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EINSATZ, Magazin für Sicherheit, Wirtschaft und Sport

Milizaufrüstung, EU Armeepläne, Rekord bei Rosenbauer, Magni Roto-Teleskoplader, Militärschlagzeilen, Sanitäter gesucht, Lada Taiga, Volvo S80, Suzuki Vitara,

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P.b.b. · Verlagspostamt 4600 Wels<br />

Plus.Zeitung · 07Z037204<br />

10. Jg. · E 4,20<br />

BUNDESHEER<br />

3/2015<br />

MAGAZIN FÜR SICHERHEIT, WIRTSCHAFT UND SPORT<br />

RETTUNGSHUNDEBRIGADE:<br />

WARTEN AUF DEN<br />

<strong>EINSATZ</strong><br />

Seite 18<br />

GESETZLICHE DIENSTFREISTELLUNG<br />

FÜR FEUERWERLEUTE GEFORDERT<br />

Jetzt Deinen tierischen<br />

Helden melden!<br />

ZERSTRITTENE ÖBH-FÜHRUNG SOLL<br />

FLÜCHTLINGEN HELFEN<br />

Seite 26 Seite 6 Seite 201


2


MEINUNG<br />

GRÖSSTE INVASION SEIT DEM<br />

6. JUNI 1944<br />

Europa erlebt zur Zeit die größte Invasion<br />

von friedlichen, aggressiven, verfolgten <strong>und</strong><br />

scheinbaren Asylanten <strong>und</strong> Flüchtlingen.<br />

Die Massenflucht von Menschen, speziell<br />

aus dem Nahen Osten <strong>und</strong> aus Afrika, verdanken<br />

wir dem Welt-Sheriff Nummer Eins<br />

– den USA.<br />

Am 6. Juni 1944 startete die Operation<br />

Overlord – der längste Tag – in der Normandie.<br />

H<strong>und</strong>erttausende Soldaten der Alliierten,<br />

geführt von Dwight D. Eisenhower<br />

(Kreuzzug gegen Europa) gaben damit<br />

dem Dritten Reich den Todesstoß. Dies zu<br />

einem Zeitpunkt, als bereits die Streitkräfte<br />

der Sowjet-Union mit Tausenden Gefallenen<br />

die Fronten im Osten destabilisierten<br />

<strong>und</strong> so das Deutsche Reich zum Sturm<br />

vorbereiteten. Der Sieg der US-Army war<br />

auch der letzte der internationalen Konflikte<br />

bis heute, an denen sie siegreich beteiligt<br />

waren. Denkt man an Korea, Vietnam,<br />

Afghanistan, Irak <strong>und</strong> an den afrikanischen<br />

Frühling, waren es immer die Vereinigten<br />

Staaten von Amerika, die Kriege anzettelten,<br />

nicht zu Ende führten <strong>und</strong> ein Chaos<br />

hinterließen oder sich „planmäßig“ zurückzogen.<br />

Ähnlich wie 1944 ist es nun jetzt. Das<br />

Wunschkonzert „Demokratie in allen Ländern“<br />

wird nicht gespielt, speziell nicht im<br />

Nahen Osten <strong>und</strong> in Afrika.<br />

Folge: Menschen aus den von den USA<br />

destabilisierten Ländern flüchten nun nach<br />

Europa um dem von den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika angerichteten Chaos, zu<br />

entkommen.<br />

Anzunehmen ist, dass „Friedensnobelpreisträger<br />

Obama“ mit seinen Beratern dies<br />

bewusst inszeniert, um Europa zu destabilisieren.<br />

Diesen Prozess erleben wir jeden<br />

Tag <strong>und</strong> Europas Politiker, speziell die<br />

Führung aus Deutschland <strong>und</strong> Österreich,<br />

küssen die „Amis“ lobhudelnd weiterhin alle<br />

Körperteile!<br />

Bezogen auf unser B<strong>und</strong>esheer (früher<br />

Streitkräfte der Republik) agiert diese<br />

Armee wie ein Mädchenpensionat. Kluge<br />

Entscheidungen des B<strong>und</strong>eskanzlers Faymann<br />

sind natürlich auch <strong>für</strong> parteieigene<br />

Minister schwierig durchzuführen.<br />

Faymann, der nuschelnde, schwächste<br />

Kanzler der 2. Republik, schickt lieber seinen<br />

Minister nach Mali oder auf eine Privatfahrt<br />

nach Frankreich, statt sich um<br />

den Schutz der Österreicher zu kümmern.<br />

Leidtragende sind Österreichs Polizisten,<br />

Heeresangehörige <strong>und</strong> all jene die durch<br />

ausländische Gangsterbanden Einbrüche,<br />

Raubüberfälle, Morde <strong>und</strong> Ähnliches geschädigt<br />

wurden.<br />

So ist es zum Beispiel der leitenden Polizeibeamtin<br />

aus Wien wichtiger ihre Kollegen<br />

öffentlich anzupatzen, die einen Verbrecher<br />

etwas härter angefasst haben. Wo war die<br />

Frau Polizei-Vizepräsidentin aus Wien als<br />

ein Asylant einen Polizisten mit einer zerbrochenen<br />

Glasflasche schwer verletzte?<br />

Dass das Gutmenschentum sich auch in<br />

oberste Polizeikreise zwischenzeitig eingeschlichen<br />

hat,<br />

bedauert Helmut Moser<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Chefredakteur<br />

<strong>EINSATZ</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Sicherheit</strong>,<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Sport</strong><br />

3


IMPRESSUM<br />

INHALT<br />

Herausgeber: Helmut Moser<br />

Medieneigentümer:<br />

Exclusiv-Verlagsges.m.b.H. & Co. KG<br />

4600 Wels, Schloss Lichtenegg 1<br />

Tel. ++43 / (0) 72 42/67 8 23<br />

Fax ++43 / (0) 72 42/29 7 07<br />

www.mmga.at<br />

Chefredakteur: Helmut Moser<br />

Chefredakteur-Stv.: Kurt Guggenbichler<br />

Redaktion:<br />

Mag. Michael Waldburger, Markus Zwirchmair,<br />

Christian Landa, Alina Robu,<br />

Karl Steiner, Lex Wheeler, Leonid Wasseljewitsch<br />

Fotos: Falls nicht anders angegeben<br />

bmlvs/B<strong>und</strong>esheer, mmga, bhi<br />

Werner Peherstorfer<br />

Sitz der Redaktion:<br />

A-4600 Wels, Schloss Lichtenegg 1<br />

Tel. ++43 / (0) 72 42/67 8 23<br />

Fax ++43 / (0) 72 42/29 7 07<br />

E-Mail: moser@mmga.at<br />

Anzeigen:<br />

Tel. ++43 / (0) 7242 / 67 8 23-36<br />

E-Mail: einsatz@mmga.at<br />

Druck:<br />

Friedrich Ges.m.b.H. & Co. KG<br />

4020 Linz, Zamenhofstr. 43-45<br />

Vertrieb: Eigenvertrieb,<br />

Pressegroßvertrieb - Salzburg<br />

Vertrieb USA: Thomas Crossner<br />

Gr<strong>und</strong>legende Richtung des Mediums:<br />

Einsatz ist eine politisch unabhängige Zeitschrift <strong>für</strong><br />

<strong>Sicherheit</strong>, <strong>Wirtschaft</strong>, <strong>Sport</strong><br />

<strong>und</strong> Landesverteidigung.<br />

Abonnement: E 26,50 (<strong>für</strong> 6 Ausgaben)<br />

Einzelpreis: E 4,20 Alle Preise inkl. MwSt.<br />

Nächste Ausgabe:<br />

Oktober 2015<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte <strong>und</strong> Fotos<br />

übernimmt der Verlag keine Gewähr. Nachdruck<br />

in Wort <strong>und</strong> Bild – auch auszugsweise – nur mit<br />

Genehmigung des Verlages. Entgeltliche Textmitteilungen<br />

<strong>und</strong> bezahlte PR sind mit PR bzw. +<br />

gekennzeichnet.<br />

BUNDESHEER<br />

Regierung treibt die Demilitarisierung<br />

weiter voran Seite 6<br />

Gerald Klugs Reise nach Mali Seite 10<br />

MILITÄRSCHLAGZEILEN/<br />

INTERNATIONAL Seite 16<br />

GASTKOMMENTAR<br />

HC Strache über den <strong>Sicherheit</strong>snotstand<br />

in der B<strong>und</strong>eshauptstadt Seite 9<br />

SICHERHEIT<br />

Heer <strong>und</strong> Polizei rüsten weiter<br />

gegen Cyber-Terrorismus auf Seite 14<br />

GASTKOMMENTAR<br />

über den Personalnotstand in OÖ Wachzimmern Seite 21<br />

ROTES KREUZ<br />

Die Österreichische<br />

Rettungsh<strong>und</strong>ebrigade Seite 18<br />

Wegen Geldmangel droht Engpass<br />

bei den Zivildienern Seite 22<br />

FEUERWEHR<br />

Immer weniger Firmen wollen ihre<br />

Mitarbeiter <strong>für</strong> Einsätze dienstfrei stellen Seite 26<br />

<strong>EINSATZ</strong>-FAHRZEUGE Seite 30-33<br />

SERIE<br />

Feste Anlagen Teil 2 Seite 34<br />

GESUNDE ERNÄHRUNG Seite 36<br />

WAS MACHT...<br />

… Norbert Darabos? Seite 38<br />

4


an<br />

Johanna Mikl-Leitner<br />

KURT GUGGENBICHLER<br />

SOZIALER KITT KÖNNTE BRÜCHIG WERDEN<br />

Sehr verehrte Frau Innenministerin, ich weiß, Sie<br />

haben jetzt mit der Quartierbeschaffung <strong>für</strong> die Flüchtlinge<br />

alle Hände voll zu tun. Doch gerade dabei müsste Ihnen<br />

eigentlich aufgefallen sein, dass unsere Gesellschaft ohne<br />

die Freiwilligenarbeit nicht funktionieren würde. Daher sollten<br />

Sie eigentlich alles da<strong>für</strong> tun, dass dem Roten Kreuz<br />

die Mittel <strong>für</strong> ihre Zivildiener nicht gekürzt werden, zumal<br />

man bei den freiwillig tätigen Rot-Kreuz-Mitarbeitern schon<br />

länger einen Rückgang der geleisteten Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />

registriert.Was, wenn diese St<strong>und</strong>en eines Tages gegen Null<br />

sinken?<br />

Zudem sind auch noch Feuerwehren, Bergrettungen, Wasserrettungen<br />

etc. auf ehrenamtliche Helfer angewiesen,<br />

weil sie ohne deren unbezahlte Arbeit nicht funktionieren<br />

würden. Das Ausmaß dieser geleisteten Tätigkeiten ist<br />

enorm. Man spricht von jährlich mindestens 760 Millionen<br />

ehrenamtlich geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> beinahe schon<br />

jeder zweite Österreicher ist mit einigen Wochenst<strong>und</strong>en<br />

dabei. Der Staat hätte vermutlich gar nicht das Geld, all<br />

diese Aufgaben zu finanzieren, weil er das Geld nicht <strong>für</strong><br />

wichtige Dinge beieinander zu halten vermag, sondern<br />

schlicht „verbumbeitelt“ wie Ihre niederösterreichischen<br />

Landsleute zu sagen pflegen.<br />

Umso nötiger ist es daher, den freiwilligen Helfern nicht nur<br />

Respekt zu zollen, sondern diese <strong>und</strong> ihre Organisationen<br />

finanziell <strong>und</strong> organisatorisch zu unterstützen, denn sie<br />

sind der soziale Kitt der Gesellschaft. Wird er brüchig, zerfällt<br />

auch dieses System. In Sonntagsreden, wozu auch die<br />

samstäglichen Belangssendungen der Landeshauptleute<br />

zählen, wird die Wichtigkeit dieses Kitts mit sonoren Stimmen<br />

zwar immer wieder beschworen, doch wenn der Staat<br />

Einsparungen bei anderen vornehmen muss, weil er bei sich<br />

selbst dazu nicht fähig ist, dann werden Budgets oder finanzielle<br />

Zuwendungen bei B<strong>und</strong>esheer, Polizei, Rotes Kreuz<br />

<strong>und</strong> auch Feuerwehren einfach gekürzt.<br />

Mir ist schon klar, sehr verehrte Frau Innenministerin, dass<br />

sie <strong>für</strong> das Heer nicht zuständig sind, auch wenn Sie es<br />

möglicherweise gern wollten, <strong>und</strong> dass sie auch kein Geld<br />

verteilen, weil das der Finanzminister macht aber auf die<br />

Füße stellen sollten Sie sich schon, falls ihnen ihr Regierungskollege<br />

nicht genug Euro <strong>für</strong> die Zivildiener beim Roten<br />

Kreuz gibt.<br />

5


BUNDESHEER SOLL FLÜCHTLINGEN HELFEN, IST ABER SCHON SICHERHEITSRISIKO FÜR EU<br />

REGIERUNG TREIBT DIE DEMILITARISIERUNG<br />

Presseaussendung von Linz aus hinaus<br />

ins Land, zumal ein derartiges Ansinnen im<br />

Wehrgesetz auch ganz klar geregelt ist. In<br />

diesem Gesetz steht nämlich, welche Aufgaben<br />

das B<strong>und</strong>esheer zu erledigen hat.<br />

Hauptaufgabe ist natürlich die militärische<br />

Landesverteidigung sowie Hilfeleistungen<br />

im Ausland, aber auch Unterstützungsmaßnahmen<br />

in Österreich. Wird das Heer<br />

um eine solche inländische Hilfeleistung<br />

ersucht, weil Elementarereignisse oder Unglücke<br />

größeren Ausmaßes zu bewältigen<br />

sind, muss die Truppe ausrücken. Ebenso<br />

hat sie in den Einsatz zu gehen, wenn sie<br />

zur Aufrechterhaltung der <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong><br />

Ordnung im Land benötigt wird – theoretisch.<br />

WAS DARF HEER NOCH TUN?<br />

Statt Handshakes nur noch Schreiduelle? Als die Welt zwischen den beiden Alpha-Männern<br />

Gerald Klug <strong>und</strong> Othmar Commenda noch schwer in Ordnung war.<br />

VON KURT GUGGENBICHLER<br />

Schneller als es so manche seiner Demontierer vermutet hätten<br />

wird das B<strong>und</strong>esheer wieder gebraucht, um der heillos überforderten,<br />

weil auch schon längst kaputtgesparten Polizei bei der Bewältigung<br />

des Flüchtlingsansturms zu helfen. Doch dies gestaltet<br />

sich wieder einmal schwieriger als es eigentlich sein müsste –<br />

wie so vieles in Österreich. Dabei ist nur rasche Hilfe, eine erfolgversprechende<br />

Hilfe, wie man weiß <strong>und</strong> bei Steuererhöhungen<br />

<strong>und</strong> Gagenaufbesserungen <strong>für</strong> Politiker geht das in diesem<br />

Land auch stets ruckzuck. Ansonsten hat es die Regierung, die<br />

das Wort schnell schon längst aus ihrem Wortschatz gestrichen<br />

haben dürfte, meist nicht sehr eilig, wie unter anderem auch das<br />

Asylchaos zeigt.<br />

D<br />

a sich dieses Asylanten-Unterbringungsproblem<br />

bislang nicht<br />

von selbst gelöst hat wie dies<br />

die im Durchtauchen versierte<br />

B<strong>und</strong>esregierung wohl gehofft<br />

hatte, drängte der burgenländische<br />

Landeshauptmann Hans<br />

Nissl – zwar schon etwas spät, aber immerhin<br />

doch – Ende Juli (<strong>und</strong> einige Tage<br />

später dann auch via Tageszeitung „Österreich“)<br />

auf einen Assistenzeinsatz des<br />

B<strong>und</strong>esheeres. Auch die lange Zeit allein<br />

vor sich hinwurstelnde Innenministerin<br />

Johanna Mickl-Leitner hatte Anfang August<br />

ebenfalls laut überlegt, ob es nicht doch<br />

besser wäre, sich von den Soldaten helfen<br />

zu lassen. Gr<strong>und</strong>sätzlich hat Verteidigungsminister<br />

Klug auch seine Bereitschaft zur<br />

Polizeiunterstützung signalisiert.<br />

Da<strong>für</strong> sei es sogar höchste Zeit, tönte unmittelbar<br />

darauf der oberösterreichische<br />

Landesrat Manfred Haimbuchner (36) per<br />

Praktisch jedoch scheint das Beispringen<br />

des B<strong>und</strong>esheeres gar nicht so<br />

einfach zu sein wie das der österreichische<br />

Bürger möglicherweise glaubt, auch wenn<br />

er die Soldaten schon oft beim Schneeschaufeln,<br />

bei der Hochwasserbekämpfung<br />

<strong>und</strong> beim Pistenpräparieren <strong>für</strong> wichtige<br />

Skirennen erleben durfte <strong>und</strong> sie deshalb<br />

auch bejubelt hat. Doch vor den schnellen<br />

<strong>und</strong> unbürokratischen Assistenzeinsatz haben<br />

die vielen Bürokraten <strong>und</strong> Bedenkenträger<br />

in diesem Land, die schuld daran<br />

sind, dass sich kaum noch etwas bewegt in<br />

dieser Republik, die Mühsal von Beratungen<br />

gesetzt.<br />

Denn natürlich müsse man zuerst genau<br />

prüfen, worum es eigentlich konkret geht.<br />

Da könnte ja ein jeder kommen…. Geht es<br />

also bei dem Assistenzleistungsersuchen<br />

um einen Katastropheneinsatz oder um<br />

einen Einsatz zur Aufrechterhaltung der inneren<br />

Ordnung? Bei letzteren sind die Kompetenzen<br />

nämlich eingeschränkt, vor allem<br />

wenn dabei mehr als 100 Soldaten ins Spiel<br />

kommen sollen. Da genügt es nicht mehr,<br />

wenn ein Land oder eine Gemeinde nach<br />

dem Heer schreit. Denn Einsätze bei Ordnungsfragen<br />

im Inneren können nur vom<br />

Innenministerium erbeten oder allein von<br />

der B<strong>und</strong>esregierung angeordnet werden,<br />

<strong>und</strong> auch nur in absoluten Notfällen <strong>und</strong> bei<br />

unmittelbar drohendem Schaden.<br />

6


BUNDESHEER<br />

DER ARMEE WEITER MUNTER VORAN<br />

Einsam unterwegs: Ist dies bald schon der letzte B<strong>und</strong>esheerhubschrauber? Bei den Luftstreitkräften sind 600 Jobs in Gefahr.<br />

Als was wäre nun die Hilfe des Heeres bei<br />

der Bewältigung des Flüchtlingsansturms<br />

einzustufen? Wäre dies ein Einsatz zur Aufrechterhaltung<br />

der inneren Ordnung oder<br />

diente das Heer lediglich als eine Art Speditionsunternehmen,<br />

das Flüchtlinge <strong>und</strong><br />

Verpflegung transportiert? An so etwas zumindest<br />

hatte die Innenministerin gedacht.<br />

Was also soll das Heer konkret tun <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

wie lang? Fragen über Fragen!<br />

Hilfe bei der Heeresführung vorhanden ist,<br />

so ist es doch fraglich, ob sich das Heer<br />

<strong>und</strong> die Republik so einen Assistenzeinsatz<br />

überhaupt noch zu leisten vermögen?<br />

Bezahlt werden müsste er nämlich aus dem<br />

Budget des Verteidigungsministeriums, das<br />

der Finanzminister bekanntlich radikal zusammengestrichen<br />

hat. Schon bei früheren<br />

Übungen wurden Soldaten mit angemieteten<br />

Bussen ins Manövergebiet transportiert,<br />

weil es der Armee an Fahrzeugen <strong>und</strong><br />

auch am Sprit mangelt. Woher dann den ><br />

SICHERHEITSRISIKO FÜR EU<br />

Die wenigsten Bürger können so<br />

etwas verstehen. „Wir brauchen Taten <strong>und</strong><br />

keine Beratungen“, forderte daher Haimbuchner<br />

mit Nachdruck, zumal sich die Militärs<br />

<strong>und</strong> politisch Verantwortlichen in der<br />

Vergangenheit immer stets damit gebrüstet<br />

haben, dass unser Heer immer helfe, wo<br />

andere nicht mehr könnten: Aber inwieweit<br />

hat dieses flotte Versprechen heute noch<br />

Gültigkeit? Denn auch wenn der Wille zur<br />

7


8<br />

Assistenzeinsätze<br />

sind im<br />

Wehrgesetz<br />

geregelt <strong>und</strong><br />

bedürfen<br />

der genauen<br />

Prüfung.<br />

Sprit <strong>für</strong> die Flüchtlingshilfe nehmen? Das<br />

Heer wird beim Transport, der Unterbringung<br />

<strong>und</strong> Verpflegung der Flüchtlinge aber<br />

trotzdem helfen, zumal das Innenministerium<br />

die Kosten <strong>für</strong> diese Hilfe übernehmen<br />

<strong>und</strong> dem Heer ref<strong>und</strong>ieren muss, weil es<br />

sich bei der ÖBH-Hilfe um keinen offiziellen<br />

Assistenzeinsatz handelt.<br />

Allerdings ist auch das Innenministerium<br />

bekanntlich ziemlich klamm <strong>und</strong> seit einiger<br />

Zeit genauso zum Sparen verdammt<br />

wie die Kollegen aus dem Verteidigungsressort.<br />

Beiden <strong>Sicherheit</strong>seinrichtungen<br />

trauen Fachleute daher nur noch wenig zu,<br />

insbesondere halten sie die Schlagkraft des<br />

B<strong>und</strong>esheeres <strong>für</strong> äußerst fraglich. Von allen<br />

Seiten muss sich die Regierung mittlerweile<br />

auch schon den Vorwurf gefallen lassen,<br />

dass Österreich immer mehr zu einem<br />

<strong>Sicherheit</strong>srisiko <strong>für</strong> die EU wird.<br />

Vor einer solchen Situation, die eindeutig<br />

eine Folge des Kaputtsparens ist, was die<br />

Regierung jedoch als Heeresreform bezeichnet,<br />

haben nicht wenige verantwortungsvolle<br />

Militärs schon beizeiten gewarnt.<br />

Einer der ersten war der frühere Generalstabschef<br />

Edm<strong>und</strong> Entacher, der mit dem damaligen<br />

Verteidigungsminister Norbert Darabos<br />

deswegen permanent im Clinch lag<br />

<strong>und</strong> der den Militär auch bald darauf in die<br />

Pension drängte. Auch der danach hochgelobte<br />

Entacher-Nachfolger Othmar Commenda<br />

hat es sich wegen seiner Kritik an<br />

den Spar-Befehlen <strong>für</strong> das Heer mit seinem<br />

Verteidigungsminister schon verscherzt.<br />

Kolportiert werden sogar Schreiduelle zwischen<br />

den beiden Alpha-Männern in der<br />

Rossauer-Kaserne. Da dürfte es in den Fluren<br />

ganz schön laut gewesen sein.<br />

In der vorletzten Juli-Woche entmachtete<br />

Gerald Klug schließlich seinen fähigen,<br />

jedoch unbequemen Generalstabschef,<br />

indem er ihm kurzerhand die Verfügungsgewalt<br />

über Budget, Personal <strong>und</strong> Kontrolle<br />

entzog. Commenda ist nun nur noch <strong>für</strong> rein<br />

militärische Belange zuständig. Die operativen<br />

Agenden werden jetzt – erstmals in der<br />

Geschichte der österreichischen Armee –<br />

von einem zivilen Triumvirat geführt: eben<br />

von Klug, Kabinettschef Stefan Kammerhofer<br />

<strong>und</strong> Sektionschef Christian Kemperle.<br />

Conrad von Hötzendorf <strong>und</strong> Alfred Jansa,<br />

beide ehemalige österreichische Generalstabchefs,<br />

dürften sich im Grab umdrehen.<br />

Klug scheint nun zu hoffen, dass Commenda<br />

bald entnervt das Handtuch wirft <strong>und</strong> geht.<br />

ABBAU GEHT WEITER<br />

Vorerst jedoch geht die von der<br />

Politik schon längere Zeit betriebe Demontage<br />

des Heeres munter weiter <strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> Entacher ist dies daher nur ein weiterer<br />

logischer Schritt zur Demilitarisierung der<br />

Republik. Wie so ein derart zerstrittener<br />

<strong>und</strong> uneiniger Führungshaufen dazu in der<br />

Lage sein sollte, Assistenzeinsätze problemlos<br />

zu bewerkstelligen, lässt mittlerweile<br />

auch Experten zweifeln. Auch in der Truppe<br />

hat die Stimmung bereits den Tiefpunkt<br />

erreicht. So zittert man beispielsweise bei<br />

den Luftstreitkräften derzeit aktuell um 600<br />

Jobs. Dort will man die Mannschaft der<br />

beiden Brigaden in den kommenden Jahren<br />

um 16,8 Prozent reduzieren, von 3500<br />

auf 2900 Soldaten herunterschrauben. Im<br />

Verteidigungsministerium werde dieses<br />

Vorhaben großspurig „Reform ÖBH 2018“<br />

genannt, doch bei der Truppe werden die<br />

Pläne als drohender Kahlschlag empf<strong>und</strong>en,<br />

wettert Kullmann in den OÖN.<br />

Österreich rüstet ab, sorgt sich Entacher in<br />

der Tageszeitung „Kurier“ über den „pazifistischen<br />

Sonderweg“ der Republik, den<br />

die Nachbarn als höchst zweifelhaft <strong>und</strong><br />

bedrohlich betrachten. Denn diese hätten<br />

den jahrelangen Abrüstungstrend in ihren<br />

Ländern nicht nur bereits gestoppt, sondern<br />

auch die Verteidigungsbudgets erhöht <strong>und</strong><br />

die Armeen restrukturiert, sinnierte Entacher<br />

gegenüber dem Militärspezialisten W.<br />

Theuretsbacher: Österreich jedoch habe<br />

sich von einem Großteil seiner Panzer getrennt,<br />

die Fahrzeugflotte verschrottet <strong>und</strong><br />

mustere darüber hinaus Panzerabwehrlenkwaffen<br />

<strong>und</strong> Granatwerfer aus. Auch<br />

Artillerie <strong>und</strong> Fliegerabwehr seien bereits<br />

am Ende. Mit der Demontage des B<strong>und</strong>esheeres<br />

auf ein Drittel seiner früheren<br />

Feuerkraft, sei es nicht mehr in der Lage,<br />

die österreichische <strong>Sicherheit</strong>sstrategie zu<br />

erfüllen, behauptet der ehemalige Generalstabschef.<br />

– Na dann: Gute Nacht, Österreich!<br />

n


GASTKOMMENTAR BUNDESHEER<br />

BUNDESPARTEIOBMANN DER FPÖ HC STRACHE<br />

IN DER BUNDESHAUPTSTADT HERRSCHT<br />

EIN AKUTER SICHERHEITSNOTSTAND<br />

In Wien herrscht ein immer größer werdender <strong>Sicherheit</strong>snotstand.<br />

Bereits seit Jahren verspricht Bürgermeister<br />

Häupl sich beim Innenministerium <strong>für</strong> mehr Polizeiplanstellen<br />

einzusetzen, seit ebenso vielen Jahren passiert nichts. Ganz<br />

im Gegenteil! Häupl ist im Zuge der Polizeidienststellen-Sperrungen<br />

vor Innenministerin Mikl-Leitner in die Knie gegangen.<br />

18 Posten sollen in der B<strong>und</strong>eshauptstadt in Summe geschlossen<br />

werden – der Großteil wurde tatsächlich schon aufgelöst –<br />

<strong>und</strong> das während in Wien jeden Tag mehr als 580 Verbrechen<br />

verübt werden, jeder achte Bürger innerhalb eines Jahres im<br />

Schnitt zum Opfer wird. Die Aufklärungsquote wird hingegen<br />

immer geringer, mit lediglich 35,2 Prozent liegt sie deutlich unter<br />

dem österreichweiten Schnitt von 43,1 Prozent.<br />

Wien braucht eine moderne <strong>und</strong> gut aufgestellte Polizei, wie<br />

sie einer Großstadt würdig ist. Das bedeutet: 1.500 zusätzliche<br />

Planstellen, die Einführung einer berittenen Polizei <strong>für</strong> die<br />

großflächigen Grüngebiete wie Prater <strong>und</strong> Donauinsel, die sich<br />

immer mehr zu Kriminalitäts-Hot-Spots entwickeln. Eine eigene<br />

Öffi-Polizei zum effektiven Schutz der Fahrgäste <strong>und</strong> Fahrzeuglenker<br />

sowie eine 1.000 Mann starke <strong>Sicherheit</strong>swacht,<br />

die die Polizei unterstützt. Über all dem muss ein eigener<br />

<strong>Sicherheit</strong>sstadtrat stehen.<br />

Gerade jetzt, in Zeiten der nicht abreißen wollenden Flüchtlingsströme<br />

muss die <strong>Sicherheit</strong> der Wiener Bevölkerung<br />

gewährleistet werden. Die Polizei ist mittlerweile fast ausschließlich<br />

damit beauftragt, Schlepper abzufangen, Flüchtlinge<br />

einzusammeln <strong>und</strong> im Zuge dessen in einem Wust an<br />

erkennungsdienstlichen Formularen sowie Einsatzprotokollen<br />

unterzugehen. Für die „klassische“ Polizeiarbeit bleibt kaum<br />

mehr Zeit.<br />

Folglich kommt es aus Mangel an Beamten zu einem exorbitanten<br />

Anstieg an Überst<strong>und</strong>en, durch die Einsparungen sind<br />

die meisten Dienststellen veraltert <strong>und</strong> sanierungsbedürftig<br />

<strong>und</strong> die Beamten, die längst an ihre Grenzen gestoßen sind,<br />

Foto: FPÖ<br />

sind entsprechend ausgepowert <strong>und</strong> frustriert. Sie suchen<br />

verstärkt um Versetzung in die B<strong>und</strong>esländer an, um dem<br />

Wahnsinn in Wien zu entgehen. Wenn hier nicht bald etwas<br />

geschieht, eine ehrliche <strong>Sicherheit</strong>soffensive umgesetzt wird,<br />

hinter der ein vernünftiges <strong>Sicherheit</strong>skonzept steht, wird die<br />

B<strong>und</strong>eshauptstadt schnell zum Eldorado <strong>für</strong> Kriminelle werden,<br />

in dem Polizisten zu einer, vom Aussterben bedrohten Art<br />

geworden sind. Das darf nicht passieren!<br />

9


ÖSTERREICHS VERTEIDIGUNG BEGINNT SCHON<br />

GERALD KLUGS REISE NACH MALI WAR VON<br />

Die malischen Kinder haben keine Angst vor österreichischen Soldaten.<br />

Auch Oberst Schöpf verläßt das Camp vorschriftsmäßig<br />

nur in Schutzausrüstung.<br />

VON KURT GUGGENBICHLER<br />

Trotz heftigen Beschusses durch die heimischen Medien war<br />

Verteidigungsminister Gerald Klug zu seinen in Mali stationierten<br />

Soldaten gereist, wo er die Wichtigkeit ihres Engagements in Afrika<br />

<strong>und</strong> seines Ausflugs dorthin verteidigte, was die B<strong>und</strong>esheer-<br />

Homepage jedoch geflissentlich verschweigt. Warum eigentlich?<br />

Denn Flüchtlingsströme müssten schon dort abgefangen werden,<br />

wo sie entstehen, argumentierte Klug zu Recht vor mitgeschleppter,<br />

versammelter Presse, die sich auch ein Bild über die Zustände in<br />

der malischen Armee verschaffte.<br />

E<br />

s mangele an Führungsstruktur<br />

<strong>und</strong> Disziplin, kritisiert B<strong>und</strong>esheer-Oberstleutnant<br />

Ingrid Cap.<br />

Denn auszubildende Soldaten<br />

würden in der Früh zwar zur<br />

Fortbildung antreten, dann aber<br />

auf Nimmerwiedersehen verschwinden.<br />

Wer vielleicht glaubt, dass hier<br />

von österreichischen Rekruten auf einem<br />

österreichischen Kasernenhof die Rede<br />

sein könnte, irrt.<br />

Im B<strong>und</strong>esheer mag zurzeit vieles schieflaufen,<br />

doch eine derart disziplinlose Verhaltensweise<br />

gibt es beim heimischen Komiss<br />

(noch) nicht. Vielmehr sind die von<br />

Cap geschilderten Zustände Alltag in der<br />

Armee Malis, die im Norden des Landes in<br />

Kämpfe verstrickt <strong>und</strong> dabei alles andere<br />

als erfolgreich ist.<br />

ROBUSTER <strong>EINSATZ</strong> IN MALI?<br />

Für stärkeres<br />

Engagement<br />

in Westafrika:<br />

Verteidigungsminister<br />

Gerald Klug.<br />

Damit sich das ändert, werden<br />

Angehörige dieser Armee auch von österreichischen<br />

Heeresangehörigen trainiert,<br />

die der EU-Militärmission EUTM angehören.<br />

Dabei handelt es sich um ein multinationales<br />

Soldaten-Kontingent aus 23<br />

10


BUNDESHEER<br />

IN DEN WESTAFRIKANISCHEN LÄNDERN<br />

HEFTIGEM MEDIENBESCHUSS BEGLEITET<br />

EU-Staaten. Dieses soll die nicht gerade<br />

gut ausgebildete malischen Armee auf Vordermann<br />

bringen sollen. Der Erfolg dieser<br />

Bestrebungen hält sich freilich in Grenzen,<br />

auch aus Sicht malischer Politiker, die sich<br />

wünschen, dass ihre Soldaten von den Österreichern<br />

auch in einen so genannten robusten<br />

Einsatz begleitet würden.<br />

Davon hat auch Oberstleutnant Cap schon<br />

gehört <strong>und</strong> ein robuster Einsatz seiner Soldaten<br />

ist auch <strong>für</strong> Verteidigungsminister<br />

Gerald Klug durchaus vorstellbar wie er bereits<br />

anlässlich der Aufstockung des Mali-<br />

Kontingents im Februar erklärte. Auch bei<br />

seinem vielkritisierten Besuch in Mali, den<br />

er unlängst unter heftigem Medienbeschuss<br />

absolvierte, warb er <strong>für</strong> ein größeres Engagement<br />

Österreichs in Westafrika. Denn<br />

wer unser Land schützen <strong>und</strong> verteidigen<br />

wolle, der müsse dort <strong>für</strong> Stabilität sorgen,<br />

wo es Krisen gebe, argumentierte Klug<br />

unter Hinweis auf die großen Ströme von Seitenstraße in Bamako, der Hauptstadt von Mali.<br />

><br />

11


Österreichischer<br />

Besuch vorm<br />

Verteidigungsministerium<br />

der<br />

Zentralafrikanischen<br />

Republik.<br />

Migranten, die durch Mali geschmuggelt<br />

<strong>und</strong> von skrupellosen Menschenhändlern<br />

weiter nach Europa verbracht werden.<br />

ÄRZTE HABEN GUT ZU TUN<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> hält Klug das<br />

B<strong>und</strong>esheerengagement in Mali aber auch<br />

in der Zentralafrikanischen Republik <strong>für</strong> unbedingt<br />

erforderlich. Die bereits im Einsatz<br />

befindlichen Österreicher, darunter auch<br />

der 33jährige Militärarzt Dr. Friedrich aus<br />

Klagenfurt, ein Jagdkommando-Absolvent,<br />

kümmern sich in Mali um die Behandlung<br />

diverser Verletzungen der oft ungeschickt<br />

agierenden malischen Soldaten. Häufig<br />

gefährden sie sich <strong>und</strong> andere durch ihr<br />

unprofessionelles Verhalten, erfuhr der<br />

Standard-Journalist Conrad Seidl in Bamako,<br />

der Hauptstadt des Landes. So habe<br />

sich ein malischer Soldat, der durch das<br />

Fasten im Ramadan so geschwächt gewesen<br />

sei, in den Fuß geschossen, weil er<br />

seine Waffe nicht mehr halten konnte.<br />

Österreichische Militärärzte haben<br />

ihm den Fuß zum Glück erhalten können.<br />

Die Erfahrungen, die unsere Sanitätssoldaten<br />

dabei machen, aber nicht nur sie, sind<br />

nach Klugs Ansicht Fähigkeiten, die man<br />

auch <strong>für</strong> die klassische Landesverteidigung<br />

gut gebrauchen könne. Auch Oberstleutnant<br />

Ingrid Cap <strong>und</strong> Oberst Günter Schöpf,<br />

dürften das so sehen. Schöpf ist ein weiterer<br />

Soldat, der seinen Dienst in Westafrika<br />

verrichtet, nämlich der zentralafrikanischen<br />

Republik, wo er als einer jener Militärberater<br />

der so genannten EUMAM RCA-Mission<br />

fungiert, welche das Land beim Aufbau eigener<br />

Streitkräfte unterstützt.<br />

Als „Operations Officer“ ist er aber auch<br />

<strong>für</strong> alle Maßnahmen verantwortlich, die den<br />

Schutz der Missionsangehörigen betreffen.<br />

Das bedeutet, dass er bestimmt, wer sich<br />

wann, wo <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen<br />

in der Hauptstadt Bangui aufhalten darf.<br />

Zu diesem Zweck spricht er sich regelmäßig<br />

mit den UNO-Truppen vor Ort <strong>und</strong> mit<br />

den französischen Soldaten der „Operation<br />

Sangaris“ ab. „Meine Hauptaufgabe aber<br />

ist, die zentralafrikanischen Streitkräfte,<br />

was Einsätze <strong>und</strong> deren Vorbereitung be-<br />

MILITÄRBERATER HELFEN<br />

Als „Operations Officer“ist Oberst Schöpf auch <strong>für</strong> die <strong>Sicherheit</strong> der EU-Soldaten<br />

verantwortlich.<br />

12


BUNDESHEER<br />

trifft, zu beraten“, betont Schöpf <strong>und</strong> hierbei<br />

arbeite er eng mit dem stellvertretenden<br />

Chef des Generalstabs zusammen. Derzeit<br />

gehe es darum einen Plan zu entwickeln,<br />

um die Einsatzbereitschaft der nationalen<br />

Streitkräfte wiederherzustellen <strong>und</strong> die<br />

Truppe gut auf ihre Aufgaben in den nach<br />

wie vor bestehenden Krisengebieten außerhalb<br />

der Hauptstadt Bangui vorzubereiten.<br />

KONTAKTE GEKNÜPFT<br />

Dies dürfte ihm sehr wahrscheinlich<br />

gut gelingen, denn schon in Afghanistan<br />

war Schöpf als „Chief of Operations“<br />

tätig gewesen, zudem hatte er auch vier<br />

Jahre dem internationalen Militärstab der<br />

NATO in Brüssel angehört. In Österreich<br />

arbeitet er in der Einsatzplanung. „Da<br />

ich hier in Mali in einer Führungsfunktion<br />

tätig bin, stehe ich natürlich oft im Mittelpunkt“,<br />

berichtet Schöpf. Weil die Mission<br />

<strong>und</strong> das Einsatzgebiet Französisch dominiert<br />

sind, ist auch die Arbeitssprache Französisch,<br />

was manchmal schon eine ganz<br />

Günter Schöpf berät sich mit einem Soldaten der Zentralafrikanischen Republik.<br />

schöne Herausforderung sei, wie er betont.<br />

Trotz gewisser Anlaufschwierigkeiten, die<br />

er einräumt, ist es ihm aber gelungen, einen<br />

guten Draht zu seinen zentralafrikanischen<br />

Ansprechpartnern aufzubauen, in deren<br />

Land das Leben nicht unbedingt einfach<br />

ist. Kultur <strong>und</strong> Klima sind hier eben anders<br />

als zu Hause. Dazu kämen noch die vielen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sauflagen wegen der heiklen<br />

Lage. Das bedeutet: „Ausrücken nur mit<br />

Gewehr, Pistole <strong>und</strong> kugelsicherer Weste“,<br />

erläutert Schöpf. „Da fühlen sich 40 Grad<br />

gleich noch viel heißer an.“<br />

n<br />

13


ÖSTERREICHS CYBER-FLANKE IST IMMER<br />

POLIZEI UND HEER RÜSTEN DAHER NOCH MEHR<br />

VON KURT GUGGENBICHLER<br />

Dass auch in Österreich, das in vielerlei Hinsicht noch immer die<br />

Insel-der-Seligen-Attitüde pflegt, jederzeit mit einer massiven<br />

Cyber-Attacke gerechnet werden muss, war bereits Thema im ersten<br />

Einsatz-<strong>Magazin</strong> dieses Jahres. Kleinere Angriffe auf die Rechner<br />

von Firmen, Institutionen <strong>und</strong> Behörden gehören schon längst<br />

zum Alltag <strong>und</strong> sowohl Polizei als auch B<strong>und</strong>esheer sind bereits<br />

fest in den Kampf mit Internet-Kriminellen <strong>und</strong> Internet-Terroristen<br />

verstrickt, indem sie zur zeit noch schlechte Karten haben.<br />

land ein besonderer Arbeitsschwerpunkt<br />

zugeteilt. Die österreichischen Ermittlungen<br />

konzentrierten sich unter anderem auf<br />

die Ukraine, wo ein Großteil der Mitglieder<br />

der Tätergruppierung ansässig ist <strong>und</strong> auch<br />

von dort aus agierte.<br />

Am 18. <strong>und</strong> 19. Juni 2015 schlug dann die<br />

ukrainische Cybercrime Unit zu, zusammen<br />

mit Beamten des österreichischen B<strong>und</strong>eskriminalamtes<br />

<strong>und</strong> Europol in Kiew, Odessa,<br />

Kharkiv <strong>und</strong> Dnipropetrowsk. Dabei<br />

wurden fünf Personen festgenommen <strong>und</strong><br />

vernommen, zudem kam es zu acht Hausdurchsuchungen,<br />

bei denen einiges Beweismaterial<br />

konfisziert wurde. Die Durchsicht<br />

dieses Materials wird mehrere Monate<br />

dauern, außerdem sind noch Ermittlungen<br />

zu weiteren Tätern im Gang.<br />

Noch sind beide Behörden <strong>für</strong><br />

diesen Kampf nicht wirklich<br />

adäquat gerüstet, obwohl schon<br />

vieles zur Verbesserung geschehen<br />

sei heißt es sowohl<br />

aus dem Innen- als auch dem<br />

Verteidigungsministerium. Letzteres<br />

sucht jetzt sogar nach Cyber-Abwehrspezialisten<br />

in der Nachwuchshacker-Szene<br />

<strong>und</strong> das Innenministerium verzeichnet sogar<br />

schon kleinere Achtungserfolge im<br />

Kampf gegen die Cyber-Kriminellen.<br />

Besonders stolz ist Innenministerin Johanna<br />

Mikl-Leitner auf den jüngsten Coup, der<br />

ihrer Polizei in Zusammenarbeit mit mehreren<br />

europäischen Strafverfolgungsbehörden<br />

nach zweijähriger Ermittlungsarbeit gelungen<br />

ist: die Ausforschung der ukrainischen<br />

Täter, die Internetbetrügereien mit gepishten<br />

TAN-Codes im großen Stil betrieben.<br />

Aufgr<strong>und</strong> von Anzeigen zahlreicher Personen,<br />

die durch Schadsoftware geschädigt<br />

wurden, hatte die die Staatsanwaltschaft<br />

Wien im Jahr 2011 Ermittlungen gegen unbekannte<br />

Täter eingeleitet. Mit sogenannter<br />

Malware mit der Bezeichnung „Spyeye“,<br />

„ICE IX“ <strong>und</strong> „Citadel“ griffen sich die<br />

Täter die TAN-Codes von Bankk<strong>und</strong>en. Da-<br />

14<br />

Als das „Joint Investigation Team Mozart“<br />

vorgestellt wurde. Fotos: BMI/A.Tuma<br />

Dieses internationale Ermittlerteam unter<br />

österreichischer Leitung sprengte das<br />

Netzwerk von Cyberkriminellen.<br />

mit stahlen sie elektronisch deren Geld <strong>und</strong><br />

transferierten es auf eigene Konten.<br />

In Österreich war zunächst das Kriminalreferat<br />

des Stadtpolizeikommandos Salzburg<br />

mit den Ermittlungen befasst. Doch die<br />

Salzburger sahen sehr schnell, dass die<br />

diversen kriminellen Handlungen von einer<br />

international agierenden Tätergruppe verübt<br />

wurden. Daraufhin übernahm im März<br />

2013 die Abteilung Zentrale <strong>Wirtschaft</strong>sermittlungen<br />

im B<strong>und</strong>eskriminalamt (BK) den<br />

Fall <strong>und</strong> richtete eine Ermittlungsgruppe mit<br />

dem Namen „Mozart“ ein.<br />

ERMITTLERTEAM MOZART<br />

Die weiteren Ermittlungen, die<br />

nun international liefen, wurden unter mit<br />

Unterstützung von Europol <strong>und</strong> Eurojust betrieben<br />

<strong>und</strong> erstreckte sich über die Länder<br />

Belgien, Finnland, Großbritannien, die Niederlande<br />

<strong>und</strong> Norwegen. Unter der Leitung<br />

der Staatsanwaltschaft Wien wurde ein<br />

Vertrag zur Gründung eines „Joint Investigation<br />

Teams“ (JIT Mozart) unterzeichnet.<br />

Innerhalb des JIT wurde jedem Mitglieds-<br />

WEIT GEÖFFNETES<br />

SCHEUNENTOR<br />

Von der international agierenden<br />

kriminellen Organisation konnten in Österreich<br />

neun Beschuldigte ausgeforscht werden.<br />

Insgesamt richtet sich das Strafverfahren<br />

in Österreich gegen 55 Beschuldigte;<br />

bei vielen davon handelt es sich um so<br />

genannte Money-Mules. Dies sind Personen,<br />

die ihre Konten <strong>für</strong> Überweisungen zur<br />

Verfügung gestellt haben, aber keine Mitglieder<br />

der kriminellen Organisation sind.<br />

Der Gesamtschaden in Österreich beläuft<br />

sich derzeit auf r<strong>und</strong> 1,2 Millionen Euro.<br />

Bei der Staatsanwaltschaft Wien gibt es<br />

mittlerweile 58 Aktenbände mit ungefähr<br />

30.000 Seiten zu diesem Fall. Ermittelt wird<br />

wegen des Verdachts des betrügerischen<br />

Datenverarbeitungsmissbrauchs, der kriminellen<br />

Organisation <strong>und</strong> des schweren<br />

Betrugs. Einzelnen Beschuldigten drohen<br />

Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren.<br />

Die ganze Aktion ist zwar ein schöner Erfolg,<br />

aber nur ein Tropfen auf dem heißen<br />

Stein im großen Feld der Cyber-Kriminalität,<br />

deren Bekämpfung ein nicht gerade<br />

leichtes Unterfangen ist. Denn die Hacker<br />

säßen überall, sinniert Innenministerin<br />

Mikl-Leitner, in Amerika, in Russland, in<br />

Asien. Natürlich arbeite ihre Behörde auch<br />

mit vielen Experten zusammen, um Know-


SICHERHEIT<br />

NOCH EIN WEIT GEÖFFNETES SCHEUNENTOR<br />

GEGEN CYBER–TERRORISMUS AUF<br />

how zu bekommen, auch mit dem Virenexperten<br />

Eugene Kaspersky. Aber die erste<br />

Ansprechstelle <strong>für</strong> das Innenministerium sei<br />

immer noch der „Global Complex for Innovation“<br />

in Singapur, ein Kompetenzzentrum der<br />

Interpol im Kampf gegen Cyberkriminalität.<br />

In Österreich habe man mit dem Cybersecurity-Forum<br />

des KSÖ (Kuratorium Sicheres<br />

Österreich) ein zentrales Bindeglied<br />

zwischen den Behörden <strong>und</strong> Unternehmen<br />

geschaffen, indem ein wichtiger Beitrag <strong>für</strong><br />

die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit<br />

im Bereich der Vorsorge geleistet<br />

werde, erläutert Mikl-Leitner. Dennoch plädiert<br />

sie <strong>für</strong> die Schaffung eines Cyber-Gesetzes,<br />

damit Recht <strong>und</strong> Technologie miteinander<br />

in Einklang gebracht werden können.<br />

BUCH-TIPP<br />

Damit kann man dann Cyber-Attacken,<br />

sofern man der Täter habhaft wird, besser<br />

ahnden. Verhindern aber kann man sie damit<br />

freilich nicht, weshalb jetzt sowohl Staat<br />

als auch <strong>Wirtschaft</strong> fieberhaft nach jungen<br />

Hackern suchen, die Kriminellen <strong>und</strong> Terroristen<br />

die Schneid abkaufen sollen wie es so<br />

schön heißt. Um die <strong>Sicherheit</strong>slücken im<br />

behördlichen <strong>und</strong> privaten System schließen<br />

zu können, fehlen mehrere Tausend<br />

Spezialisten, vermutet die <strong>Wirtschaft</strong>skammer.<br />

So sollen von 500 Unternehmen bereits<br />

80 Prozent schon einmal einem Internetangriff<br />

ausgesetzt gewesen sein.<br />

Darunter auch das Verteidigungsministerium,<br />

wenn man es denn ausnahmsweise<br />

als Unternehmen bezeichnen möchte. Die<br />

Dunkelziffer der Geschädigten aber dürfte<br />

noch weit höher liegen, glaubt die Innenministerin;<br />

weil viele Firmen Attacken gar<br />

nicht zur Anzeige brächten. Österreichs<br />

Cyber-Flanke, das ist traurige Gewissheit<br />

<strong>und</strong> würden wohl auch die Militärs bestätigen,<br />

ist noch immer ein weit geöffnetes<br />

Scheunentor.<br />

n<br />

CYBER ATTACK INFORMATION SYSTEM<br />

ERFAHRUNGEN UND ERKENNTNISSE<br />

AUS DER IKT-SICHERHEITSFORSCHUNG<br />

Drängt auf die Schaffung eines Cyber-<br />

Gesetzes: Innenministerin Johanna Mickl-<br />

Leitner (im Bild mit dem KSÖ-Präsidenten<br />

Erwin Hameseder.<br />

In den letzten Jahren hat<br />

sich das Internet schnell zu einem<br />

massiven wirtschaftlichen Betätigungsfeld<br />

entwickelt, leider auch<br />

<strong>für</strong> illegale Unternehmungen. Das<br />

Ausnutzen von Schwachstellen in<br />

IKT-Systemen ist inzwischen ein<br />

profitables Geschäftsmodell. Das<br />

staatlich geförderte Forschungsprojekt<br />

CAIS (finanziert im <strong>Sicherheit</strong>sforschungs-Förderprogramm<br />

KIRAS vom B<strong>und</strong>esministerium<br />

<strong>für</strong> Verkehr, Innovation <strong>und</strong><br />

Technologie) beschäftigte sich<br />

deshalb mit der Implementierung<br />

eines Cyber Attack Information<br />

Systems auf nationaler Ebene mit<br />

dem Ziel, die Widerstandsfähigkeit<br />

der heutigen vernetzten Systeme<br />

zu stärken <strong>und</strong> ihre Verfügbarkeit<br />

<strong>und</strong> Vertrauenswürdigkeit<br />

zu erhöhen. Hauptziele dieses<br />

Projektes waren die Identifizierung<br />

der künftigen Cyber-Risiken<br />

<strong>und</strong> -Bedrohungen, die Untersuchung<br />

neuartiger Techniken<br />

zur Anomalieerkennung, die Entwicklung<br />

modularer Infrastrukturmodelle<br />

<strong>und</strong> agentenbasierter<br />

Simulationen zur Risiko- <strong>und</strong> Bedrohungsanalyse,<br />

<strong>und</strong> schließlich<br />

die Analyse <strong>und</strong> mögliche Umsetzung<br />

eines nationalen Cyber<br />

Attack Information Systems. (+)<br />

Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.ait.ac.at/dss<br />

15


MILITÄRSCHLAGZEILEN<br />

VON OBERST KARL-HEINZ EISLER<br />

Ich wurde von seiner Exz. Ayatollah Khamei (Islamic Republic of<br />

Iran) IN THE NAME OF GOD THE BENEFICENT THE MERCIFULL<br />

persönlich angeschrieben. Inhaltszusammenfassung: Die Islamische<br />

Republic Iran lehnt das Blutvergießen im Namen von Religionen<br />

strikt ab <strong>und</strong> strebt eine friedliche Koexistenz <strong>und</strong> Dialog<br />

mit allen Religionen an <strong>und</strong> wünscht diesen auch weiter auszubauen.<br />

SAYYED ALI KHAMENEI 2015<br />

USA – EUROPA<br />

Immer häufiger, vor allem in der<br />

Berichterstattung, zeigt sich der rücksichtslose,<br />

unverantwortliche Drang des Westens<br />

zu einer Auseinandersetzung mit Russland.<br />

Gefördert wird die Politik des Stellvertreterkriegs<br />

von den USA, die sich bereits jetzt<br />

intensiv um den lukrativeren pazifischen<br />

Raum kümmern <strong>und</strong> Russland auf der außenpolitischen<br />

Prioritätenliste nur mehr auf<br />

Platz 6 führen.<br />

Im US Verteidigungshaushalt sind größere<br />

Sparmaßnahmen angesagt, daher werden<br />

die EU <strong>und</strong> die NATO angehalten, Sanktionen<br />

wegen des Ukrainekonflikts zu erlassen.<br />

Russland ist jedoch militärisch gut gerüstet<br />

um seine Souveränität zu behaupten.<br />

Ua die Ballistischen R-500 Rakete mit einer<br />

(Punkt genauen) Reichweite von 5500km<br />

<strong>und</strong> dem SU-35A Kampfjet mit besseren Eigenschaften<br />

als die F-35.. Die strategische<br />

Lage Russlands kann nicht als euphorisch<br />

bezeichnet werden: 6th US Flotte Neapel,<br />

5th US Flotte Manama, Europ. Raketenabwehrschirm<br />

– Mittelmeer, Polen, <strong>und</strong><br />

Rumänien aber auch das Air Policeing im<br />

Baltikum wurde erweitert durch gepanzerte<br />

Bodentruppen <strong>und</strong> die ständige NATO Präsenz<br />

(Flottenbesuche) im Schwarzen Meer.<br />

Deshalb auch die Annexion der Krim, denn<br />

dort rostet die rus Schwarz Meer Flotte<br />

samt Oberkommando leise vor sich hin.<br />

COUNTERTERROR – SCHUTZ<br />

DER WIRTSCHAFT & INFRASTRUKTUR<br />

Im April fand in London eine<br />

Fachkonferenz unter der Leitung des in GB<br />

ansässigen Terroranalysten Andy Oppenheimer<br />

statt. Gr<strong>und</strong>sätzlich muss mit einer<br />

Zunahme des globalen Terrorismus gerechnet<br />

werden. Der weltweite Anstieg von Anschlägen<br />

6825 in 2012 auf 9814 2013 wird<br />

sich künftighin um weitere 7% erhöhen. Im<br />

Irak, Afghanistan, Pakistan Nigeria <strong>und</strong> Syrien<br />

wurden 2013 3721 Attentate mit 6362<br />

Todesopfern gezählt. Hauptsächlich handelt<br />

es sich um Sprengstoffanschläge. In<br />

OECD Ländern wurden 2013 333 Vorfälle<br />

mit 130 Toten registriert.<br />

Als wichtigstes Ziel gilt es die öffentliche<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> die kritische Infrastruktur<br />

zu schützen Vorbedingung ist immer eine<br />

regelmäßig <strong>und</strong> realistische Bedrohungsanalyse<br />

<strong>und</strong> wirksame, rechtzeitige Gegenmaßnahmen<br />

zu entwickeln.<br />

ARKTIS<br />

Unbeachtet von der Öffentlichkeit<br />

tobt ein diplomatischer Kampf um die<br />

Gebietsansprüche in der Arktis zwischen,<br />

Russland, USA, Kanada, Dänemark <strong>und</strong><br />

Norwegen. Russland hat bereits von U-<br />

Booten Flaggen gesetzt um den beanspruchten<br />

„Claim“ östlich vom Nordpol, abzustecken.<br />

Westlich des Pols hat Kanada<br />

Gebietsansprüche, nördlich <strong>und</strong> südlich die<br />

USA <strong>und</strong> östlich Dänemark. Derzeit hat,<br />

durch die „Convention on Law“ gedeckt<br />

die UNO das Regulativ. Früher oder später<br />

wird die Arktis sicher zwischen den Bewerberländern<br />

aufgeteilt. Warum: In der<br />

Arktis lagern nicht aufgeschlossen 30%<br />

der Welt-Erdgasreserven <strong>und</strong> 13% Erdöl-<br />

Reserven.Außerdem zieht sich bedingt<br />

durch die Erd erwärmung das Ewige Eis<br />

zurück <strong>und</strong> gibt neue, verkürzte Transportwege<br />

frei z.B. von Rotterdam via Suez<br />

Kanal nach Yokohama 20600 km, über<br />

die Nordroute 8500 km – von Rotterdam<br />

via Panama Kanal nach Vancouver<br />

16400 km über die Arktis, 12 850 km.<br />

Bereits jetzt stieg das Verkehrs aufkommen<br />

über die Nord Route von 4 Mio Tons<br />

2005 auf 12 Mio Tons 2010. Und bis 2020<br />

werden 50 Mio Tons erwartet.<br />

Russland wird bis bis Ende 2015 14 Arktis<br />

Flugplätze in Betrieb nehmen <strong>und</strong> auch<br />

Mig- 31 stationieren, auch der Barrent See<br />

Hafen Murmansk wird militärisch verstärkt.<br />

Kanada betreibt ein eigenes Arktis Marineprogramm.<br />

Vorgesehene Investitionen <strong>für</strong><br />

Eisbrecher, Versorgungs- <strong>und</strong> Küstenwachschiffe<br />

v 2018 - 2022 $ 3,5 Mrd.<br />

KURZ INFORMIERT<br />

Bericht 2015 über weltweite Trainingsflugzeuge:<br />

dzt.existieren 7 142 Starrflügler,<br />

davon 23,7% in Nord Amerika,<br />

25,2% in der Pazifik Region, 5,4% Mittlerer<br />

Osten, 11,2% Latein Amerika <strong>und</strong> 15,41,2%<br />

in Europa. Noch nicht ausgelieferter Auftragsbestand<br />

625 Trainer.<br />

USA. MILSPRAY bringt ein leichtes unbemanntes,<br />

leicht gepanzertes, elektrisch<br />

betriebenes Allradfahrzeug (eXV-1tm) auf<br />

den Markt.<br />

Durch das LRS-B Long Range Strike Bomber<br />

Programm modernisieren die USA ihr<br />

Atom Raketen Programm signifikant. Die<br />

B-2 Flotte 80-100 Stück werden um $ 700<br />

Mio pro Einheit upgegraded <strong>und</strong> die U-Boote<br />

der Ohio Klasse werden mit Trident II D-5<br />

Raketen nachgerüstet.<br />

16


INTERNATIONAL<br />

RUSSLAND: Das Verteidigungsministerium<br />

genehmigt in nächster Zeit den Ankauf<br />

von 50 000 bis 70 000 neue StGs AK-<br />

12 5,45mal39mm <strong>und</strong> AK-103-4 7,62mal<br />

39mm <strong>Magazin</strong>kapazitäten 30; 60 <strong>und</strong> 95<br />

Schuß. Das ergonomische 5te Generation<br />

AK-12 wird etwa um 25% teurer als das<br />

AK-103 sein.<br />

Die Il-76 wird teilweise zu Bombern umgebaut.<br />

Neben den P-50T Bomben können<br />

auch 500 kg Bomben aus 500-1000m abgeworfen<br />

werden. Gesamtladung 30 Bomben.<br />

IRAN: entwickelte einen der F-5F nicht unähnlichen<br />

Kampfjet namens Saeghe-2 der<br />

2ten Generation.<br />

CHINA errichtet auf den Spratly Islands<br />

aus dem Meer des Fiery Cross Reef Flugzeug<br />

Lande- <strong>und</strong> Startpisten mit einer Länge<br />

von 500m <strong>und</strong> 53m Breite sowie 400m<br />

mal 20m. Der Kommandant der US Pacific<br />

Flotte Adm Harry Harris protestiert energisch<br />

gegen diese unabgesprochenen Aktivitäten.<br />

Um die Spratlys werden reiche Erdöl <strong>und</strong> –<br />

gas Lager vermutet.<br />

SCHWEIZ: von einst 98 beschafften F-5<br />

fliegen derzeit nur mehr 30Stk aber davon<br />

sind nur 13 Einsatz tauglich, da die tragende<br />

Struktur Risse aufweist.<br />

DEUTSCHLAND: Die Panavia Tornado<br />

wurde einem Modernisierungprogramm<br />

unterzogen, damit diese ausgezeichneten<br />

Flugzeug noch bis 2025 einsatzbereit<br />

bleiben.<br />

n<br />

BUCHBESPRECHUNGEN<br />

FAHRZEUG Profile 66<br />

FROG & SCARAB – TAKTISCHE<br />

RAKETENWERFER DER NVA<br />

Der erste Raketentruppenteil<br />

der Sowjetarmee<br />

ging am<br />

15. Juli 1946 aus einem<br />

Garde-Geschosswerfer-<br />

Regiment hervor.<br />

Letztendlich war es<br />

aber die fortscheitende<br />

Entwicklung der nuklearen<br />

Waffensysteme, die<br />

kleiner <strong>und</strong> kompakter<br />

gebaut werden konnten<br />

<strong>und</strong> dadurch, die<br />

Illusionen nährten, einen<br />

örtlich begrenzten Atomkrieg führen zu können.<br />

Mit dem vorliegenden Heft soll ein Abriss über die<br />

Herkunft <strong>und</strong> Verwendung der von der NVA genutzten<br />

Raketenwerfer (Rocket Launcher) bzw. Startfahrzeuge<br />

(Selbstfahrende Startlafetten) taktischer Bestimmung<br />

vermittelt werden.<br />

www.unitec-medienvertrieb.de<br />

RAKETENJÄGER ME 163<br />

Von Mano Ziegler<br />

Die Messerschmitt Me-163 war das erste voll flugtaugliche<br />

Raketenflugzeug<br />

der Welt <strong>und</strong> stellte<br />

im Jahre 1941 eine<br />

Luftfahrt-Sensation<br />

dar. Das von Alexander<br />

Lippisch konstruierte<br />

Gerät erreichte <strong>und</strong><br />

überschritt als erstes<br />

Flugzeug die 1000 km/h-<br />

Grenze <strong>und</strong> kam somit<br />

in unmittelbare Nähe<br />

der sagenumwobenen<br />

Schallmauer. Das<br />

Raketenflugzeug war<br />

seiner Zeit um Jahre<br />

voraus, war jedoch technisch nicht ausgereift genug <strong>und</strong><br />

auch nicht in ausreichender Stückzahl verfügbar, um<br />

entscheidend ins Kriegsgeschehen eingreifen zu können.<br />

272 Seiten, 230 x 150 mm, 89 sw-Abbildungen<br />

ISBN: 978-3-613-03746-5<br />

www.motorbuch-verlag.de<br />

17


ÖSTERREICHISCHE RETTUNGSHUNDEBRIGADE<br />

Bilder: ÖRHB<br />

ie ÖRHB hat derzeit etwa 700<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter, darunter<br />

Rettungsh<strong>und</strong>eführer <strong>und</strong><br />

Helfer, die in 44 Einsatzstaffeln<br />

<strong>und</strong> einer Technik-Staffel präsent<br />

sind. Unter den Mitgliedern Ddieser Organisation finden sich<br />

VON KURT GUGGENBICHLER<br />

Wenn es in Österreich irgendwo nach verschütteten, verletzten<br />

oder verirrten Personen zu suchen gilt, ist meist auch die Österreichische<br />

Rettungsh<strong>und</strong>ebrigade (ÖRHB) im Einsatz. Diese private<br />

Rettungsorganisation, die 1966 von einigen Idealisten in<br />

Wien gegründet wurde, hat sich sehr schnell im Land verbreitet.<br />

Mittlerweile ist diese Organisation flächendeckend vertreten <strong>und</strong><br />

weltweit im Einsatz.<br />

neben Ärzten, Tierärzten, Sanitätern <strong>und</strong><br />

Funkern auch Bergungsspezialisten.<br />

In einigen B<strong>und</strong>esländern ist der ÖRHB als<br />

Einsatzorganisation anerkannt <strong>und</strong> daher<br />

an 365 Tagen im Jahr abrufbar. Die bestens<br />

ausgebildeten H<strong>und</strong>eführer würden<br />

sich mit ihren Vierbeinern kostenlos sowie<br />

Tag <strong>und</strong> Nacht in den Dienst ihrer Mitmenschen<br />

stellen, heißt es. Unentgeltlich sei<br />

<strong>für</strong> Interessenten auch die Ausbildung zum<br />

Rettungsh<strong>und</strong>eführer. Diese erfordert jedoch<br />

enormes Durchhaltevermögen, denn<br />

um in ein einsatzfähiges Rettungsteam<br />

eingegliedert werden zu können, sind zuvor<br />

mehrere Ausbildungsstufen zu absolvieren.<br />

HOHES NIVEAU<br />

Diejenigen aber, die es schließlich<br />

geschafft haben, müssen von da an damit<br />

rechnen, jederzeit alarmiert zu werden, um<br />

im In- oder Ausland in den Einsatz zu gehen<br />

<strong>und</strong> bei Katstrophen zu helfen. Das können<br />

Lawinenunglücke, Hauseinstürze durch<br />

18


IST TAG UND NACHT ABRUFBEREIT<br />

ROTES KREUZ<br />

Erdbeben oder Tsunamis <strong>und</strong> ähnliche<br />

Desaster mehr sein. Obwohl die Rettungskräfte<br />

in aller Welt schon über modernste<br />

Technik verfügen, sind unsere Suchh<strong>und</strong>e<br />

mit ihren Spürnasen nach wie vor durch<br />

nichts zu ersetzen, betont ein Sprecher der<br />

ÖRHB. Mit ihren 220 Millionen Riechzellen<br />

– der Mensch verfügt nur über 7 Millionen,<br />

spüren die Vierbeiner jeden Vermissten in<br />

jedem Gelände zielsicher auf.<br />

Durch die absolvierten Einsätze verfügt<br />

der ÖRHB schon über große Erfahrung<br />

<strong>und</strong> durch ständige Schulungsmaßnahmen,<br />

Übungen <strong>und</strong> Überprüfungen der<br />

Leistungsfähigkeit wird sichergestellt, dass<br />

sich das Leistungsniveau der Rettungsh<strong>und</strong>eführer,<br />

Gruppenkommandanten, Helfer<br />

<strong>und</strong> Trainer auf einem sehr hohen Niveau<br />

bewegt. Um dieses hohe Niveau auf Dauer<br />

gewährleisten zu können, sind die ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter natürlich gezwungen,<br />

einen Großteil ihrer Freizeit in den Dienst<br />

dieses humanitären Engagements zu stellen,<br />

was diese auch bereitwillig tun. n<br />

19


20


MEHR SICHERHEIT FÜR OBERÖSTERREICH<br />

SICHERHEIT<br />

Wir haben große Probleme im Bereich<br />

der Einbruchskriminalität, <strong>und</strong> viele<br />

unserer Landsleute fühlen sich in den eigenen<br />

vier Wänden nicht mehr sicher.<br />

Ein Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> ist das fehlende Personal<br />

in vielen oberösterreichischen Wachzimmern.<br />

Zuteilungen in andere Dienststellen<br />

aus dienstlichen Gründen verringern die<br />

Einsatzfähigkeit einzelner Polizeidienststellen.<br />

Nicht nur deswegen, sondern auch<br />

durch anderweitige Verwendungen abseits<br />

der gemeldeten Dienststellen, beispielsweise<br />

in Spezialeinheiten <strong>und</strong> dem Innenministerium,<br />

sind die Polizeiposten oft unterbesetzt.<br />

Doch das sind nicht die einzigen<br />

aktuellen Probleme. Die Asylproblematik<br />

beschäftigt die Polizei zunehmend. Diese<br />

zusätzlich auferlegten Aufgaben führen<br />

dazu, dass die Einsatzkräfte zum Leidwesen<br />

unserer Bevölkerung ihre eigentlichen<br />

Aufgaben nicht mehr in vollem Ausmaß<br />

wahrnehmen können. Die steigende Zahl<br />

an Flüchtlingsaufgriffen auf Autobahnen, in<br />

Zügen <strong>und</strong> grenznahen Gebieten bindet die<br />

Ressourcen der Polizei weiterhin stark. Hinzu<br />

kommen die zeitraubende Erstbetreuung<br />

nach den Aufgriffen, die Transporte in die<br />

Asylquartiere <strong>und</strong> belastende Bürokratie.<br />

Durch den Mangel an Personal ist es nicht<br />

mehr möglich, auf den Autobahnen ausreichend<br />

Schleierfahndungen durchzuführen.<br />

Durch diese Maßnahme könnte Schleppern<br />

vermehrt das Handwerk gelegt <strong>und</strong> illegale<br />

Flüchtlingstransporte aufgedeckt werden.<br />

Auch Zugkontrollen können nicht in ausreichendem<br />

Maß durchgeführt werden. Viele<br />

Flüchtlinge gelangen so verbotener Weise<br />

nach Österreich, oder werden nicht an der<br />

Weiterreise gehindert.<br />

PERSONAL-SOLLSTAND<br />

LÜCKENLOS AUFFÜLLEN<br />

Auch aus rechtlichen Gründen<br />

werden Planstellen oft nicht besetzt. Karenzierungen<br />

<strong>und</strong> die Herabsetzung der regelmäßigen<br />

Wochendienstzeit verringern den<br />

Personalstand der Polizei kräfte <strong>und</strong> Planstellenäquivalente<br />

weiter.<br />

Wir brauchen unsere <strong>Sicherheit</strong>skräfte<br />

FPÖ-Klubobmann<br />

LAbg. Mag. Günther<br />

Steinkellner<br />

Bild: FPÖ<br />

vor Ort in unserem B<strong>und</strong>esland. Der Personal-Sollstand<br />

muss dringend lückenlos<br />

aufgefüllt werden, um die <strong>Sicherheit</strong> der<br />

Bevölkerung durch eine starke Polizeipräsenz<br />

in unserem Land zu garantieren. Die<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>für</strong> unsere Landsleute darf nicht<br />

durch die Verwendung der Polizeibeamten<br />

in Aufnahmezentren leiden. Die dortigen<br />

Aufgaben müssen von anderem Personal<br />

durchgeführt werden. Auch eine Personalaufstockung<br />

des B<strong>und</strong>esamtes <strong>für</strong> Fremdenwesen<br />

<strong>und</strong> Asyl muss endlich vorangetrieben<br />

werden. Nur so können die Asylanträge<br />

rascher behandelt werden.<br />

Nur mit voll besetzten Wachzimmern können<br />

unsere <strong>Sicherheit</strong>skräfte auch wirkungsvoll<br />

vor Ort eingesetzt werden. (+)<br />

DEIN FINGER. DEIN SCHLÜSSEL.<br />

Die Biometrie gestaltet unser tägliches Leben<br />

einfacher, komfortabler <strong>und</strong> sicherer. Biometrische<br />

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sowie Organisationen, wie Feuerwehr<br />

oder Rettung, vertrauen seit Jahren auf die bewährten<br />

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21


ALARM BEI DEN ÖSTERREICHISCHEN<br />

WEGEN GELDMANGELS DROHT ENG<br />

VON KURT GUGGENBICHLER<br />

In diesem Sommer war <strong>und</strong> ist das Rote Kreuz in ganz Österreich<br />

besonders gefordert. Durch die extreme Hitze mussten mehr<br />

Einsätze gefahren werden als sonst nötig <strong>und</strong> üblich. Die Ursachen<br />

<strong>für</strong> die vermehrten Ausfahrten sind meist Kreislaufprobleme<br />

oder die mit den hohen Temperaturen einhergehenden, anderen<br />

Folgeerscheinungen wie beispielsweise Herzprobleme. Die Rettungskräfte<br />

sind mit ihren Defibrillatoren oder anderen Geräten<br />

sowie ihrem Knowhow stets schnell zur Stelle <strong>und</strong> können auch<br />

meist erfolgreich helfen.<br />

Doch wie lange noch wird so<br />

etwas möglich sein? Es fehlt<br />

nämlich an Zivildienern. Der An -<br />

drang von Seiten der jungen<br />

Leute sei zwar groß, heißt es,<br />

doch könne der Bedarf nicht gedeckt<br />

werden, weil die Rettungsorganisationen<br />

zu wenig Geld hätten. Der<br />

Gr<strong>und</strong>: Die Zuweisungen <strong>für</strong> den Zivildienst<br />

wurden empfindlich gekürzt <strong>und</strong> die Hilfsorganisationen<br />

sind alarmiert, zumal die Zivildiener<br />

eine wichtige Stütze des Systems<br />

sind.<br />

Wie wichtig erläutert Rot-Kreuz-Generalsekretär<br />

Werner Kerschbaum: 25 Prozent<br />

aller unserer Leistungsst<strong>und</strong>en würden von<br />

diesen jungen Männern geleistet. Nun aber,<br />

so scheint es, mag sich die Gesellschaft<br />

diese Leistung nicht mehr leisten, weil man<br />

den Rettungsorganisationen die Mittel „um<br />

bis zu 10 Prozent“ kürzte wie Kerschbaumer<br />

betont. Die Folge davon wird sein:<br />

Wenn es im kommenden Jahr nicht mehr<br />

Geld gibt, wird sich das Rote Kreuz überlegen<br />

müssen, welche Leistungen es nicht<br />

mehr zu erbringen vermag. Darunter wird<br />

vermutlich auch die Schnelligkeit der Ersten<br />

Hilfe leiden, denn nach Kerschbaums Auffassung<br />

würden sich auch die Wartezeiten<br />

empfindlich erhöhen.<br />

SYSTEMRELEVANTE<br />

EINRICHTUNG<br />

Bild: ROTES KREUZ<br />

Dr. Werner Kerschbaum ist seit dem 1. Juli 2012 Generalsekretär des<br />

Österreichischen Roten Kreuzes.<br />

Was sagt die Innenministerin<br />

dazu? Zwar seien die Mittel <strong>für</strong> den Zivildienst<br />

2015 um eine Million Euro erhöht<br />

worden, doch der anhaltende Andrang<br />

führe dazu, dass der Bedarf nur noch zu<br />

91 Prozent gedeckt werden könne, bedauert<br />

Johanna Mikl-Leitner. Dennoch<br />

sollten etwaige Sparmaßnahmen nicht auf<br />

dem Rücken engagierter junger Menschen<br />

<strong>und</strong> Männer <strong>und</strong> Frauen ausgetragen werden,<br />

die Pflege, Betreuung oder soziale<br />

Hilfe benötigen, appellieren die Hilfsorganisationen<br />

an die Ministerin. Schließlich<br />

sei auch das Rote Kreuz eine systemrelevante<br />

Einrichtung, die schon etwas mehr<br />

Aufmerksamkeit von Seiten der Regie-<br />

22


RETTUNGSORGANISATIONEN<br />

PASS BEI DEN ZIVILDIENERN<br />

ROTES KREUZ<br />

rung vertragen könnte, meint Kerschbaum.<br />

Im Klartext: Verbales Lob allein ist zu<br />

wenig.<br />

Dass es auch anders geht, anders gehen<br />

muss, zeigt der Fall Hypo Alpe Adria. Diese<br />

Pleitebank, die als systemrelevant gilt, wird<br />

pausenlos mit Geld gestützt. Gefühlt wird in<br />

dieses geldverschlingende Monster so viel<br />

an Mitteln hineingepumpt wie Mischbeton<br />

in eine Großbaustelle fließt: Und läuft, <strong>und</strong><br />

läuft <strong>und</strong> läuft Da müsste es doch möglich<br />

sein, auch systemrelevante Hilfsorganisationen<br />

mit einem Bruchteil der auf Nimmerwiedersehen<br />

verabschiedeten Hypo-<br />

Milliarden zu unterstützen. Denn was heißt<br />

denn systemrelevant? Nichts anderes, als<br />

dass die Pleite einer als systemrelevant geltenden<br />

Einrichtung die Volkswirtschaft teurer<br />

käme als die gemeinschaftlich getragenen<br />

Kosten. Soll heißen: Systemrelevante<br />

Institute sind so groß <strong>und</strong> bedeutend, dass<br />

ihr Scheitern erhebliche Folgen <strong>für</strong> andere<br />

<strong>Wirtschaft</strong>steilnehmer hätte.<br />

RETTUNGSEINSÄTZE<br />

WERDEN MEHR<br />

Man kann sich also denken, was<br />

geschähe, wenn die Rettung zu keinem Einsatz<br />

mehr käme, dasselbe gälte <strong>für</strong> die Feuerwehr,<br />

<strong>für</strong> Essen auf Rädern <strong>für</strong> Heimhilfe<br />

<strong>und</strong> Besuchsdienste etc, sagt Kerschbaum.<br />

Niemand organisierte mehr Blutspendeaktionen,<br />

die Versorgung der Spitäler mit<br />

Blutkonserven r<strong>und</strong> um die Uhr <strong>und</strong> 365<br />

Tage im Jahr bräche zusammen. Die Zivilgesellschaft<br />

gelte in Österreich leider nicht<br />

als systemrelevant, stellt er fest <strong>und</strong> rechnet<br />

vor, dass in Österreich 46 Prozent der<br />

Bevölkerung jährlich 832 Millionen freiwillige<br />

Arbeitsst<strong>und</strong>en leisten, die 15 Milliarden<br />

Euro verschlingen würden, wenn man sie<br />

bezahlen müsste.<br />

Daher achten die Landesorganisationen<br />

des Roten Kreuzes in allen B<strong>und</strong>esländern<br />

darauf, dass sie immer genug Freiwillige<br />

haben. In Oberösterreich zum Beispiel,<br />

wo im Vorjahr in jeder Minute eine Rettungsmannschaft<br />

im Einsatz war, registriert<br />

man bei den Freiwilligen schon länger einen<br />

Rückgang der durchschnittlich geleisteten<br />

Arbeitsst<strong>und</strong>en, was aber mehrere<br />

Gründe hat. Wir gehen jedoch davon<br />

aus, dass sich die Zahl der Rettungs<strong>und</strong><br />

Krankentransporte weiter erhöhen<br />

wird, betont der oberösterreichische RK-<br />

Präsident Aichinger. Daher sieht er in der<br />

Gewinnung neuer freiwilliger Mitarbeiter<br />

<strong>für</strong> den Rettungsdienst auch einer der<br />

Arbeitsschwerpunkte seiner Organisation.<br />

n<br />

23


ROTES KREUZ<br />

EHRUNG EINMAL UMGEKEHRT:<br />

WELSER BÜRGERMEISTER DR. KOITS FÜR<br />

ENGAGEMENT BEIM ROTEN KREUZ VERGOLDET<br />

Ges<strong>und</strong>heitsstadträtin Silvia Huber übergab<br />

die Auszeichnung. Bilder: Rotes Kreuz<br />

Normalerweise ist Bürgermeister<br />

Dr. Peter Koits derjenige, der städtische<br />

Ehrungen vergibt. Kürzlich nahm er aber<br />

auch selbst eine solche entgegen. Und<br />

zwar die Humanitäts-Dienstmedaille der<br />

Stadt Wels in Gold <strong>für</strong> seine mittlerweile<br />

mehr als 30-jährige verdienstvolle Mitglied-<br />

schaft im Roten Kreuz. Sein Eintritt in die<br />

Organisation <strong>und</strong> gleichzeitig in den Bezirksstellenausschuss<br />

war 1983 erfolgt. Ab<br />

1988 fungierte der damalige<br />

Stadtrat Dr. Koits<br />

als Leiter der Ortsstelle<br />

Wels. 1991 übernahm er<br />

schließlich vom leider<br />

kürzlich verstorbenen<br />

Vizebürgermeister a.D.<br />

Martin Weiß die Funktion<br />

des Bezirksstellenleiters,<br />

die er heute noch inne hat.<br />

Gemeinsam mit seinem<br />

Vorgänger brachte Bezirksstellenleiter<br />

Dr. Koits<br />

Anfang der 1990er-Jahre<br />

den dringend nötigen<br />

Neubau der Bezirksstelle<br />

in der Rot-Kreuz-Straße<br />

über die Bühne, 2014<br />

wurde das Haus erfolgreich<br />

saniert. „Die Lage in<br />

unmittelbarer Nähe zum<br />

Klinikum <strong>und</strong> zum städtischen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdienst<br />

bewährt sich bis<br />

heute“, betont Sozial- <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsstadträtin Silvia Huber, die die<br />

Auszeichnung übergab (Bild). Schwerpunkte<br />

der ehrenamtlichen Arbeit von Bezirksstellenleiter<br />

Oberrettungsrat Bürgermeister<br />

Dr. Peter Koits waren <strong>und</strong> sind beispielsweise<br />

die weitere Qualitätssicherung im<br />

Rettungsdienst, die Mitarbeitergewinnung<br />

<strong>und</strong> -bindung mit starkem Augenmerk auf<br />

das Jugendrotkreuz sowie die weitere Verstärkung<br />

des Engagements im Bereich der<br />

internationalen Hilfsaktionen.<br />

Neben dem Welser Bürgermeister erhielten<br />

auch Hauptsanitätsmeister Wilfried Hildenbrand<br />

<strong>und</strong> Kolonnenkommandant Viktor<br />

Schmoll die Humanitäts-Dienstmedaille<br />

der Stadt Wels in Gold <strong>für</strong> ihre 30-jährige<br />

verdienstvolle Mitgliedschaft. Bereits 20<br />

Jahre engagiert ist Sanitätsmeister Thomas<br />

Emrich, der da<strong>für</strong> die Humanitäts-<br />

Dienstmedaille in Silber bekam. Und die<br />

Humanitäts-Dienstmedaille in Bronze <strong>für</strong><br />

zehnjährige verdienstvolle Mitgliedschaft<br />

erhielten Zugsführer Jürgen Erwin Wagner,<br />

Haupthelfer Gregor Praznik sowie die Sanitätsmeister<br />

Brahim Benkaida <strong>und</strong> Horst<br />

Hazod (alle im Bild mit den anwesenden<br />

Mitgliedern des Stadtsenates <strong>und</strong> Gemeinderates).<br />

n<br />

Besuchen Sie uns auch unter<br />

www.mmga.at/Einsatz<br />

24


25


GESETZLICHE DIENSTFREISTELLUNG FÜR<br />

IMMER WENIGER FIRMEN WOLLEN IHRE<br />

Bild: Mercedes-Benz<br />

VON KURT GUGGENBICHLER<br />

Die Forderung, die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr im<br />

Einsatzfall gesetzlich dienstfrei zu stellen <strong>und</strong> ihre Firmen <strong>für</strong> den<br />

Ausfall ihres Mitarbeiters zu entschädigen, wird jetzt wieder lauter.<br />

Denn immer weniger Unternehmen können <strong>und</strong> wollen sich<br />

den Feuerwehreinsatz ihrer Mitarbeiter noch leisten, zumal der<br />

wirtschaftliche Druck, besonders auf kleinere Firmen, gestiegen<br />

ist <strong>und</strong> noch immer steigt. Die heißen Tage der letzten Wochen,<br />

bei denen es zu besonders vielen Ausrückungen kam, haben dieses<br />

Problem wieder in die Diskussion gebracht.<br />

icht weniger als 168 Mal<br />

(Stand Anfang August) wurden<br />

die österreichischen Feuerwehren<br />

heuer schon zum<br />

Löschen in die heimischen<br />

Wälder geschickt, womit klar<br />

zu sein scheint, dass 2015<br />

wieder ein besonders feuriges Jahr werden<br />

dürfte. Da es noch nicht zu Ende ist, wird<br />

es wohl noch zu einigen Einsätzen<br />

kommen. Damit ist – im Vergleich zu den<br />

Vorjahren – eine deutliche Steigerung der<br />

Ausrückungen festzustellen. Im Vorjahr<br />

gab es nämlich nur 146. Im Ausreßerjahr<br />

2012 hingegen verzeichnete man 270<br />

Brände.<br />

Besonders die B<strong>und</strong>esländer Niederösterreich,<br />

Tirol <strong>und</strong> Kärnten waren von Waldbränden<br />

besonders betroffen. Dabei sei<br />

Österreich kein klassisches Waldbrandland<br />

wie der mediterrane Raum, gibt Harald<br />

N26


FEUERWEHR<br />

FEUERWEHRLEUTE IM <strong>EINSATZ</strong> GEFORDERT<br />

MITARBEITER LÖSCHEN GEHEN LASSEN<br />

Vacik vom Institut <strong>für</strong> Waldbau an der Wiener<br />

Uni <strong>für</strong> Bodenultur zu bedenken. Aber<br />

das könnte sich ändern.Denn obwohl in unserem<br />

Land – im Gegensatz zu den Mittelmeerregionen<br />

– das das „warme Abtragen“<br />

von Wäldern zur Gewinnung von Bauland<br />

zum Glück noch nicht üblich ist, so gebe es<br />

doch Prognosen, die von einer deutlichen<br />

Zunahme von Tagen mit Waldbrandgefahr<br />

sprechen, erläutert Vacik.<br />

SCHWIERIGE REKRUTIERUNG<br />

Darüber hinaus ist zu be<strong>für</strong>chten,<br />

dass sich die Brände immer öfter zu kleineren<br />

Katastrophen entwickelten, womit die<br />

Feuerwehren vor neuen Herausforderungen<br />

stünden. Für diese war der Waldbrand<br />

im kärtnerischen Lurnfeld ein solches Großereignis,<br />

das im April <strong>und</strong> Mai H<strong>und</strong>erte<br />

von Feuerwehrleuten drei Wochen lang auf<br />

Trab gehalten hat. Die Herausforderung<br />

dabei war allerdings nicht die Brandbekämpfung<br />

selbst, sondern die Rekrutierung<br />

Freiwilliger. „An Spitzentagen kämpften<br />

im Lurnfeld 362 Mann gegen Feuer <strong>und</strong><br />

Glutnester“, berichtet Johann Zmölnig, der<br />

Feuerwehrkommandant des Bezirks Spittal<br />

im „Kurier“: Diese Feuerwehrleute hätten<br />

dabei ihren Jahresurlaub verbraucht, nur<br />

um ihren Mitmenschen in Not helfen zu<br />

können. Leider haben ehrenamtliche Helfer<br />

kein Recht auf Dienstfreistellung <strong>und</strong> Entgeltfortzahlung.<br />

Daher fordert Zmölnig endlich eine b<strong>und</strong>esweite<br />

Regelung in dieser Angelegenheit. Feuerwehr Stadtrat Gerhard Kroiß <strong>und</strong><br />

Die Zusammenarbeit in Wels ist vorbildlich:<br />

Es reiche, dass die Feuerwehrleute die Kommandant B<strong>und</strong>esfeuerwehrrat<br />

Ausbildung in ihrer Freizeit absolvierten. Ing. Franz Humer<br />

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Leuchtbalken.at ist ihr zuverlässiger Partner<br />

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27


Nun sollten sie auch so rasch wie möglich<br />

dienstfrei gestellt werden. Ins selbe Horn<br />

stoßen auch andere österreichische Feuerwehrkommandanten,<br />

die ebenfalls monieren,<br />

dass viele ihrer Leute <strong>für</strong> ihre Einsätze<br />

Urlaub oder Zeitausgleich nehmen müssen.<br />

„Brandgefährlich“ aber war es in den letzten<br />

Woche nicht nur in Niederösterreich, Tirol<br />

oder Kärnten, sondern auch in Oberösterreich.<br />

Bei einem Großbrand in einem Wald<br />

in Unterweitersdorf (Alarmstufe 3), wo sich<br />

ein Lauffeuer rasch über 7000 Quadratmeter<br />

Bodenfläche verbreitete, mussten – obschon<br />

die Feuerwehren mehrere Bezirke im<br />

Einsatz waren – sogar die Bauern bei der<br />

Brandbekämpfung mithelfen.<br />

Die Einsätze werden immer schwieriger<br />

<strong>und</strong> mehr, konstatiert zum Beispiel der<br />

Pinkafelder Stadtfeuerwehrkommandant<br />

Kurt Tripamer, was auch oberösterreichische<br />

Kollegen bestätigen, wenngleich diese<br />

zur Zeit die größeren Schwierigkeiten in<br />

der Wasserbeschaffung sehen. Nur durch<br />

Einbindung eines privaten Teichs <strong>und</strong> mit<br />

Unterstützung der Landwirte haben man in<br />

Unterweitersdorf das Feuer erfolgreich in den<br />

Griff bekommen, sagt Einsatzleiter Jerome<br />

Wörister in den „Oberösterreichischen Nachrichten“<br />

<strong>und</strong> um ein brennenden Kornfelds im<br />

Bezirk Urfahr-Umgebung erfolgreich löschen<br />

zu können, musste das Wasser sogar mit<br />

den Jauchefässerwagen der Bauern an den<br />

Brandplatz gekarrt werden.<br />

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Reservierungen bitte<br />

immer telefonisch!<br />

TEL.: +43 (07242) 57700<br />

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www.giannikis-gastronomie.de<br />

delphi-wels@giannikis-gastronomie.de<br />

28


Fotocredit: Fotoatelier 2 / Wels<br />

SPATENSTICH FÜR DAS NEUE CNH INDUSTRIAL<br />

SERVICE- UND KOMPETENZZENTRUM IN HÖRSCHING<br />

v.l.n.r.: Horst Felbermayr sen.<br />

(Fa. Felbermayr), Karl-Martin Studener (GF<br />

Iveco Österreich), Horst Felbermayr jun.<br />

(Fa. Felbermayr), Andreas Klauser<br />

(Vorstandsvorsitzender Iveco Magirus), LH-Stv.<br />

Franz Hiesl, Bgm. Gunter Kastler,<br />

Richard Reder (GF Magirus Lohr), Martin<br />

Stranzl (GF Iveco Österreich), Othmar<br />

Mitterlehner (GF Case Construction Equipment)<br />

Bild: Fotoatelier 2/Wels<br />

Am 11. August feierten CNH<br />

Industrial <strong>und</strong> Ehrengäste aus<br />

Politik <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> gemeinsam<br />

den Spatenstich <strong>für</strong> das<br />

neue Service- <strong>und</strong> Kompetenzzentrum<br />

in Hörsching. Direkt an<br />

der B<strong>und</strong>essstraße B1 entsteht<br />

ab sofort auf 20.000 m² eine neue Niederlassung,<br />

unter deren Dach drei Marken des<br />

CNH Industrial Konzerns ab dem Frühjahr<br />

2016 ihre K<strong>und</strong>en betreuen werden: Iveco,<br />

Magirus Lohr <strong>und</strong> Case Construction Equipment.<br />

Insgesamt investiert CNH Industrial<br />

10 Millionen Euro bis zur Fertigstellung<br />

Ende Mai 2016.<br />

„Jetzt geht’s los!“, freut sich Andreas Klauser,<br />

Brand President von Case IH <strong>und</strong><br />

Steyr sowie Aufsichtsratsvorsitzender von<br />

Iveco Magirus. „Das Kompetenzzentrum<br />

in Hörsching wird der neue Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt<br />

<strong>für</strong> Servicequalität in Oberösterreich.“<br />

Andreas Klauser hat gemeinsam<br />

mit den beiden Iveco Geschäftsführern<br />

Karl-Martin Studener <strong>und</strong> Martin Stranzl,<br />

dem Geschäftsführer von Case Construction<br />

Equipment Othmar Mitterlehner <strong>und</strong><br />

Richard Reder, Geschäftführer Magirus<br />

Lohr zur feierlichen Eröffnung der Baustelle<br />

in Hörsching geladen. Gemeinsam<br />

mit Landeshauptman-Stellvertreter Franz<br />

Hiesl <strong>und</strong> dem Hörschinger Bürgermeister<br />

Gunter Kastler griff man zum Spaten, um<br />

symbolisch die Bauarbeiten <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />

Zukunft einzuleiten.<br />

CNH Industrial N.V. (NYSE: CNHI /MI:<br />

CNHI) ist ein weltweit führendes Unternehmen<br />

im Investitionsgütersektor mit<br />

umfassender industrieller Erfahrung, einer<br />

breiten Palette von Produkten <strong>und</strong> weltweiter<br />

Präsenz. Jede einzelne Marke des Unternehmens<br />

ist in ihrem jeweiligen Industriesektor<br />

eine maßgebliche internationale<br />

Größe: Case IH, New Holland Agriculture<br />

<strong>und</strong> Steyr bei Traktoren <strong>und</strong> Landmaschinen;<br />

Case <strong>und</strong> New Holland Construction<br />

bei Baumaschinen; Iveco bei Nutzfahrzeugen;<br />

Iveco Bus <strong>und</strong> Heuliez Bus bei Nahverkehrs-<br />

<strong>und</strong> Reisebussen; Iveco Astra bei<br />

Steinbruch- <strong>und</strong> Baufahrzeugen; Magirus<br />

bei Feuerwehrfahrzeugen; Iveco Defence<br />

Vehicles in den Sparten Verteidigung <strong>und</strong><br />

Zivilschutz; FPT Industrial bei Motoren <strong>und</strong><br />

Getrieben. Weitere Informationen finden<br />

sich auf der Webseite des Unternehmens:<br />

www.cnhindustrial.com<br />

n<br />

LIONS CLUB WELS LEONESSA<br />

ÜBERBRINGT SCHECK AN „DIE PERLE“<br />

AUS STADTBALL „SEKT-BAR“ WIRD<br />

„SITZ-SACK“ FÜR HARTHEIM<br />

Links: Christa Weiß<br />

(Institut Hartheim)<br />

Mitte: Alexandra<br />

Klemencek, Eva-<br />

Maria Märzinger,<br />

Martina Märzinger-<br />

Stossier (Lions Club<br />

Wels Leonessa)<br />

Rechts hinten:<br />

Mario Zinhobler <strong>und</strong><br />

Stefanie Allinger (Leo<br />

Club Juvamus)<br />

Bild: LionsClub<br />

Am diesjährigen Welser Stadt -<br />

ball wurde die traditionelle Sektbar wieder<br />

erfolgreich von den Damen des<br />

LIONS Club Wels LEONESSA gemanagt.<br />

Zahlreiche Gäste tanzten bis<br />

in die Morgenst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> so kam der<br />

er-freuliche Erlös von d 1.200,– zustande.<br />

Tatkräf tig unterstützt wurden<br />

die Leonessen dabei vom LEO Club<br />

JUVAMUS.<br />

Aus dem ge meinschaft lichen Barbetrieb<br />

wurde kürzlich von beiden Clubs ein<br />

Scheck über d 1.200,– an das Institut<br />

Hartheim „Die Perle“ überreicht, der zum<br />

Ankauf eines neuen Sitz sackes verwendet<br />

wird.<br />

29


FAHRZEUGE<br />

TESTTAG MIT FEUERWEHRFAHRZEUGEN VON<br />

TATRA<br />

TRUCKS<br />

Der Vertriebspartner von<br />

TATRA TRUCKS in Österreich,<br />

die ac truck & trailer<br />

GmbH aus Wiener Neustadt,<br />

veranstaltete Ende Mai einen<br />

Testtag in St. Oswald bei Bad<br />

Kleinkirchheim. Es standen<br />

drei Feuerwehrfahrzeuge<br />

<strong>und</strong> ein ziviler Kipper bereit,<br />

um die Schipiste auf den<br />

Priedröf zu befahren.<br />

Phoenix 4x4<br />

Tatra Trucks <strong>und</strong> der tschechische<br />

Aufbauhersteller THT Polička reisten mit<br />

2 Tanklöschfahrzeugen der Baureihe 815-7<br />

<strong>und</strong> einem Phoenix mit Doppelkabine (4000<br />

Liter) an. Für die interessierten Transporteure<br />

stand zusätzlich ein K<strong>und</strong>enfahrzeug<br />

der Baureihe Phoenix mit Kipperaufbau zur<br />

Verfügung. Alle Fahrzeuge basieren auf<br />

dem einzigartigen Tatra-Fahrgestell mit<br />

zuschaltbarem Allradantrieb, Zentralrohrrahmen<br />

<strong>und</strong> Einzelradaufhängung. Durch<br />

diese Konzeption bleibt der Aufbau völlig<br />

frei von Verwindungen, klemmenden Türen<br />

oder Rollläden.<br />

Die Fahrzeuge sind <strong>für</strong> den harten Einsatz<br />

im Gelände konzipiert, mit einer Steigfähigkeit<br />

von 100% erreichen sie auch entlegene<br />

Ziele in den Bergregionen. Zusätzlich können<br />

Tatra-Allradfahrzeuge mit einer Reifendruck-Regelanlage<br />

ausgestattet werden,<br />

um während der Fahrt den Luftdruck in den<br />

Reifen zu verändern.<br />

n<br />

Phoenix 6x6 mit Kipperaufbau<br />

Typenreihe 815-7<br />

30


DIESE INFO WIDMET IHNEN DAS ALLRADTRAININGS-CENTRUM WELS<br />

31


FAHRZEUGE<br />

OFF ROAD AWARD:<br />

UNIMOG IST GELÄNDEWAGEN DES JAHRES 2015<br />

Bereits zum elften Mal in Folge<br />

ist der Mercedes-Benz Unimog von den<br />

Lesern der Fachzeitschrift „Off Road“<br />

zum besten Geländewagen des Jahres<br />

in der Kategorie „Sonderfahrzeuge“ gekürt<br />

worden. Die Wahl „Geländewagen<br />

des Jahres“ erfolgte aus zwölf Kategorien.<br />

Über 36 000 Stimmen wurden abgegeben,<br />

123 Fahrzeuge standen zur Wahl.<br />

Der Unimog belegt bei den Sonderfahr-<br />

Fotos: Mercedes-Benz<br />

zeugen mit überragenden 51,4 Prozent<br />

der Leserstimmen den ersten Platz.<br />

UNIMOG-BAUREIHEN 2015<br />

Ob in der staubtrockenen Wüste<br />

Gobi, ob in T<strong>und</strong>ra <strong>und</strong> Taiga Sibiriens<br />

oder auf der heißen Vulkankraterstraße am<br />

Vesuv – kaum eine Herausforderung auf<br />

der ganzen Welt, der der Mercedes-Benz<br />

Unimog nicht gewachsen wäre.<br />

Die Gene <strong>für</strong> derart extreme Einsätze liegen<br />

ihm im Blut. Dank neuer Mittelmotorlage<br />

beim hochgeländegängigen Unimog<br />

Euro VI liegt die Rahmenkröpfung nun<br />

weiter hinten, insgesamt ist damit ein niedriger<br />

Fahrzeugschwerpunkt bei gleichzeitig<br />

hoher Bodenfreiheit erreicht, was die Fahreigenschaften<br />

im Offroadeinsatz weiter<br />

optimiert.<br />

Achsverschränkungen von bis zu 30 Grad<br />

macht die Schubrohrtechnik in Verbindung<br />

mit den Schraubenfedern möglich. Portalachsen<br />

<strong>und</strong> eine Steigfähigkeit von 45 Grad<br />

machen den hochgeländegängigen Unimog<br />

– Typenbezeichnung U 4023/U 5023<br />

– komplett.<br />

Dazu kommen die Watfähigkeit von maximal<br />

1,20 m <strong>und</strong> ein seitlicher Neigungswinkelvon<br />

bis zu 38 Grad. Die Fahrt in Extremsituationen<br />

mit zugeschaltetem Allradantrieb<br />

wird unterstützt von den zuschaltbaren<br />

Differenzialsperren <strong>und</strong> der Reifendruckregelanlage<br />

„Tirecontrol Plus“. Diese kann<br />

einfach mit Tasten am Lenkrad <strong>für</strong> den jeweiligen<br />

Einsatz über die Programme „Straße“,<br />

„Sand“ <strong>und</strong> „Schlechtweg“ eingestellt<br />

werden.<br />

Die Kraft kommt vom drehmomentstarken<br />

BlueTec 6 Common-Rail-Motor OM 934 LA,<br />

einem Vierzylinder mit 5,1 l Hubraum, 170<br />

kW (230 PS) <strong>und</strong> 900 Nm Drehmoment.<br />

Acht Vorwärts- <strong>und</strong> sechs Rückwärtsgänge<br />

stehen zur Verfügung,<br />

optional auch eine Geländegruppe <strong>für</strong> Offroadeinsätze<br />

im Geschwindigkeitsbereich<br />

zwischen 2,5 - 35 km/h. Neben diesem<br />

hochgeländegängigen Unimog wird die<br />

Geräteträger-Baureihe vom U 216 bis zum<br />

U 530 angeboten, die man häufig in kommunalen<br />

Einsätzen sieht. Sie verfügt ebenso<br />

über moderne Euro-VI-Motoren mit Leistungen<br />

bis 220 kW (299 PS).<br />

32<br />

Geht es um Wartung, Diagnose<br />

oder Reparatur, ist beim Unimog ebenfalls<br />

<strong>für</strong> alles gesorgt. Denn in über 650 Service-<br />

Stützpunkten in mehr als 130 Ländern nehmen<br />

sich kompetente Unimog-Partner des<br />

Fahrzeugs an, spezielle Service-Angebote<br />

<strong>und</strong> Finanzdienstleistungen r<strong>und</strong>en das Gesamtpaket<br />

ab.<br />

n


DIESE INFO WIDMET IHNEN DAS ALLRADTRAININGS-CENTRUM WELS<br />

Unimog U300, EZ: 12.2000,<br />

ca. 121.000 km, ca. 9238 Bh, ZGG:<br />

9.500 Kg, 130 kW / 177 PS <br />

<br />

Unimog U300, EZ: 11.2003,<br />

ca. 105.600 km, ca. 6750 Bh, ZGG:<br />

10.200 kg, 130 kW / 177 PS<br />

Mehr Infos auf<br />

www.pappas.at<br />

Unimog U1400, EZ: 08/1998, ca.<br />

175.000 km, ca. 10.085 Bh, ZGG:<br />

7.500 kg, 120 kW / 163 PS<br />

Unimog U300, EZ: 01/2003, ca.<br />

130.000 km, ca. 8.450 Bh, ZGG:<br />

10.200 kg, 130 kW / 177 PS <br />

33


SERIE<br />

59 JAHRE GESCHICHTE DER<br />

BEWAFFNUNG<br />

DES ÖSTERREICHISCHEN BUNDESHEERES<br />

Rolf M. Urrisk Folge 10<br />

FESTE ANLAGEN TEIL 2<br />

FAN „CENTURION“<br />

Nachdem bereits 148 Centurio-<br />

Türme in Festen Anlagen eingebaut waren,<br />

bot sich Mitte der 80er Jahre die Gelegenheit,<br />

von den Holländischen Streitkräften<br />

dreih<strong>und</strong>ert Kampfpanzer „Centurion“ zum<br />

Stückpreis von 100.000 Schilling anzukaufen.<br />

Im Juli 1985 rollten die ersten 53 Panzer<br />

auf dem Eisenbahnweg in das Heeres-<br />

Feldzeuglager Salzburg-Siezenheim. Ein<br />

Panzer fehlte – er wurde auf der Stecke<br />

irgendwo irrtümlich abgehängt, <strong>und</strong> konnte<br />

erst nach längerer bahninterner Fahndung<br />

gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> „nachgeliefert“ werden.<br />

Letztlich wurden nur 220 Panzer (darunter<br />

auch einige Bergepanzer <strong>und</strong> Brückenleger)<br />

geliefert, da die Israelische<br />

Armee inzwischen <strong>für</strong> die restlichen 80<br />

einen wesentlich höheren Preis bezahlte.<br />

Zunächst war geplant, einen Teil der Panzer<br />

als „rollende Bunker“ bzw. „Miliz-Panzer“ zu<br />

verwenden, da sie hervorragend gepflegt<br />

<strong>und</strong> einsatzbereit waren. Nachdem man<br />

schließlich feststellen musste, dass die Modifizierung<br />

<strong>und</strong> Erhaltung der Fahrgestelle<br />

zu teuer käme, wurden die Türme abgehoben<br />

<strong>und</strong> in Festen Anlagen eingebaut. Die<br />

Wannen wurden „günstig“ vermarktet (man<br />

spricht davon, dass sie auch nach Israel<br />

verkauft wurden).<br />

Da der weitere Bunkerausbau aus Geldmangel<br />

eingestellt werden musste, verrotteten<br />

r<strong>und</strong> 150 Centurion zunächst mangels<br />

Garagenplätzen. Sie wurden letztlich auch<br />

weiterverkauft. Einige Fahrzeuge der Centurion-„Familie“.<br />

Herstellen der Gefechtsbereitschaft einer, mittels einer Holzhütte getarnten Centurion-<br />

Anlage. Der Centurion-Turm verfügt über eine 10,5 cm Panzerkanone L.7A1.<br />

Im Zuge einer Modifizierung erhielten die Centurion-Türme eine 8 cm-Nebelwurfanlage<br />

<strong>und</strong> einen Schießscheinwerfer.<br />

34


Die Bilder zeigen Bunkeranlagen, die mit einem Centurion-Turm ausgerüstet sind. Um das Rohr herum ist die Thermohülle zu sehen,<br />

die das Rohr vor den verschiedenen Witterungseinflüssen über die Jahre hinweg schützen soll.<br />

„DER SCHEIN TRÜGT“ ODER<br />

AUCH „DU SOLLST DICH<br />

NICHT TÄUSCHEN (LASSEN)“<br />

„Warum interviewen Sie mich vor<br />

einer Scheinanlage <strong>und</strong> nicht vor einer echten?“<br />

fragte mich der ehemalige Kommandant<br />

eines ungarischen Aufklärungsregiments<br />

vor der Festen Anlage in der Brucker<br />

Pforte, im Zuge eines Interviews <strong>für</strong> den<br />

ORF. „Wir stehen vor einer echten Anlage,<br />

Herr Oberst“ antwortete ich. „Nein, nein, ich<br />

kenne ja alle Ihre Anlagen. Wir haben hier<br />

bis zur Wende alle Jahre im Zuge der Offiziersfortbildung<br />

eine Geländebesprechung<br />

durchgeführt. Da hat unser Munitionsexperte<br />

gemeint, die Anlage wäre nur eine Scheinanlage,<br />

da Österreich nicht über Munition<br />

<strong>für</strong> ein derartig großes Kaliber verfüge“.<br />

Das mit dem Kaliber der Munition hat schon<br />

gestimmt. Nur was das Kaliber der Kanone<br />

betrifft, hat sich der Munitions-„Experte“<br />

ganz schön getäuscht – er ist (Gott sei<br />

Dank) dem Schein (oder Charme?) der<br />

Thermohülle erlegen.<br />

n<br />

Chariteer-Kanone mit Thermhülle. Bild: HGM<br />

Literatur:<br />

Rolf M. Urrisk: „Die Bewaffnung des Österreichischen B<strong>und</strong>esheeres“, Weishaupt-Verlag, Graz 1988.<br />

Wilhelm Theuretsbacher, Rolf M. Urrisk: „Ich gelobe“, Verlag A. F. Koska, Wien 2005.<br />

Alle Arten von Festen Anlagen sind in der Bunkeranlage Ungerberg bei Bruck/Leitha (Außenstelle des<br />

Heeresgeschichtlichen Museums) <strong>und</strong> im Bunkermuseum am Wurzenpass zu besichtigen. Siehe hierzu<br />

www.hgm.at <strong>und</strong> www.bunkermuseum.at.<br />

BEGEGNUNGEN<br />

NS- <strong>und</strong> Kriegsspuren in Wien.<br />

Expeditionen, Hinterlassenschaften,<br />

Zeitzeugen<br />

von Marcello La Speranza<br />

288 Seiten, 19. 5. 2015<br />

über 230 Abbildungen<br />

Edition MoKKa<br />

ISBN 978-3-902693-58-7<br />

Paperback, 18,5 x 12 cm<br />

www.edition-mokka.eu<br />

BUCHBESPRECHUNGEN<br />

Wien-Gegenwart: Verrostete<br />

Luftschutzsirenen auf den Dächern<br />

Wiens; Rudimente von LS-<br />

Einrichtungen in den Kellern der Maria-<br />

Theresien-Kaserne <strong>und</strong> die Reste<br />

eines nahezu komplett erhaltenen,<br />

unterirdischen Lazaretts aus dem<br />

Zweiten Weltkrieg werden entdeckt.<br />

Die eindrucksvollen Getreidespeicher<br />

im Alberner Hafen <strong>und</strong> die baulichen<br />

Hinterlassenschaften auf dem Gelände der<br />

ehemaligen Saurer-Werke in Simmering<br />

werden besucht.<br />

Wie präsentieren sich die in der NS-<br />

Zeit devastierten jüdischen Grabsteine<br />

in der Seegasse heute? Was passierte<br />

seinerzeit in der „Kinderübernahmestelle“<br />

Lustkandlgasse?<br />

Es werden viele Zeitfenster aus der NS<strong>und</strong><br />

Kriegszeit geöffnet.<br />

Viele Schicksalsorte waren jahrzehntelang<br />

verschlossen, verschüttet oder vergessen.<br />

Der Archäologe <strong>und</strong> Historiker Dr. Marcello<br />

La Speranza legt eine umfassende<br />

Text- <strong>und</strong> Bilddokumentation vor. Auf<br />

288 Seiten, mit über 230 Abbildungen<br />

werden in diesem ersten Band – einer<br />

mehrteiligen Buchserie – verbliebene<br />

Hinterlassenschaften der Zeit 1938–1945<br />

ausgeleuchtet.<br />

35


GESUNDE ERNÄHRUNG<br />

WER ALLES HAT, KANN NICHTS MEHR WERDEN<br />

WIE MAN SEINE LEISTUNG OPTIMIEREN KANN<br />

VON LAURA BACHMAIER<br />

WIE ERREICHT UND FÖRDERT MAN<br />

OPTIMALE LEISTUNGSFÄHIGKEIT?<br />

Die Menschheit strebt immer nach mehr <strong>und</strong> natürlich<br />

auch immer nach etwas Besserem. Mehr Geld, ein größeres<br />

Haus, ein besserer Job. Jeder will ein besseres Leben. Wie bei<br />

vielen Dingen im Leben, kann man durch harte Arbeit seine Ziele<br />

erreichen. Doch selbst die härteste Arbeit bringt uns nicht weit,<br />

wenn diese nicht richtig ausgeführt wird.<br />

Doch was ist, wenn man einfach nicht das notwendige Knowhow<br />

hat, um zu wissen, wie man seine optimale Leistungsfähigkeit<br />

erreicht <strong>und</strong> richtig einsetzt?<br />

In der Arbeitspsychologie wird „Leistung“ als die Menge <strong>und</strong><br />

Qualität einer erbrachten Arbeit pro Zeit beschrieben. Faktoren<br />

die hierbei von großer Bedeutung sind, sind zum einen die Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> zum anderen die Leistungsbereitschaft eines<br />

Menschen.<br />

Will man seine eigene Leistungsfähigkeit oder die anderer steigern,<br />

muss man diese zwei Variablen näher untersuchen.<br />

Die Leistungsbereitschaft oder „mentale Leistungspotenz“ eines<br />

Menschen wird stark beeinflusst durch individuelle, genetisch<br />

veranlagte Begabungen, Umwelteinflüsse, Bildungsgrad, Berufserfahrung<br />

<strong>und</strong> soziale Kompetenz. Dazu kommen äußere<br />

Faktoren wie Arbeitsbelastung, Stress <strong>und</strong> die vorherrschenden<br />

Arbeitsbedingungen.<br />

Bei der Leistungsfähigkeit wiederum spricht man vom physischen<br />

Zustand oder „organismischen Leistungsvermögen“ eines<br />

Menschen. Dieser Aspekt der Leistung wird durch das Skelett<br />

(Knochen <strong>und</strong> Bänder), die Muskulatur, das Herz-Kreislauf-<br />

System sowie die Sinnesorgane <strong>und</strong> Nerven determiniert. Die<br />

physische Leistungsfähigkeit eines Menschen legt fest, welche<br />

Art von Arbeit er überhaupt imstande ist zu erfüllen.<br />

Ein hoher Grad körperlicher Leistungsfähigkeit zeichnet sich<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich aus durch hohe Beweglichkeit <strong>und</strong> Ausdauer, große<br />

Geschicklichkeit, eine starke Muskulatur <strong>und</strong> schnelle Reaktionsfähigkeit.<br />

Um die Leistungsfähigkeit<br />

von Mitarbeitern<br />

oder sich<br />

selbst langfristig zu steigern<br />

<strong>und</strong> zu sichern,<br />

muss die Ergonomie am<br />

Arbeitsplatz unter Betracht<br />

gezogen werden.<br />

Unter dem Begriff Ergonomie<br />

versteht man „die Anpassung der Arbeitsbedingungen<br />

an den Menschen <strong>und</strong> nicht umgekehrt. Ziel ist es, eine gute<br />

Arbeitsatmosphäre zu schaffen <strong>und</strong> die Bedingungen so zu<br />

gestalten, dass möglichst geringe ges<strong>und</strong>heitliche Belastung<br />

entsteht“(ergonomisch.org) Um langfristige Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> somit gute Qualität der Arbeit zu garantieren, ist es<br />

von großer Bedeutung, dass die Arbeitsbedingungen schädigungslos<br />

(führt zu keinen Ges<strong>und</strong>heitsschäden), ausführbar<br />

(die Arbeit ist an die jeweilige Person angepasst), erträglich<br />

(möglichst niedriger Stresslevel, keine langfristigen ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Schäden) <strong>und</strong> beeinträchtigungsfrei (das Wohlbefinden<br />

der Arbeiter wird dauerhaft in Betracht gezogen) sind.<br />

Um die optimale physische Arbeitsleistung zu erreichen, ist<br />

eine solche Arbeitsumgebung eine Notwendigkeit. Dies allein<br />

garantiert jedoch noch keine Leistungsförderung. Denn wie<br />

bereits erwähnt, spielt der körperliche Zustand des Menschen<br />

ebenso eine Rolle. Regelmäßige Bewegung <strong>und</strong> eine ges<strong>und</strong>e<br />

Ernährung tragen auch enorm dazu bei, die optimale Leistungsfähigkeit<br />

zu erreichen.<br />

Will man die psychische Leistungsfähigkeit steigern, spielen<br />

Begabung <strong>und</strong> Ausbildung der jeweiligen Person die größte<br />

Rolle. Um seine Leistung zu optimieren, sind diverse Schulungen<br />

<strong>und</strong> Trainingseinheiten der beste Weg zum Erfolg. In der<br />

Personalentwicklung spricht man hier von dem Ziel, die Handlungskompetenz<br />

des Einzelnen zu verbessern. Dies schließt<br />

eine Erhöhung der Fach-, Methoden- <strong>und</strong> Sozialkompetenz<br />

ein.<br />

Um sich verbessern zu können, muss man sich erst einmal<br />

eingestehen, dass man Verbesserung braucht. Es mag nicht<br />

jeder gleich talentiert oder fähig sein, eine hohe Leistung abzuliefern.<br />

Doch jeder, der den Wille besitzt, kann durch etwas<br />

Arbeit <strong>und</strong> Zeit seine körperliche <strong>und</strong> mentale Leistungsfähigkeit<br />

steigern.<br />

n<br />

Quellen:<br />

http://www.grin.com/de/e-book/38497/arbeitsleistung<strong>und</strong>-die-sie-determinierenden-faktoren<br />

http://www.ergonomisch.org/ergonomie.html<br />

36


37


WAS MACHT…?<br />

EX-VERTEIDIGUNGSMINISTER NORBERT DARABOS<br />

AUF DEM WEG ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT<br />

Norbert Darabos als noch gelittener Verteidigungminister …<br />

… über den nach seinem Umfaller nur herzlich gelacht wurde.<br />

Wenn die Karriere des glücklosen „Steinmeisslers“ Norbert<br />

Darabos so rasant weitergeht, dann könnte er tatsächlich schon<br />

bald – wie in diesem <strong>Magazin</strong> schon vor Monaten einmal<br />

prophezeit – Bürgermeister in seinem burgenländischen Heimatdorf<br />

Kroatisch-Minihof werden. Von seinem neuen Posten als<br />

Integrationslandesrat der burgenländischen Landesregierung in<br />

Eisenstadt hätte er es bis dorthin nicht mehr allzu weit.<br />

Dass sich Darabos in den letzten<br />

Jahren wieder von Wien bis<br />

ins Burgenland erfolgreich zurückgekämpft<br />

hat, verdankt er<br />

seiner ungeheuren Flexibilität,<br />

um die ihn der ohnehin schon<br />

sehr situationselastische Gerald<br />

Klug, der derzeit amtierende Verteidigungsminister,<br />

gewiß beneiden dürfte. Da<br />

<strong>für</strong> Darabos, außer der Nibelungentreue zu<br />

seiner Partei, der SPÖ, nichts von Bestand<br />

zu sein scheint, dürfte er vermutlich auch in<br />

seiner Funktion als Landesrat bald wieder<br />

frei nach dem Motto „Was schert mich mein<br />

Geschwätz“ von gestern agieren.<br />

Viele spotten, dies wäre bereits passiert,<br />

weil sich Darabos wie auch der burgenländische<br />

Landeshauptmann Hans Nissl mit<br />

den Blauen ins gemeinsame politische Bett<br />

gelegt hat. Was hätte er aber auch anderes<br />

tun können? In Wien, wo er im Schoß<br />

der Mutter SPÖ als B<strong>und</strong>esgeschäftsführer<br />

nicht mehr wirklich erfolgreich agierte,<br />

wollte man ihn unbedingt loswerden. Daß er<br />

als Sündenbock <strong>für</strong> die SPÖ-Krise herhalten<br />

mußte wie vielfach kolportiert wird, mag<br />

stimmen, man darf aber nicht vergessen,<br />

daß Darabos diese Krise <strong>und</strong> damit auch<br />

das schlechte Image der Partei mit seinem<br />

fatalen Wirken als Verteidigungsminister <strong>und</strong><br />

ebenso fataler B<strong>und</strong>esgeschäftsführer zu<br />

einen nicht unerheblichen Teil mitverursacht<br />

hat.<br />

ES WAR EINMAL SCHÖN<br />

Dass er nur blind gehorchender Erfüllungsgehilfe<br />

<strong>und</strong> Spielball der mächtigen<br />

Granden in seiner Apparatschikpartei war, ist<br />

seine eigene Schuld. Statt hinzuschmeißen<br />

<strong>und</strong> aus dem ins Stocken geratenen Ministeriumfahrstuhl<br />

auszusteigen, blieb er klammernd<br />

drinnen <strong>und</strong> fuhr weiter nach unten.<br />

Hätte Darabos 2010 nicht wie vom Wiener<br />

Landeshauptmann Häupl gewünscht von<br />

dem schon in Stein gemeißelten Volksheer<br />

auf Berufsheer umgeschwenkt, hätte er möglicherweise<br />

seinen gut dotierten Ministerjob<br />

verloren, aber sein Gesicht <strong>und</strong> seinen aufrechten<br />

Gang behalten.<br />

Seitdem gilt er als Schwächling, als Umfaller,<br />

als nicht unbedingt ernst zu nehmender<br />

Politiker. Dabei hatte alles einmal so schön<br />

<strong>für</strong> ihn begonnen. Seine größten Erfolge<br />

feierte er als Kampagnenmanager. So hatte<br />

er im Jahr 2000 den damals noch unbekannten<br />

Hans Nissl zum burgenländischen<br />

Landeshauptmann gemacht, vier Jahre<br />

später Heinz Fischer zum B<strong>und</strong>espräsidenten<br />

<strong>und</strong> 2006 sogar Alfred Gusenbauer<br />

zum Kanzler; was kaum jemand <strong>für</strong> möglich<br />

gehalten hatte. Gusenbauer dankte es ihm,<br />

indem er Darabos zum Verteidigungsminister<br />

machte, auch wenn dieser lieber Innenminister<br />

geworden wäre.<br />

KROATISCH-MINIHOF RUFT<br />

Bei der Nationalratswahl 2013<br />

konnte der B<strong>und</strong>esgeschäftsführer Darabos<br />

dann noch einmal an alte Erfolge als<br />

Kampagnenführer anknüpfen, weil die SPÖ<br />

mit 26,8 Prozent Erste wurde, wenn auch<br />

mit einem Verlust von zweieinhalb Prozentpunkten.<br />

Es war zwar das schlechteste<br />

Wahlergebnis in der SPÖ-Geschichte, aber<br />

weil die anderen Parteien noch schlechter<br />

abschnitten, hatte Darabos dennoch wieder<br />

einmal eine Wahl gewonnen. Eineinhalb<br />

Jahre später war dann alles vergessen<br />

<strong>und</strong> er wurde ins Burgenland weggelobt.<br />

Wie lang mag es dauern bis man in<br />

Kroatisch-Minihof einen tüchtigen Bürgermeister<br />

benötigt <strong>und</strong> man sich auf Norbert<br />

Darabos, den großen Sohn des Dorfes,<br />

besinnt?<br />

n<br />

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