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Ausgabe 2/ 2012 - Bayerischer Lehrer

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24<br />

Kreisverband<br />

Schwandorf<br />

Maria Karg-Pirzer<br />

weiterhin an der<br />

Spitze des Kreisverbandes<br />

Die kommunale Gebietsreform<br />

hat der BLLV nicht<br />

mitgemacht. Immer noch<br />

bestehen in den Altlandkreisen<br />

eigene Strukturen und<br />

Verbände. „An eine Fusion<br />

auf Schulamtsebene ist nicht<br />

gedacht“, sagt Rektorin und<br />

Personalratsvorsitzende<br />

Maria Karg-Pirzer, die seit<br />

vielen Jahren den Kreisverband<br />

Schwandorf mit 161<br />

Mitgliedern leitet. Bei einer<br />

Versammlung am 19. Januar<br />

wurde sie erneut im Amt bestätigt.<br />

Die Vertretung der bayerischen<br />

Volksschullehrer<br />

kämpft derzeit an mehreren<br />

Fronten. „Die Schulen suchen<br />

händeringend nach Lehrkräften“,<br />

weiß die Leiterin<br />

der Telemann-Grund- und<br />

Mittelschule in Teublitz. Zu<br />

Schuljahresbeginn habe der<br />

Freistaat selbst die qualifiziertesten<br />

Junglehrer in die<br />

Arbeitslosigkeit geschickt.<br />

Die zum Halbjahr frei werdenden<br />

Stellen, bedingt durch<br />

Pensionierungen und Freistellungsphase<br />

der Altersteilzeit,<br />

können nun nicht besetzt werden.<br />

„Die jungen Leute haben<br />

sich zwischenzeitlich etwas<br />

anderes gesucht“, erklärt Maria<br />

Karg-Pirzer. Sie rechnet<br />

mit „massiven Stundenstreichungen“<br />

im zweiten Halbjahr<br />

an allen Schularten, „weil<br />

mittlerweile auch die mobilen<br />

Reserven aufgebraucht sind“.<br />

Jetzt versuche das Kultusministerium<br />

sogar Lehramtsstudenten<br />

an die Schulen zu holen,<br />

um die Lücken zu schließen.<br />

„Die Hiobsbotschaften<br />

reißen nicht ab“, schreibt<br />

BLLV-Präsident Klaus Wen-<br />

zel in einem offenen Brief.<br />

Auch an den Gymnasien<br />

komme es zu verstärkt zu<br />

Engpässen. Obwohl sie<br />

dringend gebraucht würden,<br />

schicke der Freistaat einen<br />

großen Teil der Hochschulabsolventen<br />

auch im Februar<br />

wieder „auf die Straße“.<br />

Immer weniger Lehrkräfte<br />

wollen „bis 65“ arbeiten<br />

und entscheiden sich für die<br />

Altersteilzeit. „Man muss es<br />

sich aber leisten können“,<br />

warnt Maria Karg-Pirzer<br />

die Kollegen, „denn die<br />

Bedingungen haben sich in<br />

der Zwischenzeit erheblich<br />

verschlechtert“. Der BLLV<br />

erkennt eine Menge offener<br />

Baustellen, die er mit dem<br />

bayerischen Doppelhaushalt<br />

2013/14 gerne beseitigt haben<br />

möchte. Der Verband verlangt<br />

von der Staatsregierung, die<br />

Absenkung der Eingangsbesoldung<br />

zurückzunehmen,<br />

die Wiederbesetzungssperre<br />

aufzuheben, die Leistungsprämien<br />

und Zulagen wieder<br />

einzuführen, die Beförderungsmöglichkeitenauszuweiten,<br />

die Mitarbeiter in der<br />

Schulverwaltung und in der<br />

<strong>Lehrer</strong>ausbildung besser zu<br />

besolden und vor allem die<br />

Zahlungen in den Versorgungsfond<br />

für pensionierte<br />

Staatsdiener wieder aufzunehmen.<br />

Der BLLV hält die Selektion<br />

der Schüler nach der vierten<br />

Jahrgangsstufe für falsch und<br />

setzt sich für eine längere<br />

Kreisverbände<br />

gemeinsame Schulzeit (bis<br />

zur sechsten Klasse) ein. Der<br />

Verband befürwortet die angestrebte<br />

Inklusion, die Integration<br />

behinderter Kinder<br />

in die Regelklassen, verlangt<br />

aber auch eine bessere personelle<br />

Ausstattung der Schulen<br />

mit Fachkräften. „Die Umsetzung<br />

der Inklusionspläne geht<br />

nicht zum Nulltarif, da muss<br />

der Staat schon zusätzlich<br />

Geld in die Hand nehmen“,<br />

machte BLLV-Kreisvorsitzende<br />

Maria Karg-Pirzer<br />

deutlich. Sie kritisiert „die<br />

nach wie vor viel zu großen<br />

Klassenstärken in den Grundschulen“.<br />

Der neue Vorstand des BLLV-<br />

Kreisverbandes Schwandorf<br />

setzt sich zusammen aus der<br />

Vorsitzenden Maria Karg-<br />

Pirzer, ihrer Stellvertreterin<br />

Christa Schwaiger, Schatzmeister<br />

und Organisationsleiter<br />

Hans Moser, Schriftführerin<br />

Margit Krämer, dem<br />

Pensionistenbetreuer Gerhard<br />

Gansler, der Schulleiter-Sprecherin<br />

Maria Karg-Pirzer,<br />

dem Pressereferenten Rudi<br />

Hirsch sowie den Beisitzern<br />

Robert Valenti und Hans Bilz.<br />

Rudi Hirsch<br />

Im Bild: Der neue Vorstand<br />

des Kreisverbandes Schwandorf<br />

mit (sitzend, von links)<br />

Christa Schwaiger, Maria<br />

Karg-Pirzer und Hans Moser<br />

sowie (stehend, von links)<br />

Gerhard Gansler, Margit<br />

Krämer, Hans Bilz und Rudi<br />

Hirsch.<br />

Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />

Kreisverband ehrte<br />

Jubilare und verabschiedeteMitarbeiter<br />

Schwandorf. Kreisvorsitzende<br />

Maria Karg-Pirzer dankte<br />

bei einer Jubilarehrung Mitte<br />

Februar langjährigen Mitgliedern<br />

und überreichte ihnen<br />

Urkunde und Geschenk.<br />

Karg-Pirzer bedankte sich bei<br />

Gerhard Gansler für 37 Jahre<br />

Schatzmeistertätigkeit mit<br />

einem Geschenk und verabschiedete<br />

ihn aus dem Vorstand.<br />

Ein Präsent bekam<br />

auch der langjährige Pensionistenvertreter<br />

Josef Grau.<br />

Die Kreisvorsitzende verglich<br />

die Darstellungen des Kultusministeriums<br />

mit der schulischen<br />

Wirklichkeit. Der<br />

Kultusminister lobe die Leistung<br />

der neu geschaffenen<br />

Mittelschule, müsse aber<br />

gleichzeitig eine zunehmende<br />

Ablehnung durch die Eltern<br />

registrieren. Die Kultusbürokratie<br />

verspreche individuelle<br />

Förderung der Schüler, habe<br />

gleichzeitig aber 50 Prozent<br />

„Abbrecher“ am Gymnasium.<br />

„Was sich heute in vielen Familien<br />

abspielt, ist der Wahnsinn“,<br />

beobachtet Maria<br />

Karg-Pirzer mit Sorge. Der<br />

Unterricht an der Grundschule<br />

habe sich „auf das Abfragen<br />

von auswendig Gelerntem<br />

reduziert“. Mit der Folge,<br />

„dass die Kinder immer<br />

häufiger krank und die Eltern<br />

ständig ratloser werden“.<br />

Spaß und Freude an der<br />

Schule blieben auf der Strecke.<br />

Die jetzt propagierte Modularisierung<br />

des Unterrichts<br />

für mehr Differenzierung hält<br />

Maria Karg-Pirzer angesichts<br />

des personellen Engpasses für<br />

Makulatur. Selbst die besten<br />

Hochschulabsolventen erhielten<br />

keine Anstellung als <strong>Lehrer</strong>,<br />

obwohl sie dringend gebraucht<br />

würden. „Stattdessen<br />

aktiviert man Studenten und<br />

Pensionisten“, ärgert sich die<br />

BLLV-Funktionärin.

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