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DMG-informiert 5/2015

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

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<strong>informiert</strong><br />

Berichte aus der weltweiten Mission Nr. 5/<strong>2015</strong><br />

Ernte<br />

Zeit!


Thema<br />

Als Jesus die Scharen<br />

von Menschen sah, ergriff<br />

ihn tiefes Mitgefühl ...<br />

Da sagte er zu seinen<br />

Jüngern: „Die Ernte ist groß,<br />

doch es sind nur wenig Arbeiter<br />

da. Bittet deshalb den Herrn<br />

der Ernte, dass er Arbeiter auf<br />

sein Erntefeld schickt.“<br />

Matthäus 9,36–38<br />

Ernte<br />

Zeit!<br />

Roney, eine Somali-Frau ...<br />

... mittleren Alters, steht vor unserer<br />

Haustür und strahlt übers ganze Gesicht.<br />

Zum ersten Mal hat sie eine Handvoll<br />

Tomaten und Paprika auf ihrem kleinen<br />

Stück Land in der staubigen Savanne<br />

Nordkenias gezogen. Stolz präsentiert<br />

sie uns ihre Ernte.<br />

Erstaunt hatte sie miterlebt, wie aus<br />

den paar unscheinbaren Samen in ihrem<br />

Beet frische kleine Triebe gewachsen<br />

sind, die sich rasch zu schönen Setzlingen<br />

entwickelten. Treu bewässerte sie die<br />

Pflänzchen, bis erste Blüten zu knospen<br />

begannen und sich schließlich zu schönen<br />

roten Tomaten und Paprika entwickelten.<br />

Wir freuten uns mit ihr, erwuchs doch<br />

aus dem kleinen Garten neue Hoffnung<br />

für eine Familie, die durch Dürre und<br />

den Bürgerkrieg in Somalia alles verloren<br />

hatte und nach Kenia geflohen war.<br />

Saat und Pflege<br />

Allzu selbstverständlich kaufen wir uns<br />

hier in Deutschland ein Päckchen Saatgut<br />

für unseren Garten – und übersehen<br />

dabei, was für ein Wunder Gottes wir in<br />

Händen halten. Dass aus so einem winzigen<br />

Körnchen einmal Wurzeln, Stiele,<br />

Blätter und schließlich Früchte wachsen,<br />

ist alles andere als selbstverständlich.<br />

Kinder in Deutschland wissen ja oft<br />

nicht einmal mehr, dass die Milch für<br />

ihren Kaba von Kühen stammt und<br />

nicht aus der Aldi-Tüte. Wer bemüht<br />

sich hierzulande noch um ein eigenes<br />

Gemüse beet – während in Kenia jeder<br />

Zentimeter, selbst Straßenränder und Böschungen,<br />

bearbeitet wird, um Gemüse<br />

zu ziehen und das Überleben zu sichern?!<br />

Roney und viele andere Flüchtlinge aus<br />

Somalia schöpften neue Hoffnung durch<br />

unsere Landwirtschaftsprojekte. Doch<br />

was nützt es, wenn wir Menschen den<br />

Zugang zu Nahrung möglich machen und<br />

sie trotzdem, wie die Bibel es sagt, die<br />

größte und schönste Ernte ihres Lebens<br />

verpassen, das ewige Leben in Gemeinschaft<br />

mit unserem Vater im Himmel?<br />

Ernte: Zeit des Segens<br />

Erntezeit ist eine Zeit des Segens,<br />

den wir gerne mit anderen teilen. Leider<br />

ist bei vielen unserer Mitmenschen das<br />

Bewusstsein für den Prozess von der<br />

Saat bis zur Ernte verlorengegangen. Wir<br />

haben lange genug in Ostafrika gelebt, um<br />

eine gute Ernte nicht mehr als selbstverständlich<br />

zu erachten. Oft bleibt im<br />

Nordosten Kenias der Regen aus, sodass<br />

der komplette Mais auf den Feldern<br />

verdorrt, bevor sich überhaupt Kolben<br />

entwickeln können.<br />

Im Gleichnis (Mt 13,4ff) spricht Jesus<br />

vom Weizenkorn, das auf den Weg fiel,<br />

und von Vögeln gefressen wurde; von<br />

einem Korn, das auf Fels fiel und in der<br />

2 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong>


Martin und Hanna<br />

Seidl-Schulz waren früher<br />

in Kenia und helfen nun<br />

Flüchtlingen in Deutschland<br />

Hitze des Tages vertrocknete. Er erzählt<br />

vom Weizen, der unter den Dornen<br />

erstickt wurde. Nur das Weizenkorn,<br />

das auf den guten Boden fiel, konnte<br />

schließlich gedeihen und vielfache Frucht<br />

bringen. Wachstum ist alles andere als<br />

selbstverständlich.<br />

Ich bin Landwirt und Theologe. Während<br />

meines Studiums hat es einmal wochenlang<br />

geregnet, bis der Weizen eines<br />

Nachbarfeldes auf dem Halm verfault ist<br />

und zuletzt untergepflügt werden musste.<br />

Von wegen „Ohne Gott und Sonnenschein<br />

bringen wir die Ernte ein“! Schnell<br />

werden wir eines Besseren belehrt, wenn<br />

Naturkatastrophen wie Spätfrost, Dürre,<br />

Hagel, Stürme, Krankheiten oder Schädlinge<br />

die Ernte gefährden.<br />

Die biblischen Plagen, die über Ägypten<br />

hereingebrochen sind, haben das Überleben<br />

eines reichen Volkes in kürzester<br />

Zeit infrage gestellt (2. Mose 7–12). An<br />

Gottes Segen ist auch heute noch ALLES<br />

gelegen! Wir leben von seiner Zusage,<br />

dass Saat und Ernte, Sommer und Winter,<br />

Frost und Hitze, Tag und Nacht nicht<br />

aufhören werden, bis Gott unsere Erde<br />

ganz neu gestalten wird (1. Mose 8,22).<br />

Die andere Ernte<br />

Es gibt nämlich auch die andere Art<br />

von Ernte, die wir im Leben einfahren<br />

dürfen oder müssen. Ein Bekannter hat<br />

immer sein eigenes Leben gelebt, sich in<br />

Alkohol und Drogen verstrickt, und in<br />

den Jahren danach die bitteren Folgen<br />

falscher Lebensentscheidungen geerntet.<br />

Er hatte böses Saatgut ausgesät und<br />

jahrelang dafür im Gefängnis gebüßt. Als<br />

ich ihn in seinem „Zuhause“ besuchte,<br />

musste ich an das Bibelwort Römer 6,23<br />

denken: „Denn die Sünde wird mit dem<br />

Tod bezahlt. Gott aber schenkt uns in<br />

der Gemeinschaft mit Jesus Christus,<br />

unserem Herrn, ewiges Leben.“<br />

Es schmerzt: So viele Ehen gehen zu<br />

Bruch, weil niemand bereit ist, Opfer für<br />

das Miteinander zu bringen. Kinder leiden<br />

unendlich unter kaputten Beziehungen,<br />

weil Eltern ohne Gott, den Erfinder der<br />

Ehe, leben. Und tausende Menschen verbittern,<br />

weil sie in ihrem Herzen Unversöhnlichkeit,<br />

Unzufriedenheit und Stolz<br />

heranwachsen lassen. Ja, es gibt auch die<br />

andere Erntezeit, eine bittere Ernte, die<br />

Satan jedem bereitet, der in seinem Herz<br />

schlechtes Saatgut pflegt. Diese Pflanzen<br />

tragen bittere Früchte. Es ist nicht gut,<br />

wenn wir immer nur das Eigene suchen<br />

und dabei den wahren Sinn des Lebens,<br />

zur Ehre Gottes und zum Segen unserer<br />

Mitmenschen zu wirken, verpassen.<br />

Viele wollen nicht hören, dass ein<br />

Mensch das Ziel seines Lebens tatsächlich<br />

verpassen und in ewiger Gottesferne<br />

enden kann. Darin liegt der große Ernst,<br />

wenn wir Christen von „Ernte“ sprechen.<br />

Denn auch wir Menschen werden eines<br />

Tages als seine Geschöpfe von Gott „geerntet“,<br />

erklärt uns die Bibel.<br />

Weltweit Hoffnung säen<br />

Weil Gott eines Tages die Spreu vom<br />

Weizen trennt, wollen wir Christen unbedingt<br />

allen Menschen Jesus nahebringen.<br />

Bis 2011 haben meine Frau Hanna und<br />

ich das als <strong>DMG</strong>-Mitarbeiter in Kenia<br />

getan, seit 2012 unter Asylsuchenden im<br />

Großraum Regensburg. Es ist ein Privileg,<br />

Flüchtlingen bei der Integration helfen zu<br />

dürfen, damit ihr Leben in Deutschland<br />

gelingt.<br />

Ich denke an Mohammed (37) aus dem<br />

Nahen Osten, der als „Geduldeter“ in<br />

Regensburg lebt. Seit drei Jahren besuche<br />

ich ihn jede Woche zwei, drei Stunden<br />

und helfe ihm bei Papierkram und Behördengängen.<br />

Weil er epileptische Anfälle<br />

hatte, ging ich öfter mit ihm zum Arzt.<br />

Inzwischen ist er medizinisch eingestellt<br />

und es geht ihm gut. Mohammed nennt<br />

mich liebevoll seinen „Vater“. Manchmal<br />

reden wir über den Glauben – er weiß,<br />

dass ich fest auf Jesus vertraue.<br />

Wer hilft uns ernten?<br />

Es ist wichtig, Menschen zu Gottes<br />

Liebe einzuladen. Durch praktische und<br />

geistliche Hilfe können wir in ihnen eine<br />

Hoffnung säen, die weit über dieses<br />

Leben, weit über schöne Tomaten und<br />

Paprika, hinausgeht. Ewige Hoffnung kann<br />

nur Jesus schenken. Das Saatgut halten<br />

wir bereits in Händen: Gottes Wort,<br />

die Bibel. Wir dürfen es großzügig in die<br />

Welt hinausstreuen und allen Menschen<br />

froh und dankbar erzählen, wie Gott in<br />

unserem Leben handelt.<br />

Pflanzen wir gute Saat in die Herzen,<br />

indem wir Freundschaften zu Suchenden<br />

knüpfen. Wenn wir uns für einzelne<br />

Menschen Zeit nehmen und ihnen<br />

Aufmerksamkeit schenken, können wir<br />

Dornen und Disteln bekämpfen, die ihren<br />

Glauben zu ersticken drohen. Es macht<br />

glücklich, wenn Erntezeit ist. Wenn der<br />

Tag gekommen ist, dass ein Mensch Jesus<br />

sein Leben anvertraut. Darüber wird<br />

sogar im Himmel gejubelt (Lk 15,7).<br />

Wie Gott segnet<br />

Auch die geistliche Ernte fällt unterschiedlich<br />

aus: Durch einen Billy Graham<br />

fanden Tausende zum lebendigen<br />

Glauben. Genauso wertvoll jedoch ist<br />

die kleine Ernte – wie beim Gemüsebeet<br />

unserer Nachbarin Roney in Kenia. Wenn<br />

nach jahrelanger Mühe ein einzelner<br />

Atheist oder Muslim sein Leben Jesus in<br />

die Hand legt.<br />

Zwischen Saat und Ernte vergeht<br />

oft viel Zeit; es gibt Dürre- oder Frostschäden<br />

und Monate, in denen gar kein<br />

Wachstum stattfindet oder Rückschritte<br />

zu beobachten sind – davon weiß ich als<br />

Landwirt und Missionar ein Lied zu singen.<br />

Trotzdem schenkt der Herr immer<br />

wieder geistliche Aufbrüche und Frühlingszeiten,<br />

die auf reiche Ernte hoffen<br />

lassen.<br />

Heute liegt das Erntefeld Gottes in<br />

unserer direkten Nachbarschaft. Wir<br />

müssen nur die Augen öffnen für die<br />

vielen tausend Asylsuchenden aus aller<br />

Herren Länder. Bei uns in der Flüchtlingshilfe<br />

rund um Regensburg haben wir wirklich<br />

Stress. So viele Hilfesuchende und so<br />

wenig Mitarbeiter! Manchmal wissen wir<br />

nicht mehr, wo uns der Kopf steht. Dass<br />

Jesus lebt, ihnen helfen und sie auf ewig<br />

retten will, wissen viele Asylsuchende<br />

nicht.<br />

Global gesehen gibt es ebenfalls noch<br />

viele zentrale Aufgaben, wo sich Christen<br />

in Gottes Ernte einbringen könnten.<br />

Beispielsweise im südlichen Afrika, wo<br />

die Krankheit Aids ihre tödliche Ernte<br />

einfährt. Tausende sterben früh, ohne die<br />

Botschaft des Lebens zu kennen. Bitte<br />

beten Sie für neue Mitarbeiter hier in<br />

Deutschland, in Europa und weltweit. –<br />

Und wundern Sie sich nicht, wenn Jesus<br />

Sie selbst in seine Ernte sendet. Er segne<br />

Sie!<br />

Martin Seidl-Schulz<br />

Diplomlandwirt und Theologe<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong><br />

3


Europa<br />

Spanien<br />

Roland und Sabine Weinmann<br />

Helfer bei der Olivenernte<br />

Jedes Jahr ab November ernten wir<br />

Oliven von mehr als 1.000 Bäumen.<br />

Die Farm ist Teil des Geländes unseres<br />

christlichen Drogen-Rehazentrums<br />

„El Buen Samaritano“ (Barmherziger<br />

Samariter) im Norden von Andalusien.<br />

Für die Männer, die bei uns ihren<br />

Alkohol- und Drogenentzug durchleben,<br />

und für uns<br />

Mitarbeiter bedeutet<br />

das sechs<br />

bis acht Wochen<br />

harte Arbeit – bei<br />

jedem Wetter, in<br />

den steilen Hängen des Olivenhains.<br />

Zum Glück regnet es nicht so oft<br />

wie in Deutschland um diese Jahreszeit.<br />

Und wir sind Gott dankbar für<br />

Freunde aus holländischen Gemeinden,<br />

die Jahr für Jahr kommen und bei der<br />

Ernte helfen.<br />

Im Vorfeld sind die Männer aus<br />

unserer Reha skeptisch: „Was sind das<br />

für Menschen, die uns da besuchen<br />

kommen? Bestimmt bedeutet das nur<br />

mehr Arbeit für uns. Die meisten kön-<br />

Spenden für die Drogenarbeit<br />

von Ehepaar Weinmann:<br />

Stichwort P10818<br />

nen kein Spanisch, wie soll das gehen?“<br />

Dann kommt da eine Schar junger und älterer<br />

holländischer Christen, die fröhlich<br />

mit anpacken, wo immer es fehlt. Die mit<br />

Händen und Füssen reden, schon einige<br />

spanische Lieder können und sie kräftig<br />

in der Andacht, den Tag über und abends<br />

am Kaminfeuer singen und die gerne ihre<br />

holländischen Süssigkeiten<br />

mit allen teilen.<br />

Männer und Frauen, die<br />

praktisch ihren Glauben<br />

leben und ein Beispiel<br />

für die Liebe von Jesus<br />

sind. Sie interessieren sich für einzelne<br />

unserer Heimbewohner, fragen nach und<br />

sind offen.<br />

Wenn sie dann wieder abreisen, sind<br />

alle dankbar für diese Erfahrung – und<br />

traurig, weil unsere Gäste, die den<br />

Männern im Zentrum Freunde wurden,<br />

wieder fort sind. Eigentlich kamen sie zur<br />

Olivenernte, doch die gemeinsam verbrachte<br />

Zeit war viel wertvoller. Auch für<br />

unsere holländischen Freunde. Sie erleben<br />

ein paar Tage fernab vom Alltagsstress,<br />

mit neuen Impulsen durch gelebte<br />

Gemeinschaft, das Hören auf Gottes<br />

Wort, die Bibel, und das Teilhaben am<br />

Leben der suchtkranken Männer und<br />

ihrem Entzug hier. Natürlich haben sie<br />

auch eine der schönen andalusischen<br />

Städte besucht. Für uns ist ihr Einsatz<br />

immer neu eine Ermutigung. Da wird<br />

Gottes weltweite Gemeinde erfahrbar.<br />

Sie wollen selbst einmal diese Erfahrung<br />

machen? Dann nehmen Sie Kontakt<br />

mit uns auf, wir freuen uns über<br />

Erntehelfer (E-Mail: sarowein@gmail.<br />

com). Zudem können Sie über diese<br />

E-Mailadresse unser Olivenöl bestellen.<br />

Der Ertrag hilft, unser Zentrum zu<br />

finanzieren. Viele Männer, die bei uns<br />

von Drogen und Alkohol frei werden,<br />

können ihre Reha nicht selbst bezahlen.<br />

Deshalb haben wir ein Projekt<br />

„Silbergroschen“ gegründet, das an<br />

den Barmherzigen Samariter erinnert.<br />

Ihre Spende ermöglicht die Reha von<br />

mittellosen, spanischen Suchtkranken.<br />

Herzlichen Dank.<br />

Projekt „Silbergroschen“ für mittellose<br />

Heimbewohner: Stichwort P30851<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

14<br />

15<br />

19<br />

Inhalt<br />

EUROPA<br />

Missionare unterwegs<br />

Interview Kurzeinsätze (Weidmann)<br />

ASIEN<br />

AFRIKA<br />

AMERIKA 18 Gebetskalender<br />

Veranstaltungen<br />

Wir machen mit!<br />

Am Erntedank-Wochenende <strong>2015</strong> beginnt das „Jahr der Dankbarkeit“.<br />

Bis zum Oktober 2016 steht das Danken im Mittelpunkt! Machen Sie<br />

mit und beteiligen Sie sich – am besten mit Ihrer ganzen Gemeinde.<br />

Weitere Infos: www.jahr-der-dankbarkeit.net<br />

4 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong>


Deutschland<br />

Walter und Esther Reuter<br />

Deutschland<br />

Gerhard und Bettina Denecke<br />

Großzügig<br />

Flüchtlingen helfen<br />

Jeden Tag behandeln die Medien das<br />

Thema Flüchtlinge, und der Zustrom<br />

Asylsuchender hält unvermindert an.<br />

Bei allen Problemen, die das verursacht,<br />

beobachte ich immer wieder mit Freude,<br />

wie sich Gruppen unterschiedlichster<br />

Menschen zusammenfinden, die liebevoll<br />

Migranten helfen. Dabei sollte sich<br />

unser Engagement als Christen nicht nur<br />

auf die menschlich-sozialen Bedürfnisse<br />

beschränken, die natürlich ihre Berechtigung<br />

haben. Wir wollen diese Aufgabe<br />

umfassend tun und Flüchtlingen, die oft<br />

Schreckliches durchgemacht haben, Gottes<br />

Liebe in Wort und Tat weitergeben.<br />

Denn wir sind die Visitenkarte von Jesus<br />

für sie.<br />

Die Bibel ruft uns auf, Fremde willkommen<br />

zu heißen, großzügig zu beschenken<br />

(3. Mose 19,33–34) und gastfreundlich zu<br />

sein (Röm 12,13). Wir wollen ihre Freundschaft<br />

gewinnen. Gerade Christen, die bei<br />

uns Zuflucht suchen, weil sie in ihrer Heimat<br />

viel für ihren Glauben gelitten haben,<br />

verdienen Zuwendung und Aufnahme in<br />

unseren Kirchen und Gemeinden.<br />

Ich denke an Jos aus Afrika, den ich<br />

gleich nach seiner Ankunft im Asylheim<br />

kennengelernt habe. Er hat eine tiefe<br />

Liebe zu Jesus. Seine restliche Familie ist<br />

noch in Afrika, worunter er sehr leidet.<br />

Es gelang uns, ihn an eine Gemeinde zu<br />

vermitteln, in der er gut aufgenommen<br />

worden ist.<br />

Da es sich um Menschen aus einem<br />

fremden Kulturkreis handelt, deren Mentalität<br />

und Lebensweise sich oft sehr von<br />

der Unsrigen unterscheidet, benötigen<br />

unsere Gemeinden Informationen. Das<br />

hilft, damit es nicht zu Enttäuschungen<br />

kommt, weil Erwartungen nicht eintreffen<br />

und unsere Großzügigkeit nicht so<br />

verstanden wird, wie wir es uns vorgestellt<br />

haben. Wir bieten in Süddeutschland<br />

laufend Schulungen an (Tel. 07464<br />

3323, E-Mail: freunde-int@web.de) und<br />

kommen gerne auch in Ihre Gemeinde.<br />

Gemeinsam können wir schauen, wie<br />

Ihre Flüchtlingshilfe praktisch aussehen<br />

könnte.<br />

Auch die AWM (www.awm-korntal.de)<br />

und AMIN (www.amin-deutschland.de)<br />

bieten Kurse mit wertvollen Impulsen zu<br />

dieser Thematik an. Wir machen Ihnen<br />

Mut, sich dieser Aufgabe zu stellen und<br />

von Gottes Liebe leiten zu lassen. Keiner<br />

kann alle erreichen – aber jeder einen!<br />

Gott hat ihn<br />

nicht im Stich gelassen<br />

In einer Gemeinde im Gottesdienst<br />

entdecke ich (Bettina) unter den Zuhörern<br />

einen meiner früheren Schüler<br />

mit seiner Mutter. Ich freue mich riesig!<br />

Dieser Junge hatte es nicht leicht. Damals<br />

unterrichtete ich ihn ab dem ersten<br />

Schuljahr in Religion. Vaterlos ist er bei<br />

seiner kranken Mutter aufgewachsen, in<br />

der Schule war er ständig in Schwierigkeiten.<br />

Wie ein Lamm saß er im Stuhlkreis<br />

neben mir und nahm die biblischen<br />

Geschichten auf. Er merkte sich alles und<br />

gab gute Antworten. Ich habe viel für ihn<br />

gebetet, mich eingesetzt und es gab einige<br />

Gespräche mit ihm und seiner Mutter.<br />

Manchmal dachte ich: Gott hat mit<br />

diesem Jungen noch etwas vor. Er ist<br />

sein himmlischer Vater, der ihn über alles<br />

liebt. Der kleine Kerl war so offen und<br />

bereit für Jesus! Aber es türmten sich<br />

Konflikte auf, die darin gipfelten, dass er<br />

die Schule wechselte. Ich war enttäuscht.<br />

Jetzt konnte er nicht mehr in meinen Religionsunterricht<br />

kommen. Wer machte<br />

ihm nun Jesus lieb? Er war so nah dran<br />

gewesen! So vieles war bei ihm im Unterricht<br />

besser geworden, wie sollte diese<br />

positive Entwicklung ohne mich weitergehen?<br />

Ich war die einzige Lehrerin, die er<br />

akzeptierte und mochte.<br />

Aber Gott hat ihn nicht im Stich<br />

gelassen. Es traten längst andere Christen<br />

ins Leben dieses Jungen. Sie luden ihn<br />

und seine Mutter in die Gemeinde ein,<br />

schenkten ihm eine Kinderbibel und<br />

beteten auch für ihn. Und heute<br />

treffe ich ihn als großen<br />

Jugendlichen mit seiner<br />

Mutter im Gottesdienst<br />

wieder!<br />

Voll Freude steuere ich nach dem<br />

Gottesdienst auf ihn und seine Mama zu.<br />

Sie gibt mir die Hand, strahlt mich an und<br />

erzählt: „Ich habe mir so gewünscht, Sie<br />

noch einmal zu sehen. Ich möchte Ihnen<br />

danke sagen! Im Januar haben mein Sohn<br />

und ich uns taufen lassen. Vor der Taufe<br />

sollte mein Sohn berichten, wie er gläubig<br />

geworden ist. Er erzählte die ganze Zeit<br />

nur von Frau Denecke ...“<br />

Ich weiß nicht mehr, was sie noch alles<br />

erzählte. Aber ihr strahlendes Gesicht,<br />

aus dem alle frühere Starre verschwunden<br />

ist, bewegt mich immer noch zu<br />

Tränen. Gott hat die beiden wirklich<br />

verändert.<br />

Übrigens, wir werden als neue <strong>DMG</strong>-<br />

Mitarbeiter in Deutschland vollzeitlich<br />

unter Migranten und Flüchtlingen<br />

arbeiten. Seit Januar sind wir im Reisedienst,<br />

halten Vorträge, predigen und<br />

besuchen Freunde und Gemeinden.<br />

Gott hat die Fremdlinge lieb, und er hat<br />

tiefes Erbarmen mit ihnen. Wir Christen<br />

in Deutschland haben einen Auftrag an<br />

ihnen. Gern kommen wir im Rahmen<br />

unseres Reisedienstes auch in Ihre Gemeinde<br />

und stellen Ihnen diese wichtige<br />

Aufgabe vor.<br />

Tausende<br />

Flüchtlinge<br />

kommen in<br />

unseren Städten an. Sie<br />

benötigen dringend Hilfe. Gott<br />

fordert uns auf: „Den Ausländer,<br />

der bei euch wohnt, sollt ihr wie<br />

einen von euch behandeln und ihr<br />

sollt ihn lieben wie euch selbst“ (3. Mose<br />

19,34). Inzwischen helfen ca. 20 <strong>DMG</strong>-Mitarbeiter Flüchtlingen<br />

und Einwanderern in Europa (meist in Deutschland) seelsorgerlich<br />

und bei der Integration. Danke, wenn Sie<br />

diesen Dienst fördern.<br />

D M G - F l ü c h t l i n g s h<br />

Stichwort: P50233 Migrantenhilfe<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Migrantenhilfe<br />

i l f e<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong><br />

5


Europa<br />

Österreich<br />

Gerhard und Junko Deimel<br />

Auf zum<br />

Einsatz in Japan<br />

Wir hatten eine segensreiche Zeit in<br />

Japan, der Heimat von Junko, mit vielen<br />

interessanten Begegnungen. Unser<br />

Kurzeinsatz in der Tohoku-Region mit<br />

dem christlichen Radiosender TWR-Asien<br />

und einem internationalen Team aus<br />

Singapur war großartig. In den Städten<br />

Aizu, Akita, Morioka und im Raum Sendai<br />

verteilten wir Johannes-Evangelien,<br />

Infobroschüren „Wer ist Jesus Christus?“<br />

und Flyer mit den japanischen Sendezeiten<br />

von TWR in 20.000 Haushalten<br />

sowie in vielen Notunterkünften von<br />

Japanern, die beim Tsunami 2011 obdachlos<br />

geworden waren.<br />

An die Familien in den Notunterkünften<br />

verschenkten wir auch Wichtiges für<br />

ihren Alltag, beispielsweise Waschpulver.<br />

Es erschütterte uns, dass immer noch<br />

zwei Drittel der vielen tausend obdachlos<br />

gewordenen Familien in Notunterkünften<br />

leben. Doch diese Situation hat auch eine<br />

andere Seite: In der Region Tohoku, die<br />

früher als „Grab für Missionare“ bezeichnet<br />

worden ist, sind heute viele Menschen<br />

offen für die Botschaft von Jesus.<br />

Wir haben einige Menschen getroffen,<br />

die sich in den vergangenen vier Jahren<br />

für Jesus entschieden haben, sogar eine<br />

97-jährige Frau, die sich einer christlichen<br />

Gemeinde angeschlossen hat.<br />

In der Region Tohoku, die<br />

früher als „Grab für Missionare“<br />

bezeichnet wurde, sind heute<br />

viele Menschen offen für Jesus.<br />

Die Gemeinde in Morioka ist zum<br />

Stützpunkt für Hilfs- und Missionseinsätze<br />

in der gesamten Region geworden. In<br />

ihrem Umfeld kommen Menschen zum<br />

Glauben. Die Zusammenarbeit mit<br />

Christen aus Singapur und Ostjapan,<br />

ihre Offenheit, Hingabe und Herzlichkeit,<br />

haben uns begeistert. Wir waren in<br />

vielen Gemeinden zu Gast, und immer<br />

wieder hörten wir Sätze wie: „Come<br />

back again!“ (Kommt wieder). Oder: „We<br />

pray that you will come as missionaries<br />

to Japan“ (Wir beten, dass Ihr Japanmissionare<br />

werdet). Ein<br />

Gedanke, der uns<br />

durchaus beschäftigt.<br />

Kroatien<br />

Tihomir und Ulrike Vekić<br />

Jesus ins Fernsehen<br />

Wie kommt die beste Botschaft der<br />

Welt zu Menschen, die in keine Kirche<br />

gehen? Und wie berührt Gottes Liebe<br />

Leute, die nie einem Christen begegnen?<br />

Übers Fernsehen, Radio und Internet<br />

natürlich. Seit vier Jahren flimmern die<br />

deutschen „Hof mit Himmel“-Fernsehsendungen<br />

von ERF-<br />

Medien unter dem Titel<br />

„Offener Himmel“ auch<br />

in kroatische Wohnzimmer.<br />

Und das in schöner<br />

Regelmäßigkeit;<br />

dreimal die Woche über<br />

fünf kroatische Regionalsender. Zwei<br />

kroatische Mitarbeiter helfen uns beim<br />

Übersetzen und Betiteln der Programme.<br />

Inzwischen haben wir viele regelmäßige<br />

Zuschauer, viele davon Katholiken, die<br />

uns auch auf Facebook weiterempfehlen<br />

und im Internet die Sendungen schauen.<br />

Immer wieder melden sich interessierte<br />

Zuschauer am Telefon.<br />

Kürzlich rief eine ältere Frau an. Sie hat<br />

in der Schweiz gearbeitet und war eine<br />

Zeitlang in einer Sekte. Ich konnte ihr das<br />

Evangelium erklären. Dass Jesus gekommen<br />

ist, um sie von allen Mächten der<br />

Finsternis zu befreien. Und wie wichtig<br />

es ist, Jesus in ihr Leben einzuladen und<br />

ihm die Herrschaft über alles zu geben.<br />

Die Frau bat mich, mit ihr zu beten, und<br />

hat Jesus angenommen. Wir brachten<br />

Kürzlich rief eine ältere<br />

Frau an. Sie bat mich,<br />

mit ihr zu beten, und hat<br />

Jesus angenommen.<br />

Tihomir Vekić produziert<br />

Christliches für TV, Radio<br />

und Internet<br />

sie in Kontakt mit einer Christin in ihrer<br />

Gegend, die sie weiterbetreut.<br />

Ein junger Mann aus der Nachbarstadt<br />

schrieb eine lange E-Mail. Sein Lebenstraum,<br />

Profifußballer zu werden, war<br />

gescheitert, obwohl er Gott um Hilfe<br />

gebeten hatte. Tihomir antwortete und<br />

traf sich zu einem persönlichen<br />

Gespräch mit ihm.<br />

Das gab dem jungen Mann<br />

Mut, sein Leben Gott ganz<br />

anzuvertrauen.<br />

Letztes Jahr haben wir<br />

ein Internet radio für am<br />

christlichen Glauben Interessierte gegründet.<br />

Bitte beten Sie mit uns für ein wachsendes<br />

Mitarbeiterteam. Unser größter<br />

Wunsch ist, selbst kroatische Fernsehsendungen<br />

zu produzieren, die Geschichten<br />

mit Gott erzählen. Vielen Dank, wenn Sie<br />

unsere christliche Medienarbeit in Gebet<br />

und Gaben unterstützen.<br />

6 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong>


Griechenland<br />

Karin Schutz<br />

Bibelverteilaktion<br />

122.600 Mal Gottes<br />

Wort ausgesät<br />

Es war eindrucksvoll, die achte „Operation<br />

Josua“ von Hellenic Ministries<br />

(griechische Partnerorganisation der<br />

<strong>DMG</strong>) mitzuerleben. Ein buntes Team<br />

von 350 Christen aus 23 Ländern<br />

in aller Welt (darunter auch Klaus<br />

und Angelika Böttcher, aktive Ruheständler<br />

der <strong>DMG</strong>) hatte sich Mitte<br />

Juli aufgemacht und im Norden des<br />

Landes 122.600 Tüten mit christlichen<br />

Schriften und Bibeln in 370 Orten<br />

verschenkt.<br />

Unsere Aktion, die ich mit organisiert<br />

habe, fiel genau in die Woche nach dem<br />

Referendum und Schließen der Banken<br />

hierzulande. Aufgrund der akuten Krise<br />

begegneten uns die Menschen überaus<br />

nachdenklich und offen. Geholfen hat<br />

auch, dass drei Bischöfe<br />

der orthodoxen<br />

Kirche unsere Neuen<br />

Testamente autorisiert<br />

und ihre Grußworte<br />

in die Bibeln eindrucken<br />

lassen haben. So<br />

stießen wir überall auf<br />

offene Türen.<br />

„Kommt bitte nochmal zurück!“, rief<br />

eine Griechin hinter uns her, als wir in einem<br />

Dorf bei Giannitsa unsere Literaturpakete<br />

weitergaben oder an Türklinken<br />

und Zäune hängten. Ich war mit David<br />

Spenden für die Arbeit von<br />

Karin Schutz: Stichwort P10673<br />

Für Operation Josua, Bibelverbreitung<br />

in Griechenland:<br />

Stichwort P30613<br />

unterwegs, einem griechischen Christen,<br />

der sonst in Australien lebt. Wir dachten,<br />

jetzt kommen die üblichen Fragen wie:<br />

„Wer seid ihr, Zeugen Jehovas?“ Doch die<br />

Frau bat uns um eine weitere Bibel für<br />

die Familie nebenan. Sie hatte schon zwei<br />

Tage auf uns gewartet, denn sie wusste<br />

aus dem Radio von unserer Verteilaktion.<br />

Sie wollte unbedingt eine Bibel für sich<br />

und ihre Nachbarn. Wow!<br />

Bei 35 Grad im Schatten ging es weiter.<br />

Eine junge Griechin ließ uns einen Eimer<br />

vom Balkon aus dem ersten Stock herab<br />

und sagte, wir sollten ihr das Bibelpaket<br />

hineinlegen. Ich gab ihr ein Weiteres zum<br />

Verschenken, dann zog sie die kostbare<br />

Last nach oben. Sie nahm den Inhalt<br />

aus ihrer Tüte und rief begeistert: „Das<br />

ist ja wunderbar, die Bibel in heutigem<br />

Griechisch, sodass ich<br />

sie verstehe.“ Dann<br />

rief sie quer über die<br />

Straße ihren Nachbarn<br />

zu: „Nehmt auch ein<br />

Neues Testament, das<br />

ist ein Geschenk des<br />

Himmels.“<br />

Eine ältere Griechin sprach mit mir<br />

über die Politik und ihre Ängste wegen<br />

der Wirtschaftskrise. Ich ermutigte sie,<br />

dass Jesus ihre Zukunft in der Hand<br />

hat und sie sich nicht sorgen muss. Sie<br />

begann, die Bibel zu lesen und hat uns<br />

später zum Mittagessen eingeladen. Ihr<br />

Mann, der Alzheimer hat, saß lächelnd<br />

dabei. Als wir ihr Dorf verließen, hielt ein<br />

Auto mit vier jungen Leuten an: „Ihr habt<br />

uns vergessen, wir wollen auch eine Bibel<br />

haben“, riefen sie uns lachend zu. Gerne<br />

kamen wir ihrem Wunsch nach.<br />

Es hat allen Teilnehmern Freude<br />

bereitet, wie die Griechen dieses Jahr auf<br />

unser Geschenk reagierten. Nun beten<br />

wir, dass Gott aus seinem Wort in den<br />

Häusern und Herzen Frucht wachsen<br />

lässt, die bleibt.<br />

Natürlich ging nicht überall alles so<br />

glatt. Einerseits kamen Menschen zum<br />

Glauben, aber es kam auch zu polizeilichen<br />

Festnahmen. Unser Team türkischer<br />

Christen war besonders gesegnet. Sie,<br />

die früher Feinde waren, erlebten nun<br />

Griechen, die bei ihnen im Gebet Jesus<br />

ihr Leben übergeben haben. Unsere 350<br />

Teilnehmer waren tausende Kilometer<br />

unterwegs, und Gott hat Bewahrung<br />

geschenkt. Ich selbst durfte sogar Millionären<br />

das Evangelium begreifbar machen,<br />

was für ein Segen.<br />

Übrigens:<br />

Operation Josua wird auch im Juli 2016<br />

wieder stattfinden. Sie wollen mitmachen?<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.operationjoshua.org<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong><br />

7


Interview<br />

Gehen und<br />

beschenkt<br />

werden<br />

Seine Haare sind nicht blond, Sonnenbrille<br />

trägt er auch nicht, und<br />

die goldene Stimmgabel wird man<br />

ihm sicher nie verleihen. Cool ist er<br />

trotzdem: Heino Weidmann, der<br />

die Jahreseinsätze der <strong>DMG</strong> auf vier<br />

Kontinenten koordiniert.<br />

Kurzeinsätze: Warum die <strong>DMG</strong> jetzt mehr Stellen in Europa anbietet<br />

Heino, was tust du in deinem Alltag?<br />

Ich vermittle meist junge Leute zu Kurzeinsätzen<br />

ins Ausland, wo sie sich sechs bis 24 Monate in soziale<br />

und missionarische Projekte einbringen. Jährlich haben<br />

wir als <strong>DMG</strong> 40 bis 50 Teilnehmer im Kurzeinsatzprogramm.<br />

Unser Team auf dem Buchenauerhof begleitet<br />

sie vor, während und nach dem Einsatz.<br />

Auf welchen Kontinenten<br />

gibt es Stellen?<br />

Die <strong>DMG</strong> bietet eine riesen Bandbreite: Unsere<br />

Freiwilligen werden in Asien, Afrika, Lateinamerika und<br />

Europa eingesetzt, mit Schwerpunkt Bildungsarbeit.<br />

Vom Hilfslehrer für Missionarskinder über die Mitarbeit<br />

in Kindergärten und Jugendclubs bis hin zum Unterricht<br />

an internationalen Schulen. Natürlich haben wir noch<br />

mehr zu bieten, auch praktische Einsätze; zum Beispiel<br />

Dorfentwicklung, Drogenrehabilitation, Gästehausbetrieb,<br />

Kreativseminare und Hilfe für vernachlässigte Kinder<br />

sowie mit Schwerpunkt Gemeindebau und Mission.<br />

Wie wird ein Kurzeinsatz finanziert?<br />

Die <strong>DMG</strong> wird komplett von Spenden getragen. Darum<br />

ist es nötig, dass die Teilnehmer einen Freundes- und<br />

Spenderkreis aufbauen, der die <strong>DMG</strong> und ihr Projekt<br />

unterstützt und für sie betet. Als überzeugte Christen<br />

ist uns das Gebet wirklich wichtig.<br />

Wie ist das Auswahlverfahren?<br />

Jede Einsatzstelle ist nach spezifischen Kriterien<br />

bewertet. Die Teilnehmer sollen dazu passen, beispielsweise<br />

was die Sprachkenntnisse anbelangt. Offenheit<br />

und Flexibilität sollte natürlich jeder mitbringen. Dann<br />

laden wir die potentiellen Teilnehmer eines Jahrgangs<br />

zum Bewerbertag ein, bei dem wir sie kennenlernen<br />

und Vorstellungsgespräche und Gruppenspiele auf dem<br />

Plan stehen. Wir versuchen, ihre Stärken und Bedürfnisse<br />

herauszufinden und genau die passenden Stellen zu<br />

vermitteln.<br />

Schickt ihr auch Leute in Krisengebiete?<br />

Nun, immer und überall gibt es Risiken, das ganze<br />

Leben ist gefährlich. Unsere Kurzzeitmitarbeiter sind<br />

meist junge Leute, die zwischen Abitur und Studium<br />

oder Ausbildung ein Jahr für Gott im Ausland verbringen.<br />

Die schicken wir natürlich nur in Regionen, wo wir<br />

es auch verantworten können. Das Auswärtige Amt<br />

prüft vorher unsere Einsatzziele. Erst wenn sie grünes<br />

Licht geben, senden wir die jungen Erwachsenen. Liegen<br />

Reisewarnungen vor, schicken wir niemanden in das<br />

betreffende Land. Die Teilnehmer müssen sich vor ihrem<br />

Einsatz beim Auswärtigen Amt über ihr Ziel und die<br />

Situation vor Ort erkundigen. Im Einsatzland sind sie in<br />

ein Team der Partnerorganisation eingebettet. Zudem<br />

haben wir Krisenpläne, wenn etwas passieren sollte. Wir<br />

tun unser Möglichstes, um zu helfen.<br />

Wie hältst du den Kontakt<br />

zu Leuten im Einsatz?<br />

Über E-Mail, Telefon, Facebook und Skype. Außerdem<br />

schreiben die Freiwilligen regelmäßig Rundbriefe,<br />

die wir lesen und uns mitfreuen. Manchmal haken wir<br />

nach, wenn wir den Eindruck haben, dass etwas nicht<br />

in Ordnung ist. Vier bis sechs Wochen nach Ankunft<br />

im Einsatzland bekommen sie einen Reflexionsbogen<br />

zugeschickt, den sie mit ihrem Teamleiter vor Ort<br />

durchsprechen. Ebenso in der Mitte und einige Wochen<br />

vor Ende des Aufenthalts. Ab und zu frage ich nach, wie<br />

es ihnen geht und schreibe ihnen Ermutigendes oder<br />

einen Bibelvers.<br />

Und wenn der Einsatz vorbei ist?<br />

Auch dann halten wir den Kontakt, denn wir wollen,<br />

dass sie am Thema Mission dranbleiben. Deshalb laden<br />

wir sie zu Veranstaltungen der <strong>DMG</strong> ein, wo viele<br />

tatkräftig helfen. Außerdem bieten wir Ehemaligentreffen<br />

an und fördern, dass sie Freunden ihren Glauben<br />

weitergeben und sie für Mission motivieren. In ihrem<br />

Einsatz erleben sie den lebendigen Glauben und die<br />

Freude in Jesus, die sie bei vielen Christen aus aller Welt<br />

sehen. Wir wollen, dass sie ihre Erfahrungen hinterher<br />

im Alltag in Deutschland einbringen.<br />

8 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong>


Kenia<br />

wir ins Gespräch.<br />

abschlu s zu machen.<br />

Versuchen, den Fehler zu finden, fa sten<br />

wir uns also an den händen und beteten,<br />

ch war ein halbes Jahr in Kenia. Im eS WurDe iMMer DuNKler … die beiden Jungen standen ebenfa ls im<br />

Norden des Landes he rschte hungersnot,<br />

und unser Team half notleidenden an und gab uns Starthilfe, leider ver-<br />

ein Lastwagen mit vielen Pa sagieren hielt Kreis. Steve ha te mich gebeten, den<br />

menschen. einmal fuhren wir als kleine geblich. Schließlich fuhren sie weiter. es<br />

Gru pe in den Norden, um Lebensmi tel wurde immer später und nichts half. man WAS Die JuNGS WOHl DAcHteN?<br />

zu verteilen. Leider streikte unser auto, weiß ja, wie schne l in afrika die So ne Kaum ha te ich amen gesagt, sprang laut<br />

deshalb mu sten wir frühzeitig wieder untergeht und Dunkelheit einsetzt. Uns brummend der motor an. erstaunt drehten<br />

wir unsere Köpfe zum auto. einer<br />

umkehren in Richtung hauptstadt. auf wurde mulmig. Ich überlegte, meiner<br />

dem Weg nach hause gab das auto da n Familie und Freunden in Deutschland eine ha te weitergearbeitet und zum ende<br />

endgültig den Geist auf. Da standen wir SmS zu schreiben, ob sie für uns beten des Gebetes den Zündschlü sel gedreht.<br />

nun, mi ten in der Wüste, und die nächste<br />

Stadt war drei autostunden entfernt. und redete wieder mit den beiden Jungs. und funktionierte – ein Wunder! Schne l<br />

kö nten, entschied mich jedoch dagegen Der Wagen war spontan angesprungen<br />

Unser Team bemühte sich weiter, das verabschiedete ich mich von den beiden<br />

Der MOtOr SPrANG NicHt AN auto zum Laufen zu bekommen. jungen afrikanern und stieg ein. Wir<br />

Die männer unseres Teams versuchten<br />

wollten vor der Nacht noch eine gute<br />

das Fahrzeug wieder flo t zu bekommen. Hier GiBt eS KeiNeN ADAc Strecke zurücklegen. Später habe ich<br />

Ich glaube, ihnen war weniger wohl zumute<br />

wie mir. Ich sah mir die Umgebung angerufen. hier konnten wir niemanden wohl nach der spontanen Gebetserhö-<br />

In Deutschland hä te man den aDaC mich gefragt, was die „Wüstenjungen“<br />

an. Das Privileg, in der Wüste spazieren rufen, der vor dem nächsten Tag hä te<br />

zu gehen, ha te ich vorher noch nie. eintre fen kö nen. Niemanden?! Doch, einen<br />

gab es: Go t. Irgendwa n schlug Stestaunliches<br />

bewirkt. er lebt und tut auch<br />

Jesus hat nicht nur vor 2.000 Jahren er-<br />

Irgendwa n kamen zwei Jungen aus<br />

dem vermeintlichen Nichts auf uns zu. ve vor, wir so lten mal zusammen beten. heute Wunder. Unser erlebnis in der<br />

Schüchtern standen sie etwas abseits und erstaunlich, da s unser kleiner haufen Wüste zeigt eindrucksvo l, was möglich<br />

beobachteten uns. Ich ging zu ihnen hin. Christen erst so lange versucht ha te, das ist, we n wir Jesus in unser Denken und<br />

Sie ko nten ein wenig englisch, so kamen Problem selbst zu lösen, sta t sofort mit<br />

Gott zu reden. Nach vielen vergeblichen<br />

rung gedacht haben.<br />

Grafik: ©CreationSwap/C K<br />

handeln mit einbeziehen.<br />

/ Madeleine Stahl (26)<br />

Grafik: Designed by freepik.com<br />

/ Marie-Sophie vogel (22)<br />

17<br />

Nah und ...?<br />

Wir suchen dringend (m/w ab 18 Jahre)<br />

für Einsätze von 6 bis 24 Monaten:<br />

Offene Stellen für junge Leute<br />

Seite 20<br />

Nun kommt es auf dich an!<br />

Seite 10<br />

Erlebnisse im Kurzeinsatz<br />

… heißt die einmalige Sonderausgabe<br />

unserer Zeitschrift, voll<br />

faszinierender Erlebnisse junger<br />

Christen in anderen Ländern und<br />

Kulturen. Ein Augenöffner, wie<br />

Gott handelt. Hier bestellen:<br />

Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de<br />

Tel. 07265 959-0<br />

eiN JAHreSeiNSAtZ veräNDert<br />

Die teilnehmer eines Kurzeinsatzes mit der<br />

<strong>DMG</strong> erleben hautnah mit, wie Go t Menschen<br />

verändert – besonders auch sie selbst.<br />

Ein Stempel für die Freiheit<br />

Seite 18<br />

Amerika<br />

Argentinien/Paraguay<br />

Jesus mitten in der Wüste<br />

MitArBeit iN eiNeM WAiSeNHeiM / 7 MONAte<br />

I<br />

„ I<br />

und dann für dieses Land betet“, sagte die<br />

mein eigenes Land zu beten. Dann kniete<br />

ich mich hin und fing an zu beten. „Lieber<br />

ch möchte, da s ihr auf Go t hört,<br />

welches Land er euch aufs herz legt,<br />

mitarbeiterin. es gab mehrere möglichkeiten,<br />

darunter auch: Deutschland.<br />

Irgendwie kam es mir langweilig vor, für<br />

Go t, danke für Deutschland, danke …“<br />

Plötzlich stiegen Bilder in mir hoch.<br />

Bilder die daheim normal für mich<br />

sind: Punks am Bahnhof, Senioren im<br />

altenheim, Freunde, die mir von ihren<br />

kaputten Familien erzählten, Pflegefamili-<br />

ihm die Orientierungslosigkeit unserer<br />

en vom Jugendamt und ihre Geschichten.<br />

www.junge-mission.de<br />

Weinen UnD beTen<br />

FÜr DeUTSCHLAnD<br />

cHriStlicHe JuGeNDArBeit / 12 MONAte<br />

manche immer noch unterschwe lig von<br />

ha s geprägte Witze über Ost- und<br />

Westdeutschland, die ich zu hören bekommen<br />

ha te …<br />

Da gab es kein halten mehr, ich weinte.<br />

ernsthaft. Ich weinte über Deutschland.<br />

Das ha te ich noch nie erlebt. Plötzlich<br />

spürte ich, wie sich ein arm um mich<br />

legte. Jelena, die ebenfa ls hier einen<br />

Jahreseinsatz macht, saß neben mir. auch<br />

sie bega n zu schluchzen. Chri sy, eine<br />

andere Deutsche und micha setzten sich<br />

zu uns. Wir weinten und baten Go t, sich<br />

über unser Land zu erbarmen. Wir legten<br />

Generation hin, die hoffnungslosigkeit<br />

und einsamkeit, all das Unverständnis, das<br />

einer dem anderen oft entgegenbringt …<br />

Später meinte Jelena, es wäre eigentlich<br />

schon krass, übers eigene Land zu<br />

weinen. Da s Go t uns an diesem Tag ins<br />

Gebet für Deutschland geführt hat, lag<br />

wohl daran, da s wir unser Land gut kennen?!<br />

We n man es nach einem halben<br />

Jahr in Südamerika von außen anschaut,<br />

wirkt Deutschland irgendwie anders. man<br />

sieht die geistliche Not …<br />

DmG-Kurzeinsätze | www.kurzeinsätze.de<br />

Nah und ...?<br />

Erlebnisse im Kurzeinsatz<br />

14 DmG-Kurzeinsätze | www.kurzeinsätze.de<br />

Nimmt die <strong>DMG</strong> nur<br />

Schulabgänger für Kurzeinsätze?<br />

Nein, wir bieten auch Praktika für Theologiestudenten<br />

und Mediziner an. Bewerber mit Berufsausbildung,<br />

Ehepaare und Familien mit Kindern können übers<br />

Expert-Programm ebenfalls zeitlich begrenzt ihre Berufserfahrung<br />

im Ausland einbringen. Und unser 50plus-<br />

Programm richtet sich an aktive Senioren.<br />

Was ist das Schönste<br />

an deinem Beruf, Heino?<br />

(Er lächelt) Wenn die Teilnehmer aus ihren Einsatzländern<br />

zurückkommen und viel zu erzählen haben: Wie<br />

sie als Person und im Glauben gewachsen sind und Erfahrungen<br />

für ihr Leben gesammelt haben. Dann bekomme<br />

ich Briefe und Postkarten mit einem Dankeschön. Einige<br />

schreiben, dass der Kurzeinsatz die schönste Zeit in<br />

ihrem Leben war! Es macht glücklich, wie Gott heute<br />

handelt.<br />

Was ist am wichtigsten<br />

bei der Koordination?<br />

Junge, engagierte Christen zu finden, die Liebe aktiv<br />

leben wollen, dienstbereit, flexibel und in der Bibel zu<br />

Hause sind. Wir möchten ja, dass es eine gute Erfahrung<br />

wird. Außerdem ist wichtig, dass wir die Zusammenarbeit<br />

mit unseren Partnerorganisationen vertiefen und<br />

immer wieder neue Einsatzstellen gewinnen.<br />

Was erleben die Teilnehmer?<br />

Unendlich viel! Sie lernen neue Kulturen und Menschen<br />

kennen, tauchen in deren Leben und Traditionen<br />

ein. Dabei entdecken sie, wie Mission heute läuft – nicht<br />

nur theoretisch, sondern in der Praxis. Sie erfahren<br />

Gottes Wirken und Hilfe. Natürlich erleben sie auch<br />

Niederlagen, was in der Regel jedoch ihr Vertrauen in<br />

Jesus noch stärkt. Manchmal sind sie vollständig auf Jesus<br />

angewiesen, wenn beispielsweise mitten in der Wüste<br />

plötzlich das Auto streikt und keine Hilfe weit und breit<br />

zu finden ist. Beten kann man immer. Viele machen<br />

die Erfahrung: „Ich kam, um zu helfen und Glauben zu<br />

schenken, und bin doch selbst der Beschenkte.“<br />

Die <strong>DMG</strong> hat sich neue Ziele gesetzt,<br />

was bedeutet dies für Kurzeinsätze?<br />

Künftig setzen wir einen Schwerpunkt auf Regionen,<br />

wo Menschen Jesus nicht kennen. Das betrifft vor allem<br />

Europa und den Orient. Natürlich erfordert das etwas<br />

Überzeugungsarbeit bei den Bewerbern, weil junge<br />

Leute oft nach Südamerika und Afrika wollen. Doch als<br />

<strong>DMG</strong> möchten wir unsere Missionare dahin senden,<br />

wo sie wirklich gebraucht werden, nicht Urlaubsträume<br />

verwirklichen. Außerdem bauen wir unsere Nacharbeit<br />

aus. Wir planen noch mehr Reentry-Seminare …<br />

Und warum sollte genau ich mich<br />

für einen Kurzeinsatz melden?<br />

(Heino lacht). Gute Frage. Weil Gott uns den Missionsauftrag<br />

gegeben hat. Wir alle sind gerufen, die gute<br />

Nachricht von Jesus in der Welt bekanntzumachen.<br />

Beim Kurzeinsatz helfe ich anderen, besser zu leben,<br />

gebe die Liebe Gottes in Wort und Tat weiter und wachse<br />

in meiner Persönlichkeit und im Glauben. Außerdem<br />

gewinnen die Teilnehmer interkulturelle Kompetenz und<br />

internationale Erfahrung. Diese sozialen Fertigkeiten<br />

und Sprach- und Kulturkenntnisse sind später wertvoll<br />

im Beruf.<br />

Dein Schlusswort, Heino?<br />

Momentan suchen wir besonders junge Männer. Traut<br />

euch, ihr werdet es nicht bereuen. Jesus will euch!<br />

Das Interview führte<br />

Praktikantin Fanny Volland<br />

www.kurzeinsätze.de<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong><br />

9


Asien<br />

Noch nahezu unerreicht:<br />

Die Japaner<br />

Der Inselstaat Japan ist gleichermaßen<br />

von Tradition und Moderne geprägt:<br />

Die vielen Tempel und Schreine sind<br />

umgeben von riesigen Kaufhäusern und<br />

grellen Leuchtreklamen. Im Tempelgarten<br />

herrscht Ruhe, während draußen Autos,<br />

Busse und Passanten unentwegt lärmen.<br />

130 Millionen Japaner leben dichtgedrängt<br />

in den Küstenregionen. Ihre Höflichkeit<br />

und Disziplin sorgen dafür, dass es nicht<br />

zu Konflikten kommt. Oberflächlich<br />

betrachtet hat man das Gefühl, im Land<br />

des Lächelns gehe es allen gut.<br />

Doch der Schein trügt: Viele Japaner<br />

leiden unter einem enormem Druck<br />

der Arbeitswelt, hohen Erwartungen<br />

10 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong><br />

ihrer Familien, und dem Stress, niemals<br />

ihre Gefühle äußern zu dürfen. Hinter<br />

der freundlichen Maske verbergen sich<br />

oft Verzweiflung und Einsamkeit. Japan<br />

hat eine der höchsten Selbstmordraten<br />

weltweit.<br />

Die traditionellen Religionen Shintoismus<br />

und Buddhismus bieten keinen<br />

Ausweg. Auch wer im Tempel betet und<br />

Geld opfert, weiß nie sicher, ob die Geister<br />

wirklich helfen. Nur wenige Japaner<br />

glauben an Jesus Christus. Zeitmangel, familiäre<br />

Zwänge und ein starkes Gruppendenken<br />

behindern die Verbreitung der<br />

biblischen Botschaft. Wir sind dankbar,<br />

dass trotzdem immer wieder einzelne<br />

zum Glauben finden.<br />

Japan<br />

Martina (geb. Dammeyer)<br />

und Stefan Süßmuth<br />

Gebetsanliegen:<br />

• Dass die wenigen japanischen<br />

Christen trotz der gesellschaftlichen<br />

Zwänge standhaft<br />

in ihrem Glauben bleiben.<br />

• Dass Jesus den Verzweifelten<br />

und Einsamen begegnet.<br />

• Um neue Mitarbeiter, die das<br />

Evangelium verkünden.<br />

• Und für eine neue Generation<br />

japanischer Christen, die ihre<br />

Gesellschaft prägt.


Thailand<br />

Daniel und Melanie Böhm<br />

Thailand<br />

André und Wansuk Machel<br />

Kokosöl frisch aus dem Slum<br />

Nachbarschaftshilfe wird hier in Samakki<br />

(Gemeinschaft), einem Armenviertel<br />

von Bangkok, großgeschrieben.<br />

So kam es, dass Onkel Dtaen und ich<br />

(Daniel) uns besser kennenlernten, als<br />

wir gemeinsam<br />

versuchten, unseren<br />

verstopften<br />

Abfluss wieder in<br />

Gang zu bekommen.<br />

Seither unterhalten<br />

wir uns<br />

abends oft, wenn<br />

er in seinem<br />

kleinen Laden sitzt und ich nebenan<br />

unsere Trinkwasserkanister am Automaten<br />

auffülle. Zusammen mit Onkel<br />

Ban hat Dtaen einen „Seniorenclub<br />

Samakki“ ins Leben gerufen, der älteren<br />

Menschen unseres Viertels helfen<br />

soll. Inzwischen bin ich Ehrenmitglied<br />

dieses Clubs.<br />

Die meisten unserer Nachbarn bekommen<br />

keine Rente – oder nur eine,<br />

von der man nicht überleben kann.<br />

Ältere Menschen ohne Familienanschluss<br />

haben oftmals niemanden, der<br />

ihnen bei Arztbesuchen, Einkäufen<br />

oder in anderen Alltagsaufgaben hilft.<br />

Hier setzt der Seniorenclub an – und<br />

zwar so, dass die Mitglieder sich gegenseitig<br />

unterstützen. Das hilft nicht<br />

nur der Gemeinschaft, es stärkt ihre<br />

Würde und fördert Eigeninitiative.<br />

Besonders beeindruckt mich dabei<br />

der persönliche Einsatz von Dtaen. Er<br />

hat sein altes Auto hergerichtet und<br />

Böhms leben als<br />

Botschafter der<br />

Versöhnung in<br />

einem Armenviertel<br />

Bangkoks<br />

Onkel Ban und Dtaen haben<br />

einen Seniorenclub ins Leben<br />

gerufen, der älteren Menschen<br />

helfen soll. Inzwischen bin ich<br />

Ehrenmitglied dieses Clubs.<br />

dem Club kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt. Ban bringt Zeit und Fachwissen<br />

in Bezug auf die Ölherstellung<br />

mit ein. Auch die anderen Mitglieder<br />

helfen, wo sie können. Der Club hat<br />

eine besondere<br />

Idee entwickelt,<br />

wie sie sich eine<br />

zusätzliche Einkommensquelle<br />

schaffen können.<br />

Sie stellen kaltgepresstes<br />

Kokosöl<br />

her, mitten im<br />

Slumgebiet. Gemeinsam suchen wir<br />

nun nach lokalen Absatzmärkten in<br />

unserem Land für dieses hochwertige<br />

Produkt, dem viele helfende Wirkungen<br />

zugeschrieben werden.<br />

In Verbindung mit Pflanzenauszügen<br />

dient es der hier begehrten Pflege<br />

und Aufhellung der Haut bis hin zur<br />

Behandlung von Haarausfall, Verbrennungen<br />

und als Sonnenschutz.<br />

Hinter dem Seniorenclub und seinen<br />

Initiativen steckt auch der Gedanke,<br />

dass die ältere Generation einen<br />

Wissensschatz hat, den sie an junge<br />

Leute weitergeben möchte – gerade<br />

auch im Bereich Naturheilkunde. Als<br />

Ehrenmitglied und Mitarbeiter der<br />

„Werbeabteilung“ freue ich mich, Teil<br />

von etwas zu sein, das unsere Nachbarn<br />

selbst vorantreiben und mit<br />

dem sie Hoffnung säen für Senioren<br />

in unserer Nachbarschaft! Wir helfen<br />

ihnen gerne dabei, denn das ist ein<br />

guter Weg, unseren Nachbarn die<br />

Liebe von Jesus deutlich zu machen.<br />

Unterstützen Sie uns dabei?<br />

Gemeinschaft<br />

im Seniorenclub<br />

Junge Thais für Jesus<br />

Seit einem Jahr arbeiten wir in Bangkok,<br />

die Sprachschule hat mich (André)<br />

fest im Griff. Ich fühle mich zurückversetzt<br />

ins erste Schuljahr. Auch die<br />

Atmosphäre der Metropole mit ihren<br />

zwölf Millionen Einwohnern ist spannend.<br />

Unüberschaubares Verkehrschaos,<br />

Abgase von drei Millionen Fahrzeugen,<br />

Hitze und unzählige Menschen. Überall<br />

Märkte, Basare, Gerüche! Am schönsten<br />

sind die Begegnungen mit thailändischen<br />

Christen. Wir helfen in drei Gemeinden<br />

mit. Darüber hinaus unterrichten wir<br />

Englisch, um Kontakte zu jungen Thais<br />

zu knüpfen. Unser Schwerpunkt ist<br />

Lehre, Begleitung und Jüngerschaft, und<br />

wir staunen, wie Jesus hier in Thailand<br />

handelt.<br />

Jib ist ein junger Christ, den wir ins<br />

Herz geschlossen haben. Er strahlt eine<br />

Freude aus, die sofort auffällt. Jib ist in<br />

einer christlichen Familie aufgewachsen,<br />

doch als Teenager geriet er in die Fänge<br />

einer Drogenbande und brach alle Verbindungen<br />

zu seinen Angehörigen ab. Er<br />

geriet tief in die Rauschgiftszene hinein,<br />

spritzte sich selbst, schmuggelte Drogen<br />

und überfiel Geldautomaten. Er war<br />

gefürchtet in seinem Umfeld, und seine<br />

Mutter bangte sehr um ihn.<br />

Lange hörte sie nichts mehr von ihrem<br />

Sohn. Sie betete um ein Zeichen von<br />

Gott, ob er noch lebte. Gott erhörte ihr<br />

Gebet, als sie ihn in den Fernsehnachrichten<br />

entdeckte. Er war verhaftet worden!<br />

Im Gefängnis lernte er eine christliche<br />

Seelsorgerin kennen, die sich um ihn<br />

kümmerte. Von ihr hörte er das Evangelium<br />

aufs Neue und bekehrte sich.<br />

Jibs Vater wollte ihm nicht glauben<br />

und nahm ihn zunächst nicht wieder<br />

in die Familie auf. So lebte er in einer<br />

christlichen Wohngemeinschaft. Schritt<br />

für Schritt fand er den Weg zurück in die<br />

Gemeinde und Familie. Heute studiert er<br />

am „Bangkok Bible Seminar (BBS)“. Nach<br />

seinem Abschluss möchte er Gemeinden<br />

im Landesinneren unterstützen. Die sind<br />

meist sehr klein, und es fehlt an guter<br />

geistlicher Leitung.<br />

Es ist wichtig, dass junge Christen<br />

wie Jib eine starke geistliche Grundlage<br />

erhalten. Er dient Gott mit Hingabe,<br />

leitet die Jugendarbeit der Gemeinde<br />

und erreicht junge Leute, die wie er in<br />

die Drogenszene abgerutscht sind. Gott<br />

befreit Menschen von den Mächten der<br />

Finsternis.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong><br />

11


Asien<br />

Naher Osten<br />

Eine <strong>DMG</strong>-Mitarbeiterin vor Ort<br />

Farah mitten im Sturm<br />

Farah ruft an: „Ich kann nicht mehr,<br />

ich gebe auf.“ Ihre Stimme zittert.<br />

„Sobald ich kann, komm ich dich<br />

besuchen“, verspreche ich ihr. Später<br />

sitze ich bei Farah und höre ihr zu. „In<br />

ein paar Tagen werde ich vor Gericht<br />

gefragt, ob ich Christin bin. Wenn<br />

ich das bekenne, werden mir meine<br />

fünf Kinder weggenommen. Wahrscheinlich<br />

werde ich festgenommen,<br />

vielleicht sogar<br />

hingerichtet. Was<br />

hätten die Kinder<br />

davon? Ich kann<br />

mich doch nicht<br />

von ihnen trennen,<br />

das ist zuviel<br />

verlangt.“ Farah ist völlig verzweifelt.<br />

„Ich will nicht Jesus im Gerichtssaal<br />

bekennen. Ich habe genug für Jesus<br />

gelitten!“<br />

Sie ist wütend und traurig. 20 Jahre<br />

ist sie treu Jesus gefolgt. Was sie aufgrund<br />

ihres Glaubens durchlitten hat,<br />

kann man nur schwer in Worte fassen:<br />

Ablehnung, Prügel, Vergewaltigung.<br />

Ihr Mann hat sich vom christlichen<br />

Glauben abgewandt und als Muslim<br />

eine zweite Frau genommen. Jetzt will<br />

er die Kinder. Und er hat eine starke<br />

Waffe: Er muss nur vor Gericht sagen,<br />

dass Farah eine abtrünnige Muslima<br />

ist – eine Frau, der man nach Meinung<br />

vieler hier nicht einmal die Erziehung<br />

eines Hundes anvertrauen kann,<br />

geschweige denn fünf Kinder! Kein<br />

Wunder dass es Farah nicht gut geht.<br />

Würde sie vor Gericht ihren Glauben<br />

an Jesus verleugnen? Was sollte ich ihr<br />

raten?<br />

„Farah, du bist jetzt mitten im<br />

Sturm, wie damals die Jünger im Boot<br />

als Jesus schlief (Die Bibel, Matth.<br />

8,23ff.). Aber er war da. Jesus lässt<br />

seine Jünger im Sturm nicht im Stich.<br />

Er wird auch dich nicht alleine lassen.“<br />

Hier in der Arabischen Welt<br />

benötigen wir neue <strong>DMG</strong>-<br />

Mitarbeiter, die arabische<br />

Christen ermutigen.<br />

Als ich mich von Farah verabschiede,<br />

geht es ihr weiterhin schlecht. War es<br />

genug, dass ich sie umarmt habe und<br />

sagte, dass ich für sie beten würde?<br />

Würde sie in ein paar Tagen vor<br />

Gericht Jesus verleugnen? Würde sie<br />

mich überhaupt noch treffen wollen?<br />

Christen wie Farah, die aus muslimischem<br />

Hintergrund zum Glauben<br />

gekommen sind, zu begleiten ist<br />

spannend und ermutigend.<br />

Sie hat schon<br />

viel mit Jesus erlebt.<br />

Zum Beispiel Träume,<br />

durch die er zu<br />

ihr redete. Oder<br />

wie sie Nachbarn<br />

und Bekannte zum Glauben geführt<br />

hat. Aber es gab auch Zeiten, in denen<br />

Gott geschwiegen hat; den Kampf um<br />

ihren Lebensunterhalt, Rückschläge,<br />

Krankheit und den Tod ihres Kleinsten<br />

daheim bei einem Elektrounfall.<br />

Farah ist eine mutige Frau, aber kein<br />

Übermensch, und das ist gut so. Gott<br />

hat mich ihr zur Seite gestellt, um mit<br />

ihr zu gehen – wissend, dass ich kein<br />

bisschen besser bin, sondern von ihr<br />

zu lernen habe. Hier in der Arabischen<br />

Welt benötigen wir „Mit-Läufer“ mit<br />

langem Atem als neue <strong>DMG</strong>-Mitarbeiter.<br />

Christen, die arabische Christen<br />

ermutigen. Es reicht nicht, bei Schönwetter<br />

kurz einzufliegen und wieder<br />

weg zu sein, sobald dunkle Wolken<br />

aufziehen. Man kann nicht gleich ernten.<br />

Vorher muss geackert, gesät und<br />

begossen werden. Ein Weizenkorn<br />

muss sterben bevor es Frucht bringt.<br />

Übrigens: Kurz nach unserer Begegnung<br />

steht Farah vor dem Richter.<br />

Zitternd, aber fest bekennt sie ihren<br />

Glauben an Jesus – und es passiert ein<br />

Wunder: Das islamische Scharia-Gericht<br />

spricht ihr die Kinder zu! Einmal<br />

mehr staune ich über Jesus.<br />

Und Jesus stand auf und drohte<br />

dem Wind und den Wellen,<br />

und augenblicklich war alles<br />

wieder ruhig. Matthäus 8,26b<br />

12 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong>


Praktische Tipps für<br />

Begegnungen mit<br />

Flüchtlingen:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/<br />

Fluechtlingen-helfen<br />

I h r e S p e n d e<br />

h<br />

i l f t<br />

Nothilfe Irak:<br />

Stichwort P50401<br />

Flüchtlingshilfe Syrien:<br />

Stichwort P50402<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Irak<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong><br />

13


Afrika<br />

Burkina Faso<br />

Martina Bastian<br />

Tansania<br />

Andrea Hellemann<br />

„Lehrer?<br />

Das ist nichts für mich!“<br />

Da war sich Samson ganz sicher. Er<br />

wollte nicht unterrichten. Heute, zehn<br />

Jahre später, lehrt er mit Freude Kurse in<br />

der Gurma-Sprache und Französisch an<br />

unserem theologischen Seminar. Wie es<br />

zu diesem Sinneswandel kam?<br />

14 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong><br />

Sollte ich eine Auszeit nehmen,<br />

um Gurma zu lernen?<br />

Das hätte meine Arbeit massiv<br />

eingeschränkt. Da fiel mir<br />

Samson ein …<br />

Als ich meinen<br />

Dienst hier in Fada<br />

N’Gourma begann,<br />

einer kleinen Bezirkshauptstadt<br />

ganz im<br />

Osten, bat mich der<br />

Direktor, Samson<br />

zum Bibliothekar<br />

auszubilden. Ich war langjährige Bibliothekarin,<br />

also kein Problem, und Samson ein<br />

eifriger Schüler. Er singt, musiziert und<br />

malt sehr gut und liebt es, kleine Sketche<br />

aufzuführen. So habe ich ihn immer mehr<br />

in meine Unterrichtsstunden<br />

integriert.<br />

Er ist viel begabter als ich, wenn es<br />

darum geht, Bilder und Sketche vorzubereiten.<br />

Anfangs hat Samson mir assistiert,<br />

doch mit der Zeit vertraute ich ihm<br />

ganze Unterrichtseinheiten an.<br />

Eines Tages fragten mich Studenten<br />

vom Volk der Gurma,<br />

ob ich den Bibelunterricht<br />

auch in ihrer<br />

Muttersprache halten<br />

könne. Sollte ich eine<br />

Auszeit nehmen, um<br />

Gurma zu lernen? Das<br />

hätte meine Arbeit<br />

massiv eingeschränkt. Da fiel mir Samson<br />

ein, und ich fragte ihn, ob er einen meiner<br />

Kurse ins Gurma übersetzen und selbstständig<br />

unterrichten wolle. Ohne Zögern<br />

sagte er zu. Meine Begeisterung für den<br />

Lehrdienst hatte ihn angesteckt.<br />

Vor seiner ersten Lektion musste ich<br />

ihm noch manches aufschreiben und erklären.<br />

Jetzt bitten ihn die Studenten um<br />

weitere Kurse. Und als ich länger in den<br />

Heimataufenthalt nach Deutschland<br />

musste, konnte er mich sogar bei<br />

meinen französischen Kursen<br />

ersetzen. Heute wagt er sich<br />

an schwierige Themen wie<br />

Hesekiel heran. Wenn<br />

er mir freudestrahlend<br />

erzählt, was seine Studenten<br />

gelernt haben,<br />

erinnere ich mich staunend<br />

daran, dass er<br />

ja eigentlich gar kein<br />

Lehrer werden wollte.<br />

Dann muss ich lächeln<br />

und freue mich über<br />

Gottes Handeln.<br />

Ursprünglich hat<br />

Martina Bastian<br />

ihren Kollegen<br />

Samson zum<br />

Bibliothekar<br />

aus gebildet<br />

Mutter dringend<br />

gesucht …<br />

Mein Telefon klingelt, die Polizei ist<br />

dran. Sie haben in der Nacht zwei Kleinkinder<br />

in den Straßen unserer Stadt Dodoma<br />

aufgegriffen und wollen, dass ich sie<br />

abhole. Das ist nicht ungewöhnlich, denn<br />

wir als Team helfen Straßenkindern. Die<br />

Polizisten rufen mehrfach an, sie klingen<br />

immer verzweifelter, doch ich bekomme<br />

niemandem vom Sozialamt ans Telefon.<br />

Nach längerem Hin und Her fahre ich<br />

schließlich einfach so auf die Wache, um<br />

mir die obdachlosen Kinder anzuschauen,<br />

ob wir sie kennen.<br />

In der Zelle erwarten mich zwei<br />

Brüder, nur zwei und vier Jahre alt, die<br />

von der Polizei nachts um halb eins<br />

alleine aufgefunden worden sind. Sie sind<br />

verschüchtert. Ich nehme sie mit in eine<br />

unserer Pflegefamilien, da sind sie erstmal<br />

besser untergebracht. Tags darauf will ich<br />

nach ihren Eltern zu suchen.<br />

Nach der Nacht bei uns bekommt der<br />

große Junge Zutrauen. Er erzählt, dass sie<br />

von Chang’ombe sind und seine Mutter<br />

suchen … eine verworrene Geschichte.<br />

Später am Tag hole ich eine Frau vom<br />

Sozialamt ab, der ich inzwischen Bescheid<br />

gegeben habe. Gemeinsam fahren wir mit<br />

den Jungen langsam durch den Stadtteil,<br />

von dem der Große gesprochen hat. Ob<br />

ihnen etwas bekannt vorkommt? Dabei<br />

versichern wir ihnen immer wieder, dass<br />

wir helfen wollen, ihre Mutter zu finden,<br />

und sie keine Angst haben müssen.<br />

„Hier ist mein Kindergarten“, ruft<br />

der Große plötzlich. Nach kurzer Zeit<br />

lächelt er: „Da wohnt meine Oma.“ Wir<br />

steigen aus. Sofort kommen Nachbarn,<br />

die den Jungen erkennen. Der Kleine<br />

schläft derweil friedlich auf dem Rücksitz.<br />

Überglücklich kommen ihre Mutter und<br />

Oma um die Ecke, die von Freunden über<br />

unsere Suche <strong>informiert</strong> worden sind.<br />

Strahlend nehmen Sie ihre Kinder in den<br />

Arm. Die hatten sich lediglich verlaufen.<br />

Danke, Jesus, dass wir immer wieder<br />

solche kleinen Wunder erleben dürfen.


Amerika<br />

Brasilien<br />

Marianne Diemer<br />

Wie Zachäus<br />

auf dem Baum<br />

Mit Teams brasilianischer Christen<br />

besuche ich seit Jahren immer wieder<br />

die Menschen an einem Nebenfluss<br />

des Camarapi. Am Ufer entlang gibt<br />

es kleine Siedlungen und einzelne<br />

Gehöfte, aber kaum<br />

christliche Gemeinden.<br />

Die Menschen in dieser<br />

abgelegenen Region<br />

sind arm, viele können<br />

sich keine medizinische<br />

Versorgung leisten.<br />

Unsere Teams fahren<br />

mit dem Schiff den Fluss entlang,<br />

behandeln Kranke und halten Gottesdienste<br />

ab.<br />

Vor einigen Jahren legte unser Schiff<br />

das erste Mal bei ihnen an. Nach der<br />

kostenlosen medizinischen Behandlung<br />

feierten wir Gottesdienst und wiesen<br />

die Menschen auf Jesus hin. In der<br />

hintersten Reihe beim Ausgang saß<br />

Maria Pureza, eine ältere Dame, und<br />

lauschte aufmerksam unserer Versammlung.<br />

Als angesehene Hebamme<br />

und Wunderheilerin stand sie unserer<br />

Botschaft von Jesus Christus skeptisch<br />

gegenüber.<br />

Plötzlich stand Maria<br />

Pureza auf und sagte:<br />

„Ich will, dass du auch<br />

in mein Haus kommst,<br />

Herr Jesus.“<br />

Viele Jahre vergingen. Ich hatte diese<br />

Arbeit verlassen und war in die Hauptstadt<br />

gezogen, um in einem anderen Projekt<br />

mitzuarbeiten. Unter brasilianischer<br />

Leitung ging die Arbeit am Camarapi-<br />

Fluss weiter.<br />

Vor vier Jahren besuchte<br />

ich wieder einmal<br />

den Camarapi-Fluss. Wir<br />

feierten Gottesdienst<br />

unter freiem Himmel, der<br />

Vollmond erhellte den nur<br />

wenig beleuchteten Platz.<br />

Ich erzählte die Bibelgeschichte von<br />

Zachäus. Auch Maria Pureza war wieder<br />

unter den Zuhörern. Beim Erzählen malte<br />

ich mit Aquarellkreide die Szenen aus<br />

der Bibelgeschichte auf ein großes Stück<br />

Papier. Beim Bild von Zachäus auf dem<br />

Baum sagte ich: „Das war Zachäus’ letzte<br />

Chance, Jesus zu begegnen, denn von<br />

hier ging Jesus weiter nach Jerusalem, wo<br />

er später gekreuzigt worden ist. Und wer<br />

weiß, ob es nicht auch für uns heute die<br />

letzte Chance ist, Jesus zu begegnen.“<br />

Plötzlich stand Maria Pureza auf, stellte<br />

sich vor meine Zeichnung, schaute auf<br />

die Figur, die Jesus darstellte, und sagte:<br />

„Ich will, dass du auch in mein Haus<br />

kommst, Herr Jesus.“ In dieser Nacht<br />

hat Maria Pureza Jesus in ihr Leben<br />

eingeladen. Am Ende meines Besuchs<br />

musste ich Maria Pureza zurücklassen.<br />

Doch ich wusste, dass unser Team sie<br />

weiter begleiten würde.<br />

Im Mai dieses Jahr kam ich wieder<br />

einmal mit einem brasilianischen Team<br />

an ihren Fluss und besuchte Maria<br />

Pureza. Inzwischen ist sie alt und<br />

schwach und verbringt den Großteil<br />

des Tages bei ihrem Sohn in der<br />

Hängematte. Als ich sie fragte, ob sie<br />

Jesus in ihrem Leben hat, meinte sie:<br />

„So wie Zachäus auf dem Baum Jesus<br />

gebeten hat, in sein Haus zu kommen,<br />

hab auch ich ihn in meines gebeten –<br />

und da ist er immer noch.“ An diesem<br />

Tag bat sie, getauft zu werden. Und<br />

wir durften sie in der Hängematte<br />

sitzend taufen und mit ihr das Abendmahl<br />

feiern.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong><br />

15


Amerika<br />

Haiti<br />

Susanne Fassl<br />

Peru<br />

Markus und Monika Völker<br />

Als die Bibel in<br />

den Brunnen fiel<br />

Vertretungsstunde<br />

mit Neuntklässlern<br />

Familie Völker<br />

Selnys habe ich bei meiner Arbeit als<br />

Kinderkrankenschwester an der Klinik<br />

„Timoun nou yo“ (Unsere Kinder)<br />

kennengelernt. Er ist einer unserer<br />

Sicherheitsleute, verheiratet und hat vier<br />

Kinder. Selnys übernimmt viele Nachtschichten.<br />

Parallel arbeitet er als Pastor<br />

einer Gemeinde in meiner Nachbarschaft,<br />

um die er sich mit Hingabe kümmert.<br />

Selnys liebt die Bibel, und wir reden viel<br />

miteinander über Gott.<br />

Eines Tages erhielt unser Viertel plötzlich<br />

kein Wasser mehr von der Stadt.<br />

Anfangs wurden wir vertröstet, es hieß,<br />

die Leitungen seien kaputt. Nach einiger<br />

Zeit fand ich heraus, dass wegen der<br />

Trockenheit viele Haitianer das Wasser<br />

illegal in ihre Gärten leiten, um ihre Ernte<br />

zu retten. Glücklicherweise konnten wir<br />

eine Quelle auf unserem Gelände aktivieren.<br />

Ein erfahrener Haitianer kletterte<br />

in die Tiefe und befreite den Brunnen<br />

vom Lehm. Nach und nach füllte er sich<br />

mit Wasser. Ich bin so dankbar für den<br />

Brunnen, denn die Hitze hält an.<br />

Eines Abends kam Selnys wie gewohnt<br />

zur Arbeit. Bei Schichtbeginn muss er<br />

Wasser aus dem Brunnen ins Reservoir<br />

aufs Dach pumpen. Er öffnete den<br />

Deckel, da fiel seine geliebte Bibel aus der<br />

Jackentasche in die Tiefe! Traurig klopfte<br />

er an meine Tür und erzählte von seinem<br />

Missgeschick.<br />

Wir gingen zum Brunnen. Es war unmöglich,<br />

das Buch heraufzufischen. Doch<br />

mit dem Blick nach unten kam uns ein<br />

wunderbarer Vergleich: Jesus ist die Quelle<br />

des Lebens. In ihm und seinem Wort<br />

finden wir alles, was wir brauchen. Das<br />

machte uns beide wieder froh. Später<br />

sagte ich: „Weißt du was, Selnys, ich fahre<br />

morgen nach Cite Lumiere und kaufe dir<br />

eine neue Bibel.“ Wie er strahlte …<br />

Am nächsten Abend kam Selnys mit<br />

dem Motorrad, um seine<br />

neue Bibel zu holen.<br />

Was für ein Glück<br />

in seinen Augen. Er<br />

kommt zu jeder<br />

Nachtschicht mit<br />

der Bibel unterm<br />

Arm und liest<br />

in jeder<br />

Pause Gottes<br />

Wort.<br />

Seit mehr als zwei Jahren unterrichte<br />

ich (Monika) hier in Arequipa an der<br />

peruanisch-deutschen „Max Uhle“-Schule<br />

Deutsch als Fremdsprache. Es ist schön,<br />

peruanischen Kindern meine eigene<br />

Sprache zu vermitteln, und die Zusammenarbeit<br />

mit den Kollegen (peruanisch<br />

und deutsch) macht Spaß. Mit einer deutschen<br />

Kollegin treffe ich mich regelmäßig,<br />

um für die Schule,<br />

unsere Schüler und<br />

persönliche Dinge<br />

zu beten.<br />

Jeder Lehrer hat<br />

bestimmte Stunden<br />

in der Woche, in<br />

denen er die Vertretung<br />

für einen ausfallenden Kollegen<br />

übernehmen muss. Das kann in jedem<br />

Fach und in jeder Klassenstufe sein. Am<br />

Ende eines Schultages sehe ich, dass<br />

ich am nächsten Tag Vertretung in der<br />

neunten Klasse in Religion haben werde.<br />

Die Neuntklässler sind ja generell eher<br />

unmotiviert, was soll ich also tun? Zuhause<br />

reden wir darüber, ob ich die Klasse<br />

einfach ihre Hausaufgaben machen lassen<br />

soll, was typisch für eine Vertretungsstunde<br />

wäre, oder ob ich etwas anderes<br />

planen kann. So reift die Idee, mit ihnen<br />

etwas aus der Bibel durchzunehmen.<br />

Gelangweilt schauen mich die Schüler<br />

an, als ich hereinkomme. Ich teile sie in<br />

Gruppen ein und gebe jeder Gruppe die<br />

Aufgabe, in den von mir mitgebrachten<br />

Bibeln eine Geschichte nachzuschlagen<br />

und dann als Theater der Klasse<br />

vorzuspielen. Vorgabe:<br />

Unterrichtsvorbereitung<br />

mit<br />

einer Kollegin<br />

Ich teile die gelangweilten Schüler<br />

in Gruppen ein und gebe jeder<br />

Gruppe die Aufgabe, eine Bibelgeschichte<br />

nachzuschlagen und<br />

als Theater vorzuspielen.<br />

Am Ende müssen sie einen zusammenfassenden<br />

Satz sagen und an die Tafel<br />

schreiben! Nach etwas Zögern sitzen<br />

sie in ihren Gruppen zusammen, lesen<br />

sich die Geschichten vor und diskutieren,<br />

besprechen und lachen ... Ich freue mich,<br />

dass sie so mitmachen.<br />

Es folgt die Vorführung: Die Gruppen<br />

zeigen Talent. Sie spielen anschaulich<br />

und ernten Applaus<br />

von ihren Mitschülern.<br />

An der Tafel steht<br />

am Ende: „Wir sollen<br />

dankbar sein für das,<br />

was Gott uns gibt.“<br />

– „Gott kommt uns<br />

entgegen, wenn wir ihn<br />

suchen.“ – „Teilen ist besser als viel für<br />

sich behalten.“ – „Gott liebt jeden von<br />

uns sehr und geht uns suchen, wenn wir<br />

uns verirren.“<br />

Ich erkläre den Kindern, dass sie wichtige<br />

Entdeckungen gemacht haben und<br />

jeder einzelne für Gott wirklich sehr, sehr<br />

wichtig ist. Dass ER uns kennt und liebt.<br />

Die sonst eher gelangweilten Neuntklässler<br />

hören aufmerksam zu. Wir sind froh,<br />

wenn sich solche Gelegenheiten ergeben,<br />

in denen wir Kindern und Jugendlichen<br />

von Gottes unendlicher Liebe erzählen<br />

können. Und sei es auch nur in einer<br />

Vertretungsstunde!<br />

Selnys<br />

16 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong>


Peru<br />

Matthias Kullen<br />

Der erste<br />

Kindertag in<br />

Cotahuasi<br />

„Eine super Idee, aber wir haben keine<br />

Ahnung wie sowas läuft“, antworten die<br />

Hermanos (Glaubensbrüder), als ich sie<br />

frage, ob wir einen Kinder- und Jugendtag<br />

in ihrem Dorf Cotahuasi veranstalten<br />

können. Kindgerechte Programme sind<br />

Neuland für sie. Doch ich konnte ein erfahrenes<br />

19-köpfiges Team aus der Stadt<br />

Arequipa gewinnen, die das Programm<br />

gestalten würden. Die Christen aus dem<br />

Dorf Cotahuasi sollten für Aufbau, Küche<br />

und Logistik zuständig sein. So hätten<br />

sie Zeit, zu beobachten, um aus dem<br />

Erlebten zu lernen. Neugierig stimmen<br />

sie meinem Plan zu.<br />

Der Kindertag rückt näher, ich spüre<br />

ihre Vorfreude. Sie machen das Ereignis<br />

über einen christlichen Radiosender<br />

publik. Ich selbst besuche fünf Tage lang<br />

Schulen im Tal und Hochland und lade<br />

hunderte Kinder ein. In 3.500 Metern<br />

Höhe kann einem da schonmal die Puste<br />

ausgehen. Wieviele werden kommen?<br />

Manchen ist vielleicht<br />

die Anreise<br />

zu weit? Außerdem<br />

ist gerade Kiwichaernte<br />

(Gartenfuchsschwanz,<br />

wichtiger<br />

Eiweißlieferant).<br />

Das bedeutet für<br />

viele Kinder Feldarbeit,<br />

keine Zeit für<br />

ein Fest. Trotz der<br />

Bedenken schreiten<br />

die Vorbereitungen zielstrebig voran.<br />

Am Donnerstagnachmittag ist Kloputzen<br />

auf dem Sportplatz angesagt, wo der<br />

Kindertag stattfinden soll. Mit Mundschutz,<br />

Handschuhen, Eimer, Lappen,<br />

Schrubber und Essigsäure machen ein<br />

Mitarbeiter und ich uns ans Werk. Dem<br />

Zustand der Klos nach zu urteilen, liegt<br />

die letzte Reinigung einige Zeit zurück.<br />

Dann bauen wir Sonnensegel auf, damit<br />

die Kinder nicht der sengenden Mittagssonne<br />

ausgesetzt sind.<br />

Freitagabend, alles ist bereit. „Für wieviel<br />

Leute soll ich nun kochen“, fragt mich<br />

„Für wieviel soll ich<br />

kochen“, fragt unser<br />

Küchenchef. „Es sind 50<br />

Anmeldungen eingegangen,<br />

rechne mal mit 150<br />

Personen“, antworte ich.<br />

„So viele? Bist du sicher?“<br />

Victor, unser Küchenchef.<br />

„Es sind 50 Anmeldungen<br />

eingegangen, rechne mal mit<br />

150 Personen“, antworte ich ihm. „So<br />

viele? Bist du sicher?“<br />

Samstagnacht um vier Uhr hole<br />

ich das Team aus Arequipa vom<br />

Busbahnhof ab und bringe sie in ihre<br />

Unterkunft. Sie haben eine elfstündige<br />

Reise hinter sich. Nach kurzem Schlaf<br />

beginnen wir um 6.15 Uhr den Tag<br />

gemeinsam mit Frühstück, Andacht<br />

und Gebet. Auf zum Sportplatz, um<br />

7.30 Uhr sollen die ersten Kinder eintrudeln.<br />

Doch niemand ist da. Nichts<br />

Besonderes in Peru, eine halbe Stunde<br />

später kommen die ersten. Eigentlich<br />

wollten wir um acht Uhr beginnen,<br />

aber keine Hektik.<br />

Eine weitere Stunde später bin ich<br />

überwältigt: 110 Kinder und Jugendliche<br />

zwischen fünf und 17 Jahren<br />

verbringen den Tag mit uns. Die<br />

Jüngeren lauschen gespannt<br />

dem „wortlosen<br />

Büchlein“, während die<br />

Jugendlichen sich mit<br />

der Bibelgeschichte von<br />

Josef beschäftigen. Dazu<br />

gibt es einen Stationenlauf,<br />

Bastelarbeiten und<br />

erlebnispädagogische<br />

Spiele, bei denen die<br />

Teilnehmer gemeinsam<br />

ein Problem lösen.<br />

Für Kinder im Hochland, die oft<br />

hart arbeiten müssen und kaum<br />

Freizeit kennen, ist unser Fest etwas<br />

Besonderes. „Könnt ihr nicht jede<br />

Woche einen Kindertag machen?“,<br />

fragen mich Teilnehmer begeistert.<br />

Wir wissen nicht, wie viele Kinder an<br />

diesem Tag Jesus angenommen haben.<br />

Doch Gottes Wort wirkt. Und einige<br />

Hermanos aus Cotahuasi wollen jetzt<br />

mehr über Kinder- und Jugendarbeit<br />

lernen, um eines Tages selbst so einen<br />

Tag zu gestalten.<br />

Diese Kinder<br />

in den Anden<br />

erleben erstmals<br />

ein ansprechendes,<br />

christliches<br />

Programm<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong><br />

17


F<br />

Konto-Nr. de<br />

Mitarbeiter <strong>2015</strong>/2016<br />

Name des Ko<br />

Bitte geben<br />

Spendenbe<br />

Freundesn<br />

vorhanden<br />

Namen un<br />

TeRmINe<br />

Mitarbeiter<br />

<strong>2015</strong>/2016<br />

18 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 5 | <strong>2015</strong><br />

Die <strong>DMG</strong> <strong>2015</strong>/2016<br />

Haltet<br />

an am<br />

Gebet<br />

Römer 12,12<br />

Haltet<br />

an am<br />

Gebet<br />

Römer 12,12<br />

Unser neues Mitarbeiterheft können<br />

Sie sich als Gebetsvorlage gerne<br />

kostenlos bestellen. Tel. 07265 959-0 oder Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de


Termine<br />

ntoinhabers<br />

Herzliche Einladung<br />

Veranstaltungen:<br />

s Kontoinhabers<br />

27.09.<strong>2015</strong>, Herbstmissionsfest<br />

ab 10 Uhr: Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

(siehe Rückseite)<br />

02.10.<strong>2015</strong>, Gebet für die Welt –<br />

20 Uhr: mit unseren neuen Missionaren<br />

Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

10.–11.10.<strong>2015</strong>: Missionswochenende<br />

95119 Naila, Tel. 09282 5540<br />

11.10.<strong>2015</strong>: Missionstag<br />

91443 Scheinfeld, Tel. 09162 560<br />

Sie für die<br />

stätigung Ihre<br />

ummer (falls<br />

) oder Ihren<br />

d Ihre Anschrift an.<br />

Datum, Unterschrift<br />

18.10.<strong>2015</strong>, Gebetssonntag – Asien<br />

10 Uhr: Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

24.–25.10.<strong>2015</strong>: Missionswochenende<br />

35415 Pohlheim-Holzheim,<br />

Tel. 06004 913575<br />

30.10.–01.11.<strong>2015</strong>: Missionswochenende<br />

06110 Halle/Saale,<br />

Tel. 03475 716888<br />

06.11.<strong>2015</strong>, Gebet für die Welt – Deutschland<br />

20 Uhr: Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

08.–13.11.<strong>2015</strong>: Missionswoche<br />

24536 Neumünster,<br />

Tel. 04321 265000<br />

15.11.<strong>2015</strong>, Gebetssonntag – Afrika<br />

10 Uhr: Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

Buchenauerhof 2, D-74889 Sinsheim<br />

Tel.: 07265 959-0, Fax: 07265 959-109<br />

Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de • www.<strong>DMG</strong>int.de<br />

Schriftleitung: Dr. Detlef Blöcher<br />

Redaktion: Theo Volland (Redaktion@<strong>DMG</strong>int.de)<br />

Layout: David Spieth<br />

Erscheinung: Sechsmal jährlich<br />

Titelfoto: © weekender120 - Fotolia.com<br />

Spendenkonten:<br />

Volksbank Kraichgau, <strong>DMG</strong><br />

IBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />

BIC: GENODE61WIE<br />

Schweiz: Swiss Post, SMG<br />

Vermerk: <strong>DMG</strong><br />

IBAN: CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />

BIC: POFICHBEXXX<br />

Die Arbeit der <strong>DMG</strong> ist als steuerbegünstigt anerkannt. Spenden werden<br />

im Rahmen der Satzung entsprechend der Zweckbestimmung für<br />

missionarische oder mildtätige Zwecke eingesetzt. Stehen für ein Projekt<br />

ausreichend Mittel zur Verfügung, wird die Spende für einen ähnlichen<br />

satzungsgemäßen Zweck verwendet.<br />

Reisetipps:<br />

03.–13.10.<strong>2015</strong><br />

Gebetsreise in die Türkei<br />

mit Detlef Garbers<br />

Information und Anmeldung:<br />

info@schechingertours<br />

04.–09.10.<strong>2015</strong><br />

Missionsfreizeit<br />

in Bad Herrenalb-Neusatz<br />

mit Gerd Sigrist<br />

Information und Anmeldung:<br />

Tel. 07083 2385<br />

29.10.–07.11.<strong>2015</strong><br />

Jordanienreise<br />

Information und Anmeldung:<br />

Gerd Sigrist, Tel. 07265 8610,<br />

E-Mail: Gerd.Sigrist@gmx.net<br />

Bitte geben Sie im Überweisungsträger das Stichwort, den Namen<br />

eines Missionars, „<strong>DMG</strong>“ oder „Wo am nötigsten“ an. Herzlichen Dank!<br />

Datum Datum Unterschrift(en)<br />

IBAN IBAN<br />

06 06<br />

Angaben zum zum Kontoinhaber: Name, Name, Vorname/Firma, Ort Ort (max. (max. 27 27 Stellen, keine keine Straßen- oder oder Postfachangaben<br />

PLZ PLZ und und Straße Straße des des Spenders: (max. (max. 27 27 Stellen)<br />

Spenden-/Mitgliedsnummer oder oder Name Name des des Spenders - (max. - (max. 27 27 Stellen)<br />

ggf. ggf. Stichwort<br />

Betrag: Euro, Euro, Cent Cent<br />

G E N O D E 6 1 W I E<br />

BIC BIC des des Kreditinstituts (8 oder (8 oder 11 Stellen) 11 Stellen)<br />

SPENDE<br />

SPENDE<br />

D E 0 2 6 7 2 9 2 2 0 0 0 0 0 0 2 6 9 2 0 4<br />

SCHECHINGER<br />

Tours<br />

IBAN IBAN<br />

D M G 7 4 8 8 9 S i n s h e i m<br />

Angaben zum zum Zahlungsempfänger: Name, Name, Vorname/Firma (max. (max. 27 Stellen, 27 Stellen, bei bei maschineller Beschriftung max. max. 35 Stellen) 35 Stellen)<br />

Name Name und und Sitz Sitz des des Überweisenden Kreditinstituts BIC BIC<br />

SEPA-Überweisung/Zahlschein<br />

Für Für Überweisungen<br />

in in Deutschland und und<br />

in in andere EU-/EWR-<br />

Staaten in in Euro. Euro.


Ihren Beruf<br />

für Jesus einsetzen<br />

Für die Leitung unseres Gästehauses in der<br />

<strong>DMG</strong>-Basis Buchenauerhof (ca. 70 Betten) suchen<br />

wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n<br />

Hauswirtschaftliche/n<br />

Betriebsleiter/in<br />

Und fürs Team unserer Öffentlichkeitsarbeit mit<br />

Schwerpunkt Veranstaltungsplanung und Organisation<br />

ab 1. Dezember <strong>2015</strong> eine/n<br />

Mitarbeiter/in für<br />

Eventmanagement<br />

28.12.<strong>2015</strong> – 02.01.2016<br />

www.Mission-Net.org<br />

Europäischer Jugendmissionskongress<br />

in Offenburg<br />

Feiert an Silvester Jesus mit uns: Vom 28. Dezember<br />

bis 2. Januar werden 3.000 Jugendliche und junge<br />

Erwachsene aus 50 europäischen und anderen Ländern<br />

zum vierten Mission-Net-Kongress in Offenburg<br />

(Baden-Württemberg) erwartet. Thema ist „Connected“:<br />

Verbunden sein mit Gott, der Welt und miteinander.<br />

Mission-Net will junge Europäer zu einem missionarischen<br />

Lebensstil motivieren. Ein Kongress, der jungen<br />

Erwachsenen neue Perspektiven vermittelt und zeigt,<br />

was Mission heute bedeutet.<br />

Informationen:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Stellenangebot<br />

Parallel:<br />

TeenTREFF<br />

Herbstmissionsfest<br />

Erntezeit!<br />

Ab 10 uhr<br />

27. September <strong>2015</strong><br />

Sinsheim-Buchenauerhof<br />

Herzliche Einladung<br />

am 27. September <strong>2015</strong><br />

Bestellen Sie kostenlos Einladungsflyer und<br />

Plakate für Ihre Gemeinde und Freunde<br />

Herbstmissionsfest<br />

27. September <strong>2015</strong> • 74889 Sinsheim-Buchenauerhof<br />

ab 13 Uhr<br />

MiSSiOnAre LiVe<br />

Judith Heise, Argentinien<br />

Von Menschen verachtet, von<br />

Gott geliebt – Gefängnisseelsorge<br />

Walter und Christel<br />

Gschwandtner, Kenia<br />

Risiko und Sicherheit in der Mission<br />

Stefan Henger, bish. Senegal<br />

Partnerschaft konkret –<br />

Afrikaner im Dienst unterstützen<br />

Martin, Südostasien<br />

Die Staffel weitergeben! –<br />

Theologische Ausbildung<br />

Prof. Dr. Peter Penner,<br />

Österreich<br />

Biblisch-missionarische Schulung<br />

für junge Osteuropäer<br />

Margot reich, Kenia<br />

Als Weiße unter den Nandis<br />

Stefanie rauscher, brasilien<br />

Lateinamerikanische Kirchen im Aufbruch<br />

ruth Gebhardt, Südsudan<br />

Unterernährten Kindern<br />

und Flüchtlingen helfen<br />

Andreas und Gabriela Fuchs, brasilien<br />

Ein Luther für jedes Volk! – Gottes Wort<br />

in der Muttersprache verändert Leben<br />

Lee und Sarah Phillips, benin<br />

Die Kauri-Muschel: Ihre Bedeutung<br />

und der Umgang mit Geld<br />

Programm:<br />

10.00 Uhr<br />

GOTTeSDienST<br />

Thema: Felder reif zur Ernte<br />

Predigt: Detlef Garbers<br />

(Öffentlichkeitsarbeit)<br />

12.00 Uhr<br />

MiSSiOnSAUSSTeLLUnG,<br />

MiTTAGeSSen, GebeT<br />

15.00 Uhr<br />

FOrUM MiSSiOn<br />

Thema: Mehr Arbeiter benötigt<br />

Ansprache: Dr. Detlef Blöcher<br />

(Missionsleiter)<br />

Musik:<br />

Voice in eMotion<br />

Maria und Dietmar<br />

Hess, Kraichtal<br />

Infos:<br />

www.DmGint.de/hmf

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