EINSATZ, Magazin für Sicherheit, Wirtschaft und Sport
Milizaufrüstung, EU Armeepläne, Rekord bei Rosenbauer, Magni Roto-Teleskoplader, Militärschlagzeilen, Sanitäter gesucht, Lada Taiga, Volvo S80, Suzuki Vitara,
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BUNDESHEER<br />
3/2015<br />
MAGAZIN FÜR SICHERHEIT, WIRTSCHAFT UND SPORT<br />
RETTUNGSHUNDEBRIGADE:<br />
WARTEN AUF DEN<br />
<strong>EINSATZ</strong><br />
Seite 18<br />
GESETZLICHE DIENSTFREISTELLUNG<br />
FÜR FEUERWERLEUTE GEFORDERT<br />
Jetzt Deinen tierischen<br />
Helden melden!<br />
ZERSTRITTENE ÖBH-FÜHRUNG SOLL<br />
FLÜCHTLINGEN HELFEN<br />
Seite 26 Seite 6 Seite 201
2
MEINUNG<br />
GRÖSSTE INVASION SEIT DEM<br />
6. JUNI 1944<br />
Europa erlebt zur Zeit die größte Invasion<br />
von friedlichen, aggressiven, verfolgten <strong>und</strong><br />
scheinbaren Asylanten <strong>und</strong> Flüchtlingen.<br />
Die Massenflucht von Menschen, speziell<br />
aus dem Nahen Osten <strong>und</strong> aus Afrika, verdanken<br />
wir dem Welt-Sheriff Nummer Eins<br />
– den USA.<br />
Am 6. Juni 1944 startete die Operation<br />
Overlord – der längste Tag – in der Normandie.<br />
H<strong>und</strong>erttausende Soldaten der Alliierten,<br />
geführt von Dwight D. Eisenhower<br />
(Kreuzzug gegen Europa) gaben damit<br />
dem Dritten Reich den Todesstoß. Dies zu<br />
einem Zeitpunkt, als bereits die Streitkräfte<br />
der Sowjet-Union mit Tausenden Gefallenen<br />
die Fronten im Osten destabilisierten<br />
<strong>und</strong> so das Deutsche Reich zum Sturm<br />
vorbereiteten. Der Sieg der US-Army war<br />
auch der letzte der internationalen Konflikte<br />
bis heute, an denen sie siegreich beteiligt<br />
waren. Denkt man an Korea, Vietnam,<br />
Afghanistan, Irak <strong>und</strong> an den afrikanischen<br />
Frühling, waren es immer die Vereinigten<br />
Staaten von Amerika, die Kriege anzettelten,<br />
nicht zu Ende führten <strong>und</strong> ein Chaos<br />
hinterließen oder sich „planmäßig“ zurückzogen.<br />
Ähnlich wie 1944 ist es nun jetzt. Das<br />
Wunschkonzert „Demokratie in allen Ländern“<br />
wird nicht gespielt, speziell nicht im<br />
Nahen Osten <strong>und</strong> in Afrika.<br />
Folge: Menschen aus den von den USA<br />
destabilisierten Ländern flüchten nun nach<br />
Europa um dem von den Vereinigten Staaten<br />
von Amerika angerichteten Chaos, zu<br />
entkommen.<br />
Anzunehmen ist, dass „Friedensnobelpreisträger<br />
Obama“ mit seinen Beratern dies<br />
bewusst inszeniert, um Europa zu destabilisieren.<br />
Diesen Prozess erleben wir jeden<br />
Tag <strong>und</strong> Europas Politiker, speziell die<br />
Führung aus Deutschland <strong>und</strong> Österreich,<br />
küssen die „Amis“ lobhudelnd weiterhin alle<br />
Körperteile!<br />
Bezogen auf unser B<strong>und</strong>esheer (früher<br />
Streitkräfte der Republik) agiert diese<br />
Armee wie ein Mädchenpensionat. Kluge<br />
Entscheidungen des B<strong>und</strong>eskanzlers Faymann<br />
sind natürlich auch <strong>für</strong> parteieigene<br />
Minister schwierig durchzuführen.<br />
Faymann, der nuschelnde, schwächste<br />
Kanzler der 2. Republik, schickt lieber seinen<br />
Minister nach Mali oder auf eine Privatfahrt<br />
nach Frankreich, statt sich um<br />
den Schutz der Österreicher zu kümmern.<br />
Leidtragende sind Österreichs Polizisten,<br />
Heeresangehörige <strong>und</strong> all jene die durch<br />
ausländische Gangsterbanden Einbrüche,<br />
Raubüberfälle, Morde <strong>und</strong> Ähnliches geschädigt<br />
wurden.<br />
So ist es zum Beispiel der leitenden Polizeibeamtin<br />
aus Wien wichtiger ihre Kollegen<br />
öffentlich anzupatzen, die einen Verbrecher<br />
etwas härter angefasst haben. Wo war die<br />
Frau Polizei-Vizepräsidentin aus Wien als<br />
ein Asylant einen Polizisten mit einer zerbrochenen<br />
Glasflasche schwer verletzte?<br />
Dass das Gutmenschentum sich auch in<br />
oberste Polizeikreise zwischenzeitig eingeschlichen<br />
hat,<br />
bedauert Helmut Moser<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Chefredakteur<br />
<strong>EINSATZ</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Sicherheit</strong>,<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Sport</strong><br />
3
IMPRESSUM<br />
INHALT<br />
Herausgeber: Helmut Moser<br />
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Exclusiv-Verlagsges.m.b.H. & Co. KG<br />
4600 Wels, Schloss Lichtenegg 1<br />
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Chefredakteur: Helmut Moser<br />
Chefredakteur-Stv.: Kurt Guggenbichler<br />
Redaktion:<br />
Mag. Michael Waldburger, Markus Zwirchmair,<br />
Christian Landa, Alina Robu,<br />
Karl Steiner, Lex Wheeler, Leonid Wasseljewitsch<br />
Fotos: Falls nicht anders angegeben<br />
bmlvs/B<strong>und</strong>esheer, mmga, bhi<br />
Werner Peherstorfer<br />
Sitz der Redaktion:<br />
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Oktober 2015<br />
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übernimmt der Verlag keine Gewähr. Nachdruck<br />
in Wort <strong>und</strong> Bild – auch auszugsweise – nur mit<br />
Genehmigung des Verlages. Entgeltliche Textmitteilungen<br />
<strong>und</strong> bezahlte PR sind mit PR bzw. +<br />
gekennzeichnet.<br />
BUNDESHEER<br />
Regierung treibt die Demilitarisierung<br />
weiter voran Seite 6<br />
Gerald Klugs Reise nach Mali Seite 10<br />
MILITÄRSCHLAGZEILEN/<br />
INTERNATIONAL Seite 16<br />
GASTKOMMENTAR<br />
HC Strache über den <strong>Sicherheit</strong>snotstand<br />
in der B<strong>und</strong>eshauptstadt Seite 9<br />
SICHERHEIT<br />
Heer <strong>und</strong> Polizei rüsten weiter<br />
gegen Cyber-Terrorismus auf Seite 14<br />
GASTKOMMENTAR<br />
über den Personalnotstand in OÖ Wachzimmern Seite 21<br />
ROTES KREUZ<br />
Die Österreichische<br />
Rettungsh<strong>und</strong>ebrigade Seite 18<br />
Wegen Geldmangel droht Engpass<br />
bei den Zivildienern Seite 22<br />
FEUERWEHR<br />
Immer weniger Firmen wollen ihre<br />
Mitarbeiter <strong>für</strong> Einsätze dienstfrei stellen Seite 26<br />
<strong>EINSATZ</strong>-FAHRZEUGE Seite 30-33<br />
SERIE<br />
Feste Anlagen Teil 2 Seite 34<br />
GESUNDE ERNÄHRUNG Seite 36<br />
WAS MACHT...<br />
… Norbert Darabos? Seite 38<br />
4
an<br />
Johanna Mikl-Leitner<br />
KURT GUGGENBICHLER<br />
SOZIALER KITT KÖNNTE BRÜCHIG WERDEN<br />
Sehr verehrte Frau Innenministerin, ich weiß, Sie<br />
haben jetzt mit der Quartierbeschaffung <strong>für</strong> die Flüchtlinge<br />
alle Hände voll zu tun. Doch gerade dabei müsste Ihnen<br />
eigentlich aufgefallen sein, dass unsere Gesellschaft ohne<br />
die Freiwilligenarbeit nicht funktionieren würde. Daher sollten<br />
Sie eigentlich alles da<strong>für</strong> tun, dass dem Roten Kreuz<br />
die Mittel <strong>für</strong> ihre Zivildiener nicht gekürzt werden, zumal<br />
man bei den freiwillig tätigen Rot-Kreuz-Mitarbeitern schon<br />
länger einen Rückgang der geleisteten Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />
registriert.Was, wenn diese St<strong>und</strong>en eines Tages gegen Null<br />
sinken?<br />
Zudem sind auch noch Feuerwehren, Bergrettungen, Wasserrettungen<br />
etc. auf ehrenamtliche Helfer angewiesen,<br />
weil sie ohne deren unbezahlte Arbeit nicht funktionieren<br />
würden. Das Ausmaß dieser geleisteten Tätigkeiten ist<br />
enorm. Man spricht von jährlich mindestens 760 Millionen<br />
ehrenamtlich geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> beinahe schon<br />
jeder zweite Österreicher ist mit einigen Wochenst<strong>und</strong>en<br />
dabei. Der Staat hätte vermutlich gar nicht das Geld, all<br />
diese Aufgaben zu finanzieren, weil er das Geld nicht <strong>für</strong><br />
wichtige Dinge beieinander zu halten vermag, sondern<br />
schlicht „verbumbeitelt“ wie Ihre niederösterreichischen<br />
Landsleute zu sagen pflegen.<br />
Umso nötiger ist es daher, den freiwilligen Helfern nicht nur<br />
Respekt zu zollen, sondern diese <strong>und</strong> ihre Organisationen<br />
finanziell <strong>und</strong> organisatorisch zu unterstützen, denn sie<br />
sind der soziale Kitt der Gesellschaft. Wird er brüchig, zerfällt<br />
auch dieses System. In Sonntagsreden, wozu auch die<br />
samstäglichen Belangssendungen der Landeshauptleute<br />
zählen, wird die Wichtigkeit dieses Kitts mit sonoren Stimmen<br />
zwar immer wieder beschworen, doch wenn der Staat<br />
Einsparungen bei anderen vornehmen muss, weil er bei sich<br />
selbst dazu nicht fähig ist, dann werden Budgets oder finanzielle<br />
Zuwendungen bei B<strong>und</strong>esheer, Polizei, Rotes Kreuz<br />
<strong>und</strong> auch Feuerwehren einfach gekürzt.<br />
Mir ist schon klar, sehr verehrte Frau Innenministerin, dass<br />
sie <strong>für</strong> das Heer nicht zuständig sind, auch wenn Sie es<br />
möglicherweise gern wollten, <strong>und</strong> dass sie auch kein Geld<br />
verteilen, weil das der Finanzminister macht aber auf die<br />
Füße stellen sollten Sie sich schon, falls ihnen ihr Regierungskollege<br />
nicht genug Euro <strong>für</strong> die Zivildiener beim Roten<br />
Kreuz gibt.<br />
5
BUNDESHEER SOLL FLÜCHTLINGEN HELFEN, IST ABER SCHON SICHERHEITSRISIKO FÜR EU<br />
REGIERUNG TREIBT DIE DEMILITARISIERUNG<br />
Presseaussendung von Linz aus hinaus<br />
ins Land, zumal ein derartiges Ansinnen im<br />
Wehrgesetz auch ganz klar geregelt ist. In<br />
diesem Gesetz steht nämlich, welche Aufgaben<br />
das B<strong>und</strong>esheer zu erledigen hat.<br />
Hauptaufgabe ist natürlich die militärische<br />
Landesverteidigung sowie Hilfeleistungen<br />
im Ausland, aber auch Unterstützungsmaßnahmen<br />
in Österreich. Wird das Heer<br />
um eine solche inländische Hilfeleistung<br />
ersucht, weil Elementarereignisse oder Unglücke<br />
größeren Ausmaßes zu bewältigen<br />
sind, muss die Truppe ausrücken. Ebenso<br />
hat sie in den Einsatz zu gehen, wenn sie<br />
zur Aufrechterhaltung der <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong><br />
Ordnung im Land benötigt wird – theoretisch.<br />
WAS DARF HEER NOCH TUN?<br />
Statt Handshakes nur noch Schreiduelle? Als die Welt zwischen den beiden Alpha-Männern<br />
Gerald Klug <strong>und</strong> Othmar Commenda noch schwer in Ordnung war.<br />
VON KURT GUGGENBICHLER<br />
Schneller als es so manche seiner Demontierer vermutet hätten<br />
wird das B<strong>und</strong>esheer wieder gebraucht, um der heillos überforderten,<br />
weil auch schon längst kaputtgesparten Polizei bei der Bewältigung<br />
des Flüchtlingsansturms zu helfen. Doch dies gestaltet<br />
sich wieder einmal schwieriger als es eigentlich sein müsste –<br />
wie so vieles in Österreich. Dabei ist nur rasche Hilfe, eine erfolgversprechende<br />
Hilfe, wie man weiß <strong>und</strong> bei Steuererhöhungen<br />
<strong>und</strong> Gagenaufbesserungen <strong>für</strong> Politiker geht das in diesem<br />
Land auch stets ruckzuck. Ansonsten hat es die Regierung, die<br />
das Wort schnell schon längst aus ihrem Wortschatz gestrichen<br />
haben dürfte, meist nicht sehr eilig, wie unter anderem auch das<br />
Asylchaos zeigt.<br />
D<br />
a sich dieses Asylanten-Unterbringungsproblem<br />
bislang nicht<br />
von selbst gelöst hat wie dies<br />
die im Durchtauchen versierte<br />
B<strong>und</strong>esregierung wohl gehofft<br />
hatte, drängte der burgenländische<br />
Landeshauptmann Hans<br />
Nissl – zwar schon etwas spät, aber immerhin<br />
doch – Ende Juli (<strong>und</strong> einige Tage<br />
später dann auch via Tageszeitung „Österreich“)<br />
auf einen Assistenzeinsatz des<br />
B<strong>und</strong>esheeres. Auch die lange Zeit allein<br />
vor sich hinwurstelnde Innenministerin<br />
Johanna Mickl-Leitner hatte Anfang August<br />
ebenfalls laut überlegt, ob es nicht doch<br />
besser wäre, sich von den Soldaten helfen<br />
zu lassen. Gr<strong>und</strong>sätzlich hat Verteidigungsminister<br />
Klug auch seine Bereitschaft zur<br />
Polizeiunterstützung signalisiert.<br />
Da<strong>für</strong> sei es sogar höchste Zeit, tönte unmittelbar<br />
darauf der oberösterreichische<br />
Landesrat Manfred Haimbuchner (36) per<br />
Praktisch jedoch scheint das Beispringen<br />
des B<strong>und</strong>esheeres gar nicht so<br />
einfach zu sein wie das der österreichische<br />
Bürger möglicherweise glaubt, auch wenn<br />
er die Soldaten schon oft beim Schneeschaufeln,<br />
bei der Hochwasserbekämpfung<br />
<strong>und</strong> beim Pistenpräparieren <strong>für</strong> wichtige<br />
Skirennen erleben durfte <strong>und</strong> sie deshalb<br />
auch bejubelt hat. Doch vor den schnellen<br />
<strong>und</strong> unbürokratischen Assistenzeinsatz haben<br />
die vielen Bürokraten <strong>und</strong> Bedenkenträger<br />
in diesem Land, die schuld daran<br />
sind, dass sich kaum noch etwas bewegt in<br />
dieser Republik, die Mühsal von Beratungen<br />
gesetzt.<br />
Denn natürlich müsse man zuerst genau<br />
prüfen, worum es eigentlich konkret geht.<br />
Da könnte ja ein jeder kommen…. Geht es<br />
also bei dem Assistenzleistungsersuchen<br />
um einen Katastropheneinsatz oder um<br />
einen Einsatz zur Aufrechterhaltung der inneren<br />
Ordnung? Bei letzteren sind die Kompetenzen<br />
nämlich eingeschränkt, vor allem<br />
wenn dabei mehr als 100 Soldaten ins Spiel<br />
kommen sollen. Da genügt es nicht mehr,<br />
wenn ein Land oder eine Gemeinde nach<br />
dem Heer schreit. Denn Einsätze bei Ordnungsfragen<br />
im Inneren können nur vom<br />
Innenministerium erbeten oder allein von<br />
der B<strong>und</strong>esregierung angeordnet werden,<br />
<strong>und</strong> auch nur in absoluten Notfällen <strong>und</strong> bei<br />
unmittelbar drohendem Schaden.<br />
6
BUNDESHEER<br />
DER ARMEE WEITER MUNTER VORAN<br />
Einsam unterwegs: Ist dies bald schon der letzte B<strong>und</strong>esheerhubschrauber? Bei den Luftstreitkräften sind 600 Jobs in Gefahr.<br />
Als was wäre nun die Hilfe des Heeres bei<br />
der Bewältigung des Flüchtlingsansturms<br />
einzustufen? Wäre dies ein Einsatz zur Aufrechterhaltung<br />
der inneren Ordnung oder<br />
diente das Heer lediglich als eine Art Speditionsunternehmen,<br />
das Flüchtlinge <strong>und</strong><br />
Verpflegung transportiert? An so etwas zumindest<br />
hatte die Innenministerin gedacht.<br />
Was also soll das Heer konkret tun <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />
wie lang? Fragen über Fragen!<br />
Hilfe bei der Heeresführung vorhanden ist,<br />
so ist es doch fraglich, ob sich das Heer<br />
<strong>und</strong> die Republik so einen Assistenzeinsatz<br />
überhaupt noch zu leisten vermögen?<br />
Bezahlt werden müsste er nämlich aus dem<br />
Budget des Verteidigungsministeriums, das<br />
der Finanzminister bekanntlich radikal zusammengestrichen<br />
hat. Schon bei früheren<br />
Übungen wurden Soldaten mit angemieteten<br />
Bussen ins Manövergebiet transportiert,<br />
weil es der Armee an Fahrzeugen <strong>und</strong><br />
auch am Sprit mangelt. Woher dann den ><br />
SICHERHEITSRISIKO FÜR EU<br />
Die wenigsten Bürger können so<br />
etwas verstehen. „Wir brauchen Taten <strong>und</strong><br />
keine Beratungen“, forderte daher Haimbuchner<br />
mit Nachdruck, zumal sich die Militärs<br />
<strong>und</strong> politisch Verantwortlichen in der<br />
Vergangenheit immer stets damit gebrüstet<br />
haben, dass unser Heer immer helfe, wo<br />
andere nicht mehr könnten: Aber inwieweit<br />
hat dieses flotte Versprechen heute noch<br />
Gültigkeit? Denn auch wenn der Wille zur<br />
7
8<br />
Assistenzeinsätze<br />
sind im<br />
Wehrgesetz<br />
geregelt <strong>und</strong><br />
bedürfen<br />
der genauen<br />
Prüfung.<br />
Sprit <strong>für</strong> die Flüchtlingshilfe nehmen? Das<br />
Heer wird beim Transport, der Unterbringung<br />
<strong>und</strong> Verpflegung der Flüchtlinge aber<br />
trotzdem helfen, zumal das Innenministerium<br />
die Kosten <strong>für</strong> diese Hilfe übernehmen<br />
<strong>und</strong> dem Heer ref<strong>und</strong>ieren muss, weil es<br />
sich bei der ÖBH-Hilfe um keinen offiziellen<br />
Assistenzeinsatz handelt.<br />
Allerdings ist auch das Innenministerium<br />
bekanntlich ziemlich klamm <strong>und</strong> seit einiger<br />
Zeit genauso zum Sparen verdammt<br />
wie die Kollegen aus dem Verteidigungsressort.<br />
Beiden <strong>Sicherheit</strong>seinrichtungen<br />
trauen Fachleute daher nur noch wenig zu,<br />
insbesondere halten sie die Schlagkraft des<br />
B<strong>und</strong>esheeres <strong>für</strong> äußerst fraglich. Von allen<br />
Seiten muss sich die Regierung mittlerweile<br />
auch schon den Vorwurf gefallen lassen,<br />
dass Österreich immer mehr zu einem<br />
<strong>Sicherheit</strong>srisiko <strong>für</strong> die EU wird.<br />
Vor einer solchen Situation, die eindeutig<br />
eine Folge des Kaputtsparens ist, was die<br />
Regierung jedoch als Heeresreform bezeichnet,<br />
haben nicht wenige verantwortungsvolle<br />
Militärs schon beizeiten gewarnt.<br />
Einer der ersten war der frühere Generalstabschef<br />
Edm<strong>und</strong> Entacher, der mit dem damaligen<br />
Verteidigungsminister Norbert Darabos<br />
deswegen permanent im Clinch lag<br />
<strong>und</strong> der den Militär auch bald darauf in die<br />
Pension drängte. Auch der danach hochgelobte<br />
Entacher-Nachfolger Othmar Commenda<br />
hat es sich wegen seiner Kritik an<br />
den Spar-Befehlen <strong>für</strong> das Heer mit seinem<br />
Verteidigungsminister schon verscherzt.<br />
Kolportiert werden sogar Schreiduelle zwischen<br />
den beiden Alpha-Männern in der<br />
Rossauer-Kaserne. Da dürfte es in den Fluren<br />
ganz schön laut gewesen sein.<br />
In der vorletzten Juli-Woche entmachtete<br />
Gerald Klug schließlich seinen fähigen,<br />
jedoch unbequemen Generalstabschef,<br />
indem er ihm kurzerhand die Verfügungsgewalt<br />
über Budget, Personal <strong>und</strong> Kontrolle<br />
entzog. Commenda ist nun nur noch <strong>für</strong> rein<br />
militärische Belange zuständig. Die operativen<br />
Agenden werden jetzt – erstmals in der<br />
Geschichte der österreichischen Armee –<br />
von einem zivilen Triumvirat geführt: eben<br />
von Klug, Kabinettschef Stefan Kammerhofer<br />
<strong>und</strong> Sektionschef Christian Kemperle.<br />
Conrad von Hötzendorf <strong>und</strong> Alfred Jansa,<br />
beide ehemalige österreichische Generalstabchefs,<br />
dürften sich im Grab umdrehen.<br />
Klug scheint nun zu hoffen, dass Commenda<br />
bald entnervt das Handtuch wirft <strong>und</strong> geht.<br />
ABBAU GEHT WEITER<br />
Vorerst jedoch geht die von der<br />
Politik schon längere Zeit betriebe Demontage<br />
des Heeres munter weiter <strong>und</strong><br />
<strong>für</strong> Entacher ist dies daher nur ein weiterer<br />
logischer Schritt zur Demilitarisierung der<br />
Republik. Wie so ein derart zerstrittener<br />
<strong>und</strong> uneiniger Führungshaufen dazu in der<br />
Lage sein sollte, Assistenzeinsätze problemlos<br />
zu bewerkstelligen, lässt mittlerweile<br />
auch Experten zweifeln. Auch in der Truppe<br />
hat die Stimmung bereits den Tiefpunkt<br />
erreicht. So zittert man beispielsweise bei<br />
den Luftstreitkräften derzeit aktuell um 600<br />
Jobs. Dort will man die Mannschaft der<br />
beiden Brigaden in den kommenden Jahren<br />
um 16,8 Prozent reduzieren, von 3500<br />
auf 2900 Soldaten herunterschrauben. Im<br />
Verteidigungsministerium werde dieses<br />
Vorhaben großspurig „Reform ÖBH 2018“<br />
genannt, doch bei der Truppe werden die<br />
Pläne als drohender Kahlschlag empf<strong>und</strong>en,<br />
wettert Kullmann in den OÖN.<br />
Österreich rüstet ab, sorgt sich Entacher in<br />
der Tageszeitung „Kurier“ über den „pazifistischen<br />
Sonderweg“ der Republik, den<br />
die Nachbarn als höchst zweifelhaft <strong>und</strong><br />
bedrohlich betrachten. Denn diese hätten<br />
den jahrelangen Abrüstungstrend in ihren<br />
Ländern nicht nur bereits gestoppt, sondern<br />
auch die Verteidigungsbudgets erhöht <strong>und</strong><br />
die Armeen restrukturiert, sinnierte Entacher<br />
gegenüber dem Militärspezialisten W.<br />
Theuretsbacher: Österreich jedoch habe<br />
sich von einem Großteil seiner Panzer getrennt,<br />
die Fahrzeugflotte verschrottet <strong>und</strong><br />
mustere darüber hinaus Panzerabwehrlenkwaffen<br />
<strong>und</strong> Granatwerfer aus. Auch<br />
Artillerie <strong>und</strong> Fliegerabwehr seien bereits<br />
am Ende. Mit der Demontage des B<strong>und</strong>esheeres<br />
auf ein Drittel seiner früheren<br />
Feuerkraft, sei es nicht mehr in der Lage,<br />
die österreichische <strong>Sicherheit</strong>sstrategie zu<br />
erfüllen, behauptet der ehemalige Generalstabschef.<br />
– Na dann: Gute Nacht, Österreich!<br />
n
GASTKOMMENTAR BUNDESHEER<br />
BUNDESPARTEIOBMANN DER FPÖ HC STRACHE<br />
IN DER BUNDESHAUPTSTADT HERRSCHT<br />
EIN AKUTER SICHERHEITSNOTSTAND<br />
In Wien herrscht ein immer größer werdender <strong>Sicherheit</strong>snotstand.<br />
Bereits seit Jahren verspricht Bürgermeister<br />
Häupl sich beim Innenministerium <strong>für</strong> mehr Polizeiplanstellen<br />
einzusetzen, seit ebenso vielen Jahren passiert nichts. Ganz<br />
im Gegenteil! Häupl ist im Zuge der Polizeidienststellen-Sperrungen<br />
vor Innenministerin Mikl-Leitner in die Knie gegangen.<br />
18 Posten sollen in der B<strong>und</strong>eshauptstadt in Summe geschlossen<br />
werden – der Großteil wurde tatsächlich schon aufgelöst –<br />
<strong>und</strong> das während in Wien jeden Tag mehr als 580 Verbrechen<br />
verübt werden, jeder achte Bürger innerhalb eines Jahres im<br />
Schnitt zum Opfer wird. Die Aufklärungsquote wird hingegen<br />
immer geringer, mit lediglich 35,2 Prozent liegt sie deutlich unter<br />
dem österreichweiten Schnitt von 43,1 Prozent.<br />
Wien braucht eine moderne <strong>und</strong> gut aufgestellte Polizei, wie<br />
sie einer Großstadt würdig ist. Das bedeutet: 1.500 zusätzliche<br />
Planstellen, die Einführung einer berittenen Polizei <strong>für</strong> die<br />
großflächigen Grüngebiete wie Prater <strong>und</strong> Donauinsel, die sich<br />
immer mehr zu Kriminalitäts-Hot-Spots entwickeln. Eine eigene<br />
Öffi-Polizei zum effektiven Schutz der Fahrgäste <strong>und</strong> Fahrzeuglenker<br />
sowie eine 1.000 Mann starke <strong>Sicherheit</strong>swacht,<br />
die die Polizei unterstützt. Über all dem muss ein eigener<br />
<strong>Sicherheit</strong>sstadtrat stehen.<br />
Gerade jetzt, in Zeiten der nicht abreißen wollenden Flüchtlingsströme<br />
muss die <strong>Sicherheit</strong> der Wiener Bevölkerung<br />
gewährleistet werden. Die Polizei ist mittlerweile fast ausschließlich<br />
damit beauftragt, Schlepper abzufangen, Flüchtlinge<br />
einzusammeln <strong>und</strong> im Zuge dessen in einem Wust an<br />
erkennungsdienstlichen Formularen sowie Einsatzprotokollen<br />
unterzugehen. Für die „klassische“ Polizeiarbeit bleibt kaum<br />
mehr Zeit.<br />
Folglich kommt es aus Mangel an Beamten zu einem exorbitanten<br />
Anstieg an Überst<strong>und</strong>en, durch die Einsparungen sind<br />
die meisten Dienststellen veraltert <strong>und</strong> sanierungsbedürftig<br />
<strong>und</strong> die Beamten, die längst an ihre Grenzen gestoßen sind,<br />
Foto: FPÖ<br />
sind entsprechend ausgepowert <strong>und</strong> frustriert. Sie suchen<br />
verstärkt um Versetzung in die B<strong>und</strong>esländer an, um dem<br />
Wahnsinn in Wien zu entgehen. Wenn hier nicht bald etwas<br />
geschieht, eine ehrliche <strong>Sicherheit</strong>soffensive umgesetzt wird,<br />
hinter der ein vernünftiges <strong>Sicherheit</strong>skonzept steht, wird die<br />
B<strong>und</strong>eshauptstadt schnell zum Eldorado <strong>für</strong> Kriminelle werden,<br />
in dem Polizisten zu einer, vom Aussterben bedrohten Art<br />
geworden sind. Das darf nicht passieren!<br />
9
ÖSTERREICHS VERTEIDIGUNG BEGINNT SCHON<br />
GERALD KLUGS REISE NACH MALI WAR VON<br />
Die malischen Kinder haben keine Angst vor österreichischen Soldaten.<br />
Auch Oberst Schöpf verläßt das Camp vorschriftsmäßig<br />
nur in Schutzausrüstung.<br />
VON KURT GUGGENBICHLER<br />
Trotz heftigen Beschusses durch die heimischen Medien war<br />
Verteidigungsminister Gerald Klug zu seinen in Mali stationierten<br />
Soldaten gereist, wo er die Wichtigkeit ihres Engagements in Afrika<br />
<strong>und</strong> seines Ausflugs dorthin verteidigte, was die B<strong>und</strong>esheer-<br />
Homepage jedoch geflissentlich verschweigt. Warum eigentlich?<br />
Denn Flüchtlingsströme müssten schon dort abgefangen werden,<br />
wo sie entstehen, argumentierte Klug zu Recht vor mitgeschleppter,<br />
versammelter Presse, die sich auch ein Bild über die Zustände in<br />
der malischen Armee verschaffte.<br />
E<br />
s mangele an Führungsstruktur<br />
<strong>und</strong> Disziplin, kritisiert B<strong>und</strong>esheer-Oberstleutnant<br />
Ingrid Cap.<br />
Denn auszubildende Soldaten<br />
würden in der Früh zwar zur<br />
Fortbildung antreten, dann aber<br />
auf Nimmerwiedersehen verschwinden.<br />
Wer vielleicht glaubt, dass hier<br />
von österreichischen Rekruten auf einem<br />
österreichischen Kasernenhof die Rede<br />
sein könnte, irrt.<br />
Im B<strong>und</strong>esheer mag zurzeit vieles schieflaufen,<br />
doch eine derart disziplinlose Verhaltensweise<br />
gibt es beim heimischen Komiss<br />
(noch) nicht. Vielmehr sind die von<br />
Cap geschilderten Zustände Alltag in der<br />
Armee Malis, die im Norden des Landes in<br />
Kämpfe verstrickt <strong>und</strong> dabei alles andere<br />
als erfolgreich ist.<br />
ROBUSTER <strong>EINSATZ</strong> IN MALI?<br />
Für stärkeres<br />
Engagement<br />
in Westafrika:<br />
Verteidigungsminister<br />
Gerald Klug.<br />
Damit sich das ändert, werden<br />
Angehörige dieser Armee auch von österreichischen<br />
Heeresangehörigen trainiert,<br />
die der EU-Militärmission EUTM angehören.<br />
Dabei handelt es sich um ein multinationales<br />
Soldaten-Kontingent aus 23<br />
10
BUNDESHEER<br />
IN DEN WESTAFRIKANISCHEN LÄNDERN<br />
HEFTIGEM MEDIENBESCHUSS BEGLEITET<br />
EU-Staaten. Dieses soll die nicht gerade<br />
gut ausgebildete malischen Armee auf Vordermann<br />
bringen sollen. Der Erfolg dieser<br />
Bestrebungen hält sich freilich in Grenzen,<br />
auch aus Sicht malischer Politiker, die sich<br />
wünschen, dass ihre Soldaten von den Österreichern<br />
auch in einen so genannten robusten<br />
Einsatz begleitet würden.<br />
Davon hat auch Oberstleutnant Cap schon<br />
gehört <strong>und</strong> ein robuster Einsatz seiner Soldaten<br />
ist auch <strong>für</strong> Verteidigungsminister<br />
Gerald Klug durchaus vorstellbar wie er bereits<br />
anlässlich der Aufstockung des Mali-<br />
Kontingents im Februar erklärte. Auch bei<br />
seinem vielkritisierten Besuch in Mali, den<br />
er unlängst unter heftigem Medienbeschuss<br />
absolvierte, warb er <strong>für</strong> ein größeres Engagement<br />
Österreichs in Westafrika. Denn<br />
wer unser Land schützen <strong>und</strong> verteidigen<br />
wolle, der müsse dort <strong>für</strong> Stabilität sorgen,<br />
wo es Krisen gebe, argumentierte Klug<br />
unter Hinweis auf die großen Ströme von Seitenstraße in Bamako, der Hauptstadt von Mali.<br />
><br />
11
Österreichischer<br />
Besuch vorm<br />
Verteidigungsministerium<br />
der<br />
Zentralafrikanischen<br />
Republik.<br />
Migranten, die durch Mali geschmuggelt<br />
<strong>und</strong> von skrupellosen Menschenhändlern<br />
weiter nach Europa verbracht werden.<br />
ÄRZTE HABEN GUT ZU TUN<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> hält Klug das<br />
B<strong>und</strong>esheerengagement in Mali aber auch<br />
in der Zentralafrikanischen Republik <strong>für</strong> unbedingt<br />
erforderlich. Die bereits im Einsatz<br />
befindlichen Österreicher, darunter auch<br />
der 33jährige Militärarzt Dr. Friedrich aus<br />
Klagenfurt, ein Jagdkommando-Absolvent,<br />
kümmern sich in Mali um die Behandlung<br />
diverser Verletzungen der oft ungeschickt<br />
agierenden malischen Soldaten. Häufig<br />
gefährden sie sich <strong>und</strong> andere durch ihr<br />
unprofessionelles Verhalten, erfuhr der<br />
Standard-Journalist Conrad Seidl in Bamako,<br />
der Hauptstadt des Landes. So habe<br />
sich ein malischer Soldat, der durch das<br />
Fasten im Ramadan so geschwächt gewesen<br />
sei, in den Fuß geschossen, weil er<br />
seine Waffe nicht mehr halten konnte.<br />
Österreichische Militärärzte haben<br />
ihm den Fuß zum Glück erhalten können.<br />
Die Erfahrungen, die unsere Sanitätssoldaten<br />
dabei machen, aber nicht nur sie, sind<br />
nach Klugs Ansicht Fähigkeiten, die man<br />
auch <strong>für</strong> die klassische Landesverteidigung<br />
gut gebrauchen könne. Auch Oberstleutnant<br />
Ingrid Cap <strong>und</strong> Oberst Günter Schöpf,<br />
dürften das so sehen. Schöpf ist ein weiterer<br />
Soldat, der seinen Dienst in Westafrika<br />
verrichtet, nämlich der zentralafrikanischen<br />
Republik, wo er als einer jener Militärberater<br />
der so genannten EUMAM RCA-Mission<br />
fungiert, welche das Land beim Aufbau eigener<br />
Streitkräfte unterstützt.<br />
Als „Operations Officer“ ist er aber auch<br />
<strong>für</strong> alle Maßnahmen verantwortlich, die den<br />
Schutz der Missionsangehörigen betreffen.<br />
Das bedeutet, dass er bestimmt, wer sich<br />
wann, wo <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen<br />
in der Hauptstadt Bangui aufhalten darf.<br />
Zu diesem Zweck spricht er sich regelmäßig<br />
mit den UNO-Truppen vor Ort <strong>und</strong> mit<br />
den französischen Soldaten der „Operation<br />
Sangaris“ ab. „Meine Hauptaufgabe aber<br />
ist, die zentralafrikanischen Streitkräfte,<br />
was Einsätze <strong>und</strong> deren Vorbereitung be-<br />
MILITÄRBERATER HELFEN<br />
Als „Operations Officer“ist Oberst Schöpf auch <strong>für</strong> die <strong>Sicherheit</strong> der EU-Soldaten<br />
verantwortlich.<br />
12
BUNDESHEER<br />
trifft, zu beraten“, betont Schöpf <strong>und</strong> hierbei<br />
arbeite er eng mit dem stellvertretenden<br />
Chef des Generalstabs zusammen. Derzeit<br />
gehe es darum einen Plan zu entwickeln,<br />
um die Einsatzbereitschaft der nationalen<br />
Streitkräfte wiederherzustellen <strong>und</strong> die<br />
Truppe gut auf ihre Aufgaben in den nach<br />
wie vor bestehenden Krisengebieten außerhalb<br />
der Hauptstadt Bangui vorzubereiten.<br />
KONTAKTE GEKNÜPFT<br />
Dies dürfte ihm sehr wahrscheinlich<br />
gut gelingen, denn schon in Afghanistan<br />
war Schöpf als „Chief of Operations“<br />
tätig gewesen, zudem hatte er auch vier<br />
Jahre dem internationalen Militärstab der<br />
NATO in Brüssel angehört. In Österreich<br />
arbeitet er in der Einsatzplanung. „Da<br />
ich hier in Mali in einer Führungsfunktion<br />
tätig bin, stehe ich natürlich oft im Mittelpunkt“,<br />
berichtet Schöpf. Weil die Mission<br />
<strong>und</strong> das Einsatzgebiet Französisch dominiert<br />
sind, ist auch die Arbeitssprache Französisch,<br />
was manchmal schon eine ganz<br />
Günter Schöpf berät sich mit einem Soldaten der Zentralafrikanischen Republik.<br />
schöne Herausforderung sei, wie er betont.<br />
Trotz gewisser Anlaufschwierigkeiten, die<br />
er einräumt, ist es ihm aber gelungen, einen<br />
guten Draht zu seinen zentralafrikanischen<br />
Ansprechpartnern aufzubauen, in deren<br />
Land das Leben nicht unbedingt einfach<br />
ist. Kultur <strong>und</strong> Klima sind hier eben anders<br />
als zu Hause. Dazu kämen noch die vielen<br />
<strong>Sicherheit</strong>sauflagen wegen der heiklen<br />
Lage. Das bedeutet: „Ausrücken nur mit<br />
Gewehr, Pistole <strong>und</strong> kugelsicherer Weste“,<br />
erläutert Schöpf. „Da fühlen sich 40 Grad<br />
gleich noch viel heißer an.“<br />
n<br />
13
ÖSTERREICHS CYBER-FLANKE IST IMMER<br />
POLIZEI UND HEER RÜSTEN DAHER NOCH MEHR<br />
VON KURT GUGGENBICHLER<br />
Dass auch in Österreich, das in vielerlei Hinsicht noch immer die<br />
Insel-der-Seligen-Attitüde pflegt, jederzeit mit einer massiven<br />
Cyber-Attacke gerechnet werden muss, war bereits Thema im ersten<br />
Einsatz-<strong>Magazin</strong> dieses Jahres. Kleinere Angriffe auf die Rechner<br />
von Firmen, Institutionen <strong>und</strong> Behörden gehören schon längst<br />
zum Alltag <strong>und</strong> sowohl Polizei als auch B<strong>und</strong>esheer sind bereits<br />
fest in den Kampf mit Internet-Kriminellen <strong>und</strong> Internet-Terroristen<br />
verstrickt, indem sie zur zeit noch schlechte Karten haben.<br />
land ein besonderer Arbeitsschwerpunkt<br />
zugeteilt. Die österreichischen Ermittlungen<br />
konzentrierten sich unter anderem auf<br />
die Ukraine, wo ein Großteil der Mitglieder<br />
der Tätergruppierung ansässig ist <strong>und</strong> auch<br />
von dort aus agierte.<br />
Am 18. <strong>und</strong> 19. Juni 2015 schlug dann die<br />
ukrainische Cybercrime Unit zu, zusammen<br />
mit Beamten des österreichischen B<strong>und</strong>eskriminalamtes<br />
<strong>und</strong> Europol in Kiew, Odessa,<br />
Kharkiv <strong>und</strong> Dnipropetrowsk. Dabei<br />
wurden fünf Personen festgenommen <strong>und</strong><br />
vernommen, zudem kam es zu acht Hausdurchsuchungen,<br />
bei denen einiges Beweismaterial<br />
konfisziert wurde. Die Durchsicht<br />
dieses Materials wird mehrere Monate<br />
dauern, außerdem sind noch Ermittlungen<br />
zu weiteren Tätern im Gang.<br />
Noch sind beide Behörden <strong>für</strong><br />
diesen Kampf nicht wirklich<br />
adäquat gerüstet, obwohl schon<br />
vieles zur Verbesserung geschehen<br />
sei heißt es sowohl<br />
aus dem Innen- als auch dem<br />
Verteidigungsministerium. Letzteres<br />
sucht jetzt sogar nach Cyber-Abwehrspezialisten<br />
in der Nachwuchshacker-Szene<br />
<strong>und</strong> das Innenministerium verzeichnet sogar<br />
schon kleinere Achtungserfolge im<br />
Kampf gegen die Cyber-Kriminellen.<br />
Besonders stolz ist Innenministerin Johanna<br />
Mikl-Leitner auf den jüngsten Coup, der<br />
ihrer Polizei in Zusammenarbeit mit mehreren<br />
europäischen Strafverfolgungsbehörden<br />
nach zweijähriger Ermittlungsarbeit gelungen<br />
ist: die Ausforschung der ukrainischen<br />
Täter, die Internetbetrügereien mit gepishten<br />
TAN-Codes im großen Stil betrieben.<br />
Aufgr<strong>und</strong> von Anzeigen zahlreicher Personen,<br />
die durch Schadsoftware geschädigt<br />
wurden, hatte die die Staatsanwaltschaft<br />
Wien im Jahr 2011 Ermittlungen gegen unbekannte<br />
Täter eingeleitet. Mit sogenannter<br />
Malware mit der Bezeichnung „Spyeye“,<br />
„ICE IX“ <strong>und</strong> „Citadel“ griffen sich die<br />
Täter die TAN-Codes von Bankk<strong>und</strong>en. Da-<br />
14<br />
Als das „Joint Investigation Team Mozart“<br />
vorgestellt wurde. Fotos: BMI/A.Tuma<br />
Dieses internationale Ermittlerteam unter<br />
österreichischer Leitung sprengte das<br />
Netzwerk von Cyberkriminellen.<br />
mit stahlen sie elektronisch deren Geld <strong>und</strong><br />
transferierten es auf eigene Konten.<br />
In Österreich war zunächst das Kriminalreferat<br />
des Stadtpolizeikommandos Salzburg<br />
mit den Ermittlungen befasst. Doch die<br />
Salzburger sahen sehr schnell, dass die<br />
diversen kriminellen Handlungen von einer<br />
international agierenden Tätergruppe verübt<br />
wurden. Daraufhin übernahm im März<br />
2013 die Abteilung Zentrale <strong>Wirtschaft</strong>sermittlungen<br />
im B<strong>und</strong>eskriminalamt (BK) den<br />
Fall <strong>und</strong> richtete eine Ermittlungsgruppe mit<br />
dem Namen „Mozart“ ein.<br />
ERMITTLERTEAM MOZART<br />
Die weiteren Ermittlungen, die<br />
nun international liefen, wurden unter mit<br />
Unterstützung von Europol <strong>und</strong> Eurojust betrieben<br />
<strong>und</strong> erstreckte sich über die Länder<br />
Belgien, Finnland, Großbritannien, die Niederlande<br />
<strong>und</strong> Norwegen. Unter der Leitung<br />
der Staatsanwaltschaft Wien wurde ein<br />
Vertrag zur Gründung eines „Joint Investigation<br />
Teams“ (JIT Mozart) unterzeichnet.<br />
Innerhalb des JIT wurde jedem Mitglieds-<br />
WEIT GEÖFFNETES<br />
SCHEUNENTOR<br />
Von der international agierenden<br />
kriminellen Organisation konnten in Österreich<br />
neun Beschuldigte ausgeforscht werden.<br />
Insgesamt richtet sich das Strafverfahren<br />
in Österreich gegen 55 Beschuldigte;<br />
bei vielen davon handelt es sich um so<br />
genannte Money-Mules. Dies sind Personen,<br />
die ihre Konten <strong>für</strong> Überweisungen zur<br />
Verfügung gestellt haben, aber keine Mitglieder<br />
der kriminellen Organisation sind.<br />
Der Gesamtschaden in Österreich beläuft<br />
sich derzeit auf r<strong>und</strong> 1,2 Millionen Euro.<br />
Bei der Staatsanwaltschaft Wien gibt es<br />
mittlerweile 58 Aktenbände mit ungefähr<br />
30.000 Seiten zu diesem Fall. Ermittelt wird<br />
wegen des Verdachts des betrügerischen<br />
Datenverarbeitungsmissbrauchs, der kriminellen<br />
Organisation <strong>und</strong> des schweren<br />
Betrugs. Einzelnen Beschuldigten drohen<br />
Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren.<br />
Die ganze Aktion ist zwar ein schöner Erfolg,<br />
aber nur ein Tropfen auf dem heißen<br />
Stein im großen Feld der Cyber-Kriminalität,<br />
deren Bekämpfung ein nicht gerade<br />
leichtes Unterfangen ist. Denn die Hacker<br />
säßen überall, sinniert Innenministerin<br />
Mikl-Leitner, in Amerika, in Russland, in<br />
Asien. Natürlich arbeite ihre Behörde auch<br />
mit vielen Experten zusammen, um Know-
SICHERHEIT<br />
NOCH EIN WEIT GEÖFFNETES SCHEUNENTOR<br />
GEGEN CYBER–TERRORISMUS AUF<br />
how zu bekommen, auch mit dem Virenexperten<br />
Eugene Kaspersky. Aber die erste<br />
Ansprechstelle <strong>für</strong> das Innenministerium sei<br />
immer noch der „Global Complex for Innovation“<br />
in Singapur, ein Kompetenzzentrum der<br />
Interpol im Kampf gegen Cyberkriminalität.<br />
In Österreich habe man mit dem Cybersecurity-Forum<br />
des KSÖ (Kuratorium Sicheres<br />
Österreich) ein zentrales Bindeglied<br />
zwischen den Behörden <strong>und</strong> Unternehmen<br />
geschaffen, indem ein wichtiger Beitrag <strong>für</strong><br />
die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit<br />
im Bereich der Vorsorge geleistet<br />
werde, erläutert Mikl-Leitner. Dennoch plädiert<br />
sie <strong>für</strong> die Schaffung eines Cyber-Gesetzes,<br />
damit Recht <strong>und</strong> Technologie miteinander<br />
in Einklang gebracht werden können.<br />
BUCH-TIPP<br />
Damit kann man dann Cyber-Attacken,<br />
sofern man der Täter habhaft wird, besser<br />
ahnden. Verhindern aber kann man sie damit<br />
freilich nicht, weshalb jetzt sowohl Staat<br />
als auch <strong>Wirtschaft</strong> fieberhaft nach jungen<br />
Hackern suchen, die Kriminellen <strong>und</strong> Terroristen<br />
die Schneid abkaufen sollen wie es so<br />
schön heißt. Um die <strong>Sicherheit</strong>slücken im<br />
behördlichen <strong>und</strong> privaten System schließen<br />
zu können, fehlen mehrere Tausend<br />
Spezialisten, vermutet die <strong>Wirtschaft</strong>skammer.<br />
So sollen von 500 Unternehmen bereits<br />
80 Prozent schon einmal einem Internetangriff<br />
ausgesetzt gewesen sein.<br />
Darunter auch das Verteidigungsministerium,<br />
wenn man es denn ausnahmsweise<br />
als Unternehmen bezeichnen möchte. Die<br />
Dunkelziffer der Geschädigten aber dürfte<br />
noch weit höher liegen, glaubt die Innenministerin;<br />
weil viele Firmen Attacken gar<br />
nicht zur Anzeige brächten. Österreichs<br />
Cyber-Flanke, das ist traurige Gewissheit<br />
<strong>und</strong> würden wohl auch die Militärs bestätigen,<br />
ist noch immer ein weit geöffnetes<br />
Scheunentor.<br />
n<br />
CYBER ATTACK INFORMATION SYSTEM<br />
ERFAHRUNGEN UND ERKENNTNISSE<br />
AUS DER IKT-SICHERHEITSFORSCHUNG<br />
Drängt auf die Schaffung eines Cyber-<br />
Gesetzes: Innenministerin Johanna Mickl-<br />
Leitner (im Bild mit dem KSÖ-Präsidenten<br />
Erwin Hameseder.<br />
In den letzten Jahren hat<br />
sich das Internet schnell zu einem<br />
massiven wirtschaftlichen Betätigungsfeld<br />
entwickelt, leider auch<br />
<strong>für</strong> illegale Unternehmungen. Das<br />
Ausnutzen von Schwachstellen in<br />
IKT-Systemen ist inzwischen ein<br />
profitables Geschäftsmodell. Das<br />
staatlich geförderte Forschungsprojekt<br />
CAIS (finanziert im <strong>Sicherheit</strong>sforschungs-Förderprogramm<br />
KIRAS vom B<strong>und</strong>esministerium<br />
<strong>für</strong> Verkehr, Innovation <strong>und</strong><br />
Technologie) beschäftigte sich<br />
deshalb mit der Implementierung<br />
eines Cyber Attack Information<br />
Systems auf nationaler Ebene mit<br />
dem Ziel, die Widerstandsfähigkeit<br />
der heutigen vernetzten Systeme<br />
zu stärken <strong>und</strong> ihre Verfügbarkeit<br />
<strong>und</strong> Vertrauenswürdigkeit<br />
zu erhöhen. Hauptziele dieses<br />
Projektes waren die Identifizierung<br />
der künftigen Cyber-Risiken<br />
<strong>und</strong> -Bedrohungen, die Untersuchung<br />
neuartiger Techniken<br />
zur Anomalieerkennung, die Entwicklung<br />
modularer Infrastrukturmodelle<br />
<strong>und</strong> agentenbasierter<br />
Simulationen zur Risiko- <strong>und</strong> Bedrohungsanalyse,<br />
<strong>und</strong> schließlich<br />
die Analyse <strong>und</strong> mögliche Umsetzung<br />
eines nationalen Cyber<br />
Attack Information Systems. (+)<br />
Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.ait.ac.at/dss<br />
15
MILITÄRSCHLAGZEILEN<br />
VON OBERST KARL-HEINZ EISLER<br />
Ich wurde von seiner Exz. Ayatollah Khamei (Islamic Republic of<br />
Iran) IN THE NAME OF GOD THE BENEFICENT THE MERCIFULL<br />
persönlich angeschrieben. Inhaltszusammenfassung: Die Islamische<br />
Republic Iran lehnt das Blutvergießen im Namen von Religionen<br />
strikt ab <strong>und</strong> strebt eine friedliche Koexistenz <strong>und</strong> Dialog<br />
mit allen Religionen an <strong>und</strong> wünscht diesen auch weiter auszubauen.<br />
SAYYED ALI KHAMENEI 2015<br />
USA – EUROPA<br />
Immer häufiger, vor allem in der<br />
Berichterstattung, zeigt sich der rücksichtslose,<br />
unverantwortliche Drang des Westens<br />
zu einer Auseinandersetzung mit Russland.<br />
Gefördert wird die Politik des Stellvertreterkriegs<br />
von den USA, die sich bereits jetzt<br />
intensiv um den lukrativeren pazifischen<br />
Raum kümmern <strong>und</strong> Russland auf der außenpolitischen<br />
Prioritätenliste nur mehr auf<br />
Platz 6 führen.<br />
Im US Verteidigungshaushalt sind größere<br />
Sparmaßnahmen angesagt, daher werden<br />
die EU <strong>und</strong> die NATO angehalten, Sanktionen<br />
wegen des Ukrainekonflikts zu erlassen.<br />
Russland ist jedoch militärisch gut gerüstet<br />
um seine Souveränität zu behaupten.<br />
Ua die Ballistischen R-500 Rakete mit einer<br />
(Punkt genauen) Reichweite von 5500km<br />
<strong>und</strong> dem SU-35A Kampfjet mit besseren Eigenschaften<br />
als die F-35.. Die strategische<br />
Lage Russlands kann nicht als euphorisch<br />
bezeichnet werden: 6th US Flotte Neapel,<br />
5th US Flotte Manama, Europ. Raketenabwehrschirm<br />
– Mittelmeer, Polen, <strong>und</strong><br />
Rumänien aber auch das Air Policeing im<br />
Baltikum wurde erweitert durch gepanzerte<br />
Bodentruppen <strong>und</strong> die ständige NATO Präsenz<br />
(Flottenbesuche) im Schwarzen Meer.<br />
Deshalb auch die Annexion der Krim, denn<br />
dort rostet die rus Schwarz Meer Flotte<br />
samt Oberkommando leise vor sich hin.<br />
COUNTERTERROR – SCHUTZ<br />
DER WIRTSCHAFT & INFRASTRUKTUR<br />
Im April fand in London eine<br />
Fachkonferenz unter der Leitung des in GB<br />
ansässigen Terroranalysten Andy Oppenheimer<br />
statt. Gr<strong>und</strong>sätzlich muss mit einer<br />
Zunahme des globalen Terrorismus gerechnet<br />
werden. Der weltweite Anstieg von Anschlägen<br />
6825 in 2012 auf 9814 2013 wird<br />
sich künftighin um weitere 7% erhöhen. Im<br />
Irak, Afghanistan, Pakistan Nigeria <strong>und</strong> Syrien<br />
wurden 2013 3721 Attentate mit 6362<br />
Todesopfern gezählt. Hauptsächlich handelt<br />
es sich um Sprengstoffanschläge. In<br />
OECD Ländern wurden 2013 333 Vorfälle<br />
mit 130 Toten registriert.<br />
Als wichtigstes Ziel gilt es die öffentliche<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> die kritische Infrastruktur<br />
zu schützen Vorbedingung ist immer eine<br />
regelmäßig <strong>und</strong> realistische Bedrohungsanalyse<br />
<strong>und</strong> wirksame, rechtzeitige Gegenmaßnahmen<br />
zu entwickeln.<br />
ARKTIS<br />
Unbeachtet von der Öffentlichkeit<br />
tobt ein diplomatischer Kampf um die<br />
Gebietsansprüche in der Arktis zwischen,<br />
Russland, USA, Kanada, Dänemark <strong>und</strong><br />
Norwegen. Russland hat bereits von U-<br />
Booten Flaggen gesetzt um den beanspruchten<br />
„Claim“ östlich vom Nordpol, abzustecken.<br />
Westlich des Pols hat Kanada<br />
Gebietsansprüche, nördlich <strong>und</strong> südlich die<br />
USA <strong>und</strong> östlich Dänemark. Derzeit hat,<br />
durch die „Convention on Law“ gedeckt<br />
die UNO das Regulativ. Früher oder später<br />
wird die Arktis sicher zwischen den Bewerberländern<br />
aufgeteilt. Warum: In der<br />
Arktis lagern nicht aufgeschlossen 30%<br />
der Welt-Erdgasreserven <strong>und</strong> 13% Erdöl-<br />
Reserven.Außerdem zieht sich bedingt<br />
durch die Erd erwärmung das Ewige Eis<br />
zurück <strong>und</strong> gibt neue, verkürzte Transportwege<br />
frei z.B. von Rotterdam via Suez<br />
Kanal nach Yokohama 20600 km, über<br />
die Nordroute 8500 km – von Rotterdam<br />
via Panama Kanal nach Vancouver<br />
16400 km über die Arktis, 12 850 km.<br />
Bereits jetzt stieg das Verkehrs aufkommen<br />
über die Nord Route von 4 Mio Tons<br />
2005 auf 12 Mio Tons 2010. Und bis 2020<br />
werden 50 Mio Tons erwartet.<br />
Russland wird bis bis Ende 2015 14 Arktis<br />
Flugplätze in Betrieb nehmen <strong>und</strong> auch<br />
Mig- 31 stationieren, auch der Barrent See<br />
Hafen Murmansk wird militärisch verstärkt.<br />
Kanada betreibt ein eigenes Arktis Marineprogramm.<br />
Vorgesehene Investitionen <strong>für</strong><br />
Eisbrecher, Versorgungs- <strong>und</strong> Küstenwachschiffe<br />
v 2018 - 2022 $ 3,5 Mrd.<br />
KURZ INFORMIERT<br />
Bericht 2015 über weltweite Trainingsflugzeuge:<br />
dzt.existieren 7 142 Starrflügler,<br />
davon 23,7% in Nord Amerika,<br />
25,2% in der Pazifik Region, 5,4% Mittlerer<br />
Osten, 11,2% Latein Amerika <strong>und</strong> 15,41,2%<br />
in Europa. Noch nicht ausgelieferter Auftragsbestand<br />
625 Trainer.<br />
USA. MILSPRAY bringt ein leichtes unbemanntes,<br />
leicht gepanzertes, elektrisch<br />
betriebenes Allradfahrzeug (eXV-1tm) auf<br />
den Markt.<br />
Durch das LRS-B Long Range Strike Bomber<br />
Programm modernisieren die USA ihr<br />
Atom Raketen Programm signifikant. Die<br />
B-2 Flotte 80-100 Stück werden um $ 700<br />
Mio pro Einheit upgegraded <strong>und</strong> die U-Boote<br />
der Ohio Klasse werden mit Trident II D-5<br />
Raketen nachgerüstet.<br />
16
INTERNATIONAL<br />
RUSSLAND: Das Verteidigungsministerium<br />
genehmigt in nächster Zeit den Ankauf<br />
von 50 000 bis 70 000 neue StGs AK-<br />
12 5,45mal39mm <strong>und</strong> AK-103-4 7,62mal<br />
39mm <strong>Magazin</strong>kapazitäten 30; 60 <strong>und</strong> 95<br />
Schuß. Das ergonomische 5te Generation<br />
AK-12 wird etwa um 25% teurer als das<br />
AK-103 sein.<br />
Die Il-76 wird teilweise zu Bombern umgebaut.<br />
Neben den P-50T Bomben können<br />
auch 500 kg Bomben aus 500-1000m abgeworfen<br />
werden. Gesamtladung 30 Bomben.<br />
IRAN: entwickelte einen der F-5F nicht unähnlichen<br />
Kampfjet namens Saeghe-2 der<br />
2ten Generation.<br />
CHINA errichtet auf den Spratly Islands<br />
aus dem Meer des Fiery Cross Reef Flugzeug<br />
Lande- <strong>und</strong> Startpisten mit einer Länge<br />
von 500m <strong>und</strong> 53m Breite sowie 400m<br />
mal 20m. Der Kommandant der US Pacific<br />
Flotte Adm Harry Harris protestiert energisch<br />
gegen diese unabgesprochenen Aktivitäten.<br />
Um die Spratlys werden reiche Erdöl <strong>und</strong> –<br />
gas Lager vermutet.<br />
SCHWEIZ: von einst 98 beschafften F-5<br />
fliegen derzeit nur mehr 30Stk aber davon<br />
sind nur 13 Einsatz tauglich, da die tragende<br />
Struktur Risse aufweist.<br />
DEUTSCHLAND: Die Panavia Tornado<br />
wurde einem Modernisierungprogramm<br />
unterzogen, damit diese ausgezeichneten<br />
Flugzeug noch bis 2025 einsatzbereit<br />
bleiben.<br />
n<br />
BUCHBESPRECHUNGEN<br />
FAHRZEUG Profile 66<br />
FROG & SCARAB – TAKTISCHE<br />
RAKETENWERFER DER NVA<br />
Der erste Raketentruppenteil<br />
der Sowjetarmee<br />
ging am<br />
15. Juli 1946 aus einem<br />
Garde-Geschosswerfer-<br />
Regiment hervor.<br />
Letztendlich war es<br />
aber die fortscheitende<br />
Entwicklung der nuklearen<br />
Waffensysteme, die<br />
kleiner <strong>und</strong> kompakter<br />
gebaut werden konnten<br />
<strong>und</strong> dadurch, die<br />
Illusionen nährten, einen<br />
örtlich begrenzten Atomkrieg führen zu können.<br />
Mit dem vorliegenden Heft soll ein Abriss über die<br />
Herkunft <strong>und</strong> Verwendung der von der NVA genutzten<br />
Raketenwerfer (Rocket Launcher) bzw. Startfahrzeuge<br />
(Selbstfahrende Startlafetten) taktischer Bestimmung<br />
vermittelt werden.<br />
www.unitec-medienvertrieb.de<br />
RAKETENJÄGER ME 163<br />
Von Mano Ziegler<br />
Die Messerschmitt Me-163 war das erste voll flugtaugliche<br />
Raketenflugzeug<br />
der Welt <strong>und</strong> stellte<br />
im Jahre 1941 eine<br />
Luftfahrt-Sensation<br />
dar. Das von Alexander<br />
Lippisch konstruierte<br />
Gerät erreichte <strong>und</strong><br />
überschritt als erstes<br />
Flugzeug die 1000 km/h-<br />
Grenze <strong>und</strong> kam somit<br />
in unmittelbare Nähe<br />
der sagenumwobenen<br />
Schallmauer. Das<br />
Raketenflugzeug war<br />
seiner Zeit um Jahre<br />
voraus, war jedoch technisch nicht ausgereift genug <strong>und</strong><br />
auch nicht in ausreichender Stückzahl verfügbar, um<br />
entscheidend ins Kriegsgeschehen eingreifen zu können.<br />
272 Seiten, 230 x 150 mm, 89 sw-Abbildungen<br />
ISBN: 978-3-613-03746-5<br />
www.motorbuch-verlag.de<br />
17
ÖSTERREICHISCHE RETTUNGSHUNDEBRIGADE<br />
Bilder: ÖRHB<br />
ie ÖRHB hat derzeit etwa 700<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter, darunter<br />
Rettungsh<strong>und</strong>eführer <strong>und</strong><br />
Helfer, die in 44 Einsatzstaffeln<br />
<strong>und</strong> einer Technik-Staffel präsent<br />
sind. Unter den Mitgliedern Ddieser Organisation finden sich<br />
VON KURT GUGGENBICHLER<br />
Wenn es in Österreich irgendwo nach verschütteten, verletzten<br />
oder verirrten Personen zu suchen gilt, ist meist auch die Österreichische<br />
Rettungsh<strong>und</strong>ebrigade (ÖRHB) im Einsatz. Diese private<br />
Rettungsorganisation, die 1966 von einigen Idealisten in<br />
Wien gegründet wurde, hat sich sehr schnell im Land verbreitet.<br />
Mittlerweile ist diese Organisation flächendeckend vertreten <strong>und</strong><br />
weltweit im Einsatz.<br />
neben Ärzten, Tierärzten, Sanitätern <strong>und</strong><br />
Funkern auch Bergungsspezialisten.<br />
In einigen B<strong>und</strong>esländern ist der ÖRHB als<br />
Einsatzorganisation anerkannt <strong>und</strong> daher<br />
an 365 Tagen im Jahr abrufbar. Die bestens<br />
ausgebildeten H<strong>und</strong>eführer würden<br />
sich mit ihren Vierbeinern kostenlos sowie<br />
Tag <strong>und</strong> Nacht in den Dienst ihrer Mitmenschen<br />
stellen, heißt es. Unentgeltlich sei<br />
<strong>für</strong> Interessenten auch die Ausbildung zum<br />
Rettungsh<strong>und</strong>eführer. Diese erfordert jedoch<br />
enormes Durchhaltevermögen, denn<br />
um in ein einsatzfähiges Rettungsteam<br />
eingegliedert werden zu können, sind zuvor<br />
mehrere Ausbildungsstufen zu absolvieren.<br />
HOHES NIVEAU<br />
Diejenigen aber, die es schließlich<br />
geschafft haben, müssen von da an damit<br />
rechnen, jederzeit alarmiert zu werden, um<br />
im In- oder Ausland in den Einsatz zu gehen<br />
<strong>und</strong> bei Katstrophen zu helfen. Das können<br />
Lawinenunglücke, Hauseinstürze durch<br />
18
IST TAG UND NACHT ABRUFBEREIT<br />
ROTES KREUZ<br />
Erdbeben oder Tsunamis <strong>und</strong> ähnliche<br />
Desaster mehr sein. Obwohl die Rettungskräfte<br />
in aller Welt schon über modernste<br />
Technik verfügen, sind unsere Suchh<strong>und</strong>e<br />
mit ihren Spürnasen nach wie vor durch<br />
nichts zu ersetzen, betont ein Sprecher der<br />
ÖRHB. Mit ihren 220 Millionen Riechzellen<br />
– der Mensch verfügt nur über 7 Millionen,<br />
spüren die Vierbeiner jeden Vermissten in<br />
jedem Gelände zielsicher auf.<br />
Durch die absolvierten Einsätze verfügt<br />
der ÖRHB schon über große Erfahrung<br />
<strong>und</strong> durch ständige Schulungsmaßnahmen,<br />
Übungen <strong>und</strong> Überprüfungen der<br />
Leistungsfähigkeit wird sichergestellt, dass<br />
sich das Leistungsniveau der Rettungsh<strong>und</strong>eführer,<br />
Gruppenkommandanten, Helfer<br />
<strong>und</strong> Trainer auf einem sehr hohen Niveau<br />
bewegt. Um dieses hohe Niveau auf Dauer<br />
gewährleisten zu können, sind die ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter natürlich gezwungen,<br />
einen Großteil ihrer Freizeit in den Dienst<br />
dieses humanitären Engagements zu stellen,<br />
was diese auch bereitwillig tun. n<br />
19
20
MEHR SICHERHEIT FÜR OBERÖSTERREICH<br />
SICHERHEIT<br />
Wir haben große Probleme im Bereich<br />
der Einbruchskriminalität, <strong>und</strong> viele<br />
unserer Landsleute fühlen sich in den eigenen<br />
vier Wänden nicht mehr sicher.<br />
Ein Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> ist das fehlende Personal<br />
in vielen oberösterreichischen Wachzimmern.<br />
Zuteilungen in andere Dienststellen<br />
aus dienstlichen Gründen verringern die<br />
Einsatzfähigkeit einzelner Polizeidienststellen.<br />
Nicht nur deswegen, sondern auch<br />
durch anderweitige Verwendungen abseits<br />
der gemeldeten Dienststellen, beispielsweise<br />
in Spezialeinheiten <strong>und</strong> dem Innenministerium,<br />
sind die Polizeiposten oft unterbesetzt.<br />
Doch das sind nicht die einzigen<br />
aktuellen Probleme. Die Asylproblematik<br />
beschäftigt die Polizei zunehmend. Diese<br />
zusätzlich auferlegten Aufgaben führen<br />
dazu, dass die Einsatzkräfte zum Leidwesen<br />
unserer Bevölkerung ihre eigentlichen<br />
Aufgaben nicht mehr in vollem Ausmaß<br />
wahrnehmen können. Die steigende Zahl<br />
an Flüchtlingsaufgriffen auf Autobahnen, in<br />
Zügen <strong>und</strong> grenznahen Gebieten bindet die<br />
Ressourcen der Polizei weiterhin stark. Hinzu<br />
kommen die zeitraubende Erstbetreuung<br />
nach den Aufgriffen, die Transporte in die<br />
Asylquartiere <strong>und</strong> belastende Bürokratie.<br />
Durch den Mangel an Personal ist es nicht<br />
mehr möglich, auf den Autobahnen ausreichend<br />
Schleierfahndungen durchzuführen.<br />
Durch diese Maßnahme könnte Schleppern<br />
vermehrt das Handwerk gelegt <strong>und</strong> illegale<br />
Flüchtlingstransporte aufgedeckt werden.<br />
Auch Zugkontrollen können nicht in ausreichendem<br />
Maß durchgeführt werden. Viele<br />
Flüchtlinge gelangen so verbotener Weise<br />
nach Österreich, oder werden nicht an der<br />
Weiterreise gehindert.<br />
PERSONAL-SOLLSTAND<br />
LÜCKENLOS AUFFÜLLEN<br />
Auch aus rechtlichen Gründen<br />
werden Planstellen oft nicht besetzt. Karenzierungen<br />
<strong>und</strong> die Herabsetzung der regelmäßigen<br />
Wochendienstzeit verringern den<br />
Personalstand der Polizei kräfte <strong>und</strong> Planstellenäquivalente<br />
weiter.<br />
Wir brauchen unsere <strong>Sicherheit</strong>skräfte<br />
FPÖ-Klubobmann<br />
LAbg. Mag. Günther<br />
Steinkellner<br />
Bild: FPÖ<br />
vor Ort in unserem B<strong>und</strong>esland. Der Personal-Sollstand<br />
muss dringend lückenlos<br />
aufgefüllt werden, um die <strong>Sicherheit</strong> der<br />
Bevölkerung durch eine starke Polizeipräsenz<br />
in unserem Land zu garantieren. Die<br />
<strong>Sicherheit</strong> <strong>für</strong> unsere Landsleute darf nicht<br />
durch die Verwendung der Polizeibeamten<br />
in Aufnahmezentren leiden. Die dortigen<br />
Aufgaben müssen von anderem Personal<br />
durchgeführt werden. Auch eine Personalaufstockung<br />
des B<strong>und</strong>esamtes <strong>für</strong> Fremdenwesen<br />
<strong>und</strong> Asyl muss endlich vorangetrieben<br />
werden. Nur so können die Asylanträge<br />
rascher behandelt werden.<br />
Nur mit voll besetzten Wachzimmern können<br />
unsere <strong>Sicherheit</strong>skräfte auch wirkungsvoll<br />
vor Ort eingesetzt werden. (+)<br />
DEIN FINGER. DEIN SCHLÜSSEL.<br />
Die Biometrie gestaltet unser tägliches Leben<br />
einfacher, komfortabler <strong>und</strong> sicherer. Biometrische<br />
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private Konsumenten, als auch führende Unternehmen<br />
sowie Organisationen, wie Feuerwehr<br />
oder Rettung, vertrauen seit Jahren auf die bewährten<br />
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21
ALARM BEI DEN ÖSTERREICHISCHEN<br />
WEGEN GELDMANGELS DROHT ENG<br />
VON KURT GUGGENBICHLER<br />
In diesem Sommer war <strong>und</strong> ist das Rote Kreuz in ganz Österreich<br />
besonders gefordert. Durch die extreme Hitze mussten mehr<br />
Einsätze gefahren werden als sonst nötig <strong>und</strong> üblich. Die Ursachen<br />
<strong>für</strong> die vermehrten Ausfahrten sind meist Kreislaufprobleme<br />
oder die mit den hohen Temperaturen einhergehenden, anderen<br />
Folgeerscheinungen wie beispielsweise Herzprobleme. Die Rettungskräfte<br />
sind mit ihren Defibrillatoren oder anderen Geräten<br />
sowie ihrem Knowhow stets schnell zur Stelle <strong>und</strong> können auch<br />
meist erfolgreich helfen.<br />
Doch wie lange noch wird so<br />
etwas möglich sein? Es fehlt<br />
nämlich an Zivildienern. Der An -<br />
drang von Seiten der jungen<br />
Leute sei zwar groß, heißt es,<br />
doch könne der Bedarf nicht gedeckt<br />
werden, weil die Rettungsorganisationen<br />
zu wenig Geld hätten. Der<br />
Gr<strong>und</strong>: Die Zuweisungen <strong>für</strong> den Zivildienst<br />
wurden empfindlich gekürzt <strong>und</strong> die Hilfsorganisationen<br />
sind alarmiert, zumal die Zivildiener<br />
eine wichtige Stütze des Systems<br />
sind.<br />
Wie wichtig erläutert Rot-Kreuz-Generalsekretär<br />
Werner Kerschbaum: 25 Prozent<br />
aller unserer Leistungsst<strong>und</strong>en würden von<br />
diesen jungen Männern geleistet. Nun aber,<br />
so scheint es, mag sich die Gesellschaft<br />
diese Leistung nicht mehr leisten, weil man<br />
den Rettungsorganisationen die Mittel „um<br />
bis zu 10 Prozent“ kürzte wie Kerschbaumer<br />
betont. Die Folge davon wird sein:<br />
Wenn es im kommenden Jahr nicht mehr<br />
Geld gibt, wird sich das Rote Kreuz überlegen<br />
müssen, welche Leistungen es nicht<br />
mehr zu erbringen vermag. Darunter wird<br />
vermutlich auch die Schnelligkeit der Ersten<br />
Hilfe leiden, denn nach Kerschbaums Auffassung<br />
würden sich auch die Wartezeiten<br />
empfindlich erhöhen.<br />
SYSTEMRELEVANTE<br />
EINRICHTUNG<br />
Bild: ROTES KREUZ<br />
Dr. Werner Kerschbaum ist seit dem 1. Juli 2012 Generalsekretär des<br />
Österreichischen Roten Kreuzes.<br />
Was sagt die Innenministerin<br />
dazu? Zwar seien die Mittel <strong>für</strong> den Zivildienst<br />
2015 um eine Million Euro erhöht<br />
worden, doch der anhaltende Andrang<br />
führe dazu, dass der Bedarf nur noch zu<br />
91 Prozent gedeckt werden könne, bedauert<br />
Johanna Mikl-Leitner. Dennoch<br />
sollten etwaige Sparmaßnahmen nicht auf<br />
dem Rücken engagierter junger Menschen<br />
<strong>und</strong> Männer <strong>und</strong> Frauen ausgetragen werden,<br />
die Pflege, Betreuung oder soziale<br />
Hilfe benötigen, appellieren die Hilfsorganisationen<br />
an die Ministerin. Schließlich<br />
sei auch das Rote Kreuz eine systemrelevante<br />
Einrichtung, die schon etwas mehr<br />
Aufmerksamkeit von Seiten der Regie-<br />
22
RETTUNGSORGANISATIONEN<br />
PASS BEI DEN ZIVILDIENERN<br />
ROTES KREUZ<br />
rung vertragen könnte, meint Kerschbaum.<br />
Im Klartext: Verbales Lob allein ist zu<br />
wenig.<br />
Dass es auch anders geht, anders gehen<br />
muss, zeigt der Fall Hypo Alpe Adria. Diese<br />
Pleitebank, die als systemrelevant gilt, wird<br />
pausenlos mit Geld gestützt. Gefühlt wird in<br />
dieses geldverschlingende Monster so viel<br />
an Mitteln hineingepumpt wie Mischbeton<br />
in eine Großbaustelle fließt: Und läuft, <strong>und</strong><br />
läuft <strong>und</strong> läuft Da müsste es doch möglich<br />
sein, auch systemrelevante Hilfsorganisationen<br />
mit einem Bruchteil der auf Nimmerwiedersehen<br />
verabschiedeten Hypo-<br />
Milliarden zu unterstützen. Denn was heißt<br />
denn systemrelevant? Nichts anderes, als<br />
dass die Pleite einer als systemrelevant geltenden<br />
Einrichtung die Volkswirtschaft teurer<br />
käme als die gemeinschaftlich getragenen<br />
Kosten. Soll heißen: Systemrelevante<br />
Institute sind so groß <strong>und</strong> bedeutend, dass<br />
ihr Scheitern erhebliche Folgen <strong>für</strong> andere<br />
<strong>Wirtschaft</strong>steilnehmer hätte.<br />
RETTUNGSEINSÄTZE<br />
WERDEN MEHR<br />
Man kann sich also denken, was<br />
geschähe, wenn die Rettung zu keinem Einsatz<br />
mehr käme, dasselbe gälte <strong>für</strong> die Feuerwehr,<br />
<strong>für</strong> Essen auf Rädern <strong>für</strong> Heimhilfe<br />
<strong>und</strong> Besuchsdienste etc, sagt Kerschbaum.<br />
Niemand organisierte mehr Blutspendeaktionen,<br />
die Versorgung der Spitäler mit<br />
Blutkonserven r<strong>und</strong> um die Uhr <strong>und</strong> 365<br />
Tage im Jahr bräche zusammen. Die Zivilgesellschaft<br />
gelte in Österreich leider nicht<br />
als systemrelevant, stellt er fest <strong>und</strong> rechnet<br />
vor, dass in Österreich 46 Prozent der<br />
Bevölkerung jährlich 832 Millionen freiwillige<br />
Arbeitsst<strong>und</strong>en leisten, die 15 Milliarden<br />
Euro verschlingen würden, wenn man sie<br />
bezahlen müsste.<br />
Daher achten die Landesorganisationen<br />
des Roten Kreuzes in allen B<strong>und</strong>esländern<br />
darauf, dass sie immer genug Freiwillige<br />
haben. In Oberösterreich zum Beispiel,<br />
wo im Vorjahr in jeder Minute eine Rettungsmannschaft<br />
im Einsatz war, registriert<br />
man bei den Freiwilligen schon länger einen<br />
Rückgang der durchschnittlich geleisteten<br />
Arbeitsst<strong>und</strong>en, was aber mehrere<br />
Gründe hat. Wir gehen jedoch davon<br />
aus, dass sich die Zahl der Rettungs<strong>und</strong><br />
Krankentransporte weiter erhöhen<br />
wird, betont der oberösterreichische RK-<br />
Präsident Aichinger. Daher sieht er in der<br />
Gewinnung neuer freiwilliger Mitarbeiter<br />
<strong>für</strong> den Rettungsdienst auch einer der<br />
Arbeitsschwerpunkte seiner Organisation.<br />
n<br />
23
ROTES KREUZ<br />
EHRUNG EINMAL UMGEKEHRT:<br />
WELSER BÜRGERMEISTER DR. KOITS FÜR<br />
ENGAGEMENT BEIM ROTEN KREUZ VERGOLDET<br />
Ges<strong>und</strong>heitsstadträtin Silvia Huber übergab<br />
die Auszeichnung. Bilder: Rotes Kreuz<br />
Normalerweise ist Bürgermeister<br />
Dr. Peter Koits derjenige, der städtische<br />
Ehrungen vergibt. Kürzlich nahm er aber<br />
auch selbst eine solche entgegen. Und<br />
zwar die Humanitäts-Dienstmedaille der<br />
Stadt Wels in Gold <strong>für</strong> seine mittlerweile<br />
mehr als 30-jährige verdienstvolle Mitglied-<br />
schaft im Roten Kreuz. Sein Eintritt in die<br />
Organisation <strong>und</strong> gleichzeitig in den Bezirksstellenausschuss<br />
war 1983 erfolgt. Ab<br />
1988 fungierte der damalige<br />
Stadtrat Dr. Koits<br />
als Leiter der Ortsstelle<br />
Wels. 1991 übernahm er<br />
schließlich vom leider<br />
kürzlich verstorbenen<br />
Vizebürgermeister a.D.<br />
Martin Weiß die Funktion<br />
des Bezirksstellenleiters,<br />
die er heute noch inne hat.<br />
Gemeinsam mit seinem<br />
Vorgänger brachte Bezirksstellenleiter<br />
Dr. Koits<br />
Anfang der 1990er-Jahre<br />
den dringend nötigen<br />
Neubau der Bezirksstelle<br />
in der Rot-Kreuz-Straße<br />
über die Bühne, 2014<br />
wurde das Haus erfolgreich<br />
saniert. „Die Lage in<br />
unmittelbarer Nähe zum<br />
Klinikum <strong>und</strong> zum städtischen<br />
Ges<strong>und</strong>heitsdienst<br />
bewährt sich bis<br />
heute“, betont Sozial- <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsstadträtin Silvia Huber, die die<br />
Auszeichnung übergab (Bild). Schwerpunkte<br />
der ehrenamtlichen Arbeit von Bezirksstellenleiter<br />
Oberrettungsrat Bürgermeister<br />
Dr. Peter Koits waren <strong>und</strong> sind beispielsweise<br />
die weitere Qualitätssicherung im<br />
Rettungsdienst, die Mitarbeitergewinnung<br />
<strong>und</strong> -bindung mit starkem Augenmerk auf<br />
das Jugendrotkreuz sowie die weitere Verstärkung<br />
des Engagements im Bereich der<br />
internationalen Hilfsaktionen.<br />
Neben dem Welser Bürgermeister erhielten<br />
auch Hauptsanitätsmeister Wilfried Hildenbrand<br />
<strong>und</strong> Kolonnenkommandant Viktor<br />
Schmoll die Humanitäts-Dienstmedaille<br />
der Stadt Wels in Gold <strong>für</strong> ihre 30-jährige<br />
verdienstvolle Mitgliedschaft. Bereits 20<br />
Jahre engagiert ist Sanitätsmeister Thomas<br />
Emrich, der da<strong>für</strong> die Humanitäts-<br />
Dienstmedaille in Silber bekam. Und die<br />
Humanitäts-Dienstmedaille in Bronze <strong>für</strong><br />
zehnjährige verdienstvolle Mitgliedschaft<br />
erhielten Zugsführer Jürgen Erwin Wagner,<br />
Haupthelfer Gregor Praznik sowie die Sanitätsmeister<br />
Brahim Benkaida <strong>und</strong> Horst<br />
Hazod (alle im Bild mit den anwesenden<br />
Mitgliedern des Stadtsenates <strong>und</strong> Gemeinderates).<br />
n<br />
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24
25
GESETZLICHE DIENSTFREISTELLUNG FÜR<br />
IMMER WENIGER FIRMEN WOLLEN IHRE<br />
Bild: Mercedes-Benz<br />
VON KURT GUGGENBICHLER<br />
Die Forderung, die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr im<br />
Einsatzfall gesetzlich dienstfrei zu stellen <strong>und</strong> ihre Firmen <strong>für</strong> den<br />
Ausfall ihres Mitarbeiters zu entschädigen, wird jetzt wieder lauter.<br />
Denn immer weniger Unternehmen können <strong>und</strong> wollen sich<br />
den Feuerwehreinsatz ihrer Mitarbeiter noch leisten, zumal der<br />
wirtschaftliche Druck, besonders auf kleinere Firmen, gestiegen<br />
ist <strong>und</strong> noch immer steigt. Die heißen Tage der letzten Wochen,<br />
bei denen es zu besonders vielen Ausrückungen kam, haben dieses<br />
Problem wieder in die Diskussion gebracht.<br />
icht weniger als 168 Mal<br />
(Stand Anfang August) wurden<br />
die österreichischen Feuerwehren<br />
heuer schon zum<br />
Löschen in die heimischen<br />
Wälder geschickt, womit klar<br />
zu sein scheint, dass 2015<br />
wieder ein besonders feuriges Jahr werden<br />
dürfte. Da es noch nicht zu Ende ist, wird<br />
es wohl noch zu einigen Einsätzen<br />
kommen. Damit ist – im Vergleich zu den<br />
Vorjahren – eine deutliche Steigerung der<br />
Ausrückungen festzustellen. Im Vorjahr<br />
gab es nämlich nur 146. Im Ausreßerjahr<br />
2012 hingegen verzeichnete man 270<br />
Brände.<br />
Besonders die B<strong>und</strong>esländer Niederösterreich,<br />
Tirol <strong>und</strong> Kärnten waren von Waldbränden<br />
besonders betroffen. Dabei sei<br />
Österreich kein klassisches Waldbrandland<br />
wie der mediterrane Raum, gibt Harald<br />
N26
FEUERWEHR<br />
FEUERWEHRLEUTE IM <strong>EINSATZ</strong> GEFORDERT<br />
MITARBEITER LÖSCHEN GEHEN LASSEN<br />
Vacik vom Institut <strong>für</strong> Waldbau an der Wiener<br />
Uni <strong>für</strong> Bodenultur zu bedenken. Aber<br />
das könnte sich ändern.Denn obwohl in unserem<br />
Land – im Gegensatz zu den Mittelmeerregionen<br />
– das das „warme Abtragen“<br />
von Wäldern zur Gewinnung von Bauland<br />
zum Glück noch nicht üblich ist, so gebe es<br />
doch Prognosen, die von einer deutlichen<br />
Zunahme von Tagen mit Waldbrandgefahr<br />
sprechen, erläutert Vacik.<br />
SCHWIERIGE REKRUTIERUNG<br />
Darüber hinaus ist zu be<strong>für</strong>chten,<br />
dass sich die Brände immer öfter zu kleineren<br />
Katastrophen entwickelten, womit die<br />
Feuerwehren vor neuen Herausforderungen<br />
stünden. Für diese war der Waldbrand<br />
im kärtnerischen Lurnfeld ein solches Großereignis,<br />
das im April <strong>und</strong> Mai H<strong>und</strong>erte<br />
von Feuerwehrleuten drei Wochen lang auf<br />
Trab gehalten hat. Die Herausforderung<br />
dabei war allerdings nicht die Brandbekämpfung<br />
selbst, sondern die Rekrutierung<br />
Freiwilliger. „An Spitzentagen kämpften<br />
im Lurnfeld 362 Mann gegen Feuer <strong>und</strong><br />
Glutnester“, berichtet Johann Zmölnig, der<br />
Feuerwehrkommandant des Bezirks Spittal<br />
im „Kurier“: Diese Feuerwehrleute hätten<br />
dabei ihren Jahresurlaub verbraucht, nur<br />
um ihren Mitmenschen in Not helfen zu<br />
können. Leider haben ehrenamtliche Helfer<br />
kein Recht auf Dienstfreistellung <strong>und</strong> Entgeltfortzahlung.<br />
Daher fordert Zmölnig endlich eine b<strong>und</strong>esweite<br />
Regelung in dieser Angelegenheit. Feuerwehr Stadtrat Gerhard Kroiß <strong>und</strong><br />
Die Zusammenarbeit in Wels ist vorbildlich:<br />
Es reiche, dass die Feuerwehrleute die Kommandant B<strong>und</strong>esfeuerwehrrat<br />
Ausbildung in ihrer Freizeit absolvierten. Ing. Franz Humer<br />
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27
Nun sollten sie auch so rasch wie möglich<br />
dienstfrei gestellt werden. Ins selbe Horn<br />
stoßen auch andere österreichische Feuerwehrkommandanten,<br />
die ebenfalls monieren,<br />
dass viele ihrer Leute <strong>für</strong> ihre Einsätze<br />
Urlaub oder Zeitausgleich nehmen müssen.<br />
„Brandgefährlich“ aber war es in den letzten<br />
Woche nicht nur in Niederösterreich, Tirol<br />
oder Kärnten, sondern auch in Oberösterreich.<br />
Bei einem Großbrand in einem Wald<br />
in Unterweitersdorf (Alarmstufe 3), wo sich<br />
ein Lauffeuer rasch über 7000 Quadratmeter<br />
Bodenfläche verbreitete, mussten – obschon<br />
die Feuerwehren mehrere Bezirke im<br />
Einsatz waren – sogar die Bauern bei der<br />
Brandbekämpfung mithelfen.<br />
Die Einsätze werden immer schwieriger<br />
<strong>und</strong> mehr, konstatiert zum Beispiel der<br />
Pinkafelder Stadtfeuerwehrkommandant<br />
Kurt Tripamer, was auch oberösterreichische<br />
Kollegen bestätigen, wenngleich diese<br />
zur Zeit die größeren Schwierigkeiten in<br />
der Wasserbeschaffung sehen. Nur durch<br />
Einbindung eines privaten Teichs <strong>und</strong> mit<br />
Unterstützung der Landwirte haben man in<br />
Unterweitersdorf das Feuer erfolgreich in den<br />
Griff bekommen, sagt Einsatzleiter Jerome<br />
Wörister in den „Oberösterreichischen Nachrichten“<br />
<strong>und</strong> um ein brennenden Kornfelds im<br />
Bezirk Urfahr-Umgebung erfolgreich löschen<br />
zu können, musste das Wasser sogar mit<br />
den Jauchefässerwagen der Bauern an den<br />
Brandplatz gekarrt werden.<br />
n<br />
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28
Fotocredit: Fotoatelier 2 / Wels<br />
SPATENSTICH FÜR DAS NEUE CNH INDUSTRIAL<br />
SERVICE- UND KOMPETENZZENTRUM IN HÖRSCHING<br />
v.l.n.r.: Horst Felbermayr sen.<br />
(Fa. Felbermayr), Karl-Martin Studener (GF<br />
Iveco Österreich), Horst Felbermayr jun.<br />
(Fa. Felbermayr), Andreas Klauser<br />
(Vorstandsvorsitzender Iveco Magirus), LH-Stv.<br />
Franz Hiesl, Bgm. Gunter Kastler,<br />
Richard Reder (GF Magirus Lohr), Martin<br />
Stranzl (GF Iveco Österreich), Othmar<br />
Mitterlehner (GF Case Construction Equipment)<br />
Bild: Fotoatelier 2/Wels<br />
Am 11. August feierten CNH<br />
Industrial <strong>und</strong> Ehrengäste aus<br />
Politik <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> gemeinsam<br />
den Spatenstich <strong>für</strong> das<br />
neue Service- <strong>und</strong> Kompetenzzentrum<br />
in Hörsching. Direkt an<br />
der B<strong>und</strong>essstraße B1 entsteht<br />
ab sofort auf 20.000 m² eine neue Niederlassung,<br />
unter deren Dach drei Marken des<br />
CNH Industrial Konzerns ab dem Frühjahr<br />
2016 ihre K<strong>und</strong>en betreuen werden: Iveco,<br />
Magirus Lohr <strong>und</strong> Case Construction Equipment.<br />
Insgesamt investiert CNH Industrial<br />
10 Millionen Euro bis zur Fertigstellung<br />
Ende Mai 2016.<br />
„Jetzt geht’s los!“, freut sich Andreas Klauser,<br />
Brand President von Case IH <strong>und</strong><br />
Steyr sowie Aufsichtsratsvorsitzender von<br />
Iveco Magirus. „Das Kompetenzzentrum<br />
in Hörsching wird der neue Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt<br />
<strong>für</strong> Servicequalität in Oberösterreich.“<br />
Andreas Klauser hat gemeinsam<br />
mit den beiden Iveco Geschäftsführern<br />
Karl-Martin Studener <strong>und</strong> Martin Stranzl,<br />
dem Geschäftsführer von Case Construction<br />
Equipment Othmar Mitterlehner <strong>und</strong><br />
Richard Reder, Geschäftführer Magirus<br />
Lohr zur feierlichen Eröffnung der Baustelle<br />
in Hörsching geladen. Gemeinsam<br />
mit Landeshauptman-Stellvertreter Franz<br />
Hiesl <strong>und</strong> dem Hörschinger Bürgermeister<br />
Gunter Kastler griff man zum Spaten, um<br />
symbolisch die Bauarbeiten <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />
Zukunft einzuleiten.<br />
CNH Industrial N.V. (NYSE: CNHI /MI:<br />
CNHI) ist ein weltweit führendes Unternehmen<br />
im Investitionsgütersektor mit<br />
umfassender industrieller Erfahrung, einer<br />
breiten Palette von Produkten <strong>und</strong> weltweiter<br />
Präsenz. Jede einzelne Marke des Unternehmens<br />
ist in ihrem jeweiligen Industriesektor<br />
eine maßgebliche internationale<br />
Größe: Case IH, New Holland Agriculture<br />
<strong>und</strong> Steyr bei Traktoren <strong>und</strong> Landmaschinen;<br />
Case <strong>und</strong> New Holland Construction<br />
bei Baumaschinen; Iveco bei Nutzfahrzeugen;<br />
Iveco Bus <strong>und</strong> Heuliez Bus bei Nahverkehrs-<br />
<strong>und</strong> Reisebussen; Iveco Astra bei<br />
Steinbruch- <strong>und</strong> Baufahrzeugen; Magirus<br />
bei Feuerwehrfahrzeugen; Iveco Defence<br />
Vehicles in den Sparten Verteidigung <strong>und</strong><br />
Zivilschutz; FPT Industrial bei Motoren <strong>und</strong><br />
Getrieben. Weitere Informationen finden<br />
sich auf der Webseite des Unternehmens:<br />
www.cnhindustrial.com<br />
n<br />
LIONS CLUB WELS LEONESSA<br />
ÜBERBRINGT SCHECK AN „DIE PERLE“<br />
AUS STADTBALL „SEKT-BAR“ WIRD<br />
„SITZ-SACK“ FÜR HARTHEIM<br />
Links: Christa Weiß<br />
(Institut Hartheim)<br />
Mitte: Alexandra<br />
Klemencek, Eva-<br />
Maria Märzinger,<br />
Martina Märzinger-<br />
Stossier (Lions Club<br />
Wels Leonessa)<br />
Rechts hinten:<br />
Mario Zinhobler <strong>und</strong><br />
Stefanie Allinger (Leo<br />
Club Juvamus)<br />
Bild: LionsClub<br />
Am diesjährigen Welser Stadt -<br />
ball wurde die traditionelle Sektbar wieder<br />
erfolgreich von den Damen des<br />
LIONS Club Wels LEONESSA gemanagt.<br />
Zahlreiche Gäste tanzten bis<br />
in die Morgenst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> so kam der<br />
er-freuliche Erlös von d 1.200,– zustande.<br />
Tatkräf tig unterstützt wurden<br />
die Leonessen dabei vom LEO Club<br />
JUVAMUS.<br />
Aus dem ge meinschaft lichen Barbetrieb<br />
wurde kürzlich von beiden Clubs ein<br />
Scheck über d 1.200,– an das Institut<br />
Hartheim „Die Perle“ überreicht, der zum<br />
Ankauf eines neuen Sitz sackes verwendet<br />
wird.<br />
29
FAHRZEUGE<br />
TESTTAG MIT FEUERWEHRFAHRZEUGEN VON<br />
TATRA<br />
TRUCKS<br />
Der Vertriebspartner von<br />
TATRA TRUCKS in Österreich,<br />
die ac truck & trailer<br />
GmbH aus Wiener Neustadt,<br />
veranstaltete Ende Mai einen<br />
Testtag in St. Oswald bei Bad<br />
Kleinkirchheim. Es standen<br />
drei Feuerwehrfahrzeuge<br />
<strong>und</strong> ein ziviler Kipper bereit,<br />
um die Schipiste auf den<br />
Priedröf zu befahren.<br />
Phoenix 4x4<br />
Tatra Trucks <strong>und</strong> der tschechische<br />
Aufbauhersteller THT Polička reisten mit<br />
2 Tanklöschfahrzeugen der Baureihe 815-7<br />
<strong>und</strong> einem Phoenix mit Doppelkabine (4000<br />
Liter) an. Für die interessierten Transporteure<br />
stand zusätzlich ein K<strong>und</strong>enfahrzeug<br />
der Baureihe Phoenix mit Kipperaufbau zur<br />
Verfügung. Alle Fahrzeuge basieren auf<br />
dem einzigartigen Tatra-Fahrgestell mit<br />
zuschaltbarem Allradantrieb, Zentralrohrrahmen<br />
<strong>und</strong> Einzelradaufhängung. Durch<br />
diese Konzeption bleibt der Aufbau völlig<br />
frei von Verwindungen, klemmenden Türen<br />
oder Rollläden.<br />
Die Fahrzeuge sind <strong>für</strong> den harten Einsatz<br />
im Gelände konzipiert, mit einer Steigfähigkeit<br />
von 100% erreichen sie auch entlegene<br />
Ziele in den Bergregionen. Zusätzlich können<br />
Tatra-Allradfahrzeuge mit einer Reifendruck-Regelanlage<br />
ausgestattet werden,<br />
um während der Fahrt den Luftdruck in den<br />
Reifen zu verändern.<br />
n<br />
Phoenix 6x6 mit Kipperaufbau<br />
Typenreihe 815-7<br />
30
DIESE INFO WIDMET IHNEN DAS ALLRADTRAININGS-CENTRUM WELS<br />
31
FAHRZEUGE<br />
OFF ROAD AWARD:<br />
UNIMOG IST GELÄNDEWAGEN DES JAHRES 2015<br />
Bereits zum elften Mal in Folge<br />
ist der Mercedes-Benz Unimog von den<br />
Lesern der Fachzeitschrift „Off Road“<br />
zum besten Geländewagen des Jahres<br />
in der Kategorie „Sonderfahrzeuge“ gekürt<br />
worden. Die Wahl „Geländewagen<br />
des Jahres“ erfolgte aus zwölf Kategorien.<br />
Über 36 000 Stimmen wurden abgegeben,<br />
123 Fahrzeuge standen zur Wahl.<br />
Der Unimog belegt bei den Sonderfahr-<br />
Fotos: Mercedes-Benz<br />
zeugen mit überragenden 51,4 Prozent<br />
der Leserstimmen den ersten Platz.<br />
UNIMOG-BAUREIHEN 2015<br />
Ob in der staubtrockenen Wüste<br />
Gobi, ob in T<strong>und</strong>ra <strong>und</strong> Taiga Sibiriens<br />
oder auf der heißen Vulkankraterstraße am<br />
Vesuv – kaum eine Herausforderung auf<br />
der ganzen Welt, der der Mercedes-Benz<br />
Unimog nicht gewachsen wäre.<br />
Die Gene <strong>für</strong> derart extreme Einsätze liegen<br />
ihm im Blut. Dank neuer Mittelmotorlage<br />
beim hochgeländegängigen Unimog<br />
Euro VI liegt die Rahmenkröpfung nun<br />
weiter hinten, insgesamt ist damit ein niedriger<br />
Fahrzeugschwerpunkt bei gleichzeitig<br />
hoher Bodenfreiheit erreicht, was die Fahreigenschaften<br />
im Offroadeinsatz weiter<br />
optimiert.<br />
Achsverschränkungen von bis zu 30 Grad<br />
macht die Schubrohrtechnik in Verbindung<br />
mit den Schraubenfedern möglich. Portalachsen<br />
<strong>und</strong> eine Steigfähigkeit von 45 Grad<br />
machen den hochgeländegängigen Unimog<br />
– Typenbezeichnung U 4023/U 5023<br />
– komplett.<br />
Dazu kommen die Watfähigkeit von maximal<br />
1,20 m <strong>und</strong> ein seitlicher Neigungswinkelvon<br />
bis zu 38 Grad. Die Fahrt in Extremsituationen<br />
mit zugeschaltetem Allradantrieb<br />
wird unterstützt von den zuschaltbaren<br />
Differenzialsperren <strong>und</strong> der Reifendruckregelanlage<br />
„Tirecontrol Plus“. Diese kann<br />
einfach mit Tasten am Lenkrad <strong>für</strong> den jeweiligen<br />
Einsatz über die Programme „Straße“,<br />
„Sand“ <strong>und</strong> „Schlechtweg“ eingestellt<br />
werden.<br />
Die Kraft kommt vom drehmomentstarken<br />
BlueTec 6 Common-Rail-Motor OM 934 LA,<br />
einem Vierzylinder mit 5,1 l Hubraum, 170<br />
kW (230 PS) <strong>und</strong> 900 Nm Drehmoment.<br />
Acht Vorwärts- <strong>und</strong> sechs Rückwärtsgänge<br />
stehen zur Verfügung,<br />
optional auch eine Geländegruppe <strong>für</strong> Offroadeinsätze<br />
im Geschwindigkeitsbereich<br />
zwischen 2,5 - 35 km/h. Neben diesem<br />
hochgeländegängigen Unimog wird die<br />
Geräteträger-Baureihe vom U 216 bis zum<br />
U 530 angeboten, die man häufig in kommunalen<br />
Einsätzen sieht. Sie verfügt ebenso<br />
über moderne Euro-VI-Motoren mit Leistungen<br />
bis 220 kW (299 PS).<br />
32<br />
Geht es um Wartung, Diagnose<br />
oder Reparatur, ist beim Unimog ebenfalls<br />
<strong>für</strong> alles gesorgt. Denn in über 650 Service-<br />
Stützpunkten in mehr als 130 Ländern nehmen<br />
sich kompetente Unimog-Partner des<br />
Fahrzeugs an, spezielle Service-Angebote<br />
<strong>und</strong> Finanzdienstleistungen r<strong>und</strong>en das Gesamtpaket<br />
ab.<br />
n
DIESE INFO WIDMET IHNEN DAS ALLRADTRAININGS-CENTRUM WELS<br />
Unimog U300, EZ: 12.2000,<br />
ca. 121.000 km, ca. 9238 Bh, ZGG:<br />
9.500 Kg, 130 kW / 177 PS <br />
<br />
Unimog U300, EZ: 11.2003,<br />
ca. 105.600 km, ca. 6750 Bh, ZGG:<br />
10.200 kg, 130 kW / 177 PS<br />
Mehr Infos auf<br />
www.pappas.at<br />
Unimog U1400, EZ: 08/1998, ca.<br />
175.000 km, ca. 10.085 Bh, ZGG:<br />
7.500 kg, 120 kW / 163 PS<br />
Unimog U300, EZ: 01/2003, ca.<br />
130.000 km, ca. 8.450 Bh, ZGG:<br />
10.200 kg, 130 kW / 177 PS <br />
33
SERIE<br />
59 JAHRE GESCHICHTE DER<br />
BEWAFFNUNG<br />
DES ÖSTERREICHISCHEN BUNDESHEERES<br />
Rolf M. Urrisk Folge 10<br />
FESTE ANLAGEN TEIL 2<br />
FAN „CENTURION“<br />
Nachdem bereits 148 Centurio-<br />
Türme in Festen Anlagen eingebaut waren,<br />
bot sich Mitte der 80er Jahre die Gelegenheit,<br />
von den Holländischen Streitkräften<br />
dreih<strong>und</strong>ert Kampfpanzer „Centurion“ zum<br />
Stückpreis von 100.000 Schilling anzukaufen.<br />
Im Juli 1985 rollten die ersten 53 Panzer<br />
auf dem Eisenbahnweg in das Heeres-<br />
Feldzeuglager Salzburg-Siezenheim. Ein<br />
Panzer fehlte – er wurde auf der Stecke<br />
irgendwo irrtümlich abgehängt, <strong>und</strong> konnte<br />
erst nach längerer bahninterner Fahndung<br />
gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> „nachgeliefert“ werden.<br />
Letztlich wurden nur 220 Panzer (darunter<br />
auch einige Bergepanzer <strong>und</strong> Brückenleger)<br />
geliefert, da die Israelische<br />
Armee inzwischen <strong>für</strong> die restlichen 80<br />
einen wesentlich höheren Preis bezahlte.<br />
Zunächst war geplant, einen Teil der Panzer<br />
als „rollende Bunker“ bzw. „Miliz-Panzer“ zu<br />
verwenden, da sie hervorragend gepflegt<br />
<strong>und</strong> einsatzbereit waren. Nachdem man<br />
schließlich feststellen musste, dass die Modifizierung<br />
<strong>und</strong> Erhaltung der Fahrgestelle<br />
zu teuer käme, wurden die Türme abgehoben<br />
<strong>und</strong> in Festen Anlagen eingebaut. Die<br />
Wannen wurden „günstig“ vermarktet (man<br />
spricht davon, dass sie auch nach Israel<br />
verkauft wurden).<br />
Da der weitere Bunkerausbau aus Geldmangel<br />
eingestellt werden musste, verrotteten<br />
r<strong>und</strong> 150 Centurion zunächst mangels<br />
Garagenplätzen. Sie wurden letztlich auch<br />
weiterverkauft. Einige Fahrzeuge der Centurion-„Familie“.<br />
Herstellen der Gefechtsbereitschaft einer, mittels einer Holzhütte getarnten Centurion-<br />
Anlage. Der Centurion-Turm verfügt über eine 10,5 cm Panzerkanone L.7A1.<br />
Im Zuge einer Modifizierung erhielten die Centurion-Türme eine 8 cm-Nebelwurfanlage<br />
<strong>und</strong> einen Schießscheinwerfer.<br />
34
Die Bilder zeigen Bunkeranlagen, die mit einem Centurion-Turm ausgerüstet sind. Um das Rohr herum ist die Thermohülle zu sehen,<br />
die das Rohr vor den verschiedenen Witterungseinflüssen über die Jahre hinweg schützen soll.<br />
„DER SCHEIN TRÜGT“ ODER<br />
AUCH „DU SOLLST DICH<br />
NICHT TÄUSCHEN (LASSEN)“<br />
„Warum interviewen Sie mich vor<br />
einer Scheinanlage <strong>und</strong> nicht vor einer echten?“<br />
fragte mich der ehemalige Kommandant<br />
eines ungarischen Aufklärungsregiments<br />
vor der Festen Anlage in der Brucker<br />
Pforte, im Zuge eines Interviews <strong>für</strong> den<br />
ORF. „Wir stehen vor einer echten Anlage,<br />
Herr Oberst“ antwortete ich. „Nein, nein, ich<br />
kenne ja alle Ihre Anlagen. Wir haben hier<br />
bis zur Wende alle Jahre im Zuge der Offiziersfortbildung<br />
eine Geländebesprechung<br />
durchgeführt. Da hat unser Munitionsexperte<br />
gemeint, die Anlage wäre nur eine Scheinanlage,<br />
da Österreich nicht über Munition<br />
<strong>für</strong> ein derartig großes Kaliber verfüge“.<br />
Das mit dem Kaliber der Munition hat schon<br />
gestimmt. Nur was das Kaliber der Kanone<br />
betrifft, hat sich der Munitions-„Experte“<br />
ganz schön getäuscht – er ist (Gott sei<br />
Dank) dem Schein (oder Charme?) der<br />
Thermohülle erlegen.<br />
n<br />
Chariteer-Kanone mit Thermhülle. Bild: HGM<br />
Literatur:<br />
Rolf M. Urrisk: „Die Bewaffnung des Österreichischen B<strong>und</strong>esheeres“, Weishaupt-Verlag, Graz 1988.<br />
Wilhelm Theuretsbacher, Rolf M. Urrisk: „Ich gelobe“, Verlag A. F. Koska, Wien 2005.<br />
Alle Arten von Festen Anlagen sind in der Bunkeranlage Ungerberg bei Bruck/Leitha (Außenstelle des<br />
Heeresgeschichtlichen Museums) <strong>und</strong> im Bunkermuseum am Wurzenpass zu besichtigen. Siehe hierzu<br />
www.hgm.at <strong>und</strong> www.bunkermuseum.at.<br />
BEGEGNUNGEN<br />
NS- <strong>und</strong> Kriegsspuren in Wien.<br />
Expeditionen, Hinterlassenschaften,<br />
Zeitzeugen<br />
von Marcello La Speranza<br />
288 Seiten, 19. 5. 2015<br />
über 230 Abbildungen<br />
Edition MoKKa<br />
ISBN 978-3-902693-58-7<br />
Paperback, 18,5 x 12 cm<br />
www.edition-mokka.eu<br />
BUCHBESPRECHUNGEN<br />
Wien-Gegenwart: Verrostete<br />
Luftschutzsirenen auf den Dächern<br />
Wiens; Rudimente von LS-<br />
Einrichtungen in den Kellern der Maria-<br />
Theresien-Kaserne <strong>und</strong> die Reste<br />
eines nahezu komplett erhaltenen,<br />
unterirdischen Lazaretts aus dem<br />
Zweiten Weltkrieg werden entdeckt.<br />
Die eindrucksvollen Getreidespeicher<br />
im Alberner Hafen <strong>und</strong> die baulichen<br />
Hinterlassenschaften auf dem Gelände der<br />
ehemaligen Saurer-Werke in Simmering<br />
werden besucht.<br />
Wie präsentieren sich die in der NS-<br />
Zeit devastierten jüdischen Grabsteine<br />
in der Seegasse heute? Was passierte<br />
seinerzeit in der „Kinderübernahmestelle“<br />
Lustkandlgasse?<br />
Es werden viele Zeitfenster aus der NS<strong>und</strong><br />
Kriegszeit geöffnet.<br />
Viele Schicksalsorte waren jahrzehntelang<br />
verschlossen, verschüttet oder vergessen.<br />
Der Archäologe <strong>und</strong> Historiker Dr. Marcello<br />
La Speranza legt eine umfassende<br />
Text- <strong>und</strong> Bilddokumentation vor. Auf<br />
288 Seiten, mit über 230 Abbildungen<br />
werden in diesem ersten Band – einer<br />
mehrteiligen Buchserie – verbliebene<br />
Hinterlassenschaften der Zeit 1938–1945<br />
ausgeleuchtet.<br />
35
GESUNDE ERNÄHRUNG<br />
WER ALLES HAT, KANN NICHTS MEHR WERDEN<br />
WIE MAN SEINE LEISTUNG OPTIMIEREN KANN<br />
VON LAURA BACHMAIER<br />
WIE ERREICHT UND FÖRDERT MAN<br />
OPTIMALE LEISTUNGSFÄHIGKEIT?<br />
Die Menschheit strebt immer nach mehr <strong>und</strong> natürlich<br />
auch immer nach etwas Besserem. Mehr Geld, ein größeres<br />
Haus, ein besserer Job. Jeder will ein besseres Leben. Wie bei<br />
vielen Dingen im Leben, kann man durch harte Arbeit seine Ziele<br />
erreichen. Doch selbst die härteste Arbeit bringt uns nicht weit,<br />
wenn diese nicht richtig ausgeführt wird.<br />
Doch was ist, wenn man einfach nicht das notwendige Knowhow<br />
hat, um zu wissen, wie man seine optimale Leistungsfähigkeit<br />
erreicht <strong>und</strong> richtig einsetzt?<br />
In der Arbeitspsychologie wird „Leistung“ als die Menge <strong>und</strong><br />
Qualität einer erbrachten Arbeit pro Zeit beschrieben. Faktoren<br />
die hierbei von großer Bedeutung sind, sind zum einen die Leistungsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> zum anderen die Leistungsbereitschaft eines<br />
Menschen.<br />
Will man seine eigene Leistungsfähigkeit oder die anderer steigern,<br />
muss man diese zwei Variablen näher untersuchen.<br />
Die Leistungsbereitschaft oder „mentale Leistungspotenz“ eines<br />
Menschen wird stark beeinflusst durch individuelle, genetisch<br />
veranlagte Begabungen, Umwelteinflüsse, Bildungsgrad, Berufserfahrung<br />
<strong>und</strong> soziale Kompetenz. Dazu kommen äußere<br />
Faktoren wie Arbeitsbelastung, Stress <strong>und</strong> die vorherrschenden<br />
Arbeitsbedingungen.<br />
Bei der Leistungsfähigkeit wiederum spricht man vom physischen<br />
Zustand oder „organismischen Leistungsvermögen“ eines<br />
Menschen. Dieser Aspekt der Leistung wird durch das Skelett<br />
(Knochen <strong>und</strong> Bänder), die Muskulatur, das Herz-Kreislauf-<br />
System sowie die Sinnesorgane <strong>und</strong> Nerven determiniert. Die<br />
physische Leistungsfähigkeit eines Menschen legt fest, welche<br />
Art von Arbeit er überhaupt imstande ist zu erfüllen.<br />
Ein hoher Grad körperlicher Leistungsfähigkeit zeichnet sich<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich aus durch hohe Beweglichkeit <strong>und</strong> Ausdauer, große<br />
Geschicklichkeit, eine starke Muskulatur <strong>und</strong> schnelle Reaktionsfähigkeit.<br />
Um die Leistungsfähigkeit<br />
von Mitarbeitern<br />
oder sich<br />
selbst langfristig zu steigern<br />
<strong>und</strong> zu sichern,<br />
muss die Ergonomie am<br />
Arbeitsplatz unter Betracht<br />
gezogen werden.<br />
Unter dem Begriff Ergonomie<br />
versteht man „die Anpassung der Arbeitsbedingungen<br />
an den Menschen <strong>und</strong> nicht umgekehrt. Ziel ist es, eine gute<br />
Arbeitsatmosphäre zu schaffen <strong>und</strong> die Bedingungen so zu<br />
gestalten, dass möglichst geringe ges<strong>und</strong>heitliche Belastung<br />
entsteht“(ergonomisch.org) Um langfristige Leistungsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> somit gute Qualität der Arbeit zu garantieren, ist es<br />
von großer Bedeutung, dass die Arbeitsbedingungen schädigungslos<br />
(führt zu keinen Ges<strong>und</strong>heitsschäden), ausführbar<br />
(die Arbeit ist an die jeweilige Person angepasst), erträglich<br />
(möglichst niedriger Stresslevel, keine langfristigen ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Schäden) <strong>und</strong> beeinträchtigungsfrei (das Wohlbefinden<br />
der Arbeiter wird dauerhaft in Betracht gezogen) sind.<br />
Um die optimale physische Arbeitsleistung zu erreichen, ist<br />
eine solche Arbeitsumgebung eine Notwendigkeit. Dies allein<br />
garantiert jedoch noch keine Leistungsförderung. Denn wie<br />
bereits erwähnt, spielt der körperliche Zustand des Menschen<br />
ebenso eine Rolle. Regelmäßige Bewegung <strong>und</strong> eine ges<strong>und</strong>e<br />
Ernährung tragen auch enorm dazu bei, die optimale Leistungsfähigkeit<br />
zu erreichen.<br />
Will man die psychische Leistungsfähigkeit steigern, spielen<br />
Begabung <strong>und</strong> Ausbildung der jeweiligen Person die größte<br />
Rolle. Um seine Leistung zu optimieren, sind diverse Schulungen<br />
<strong>und</strong> Trainingseinheiten der beste Weg zum Erfolg. In der<br />
Personalentwicklung spricht man hier von dem Ziel, die Handlungskompetenz<br />
des Einzelnen zu verbessern. Dies schließt<br />
eine Erhöhung der Fach-, Methoden- <strong>und</strong> Sozialkompetenz<br />
ein.<br />
Um sich verbessern zu können, muss man sich erst einmal<br />
eingestehen, dass man Verbesserung braucht. Es mag nicht<br />
jeder gleich talentiert oder fähig sein, eine hohe Leistung abzuliefern.<br />
Doch jeder, der den Wille besitzt, kann durch etwas<br />
Arbeit <strong>und</strong> Zeit seine körperliche <strong>und</strong> mentale Leistungsfähigkeit<br />
steigern.<br />
n<br />
Quellen:<br />
http://www.grin.com/de/e-book/38497/arbeitsleistung<strong>und</strong>-die-sie-determinierenden-faktoren<br />
http://www.ergonomisch.org/ergonomie.html<br />
36
37
WAS MACHT…?<br />
EX-VERTEIDIGUNGSMINISTER NORBERT DARABOS<br />
AUF DEM WEG ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT<br />
Norbert Darabos als noch gelittener Verteidigungminister …<br />
… über den nach seinem Umfaller nur herzlich gelacht wurde.<br />
Wenn die Karriere des glücklosen „Steinmeisslers“ Norbert<br />
Darabos so rasant weitergeht, dann könnte er tatsächlich schon<br />
bald – wie in diesem <strong>Magazin</strong> schon vor Monaten einmal<br />
prophezeit – Bürgermeister in seinem burgenländischen Heimatdorf<br />
Kroatisch-Minihof werden. Von seinem neuen Posten als<br />
Integrationslandesrat der burgenländischen Landesregierung in<br />
Eisenstadt hätte er es bis dorthin nicht mehr allzu weit.<br />
Dass sich Darabos in den letzten<br />
Jahren wieder von Wien bis<br />
ins Burgenland erfolgreich zurückgekämpft<br />
hat, verdankt er<br />
seiner ungeheuren Flexibilität,<br />
um die ihn der ohnehin schon<br />
sehr situationselastische Gerald<br />
Klug, der derzeit amtierende Verteidigungsminister,<br />
gewiß beneiden dürfte. Da<br />
<strong>für</strong> Darabos, außer der Nibelungentreue zu<br />
seiner Partei, der SPÖ, nichts von Bestand<br />
zu sein scheint, dürfte er vermutlich auch in<br />
seiner Funktion als Landesrat bald wieder<br />
frei nach dem Motto „Was schert mich mein<br />
Geschwätz“ von gestern agieren.<br />
Viele spotten, dies wäre bereits passiert,<br />
weil sich Darabos wie auch der burgenländische<br />
Landeshauptmann Hans Nissl mit<br />
den Blauen ins gemeinsame politische Bett<br />
gelegt hat. Was hätte er aber auch anderes<br />
tun können? In Wien, wo er im Schoß<br />
der Mutter SPÖ als B<strong>und</strong>esgeschäftsführer<br />
nicht mehr wirklich erfolgreich agierte,<br />
wollte man ihn unbedingt loswerden. Daß er<br />
als Sündenbock <strong>für</strong> die SPÖ-Krise herhalten<br />
mußte wie vielfach kolportiert wird, mag<br />
stimmen, man darf aber nicht vergessen,<br />
daß Darabos diese Krise <strong>und</strong> damit auch<br />
das schlechte Image der Partei mit seinem<br />
fatalen Wirken als Verteidigungsminister <strong>und</strong><br />
ebenso fataler B<strong>und</strong>esgeschäftsführer zu<br />
einen nicht unerheblichen Teil mitverursacht<br />
hat.<br />
ES WAR EINMAL SCHÖN<br />
Dass er nur blind gehorchender Erfüllungsgehilfe<br />
<strong>und</strong> Spielball der mächtigen<br />
Granden in seiner Apparatschikpartei war, ist<br />
seine eigene Schuld. Statt hinzuschmeißen<br />
<strong>und</strong> aus dem ins Stocken geratenen Ministeriumfahrstuhl<br />
auszusteigen, blieb er klammernd<br />
drinnen <strong>und</strong> fuhr weiter nach unten.<br />
Hätte Darabos 2010 nicht wie vom Wiener<br />
Landeshauptmann Häupl gewünscht von<br />
dem schon in Stein gemeißelten Volksheer<br />
auf Berufsheer umgeschwenkt, hätte er möglicherweise<br />
seinen gut dotierten Ministerjob<br />
verloren, aber sein Gesicht <strong>und</strong> seinen aufrechten<br />
Gang behalten.<br />
Seitdem gilt er als Schwächling, als Umfaller,<br />
als nicht unbedingt ernst zu nehmender<br />
Politiker. Dabei hatte alles einmal so schön<br />
<strong>für</strong> ihn begonnen. Seine größten Erfolge<br />
feierte er als Kampagnenmanager. So hatte<br />
er im Jahr 2000 den damals noch unbekannten<br />
Hans Nissl zum burgenländischen<br />
Landeshauptmann gemacht, vier Jahre<br />
später Heinz Fischer zum B<strong>und</strong>espräsidenten<br />
<strong>und</strong> 2006 sogar Alfred Gusenbauer<br />
zum Kanzler; was kaum jemand <strong>für</strong> möglich<br />
gehalten hatte. Gusenbauer dankte es ihm,<br />
indem er Darabos zum Verteidigungsminister<br />
machte, auch wenn dieser lieber Innenminister<br />
geworden wäre.<br />
KROATISCH-MINIHOF RUFT<br />
Bei der Nationalratswahl 2013<br />
konnte der B<strong>und</strong>esgeschäftsführer Darabos<br />
dann noch einmal an alte Erfolge als<br />
Kampagnenführer anknüpfen, weil die SPÖ<br />
mit 26,8 Prozent Erste wurde, wenn auch<br />
mit einem Verlust von zweieinhalb Prozentpunkten.<br />
Es war zwar das schlechteste<br />
Wahlergebnis in der SPÖ-Geschichte, aber<br />
weil die anderen Parteien noch schlechter<br />
abschnitten, hatte Darabos dennoch wieder<br />
einmal eine Wahl gewonnen. Eineinhalb<br />
Jahre später war dann alles vergessen<br />
<strong>und</strong> er wurde ins Burgenland weggelobt.<br />
Wie lang mag es dauern bis man in<br />
Kroatisch-Minihof einen tüchtigen Bürgermeister<br />
benötigt <strong>und</strong> man sich auf Norbert<br />
Darabos, den großen Sohn des Dorfes,<br />
besinnt?<br />
n<br />
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