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bpa|magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV

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messen und kongresse<br />

hAuptStAdtkoNGreSS 2011<br />

Top-Event der Gesundheitsbranche gut besucht<br />

n Als „Pflichttermin für Gesundheitspolitiker“ hat Annette<br />

Widmann-Mauz, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium<br />

(BMG), den Hauptstadtkongress Medizin<br />

und Gesundheit, der Mitte Mai im Berliner ICC stattfand,<br />

bezeichnet. „Um gute Lösungen für die anstehenden Probleme<br />

zu finden, ist der Dialog mit allen Beteiligten des Gesundheitswesens<br />

sehr wichtig, und dafür ist auch dieser Hauptstadtkongress<br />

ein wichtiges Forum.“ Die Gesundheitspolitikerin war zur<br />

Eröffnungsrede kurzfristig für Dr. Philipp Rösler eingesprungen,<br />

der ins Wirtschaftsressort gewechselt hatte. Sie stellte klar,<br />

dass das Bundesgesundheitsministerium trotz des Ministerwechsels<br />

an den bisherigen Plänen zur Pflegereform festhält.<br />

Als Programmpartner des Deutschen Pflegekongresses im Rahmen<br />

des Hauptstadtkongresses unterstützte der bpa das Top-<br />

Event der deutschen Gesundheitsbranche und wirkte an zahlreichen<br />

Veranstaltungen mit. Der Hauptstadtkongress Medizin<br />

und Gesundheit war nach Angaben des Veranstalters auch 2011<br />

wieder sehr gut besucht: Die Teilnehmerzahlen des Vorjahres<br />

wurden noch einmal leicht übertroffen. Rund 8100 Besucher –<br />

Klinikmanager, Gesundheitsunternehmer, Wissenschaftler, Ärzte,<br />

Pflegekräfte, Physiotherapeuten und Vertreter von Politik und<br />

Verbänden – diskutierten drei Tage lang über die aktuellen Herausforderungen<br />

des Gesundheitswesens. Im Mittelpunkt stand<br />

dabei das Thema Fachkräftemangel. In ihrer Rede sagte Staatssekretärin<br />

Widmann-Mauz, eine inhaltliche Neubewertung des<br />

Pflegebedürftigkeitsbegriffs sei nicht von heute auf morgen zu<br />

leis ten. Sie beinhalte eine Veränderung des bestehenden Begutachtungssystems<br />

und eine Schulung der Gutachter. „Möglicherweise<br />

müssen an die 100.000 Gutachten von Pflegebedürftigen<br />

neu erstellt werden und das Leistungsrecht der Pflegeversicherung<br />

muss verändert werden.“ Sie betonte: „Hier nehmen wir uns<br />

die Zeit, die wir brauchen.“<br />

Die Politikerin verwies darauf, dass die Minutenpflege zu Recht kritisiert<br />

werde. Das BMG wolle das Leistungsrecht flexibler machen.<br />

So sollten pflegebedürftige Menschen bzw. ihre Angehörigen, die<br />

ein an Demenz erkranktes Familienmitglied betreuen, künftig frei<br />

entscheiden können, ob sie bei der Pflege des Familienmitglieds<br />

lieber konkrete Leistungen, z. B. waschen, anziehen und Nägel<br />

schneiden, in Anspruch nehmen wollen oder ein Zeitkontingent<br />

mit der Pflegekraft vereinbaren wollen. Als einen wichtigen Schritt<br />

zur Lösung des Pflegekräftemangels nannte Widmann-Mauz das<br />

geplante Berufsanerkennungsgesetz, damit künftig die Abschlüsse<br />

ausländischer Pflegekräfte in Deutschland leichter anerkannt<br />

werden. Außerdem wolle man mit der geplanten Vereinheitlichung<br />

der Pflegegrundausbildung (Kinder-, Kranken- und Altenpflege)<br />

dazu beitragen, die Berufsausbildung für junge Menschen attraktiver<br />

zu machen. Darüber hinaus forderte Widmann-Mauz,<br />

die Delegation ärztlicher Tätigkeiten an Pflegekräfte, die dem<br />

Ärztemangel geschuldet sei, aus dem Graubereich herauszuholen,<br />

in dem sie sich momentan befinde.<br />

Podiumsdiskussion „Dauerbau stelle Pflegereform“<br />

Prof. Dr. Stefan Görres, Geschäftsführender Direktor des Instituts<br />

für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen,<br />

hielt zunächst einen Vortrag über „Pflege heute und morgen:<br />

Gegenwärtige Herausforderungen und Lösungsansätze für die<br />

Zukunft“. Für Görres ist klar: Ohne eine grundlegende Reform ist<br />

die derzeitige Pflege nicht zukunftsfähig. Lösungen dürften nicht<br />

nur auf aktuelle Teilprobleme, sondern müssten auf nachhaltige,<br />

zum Teil auch system- und strukturverändernde Innovationen<br />

abzielen. „Pflege ist eines der zentralen gesellschaftlichen Zukunftsthemen<br />

und bedarf einer dauerhaften konzertierten Aktion<br />

von Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Praxis.“<br />

34 bpa magazin • a u sgabe # 02 / 2 011

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