Ausgabe 2/ 2012 - Bayerischer Lehrer
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Ausgabe 2/ 2012 - Bayerischer Lehrer
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34. Jahrgang<br />
ZKZ 03646<br />
Oberpfälzer<br />
Schule<br />
Zeitschrift des Bezirksverbandes Oberpfalz<br />
u<br />
u<br />
u<br />
<strong>2012</strong>, Heft 2 (April)<br />
<strong>Lehrer</strong>tag in Roding:<br />
„<strong>Lehrer</strong> – ein besonderer Beruf?“<br />
BLLV-Aktion:<br />
Mehr Lesefreude für die Jungen<br />
BLLV-Jubiläum:<br />
Vom Schullehrer zum Studienrat<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 1
INHALT<br />
8 BLLV-Aktion: Jungen fürs<br />
Lesen motivieren<br />
Weitere Informationen unter www.oberpfalz.bllv.de<br />
Die nächste Nummer der OBERPFÄLZER SCHULE,<br />
Heft <strong>2012</strong>/3, erscheint Anfang Juni.<br />
Redaktionsschluss ist am 12. Mai <strong>2012</strong><br />
2<br />
KOMMENTAR<br />
3 Ursula Schroll: Die <strong>Lehrer</strong> brauchen Motivation<br />
..........................................................................................................................................................................<br />
GESCHICHTE DES LEHRERSTANDES<br />
4 Vom Schullehrer zum Studienrat<br />
7 Kinderlandverschickung in Nabburg<br />
..........................................................................................................................................................................<br />
BLLV OBERPFALZ<br />
8 Aktion: Lesefreude für Jungen<br />
10 BLLV-Gesundheitstag während der Dienstzeit?<br />
Die Regierung der Oberpfalz sagt nein<br />
Junglehrer:<br />
Rund um Schwangerschaft und Elternzeit<br />
Vorbereitung auf die Prüfung<br />
12 Kreiskassiere in PC-Arbeit eingewiesen –<br />
Abends über Alphadata und Rosswürste<br />
13 Gymnasium/ Realschule:<br />
Nach dem Referendariat Mathe-Fitness-Tag<br />
ABJ Oberpfalz bot Kolloquiumsvorbereitung an<br />
14 20. <strong>Lehrer</strong>meisterschaft im Stockschießen<br />
Runde Geburtstage wieder<br />
in der Oberpfälzer Schule<br />
..........................................................................................................................................................................<br />
POLITK UND SCHULE<br />
15 Offener Brief des BLLV-Präsidenten<br />
16 Elternunterhalt: Wann müssen Kinder für ihre<br />
Eltern zahlen?<br />
Ausstellung mit Andy Warhol in Amberg<br />
17 Schroll und Wild im Gespräch<br />
Medien<br />
18 Ursula Schroll gratulierte Heidrun Placek-Hölzle<br />
18 Neue Personalräte mit Gesetzen und<br />
Fallbeispielen vertraut gemacht<br />
13 ABJ-Oberpfalz:<br />
Fürs Kolloqium vorbereit<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
19 Studentenvorsitzende<br />
Sonja Gerhardinger in Chile<br />
19 Statt BLLV-Sitzung Choike-Tanz<br />
Mehr Arbeit – gleiches Geld<br />
STANDPUNKT: Sparpolitik<br />
..........................................................................................................................................................................<br />
KREISVERBÄNDE<br />
20 Wir gedenken<br />
23 Wir begrüßen als neue Mitglieder<br />
21 Aus den Kreisverbänden<br />
CHAM: Veronika Kindermann als Vorsitzende<br />
bestätigt<br />
24 SCHWANDORF: Maria Karg-Pirzer weiterhin an<br />
der Spitze des Kreisverbandes<br />
26 WEIDEN: Christiana Köhler wurde<br />
Kreisvorsitzende<br />
..........................................................................................................................................................................<br />
26 Impressum<br />
27 Schule in der Zeitung<br />
28 Einladung zum Oberpfälzer <strong>Lehrer</strong>tag<br />
..........................................................................................................................................................................<br />
ANZEIGEN<br />
11 BLLV-Reisedienst<br />
17 Wittmann-Druck<br />
18 edacta-Lehrmittel<br />
27 BtB-Software: Schulsoftware<br />
Beilage des BRIGG-Pädagogik-Verlages<br />
Am 21. April <strong>Lehrer</strong>tag in Roding<br />
9.30 Uhr<br />
Festvortrag:<br />
„<strong>Lehrer</strong> – ein besonderer Beruf?“<br />
14.00 Uhr<br />
Arbeitsgruppen in der Grund- und Mittelschule<br />
Roding (siehe Seite 28)
Die <strong>Lehrer</strong><br />
brauchen<br />
Motivation<br />
Alle Jahre wieder rollt die Krankheitswelle durch Bayern.<br />
Wer in diesen Tagen in unseren Schulen unterwegs ist, wird<br />
umhüllt von zahlreichen Viren und Bakterien, ist umgeben von<br />
hustenden und schniefenden Schülern und ebenso hustenden<br />
und schniefenden und teils stimmlosen <strong>Lehrer</strong>innen und <strong>Lehrer</strong>n,<br />
die trotzdem versuchen, ihre Schüler mit möglichst viel<br />
„Stillarbeit“ zu beschäftigen und über den Unterrichtstag zu<br />
bringen. So mancher Stuhl im <strong>Lehrer</strong>zimmer ist unbesetzt, in<br />
etlichen Fällen seit vielen Wochen, denn die Erkrankungen dauern<br />
in diesem Jahr noch ein bisschen länger als im Vorjahr, und<br />
bei manchem zieht sich das Unwohlsein bereits seit Wochen.<br />
An vielen Schulen im Freistaat ist „Land unter“. Mobile Reserven<br />
sind weit und breit nicht in Sicht. Froh fühlt sich der, der<br />
noch eine der wenigen Reserven ergattern konnte. In den allermeisten<br />
Fällen sind die Schulleiter allein gelassen. Die Schulämter<br />
können nicht helfen, denn wo nichts ist, da ist nichts zu<br />
verteilen. An allen Ecken und Enden fehlen die <strong>Lehrer</strong>.<br />
Täglich stehen die Schulleiterinnen und Schulleiter mehr<br />
und mehr verzweifelt vor ihren Stundenplänen, organisieren jeden<br />
Tag aufs Neue und versuchen aufzufangen, was irgendwie<br />
geht. Da werden Klassen mitgeführt, Gruppen aufgelöst, Differenzierungen<br />
gestrichen, da werden Zusatzstunden geschoben,<br />
da werden Schüler aus den höheren Jahrgangsstufen zu<br />
Hilfslehrern, und natürlich fällt auch jede Menge Unterricht<br />
aus. Und ängstlich müssen die Verantwortlichen auch noch im<br />
Auge haben, durch ständige Mehrarbeit nicht auch noch diejenigen<br />
krank zu machen, die mühsam die Fahne hoch halten.<br />
Während die Schulen mit den täglichen Nöten kämpfen, erreichen<br />
uns wieder und wieder hehre Forderungen nach Schulentwicklung,<br />
Fortentwicklung und Qualitätssteigerung in den<br />
Schulen. Wir hören, wie gut in Bayern die Kinder individuell<br />
gefördert würden und dass Bayerns Schulwesens bundesweit<br />
Spitze sei.<br />
Offensichtlich nimmt das Kultusministerium überhaupt<br />
nicht zur Kenntnis, mit welchem Engagement die Lehrkräfte<br />
vor Ort für die Aufrechterhaltung des Unterrichtsbetriebs sor-<br />
Kommentar<br />
gen. Eigentlich müsste man erwarten,<br />
dass das Ministerium einen Lobes-<br />
und Dankesbrief an die Schulen richtet<br />
oder, wie in so manchem Betrieb<br />
durchaus üblich, einen Prämiensegen<br />
über seine <strong>Lehrer</strong> ausschüttet. Oder,<br />
noch besser, genügend Personal bereitstellt.<br />
Nichts von alledem!<br />
Im Gegenteil, das Ministerium rühmt sich, dass sich der Unterrichtsausfall<br />
gegenüber dem letzten Jahr sogar verringert<br />
hätte. Kein Wunder, wenn nur die Stunden gezählt werden,<br />
die ersatzlos ausfallen. Kein Wunder auch, wenn die Umfragen<br />
über den Unterrichtsausfall meist zu einem Zeitpunkt erfolgen,<br />
zu dem erfahrungsgemäß noch die meisten <strong>Lehrer</strong> gesund<br />
und munter sind.<br />
Dafür musste man mangels Angebot an verfügbaren <strong>Lehrer</strong>n<br />
(trotz Hunderten von arbeitlosen Lehrkräften auf der Warteliste)<br />
im Februar etliche Lehramtsstudenten mit nur der ersten<br />
Lehramtsprüfung in den Schulen einstellen. Ob so Qualitätssicherung<br />
oder gar Qualitätsentwicklung aussieht, darf in<br />
Frage gestellt werden.<br />
Wer wirklich will, dass Bayerns Schulen gut oder sogar die<br />
besten sind, hat seine Hausaufgaben längst nicht erledigt. Ohne<br />
ausreichende und qualifizierte <strong>Lehrer</strong> geht nichts. Und auch<br />
<strong>Lehrer</strong> brauchen Motivation. Die würde vielleicht nicht einmal<br />
etwas kosten.<br />
Ein Dankeschön an alle Schulleiterinnen und Schulleiter, die<br />
diese Geste nicht vergessen! Ein Dankeschön an alle Lehrkräfte,<br />
die trotz aller Widrigkeiten tagtäglich mit Freude und hohem<br />
Engagement ihren Dienst erfüllen!<br />
Ihre<br />
Ursula Schroll<br />
Bezirksvorsitzende<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 3
Der Schullehrer (Schulmeister) war Beschäftigter<br />
der Gemeinde. Er erhielt für<br />
seine Tätigkeit je nach Region unterschiedliche,<br />
in jedem Fall äußerst bescheidene<br />
Entlohnung.<br />
Nebenämter wie der niedere Kirchendienst<br />
(Meßner, Organist) und die Bewirtschaftung<br />
kleiner gemeindeeigener<br />
Äcker und Wiesen bildeten die eigentliche<br />
Existenzgrundlage der <strong>Lehrer</strong>familie.<br />
Im Volksmund war teils verächtlich, teils<br />
bemitleidend vom „armen Dorfschulmeisterlein“<br />
die Rede. Bischof Sailer:<br />
„Über den <strong>Lehrer</strong>stand soll man nicht<br />
spotten, ihm muß geholfen werden.“<br />
1861<br />
Gründung des Bayerischen <strong>Lehrer</strong>vereins<br />
in Regensburg.<br />
1885<br />
Der Beitrag zum BLV beträgt zwei Mark<br />
jährlich. Er wird bei den monatli chen Bezirksversammlungen,<br />
die von fast allen<br />
4<br />
Vom Schullehrer<br />
zum Studienrat<br />
Im November 2011 konnte der BLLV seinen 150. Geburtstag feiern. Der zweite<br />
Teil des Jubelgeburtstages folgt in Regensburg im Juli dieses Jahres. Der folgende<br />
Beitrag zeigt den mühsamen Aufstieg des <strong>Lehrer</strong>standes – und das Ziel ist immer<br />
noch nicht erreicht.<br />
<strong>Lehrer</strong>n vollzählich besucht wer den, in<br />
bar abkassiert.<br />
1894<br />
Erneut Eingabe an die Kgl. Regierung bezüglich<br />
der „notwendigen Erhöhung der<br />
Minimalgehälter der wenig erträglichen<br />
Schulstellen.“<br />
1898<br />
Antrag der Kreisdelegiertenversammlung<br />
der Oberpfalz in Neumarkt: Ge währung<br />
eines jährlichen, einheitlichen Grundgehalts<br />
von 1500 Mark für <strong>Lehrer</strong> und von<br />
900 Mark für Hilfslehrer unter Nichteinrechnung<br />
anderen Einkom mens. Auf dem<br />
Dorf verdient ein <strong>Lehrer</strong> um die Jahrhundertwende<br />
jährlich etwa 1000 Mark, ein<br />
Hilfslehrer 600 Mark.<br />
1904<br />
Die äußerst bescheidenen <strong>Lehrer</strong>pensionen<br />
werden durch die Hilfskasse des BLV<br />
etwas aufgebessert. Daraufhin muss der<br />
jährliche Vereinsbeitrag auf 6 Mark er-<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
höht werden. Von Anfang an war ein<br />
nicht unbeträchtlicher Anteil des Mitgliedsbeitrages<br />
für die regelmäßige Unterstützung<br />
der <strong>Lehrer</strong>pensionisten verwendet<br />
worden.<br />
1908<br />
In der „Hackerbräuversammlung“ fordern<br />
die <strong>Lehrer</strong>, dass ihre Gehälter in derselben<br />
Weise wie die der Beamten angehoben<br />
werden müssen.<br />
1911<br />
In Regensburg werden die <strong>Lehrer</strong>gehälter<br />
in bescheidener Weise erhöht. Weitsichtige<br />
Stadträte erkennen die Bedeutung<br />
von Schule und Unterricht für sich<br />
abzeichnende Entwicklungen im Bereich<br />
Handel, Gewerbe und Industrie.<br />
1913<br />
Die Kgl. Bezirksämter verwahren sich<br />
in einem geharnischten Schreiben an die<br />
Gemeinden dagegen, dass häufig mit der<br />
Feststellung des Kämmerers, es sei kein
Geld mehr in der Kasse, die <strong>Lehrer</strong>löhne<br />
zu spät oder aber überhaupt nicht ausbezahlt<br />
werden.<br />
1920<br />
Unter Ministerpräsident Hoffmann geht<br />
der größte Wunsch der <strong>Lehrer</strong> in Erfüllung:<br />
Sie werden Staatsbeamte. Besoldungsmäßig<br />
werden sie dem mittleren<br />
Dienst, einer Gehaltsklasse zwischen<br />
17 und 18, zwischen Bezirkssekretär und<br />
Regierungsassistent, zugewiesen. Frauen<br />
erhielten weiterhin geringere Dienstbezüge,<br />
am Tag der Verehelichung wurden sie<br />
entlassen.<br />
1927<br />
Ein erstes Nahziel des BLV ist erreicht:<br />
Der bayerische Volksschullehrer wird<br />
dem Inspektor gleichgestellt.<br />
1941<br />
Der besoldete Oberlehrer (Bewährungsbeförderung)<br />
wird von den Nazis ersatzlos<br />
gestrichen. Hitler ging davon aus,<br />
„daß es völlig abwegig ist, <strong>Lehrer</strong>, die<br />
ABC-Schützen zu unterrichten haben,<br />
mit Hochschulbildung auszustatten“. Der<br />
BLV war 1937 von den Nazis aufgelöst<br />
worden, der oberpfälzische BLV-Vorsitzende<br />
Adler in so genannte „Schutzhaft“<br />
genommen worden, anschließend erfolgte<br />
die Zwangspensionierung Adlers im Alter<br />
von 56 Jahren.<br />
1946<br />
Die Militärregierung erteilt 1946 die Genehmigung<br />
für die Wiederbegründung<br />
des BLV. Viele <strong>Lehrer</strong> werden wegen ihrer<br />
Zugehörigkeit zur NSDAP von den<br />
Spruchkammern verurteilt und zeitweise<br />
aus dem Dienst entfernt. Die <strong>Lehrer</strong>-<br />
Schüler-Relation beträgt 1:60, und ein<br />
dreißigjähriger <strong>Lehrer</strong> verdient etwa 230<br />
Mark.<br />
1951<br />
Bedeutend für den sozialen Aufstieg des<br />
<strong>Lehrer</strong>s: Das Abitur wird Voraussetzung<br />
für die Ausbildung zum <strong>Lehrer</strong>. Aus dem<br />
BLV wird der BLLV.<br />
1954<br />
Das Eingangsamt des <strong>Lehrer</strong>s rückt um<br />
eine halbe Stufe nach oben, nach A4b4.<br />
Die <strong>Lehrer</strong> verlassen damit erstmalig das<br />
Eingangsamt des gehobenen Dienstes.<br />
Ein <strong>Lehrer</strong>, dreißigjährig, verdient jetzt<br />
etwa 400 DM brutto. Der besoldete Oberlehrer<br />
in A4bl wird wieder eingeführt. Die<br />
BLLV – seit 150 Jahren<br />
im Staatshaushalt ausgewiesenen Beförderungsstellen<br />
reichen bei weitem nicht<br />
aus, um von einer Regelbeförderung im<br />
heutigen Sinne sprechen zu können.<br />
1955<br />
Bei der Schaffung des Bundesbesoldungsgesetzes<br />
im Jahre 1955 wird als<br />
Ausgangsbasis für die Beamtenbesoldung<br />
der durchschnittliche Lohn eines<br />
Industriearbeiters ermittelt. Dieser Durchschnittslohn<br />
des „Stichmanns“ bildet den<br />
Eckwert für die künftige Beamtenbesoldung.<br />
Dieser Eckwert wird um 7 % gekürzt,<br />
als fiktiver Anteil des Beamten für<br />
seine Altersversorgung. Der verminderte<br />
Wert wird der entscheidende Bezugspunkt<br />
für die Ausstattung der einzelnen<br />
Besoldungsgruppen. Später immer wieder<br />
auftauchende Behauptungen, die Beamten<br />
leisteten keinen eigenen Beitrag zu<br />
ihrer Altversorgung, sind demnach irreführend.<br />
1958<br />
Spektakulärer Erfolg des BLLV: Hebung<br />
der Sohle nach A10, gleichzeitig werden<br />
8000 Oberlehrerstellen in A10a geschaffen.<br />
Dieser Durchbruch und Ausbruch aus<br />
der Zuordnung in den gehobenen Dienst<br />
setzt uns den Neid der übrigen Beamten<br />
aus. Allgemeiner wirtschaftlicher Aufschwung<br />
begünstigt unsere „Absetzbewegungen“.<br />
Vor allem Beamte des höheren<br />
Dienstes verurteilen diese „Annäherung<br />
der Volksschullehrer“ als nivellierende<br />
Maßnahme. Ein <strong>Lehrer</strong>, 30 Jahre alt, verdient<br />
rund 700 DM brutto.<br />
1962<br />
Bund und Länder versuchen, weitere Fortschritte<br />
der <strong>Lehrer</strong> im Besoldungsbereich<br />
durch Sperrklauseln zu verhindern. In Zusammenarbeit<br />
mit anderen <strong>Lehrer</strong>verbänden<br />
kann der BLLV die Absicht der Finanz-<br />
und Haushaltsexperten erfolgreich<br />
durchkreuzen. Hilfestellung: Eklatanter<br />
<strong>Lehrer</strong>mangel, Bildungspolitik beherrscht<br />
den Prioritätenkatalog. Die 60er<br />
Jahre werden das Jahrzehnt der Volksschullehrer.<br />
1965<br />
Vor allem auf Grund der vom BLLV erwirkten<br />
akademischen Ausbildung gelingt<br />
die Einstufung der <strong>Lehrer</strong> nach A11,<br />
der Oberlehrer wird nach A11a besoldet.<br />
Für alle übrigen Beamten wird die Regelbeförderung<br />
(ohne Zuweisung höherwertiger<br />
Tätigkeiten) eingeführt. In der<br />
Praxis bedeutet dies, dass jeder Beamte<br />
in seiner Laufbahn im Regelfall mehrere<br />
Besoldungsstufen durchläuft.<br />
1969<br />
Um die „Ausbruchsversuche“ der VS-<br />
<strong>Lehrer</strong> zu blockieren, sollen im 2. Besoldungsneuregelungsgesetz<br />
durch eingehende<br />
Rahmenvorschriften die VS-<strong>Lehrer</strong><br />
in A11 bundesweit festgeschrieben<br />
werden.<br />
1970<br />
Durch geschickte Verhandlungen erzielt<br />
der BLLV in Bayern als erstem Bundesland<br />
eine Höherstufung aller VS-<br />
<strong>Lehrer</strong> nach A12, der Besoldungsgruppe<br />
des Oberamtmanns. (Fachlehrer in A9<br />
mit Vorrückung nach A10.) Die herausragenden<br />
Erfolge des BLLV im Bereich der<br />
Besoldung in den 60er Jahren werden für<br />
immer mit den Namen Ebert und Hausknecht<br />
verbunden bleiben. Um die übrigen<br />
Beamten wegen dieser erneuten<br />
Höherstufung zu besänftigen, erhalten diese<br />
eine Harmonisierungszulage von 100<br />
DM im gehobenen und höheren Dienst<br />
(„Schweigegeld, Schweigezulage“).<br />
1971<br />
Die Bundesländer geben bereitwillig ihre<br />
Besoldungskompetenzen an den Bund ab:<br />
Alle Versuche einzelner Beamten- oder<br />
<strong>Lehrer</strong>gruppen, aus dem Besoldungsgefüge<br />
auszubrechen, sind damit nachhaltig<br />
blockiert.<br />
1974<br />
Im Vorblatt des Bayer. <strong>Lehrer</strong>bildungsgesetzes<br />
trifft die Bayer. Staatsregierung<br />
folgende Feststellung:<br />
a) das Gesetz geht von der Gleichwertigkeit<br />
der Lehrämter für die Primarstufe und<br />
Sekundarstufe I aus. Beide Lehrämter erfüllen<br />
die Voraussetzung für die Einstufung<br />
nach A13.<br />
b) aus der neuen <strong>Lehrer</strong>bildung sind besoldungsrechtliche<br />
Konsequenzen zu ziehen.<br />
Finanzminister Dr. Ludwig Huber in<br />
Traunstein: „Ich halte für beide <strong>Lehrer</strong>gruppen<br />
(Primarlehrer, Sekundarlehrer)<br />
den Einstieg nach A13 für richtig und notwendig.“<br />
1975<br />
Im 2. BesVNG wird bundesweit die jeweilige<br />
Einstufung der Schulleiter an die vorhandenen<br />
Schülerzahlen gekoppelt (z. B.<br />
Rektor A14 ab 361 Schüler und mehr).<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 5
1978<br />
Fachlehrer unterliegen nicht der Bundesbesoldung.<br />
Sie werden künftig unter Wegfall<br />
der Zulage nach A10 besoldet und rücken<br />
je nach erzielter dienstlicher Qualifikation<br />
nach A11 vor.<br />
1981<br />
Unsinnige Versetzungen oder entsprechende<br />
Gehaltseinbußen mussten Schulleiter<br />
wegen abgesunkener Schülerzahlen<br />
bisher über sich ergehen lassen. Durch<br />
eine Neufassung des Art. 13 BBesG wird<br />
erfreulicherweise „ewige Besitzstandwahrung“<br />
der Schulleiter ermöglicht.<br />
1982<br />
Skandalöse Absenkung der Anwärterbezüge.<br />
Der LAA wird zum billigsten <strong>Lehrer</strong><br />
in der Relation: Bezüge zu auferlegter<br />
Unterrichtsverpflichtung. Ein schreiendes<br />
Unrecht, trifft es doch die sozial schwächste<br />
Gruppe. Aus dem <strong>Lehrer</strong>mangel ist, je<br />
nach Bundesland, ein katastrophaler <strong>Lehrer</strong>überhang<br />
geworden.<br />
1984<br />
Im Zeichen der Sparmaßnahmen werden<br />
die Bezüge aller Beamten und <strong>Lehrer</strong><br />
im Eingangsamt für 3 bzw. 4 Jahre um<br />
eine Besoldungsstufe abgesenkt. Erneute<br />
Absenkung der Anwärterbezüge. Durch<br />
Rechtsverordnung kann allerdings verfügt<br />
werden, daß für Laufbahnen mit erheblichem<br />
Bewerbermangel von der Absenkung<br />
ganz oder teilweise abgesehen<br />
wird.<br />
Seit 1984<br />
Die Möglichkeit, für Laufbahnen mit<br />
Bewerbermangel, die Absenkung aufzuheben,<br />
bedeutet für <strong>Lehrer</strong>, und nur für<br />
sie, wegen des in allen Bundesländern<br />
vorhandenen Überangebots eine dauernde<br />
Gefahr, im Eingangsamt A11 (mit<br />
der Vorrückung, sprich Beförderung, nach<br />
A12) festgeschrieben zu werden.<br />
1990<br />
Die Absenkung um eine Besoldungsstufe<br />
für VS-<strong>Lehrer</strong> (4 Jahre) und Fachlehrer (3<br />
Jahre) wird zurückgenommen. Der Versuch,<br />
<strong>Lehrer</strong>n einen Sonderstatus aufzuzwingen,<br />
ist auf Grund der Initiative der<br />
Staatsregierung, auf Grund der Aktionen<br />
von BLLV, VBE und Beamtenbund gescheitert.<br />
Der soziale Abstieg konnte verhindert<br />
werden. Ein Erfolg von historischer<br />
Dimension.<br />
6<br />
BLLV – seit 150 Jahren<br />
1992<br />
Präsident Albin Dannhäuser gründet das<br />
Forum Bildungspolitik in Bayern. Am<br />
26. September folgen über 10.000 Eltern,<br />
<strong>Lehrer</strong> und Schüler dem Aufruf des<br />
Forums, auf dem Münchner Marienplatz<br />
gegen Sparmaßnahmen an der Schule zu<br />
demonstrieren. Im gleichen Jahr übergibt<br />
Albin Dannhäuser dem Präsidenten des<br />
Landtags 198.370 Unterschriften bayerischer<br />
Bürger, die eine besserere Unterrichtsversorgung<br />
und eine innovative<br />
Schulpolitik fordern. Es handelt sich dabei<br />
um die größte Massenpetition in der<br />
Geschichte Bayerns.<br />
1993<br />
Das freiwillige 10. Hauptschuljahr wird<br />
eingeführt, eine langjährige Forderung<br />
des BLLV wird damit erfüllt.<br />
1994<br />
Der BLLV gründet die BLLV-Kinderhilfe.<br />
Schwerpunkt der Kinderhilfe ist das<br />
BLLV-Kinderhaus in Ayacucho, Peru.<br />
1998<br />
Der BLLV ruft zu einem Demonstrationszug<br />
unter dem Motto Mehr Geld für<br />
Bildung auf. Fast 15.000 <strong>Lehrer</strong>, Eltern<br />
und Schüler ziehen durch die Münchner<br />
Innenstadt. Auf dem Odeonsplatz wird<br />
für jeden der 1,3 Millionen bayerischen<br />
Schüler je ein symbolischer Pfennig in<br />
eine übergroße Sparkasse geworfen.<br />
2000<br />
Das Volksbegehren Die bessere Schulreform,<br />
vom BLLV gestartet, bekommt<br />
nicht die Mehrheit, die für einen Volksentscheid<br />
notwendig gewesen wäre. Die<br />
Befürchtung des BLLV, in vielen ländlichen<br />
Regionen würden durch die Einführung<br />
der R6 bald viele wohnortnahe<br />
Hauptschulen schließen, bewahrheitet<br />
sich in kürzester Zeit.<br />
2003<br />
Das achtjährige Gymnasium wird gegen<br />
massive Widerstände eingeführt. Der erste<br />
Jahrgang legt im Jahr 2011 das Abitur<br />
ab.<br />
2004<br />
Der BLLV initiiert die Aktion Rotstift –<br />
mehr geht nicht! Mit ihr macht die <strong>Lehrer</strong>schaft<br />
auf die ständig mehr werdenden<br />
Aufgaben, die ohne Bereitstellung finanzieller<br />
und personeller Ressourcen erledigt<br />
werden sollen, aufmerksam und tritt<br />
diesem Missstand entschieden entgegen.<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
2006<br />
Bundestag und Bundesrat beschließen die<br />
Föderalismusreform. In Folge dieser Reform<br />
fällt die Gesetzgebungskompetenz<br />
in Fragen der Besoldung, Laufbahn und<br />
Versorgung der Länderbeamten an die<br />
Bundesländer zurück. In Bayern beginnt<br />
ein intensiver Gesetzgebungsprozess für<br />
ein neues Dienstrecht.<br />
2008<br />
Der BLLV initiiert zusammen mit zahlreichen<br />
Eltern die Aktion „Unsere Kleinen<br />
ganz GROSS“. Über 100.000 Bürger<br />
unterstützen die Initiative des BLLV mit<br />
ihrer Unterschrift.<br />
2009<br />
Der Landtag schafft die Beförderungsmöglichkeit<br />
für etwa 30 Prozent aller<br />
Grund- und Hauptschullehrer, ferner zusätzliche<br />
Beförderungsmöglichkeiten für<br />
Sonderschuloberlehrer, Fachlehrer rund<br />
Förderlehrer. Beschlossen werden auch<br />
so genannte Überleitungen für Schulleitungsämter.<br />
2010<br />
In Bayern werden die Mittelschulen und<br />
die Schulverbünde eingeführt.<br />
2011<br />
Obwohl andere Bundesländer das zweigliedrige<br />
Schulsystem einführen und die<br />
Hauptschule abschaffen, hält Bayern immer<br />
noch am dreigliedrigen Schulsystem<br />
mit Auslese nach der 4. Klasse fest.<br />
2011<br />
Im BLLV sind konstant über 55.000 <strong>Lehrer</strong>innen<br />
und <strong>Lehrer</strong> aller Schularten,<br />
Lehramtsstudenten, Pensionisten, Erzieher<br />
und Schulsekretärinnen Mitglied. 75<br />
Prozent der Mitglieder sind Frauen.<br />
------------------------<br />
Quellen:<br />
„Schule und <strong>Lehrer</strong>“, 125 Jahre BLLV<br />
Oberpfalz, Textbeitrag von Martin<br />
Meier (1989),<br />
„Erfolgreiche BLLV-Politik“, „Oberpfälzer<br />
Schule“, Juni 2009, Textbeitrag<br />
von Willi Trisl,<br />
„Aufbrechen, 150 Jahre für Bildung<br />
als Menschenrecht“, Festschrift anlässlich<br />
des 150-jährigen BLLV-Jubiläums
Schulgeschichte<br />
Kinderlandverschickung<br />
in Nabburg<br />
1936 hatte sich Oberlehrer Karl Scharrer,<br />
neuer Leiter der Volksschule Nabburg,<br />
gleich mit einer „Kinderlandverschickung“<br />
(KLV) zu befassen. Erste Vorformen<br />
waren Ferienkolonien, die 1876<br />
von Kirchen, Vereinen oder Privatleuten<br />
für gesundheitlich angeschlagene Kinder<br />
aus Arbeiterfamilien in Großstädten eingerichtet<br />
wurden. Während des 1. Weltkriegs<br />
und der Weimarer Republik verlagerte<br />
man ganze Schulklassen zur Regeneration<br />
aufs Land. In den Sommerferien<br />
1934 startete die Nationalsozialistische<br />
Volkswohlfahrt (NSV) ihre Aktion „Unterbringung<br />
erholungsbedürftiger Kinder<br />
in Landpflegestellen“. Nach heutigem<br />
Sprachgebrauch beschränkt sich der Begriff<br />
„Kinderlandverschickung“, eine<br />
ebenso verniedlichende wie verschleiernde<br />
Bezeichnung, auf die Massenevakuierung<br />
von Großstadtkindern während des<br />
2. Weltkriegs. Zwischen 1940 und 1945<br />
wurden im Rahmen der KLV bis zu sechs<br />
Millionen Kinder aus luftkriegsgefährdeten<br />
Städten auf Basis der „Freiwilligkeit“<br />
in ländliche Gebiete transportiert und so<br />
zumindest zeitweise den schlimmsten Bedrohungen<br />
entzogen. Zugrunde lag ein<br />
„Führerbefehl“ vom 27. September 1940.<br />
1936 verbrachten 40 Mädchen und Jungen<br />
aus Nabburg auf Veranlassung der NSV<br />
einen sechswöchigen Erholungsaufenthalt<br />
bei Gastfamilien im Schwarzwald. Für diese<br />
Maßnahme waren sie vom Amtsarzt<br />
ausgesucht worden. Je zwei Mitreisende<br />
wohnten am Adolf-Hitler-Platz und in<br />
der Hans-Schemm-Straße. Hans Schemm<br />
war seit 17. März 1933 bayerischer Kultusminister,<br />
besuchte auch Nabburg und<br />
starb am 5. März 1935 durch einen Flugzeugabsturz.<br />
Das Kriegsschuljahr 1940/41 wurde mit<br />
der vorgeschriebenen Flaggenhissung<br />
am 28. März 1940 eröffnet. Zu Optimismus<br />
bestand wenig Anlass, waren doch<br />
drei von sieben Klassenlehrern zur Wehrmacht<br />
eingezogen worden. Erstmals befanden<br />
sich unter den 372 Kindern 45 aus<br />
dem bedrohten Hamburg, weil die Bayerische<br />
Ostmark (später Gau Bayreuth)<br />
während des Krieges „Patengau“ der<br />
Hansestadt war. Während die Evakuie-<br />
rung von Kleinkindern mit ihren Müttern<br />
noch weitgehend als sinnvoll hingenommen<br />
wurde, gab es zum Teil starken<br />
Widerstand der Eltern gegen die Verschickung<br />
älterer Kinder. Diese Einstellung ist<br />
leicht nachzuvollziehen, blieb man doch<br />
lange Zeit ohne Nachricht voneinander,<br />
lebte in völliger Ungewissheit und Angst.<br />
Wie alle anderen wurden die Gastschüler<br />
zu anstrengenden und ungewohnten Nebentätigkeiten<br />
eingesetzt. Beispielsweise<br />
mussten sie große Flachsfelder in den<br />
umliegenden Dörfern jäten und Kartoffelkäfer<br />
sammeln. Die dafür benötigte Zeit<br />
fehlte dann schmerzlich zum Lernen.<br />
Am 2. September 1942 war in Nabburg<br />
die Gesamtschülerzahl auf 431 gestiegen.<br />
Die Kinder aus Hamburg (durchschnittlich<br />
50) wurden jetzt in einer separaten<br />
Gruppe zusammengefasst und von Cornelia<br />
Krohne, einer Landsfrau, im Saal<br />
des Gasthofs zum Schwan unterrichtet.<br />
Am 24. und 25. Juli 1943 verwandelten<br />
alliierte Luftangriffe binnen kurzer Zeit<br />
weite Gebiete der Hansestadt in ein Flammenmeer.<br />
Zehntausende von Einzelbrän-<br />
den vereinigten sich zu einem gewaltigen<br />
Inferno, das von orkanartigen Feuerstürmen<br />
begleitet wurde. 40.000 Einwohner<br />
fanden unter den Bombenteppichen<br />
den Tod. 61 Prozent der Häuser lagen in<br />
Schutt und Asche.<br />
1943 verlagerte man die „Hamburg-Klasse“<br />
mit 42 Schülern aus dem Gasthof in<br />
das Untergeschoss des Jugendwerkes.<br />
Hier befand sich der evangelische<br />
Gemeindesaal mit einer Fläche von<br />
8,5 x 7 m. „Der Raum ist etwas<br />
finsterer, aber immerhin geeignet.<br />
Zwar fehlt der Ofen noch. Er wird<br />
aber in den nächsten Tagen vom<br />
Bürgermeister geliefert. Licht- und<br />
Abortverhältnisse sind ausreichend.<br />
<strong>Lehrer</strong>in Bogner im Obergeschoß<br />
hat den 1. Jahrgang in zwei Gruppen<br />
geteilt. Jeder zählt 45 Kinder.“,<br />
berichtete Karl Scharrer dem<br />
Schulrat in Schwandorf. Im Januar<br />
1945 musste das Schulhaus hinter<br />
der Kirche komplett geräumt werden,<br />
damit schlesische Flüchtlinge<br />
dort untergebracht werden konnten.<br />
Geregelter Unterricht in den<br />
Notschulsälen war jetzt unmöglich.<br />
Folglich kam es - auch wegen der<br />
Tieffliegerangriffe – lediglich zu<br />
Zählappellen. Am 15. April endete<br />
der Schulbetrieb gänzlich. Acht<br />
Tage später marschierten amerikanische<br />
Soldaten in Nabburg ein<br />
und übernahmen das Kommando.<br />
Weil nun Frieden herrschte, konnten<br />
die verschickten Kinder endlich<br />
nach Hamburg zurückkehren, fanden aber<br />
dort ein unbeschreibliches Chaos vor und<br />
hatten große Mühe, ihre Angehörigen –<br />
wenn überhaupt – zu finden.<br />
Quellen: Schneider, M., Kinderlandverschickung,<br />
in: Liedtke, M., Handbuch der<br />
Geschichte des Bayerischen Bildungswesens.<br />
Band III, Bad Heilbrunn 1993<br />
Dabel, G., KLV. Die Erweiterte Kinderlandverschickung,<br />
Freiburg 1981<br />
Archiv der Volksschule Nabburg<br />
Erinnerungen von Margret Nißl<br />
Josef Eimer<br />
Wernberg-Köblitz<br />
Unser Bild: NS-Propagandaplakat für<br />
die Kinderlandverschickung (Abbildung:<br />
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge)<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 7
8<br />
BLLV Oberpfalz<br />
„Unsere Mädchen lassen wir dann auch mitlesen“<br />
BLLV startet Aktion für mehr Lesefreude der Jungen<br />
Ein Brief aus Maxhütte-Haidhof, und<br />
zwar aus der Grundschulklasse 4a, hatte<br />
es ausgelöst, dass die Schüler, vor allem<br />
aber die Jungs, Ende Februar eine Kiste<br />
voll mit spannenden Büchern in Empfang<br />
nehmen konnten. Die Übergabe war für<br />
die Oberpfälzer Schulen der Auftakt für<br />
eine Aktion des BLLV, die vor allem die<br />
Jungs anregen will, zum Buch zu greifen.<br />
Elisabeth Graßler, die Lesebeauftragte des<br />
BLLV-Bezirksverbandes Oberpfalz, übergab<br />
in der Schule eine der „Kisten“, welche<br />
der Landesverband für die bayerischen<br />
Schüler zur Verfügung gestellt hatte.<br />
Nach einem landesweiten Presseaufruf<br />
haben sich kurzfristig zahlreiche Schu-<br />
Mit Begeisterung und großer Erwartung<br />
sangen die Viertklassisten in Maxhütte<br />
ihr Heimatlied, als die BLLV-<br />
Lesebeauftragte die BLLV-Lesekiste<br />
überbrachte (Text: G. Kemmeter, Musik:<br />
F. X. Schütz):<br />
Mia san de Schulkinda aus derer Eisenstodt,<br />
de wou da Kine Max vor etle<br />
Joahr gründt hot. Mia song eich Grüaß<br />
God und frein uns narrisch heit, mia<br />
hoffa, jeda hod bei uns viel Spaß und<br />
Freid.“<br />
len für die Aktion<br />
beworben,<br />
so dass, zumindest für<br />
den Bereich der Oberpfalz,<br />
innerhalb kürzester Zeit die Leihfristen<br />
für das laufende Schuljahr schon<br />
geschlossen sind. Die Aktion wird aber<br />
im Herbst fortgesetzt.<br />
Mit der BLLV-Aktion will der Verband<br />
der Misere entgegenwirken, dass nur 20<br />
Prozent der Jungen gerne und freiwillig<br />
lesen. Zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft<br />
von Jugendbuchverlagen startete<br />
der BLLV ein einjähriges Leseförder-<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
projekt für die Jungen im<br />
Alter zwischen 7 und 15<br />
Jahren. Die Verlage stellten<br />
rund 2000 Bücher zur<br />
Verfügung.<br />
Die originellsten Projekte<br />
zur Jungenförderung beim<br />
Lesen will der BLLV bei<br />
einer Abschlussveranstaltung<br />
2013 vorstellen und von<br />
einem Fußballstar prämieren<br />
lassen.<br />
Dass die Grundschule Maxhütte-<br />
Haidhof bei den ersten Empfängern der<br />
Buchpakete sein konnte, sei vor allem<br />
dem Brief zu verdanken, mit dem sich<br />
die Klasse beworben hatte, so Elisabeth<br />
Graßler bei der Übergabe. Sie erläuterte<br />
dann den Kindern, warum der BLLV diese<br />
Aktion gestartet habe, und wünschte<br />
sich eine große Lesewut der Jungen, wobei<br />
die Mädchen nicht ausgeklammert<br />
bleiben sollten. Mit großem Hallo wurden<br />
einige die Buchtitel zu Kenntnis genommen.<br />
Die Lesefreude war geweckt.<br />
Drei Wochen standen die Bücher den Kindern<br />
zur Verfügung. Dann wanderte die<br />
Bücherkiste in eine andere Schule.<br />
Unsere Bilder: Mit Spannung erwartet lassen sich die Schüler 4. Klasse in Maxhütte<br />
Haidhof die Bücher vorstellen - Übergabe der Bücherkiste, von links: der Schüler, der<br />
die Bewerbung an den BLLV in München verfasst hatte, zusammen mit der Klassleiterin<br />
Gabi Schmid und der BLLV-Lesebeauftragten Elisabeth Graßler
BLLV Oberpfalz<br />
In den BLLV-Kisten: Bücher für Jungen<br />
Für Jungen ab 7 Jahren:<br />
Tatort Natur<br />
1:0 für Saschka<br />
Abenteuer mit dem magischen Baumhaus<br />
Absolut gefährlich!<br />
Alles über die Olympischen Spiele (Deutsch/Englisch)<br />
Bagger, Traktor, Mauersegler – Fahrzeuge und Tiere in der Stadt<br />
Barnabay Grimes – der Fluch des Wehrwolf<br />
Bauen, Tüfteln, Selbermachen – über 50 geniale Ideen für<br />
kreative Jungs<br />
Beast Quest<br />
Bleibt locker, Leute!<br />
Charlie steckt fest<br />
Charlie zieht aus<br />
Das Monstermädchen<br />
Der furchtbar fiese Teufelsbraten-Bob – Piratenalarm im<br />
Klassenzimmer<br />
Der Geisterzug<br />
Der kleine Ritter Apfelmus<br />
Der Mops im Kontainer<br />
Der Ritter ohne Socken<br />
Der Tigerprinz<br />
Der unheimliche Stein<br />
Die große Rallye<br />
Die Schatzjäger – Der Raub der Mumie<br />
Die wilden Orks – Die Drachen-Attacke<br />
Drachengasse 13 – Schrecken über Bondingor<br />
Dummie, die Mumie außer Rand und Band<br />
Ein Fußballer muss das aushalten!<br />
Ein Schwein gibt Gas<br />
Erlemännchen und Blindenmaus – Zwei durch dick und dünn<br />
Falsches Spiel in Silver City<br />
Feuerfalle Kran<br />
Finn released<br />
Für Jungen ab 11 Jahren:<br />
Guiness World Records <strong>2012</strong><br />
Abaton – vom Ende der Angst<br />
Alabama Moon<br />
Alles über die Olympischen Spiele (Deutsch/Türkisch)<br />
Angst<br />
Ark Malikum – Kampf gegen die Verschwörer<br />
Autofokus – Moritz Motte will alles wissen.<br />
Black Box Dschihad<br />
Blutsbrüder<br />
Brennweite – Spiel mit dem Feuer<br />
Das Ende der Welt<br />
Das verbotene Eden – David und Juna<br />
Das zweite Leben des Cassiel Roadnight<br />
Der Clan der Wolfen<br />
Der Fall Einstein<br />
Der Fluch von Crowfield<br />
Der Geheimnisvolle Aborigine<br />
Der Tempel im Wald<br />
Die Akademie der Abenteuer – Knochen der Götter<br />
Die Auserwählten – Im Labyrinth<br />
Die Hoffnung ist Grün<br />
Dinosaurier<br />
E-den<br />
Erebos<br />
Facing the Lion<br />
Ferienjob: Detektiv!<br />
Gregor und die graue Prophezeiung<br />
Frerk, du Zwerg<br />
Froschzauber<br />
Geniale Papierflieger – direkt aus der Tüftlerwerkstatt<br />
Gespenster gibt es doch!<br />
Gregs Tagebuch – Keine Panik<br />
Harte Zeiten für Mister Vam<br />
Hugos geniale Welt<br />
Ich Tarzan – du Nickless!<br />
Juri fliegt zu den Sternen<br />
Kein Buch – Nicht lesen. Machen<br />
Lego - Star Wars – Lexikon der Figuren, Raumschiffe und<br />
Droiden<br />
Mandela & Nelson (Hörbuch)<br />
Mein genialer Bruder und ich<br />
Nennt mich nicht Ismael<br />
Nennt mich nicht Ismael (Hörbuch)<br />
Null-Null Hotdogs<br />
Orbis Abenteuer<br />
Pimp deine Eltern<br />
Piraten der Nacht<br />
Räuber, Schattengeister und ein Karpfen im Mühlteich<br />
Rocco Randale – Streik mit Gummibärchen<br />
Schurken überall!<br />
Sie sind ein schlechter Mensch, Mr. Gum!<br />
So ein Kack!<br />
Sommiavero – Ein Zukunftsroman<br />
Star Wars – Geschichten der Jedi und Sith<br />
Super Nick – Ihr seid raus, ihr Flaschen!<br />
Tom Sawyer als Detektiv<br />
Treppe, Fenster, Klo – Die ungewöhnlichsten Häuser der Welt<br />
Vom ersten Mann, der auf den Mond pinkelte<br />
Wolkenkratzer – Eine Stadt in einem Haus<br />
Zeiglers wunderbares Fußballbuch<br />
Holz – Was die Welt zusammenhält<br />
I-Boy<br />
Mumienwächter – Das Geheimnis der Geisterbahn<br />
Niemand wird mich töten<br />
Numbers – Der Tod vor Augen<br />
Ostrich Boys<br />
Panik am Set<br />
Polsprung – Die Welt spielt verrückt<br />
Rache@<br />
Return<br />
Ruf der Tiefe (Hörbuch)<br />
Samurai – Der Ring der Erde<br />
Sandalenwetter<br />
Scorpia Rising<br />
Shorty – Der Professor und der kleine Affe<br />
Siebzehn Tage im August<br />
Snake Root<br />
Spezialeinheit E.N.G.E.L<br />
Trash<br />
Tristan – Roman um Treue, Liebe und Verrat<br />
Tully – ein Junge aus dem Outback<br />
Unter Perlenfischern und Piraten<br />
Varippuli<br />
Wild<br />
World Shaker<br />
Wow – Zahlen, Fakten, Rekorde<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 9
10<br />
BLLV-Gesundheitstag während der Dienstzeit?<br />
Regierung der Oberpfalz sagt nein<br />
Am 25.2.<strong>2012</strong> schrieb die BLLV-Bezirksvorsitzende<br />
Ursula Schroll an die Regierung der Oberpfalz, den<br />
BLLV-Gesundheitstag während der Dienstzeit zu ermöglichen.<br />
Schroll schrieb:<br />
„... seit sieben Jahren führt der BLLV-Bezirksverband einen<br />
jährlichen Gesundheitstag durch, der stets großen Zuspruch<br />
fand, und bei dem wir in den letzen Jahren vor allem auch viele<br />
Seminare fortbilden konnten.<br />
Bis zum Jahr 2010 wurde in allen bayerischen Bezirken ein einheitliches<br />
Programm angeboten, die Dienstbefreiung für die jeweils<br />
ganztägigen Veranstaltungen wurde durch das Kultusministerium<br />
erteilt, das unsere Gesundheitstage nicht nur dadurch<br />
sehr unterstützt hat.<br />
Seit zwei Jahren nun bieten alle Bezirke eigenständig leicht variierte<br />
Programme an, und die Genehmigung für die Durchführung<br />
bereits am Vormittag und auch als eine die staatliche <strong>Lehrer</strong>fortbildung<br />
ergänzende Maßnahme obliegt der jeweiligen Bezirksregierung.<br />
Im vergangenen Jahr wurde uns leider die Genehmigung<br />
einer ganztägigen Veranstaltung von Ihrem Haus<br />
verwehrt.<br />
Meine Recherchen haben ergeben, dass wir damit der einzige<br />
Bezirk sind, der den Gesundheitstag auf ein Nachmittagsangebot<br />
beschränken musste. Alle Bezirke bis auf Oberfranken, die<br />
den Gesundheitstag auf einen Samstag gelegt haben, können<br />
mit Genehmigung ihrer Regierungen eine ganztägige Veranstaltung<br />
anbieten.<br />
Ich bitte Sie deshalb um Genehmigung eines ganztägigen Gesundheitstags<br />
und die entsprechende Anerkennung als eine die<br />
staatliche <strong>Lehrer</strong>fortbildung ergänzende Maßnahme...“<br />
Junglehrer:<br />
Rund um Schwangerschaft<br />
und Elternzeit<br />
Am 2. Mai <strong>2012</strong> bietet die ABJ Oberpfalz einen Vortrag zum Thema<br />
Schwangerschaft und Elternzeit an. Wilhelm Trisl (BLLV-<br />
Experte für die Bereiche Dienstrecht und Besoldung) geht ab 17<br />
Uhr im Hotel Grader in Neustadt a. d. Waldnaab u. a. auf folgende<br />
Inhalte ein: Wer hat Anspruch auf Elternzeit? Wann und<br />
wie muss die Elternzeit beantragt werden? Kann die Elternzeit<br />
vorzeitig beendet werden? Welche Auswirkungen hat die Elternzeit<br />
auf meine berufliche Laufbahn und die Pension? Welche<br />
Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung oder Beurlaubung<br />
gibt es?<br />
Gegen Vorlage des BLLV-Mitgliedsausweises ist die Veranstaltung<br />
kostenlos, Nichtmitglieder zahlen 5 Euro. Anmeldungen<br />
bitte bis zum 26.4.<strong>2012</strong> per Mail an Anja Decker (abj-amberg@<br />
web.de).<br />
BLLV Oberpfalz<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
Am 14.3.<strong>2012</strong> lehnte die Regierung einen Gesundheitstag<br />
während der Dienstzeit ab. Hier die<br />
Ablehnung des BLLV-Antrages:<br />
„... Im Jahr 2011 wurde der Gesundheitstag an einem Nachmittag<br />
durchgeführt. Wir haben Ihnen damals die Gründe dargelegt,<br />
warum eine ganztägige Veranstaltung während der Unterrichtszeit<br />
nicht befürwortet wurde. Die Argumentation von damals ist<br />
unverändert.<br />
Ein Gesundheitstag soll möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen<br />
die Teilnahme ermöglichen. Da bietet es sich an, die<br />
ganztägige Veranstaltung in vollem Umfang in die unterrichtsfreie<br />
Zeit zu verlegen, also z. B. auf einen Samstag. Wer Interesse<br />
daran hat, besucht eine solche Fortbildung sicher gerne außerhalb<br />
der Schulzeit. Es bietet sich dann auch mehr Lehrkräften<br />
die Möglichkeit zur Teilnahme.<br />
Da mit Fortbildungen möglichst kein Unterrichtsausfall verbunden<br />
sein darf, wäre eine Veranstaltung während eines regulären<br />
Schultages kaum denkbar (§ 12 Abs. 5 LDO). In jedem Falle<br />
müssten zusätzlich mobile Reserven einspringen bzw. Klassen<br />
mitgeführt werden oder Lehrkräfte ihre „freien“ Zwischenstunden<br />
einbringen, die sie aber in jedem Falle dringend selbst benötigen.<br />
Mit der Wahl eines unterrichtsfreien Tages, wofür sich etwa<br />
Oberfranken entschieden hat, ist allen Seiten gedient. In diesem<br />
Sinne bitte ich um Verständnis für diese Entscheidung.<br />
An die Vorlage des Tagungsprogramms zwecks Anerkennung<br />
der geplanten Veranstaltung als eine die staatliche <strong>Lehrer</strong>fortbildung<br />
ergänzende Maßnahme sei abschließend noch erinnert.“<br />
Junglehrer:<br />
Vorbereitung auf die<br />
Prüfung<br />
Die diesjährige Prüfungsvorbereitung der ABJ Oberpfalz findet<br />
am 24.4.<strong>2012</strong> im Hotel-Landgasthof Burkhard (Marktplatz 10,<br />
92533 Wernberg-Köblitz) statt.<br />
Von 14.30 bis ca. 17.00 Uhr werden Frau Marion Weigl (SRin<br />
GS) und Herr Johannes Reutner (SR HS/MS) Rede und Antwort<br />
stehen. Die erfahrenen Referenten werden einen Überblick über<br />
die Prüfungsinhalte geben, Strategien zur Vorbereitung und Taktik<br />
in der Prüfungssituation vermitteln. Anschließend besteht für<br />
die Teilnehmer die Möglichkeit sich auszutauschen.<br />
Verbindliche Anmeldung unter Angabe der Schulart bitte bis zum<br />
19.4.<strong>2012</strong> an abj.katrin.gerl@gmx.de.<br />
Gegen Vorlage des BLLV-Mitgliedsausweises ist das Skript für<br />
die Veranstaltung kostenlos. Andernfalls fällt ein Unkostenbeitrag<br />
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Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 11
Vilseck. In die Wissenschaft der Computer-Mitgliederverwaltung<br />
wurden Mitte<br />
März in der Schule Vilseck die Kassenverwalter<br />
der oberpfälzischen BLLV-<br />
Kreisverbände eingewiesen. Erich Bachmaier,<br />
Mitgliederverwalter des BLLV-Bezirkes<br />
Oberbayern, verstand es, mit Sachwissen<br />
und Humor den „Schülern“ das<br />
nötige Know-How zu vermitteln, damit<br />
die Kreiskassiere korrekt und vor allem<br />
verbunden mit möglichst wenig Zeitaufwand<br />
all die umfangreichen Aufgaben<br />
bewältigen, die eine zeitgemäße und vor<br />
allem zuverlässige Mitgliederverwaltung<br />
erfordert.<br />
Bezirksschatzmeister Klaus Wendler<br />
freute sich über die rege Teilnahme<br />
– auch wenn nicht alle Kreiskassiere die<br />
Chance zu Fortbildung und zur Arbeitserleichterung<br />
wahrnehmen konnten.<br />
Mit Genugtuung nahmen die Kassiere<br />
zur Kenntnis, wie zuverlässig und<br />
„mit wenigen Klicks“ der vierteljährliche<br />
Bankeinzug zu bewältigen ist und<br />
wie einfach verschiedene Mitgliederlisten<br />
oder Etiketten erstellt werden können.<br />
Jeder Teilnehmer konnte am PC die<br />
Arbeitsanweisungen des Lehrmeisters<br />
gleich in die Tat umsetzen.<br />
Die einzige Voraussetzung für die umfangreiche<br />
Arbeitserleichterung ist die<br />
Eingabe bzw. Ergänzung der Mitgliederdaten<br />
in der BLLV-Zentraldatei „Alphadata“.<br />
Dass sich in den letzten Monaten<br />
schon etliche Kreiskassiere auf freiwilliger<br />
Basis erfolgreich in die Geheimnisse<br />
dieses Programmes eingearbeitet hatten,<br />
nahmen Bachmaier und Wendler mit Genugtuung<br />
zur Kenntnis.<br />
Gerade dieser Personenkreis der Autodidakten<br />
konnte bei der Fortbildung in<br />
Vilseck mit gezielten Fragen sein Können<br />
und Wissen erweitern, denn Erich<br />
Bachmaier bot für alle Probleme eine<br />
Lösung an, so dass man mit größter Zufriedenheit<br />
nach Hause fuhr.<br />
Beitragsgerechtigkeit ist das oberste Ziel<br />
für die Kassen- und Mitgliederverwalter.<br />
Um dies zu erreichen, so das Ergebnis<br />
der Aussprache, ist aber auch die Zuarbeit<br />
der Mitglieder notwendig. Nicht nur<br />
die Änderung von Adressen oder Bank-<br />
12<br />
BLLV Oberpfalz<br />
Kreiskassiere in PC-Arbeit eingewiesen<br />
Abends über Alphadata und Rosswürste<br />
daten müssen dem BLLV mitgeteilt werden,<br />
sondern auch Veränderungen bei<br />
den monatlichen Bezügen, so z. B. nach<br />
Beförderungen, bei Pensionierungen<br />
oder Erziehungszeiten.<br />
Anna Metz, die BLLV-Kreisvorsitzende<br />
für Vilseck und an dieser Schule Konrektorin,<br />
freute sich über die Fortbildung<br />
in ihrem Hause. Hatte die Tagung doch<br />
auch für die Schule Vilseck einen Vorteil:<br />
Seit Mitte Januar hatte die Schule auf die<br />
Installation eines funktionsfähigen Internets<br />
gewartet und wiederholte Bitten hatten<br />
wenig gefruchtet. Erst die Ankündigung<br />
der BLLV-Tagung hatte die Telekom<br />
veranlasst, wenige Stunden vor Tagungsbeginn<br />
die technischen Voraussetzungen<br />
einzurichten, und dies so vorteilhaft,<br />
dass sich der Oberbayer Erich<br />
Bachmaier über die schnelle Internetverbindung<br />
„und dies mitten in der Oberpfalz“<br />
nur wundern konnte. Der Telekom<br />
sei Dank.<br />
Dass die oberpfälzischen Kassenverwalter<br />
nicht nur mit dem Mitgliedsbeiträgen<br />
und Mitgliedsdaten zuverlässig<br />
und gekonnt umgehen, bewiesen sie bei<br />
der zweitägigen Tagung in Vilseck. Dass<br />
sie mit wachem und kritischem Auge<br />
auch ihre Umgebung der Familie, der<br />
Schule, des ländlichen Alltags im Auge<br />
haben, zeigte sich gerade bei der abendlichen<br />
Runde der zweitägigen Tagung in<br />
Vilseck. Da sprach man beim Abendessen<br />
über die gute Unterbringung, bei der<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
sogar Waschlappen auf den Zimmern zur<br />
Verfügung gestellt wurden. Man fachsimpelte<br />
bei Getränk und Essen auch<br />
noch über die Tücken der Computerverwaltung<br />
und von Alphadata, doch mehrheitlich<br />
gab es andere Themen, die den<br />
Teilnehmern sichtlich am Herzen lagen<br />
und anderen vermittelt werden „mussten“.<br />
So erzählten die anwesenden Frauen<br />
ohne Scheu von den Koch„künsten“<br />
und der Haushaltsmit„hilfe“ ihrer Männer.<br />
Man berichtete von ungewöhnlich-heiteren<br />
Vorgängen im <strong>Lehrer</strong>- oder<br />
Klassenzimmer. Klaus Wendler listete<br />
seine diesjährigen Reiseziele (mit und<br />
ohne Fahrrad) auf, Erich Bachmaier erzählte<br />
von seinem Großvater und dessen<br />
Lebensweisheiten oder von göttlichen<br />
Anweisungen für einziehende Himmelsbewohner.<br />
Anna Metz wusste, warum<br />
80-Jährige kein Navi wollen (weil sie in<br />
der Nähe eines Friedhofes die Feststellung<br />
hören müssen „Sie haben ihr Ziel<br />
erreicht“). Werner Winter und Alexander<br />
Seidl beglückten die abendliche Runde<br />
mit hintergründigen Episoden oder<br />
Versen, und Ursula Schroll, die rechtzeitig<br />
zum Abendessen noch zu Runde gestoßen<br />
war, um Anna Metz mit einem<br />
hübschen Blumenstrauß für die Vorbereitungsarbeit<br />
der Tagung zu danken,<br />
musste als langjährige Besitzerin eines<br />
Pferdes – ob sie wollte oder nicht – zur<br />
Kenntnis nehmen, wie vorzüglich kalte<br />
oder warme Rosswürste schmecken.<br />
– as –
Gymnasium / Realschule:<br />
Nach dem<br />
Referendariat<br />
Am 30. Juni <strong>2012</strong> bietet der BLLV im<br />
<strong>Lehrer</strong>heim Nürnberg in der Zeit von 10<br />
bis 15.30 Uhr ein Seminar für Referendare<br />
an Gymnasien und Realschulen an.<br />
Die Veranstaltung steht unter dem Motto:<br />
„Es gibt ein Leben nach dem Referendariat!“<br />
Der Berufsabschnitt nach dem Referendariat<br />
bringt einige Änderungen und Unsicherheiten<br />
mit sich. Damit mit dem Einstieg<br />
in die <strong>Lehrer</strong>laufbahn alles klappt,<br />
will der Workshop des BLLV Hilfestellung<br />
leisten.<br />
Das Angebot richtet sich vor allem an Referendare<br />
an Gymnasien und Realschulen,<br />
die <strong>2012</strong> bzw. 2013 das Referendariat<br />
beenden. Weitere Informationen unter<br />
www.bllv.de/leben<br />
BLLV Oberpfalz<br />
MATHE-FITNESS-Tag<br />
Schwandorf. Die wie jedes Jahr gut besuchte Prüfungsveranstaltung der ABJ wurde<br />
heuer von den Seminarrektoren Angelika Hubert (GS) und Johannes Reutner (HS/MS)<br />
gehalten. Einen Nachmittag lang nutzten die Lehramtsanwärter die Gelegenheit sich im<br />
Hotel Schwefelquelle/Schwandorf über das Kolloquium zu informieren. Die Prüfungssituation<br />
bzw. die von den LAAs erwartete Leistung im Referat und im anschließenden<br />
Gespräch mit den Prüfern wurden ausführlich besprochen. Die Rektoren betonten, dass<br />
nicht lediglich auswendig Gelerntes abgespult werden solle, vielmehr käme es darauf<br />
an, Zusammenhänge darzustellen und Schlussfolgerungen zu ziehen. Bei der Bearbeitung<br />
von Übungsfällen hatten die Prüflinge Gelegenheit, ihr neues Wissen zu übertragen,<br />
und erhielten dabei ausführliches Feedback von den Rektoren. Die Teilnehmer<br />
lernten durch die Referenten auch zwei Prüfer kennen und die Wahrscheinlichkeit, einen<br />
der beiden in der Prüfungssituation gegenüberzustehen, ist bei drei mündlichen<br />
Prüfungen und einem Kolloquium relativ hoch. Zum Dank überreichte die ABJ-Vorsitzende<br />
Barbara Gierth den Referenten passend zum Valentinstag Schokolade in Herzform.<br />
Im Bild: Frau Hubert und LAAs während der Bearbeitung von Fallbeispielen;<br />
Bild rechts: Angelika Hubert, Barbara Gierth (ABJ-Vorsitzende), Johannes Reutner.<br />
Maria-Teresa Kellner<br />
Am 20. Juni <strong>2012</strong> veranstalten der BLLV-Bezirksverband Oberpfalz, die<br />
Stiftung LERNEN der Schul-Jugendzeitschriften FLOHKISTE/ floh! sowie<br />
das Mathematische Institut zur Behandlung der Rechenschwäche einen<br />
Mathe-Fitness-Tag.<br />
Zwischen 14.15 Uhr und 17.45 Uhr werden an der Telemann-Grund- und<br />
Mittelschule Teublitz folgende Referate bzw. Workshops angeboten:<br />
„Unverständnis und Missverständnisse im Mathe-Unterricht der<br />
Grundschule“ und<br />
„Mathefitness-Details“<br />
Die Themen der Workshop-Runde sind:<br />
„Zahlbegriff und Zahlverständnis“<br />
„Stellenwertsystem“<br />
„Sachaufgaben“<br />
„Division“<br />
Weitere Einzelheiten können den Informationen entnommen werden, die<br />
den Schulen übersandt werden.<br />
Anmeldungen bis 13. Juni <strong>2012</strong> unter<br />
www.floh-stiftung.de/mathefitnesstag<br />
ABJ Oberpfalz bot Kolloquiumsvorbereitung an<br />
Das ABJ-Skript zur Veranstaltung<br />
wird von den Referenten immer auf<br />
dem neuesten Stand gehalten und<br />
umfasst folgende Inhalte:<br />
I. Rechtliche Grundlagen<br />
II. Inhalte (Kompetenzbereiche)<br />
III. Aneignungsstrategie<br />
IV. Beantwortungsstrategie<br />
V. Fallbeispiele<br />
VI. Bearbeitung von Übungsfällen<br />
VII. Tipps und Hilfen<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 13
Untertraubenbach. Anfang März wurde<br />
in der FC-Eisstockhalle zum 20. Mal<br />
die Bayerische Meisterschaft für <strong>Lehrer</strong>innen<br />
und <strong>Lehrer</strong> aller Schulgattungen<br />
im Stockschießen ausgetragen. Veranstalter<br />
war wieder der BLLV unter Federführung<br />
des Sportreferenten der Oberpfalz,<br />
Reinhard Schnitzbauer.<br />
Diese Veranstaltung ist dank des BLLV-<br />
Sportreferenten der Oberpfalz und des<br />
Schulsportbeauftragten der Oberpfalz für<br />
den Eisstocksport, Max Seebauer, jetzt<br />
schon zur Tradition geworden. Alljährlich<br />
kommen die <strong>Lehrer</strong> aus Grund- und<br />
Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien<br />
gerne zu dieser Meisterschaft. Die<br />
Teilnehmer freuen sich immer auf ein<br />
Wiedersehen und auf die Ausübung des<br />
schönen Stockschießsports und sehen den<br />
Wettbewerb dann nicht so ernst. Bei der<br />
Zulosung zu den einzelnen Mannschaften<br />
spielt natürlich auch das Glück eine große<br />
Rolle. Jede Mannschaft möchte jedoch<br />
trotzdem vorne sein. Heuer kamen die 34<br />
Kollegen aus der Oberpfalz, aus Nieder-<br />
und Oberbayern, und aus Schwaben.<br />
1. Sieger und damit <strong>Bayerischer</strong> Meister<br />
wurde die Mannschaft: Greipl Johannes,<br />
Hans Martin, Veith Werner<br />
gefolgt von<br />
2. Lempart Rudolf, Mühlbauer Martin,<br />
Seebauer Max, Steinhauser Günter<br />
3. Pöll Kurt, Raith Florian, Forster Andi<br />
4. Demel Heribert, Eder Hans, Messerer<br />
Josef, Groitl Ludwig<br />
5. Gnadl Hildegard, Hößl Reinhard, Stötzer<br />
Karl, Wagenknecht Gerhard<br />
14<br />
BLLV Oberpfalz<br />
20. <strong>Lehrer</strong>meisterschaft im Stockschießen<br />
6. Martinitz Siegfried, Keßner Alinde,<br />
Seidl Alexander, Wagenknecht Wolfgang<br />
7. Althammer Max, Bartoszyk Klaus, Naegeli<br />
Anton, Wittmann Alfred<br />
8. Hruby Manfred, Rankl Ingo, Wargitsch<br />
Ludwig, Weininger Bernhard<br />
9. Elsner Harald, Kammermeier Alfons,<br />
Schraml Konrad, Zistler Lorenz<br />
Bei der Siegerehrung bedankten sich<br />
Wettbewerbsleiter Seebauer und BLLV-<br />
Sportreferent Schnitzbauer bei den Teilnehmern,<br />
dass sie die teilweise weite Anreise<br />
auf sich genommen hatten, bei Al-<br />
Die Oberpfälzer Schule wird ab der<br />
nächsten Nummer die Namen jener Mitglieder<br />
veröffentlichen, die im Erscheinungsmonat<br />
des jeweiligen Heftes oder<br />
im folgenden Monat einen runden Geburtstag<br />
feiern können. Wenn z. B. das<br />
Heft im Juni erscheint, werden also die<br />
Geburtsjubilare der Monate Juni und<br />
Juli aufgelistet, u. zw. mit Vorname, Familienname,<br />
Wohnort (ohne Straße) und<br />
(soweit dem BLLV bekannt) auch mit<br />
dem Mädchennamen. Folgende runde<br />
Geburtstage werden veröffentlicht: 50,<br />
60, 65 bis 90, dann 91, 92...<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
fons Spannfellner, der das Rechenbüro<br />
leitete, sowie bei der FC-Eisstockabteilung<br />
für die Ausrichtung und Verpflegung.<br />
Dann überreichten sie die Medaillen<br />
in Gold, Silber und Bronze und dazu<br />
Eislaufsohlen Sommer und Winter und<br />
andere Sachpreise. Zugleich wurde auch<br />
die Einladung zur 21. Meisterschaft 2013<br />
am 1. Samstag im März wieder ausgesprochen.<br />
–rs–<br />
Das Bild zeigt: Die Teilnehmer der<br />
Bayerischen <strong>Lehrer</strong>meisterschaft, mit<br />
den Medaillen die drei erstplatzierten<br />
Mannschaften<br />
Runde Geburtstage wieder in<br />
der Oberpfälzer Schule<br />
BLLV-Mitglieder, die mit dieser Veröffentlichung<br />
nicht einverstanden sind,<br />
sollten dies der Schriftleitung spätestens<br />
bis zum jeweiligen Redaktionsschluss<br />
mitteilen (Anschrift im Impressum).<br />
Die Schriftleitung wurde und wird immer<br />
wieder um eine derartige Veröffentlichung<br />
gebeten, weil gerade ältere Kolleginnen<br />
und Kollegen an die Jubelgeburtstage<br />
ehemaliger oder langjähriger<br />
Weggefährten erinnert werden möchten.<br />
Anton Schlicksbier
5. März <strong>2012</strong><br />
Sehr geehrter Herr Staatsminister Dr. Spaenle,<br />
wir können nicht mehr!<br />
Mit diesem eindringlichen Appell wenden wir uns in diesem Offenen Brief an Sie. Wir<br />
bayerischen Schulleiterinnen und -leiter sehen uns vor unlösbare Probleme gestellt,<br />
denn wir sollen eine inzwischen unüberschaubare Fülle von Aufgaben ohne Personal,<br />
ohne finanzielle Mittel und ohne ausreichend Zeit bewältigen. In den vergangenen<br />
Jahren haben nicht nur Art und Umfang der Aufgaben drastisch zugenommen, auch Verwaltung<br />
und Organisation von Unterricht und Schulleben haben an Komplexität gewonnen.<br />
Verwaltungsabläufe sind zeitintensiv und bürokratisch geworden. Außer Verständnisbekundungen<br />
gibt es aber nichts, was unsere Situation leichter macht.<br />
Weil inzwischen viele Kolleginnen und Kollegen krank werden, ausbrennen oder resignieren,<br />
weil es immer schwieriger wird, unter diesen Bedingungen Nachwuchs zu finden,<br />
weil wir seit Jahren auf taube Ohren stoßen, geben wir die Verantwortung für<br />
übertragene Aufgaben an Sie, sehr geehrter Herr Minister, zurück, bis die erforderlichen<br />
Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.<br />
Wir stehen vor einer nicht mehr zu bewältigenden Aufgabenfülle: Wir sollen eine<br />
gute Unterrichtsversorgung sicherstellen und Schulen in mehr Selbständigkeit führen.<br />
An Hauptschulen sollen Mittelschulen und Schulverbünde organisiert, an Grundschulen<br />
jahrgangskombinierte Klassen und neue Übertrittsregelungen umgesetzt<br />
werden. Hinzu kommen Pläne, die Grundschule flexibel zu gestalten.<br />
Besonders erwähnenswert ist, dass die Anforderungen an die Förderschulen und<br />
Förderzentren von Jahr zu Jahr wachsen. Sie sind nicht nur mit Integrationsaufgaben<br />
betraut, sondern müssen viel Zeit und Ideen in die Gestaltung des Inklusionsprozesses<br />
investieren. Neu kommt hinzu, dass die Förderschulen nun auch den<br />
Hauptschulabschluss anbieten müssen.<br />
Die Realschulen platzen aus allen Nähten – mit allen pädagogischen und schulverwaltungstechnischen<br />
Konsequenzen, die Gymnasien haben immer noch mit den Folgen<br />
der Schulzeitverkürzung zu kämpfen. Für alle diese Maßnahmen hat es zu keinem<br />
Zeitpunkt das erforderliche Personal, noch die dafür nötige Ausstattung gegeben.<br />
Wir fordern heute und mit Nachdruck eine bessere Ausstattung, um die vielen Aktionen<br />
und Maßnahmen umsetzen zu können. Wir fordern die grundsätzliche Freistellung<br />
der Schulleiter von der Klassenführung. Mit anderen Worten: Wir brauchen mehr<br />
pädagogisches Fachpersonal, mehr Geld und vor allem mehr Zeit.<br />
Schulleitungen haben auch in juristischen Fragen eine Entlastung bitter nötig<br />
- schließlich sind wir als Behördenleiter für alle Verwaltungsakte der Schule verantwortlich.<br />
Alle Schulen müssen zudem ausreichend mit Schulsekretärinnen und<br />
Verwaltungsangestellten ausgestattet werden, wobei ihr Anforderungsprofil zu<br />
überarbeiten ist. Die Wiederbesetzungssperre von fast zwei Jahren ist aufzuheben,<br />
ebenso die unterschiedlichen Arbeitsbedingungen zwischen einzelnen Schularten.<br />
Ziel muss der Aufbau eines kompetenten und effizienten Schulmanagements und eine<br />
professionelle Schulentwicklung in Bayern sein. An diesem Ziel wollen wir aktiv<br />
mitarbeiten, dazu brauchen wir aber akzeptable Arbeitsbedingungen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Klaus Wenzel<br />
OFFENER BRIEF DES<br />
BLLV-PRÄSIDENTEN<br />
P.S.: Die etwa 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des am 3.März <strong>2012</strong> in München<br />
durchgeführten Schulleiter-Symposiums haben mich einstimmig beauftragt, dieses<br />
Schreiben an Sie zu richten.<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 15
Laut Statistischem Bundesamt leben die<br />
Deutschen im Schnitt immer länger. So<br />
waren 2009 bereits 2,3 Millionen Bundesbürger<br />
pflegebedürftig. Für den Fall, dass<br />
die nötige Pflege die finanziellen Mittel<br />
der älteren Menschen übersteigt, werden<br />
auch die Verwandten zur Kasse gebeten;<br />
denn laut Bürgerlichem Gesetzbuch<br />
(BGB) sind Verwandte in gerader Linie<br />
einander unterhaltspflichtig.<br />
Den Begriff des „Elternunterhalts“ definiert<br />
der Autor eines Ratgebers, RA Martin<br />
Wahlers, folgendermaßen: „Elternunterhalt<br />
ist der Unterhalt, den Kinder zahlen<br />
müssen, wenn die Eltern schuldlos<br />
nicht mehr für ihren Lebensunterhalt aufkommen<br />
können.“ Die Praxis zeigt, dass<br />
es dabei nahezu immer um die Kosten für<br />
die Pflege geht. Ist der Moment gekommen,<br />
wo die Eltern auf Hilfe angewiesen<br />
sind, stellt der Staat die Pflege sicher. Dabei<br />
prüfen die Ämter drei Sachverhalte:<br />
1. Hat der Unterhaltsbedürftige verwertbare<br />
Geldmittel?<br />
2. Kann der Ehepartner des Bedürftigen<br />
für die Kosten aufkommen?<br />
3. Trifft Vorgenanntes nicht zu, wendet<br />
sich das Sozialamt an die Verwandten<br />
in gerader Linie, meist an die Kinder.<br />
Dazu erklärt der Vorsitzende des Interessenverbandes<br />
Unterhalt und Familienrecht<br />
(ISUV) Josef Linsler: „Zunächst<br />
wird also das Geld des Pflegebedürftigen<br />
aufgebraucht. Das Haus, das angesparte<br />
Vermögen, alles das, was die Eltern besitzen,<br />
wird zur Deckung der Pflegekosten<br />
aufgewendet.“ Zu dem Geld, das verwertbar<br />
ist, können auch Schenkungen des<br />
Pflegebedürftigen gehören; denn wenn<br />
die Schenkung innerhalb der letzten zehn<br />
Jahre stattgefunden hat, kann das Sozialamt<br />
sie zurückfordern.<br />
Tritt der Fall ein, dass die Kinder für ihre<br />
Eltern Unterhalt zahlen müssen, richtet<br />
sich die Höhe nach der finanziellen Leistungsfähigkeit<br />
des Kindes, die sich aus<br />
dem Nettolohn abzüglich weiterer <strong>Ausgabe</strong>n<br />
berechnet. So werden zum Beispiel<br />
Fahrtkosen zur Arbeit, Vorsorgeaufwendungen<br />
fürs Alter, Unterhaltverpflichtungen<br />
und sinnvolle Kredite, z. B. für<br />
das Haus oder das Auto, vom Nettolohn<br />
abgezogen. Wer nach dem Abzug all dieser<br />
Kosten als Alleinstehender mehr als.<br />
16<br />
Politik / Medien<br />
Elternunterhalt: Wann müssen<br />
Kinder für ihre Eltern zahlen?<br />
1.500,- Euro oder als Verheirateter mehr<br />
als. 2.700,- Euro zur Verfügung hat, muss<br />
für seine Eltern aufkommen. Gezahlt wird<br />
dann maximal die Hälfte des Betrages,<br />
der über dieser Grenze liegt.<br />
Beispiel: Einem Ledigen stehen nach Abzug<br />
der aufgezählten Verpflichtungen<br />
2.000,- Euro zur Verfügung. Somit liegt<br />
er 500,- Euro über der vorgenannten<br />
Grenze von 1.500,- Euro. Der pflegebedürftige<br />
Elternteil bzw. das Sozialamt bekommt<br />
dann monatlich maximal die Hälfte,<br />
also 250,- Euro.<br />
Doch nicht nur das Einkommen, sondern<br />
auch das Vermögen des Kindes kann herangezogen<br />
werden. Allerdings trifft das<br />
die wenigsten, erklärt der Fachanwalt<br />
Jörn Hauß, Mitglied der Dt. Anwalts-,<br />
Notar- und Steuerberatervereinigung für<br />
Erb- und Familienrecht (DANSEF); denn<br />
es gelte die Lebensgarantie: „Laut einem<br />
Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH)<br />
braucht der Verpflichtete keine spürbare<br />
und dauerhafte Senkung seiner Lebensverhältnisse<br />
hinzunehmen, es sei denn, er<br />
lebe im Luxus.“ Die eigenbewohnte Immobilie<br />
und der finanzielle Notgroschen<br />
bleiben also unangetastet. Die Höhe der<br />
erlaubten Rücklagen richtet sich allerdings<br />
nach den Einkommensverhältnissen<br />
des unterhaltspflichtigen Kindes.<br />
Die Forderungen des Sozialamts nach<br />
Elternunterhalt sollte man in jedem Fall<br />
überprüfen lassen; denn den Bescheiden<br />
liegen in der Regel Berechnungspauschalen<br />
zugrunde, die noch auf die individuelle<br />
Situation der Betroffenen zugeschnitten<br />
werden können.<br />
Elternunterhalt ist eben ein schwieriges<br />
Thema, auch weil der Gesetzgeber kaum<br />
klare Linien vorgegeben hat. Josef Linsler<br />
vom ISUV geht davon aus, dass es in den<br />
nächsten Jahren verschiedene Urteile geben<br />
wird, die einige Unklarheiten beseitigen.<br />
Bis dahin können sich die Betroffenen<br />
unter Umständen direkt mit dem<br />
Sozialamt einigen und Regelungen finden,<br />
die persönlich passen. Wenn die Sozialämter<br />
nämlich nicht bekommen, was<br />
sie wollen, müssen sie vor dem Familiengericht<br />
klagen. (aus dem Sozialbrief 1-<br />
2011 des Sozialreferats)<br />
Arthur Schriml,<br />
BLLV-Bezirkssozialreferent<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
Ausstellung mit<br />
Andy Warhol in<br />
Amberg<br />
Eine ungewöhnliche Ausstellung präsentiert<br />
im August und September das<br />
ACC-Amberg. Anlässlich des 25. Todestages<br />
stellt das Haus mit Andy Warhol einen<br />
der größten und populärsten Künstler<br />
des 20. Jahrhunderts vor. Vom 30. Juli bis<br />
zum 26. September <strong>2012</strong> werden in einer<br />
exklusiven Schau über 100 Exponate der<br />
Pop-Art-Ikone angeboten.<br />
Neben erstmals in Europa gezeigten Frühwerken<br />
werden in verschiedenen Ausstellungsbereichen<br />
sein slowakischer Familienhintergrund,<br />
seine Freundchaft zu John<br />
Lennon bzw. zu den Beatles und das Leben<br />
in der „Factory“ beleuchtet. Ganz persönliche<br />
Accessoires und zahlreiche Fotoaufnahmen<br />
stellen den unannahbaren, extrovertierten<br />
Künstler nahezu greifbar vor.<br />
Zu sehen sind natürlich auch die berühmtesten<br />
Werke, wie Campbell‘s-Suppendose,<br />
die Flowers, das Portrait von Marilyn<br />
Monroe oder Jacky Kennedy, aber auch<br />
die zehnteilige Serie „Juden“.<br />
Die Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag:<br />
11 bis 19 Uhr, Donnerstag und Freitag:<br />
11 bis 20 Uhr.<br />
Öffentliche Führungen am Donnerstag<br />
und Freitag 18 Uhr, am Samstag und<br />
Sonntag 14 und 16 Uhr. Gruppenführungen<br />
auf Anfrage<br />
Eintritt: Erwachsene 6 €, Ermäßigungen<br />
für Gruppen ab 15 Personen, für Schüler,<br />
Schwerbehinderte, Schulklassen; Kinder<br />
bis 6 Jahre frei, Familienkarte 14 €<br />
Weitere Informationen:<br />
Amberer Congress Centrum, Tel. 09621<br />
4900-0, E-Mail: acc@amberg.de und<br />
www.acc-amberg.de
Politik / Medien<br />
Im Gespräch: Schroll und Wild<br />
Gesprächsthemen: Defizite der bayerischen Schulpolitik<br />
BLLV-Bezirksvorsitzende Ursula Schroll<br />
und die Regensburger Landtagsabgeordnete<br />
Margit Wild (SPD) trafen sich<br />
Mitte Februar zu einem Meinungsaustausch.<br />
Dabei ging es vorwiegend um<br />
die Grundschule, die Integration und Inklusion,<br />
denn die Landtagsabgeordnete<br />
(seit 2008) arbeitete vor ihrem Einzug in<br />
den Landtag als Erzieherin und Heilpädagogin.<br />
Zuletzt leitete sie als heilpädagogische<br />
Förderlehrerin eine Gruppe in einer<br />
schulvorbereitenden Einrichtung mit<br />
Förderschwerpunkt Sprache-Lernen-sozialemotionales<br />
Verhalten. Wild ist Mitglied<br />
im Landtagsausschuss für Bildung,<br />
Jugend und Sport und auch Mitglied des<br />
BLLV.<br />
Inhalt der Aussprache waren verhaltensauffällige<br />
Kinder, Wiederholen, Probleme<br />
beim Übertritt, behinderte Kinder.<br />
Die permanenten Nachbesserungen im<br />
Schulbereich durch den Kultusminister<br />
hält Wild für ein „Armutszeugnis“ und<br />
forderte mehr Personal, um der indivi-<br />
duellen Förderung der Schüler besser gerecht<br />
werden zu können.<br />
Schroll beklagte, dass die auffälligen Kinder<br />
immer mehr, aber auch immer jünger<br />
werden. Gerade im Grundschulbereich<br />
gäbe es die geringsten <strong>Ausgabe</strong>n. Sie bedauerte,<br />
dass den Eltern nicht die Qualität<br />
des Unterrichts, sondern die Chance<br />
auf den Übertritt in eine weiterführende<br />
Schule wichtig sei.<br />
Wild und Schroll sicherten sich einen intensiven<br />
Erfahrungsaustausch zu.<br />
Die Leser finden in dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> der OBERPFÄLZER<br />
SCHULE eine Beilage des<br />
BRIGG-Pädagogik-Verlages<br />
in Augsburg. Darin werden<br />
Kopiervorlagen zu den ver-<br />
schiedenen Fächern angebo-<br />
ten. Weitere Infos finden sich<br />
im Internet unter<br />
www.brigg-paedagogik.de<br />
Hier können auch Probesei-<br />
ten und Inhaltsverzeichnisse<br />
heruntergeladen werden.<br />
MEDIEN<br />
Klaus Metzger/Erich Weigl<br />
Inklusion – praxisorientiert<br />
ISBN 978-3-589-05199-1<br />
Cornelsen Verlag, <strong>2012</strong><br />
16,95 €<br />
Jedes Kind hat das uneingeschränkte<br />
Recht auf Zugang zu einer Regelschule.<br />
So legt es die UN-Konvention über<br />
die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />
fest. Inklusion ist gerade an<br />
Grundschulen ein brennendes Thema,<br />
insbesondere auf organisatorischer und<br />
pädagogischer Ebene. Denn wie kann<br />
der veränderte Schullalltag konkret aussehen<br />
und wie der Unterricht? Diese Frage<br />
müssen Schulleitungen und <strong>Lehrer</strong> je<br />
nach Ausgangssituation neu beantworten.<br />
Umso hilfreicher ist es, auf bereits erprobte<br />
Modelle, didaktisch-methodische<br />
Anregungen und Erfahrungsberichte von<br />
Praktikern zurückzugreifen.<br />
Was macht „guten“ inklusiven Unterricht<br />
aus? Wie gehe ich mit der Vielfalt der<br />
Kinder um und welche Formen der Zusammenarbeit<br />
helfen bei der neuen Arbeit?<br />
Inklusion – praxisorientiert öffnet den<br />
Blick für die gesamtgesellschaftliche Bedeutung<br />
einer Schule für alle und berücksichtigt<br />
Forschungsergebnisse. Vor allem<br />
jedoch präsentiert der Band Handwerkszeug<br />
und konkrete Beispiele für die alltägliche<br />
Arbeit, Hilfe zur Selbsthilfe bietet<br />
etwa ein pädagogischer „Werkzeugkoffer“,<br />
der Lehrkräfte in ihren Beziehungs-<br />
und Erziehungskompetenzen<br />
stärkt und dabei unterstützt, „besondere<br />
Kinder“ zu verstehen. Anschaulich vorgestellt<br />
werden darüber hinaus Wege für<br />
den inklusiven Mathematikunterricht, den<br />
Schriftsprachenwerb und die intensive<br />
Förderung von Kindern mit Lese-Rechtschreib-Schwäche,<br />
jeweils unter Berücksichtigung<br />
geeigneter Materialien. Eine<br />
wichtige Rolle an einer inklusiven Schule<br />
spielen außerdem Teams. Der Band zeigt<br />
daher, wie <strong>Lehrer</strong> erfolgreich zusammenarbeiten<br />
und die Belastung für den Einzelnen<br />
reduzieren können. Alle Beiträge<br />
laden zur Reflexion und Weiterentwicklung<br />
ein, denn jede Lehrkraft steht angesichts<br />
der Neuerungen zunächst vor einer<br />
zentralen Herausfordeurng: Inklusion<br />
beginnt im Kopf.<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 17
18<br />
Schule<br />
Geburtstag: Ursula Schroll gratulierte<br />
Heidrun Placek-Hölzle<br />
Regensburg. Nicht nehmen ließ es sich<br />
BLLV-Bezirksvorsitzende Ursula Schroll,<br />
anlässlich des 60. Geburtstags von Frau<br />
LRSchDir Heidrun Placek-Hölzle im Namen<br />
des BLLV-Bezirksverbandes die besten<br />
Glückwünsche zu überbringen. Frau<br />
Placek-Hölzle ist bereits seit 35 Jahren<br />
Mitglied im BLLV und leitet seit einigen<br />
Jahren die Abteilung 40.2 – Personal und<br />
Organisation – bei der Schulabteilung der<br />
Regierung der Oberpfalz. In dieser Funk-<br />
Paulsdorf. 29 neu gewählte Personalratsmitglieder<br />
der Oberpfalz waren vom 5.<br />
März bis 9. März <strong>2012</strong> im Landgasthof<br />
Aschenbrenner in Paulsdorf (bei Amberg)<br />
Heidrun Placek-<br />
Hölzle (links) mit<br />
Ursula Schroll<br />
tion ist sie u. a. alle Jahre höchst begehrte<br />
Ansprechpartnerin bei der Juliveranstaltung<br />
der ABJ, wenn es nach der Lehramtsprüfung<br />
um Fragen der Anstellung geht.<br />
Nicht nur dafür sprach die Bezirksvorsitzende<br />
ihr den Dank aus, sondern auch für<br />
ihre beständige Bereitschaft, sich der Sorgen<br />
und Nöte der Lehrkräfte anzunehmen<br />
und sich nach Kräften um möglichst gute<br />
Lösungen einzusetzen. Viel Glück, beste<br />
Gesundheit und Zufriedenheit!<br />
Neue Personalräte mit Gesetzen und<br />
Fallbeispielen vertraut gemacht<br />
zu einer Grundschulung für ihre Tätigkeit<br />
als Personalrat versammelt. Bezirkspersonalratsvorsitzender<br />
Albert Schindlbeck<br />
organisierte und leitete diese Schulungs-<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
Alles für die Schule<br />
Laminierfolien (100 Stück/Karton):<br />
DIN A 4, 2 x 80 mic. 8,45 EUR<br />
DIN A 3, 2 x 80 mic. 17,95 EUR<br />
DIN A 4, 2 x 125 mic. 13,60 EUR<br />
DIN A 4, 2 x 80 mic., matt 12,75 EUR<br />
DIN A 3, 2 x 80 mic., matt 25,70 EUR<br />
Weitere Formate (u. a. Kreditkarten) auf Anfrage –<br />
Rabatt für Folien:<br />
ab 100 EUR: 5 %; ab 500 EUR: 10 %<br />
Kopierfolien, 100 Stück/Karton 8,95 EUR hitzebeständig<br />
100 mic., stapelverarbeitbar<br />
(Preise für Folien sind Nettopreise, zzgl. 19 %<br />
MwSt.; Mengenrabatt ab 100,00 EUR netto.)<br />
Laminiergerät DIN A 3: statt 226.– nur 169,–<br />
EUR. (Spitzenprodukt, Metallgehäuse u. -zahnräder!)<br />
– Weitere Geräte (auch Bindemaschinen): auf<br />
Anfrage.<br />
Spielkartendosen: z. B.: 6,2x9,2x2 cm: 0,45 EUR<br />
(0,40 EUR ab 10 St.; 0,35 EUR ab 50 St.)<br />
neu: 12,4x9,2x2,3 ohne Steg: 0,90/0,80/0,70 EUR<br />
Becherlupen (mit Schraubdeckel, 4x): 2,20 EUR<br />
Magnetband selbstkl. 1 m: 4,–; 10 m: 30,– EUR<br />
- Geobretter f. OHP u. Schülertisch: ab 2,75 EUR<br />
- Split-Box zum Zahlen zerlegen<br />
- Spiegel für Geometrieunterricht (5,00 EUR)<br />
ENGLISCH in der GRUNDSCHULE: über 150<br />
Storybooks auf Lager, große Materialauswahl<br />
A l l e s f ü r d i e S c h u l e b e i :<br />
e d a c t a<br />
Buch- und Lehrmittelhandel<br />
Eugen-Roth-Str.23, 92318 Neumarkt<br />
Tel.: 09181/698559; Fax: 09181/698561<br />
E-Mail: edacta.greiner@t-online.de<br />
veranstaltung. Als Referenten konnten<br />
Oberregierungsrat Franz Englbrecht von<br />
der Regierung der Oberpfalz, der Hauptpersonalratsvorsitzende<br />
und Vorsitzende<br />
des Bayerischen Beamtenbundes, Rolf<br />
Habermann, die BLLV-Bezirksvorsitzende<br />
Ursula Schroll und aus der BLLV-Abteilung<br />
Dienstrecht und Besoldung Dietmar<br />
Schidleja und Wilhelm Trisl gewonnen<br />
werden. Die wichtigsten Passagen<br />
des Personalvertretungsgesetzes wurden<br />
durch die Referenten abgehandelt und von<br />
Albert Schindlbeck und Elisabeth Graßler<br />
(örtliche Personalratsvorsitzende beim<br />
Staatl. Schulamt Neustadt a. d. Waldnaab)<br />
mit praktischen Beispielen ergänzt.<br />
Die Zuhörer folgten den Themen zum<br />
Beamten- und Personalvertretungsrecht<br />
interessiert und stellten viele Fragen, mit<br />
denen sie schon in den ersten Monaten ihrer<br />
Tätigkeit konfrontiert worden sind.<br />
–as–<br />
Im Bild, von links: Albert Schindlbeck, der<br />
Vorsitzende des Bezirkspersonalrates,<br />
und Rolf Habermann, Vorsitzender des<br />
Hauptpersonalrates.
BLLV / Schule und Politik<br />
Statt BLLV-Sitzung Choike-Tanz<br />
Die Vorsitzende der Regensburger BLLV-Studentengruppe, Sonja Gerhardinger,<br />
ist zur Zeit nicht im Lande. Die Einladung zur nächsten Bezirksvorstandssitzung erreichte<br />
sie – dank Internet – in Chile. Von dort kam folgendes Entschuldigungsschreiben:<br />
„Leider kann ich zur kommenden Sitzung nicht kommen, da dies die Fahrtkosten<br />
in hohem Rahmen sprengen würde. Ich bin nämlich gerade vom BLLV aus in Chile<br />
und gebe dort an einer bikulturellen Schule der Ureinwohner Mapuche Englischunterricht.<br />
Mir gefällt es super hier! Die Leute sind sehr aufgeschlossen und hilfsbereit.<br />
Die Schüler sind alle total lieb und man erlebt mal einen anderen Schulalltag, als es in<br />
Deutschland der Fall ist. Zum Beispiel begrüßt man hier alle Schüler mit einem Küsschen<br />
auf die Wange! Anbei sende ich euch Fotos von mir mit der ersten Klasse beim<br />
Choike-Tanz (traditioneller Tanz der Mapuche).“<br />
Mehr Arbeit – gleiches Geld<br />
Wartezeit für Beförderung zum Wartezeit<br />
Rektor (A13 + AZ) 23 Monate<br />
Sonderschulkonrektor (A 15) 22 Monate<br />
Rektor (A14/ A14 + AZ) 21 Monate<br />
Konrektor (A 13 + AZ) 20 Monate<br />
Sonderschulrektor (A 15 + AZ) 20 Monate<br />
Beratungsrektor (A 14) 18 Monate<br />
Beratungsrektor (A 13 + AZ)<br />
als Systembetreuer<br />
18 Monate<br />
Sonderschulrektor (A 15) 18 Monate<br />
Sonderschulkonrektor (A 14 + AZ) 18 Monate<br />
2. Sonderschulkonrektor (A 14 + AZ) 18 Monate<br />
Beratungsrektor (A 13 + AZ,<br />
qual. Beratungslehrkraft<br />
18 Monate<br />
2. Konrektor (A 13 + AZ) 17 Monate<br />
Seminarrektor (A 14) 16 Monate<br />
Seminarrektor (A 13 + AZ) 15 Monate<br />
Sonderschulrektor (A 14 + AZ) 14 Monate<br />
Lange Wartezeiten<br />
müssen seit dem 1. Oktober<br />
2010 neu beförderte<br />
Rektoren und andere<br />
Funktionsträger<br />
auf sich nehmen. Das<br />
Maximum: 23 Monate,<br />
zusammengesetzt aus<br />
der gesetzlichen Wiederbesetzungssperre<br />
(die Zeit, für die frei<br />
werdende Beamtenstellen<br />
nicht besetzt werden<br />
dürfen, derzeit 12<br />
Monate) sowie aus einer<br />
zusätzlichen Sperre<br />
wegen der Inanspruchnahme<br />
von Altersteilzeit.<br />
Diese Maßnahme<br />
soll der Haushaltssanierung<br />
dienen.<br />
Sparpolitik<br />
Warten – das sind wir gewohnt. Beim<br />
Arztbesuch. An der Kasse des Einkaufsmarktes.<br />
Beim Angeln. Am Geldautomaten.<br />
Wir warten auf die Post. Auf eine<br />
Nachricht. Auf ein Lebenszeichen. Auf<br />
die helfende Wirkung einer Spritze. Warten<br />
ist ein Teil unseres Lebens.<br />
Die Armen warten auf eine Erhöhung ihres<br />
Einkommens, der Richter wartet auf<br />
das Geständnis des Angeklagten, der Angeklagte<br />
auf das Urteil des Richters – und<br />
die Schulleiter (weitere Funktionsträger<br />
eingeschlossen) warten auf die gerechte<br />
Entlohnung ihrer beruflichen Mehrarbeit<br />
STANDPUNKT<br />
(siehe Mehr Arbeit – gleiches Geld auf<br />
dieser Seite, links).<br />
2010 hat der Bayerische Landtag für beförderte<br />
Funktionsträger, z. B. Schulleiter,<br />
die Wartezeit auf 12 Monate erhöht.<br />
Vorher waren es drei Monate. Der Grund<br />
für die Erhöhung: Es können/ sollen so<br />
200 Millionen Euro eingespart werden.<br />
Diese fließen in den Landeshaushalt, helfen,<br />
die Landesbankverluste zu reduzieren,<br />
helfen, die <strong>Ausgabe</strong>n zu vermindern,<br />
die der Oberste Rechnungshof in die Kategorie<br />
der Geldverschwendung einstuft.<br />
Die Liste kann der Leser nach jeder Morgenlektüre<br />
seiner Tageszeitung fortsetzen.<br />
Zwölf Monate mehr arbeiten, ohne dafür<br />
entlohnt zu werden! Da denke ich unwillkürlich<br />
an die Bonuszahlungen für Investmentbanker,<br />
an die Milliarden-<strong>Ausgabe</strong>n<br />
zur Rettung abgewirtschafteter<br />
Banken oder Länder, an den 64-jährigen<br />
VW-Chef, der für 2011 mit 17,5 Millionen<br />
Euro entlohnt wurde.<br />
Ohne Entlohnung mehr arbeiten! Das erwartet<br />
der bayerische Staat, sprich: die<br />
Mehrzahl der Landtagsabgeordneten,<br />
von den Schulleitern nach deren Beförderung.<br />
„Leistung soll sich lohnen.“ Das haben<br />
jetzt die Professoren beim Bundesverfassungsgericht<br />
eingeklagt – und Recht bekommen.<br />
<strong>Lehrer</strong> sollen mit pädagogischem Geschick<br />
Schüler motivieren; der Staat demotiviert<br />
die <strong>Lehrer</strong> und halst ihnen<br />
gleichzeitig zunehmend Arbeiten auf.<br />
Das macht mich zum Wutbürger.<br />
Anton Schlicksbier<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 19
20<br />
Oberpfälzer<br />
BLLV-Kreisverbände<br />
berichten<br />
Kreisverband<br />
Amberg-Land<br />
Amberg-Stadt<br />
Wir gedenken<br />
Herta Böhm, + 21.1.<strong>2012</strong>,<br />
92 Jahre, Kreisverband Tirschenreuth/Waldsassen<br />
Barbara Fischer, geb. Maier, + 28.2.<strong>2012</strong>,<br />
83 Jahre, Kreisverband Tirschenreuth/Waldsassen<br />
Hans Fischer, + 20.1.<strong>2012</strong>,<br />
83 Jahre, Kreisverband Cham<br />
Richard Schreiber, +10.2.<strong>2012</strong>,<br />
88 Jahre, Kreisverband Kemnath<br />
Werner Ullrich, + 31.1.<strong>2012</strong>,<br />
64 Jahre, Kreisverband Neustadt/Waldnaab<br />
Arbeitskreis für<br />
für Betroffene der<br />
Ganztagsklassen gegründet<br />
Zum zweiten Mal luden die<br />
Berufwissenschaftler der Amberger<br />
Kreisverbände, Renate<br />
Kulzer-Nörtemann und Stephan<br />
Tischer, zur Veranstaltung<br />
„Schule und Wirtshaus“<br />
ein. An die 20 Kollegen trafen<br />
sich in der Gaststätte „Alte<br />
Kaserne“ zum Meinungsaustausch.<br />
Schnell ergab sich das Hauptthema<br />
des Abends: diverse<br />
Modalitäten bei der Durchführung<br />
und Organisation des<br />
Mittagessens. Dabei stellte<br />
man fest, dass immer noch<br />
Lehrkräfte selbst Listen führen,<br />
die Bezahlung organisieren<br />
und Zuschüsse abrechnen<br />
müssen. Für die Ganztags-<br />
klassenlehrkraft bedeute dies<br />
einen enormen zusätzlichen<br />
Verwaltungsaufwand und<br />
buchhalterische Tätigkeiten.<br />
Besonders schwierig wäre das<br />
Verhalten bei Zahlungsrückständen.<br />
Intensiv wurde die<br />
Frage diskutiert, inwieweit<br />
die genannten Aufgabenbereiche<br />
von Versorgerbetrieben<br />
durchgeführt werden können.<br />
Einig war man sich dabei,<br />
dass eine einheitliche Regelung<br />
für alle wünschenswert<br />
wäre.<br />
Ein weiteres Thema stellten<br />
die Aufnahmekriterien in die<br />
Ganztagsklasse dar. Die Anwesenden<br />
standen alle grundsätzlich<br />
hinter dem Konzept<br />
der Ganztagsklasse. Hauptreferent<br />
Stephan Tischer stellte<br />
allerdings fest, dass sich<br />
aufgrund seiner Lebens- und<br />
Lernbiographie nicht jedes<br />
Kind für den ganztägig organisierten<br />
Unterricht eigne.<br />
Die Ganztagesklasse dürfe<br />
nicht die Eltern von ihrem<br />
Recht und ihrer Pflicht auf<br />
Kreisverbände<br />
Erziehung ihrer Kinder entbinden.<br />
Die flächendeckende<br />
Einführung der Ganztagesklasse<br />
entspräche den Bedürfnissen<br />
der Gesellschaft und<br />
werde von Seiten der Wirtschaft<br />
unterstützt. Eine Ausweitung<br />
der <strong>Lehrer</strong>stunden,<br />
zum Beispiel zur Bildung von<br />
<strong>Lehrer</strong>tandems, wäre nötig.<br />
Der Erfahrungsaustausch<br />
der Lehrkräfte aus den unterschiedlichen<br />
Formen der<br />
nachmittäglichen Betreuung<br />
warf mehr Fragen auf, als<br />
erhoffte Antworten gege-<br />
Kreisverband<br />
Amberg-Land<br />
Kochen mit Köstlichkeiten<br />
aus nah<br />
und fern<br />
Bereits zum fünften Mal lud<br />
der Kreisverein seine Mitglieder<br />
zu einem geselligen<br />
Kochabend ein. Fachlehrerin<br />
EG Anita Donhauser-Koller<br />
konnte die Interessierten<br />
in diesem Jahr in der neu gestalteten<br />
Schulküche der Mittelschule<br />
Hahnbach begrüßen.<br />
Unter Anleitung der Kursleiterin<br />
wurden in vier Gruppen<br />
„Köstlichkeiten aus nah und<br />
fern“ zubereitet.<br />
Vorspeisen: panierte Schinkenröllchen,<br />
ausgebackene<br />
Käsebrote (Carozza Ecken),<br />
Pariser Käsecremesuppe,<br />
Lauchcremesuppe mit Salamiknödel<br />
Hauptspeisen: Hähnchen-<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
ben werden konnten. Die<br />
Gesprächsteilnehmer waren<br />
sich einig, dass positive Rahmenbedingungen<br />
geschaffen<br />
werden müssen. Um einheitliche<br />
Regelungen auf den<br />
Weg zu bringen und offene<br />
Themen wie Honorarkräfte,<br />
Arbeitsgemeinschaften,<br />
Rhythmisierung, Hausaufgaben,<br />
räumliche und materielle<br />
Ausstattung zu diskutieren,<br />
fassten die Anwesenden die<br />
Gründung eines Arbeitskreises<br />
„Ganztagsklassen“ ins<br />
Auge. Tanja Fahrnholz<br />
brustfilet mit Gemüsefüllung,<br />
Geschnetzeltes „Gyros Art“,<br />
Brokkoli-Cannelloni, Lasagne<br />
al forno<br />
Beilagen: Bechamelkartoffeln,<br />
Mandelreis, süßer Endiviensalat<br />
Nachspeisen: Joghurt-Mint-<br />
Creme auf Kirschen, Bayerische<br />
Creme auf Himbeerspiegel<br />
Bevor die Teilnehmer an den<br />
eingedeckten Tischen die Produkte<br />
ihrer Kochkunst verzehren<br />
konnten, bedankten<br />
sich die beiden Vorsitzenden,<br />
Ruth Kappl und Michaela<br />
Bergmann, mit einem Geschenk<br />
bei der Küchenchefin.<br />
Wie in jedem Jahr bekamen<br />
alle Köche das umfangreiche<br />
Rezeptheft zum Nachkochen<br />
mit nach Hause.<br />
Für Interessierte ist das Rezeptheft<br />
erhältlich über E-<br />
Mail an: walter.prucker@tonline.de<br />
Anja Bräu
Kreisverband<br />
Amberg-Stadt<br />
Stadtverband im<br />
Gefängnis<br />
Die Stuckdecken in den Gängen<br />
erinnern in der Amberger<br />
JVA an den einstigen Sommersitz<br />
der Kurfürsten von<br />
der Pfalz. Ansonsten war der<br />
Eindruck, den der Stadtverband<br />
bei seinem Besuch in<br />
der JVA gewann, unfürstlich.<br />
Heribert Hohlheimer führte<br />
die Amberger <strong>Lehrer</strong> durch<br />
die von der Außenwelt abgeriegelten<br />
Räume, stets gesichert<br />
durch einen Justizvollzugsbeamten,<br />
der alle Türen<br />
hinter der Gruppe sofort absperrte.<br />
Zunächst besichtigten die Interessierten<br />
einen Saal für<br />
acht Insassen. Dieser wird als<br />
Zugangssaal genutzt und gab<br />
ein äußerst ungastliches und<br />
übelduftendes Gemeinschaftslager<br />
ab. Der Weg führte über<br />
Einzelzellen, in denen nicht<br />
einmal die Toilette abgegrenzt<br />
war, über die Besucherräume,<br />
vorbei an der Bibliothek<br />
bis zum Unterrichtssaal. Hier<br />
gibt es die Möglichkeit, den<br />
Quali oder die Mittlere-Reife-Prüfung<br />
nachzuholen und<br />
an diversen Fortbildungs- und<br />
Ausbildungsmaßnahmen teilzunehmen.<br />
Der <strong>Lehrer</strong> Heribert Hohlheimer<br />
erläuterte den Auftrag<br />
der JVA, der darin besteht,<br />
die Allgemeinheit vor Straftätern<br />
zu schützen und den Gefangenen<br />
zu befähigen, künftig<br />
in sozialer Verantwortung<br />
ein Leben ohne Straftat zu<br />
führen.<br />
Die JVA Amberg hat derzeit<br />
ungefähr 630 Insassen, obwohl<br />
sie eigentlich nur über<br />
562 Haftplätze verfügt. Etwa<br />
250 Bedienstete kümmern<br />
sich um die Gefangenen. Die<br />
Anstalt bietet den Einsitzenden<br />
350 Arbeits- und Ausbildungsplätze.<br />
Jeder Gefangene<br />
kostet dem Staat 82,19 Euro<br />
pro Tag. Er verdient an seinem<br />
Arbeitsplatz in der Wäscherei,<br />
Gärtnerei, Schreinerei,<br />
Schlosserei, zwischen<br />
1,04 EUR und 1,73 EUR pro<br />
Stunde, diesen Lohn darf er<br />
dann für den Einkauf von<br />
Waschartikeln oder Lebensmitteln<br />
verwenden.<br />
Drogensucht ist auch im Amberger<br />
Vollzug ein großes<br />
Problem, wobei sich die Art<br />
der Drogen gewandelt hat.<br />
Waren es früher hauptsächlich<br />
leichte Drogen, wie Cannabis,<br />
so werden heute vor allem<br />
Kreisverband<br />
Cham<br />
Veronika Kindermann<br />
als Vorsitzende<br />
bestätigt<br />
Bei der Jahreshauptversammlung<br />
konnte die Vorsitzende<br />
Veronika Kindermann eine<br />
erfreuliche Anzahl an Mitgliedern<br />
willkommen heißen.<br />
Nach einer Gedenkminute<br />
für verstorbene Mitglieder<br />
berichtete sie über die Aktivitäten<br />
des letzten Jahres. Besonders<br />
gut wurde die Münchenfahrt<br />
angenommen. Regen<br />
Zuspruch bekamen auch<br />
die Veranstaltungen der Pensionisten,<br />
so die Teilnahme<br />
am Oberpfälzer Pensionistentag.<br />
Der Bericht des Schatzmeisters<br />
Helmuth Eckert zeigte einen<br />
erfreulichen Kassenbestand<br />
auf. In seinem Revisionsbericht<br />
konnte Manfred<br />
Hruby nur Lob für den korrekten<br />
und sparsamen Umgang<br />
mit den Mitgliedsbeiträgen<br />
finden und empfahl Entlastung.<br />
Nach der Berufung des Wahlvorstands<br />
wurde die Vorstandschaft<br />
einstimmig entlastet.<br />
Bei den Neuwahlen erklärten<br />
sich die bisherigen<br />
Mandatsträger erfreulicherweise<br />
fast vollständig bereit<br />
Kreisverbände<br />
harte Drogen, wie Kokain,<br />
eingeschmuggelt. Immer wieder<br />
finden die Beamten Drogen,<br />
die über die Mauer geworfen<br />
wurden oder in Fahrzeugen<br />
versteckt wurden. Respekt<br />
haben die Gefangenen<br />
hier nur vor dem Drogenspürhund.<br />
Es gibt in der JVA 16<br />
Plätze zur Suchttherapie, die<br />
aber nicht immer ausreichen.<br />
Der Rundgang führte noch<br />
durch die „Azubi-Abteilung“.<br />
Auszubildende erhalten gewisse<br />
Vergünstigungen, wenn<br />
sie eine Ausbildung machen,<br />
und dürfen sich beispiels-<br />
erneut zu kandidieren.<br />
Die Ergebnisse: 1. Vorsitzende:<br />
Veronika Kindermann,<br />
2.Vorsitzender: Hans Kral,<br />
Kassier: Helmuth Eckert,<br />
Referat Schulleiter: Marlies<br />
Hauzenberger, Fachlehrer:<br />
Petra Rösch, Förderlehrer:<br />
Christian Bausch, Pensionisten<br />
Cham: Hans Kral, Pensionisten<br />
Furth im Wald: Herbert<br />
Weiß, Beisitzerin: Friederike<br />
Kögler, Revisoren: Paul<br />
Brückl und Manfred Hruby.<br />
Nach dem Dank an die Wahlkommission<br />
konnte die Vorsitzende<br />
Kindermann einige<br />
langjährige Mitglieder ehren:<br />
Anschließend ließ es sich<br />
Hans Kral im Namen der Vorstandschaft<br />
nicht nehmen, der<br />
wiedergewählten Vorsitzenden<br />
mit Blumen und einem<br />
Buchgeschenk nachträglich<br />
zum runden Geburtstag zu<br />
gratulieren.<br />
Langanhaltender Applaus bestätigte<br />
die Laudatio auf Kindermann,<br />
die allen Anwe-<br />
weise tagsüber in ihren Zellen<br />
besuchen. Über den Hof<br />
vorbei an der Metzgerei und<br />
den Schweineställen führte<br />
der Weg der Gruppe zur Kirche,<br />
die ein evangelischer<br />
und ein katholischer Geistlicher<br />
betreuen. Dann mussten<br />
die BLLVler auch schleunigst<br />
wieder raus aus der Anstalt,<br />
bevor alle Gefangenen<br />
von ihren Arbeitsstellen in die<br />
Zellen gingen. Vor der Tür<br />
wurde erst einmal tief durchgeatmet<br />
und die Freiheit genossen.<br />
Tanja Fahrnholz<br />
senden dankte und dann guten<br />
Appetit zum Entenessen<br />
wünschte.<br />
Die Verbandsjubilare:<br />
10 Jahre Mitgliedschaft:<br />
Breu Carolin, Lohuber<br />
Martha, Zollner Sandra.<br />
15 Jahre: Dietrich Renate,<br />
Esch Gabriele.<br />
20 Jahre: Gebhard Agnes,<br />
Leonhard Eva-Maria, Perlinger<br />
Frieda, Schmuderer Isabella.<br />
25 Jahre: Baumgartner Luise,<br />
Schütz Monika.<br />
30 Jahre: Schuh Karin.<br />
35 Jahre: Appelt Gabriele,<br />
Eschenwecker Sigrid,<br />
Wutz Luise, Haberl Christian,<br />
Kraus Joachim, Lobmeyer<br />
Michael.<br />
40 Jahre: Hauzenberger Marlies,<br />
Belnarsch Martin, Hößl<br />
Reinhard, Schönberger Peter.<br />
50 Jahre: Mühlbauer Helga,<br />
Zipperer Josef.<br />
Hans Kral<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 21
22<br />
Kreisverband<br />
Kemnath<br />
Jahreshauptversammlung<br />
mit Ehrungen<br />
und Schulpolitik<br />
Zahlreiche Mitglieder konnte<br />
Kreisvorsitzende Heike<br />
Merther bei der Jahreshauptversammlung<br />
im Foyer der<br />
Mehrzweckhalle Kemnath<br />
begrüßen. Ihr besonderer<br />
Gruß galt der Bezirksvorsit-<br />
zenden Ursula Schroll und<br />
den Jubilaren, die für langjährige<br />
Mitgliedschaft geehrt<br />
wurden.<br />
Schroll sprach über die gegenwärtige<br />
Rolle der <strong>Lehrer</strong>.<br />
Der gesellschaftliche<br />
Anspruch stelle die <strong>Lehrer</strong><br />
oft vor unlösbare Aufgaben.<br />
Es fehle die entsprechende<br />
Unterstützung durch das<br />
Kultusministerium, beklagte<br />
Schroll. Das Schulsystem sei<br />
weder kind- noch begabungsgerecht.<br />
Schroll beklagte die<br />
frühe Auslese nach der vierten<br />
Klasse und die Tatsache,<br />
dass es zu viele Wiederholer<br />
und Schulabbrecher gebe.<br />
Ihre Kritik galt auch der Tatsache,<br />
dass zu viele bestens<br />
ausgebildete junge <strong>Lehrer</strong><br />
arbeitslos seien. Zum Schluss<br />
sprach Schroll auch die Unsicherheit<br />
der Schulstandorte<br />
an; die Kombiklassen seien<br />
keine Maßnahme zum Erhalt<br />
der Schulstandorte, betonte<br />
die Rednerin.<br />
Die Kreisvorsitzende, die<br />
zusammen mit Ursula Schroll<br />
die Ehrungen vornahm, bedankte<br />
sich bei den Jubilaren<br />
für die langjährige Treue.<br />
Bei ihrer Würdigung wies<br />
sie auf die besonderen Belastungen<br />
hin, denen heute die<br />
Grund- und Mittelschullehrer<br />
ausgesetzt sind. Gerade in<br />
dieser schwierigen Zeit sollten<br />
die <strong>Lehrer</strong> dem BLLV<br />
treu bleiben, denn nur ein<br />
starker Verband könne Verbesserungen<br />
erreichen. Aus<br />
ihrer Tätigkeit als Kreisvorsitzende<br />
wisse sie, dass dieser<br />
<strong>Lehrer</strong>verein die Interessen<br />
seiner Mitglieder konsequent<br />
vertritt.<br />
Bei ihrem Rechenschaftsbericht<br />
ging sie besonders auf<br />
die beiden Reisen nach Hamburg<br />
und nach Malta ein.<br />
Sehr gut angekommen sind<br />
der Preisschafkopf, die<br />
Zoigltour in Neuhaus, der<br />
Pensionistentag, der Kochkurs<br />
„Italienischer Abend“<br />
und das Rehessen. Nach den<br />
Personalratswahlen im Mai<br />
ist der Kreisverband Kemnath<br />
wieder mit zwei Vertretern im<br />
Kreisverbände<br />
örtlichen Personalrat vertreten.<br />
Mit einem kleinen Präsent<br />
bedankte sich Merther<br />
bei den Mitgliedern der Vorstandschaft<br />
und dem Pensionistenbetreuer<br />
Hans Stiegler<br />
für die gute Zusammenarbeit.<br />
Nach dem Rückblick gab<br />
Kassiererin Christiana Zaglmann<br />
ihren Kassenbericht.<br />
Beim Erstellen des Halbjahresprogramms<br />
waren<br />
vom Kreisausschuss wieder<br />
interessante Veranstaltungen<br />
beschlossen worden. Im<br />
Mai soll in Birkenhof bei<br />
Schwandorf wieder ein Wellnesswochenende<br />
stattfinden.<br />
In den Allerheiligenferien<br />
startet eine <strong>Lehrer</strong>gruppe<br />
zu einer Reise nach Oman.<br />
Hans Stiegler will mit den<br />
Pensionisten einen Ausflug<br />
zur Dürer-Ausstellung nach<br />
Nürnberg und eine Tagesfahrt<br />
in eine bayerische Stadt unternehmen.<br />
Außerdem plant<br />
er eine Kellerbesichtigung in<br />
Erbendorf, eine Theaterfahrt<br />
in das Stadttheater Amberg<br />
und den Besuch eines Christkindlmarkts.<br />
Musikalisch umrahmt wurde<br />
die Jahreshauptversammlung<br />
von dem 13-jährigen Mittelschüler<br />
Martin Kimich, der<br />
auf seiner Steirischen Harmonika<br />
flotte Weisen die Gäste<br />
unterhielt.<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
Die Verbandsjubilare:<br />
25 Jahre Mitglied:<br />
Kreisvorsitzende Heike<br />
Merther, Gisela Kastner und<br />
Peter Hösl<br />
30 Jahre Mitglied:<br />
Kornelia Dumler, Heidi<br />
Hegen-Radtke, Wolfgang<br />
Schraml, Renate Zuber, Sylvia<br />
Hartmann, Beate Koch,<br />
Harald Schinner<br />
35 Jahre Mitglied:<br />
Edith Lippert, Anita Haberkorn,<br />
Beate Mark, Monika<br />
Dötterl<br />
45 Jahre Mitglied:<br />
Werner Hayn, Walter<br />
Reischer<br />
50 Jahre Mitglied:<br />
Helmut Renz, August<br />
Schmidt.<br />
55 Jahre Mitglied:<br />
Volker Brandl, Werner Dollhopf<br />
und Hans Köferl.<br />
Josef Zaglmann<br />
Kochkurs „Italienischer<br />
Abend“<br />
Kemnath. Zu einem exquisiten<br />
Kochkurs „Italienischer<br />
Abend“ hatte BLLV-Vorsitzende<br />
Heike Merther die Mitglieder<br />
nach Pilmersreuth eingeladen.<br />
Schnell war die erforderliche<br />
Teilnehmerzahl<br />
erreicht und die Frauen trafen<br />
sich bei der Hauswirtschaftsmeisterin<br />
Silvia Trißl (im<br />
Bild auf der Stirnseite des Tisches<br />
sitzend) vom Stiftländer<br />
Schmankerlservice, um unter<br />
ihrer fachkundigen Anleitung<br />
typisch italienische Gerichte<br />
zuzubereiten. Nach einer<br />
kurzen Einführung und<br />
dem Vorstellen des Speisezettels<br />
nahmen die <strong>Lehrer</strong>innen<br />
gleich die Küche in Beschlag.<br />
Mit Begeisterung begannen<br />
sie mit der Zubereitung der<br />
ausgewählten Spezialitäten.<br />
Für die Vorspeisen waren Entenbrust<br />
auf Rucolasalat und<br />
„Vitello tonato“, Kalbfleisch<br />
mit Thunfischsoße, vorgesehen.<br />
Als warme Gerichte gab
es Lachs, gefüllt mit Basilikumfarce<br />
und Gemüsecannelloni.<br />
Zu den Hauptgerichten<br />
wurden Platten mit „Insalata<br />
mista“ gereicht. Eine<br />
Orangen-Mascarponecreme<br />
und Mousse au Chocolate<br />
zum Dessert rundeten das leckere<br />
Menü ab. Alle Teilnehmerinnen<br />
des Kochkurses waren<br />
mit Feuereifer dabei. Sie<br />
passten gut auf und bekamen<br />
so von der erfahrenen Köchin<br />
viele gute Tipps, wie sie<br />
Kreisverband<br />
Neustadt/ WN<br />
Ehrungen und<br />
Schulpolitik auf<br />
dem Programm<br />
Die Ehrung langjähriger Mitglieder<br />
und ein Referat der<br />
stellvertretenden Bezirksvorsitzenden<br />
Maria Karg-Pirzer<br />
zu aktuellen schulpolitischen<br />
Themen standen im<br />
Mittelpunkt der Mitgliederversammlung<br />
des Kreisverbands.<br />
Karg-Pirzer sprach zunächst<br />
die Lobeshymnen für<br />
zu Hause in Profimanier die<br />
Speisen für ihre Familien zubereiten<br />
können.<br />
Heike Merther bedankte sich<br />
bei der Gastgeberin mit dem<br />
neuesten Oberpfälzer Brauchtumsbackbuch<br />
„Kouchn,<br />
Köichla, Kipfala“.<br />
Die Hobbyköchinnen freuen<br />
sich schon auf den Kochkurs<br />
mit griechischen Spezialitäten,<br />
der im Herbst stattfinden<br />
soll. Josef Zaglmann<br />
den doppelten Abiturjahrgang<br />
durch das Ministerium an<br />
und stellte fest, dass der Erfolg<br />
damit nicht so groß gewesen<br />
sein könne. Denn immer<br />
wieder habe das Ministerium<br />
korrigierend eingegriffen<br />
und sogar bei den Abiturprüfungen<br />
sei nachgebessert<br />
worden. Fast 50 Prozent<br />
der Fünftklässler, die in das<br />
Gymnasium eintreten, kommen<br />
gar nicht zum Abitur. Für<br />
die Grundschüler geht es nur<br />
noch um den Übertritt in das<br />
Gymnasium, die Grundschule<br />
selbst wird auf die drei re-<br />
Kreisverbände<br />
levanten Fächer für den Übertritt<br />
Deutsch, Mathematik und<br />
Heimat- und Sachunterricht<br />
reduziert. Die Grundschule ist<br />
nur noch eine Sortieranstalt,<br />
die Schüler erhalten Nachhilfe<br />
und häuslichen Druck,<br />
damit es mit dem Übertritt<br />
klappt. Das Lieblingsthema<br />
des Kultusministers, die individuelle<br />
Förderung der Schüler<br />
könne wegen zu geringer<br />
<strong>Lehrer</strong>stundenzuweisung<br />
nicht stattfinden, Verbalbeteuerungen<br />
aus dem Ministerium<br />
bleiben Makulatur. Junge, gut<br />
ausgebildete Lehrkräfte stehen<br />
auf der Straße, dagegen<br />
werden Billiglehrkräfte nach<br />
dem ersten Staatsexamen als<br />
Aushilfslehrer an den Schulen<br />
eingesetzt. Wegen der Budgetierung<br />
der Unterrichtsstunden<br />
können kleine Schulen<br />
nicht einmal mit dem Pflichtstundenmaß<br />
ausgestattet werden,<br />
größere Schulen müssen<br />
Stunden abgeben, damit<br />
die kleineren erhalten werden<br />
können. Die Rednerin stellte<br />
fest, dass sich außer Bayern<br />
alle Bundesländer auf den<br />
Weg zur Umgestaltung des<br />
Schulsystems gemacht hätten.<br />
Das Kultusministerium beharre<br />
aber starrsinnig auf dem<br />
bisherigen Weg und weigere<br />
sich die Gegebenheiten des<br />
demografischen Faktors und<br />
des Ausblutens der Mittelschulen<br />
zu registrieren. Karg-<br />
Pirzer sprach noch die Forderungen<br />
des BLLV an das Ministerium<br />
an. Sie nannte hierzu<br />
die Ausweitung der Beför-<br />
Wir begrüßen als neue Mitglieder:<br />
derungsmöglichkeiten für alle<br />
<strong>Lehrer</strong>gruppen, die Rücknahme<br />
der Sparbeschlüsse bei der<br />
Besoldung, die Wiedergewährung<br />
der leistungsbezogenen<br />
Besoldungselemente, die Verbesserung<br />
der Arbeitsbedingungen<br />
der Schulleitungen<br />
und weitere Einstellung zur<br />
Verbesserung der Unterrichts-<br />
und Schulsituation. Zusammen<br />
mit der Kreisvorsitzenden<br />
Ulrike Holl ehrte sie<br />
langjährige Mitglieder, von<br />
denen einige aus gesundheitlichen<br />
Gründen nicht kommen<br />
konnten.<br />
Christian Kauschinger<br />
Die Verbandsjubilare:<br />
55 Jahre Mitglied beim<br />
BLLV ist Karoline Ehlich.<br />
Seit 50 Jahren gehören Alois<br />
König, Rotraud Lehner, Siegfried<br />
Lehner, Helga Ponnath,<br />
Ernestine Schriml, Edeltraud<br />
Troidl und Christa Werner<br />
dem Verband an.<br />
Seit 45 Jahren sind Irene<br />
Eckert und Heiner Maier dabei.<br />
Vor 40 Jahren traten Hans<br />
Müller und Maria Weigl dem<br />
BLLV bei.<br />
Mitglieder seit 35 Jahren<br />
sind Josef Söllner, Wolfgang<br />
Reinhold und Marie Luise<br />
Vollath.<br />
Seit 30 Jahren gehört Renate<br />
Vettori zum Verband.<br />
Vor 25 Jahren traten Elisabeth<br />
Freitag, Agnes Hehenberger,<br />
Renate Kurz, Klaus Illing<br />
und Julia Mrosek dem<br />
BLLV bei.<br />
Christian Birk, Kreisverband Schwandorf<br />
Melanie Fritsch, Kreisverband Vohenstrauß<br />
Ingrid Gollwitzer, Kreisverband Amberg-Stadt<br />
Manuela Grünauer, Kreisverband Weiden<br />
Antonia Heinrich, Kreisverband Regensburg-Stadt<br />
Claudia Högl, Kreisverband Amberg-Land<br />
Tanja Köglmaier, Kreisverband Regensburg-Stadt<br />
Marcus Mederer, Kreisverband Neumarkt<br />
Lisa Procher, Kreisverband Regensburg-Stadt<br />
Melanie Zenisek, Kreisverband Regensburg-Stadt<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 23
24<br />
Kreisverband<br />
Schwandorf<br />
Maria Karg-Pirzer<br />
weiterhin an der<br />
Spitze des Kreisverbandes<br />
Die kommunale Gebietsreform<br />
hat der BLLV nicht<br />
mitgemacht. Immer noch<br />
bestehen in den Altlandkreisen<br />
eigene Strukturen und<br />
Verbände. „An eine Fusion<br />
auf Schulamtsebene ist nicht<br />
gedacht“, sagt Rektorin und<br />
Personalratsvorsitzende<br />
Maria Karg-Pirzer, die seit<br />
vielen Jahren den Kreisverband<br />
Schwandorf mit 161<br />
Mitgliedern leitet. Bei einer<br />
Versammlung am 19. Januar<br />
wurde sie erneut im Amt bestätigt.<br />
Die Vertretung der bayerischen<br />
Volksschullehrer<br />
kämpft derzeit an mehreren<br />
Fronten. „Die Schulen suchen<br />
händeringend nach Lehrkräften“,<br />
weiß die Leiterin<br />
der Telemann-Grund- und<br />
Mittelschule in Teublitz. Zu<br />
Schuljahresbeginn habe der<br />
Freistaat selbst die qualifiziertesten<br />
Junglehrer in die<br />
Arbeitslosigkeit geschickt.<br />
Die zum Halbjahr frei werdenden<br />
Stellen, bedingt durch<br />
Pensionierungen und Freistellungsphase<br />
der Altersteilzeit,<br />
können nun nicht besetzt werden.<br />
„Die jungen Leute haben<br />
sich zwischenzeitlich etwas<br />
anderes gesucht“, erklärt Maria<br />
Karg-Pirzer. Sie rechnet<br />
mit „massiven Stundenstreichungen“<br />
im zweiten Halbjahr<br />
an allen Schularten, „weil<br />
mittlerweile auch die mobilen<br />
Reserven aufgebraucht sind“.<br />
Jetzt versuche das Kultusministerium<br />
sogar Lehramtsstudenten<br />
an die Schulen zu holen,<br />
um die Lücken zu schließen.<br />
„Die Hiobsbotschaften<br />
reißen nicht ab“, schreibt<br />
BLLV-Präsident Klaus Wen-<br />
zel in einem offenen Brief.<br />
Auch an den Gymnasien<br />
komme es zu verstärkt zu<br />
Engpässen. Obwohl sie<br />
dringend gebraucht würden,<br />
schicke der Freistaat einen<br />
großen Teil der Hochschulabsolventen<br />
auch im Februar<br />
wieder „auf die Straße“.<br />
Immer weniger Lehrkräfte<br />
wollen „bis 65“ arbeiten<br />
und entscheiden sich für die<br />
Altersteilzeit. „Man muss es<br />
sich aber leisten können“,<br />
warnt Maria Karg-Pirzer<br />
die Kollegen, „denn die<br />
Bedingungen haben sich in<br />
der Zwischenzeit erheblich<br />
verschlechtert“. Der BLLV<br />
erkennt eine Menge offener<br />
Baustellen, die er mit dem<br />
bayerischen Doppelhaushalt<br />
2013/14 gerne beseitigt haben<br />
möchte. Der Verband verlangt<br />
von der Staatsregierung, die<br />
Absenkung der Eingangsbesoldung<br />
zurückzunehmen,<br />
die Wiederbesetzungssperre<br />
aufzuheben, die Leistungsprämien<br />
und Zulagen wieder<br />
einzuführen, die Beförderungsmöglichkeitenauszuweiten,<br />
die Mitarbeiter in der<br />
Schulverwaltung und in der<br />
<strong>Lehrer</strong>ausbildung besser zu<br />
besolden und vor allem die<br />
Zahlungen in den Versorgungsfond<br />
für pensionierte<br />
Staatsdiener wieder aufzunehmen.<br />
Der BLLV hält die Selektion<br />
der Schüler nach der vierten<br />
Jahrgangsstufe für falsch und<br />
setzt sich für eine längere<br />
Kreisverbände<br />
gemeinsame Schulzeit (bis<br />
zur sechsten Klasse) ein. Der<br />
Verband befürwortet die angestrebte<br />
Inklusion, die Integration<br />
behinderter Kinder<br />
in die Regelklassen, verlangt<br />
aber auch eine bessere personelle<br />
Ausstattung der Schulen<br />
mit Fachkräften. „Die Umsetzung<br />
der Inklusionspläne geht<br />
nicht zum Nulltarif, da muss<br />
der Staat schon zusätzlich<br />
Geld in die Hand nehmen“,<br />
machte BLLV-Kreisvorsitzende<br />
Maria Karg-Pirzer<br />
deutlich. Sie kritisiert „die<br />
nach wie vor viel zu großen<br />
Klassenstärken in den Grundschulen“.<br />
Der neue Vorstand des BLLV-<br />
Kreisverbandes Schwandorf<br />
setzt sich zusammen aus der<br />
Vorsitzenden Maria Karg-<br />
Pirzer, ihrer Stellvertreterin<br />
Christa Schwaiger, Schatzmeister<br />
und Organisationsleiter<br />
Hans Moser, Schriftführerin<br />
Margit Krämer, dem<br />
Pensionistenbetreuer Gerhard<br />
Gansler, der Schulleiter-Sprecherin<br />
Maria Karg-Pirzer,<br />
dem Pressereferenten Rudi<br />
Hirsch sowie den Beisitzern<br />
Robert Valenti und Hans Bilz.<br />
Rudi Hirsch<br />
Im Bild: Der neue Vorstand<br />
des Kreisverbandes Schwandorf<br />
mit (sitzend, von links)<br />
Christa Schwaiger, Maria<br />
Karg-Pirzer und Hans Moser<br />
sowie (stehend, von links)<br />
Gerhard Gansler, Margit<br />
Krämer, Hans Bilz und Rudi<br />
Hirsch.<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
Kreisverband ehrte<br />
Jubilare und verabschiedeteMitarbeiter<br />
Schwandorf. Kreisvorsitzende<br />
Maria Karg-Pirzer dankte<br />
bei einer Jubilarehrung Mitte<br />
Februar langjährigen Mitgliedern<br />
und überreichte ihnen<br />
Urkunde und Geschenk.<br />
Karg-Pirzer bedankte sich bei<br />
Gerhard Gansler für 37 Jahre<br />
Schatzmeistertätigkeit mit<br />
einem Geschenk und verabschiedete<br />
ihn aus dem Vorstand.<br />
Ein Präsent bekam<br />
auch der langjährige Pensionistenvertreter<br />
Josef Grau.<br />
Die Kreisvorsitzende verglich<br />
die Darstellungen des Kultusministeriums<br />
mit der schulischen<br />
Wirklichkeit. Der<br />
Kultusminister lobe die Leistung<br />
der neu geschaffenen<br />
Mittelschule, müsse aber<br />
gleichzeitig eine zunehmende<br />
Ablehnung durch die Eltern<br />
registrieren. Die Kultusbürokratie<br />
verspreche individuelle<br />
Förderung der Schüler, habe<br />
gleichzeitig aber 50 Prozent<br />
„Abbrecher“ am Gymnasium.<br />
„Was sich heute in vielen Familien<br />
abspielt, ist der Wahnsinn“,<br />
beobachtet Maria<br />
Karg-Pirzer mit Sorge. Der<br />
Unterricht an der Grundschule<br />
habe sich „auf das Abfragen<br />
von auswendig Gelerntem<br />
reduziert“. Mit der Folge,<br />
„dass die Kinder immer<br />
häufiger krank und die Eltern<br />
ständig ratloser werden“.<br />
Spaß und Freude an der<br />
Schule blieben auf der Strecke.<br />
Die jetzt propagierte Modularisierung<br />
des Unterrichts<br />
für mehr Differenzierung hält<br />
Maria Karg-Pirzer angesichts<br />
des personellen Engpasses für<br />
Makulatur. Selbst die besten<br />
Hochschulabsolventen erhielten<br />
keine Anstellung als <strong>Lehrer</strong>,<br />
obwohl sie dringend gebraucht<br />
würden. „Stattdessen<br />
aktiviert man Studenten und<br />
Pensionisten“, ärgert sich die<br />
BLLV-Funktionärin.
Der Schwandorfer Kreisverband<br />
ehrte folgende Verbandsjubilare:<br />
Für 45 Jahre Mitgliedschaft:<br />
Alois Scheuerer, Raimund<br />
Pöllmann, Johann Weber,<br />
Johann Braun und Rosemarie<br />
Bader<br />
Kreisverband<br />
Vohenstrauß<br />
Führung durch die<br />
Mevlana-Moschee<br />
in Weiden.<br />
In der Mevlana-Moschee in<br />
Weiden ließ sich eine Gruppe<br />
von Pädagogen unseres<br />
Kreisverbandes Vohenstrauß<br />
zunächst von Imam Ali Tombas<br />
in die Grundsätze der is-<br />
50 Jahre Mitgliedschaft:<br />
Josef Schießl, Günter Schmid,<br />
Günther Pöhlmann, Rosemarie<br />
Rappel, Sieglinde Ziegler<br />
und Edeltraud Blök<br />
55 Jahre Mitgliedschaft:<br />
Gertraud Frank und Gerhard<br />
Gansler<br />
lamischen Religion einführen.<br />
Als exzellenter Dolmetscher<br />
fungierte Burak Doyum, der<br />
Sohn unseres Mitglieds Christa<br />
Doyum.<br />
Imam Ali Tombas betonte zunächst,<br />
dass der <strong>Lehrer</strong>beruf<br />
ein sehr wichtiger Beruf sei.<br />
Seine Aufgaben hier in der<br />
Moschee und in der türkischislamischen<br />
Gemeinde von<br />
Weiden verglich er mit denen<br />
eines Pfarrers.<br />
Er erzählte dann aus dem Le-<br />
Kreisverbände<br />
60 Jahre Mitgliedschaft:<br />
Franz Frank, Michaela Fürst,<br />
Renate Lobmeyer, Josef<br />
Grau, und Erich Raab<br />
65 Jahre Mitgliedschaft:<br />
Hildegard Wolf, Elisabeth<br />
Rebl, Johanna Fenzl und<br />
Hans Köstler Rudi Hirsch<br />
ben Mohammeds, der als Prophet<br />
in Mekka und Medina<br />
wirkte. Hier befindet sich<br />
auch sein Grab, und beide<br />
Städte sind heute noch wichtige<br />
Orte im Islam. Auch habe<br />
man als Moslem Pflichten:<br />
tägliche Pflichten, wie etwa<br />
die fünf Gebetszeiten einzuhalten,<br />
wöchentliche, wie<br />
das Freitagsgebet und jährliche<br />
Pflichten, wie beispielsweise<br />
die Fastenzeit im Monat<br />
Ramadan. Genau führ-<br />
te der Imam vor, wie man<br />
sich vor dem Gebet wäscht<br />
und in welcher Position man<br />
dann betet. Einmal im Leben<br />
sollte eine Reise nach Mekka<br />
durchgeführt werden, wo<br />
sich das Grab des Propheten<br />
Ibrahim und der „Schwarze<br />
Stein“ befinden.<br />
In einer Moschee sind keine<br />
Bilder oder Statuen, keine<br />
Bänke oder Tische, so der<br />
Imam, denn während des Gebets<br />
sollten Gläubige nicht<br />
abgelenkt werden. Der Boden<br />
ist mit Teppich ausgelegt und<br />
darüber wölbt sich in jeder<br />
Moschee eine Kuppel. In der<br />
Empore im oberen Stockwerk<br />
befindet sich in der Mevlana-<br />
Moschee der Bereich für die<br />
Frauen.<br />
Schriftzeichen an der Wand<br />
symbolisieren die Gedanken<br />
der Erbauer. Zu besonderen<br />
Anlässen kommen etwa 300<br />
bis 400 Gläubige aus der türkisch-islamischenGemeinde<br />
Weiden zum Gebet in der<br />
Moschee zusammen. An jedem<br />
Freitag sind es etwa 100<br />
bis 140 Personen.<br />
Anschließend führte Iman Ali<br />
Tombas durch das Tagungs-<br />
und Bildungszentrum, dessen<br />
Neubau im April 2011 offiziell<br />
eröffnet wurde. Kreisvorsitzende<br />
Martina Maier bedankte<br />
sich mit einer Spende<br />
herzlich für die Führung<br />
durch die Moschee.<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 25
Im Biomasse-Heizwerk<br />
Vohenstrauß<br />
Vohenstrauß. Mit dem Biomasse-Heizwerk<br />
versorgt die<br />
Naturenergie Eslarn-Vohenstrauß<br />
öffentliche Gebäude<br />
mit Wärme. Neben dem<br />
Klinikum, der katholischen<br />
Stadtpfarrkirche mit Pfarr-<br />
und Jugendheim, der Kindertagesstätte<br />
und dem Pfarrhof<br />
gehören dazu auch die Schulen.<br />
Mit welcher Technik die<br />
Versorgung für die Grundschule,<br />
die Mittelschule mit<br />
Dreifachturnhalle, die Realschule<br />
mit Hallenbad sowie<br />
für die Schule zur individuellen<br />
Lernförderung garantiert<br />
wird, das besichtigte der<br />
BLLV-Kreisverband.<br />
Christiana Köhler<br />
wurde<br />
Kreisvorsitzende<br />
Nach der Amtsniederlegung<br />
des langjährigen 1. Vorsitzenden<br />
Josef Schosser stand bei<br />
der Jahreshauptversammlung<br />
des Kreisverbands Weiden die<br />
Neuwahl der Vorstandschaft<br />
im Mittelpunkt.<br />
Die bis dahin kommissarisch<br />
leitende 2. Vorsitzende Christiana<br />
Köhler begrüßte im „Alten<br />
Schuster“ zahlreiche Mitglieder.<br />
Nach den Rechenschaftsberichten<br />
der Vorstandschaft<br />
wurden der 1. als auch<br />
der 2. Vorsitzende sowie die<br />
scheidende Kassiererin Sonja<br />
Ermer in ihren Ämtern entlastet.<br />
Letztere wurde für ihre<br />
Arbeit, die sie seit 2003 stets<br />
zuverlässig erledigte, von<br />
Köhler mit dankenden Worten<br />
und einem kleinen Präsent<br />
belohnt.<br />
Nach einer Gedenkminute für<br />
die verstorbenen Mitglieder<br />
der Jahre 2010/ 2011 konnten<br />
die Neuwahlen in Angriff genommen<br />
werden.<br />
In geheimer Wahl wurde<br />
Christiana Köhler zur 1. Vorsitzenden<br />
gewählt (Im Bild<br />
Zweite von links). An ih-<br />
26<br />
Kreisverband<br />
Weiden<br />
Geschäftsführer Markus<br />
Schaller führte durch das<br />
Heizwerk und erklärte die<br />
Funktion der Heizanlage.<br />
Er betonte, dass ausschließlich<br />
naturbelassene Waldhackschnitzel<br />
verfeuert werden.<br />
Dadurch können regionale<br />
Waldbesitzer auch min-<br />
rer Seite stehen künftig als<br />
2. Vorstand Manuel Sennert<br />
(Bild: rechts) sowie als<br />
3. Vorsitzende Irene Stöckl<br />
(Dritte von links). Michael<br />
Fleischmann (links im Bild)<br />
übernimmt die finanziellen<br />
Belange als Kassier.<br />
Per Handzeichen wurden folgende<br />
Positionen besetzt:<br />
Geschäftsführer: Emil Karl,<br />
Schriftführer: Martina Siller,<br />
Pensionistenbetreuer: Günther<br />
Buchmann, Fachlehrkräftevertreter:<br />
Martina Siller (m/<br />
t) und Ulrike Löschel (EG),<br />
Schulleitersprecher: Ingeborg<br />
Schley, Pressereferent: Klaus<br />
Hartmannsgruber, Kreisvorsitzender<br />
der ABJ: Michael<br />
Fleischmann, Förderlehrervertreter:<br />
Stefan Eckstein,<br />
Referent für Dienstrecht und<br />
Besoldung: Emil Karl, Referent<br />
für Schulberatung: Klaus<br />
Hartmannsgruber, Referent<br />
Kreisverbände<br />
derwertige Holzsortimente<br />
verwerten. Zum Abschluss<br />
zeigte Lohnunternehmer Stefan<br />
Weig aus Albersrieth mit<br />
seiner riesigen Holzhackmaschine,<br />
wie bis zu 60 cm dicke<br />
Stämme zu Hackschnitzeln<br />
verarbeitet werden.<br />
für Schul- und Bildungspolitik:<br />
Gabriele Pollinger, Vertretung<br />
der Förderschulen:<br />
Luise Amschl, Rechnungsprüfer:<br />
Ingeborg Schley und<br />
Gerd Hoffmann.<br />
Nach dem Wahlmarathon<br />
musste Köhler gemeinsam<br />
mit den anwesenden Mitgliedern<br />
die neue Satzung des<br />
KV Weiden besprechen. Dazu<br />
wurde die „Mustersatzung“<br />
des BLLV auf die Bedürfnisse<br />
des KV Weiden angepasst.<br />
Zum Ende der Versammlung<br />
dankte die frisch gewählte<br />
Vorsitzende allen Anwesenden<br />
für die Ausdauer, die Geduld<br />
und die Mitarbeit. Sie<br />
freue sich auf ein engagiertes<br />
Vorstandsteam und eine gute,<br />
und fruchtbare Zusammenarbeit<br />
aller im KV Weiden.<br />
Klaus Hartmannsgruber<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang<br />
Oberpfälzer<br />
Schule<br />
Zeitschrift des<br />
BLLV-Bezirksverbandes<br />
Oberpfalz<br />
Impressum:<br />
Inhaber und Verleger:<br />
Bezirksverband Oberpfalz<br />
im Bayerischen <strong>Lehrer</strong>- und<br />
<strong>Lehrer</strong>innenverband e. V.<br />
(BLLV)<br />
Schriftleitung<br />
und Gestaltung:<br />
Anton Schlicksbier<br />
Am Südhang 3<br />
93093 Donaustauf<br />
Tel.: 09403/ 961 360<br />
Fax: 09403/ 961 361<br />
E-Mail:<br />
oberpfaelzer-schule@oberpfalz.bllv.de<br />
und:<br />
anton.schlicksbier<br />
@t-online.de<br />
Titelbild: Anton Schlicksbier<br />
Bezug: Die Oberpfälzer<br />
Schule erscheint sechsmal im<br />
Jahr; sie wird allen BLLV-Mitgliedern<br />
Oberpfälzer Kreisverbände<br />
kostenlos geliefert.<br />
Bezugspreis ohne Mitgliedschaft,<br />
jährlich: 10,- EUR;<br />
Bestellungen bei der Schriftleitung.<br />
Druck: Wittmann-Druck,<br />
Regensburger Str. 13<br />
und 15, 93426 Roding,<br />
Tel.: 09461/ 2693<br />
Fax: 09461/ 7475<br />
Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge stellen die Meinung<br />
der Verfasser, nicht die Stellungnahme<br />
der Schriftleitung<br />
dar.<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
<strong>2012</strong>. Kleinanzeigen von<br />
Mitgliedern werden kostenlos<br />
abgedruckt.<br />
Die Zusendung der<br />
BLLV-Zeitschriften<br />
an die Mitglieder<br />
ist nur gesichert,<br />
wenn dem BLLV jede<br />
Adressänderungen<br />
mitgeteilt werden.<br />
Nachsendeanträge bei<br />
der Post erledigen das<br />
nicht.
Selbst im reichen Bayern ist fast jede dritte Alleinerziehende<br />
mit ihren Sprösslingen auf die staatliche Grundsicherung angewiesen.<br />
(Fundstelle: Süddeutsche Zeitung)<br />
*<br />
Zum zweiten Mal innerhalb von 40 Jahren vollzieht sich in der<br />
deutschen <strong>Lehrer</strong>schaft ein Generationenwechsel, der die Schulen<br />
erneut stärker verändern dürfte, als alle Diskussionen über<br />
Schulstrukturen und Unterrichtsmodelle es je können. Eine<br />
Viertelmillion Pädagogen, schätzten Experten, muss eingestellt<br />
werden, wenn man all die ersetzen will, die bis 2020 in Pension<br />
gehen. Eine weitere Viertelmillion hat seit 2000 bereits ihren<br />
Dienst angetreten. (Fundstelle: DIE ZEIT)<br />
*<br />
Zwei Jahre ist das her und seitdem hat die Birkenau-Volksschule<br />
in Lechhausen eine zusätzliche Einnahmequelle: Schüler<br />
bringen Altpapier auch von zu Hause mit und werfen es in einen<br />
großen Container am Eingang. Dabei kommen etliche hundert<br />
Euro zusammen und die Erlöse fließen über den Förderverein<br />
in die Schule. (Fundstelle: Ausgsburger Allgemeine)<br />
*<br />
Mit dem Verschwinden der Kinderreichen geht der Gesellschaft<br />
auch die Vielfalt der Geschwisterbeziehungen verloren. Wenn<br />
heute in mehr als der Hälfte aller Familien – in Ostdeutschland<br />
sogar bei rund 60 Prozent – nur noch ein Sprössling heranwächst,<br />
gibt es zwar noch den Erstgeborenen, doch Nesthäkchen<br />
werden rar und Sandwich-Kinder sind gar eine vom Aussterben<br />
bedrohte Spezies. Einzelkinder erleben nie die Entthronung.<br />
In ihrer Welt werden die Bedingungen oft eigens für sie<br />
gemacht: Sie sind die Sonne, ihre Eltern und Großeltern die um<br />
sie kreisenden Planeten. (Fundstelle. DIE WELT)<br />
*<br />
Wären alle Bürger <strong>Lehrer</strong>, dann könnten sich die linken Parteien<br />
bei der Bundestagswahl freuen. Denn <strong>Lehrer</strong> in Deutschland<br />
sind nach einer Umfrage weiter links als der Durchschnitt<br />
der Bürger. (Fundstelle: Nürnberger Nachrichten)<br />
*<br />
Was sie beibringt, verkörpert sie vor allem selbst. Prinzessin<br />
Maria von Sachsen-Altenburg ist bei ihrem Benimmkurs in der<br />
Heusteigschule perfekt gekleidet: Sie trägt ein schwarzes Kostüm,<br />
die Haare sind sauber zum Dutt hochgesteckt. Die schwarze<br />
Henkeltasche passt ideal dazu, ihre Schuhe sind frisch geputzt.<br />
„Richtiges Benehmen in jeder Situation gibt Selbstbewusstsein“,<br />
ist die Devise der Prinzessin.<br />
Die Neuntklässler der Grund- und Hauptschule im Lehenviertel<br />
sind begeistert von dem Kurs. Bei den Übungen möchte jeder<br />
drankommen, die Schüler bombardieren die Prinzessin mit Fragen.<br />
Zunächst geht es um die Grundlagen: Wie stellt man sich<br />
vor? Was sind die üblichen Small-Talk-Themen? „Über Politik<br />
und Religion mit Fremden oder entfernten Bekannten zu sprechen,<br />
ist tabu“, erklärt Prinzessin von Sachsen-Altenburg, die<br />
den Benimm-Kurs für die Schüler gesponsert hat. (Fundstelle:<br />
Stuttgarter Nachrichten)<br />
Schule in der Zeitung<br />
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bllv_märz<strong>2012</strong>.indd 1 23.03.<strong>2012</strong> 12:50:36<br />
Eine dringende Bitte an die Leser:<br />
Immer wieder erhält die Schriftleitung die<br />
Mitteilung, dass die Oberpfälzer Schule<br />
(und damit auch die Bayerische Schule<br />
sowie Der Junglehrer) nicht zugestellt<br />
werden konnten, weil die Anschrift nicht<br />
mehr aktuell ist. Die Leser verlassen sich<br />
häufig auf einen Nachsendeantrag, den<br />
sie beim Umzug bei der Post gestellt<br />
haben. Dieser Antrag gilt nur für Briefe,<br />
nicht für Zeitungen. Wir bitten deshalb,<br />
nach einem Umzug eine Adressänderung<br />
dem Kreisverband oder der Schriftleitung<br />
mitzuteilen. Diese informieren alle BLLV-<br />
Untergliederungen.<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 27
BLLV Oberpfalz - Am Südhang 3 - 93093 Donaustauf<br />
ZKZ 03646 – Entgelt bezahlt, Deutsche Post AG<br />
28<br />
„<strong>Lehrer</strong> –<br />
ein besonderer Beruf?“<br />
Einladung zum<br />
Oberpfälzer <strong>Lehrer</strong>tag <strong>2012</strong><br />
in Roding, City Hotel<br />
am Samstag,<br />
21. April <strong>2012</strong><br />
9.30 Uhr<br />
Es spricht:<br />
Herbert Heinrich<br />
RSchD a. D.<br />
Am Nachmittag des LEHRERTAGES finden in der Grund- und Mittelschule Roding<br />
von 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr folgende Veranstaltungen statt:<br />
: Aktuelle Fragen aus dem Dienstrecht (Referent: Wilhelm Trisl)<br />
: Zur Situation der Schulleitungen in der Oberpfalz<br />
(Regierungsschuldirektor Erwin Zenger gibt Auskunft über Zahlen und Daten)<br />
: Schulpolitik und Berufswissenschaft: Schulsterben? Neues Lernen braucht die Schule<br />
(Josef Hoffmann, Katja Meidenbauer)<br />
: Ein Herz fürs Herz (Fachgruppe FL EG, Hedwig Leipold, Brigitte Mandl)<br />
: Umsetzung der Inklusion an den Inklusionsschulen der Oberpfalz (Fachgruppe Förderschulen, Manfred Böhm)<br />
: Rechtschreibtraining mit dem LRS-Programm Morpheus (Fachgruppe Schulberatung, Siegfried Hümmer)<br />
: Erstellen von praxisorientierten Förderplänen mit individuellen Fördermöglichkeiten im Bereich Deutsch und Mathematik<br />
(für GS, HS, Fö – Einfache, leicht umsetzbare Fördermaterialien für jeden <strong>Lehrer</strong>/ jede <strong>Lehrer</strong>in im täglichen<br />
Unterricht (Kerstin Menzl)<br />
Oberpfälzer Schule <strong>2012</strong>/2 – 34. Jahrgang