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bpa|magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV

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Nordrhein­Westfalen<br />

Freiwilliges Soziales Jahr: Was ist das eigentlich?<br />

eIN erfAhruNGSBerICht AuS erSter hANd<br />

n Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein <strong>sozialer</strong> Freiwilligendienst<br />

in Deutschland für Jugendliche und junge Erwachsene,<br />

die die Vollzeitschulpflicht erfüllt und das 27. Lebensjahr noch<br />

nicht vollendet haben. Gesetzlich geregelt sind die Rahmenbedingungen<br />

für das FSJ im Gesetz zur Förderung eines Freiwilligen<br />

Sozialen Jahres. Das Senioren- und Pflegeheim Residenz<br />

bietet seit dem vergangenen Jahr das FSJ an. Anja Buhk leistet<br />

ihr FSJ in der „Residenz“ ab und möchte im Folgenden einen<br />

Einblick geben.<br />

Anja Buhk: Nun ja, der Begriff FSJ an sich ist ja vielen bekannt.<br />

Aber was wirklich dahintersteckt, möchte ich den Leserinnen und<br />

Lesern jetzt mal etwas näherbringen. Mir war schon recht früh<br />

klar, dass ich nach meinem Abitur am Gymnasium Nepomucenum<br />

in Rietberg nicht direkt weiter zur Schule bzw. Universität gehen<br />

möchte. Ich wollte zunächst einmal raus aus dem Schulstress. Ein<br />

Jahr mal etwas anderes erleben – Au-Pair, Auslandsreisen, Berufsausbildung,<br />

Langzeitpraktika –, was genau, war mir zunächst noch<br />

unklar. Auch wusste ich noch nicht so recht, ob ich meine Zukunft<br />

im Bereich Gesellschaft und Soziales, Betriebswirtschaftslehre,<br />

Gesundheitswesen oder im Lehramt suchen sollte.<br />

Auf jeden Fall wollte ich die Zeit bis zum nächsten Lebensabschnitt<br />

mit etwas Sinnvollem überbrücken und als Grundstock<br />

für meine berufliche Laufbahn nutzen. Tendenziell war der Bereich<br />

Soziales für mich am interessantesten, da ich auch schon<br />

einige entsprechende Praktika gemacht hatte und meine ältere<br />

Schwester im Bereich Seniorenbetreuung sehr gute Erfahrungen<br />

gemacht hatte.<br />

So bot sich als willkommene Alternative dann auch das FSJ an –<br />

das Freiwillige Soziale Jahr. Ich informierte mich zunächst ausführlich<br />

im Internet über dieses Thema. Dann stellte ich mir die Frage,<br />

ob ich nun die Kindererziehung, die Altenpflege, die Jugendarbeit<br />

oder die Arbeit mit Behinderten anstreben sollte.<br />

Ausschlaggebend waren hier letztlich die guten Erfahrungen,<br />

die meine Schwester Sarah während ihres Langzeitpraktikums im<br />

Seniorenheim Residenz in Lippstadt-Bad Waldliesborn gemacht<br />

hatte, und auch mein Schulpraktikum im selben Haus. Außerdem<br />

wird angesichts der demografischen Entwicklung den sozialen<br />

Berufen im Bereich Altenpflege und -betreuung eine sichere Zukunft<br />

eingeräumt.<br />

Ich wollte also mein FSJ in der „Residenz“ im Bereich Seniorenbetreuung<br />

machen. Mit Hilfe der Heimverwaltung stellten wir den<br />

Kontakt mit dem Träger des FSJ, dem <strong>Bundesverband</strong> <strong>privater</strong><br />

<strong>Anbieter</strong> <strong>sozialer</strong> <strong>Dienste</strong> e.V. her. Obwohl ich in dieser Einrichtung<br />

die erste FSJlerin bin, verlief der bürokratische Teil völlig<br />

problemlos. Binnen kürzester Zeit war der Vertrag zwischen mir<br />

und der „Residenz“ geschlossen.<br />

Seit 1. September 2010 bin ich nun schon im GÜD (Gruppenübergreifender<br />

Dienst) der „Residenz“ tätig, und das mit wach-<br />

bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011<br />

landesgruppen<br />

Anja Buhk, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr leistet, im Gespräch mit einer<br />

Bewohnerin der Residenz<br />

sender Begeisterung! Ein Grund meiner Begeisterung ist, dass mir<br />

von den Bewohnern sehr viel Vertrauen zurückgegeben wird, die<br />

aus meiner täglichen Arbeit mit ihnen resultiert. Das angenehme<br />

Betriebsklima, die gute Zusammenarbeit (auch in Verbindung mit<br />

dem Pflegepersonal) und die abwechslungsreichen Aufgaben sind<br />

für mich eine Bestätigung darin, dass ich mit der „Residenz“ die<br />

richtige Wahl getroffen habe.<br />

Hier lerne ich gemeinsam mit anderen, für andere da zu sein.<br />

Mit anderen bedeutet, mit netten und kompetenten Kollegen ein<br />

gutes Team zu bilden. Für andere bedeutet, sich aktiv mit dem<br />

Leben und den Problemen älterer oder behinderter Menschen<br />

zu beschäftigen und sie mit viel Einsatz und Verantwortung zu<br />

unterstützen, ein möglichst angenehmes Leben zu führen.<br />

Und gerade hierbei erfahre ich so viel Dankbarkeit von den Bewohnern<br />

unseres Hauses und das wirklich schöne Gefühl, dass<br />

ich gebraucht werde und man sich auf mich verlässt. Diese Vertrautheit<br />

ist schon jetzt eine der wichtigsten Erfahrungen, die ich<br />

während meines FSJ sammeln durfte. Ganz wichtig für mich ist<br />

aber auch die Unterstützung und Förderung durch meine Mentorin<br />

Katja Dimter, die als Leiterin des GÜD die Verantwortung<br />

für mich zu tragen hat. Ihre freundschaftliche und kollegiale, aber<br />

auch zielstrebige und ergebnisorientierte Anleitung hilft mir, meine<br />

sozialen Kompetenzen zu stärken und Verantwortung zu übernehmen.<br />

Genauso kann ich mich aber auch auf die Heim- und<br />

Geschäftsleitung sowie die anderen Kolleginnen und Kollegen als<br />

Ansprechpartner verlassen.<br />

Neben der praktischen Arbeit mit den Bewohnern nehmen wir FS-<br />

Jler an Seminaren teil, die der Träger, der bpa, außerhalb der Einrichtungen<br />

anbietet. Diese Schulungen finden fünfmal während<br />

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