Stängelälchen - Bekämpfung - Bioland
Stängelälchen - Bekämpfung - Bioland
Stängelälchen - Bekämpfung - Bioland
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Effekte von Sortenwahl und Produktionstechnik auf<br />
Krankheiten und Schädlinge bei<br />
Feldfutterleguminosen<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Kleeanteil steigt mit dem kontinentalen Einfluss<br />
Bundesland %<br />
Bayern 4,7<br />
Saarland 3,3<br />
Baden - Württemberg 3,0<br />
Sachsen 1,6<br />
Rheinland - Pfalz 1,6<br />
Thüringen 1,5<br />
Hessen 1,2<br />
Brandenburg 1,1<br />
Sachsen - Anhalt 0,4<br />
Nordrhein - Westfalen 0,3<br />
Meck.- Vorpommern 0,3<br />
Schleswig - Holstein 0,3<br />
Niedersachsen 0,1<br />
Deutschland 1,5<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Kleekrebs<br />
(Sclerotinia trifoliorum)<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Kleekrebs<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Sklerotien von Sclerotinia trifoliorum<br />
von Rotklee<br />
Bilder: Franz Xaver Schubiger 2009 # Art Agroscop CH<br />
Kleekrebs Sklerotien<br />
Sklerotien von Sclerotinia trifoliorum<br />
aus einem Luzernefeld<br />
(Grössenvergleich mit Saatgut von Luzerne)<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Kleekrebs: Wirtsspektrum und <strong>Bekämpfung</strong><br />
Wirtsspektrum<br />
Kleekrebs befällt neben Rot- und Weissklee auch andere Trifolium<br />
Arten, sowie Luzerne und Esparsette.<br />
<strong>Bekämpfung</strong><br />
�Fruchtfolgeabstand wahren (4-5 Jahre)<br />
Im Boden vorhandene Sklerotien überleben diesen Zeitraum nicht.<br />
�Einschleppen von Sklerotien vermeiden � Z-Saatgut verwenden.<br />
�Nur resistente Sorten verwenden<br />
�Befallene Felder tief pflügen<br />
Sklerotien können aus Tiefen > 3-5 cm nicht mehr keimen.<br />
�Der Kleebestand sollte anfangs Winter nicht zu üppig sein.<br />
�„Altersresistenz“ nutzen � Saat im Frühjahr günstiger<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Südlicher Südlicher Stängelbrenner / Antracnose<br />
(Colletotrichum trifolii)<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Symptome Freilandbestand<br />
Antracnose<br />
Foto: Berendonk/LwK NI<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Symptome Freilandbestand<br />
Antracnose<br />
Foto: Berendonk/LwK NI<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Rotklee – Antracnose:<br />
Glashaus / Symptombild<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Glashaus / Symptombild<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Antracnose: Wirtsspektrum und <strong>Bekämpfung</strong><br />
Wirtsspektrum<br />
Rot-, Inkarnat- u. Erd-Klee Luzerne u. verschiedene Medicago-Arten.<br />
<strong>Bekämpfung</strong><br />
�vorzeitigen Schnitt um die Vermehrung von Konidien zu behindern<br />
� geschnittenes Feld trocknet schneller ab.<br />
(Keine echte <strong>Bekämpfung</strong>)<br />
�Saatgutvermehrung konventionell: Einsatz von systemisch<br />
wirkenden Fungiziden, z. B. Tebuconazol<br />
�Sortenwahl � in Amerika heute keine Bedeutung mehr<br />
aber immer wieder neue Erregerrassen und Sorten von dort hier nicht<br />
geeignet<br />
�Sorten mit Kleekrebsresistenz aktuell keine Antracnoseresistenz<br />
und umgekehrt<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Anteil abgestorbener Pflanzen (in %) der geprüften<br />
Sorten (MW über beide Anlagen)<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
MW<br />
Tote%<br />
1.Bonitu<br />
r<br />
Starfire-Kontrolle<br />
Pavo<br />
Merula<br />
Global<br />
Elanus<br />
NPZ 239/Harmonie<br />
Lemmon<br />
ST Tit 19f/Steinach<br />
Milvus<br />
NPZ 244/Regent<br />
Nemaro<br />
Larus<br />
Diplomat<br />
Temara<br />
Rotra<br />
Montana<br />
Astur<br />
Pirat<br />
H.Hohenheimer<br />
Coel/Steinach<br />
Lucrum<br />
Amos<br />
ST 45-90/Steinach<br />
Atlantis<br />
Wiro<br />
Taifun<br />
Maro<br />
Titus<br />
Titus-Kontrolle<br />
Tempus<br />
Mars<br />
Kvarta<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Bild: Franz Xaver Schubiger 2009 # Art Agroscop CH<br />
<strong>Stängelälchen</strong> – Wirtsspektrum<br />
(Ditylenchus dipsaci)<br />
450 Wirtsarten! (~ 1 mm lang)<br />
�Dabei in zahlreiche „Rassen“ untergliedert.<br />
�Diese jedoch morphologisch nicht unterscheidbar<br />
�Wichtige Wirte: Klee Esparsette, Gemüsearten,<br />
Zuckerrüben, Getreide.<br />
�Jede Rasse hat eigenes bevorzugtes und begrenztes<br />
Wirtsspektrum, wobei sich diese mehrfach<br />
überschneiden können.<br />
�Luzernerasse befällt Luzerne aber nicht Rotklee.<br />
�Luzerne keine Wirtspflanze der Rotkleerasse<br />
�Nematoden an Weissklee auch eigene Rasse.<br />
�Aber alle 3 können sich auf Ackerbohnen und Erbsen<br />
sowie auf einigen Unkräutern (Vogelmiere, Wegerich).<br />
�Inkarnatklee ist resistent gegen die Luzerne- und die<br />
Rotkleerasse Perserklee (T. resupinatum) nur gegen<br />
die Rotkleerasse.<br />
�Luzernerasse kann Esparsette befallen.<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Rotklee: <strong>Stängelälchen</strong><br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
<strong>Stängelälchen</strong> - <strong>Bekämpfung</strong><br />
� Kenntnis über die Rasse ist nötig (Wirtskreis)<br />
� Bei Befall Fruchtfolge erweitern<br />
� Auf einer mit <strong>Stängelälchen</strong> befallenen Fläche sollte 5-7-Jahre<br />
keine anfällige Leguminose angebaut werden.<br />
� Gute Unkrautbekämpfung ist wichtig (oft auch Wirte!)<br />
� Verschleppung verhindern<br />
� erst die gesunden Flächen und am Schluss die befallene.<br />
� Saatgut ist eine Primärquelle � nematodenfreies Z-Saatgut wählen<br />
(� Nematoden an Pflanzenteilen im Abputz)<br />
� Resistente Luzerne- und Rotkleesorten wählen (z.B. Nemaro)<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Echter Mehltau<br />
(Microsphaera trifolii)<br />
Bild: Franz Xaver Schubiger 2009 # Art Agroscop CH<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Echter Mehltau: Wirtsspektrum und <strong>Bekämpfung</strong><br />
Wirtsspektrum<br />
Rotklee dabei stark bassebildend.<br />
<strong>Bekämpfung</strong><br />
�Sortenwahl<br />
�vorzeitigen Schnitt (in diesem Fall echte <strong>Bekämpfung</strong>)<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Kleeseide, Teufelszwirn<br />
(Cuscuta epithymum subsp. trifolii)<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Kleeseide: Wirtsspektrum und <strong>Bekämpfung</strong><br />
Wirtsspektrum<br />
Rot-, Weiß- und Schwedenklee, sowie Luzerne, zahlreiche Gräser<br />
und Unkräuter; wird in den wärmeren Gebieten häufiger angetroffen,<br />
[Kleeseide macht sich wieder breit (Mitteldeutsche Zeitung 15.07.11)]<br />
<strong>Bekämpfung</strong><br />
�Sauberes Saatgut wählen � Z Saatgut<br />
Die Samen sind rundlich, gelblichgrau, matt, 0,8 bis 1 mm groß und überdauern einige Jahre im<br />
Boden, werden mit dem Saatgut verschleppt und können auch den Verdauungstrakt der<br />
Haustiere schadlos passieren.<br />
�Vernichtend wirken kurzes Abmähen der befallenen Nester,<br />
dann gründliches Begießen mit 15%iger Eisensulfatlösung<br />
und tiefes, die Nestränder übergreifendes Umgraben.<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Kleeteufel<br />
(Orobanche minor)<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Kleeteufel: Wirtsspektrum und <strong>Bekämpfung</strong><br />
Wirtsspektrum<br />
Kleearten weniger/seltentener befallen Luzerne und Esparsette<br />
<strong>Bekämpfung</strong><br />
�Sauberes Saatgut wählen (via Saatgut übertragen!!) � Z Saatgut<br />
Samen sind sehr klein (Durchmesser: 0,3 – 0,4 mm) sind > 10 Jahre lebensfähig<br />
Der Klee-Würger stammt aus dem Nahen Osten.<br />
Verbreitung der Samen durch Maschinen, Ernte- und Saatgut, Bewässerungssysteme und<br />
Erosion - auch Tiere (äußerlich u./o. nach Magen-Darm-Passage).<br />
�Frühzeitige Ernte<br />
�biologische <strong>Bekämpfung</strong>sverfahren werden noch erprobt.<br />
�Züchtung von resistenten Kulturpflanzensorten noch ohne Erfolg<br />
�Bisher noch keine wirksame und wirtschaftliche <strong>Bekämpfung</strong>!<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Weißkleemosaikvirus<br />
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Hartmann - IPZ 4b – 2012
Luzernewelke (Verticilium albo artrum)<br />
Nur indirekte Eindämmung<br />
� durch gezielte Sortenwahl<br />
� gesundes Saatgut<br />
� weite Fruchtfolgestellung<br />
� rechtzeitige Mahd<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Kleespitzmäuschen (Apion apricans)<br />
Durch Larven des Kleespitzmäuschens<br />
zerstörte Samenanlagen<br />
Bild: Franz Xaver Schubiger 2009 # Art Agroscop CH<br />
Käfer<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
ein Problem in der Bio-Saatgutproduktion<br />
Wirtsspektrum<br />
Jungkäfer an vielen Arten. Eiablage an bevorzugten Wirten<br />
Apion apricans entwickelt sich vorzugsweise an Rotklee, während A. dichroum den Weissklee<br />
als Brut- und Nährpflanze bevorzugt. A. virens ist auf Rot- und Weissklee spezialisiert. A. pisi<br />
findet man auch auf der Luzerne, Inkarnat- und Gelbklee. A. seniculus und A. tenue leben unter<br />
anderem an Rotklee und Luzerne. A. assimile und A. trifolii fressen in den Blüten des Rotklees.<br />
„Eine genaue Bestimmung der verschiedenen Arten ist schwierig und<br />
erfordert große Erfahrung“ � bei uns ist Rotklee Hauptwirt<br />
<strong>Bekämpfung</strong> aber gleich<br />
Kleespitzmäuschen – Wirte<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
<strong>Bekämpfung</strong><br />
Kleespitzmäuschen – <strong>Bekämpfung</strong><br />
� Vermehrung isoliert von anderen Kleeaufwüchsen angelegen<br />
� vorherige intensive Beweidung im Herbst und im Frühjahr wirksam<br />
� Schnitt der Vermehrung bei Blühbeginn während des ersten<br />
Aufwuchses � verhindert die Eiablage auf den Blüten des 2.<br />
Aufwuchses.<br />
weitere Maßnahmen:<br />
− Anlage von Ablenkungsstreifen,<br />
− 1-jährige Kulturführung,<br />
− Behandlung mit Metarrhizium anisopliae (insektenpathogener Pilz).<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Maulwurf<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Mäuse<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012
Effekte von Sortenwahl und Produktionstechnik auf<br />
Krankheiten und Schädlinge bei<br />
Feldfutterleguminosen<br />
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!<br />
Hartmann - IPZ 4b – 2012