, anfahren und hangaufwärts fahren<br />
Du fährst mit deiner Gruppe nach einem Halt wieder los. Frag sie,<br />
worauf geachtet werden muss.<br />
FIS-Regel 6: Anhalten<br />
Wo darf ich anhalten?<br />
• Fahr mit deiner Gruppe die Piste runter, halte an sicheren Orten<br />
an und erkläre die Vorteile des jeweiligen Standortes.<br />
FIS-Regel 7: Aufstieg und Abstieg<br />
Wo würdest du aufsteigen, wenn du zum Beispiel zum Restaurant<br />
hochlaufen möchtest?<br />
• Auf- und Abstieg nur am Pistenrand<br />
FIS-Regel 8: Beachten der Zeichen<br />
• Fahre mit deinen Teilnehmenden eine Abfahrt runter und halte<br />
bei verschiedenen Schildern und Markierungen. Erkläre ihnen<br />
die Bedeutung und thematisiere deren Position.<br />
• Nenne ein bestimmtes Schild und lass deine Teilnehmende dieses<br />
Schild suchen. Wer findet es zuerst? Besprecht, warum es an diesem<br />
Standort steht. (Für weitere Übungen siehe auch Karte 10.)<br />
FIS-Regel 9: Hilfeleistung<br />
• Stell dir eine Unfallsituation vor und geh die richtigen Massnahmen<br />
mit deiner Klasse durch (siehe auch Karte 18).<br />
• Halt am Rand einer Piste an und lass deine Klasse den Standort<br />
auf dem Pistenplan bestimmen. Wie heisst die Piste und wie kann<br />
man den Ort beschreiben?<br />
FIS-Regel 10: Ausweispfl icht<br />
Wer hat einen Ausweis dabei?
V. FIS- und SKUS-Regeln<br />
Fragen<br />
1. Kann jemand zivil- oder strafrechtlich belangt<br />
werden, wenn er wegen Verstosses gegen die<br />
FIS-Regeln einen Unfall verursacht?<br />
2. Nach einem Halt fährst du ohne Blick nach oben<br />
wieder los und stösst mit einem von oben kommenden<br />
Pistenbenutzer zusammen. Bist du unschuldig,<br />
weil der andere Fahrer von oben kommt und dir<br />
für die Weiterfahrt genügend Raum lassen muss?<br />
3. Wenn du jemanden überholen willst, muss zwischen<br />
dir und dem zu Überholenden mindestens 5 m<br />
Abstand sein?<br />
4. Du kommst an eine Pistenkreuzung. Wer hat<br />
Vortritt?<br />
5. Ist es generell obligatorisch, dass das vordere Bein<br />
mit einem Fangriemen fest mit dem <strong>Snow</strong>board<br />
verbunden ist?<br />
6. Du fährst in einen <strong>Snow</strong>boarder, der hinter einer<br />
Kuppe am Boden sitzt. Bist du unschuldig, weil er<br />
nicht dort hätte sitzen dürfen?<br />
10<br />
FIS-/SKUS-Regeln
V. FIS- und SKUS-Regeln<br />
Antworten<br />
1. Ja! Die FIS-Regeln 1 bis 10 sind gemäss Gerichtspraxis<br />
verbindlich.<br />
2. Nein. FIS-Regel 5: Wer nach einem Halt wieder anfahren<br />
will, muss sich vergewissern, dass er dies ohne<br />
Gefahr für sich oder andere tun kann.<br />
3. Nein. FIS-Regel 4: Der Abstand muss nicht mindestens<br />
5m sein, sondern gross genug, um dem überholten<br />
Skifahrer oder <strong>Snow</strong>boarder genügend Raum<br />
für alle seine Bewegungen zu lassen.<br />
4. FIS-Regel 3: Der weiter unten Fahrende hat Vortritt.<br />
Wenn beide auf gleicher Höhe aufeinander treffen,<br />
so muss man sich verständigen.<br />
5. Nein. SKUS-Regel 1: Nur bei Alpinbindungen muss<br />
das vordere Bein mit einem Fangriemen fest mit dem<br />
<strong>Snow</strong>board verbunden sein. Bei sogenannten Softoder<br />
Freestylebindungen ist es nicht obligatorisch.<br />
6. Nein. FIS-Regeln 2 und 6: Beide haben Schuld. Im<br />
Bereich meiner Sichtmöglichkeiten muss ich anhalten<br />
oder ausweichen können. Und der <strong>Snow</strong>boarder<br />
sollte sich nicht an unübersichtlichen Stellen aufhalten.
VI. Markierungen und Signale<br />
Fragen<br />
Was bedeuten die folgenden Signale und Markierungen?<br />
1. 2. 3.<br />
4. 5.<br />
76. 77.<br />
8. 9. 10.<br />
11<br />
Markierungen
VI. Markierungen und Signale<br />
Antworten<br />
1. Ab hier befindest du dich im freien Gelände, das<br />
weder markiert noch vor alpinen Gefahren gesichert<br />
wird. Diese Tafel wird nur dort aufgestellt,<br />
wo eine nicht markierte Abfahrtsmöglichkeit mit<br />
besonderen Gefahren abzweigt.<br />
2. Allgemeine Gefahr (z.B. Gebäude)<br />
3. Engpässe wie Brücken, Unterführungen, Hohlwege,<br />
Schneisen oder Zaunlücken werden mit dem<br />
Gefahrensignal «Engpass» angezeigt.<br />
4. Ab Gefahrenstufe «erheblich» (Stufe 3) wird diese<br />
Tafel aufgestellt (siehe Karten 16 und 17).<br />
5. Örtliche Gefahrenstellen werden mit Stangen oder<br />
Seilwimpeln gekennzeichnet oder abgesperrt.<br />
6. Markierung von Abfahrtsrouten. Diese sind gelb<br />
markiert und vor alpinen Gefahren gesichert, werden<br />
jedoch weder hergerichtet noch kontrolliert.<br />
7. Markierung einer mittelschweren (roten) Piste.<br />
Pisten werden markiert, hergerichtet, unterhalten,<br />
kontrolliert und vor alpinen Gefahren gesichert.<br />
8. Fahrverbot für alle Abfahrtsbenützer<br />
9. Lawinenwarnleuchte. Sie leuchtet ab Gefahrenstufe<br />
«erheblich» (Stufe 3).<br />
10. Kennzeichnung von Wald- und Wildschutzzonen.<br />
Befahren nicht erlaubt.
VII. Benutzung von Transportanlagen<br />
Wichtige Information Gondelbahn/Sessellift<br />
• Sicherheitsbügel bzw. Türe schliessen<br />
• Nicht schaukeln<br />
• Bei Stillstand ruhig sitzen bleiben und auf<br />
Anweisungen des Bahnpersonals warten<br />
• Unterwegs nie frühzeitig selbst ab- bzw. aussteigen<br />
• Kinder unter 1,25 m Körpergrösse zwingend<br />
durch eine erwachsene Person begleiten lassen<br />
Wichtige Information Schlepplift<br />
• Zu zweit anstehen (nur Bügellift)<br />
• Skis oder <strong>Snow</strong>board parallel zur Fahrspur stellen<br />
• Beim <strong>Snow</strong>board das hintere Bein aus der Bindung lösen<br />
• Blick in Fahrtrichtung<br />
• Stöcke in der Aussenhand tragen<br />
• Nicht auf Bügel sitzen, sondern stehen bleiben und<br />
sich ziehen lassen<br />
• Nicht Slalom fahren!<br />
• Bei Sturz und beim Ausstieg Fahrspur sofort verlassen<br />
12<br />
Transportanlagen
VII. Benutzung von Transportanlagen<br />
1. Organisiere bei Anfängern auf Sesselliften den<br />
Einstieg an der Talstation bzw. den Ausstieg an<br />
der Bergstation durch je eine Person.<br />
2. Lass bei nicht auskuppelbaren Sesselliften in<br />
Absprache mit dem Bahnpersonal beim Ein- und<br />
Ausstieg die Bahngeschwindigkeit herabsetzen.<br />
3. Übe mit Anfängern die Liftbenützung zuerst mit<br />
Übungsbügeln oder Stöcken in flachem Gelände.<br />
4. Verzichte bei der ersten Liftfahrt auf Stöcke, trage<br />
sie später in der Aussenhand.<br />
5. Lass Anfänger auf den ersten Fahrten mit stärkeren<br />
Begleitpersonen fahren.
VIII. Verhalten in Park und Pipe<br />
SKUS-Regeln für Parks und Pipes<br />
1. Benutze Fun Parks und Half Pipes erst nach täglicher<br />
Besichtigung.<br />
2. Stelle bei Sprüngen sicher, dass der Landeraum<br />
frei ist.<br />
Regeln von SWISS SNOWSPORTS für Parks<br />
und Pipes<br />
Basic Rules<br />
• Benutze Parks und Pipes erst nach Besichtigung.<br />
• Berücksichtige die Schnee- und Wetterverhältnisse.<br />
• Bereite dich körperlich und mental auf die Belastung<br />
vor.<br />
• Trage Helm und eventuell weitere Protektoren.<br />
Schütze dich nicht nur bei waghalsigen Manövern.<br />
• Nimm Rücksicht auf die anderen Fahrer, respektiere<br />
die Reihenfolge und halte genügend Abstand.<br />
• Fahre oder springe nur solange, wie es deine Kondition<br />
und Konzentration zulassen.<br />
13<br />
Park und Pipe
VIII. Verhalten in Park und Pipe<br />
1. Welche Anforderungen stellen die Elemente an<br />
deine Teilnehmenden? Versichere dich, dass sie die<br />
notwendigen Kompetenzen (Technik, Selbsteinschätzung<br />
usw.) mitbringen, oder baue zuerst die<br />
Kompetenzen auf.<br />
2. Besichtige das Element mit deinen Teilnehmenden<br />
und bereite sie körperlich und mental darauf vor.<br />
3. Vereinbare mit deinen Teilnehmenden Handzeichen,<br />
die angeben, ob sie fahren dürfen oder nicht. Zeig<br />
ihnen, wie sie durch Handzeichen signalisieren,<br />
dass sie als Nächste fahren werden.<br />
4. Benutze die bfu-<strong>Safety</strong>-Card (Karte 8), um herauszufinden,<br />
wie sich die Teilnehmenden fühlen. Lassen<br />
Kondition oder Konzentration nach, leg eine Pause<br />
ein oder verlass den Park.
Slope Track<br />
IX. Tempo<br />
Nutze die Gelegenheit für eine Tempomessung auf<br />
einer bestehenden Geschwindigkeitsmessanlage, mithilfe<br />
der Bauanleitung auf der Karte 15 oder mit dem<br />
Smartphone App «Slope Track» der Suva.<br />
Folgende Aufgaben kannst du den Teilnehmenden<br />
geben:<br />
• Versuche genau 30 km/h zu fahren.<br />
• Schätze die Fahrgeschwindigkeiten bei verschiedenen<br />
Fahrstilen wie zum Beispiel Parallelschwingen, Kurzschwingen,<br />
Carven oder Switch (rückwärts fahren)<br />
und überprüfe sie bei der Fahrt.<br />
• Wie lange ist der Reaktionsweg (= Anzahl Meter, bis<br />
man beginnt auszuweichen oder zu bremsen) bei<br />
Geschwindigkeiten von 30, 40 und 50 km/h?<br />
• Besprich die aufgezeichneten Fahrten und Tipps im<br />
App «Slope Track» der Suva.<br />
• Mache Reaktionsübungen zum Bremsen (Hockeystopps,<br />
«Zeitungslesen» usw.) und Ausweichen, um<br />
die technische Fertigkeit zu erhöhen.<br />
14<br />
Tempo
IX. Tempo<br />
Fragen<br />
1. Schätze: Welcher Fallhöhe entspricht eine Kollision bei 30 oder<br />
50 km/h?<br />
2. Wovon hängt der Brems-/Ausweichvorgang ab?<br />
3. Was ist der Reaktionsweg und wie verhält er sich in Bezug auf die<br />
unterschiedlichen Geschwindigkeiten?<br />
Antworten<br />
1. Die Fallhöhe, abhängig von der Geschwindigkeit, ist in der<br />
Tabelle aufgeführt:<br />
km/h 20 30 40 50 60 70<br />
Fallhöhe in m 1,6 3,5 6,3 9,8 14,2 19,3<br />
2. Der Brems- oder Ausweichweg hängt von verschiedenen Faktoren<br />
wie z.B. technisches Können, Tempo, Schneesportgerät, Materialzustand,<br />
Schnee- und Pistenverhältnisse, Sicht- und Raumverhältnisse<br />
usw. ab. In der Praxis wird öfters ausgewichen als<br />
angehalten.<br />
3. Reaktionsweg = Anzahl gefahrene Meter vom Zeitpunkt, wo<br />
man die Gefahr erkannt hat, bis man zu bremsen oder auszuweichen<br />
beginnt.<br />
km/h 20 30 40 50 60 70<br />
Reaktionsweg<br />
in m<br />
5 7 10 12 15 17
IX. Tempo<br />
Erstellung einer Geschwindigkeitsmessanlage<br />
Material: Schnur von 5 m Länge, 4 Stöcke oder<br />
ähnliches, 1 Stoppuhr, Geschwindigkeitstabelle<br />
Anleitung:<br />
1. Miss eine Strecke von 20m am Rand einer blauen<br />
Piste ab.<br />
2. Markiere eine Start- und Ziellinie (z.B. Stöcke links<br />
und rechts zur Markierung).<br />
3. Stehe in der Verlängerung der Ziellinie und stoppe<br />
die Zeit vom Start zum Ziel. Verwende immer denselben<br />
Ski- oder Körperteil als Fixpunkt, wie z.B. die<br />
vordere Skispitze oder das Schienbein.<br />
4. Vergleiche die Zeit mit der Tabelle und lies die<br />
Geschwindigkeit ab. Es handelt sich um einen Richtwert,<br />
da die Messung ungenau ist.<br />
5. Formel zur Berechnung der Geschwindigkeit:<br />
Messstrecke in Meter/Fahrzeit in Sekunden � 3,6<br />
für Umrechnung in km/h (3600s /1000m).<br />
Beispiel: 20m/2,4s�3,6 = 30km/h<br />
15<br />
Tempoanlage
IX. Tempo<br />
Geschwindigkeitstest der Suva<br />
Zeit in Sek<br />
für 20 m<br />
km/h Fallhöhe<br />
(m)<br />
Reaktionsweg<br />
(m)*<br />
7,20 10 0,4 5<br />
6,00 12<br />
5,14 14<br />
4,50 16<br />
4,00 18<br />
3,60 20 1,6<br />
3,27 22<br />
3,00 24<br />
2,77 26<br />
2,57 28<br />
2,40 30 3,5 7<br />
2,25 32<br />
2,12 34<br />
2,00 36<br />
1,89 38<br />
1,80 40 6,3 10<br />
1,71 42<br />
1,64 44<br />
1,57 46<br />
1,50 48<br />
1,44 50 9,8 12<br />
1,38 52<br />
1,33 54<br />
Zeit in Sek<br />
für 20 m<br />
km/h Fallhöhe<br />
(m)<br />
Reaktionsweg<br />
(m)*<br />
1,29 56<br />
1,24 58<br />
1,20 60 14,2 15<br />
1,16 62<br />
1,13 64<br />
1,09 66<br />
1,06 68<br />
1,03 70 19,3 17<br />
1,00 72<br />
0,97 74<br />
0,95 76<br />
0,92 78<br />
0,90 80 25,2 20<br />
0,88 82<br />
0,86 84<br />
0,84 86<br />
0,82 88<br />
0,80 90 31,9<br />
0,78 92<br />
0,77 94<br />
0,75 96<br />
0,73 98<br />
0,72 100 39,2<br />
* Reaktionsweg = Anzahl gefahrene Meter vom Zeitpunkt, wo man die<br />
Gefahr erkannt hat, bis man zu bremsen oder auszuweichen beginnt.
X. Lawinenkunde, Freeriden<br />
• Informiere dich über das aktuelle Lawinenbulletin<br />
(www.slf.ch, Tel. 187 u.a.).<br />
• Hole den aktuellen Wetterbericht ein<br />
(www.meteoschweiz.ch, Tel.162).<br />
• Frage den Pisten- und Rettungsdienst für lokale<br />
Gegebenheiten und Verhältnisse.<br />
• Richtige Ausrüstung: Lawinenverschüttetensuchgerät<br />
(LVS), Schaufel und Sonde für alle<br />
1. Benutze mit deinen Teilnehmenden die gelb<br />
markierten Abfahrtsrouten. Diese sind vor alpinen<br />
Gefahren gesichert.<br />
2. Fährst du mit deinen Teilnehmenden abseits des<br />
gesicherten Geländes, thematisiere mit ihnen<br />
allgemeine Lawinensituation, lokale Gefahren,<br />
Gelände, Ausrüstung, Ausbildung und<br />
Sicherheitsdispositiv.<br />
3. Beachte allfällige gesetzliche Bestimmungen und<br />
Richtlinien beim Fahren abseits des gesicherten<br />
Geländes.<br />
4. Beachte Verbote und Sperrungen.<br />
16<br />
Lawinenkunde, Freeriden
X. Lawinenkunde, Freeriden<br />
Lawinengefahrenskala<br />
1 gering Allgemein günstige Verhältnisse. Extrem<br />
steile Hänge (> 40˚) einzeln befahren!<br />
Absturzgefahr beachten!<br />
2 mässig Mehrheitlich günstige Verhältnisse.<br />
Vorsichtige Routenwahl. Extrem steile<br />
Hänge (> 40˚) und Triebschneeansammlungen<br />
meiden! Schattige Steilhänge<br />
(> 30˚) einzeln befahren!<br />
3 erheblich Teilweise ungünstige Verhältnisse.<br />
Schattige Steilhänge (> 30˚) meiden.<br />
Unerfahrene bleiben auf der Piste<br />
oder schliessen sich einer professionell<br />
geführten Gruppe an!<br />
4 gross<br />
5 sehr gross<br />
Ungünstige Verhältnisse. Lawinenauslaufbereiche<br />
beachten! Unbedingt auf den<br />
markierten und geöffneten Abfahrten/<br />
Routen bleiben!<br />
Die Einteilung in die 5 Gefahrenstufen wird in den<br />
Alpenländern einheitlich angewendet.
X. Lawinenkunde, Freeriden<br />
Fragen<br />
1. Wenn es in einem Hang bereits Spuren hat,<br />
heisst das, dass er ungefährlich ist?<br />
2. Gibt es im Wald keine Lawinen?<br />
3. Bedeutet die Gefahrenstufe «erheblich» eine<br />
kleinere Lawinengefahr als die Gefahrenstufe<br />
«gross»?<br />
4. Ereignen sich auch bei der Gefahrenstufe «mässig»<br />
(Stufe 2) Lawinenunfälle?<br />
5. Was bedeutet das Aufleuchten des Blinklichts<br />
am Check-Point an der Informationstafel?<br />
6. Wie gross ist die Überlebenschance, wenn man<br />
vollständig von einer Lawine verschüttet wurde,<br />
nach 15 Minuten und nach 60 Minuten?<br />
17<br />
Lawinenkunde, Freeriden
X. Lawinenkunde, Freeriden<br />
Antworten<br />
1. Nein. Es ist möglich, dass mehrere Personen im<br />
Hang keine Lawine ausgelöst haben, eine andere<br />
Person jedoch einen sogenannten «Hotspot» trifft<br />
und sich der ganze Hang löst.<br />
2. Doch. Auch im Wald können sich Lawinen lösen.<br />
3. Ja. Siehe Rückseite Karte 16.<br />
4. Ja: Bei der Gefahrenstufe 2 ereignen sich rund<br />
30% aller tödlichen Unfälle. Die Bedingungen bei<br />
dieser Stufe werden oftmals unterschätzt.<br />
5. Es herrscht mindestens Lawinengefahrenstufe 3<br />
«erheblich» im freien Gelände. Akute Lawinengefahr:<br />
offene Pisten und Abfahrtsrouten nicht mehr<br />
verlassen!<br />
6. Nach 15 Minuten beträgt die Überlebenschance<br />
80%, nach 60 Minuten nur noch 25%. Die häufigste<br />
Todesursache bei Lawinenverschütteten ist<br />
das Ersticken.
XI. Verhalten bei einem Unfall<br />
Hilfeleistung bei Unfällen<br />
1. Sichern der Unfallstelle<br />
2. Erste Hilfe leisten<br />
3. Alarmieren<br />
4. Feststellen des Tatbestandes<br />
1. Unfallstelle sichern<br />
• Skier über der Unfallstelle gekreuzt einstecken<br />
und/oder wenn möglich einen Warnposten positionieren<br />
2. Erste Hilfe leisten, bis Rettung eintrifft<br />
• Allgemeinzustand des Verletzten erfassen<br />
• Lebensrettende Sofortmassnahmen<br />
• Richtige Lagerung<br />
• Wundversorgung<br />
• Kälteschutz<br />
3. Alarmieren<br />
• Über die örtliche Notfallnummer, die REGA 1414, die<br />
europäische Notfallnummer 112 oder bei der nächsten<br />
Seilbahnstation<br />
• Ort des Unfalls<br />
• Zeit des Unfalls<br />
• Anzahl der Verletzten<br />
• Art der Verletzung<br />
4. Feststellen des Tatbestandes<br />
• Personalien von Zeugen und Beteiligten aufnehmen<br />
• Ort, Zeit, Hergang des Unfalls und Verhältnisse aufnehmen<br />
18<br />
Verhalten bei Unfall
XI. Verhalten bei einem Unfall<br />
• Stell dir eine Unfallsituation vor und gehe die<br />
richtigen Massnahmen mit deiner Klasse durch<br />
(FIS-Regeln 9 und 10).<br />
– Absicherung der Unfallstelle<br />
– Leistung von erster Hilfe<br />
– Alarmierung des Rettungsdienstes<br />
– Aufnahme des Unfallprotokolls<br />
• Vereinbare einen Termin mit dem Pistenund<br />
Rettungsdienst, um einen Einblick in ihre<br />
Arbeit zu erhalten.
XII. Verletzungsstatistik<br />
Fragen<br />
1. Wie viele Prozent der Unfälle erfordern einen<br />
Spitalaufenthalt?<br />
2. Wie viele Prozent der Verletzungen erfolgen aufgrund<br />
einer Kollision mit einem anderen Ski- oder<br />
<strong>Snow</strong>boardfahrer?<br />
3. An welchen Körperteilen verletzen sich die Skifahrer<br />
resp. die <strong>Snow</strong>boarder am häufigsten?<br />
4. Glaubst du, das Risiko, beim Ski- oder <strong>Snow</strong>boardfahren<br />
eine Verletzung zu erleiden, hat in den<br />
letzten 30 Jahren zu- oder abgenommen?<br />
19<br />
Statistik
XII. Verletzungsstatistik<br />
Antworten<br />
1. Knapp 15% der Verletzungen erfordern einen<br />
Spitalaufenthalt. Rund 5% aller Verletzungen sind<br />
schwer (Spitalaufenthalt von 7 Tagen oder mehr)<br />
oder gar tödlich.<br />
2. Der Anteil der Personenkollisionen macht 5–7%<br />
aller Unfälle aus. 90% aller Verletzungen erfolgen<br />
aufgrund von Selbstunfällen.<br />
3. Beim Skifahren betrifft jede dritte Verletzung das<br />
Knie, beim <strong>Snow</strong>boardfahren jede vierte Verletzung<br />
den Unterarm, speziell das Handgelenk. Anfänger<br />
sind besonders stark gefährdet.<br />
4. Das Risiko hat sich um etwa die Hälfte reduziert.<br />
Pro 1000 Schneesporttage ereignen sich heute<br />
3 Unfälle, vor 30 Jahren waren es noch fast 6.