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Wandern entlang des Grünen Bandes in der Wartburgregion

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NATURERLEBEN 3-2006<br />

38<br />

Mit e<strong>in</strong>er Gesamtstrecke von 387<br />

Kilometern Wan<strong>der</strong>weg <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Wartburgregion</strong> wird das Grüne<br />

Band, se<strong>in</strong> unverwechselbarer Naturraum,<br />

die Zeugen <strong>des</strong> Kalten Krieges und <strong>der</strong><br />

unmenschlichen <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze<br />

vom Werrabergland bis zur Rhön erlebbar<br />

gemacht. Nach Jahren <strong>der</strong> Planung setzen<br />

<strong>der</strong> Wartburgkreis und die Kommunen<br />

auf thür<strong>in</strong>gischer und hessischer Seite den<br />

Grenzwan<strong>der</strong>weg um. Durch 31 Schautafeln<br />

von <strong>der</strong> ehemaligen Grenzstadt Treffurt<br />

im Werrabergland über Wenigentaft<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kuppenrhön, wird die Geschich-<br />

Lebensl<strong>in</strong>ie Grünes Band<br />

Natur und Geschichte erleben<br />

<strong>Wan<strong>der</strong>n</strong> <strong>entlang</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Grünen</strong> Ban<strong>des</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Wartburgregion</strong><br />

Mit 763 Kilometern hat das Land Thür<strong>in</strong>gen den größten Anteil am 1.393 Kilometer<br />

langen <strong>Grünen</strong> Band. Um se<strong>in</strong>er beson<strong>der</strong>en Verantwortung für den e<strong>in</strong>zigartigen<br />

Lebensraumverbund und das zeitgeschichtliche Mahnmal Grünes Band gerecht zu werden,<br />

hat das Land Thür<strong>in</strong>gen zusammen mit <strong>der</strong> <strong>Wartburgregion</strong> daher den »Grenzwan<strong>der</strong>weg<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wartburgregion</strong>« <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />

Das Grüne Band <strong>entlang</strong> <strong>der</strong> ehemaligen <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze,<br />

vom sächsischen Vogtland bis zur Ostsee, ist 1.393 Kilometer lang.<br />

Diese Lebensl<strong>in</strong>ie besteht aus e<strong>in</strong>em bunten Mosaik unterschiedlicher<br />

und wertvoller Lebensräume für e<strong>in</strong>e Vielzahl bedrohter<br />

Tier- und Pflanzenarten.<br />

Altgrasfluren, Heiden, Magerrasen, Feuchtgebiete, verbuschte Bereiche,<br />

Pionierwald, Moore, Sümpfe, Seen und Flüsse machen aus<br />

dem <strong>Grünen</strong> Band den längsten Biotopverbund Deutschlands. Er<br />

verb<strong>in</strong>det die Ostseeküste über die norddeutsche Tiefebene mit<br />

den Mittelgebirgen im Süden. Im Schatten <strong>der</strong> <strong>in</strong>nerdeutschen<br />

Grenze konnte sich e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiger Lebensraumverbund durch<br />

fast alle deutschen Landschaften erhalten.<br />

Heute ist das Grüne Band e<strong>in</strong> lebendiges Denkmal <strong>der</strong> deutschen<br />

sowie europäischen Zeitgeschichte und Nationales Naturerbe.<br />

Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.)<br />

setzt sich seit 1989 mit vielfältigen Projekten und Aktivitäten für<br />

den Schutz und Erhalt <strong>des</strong> <strong>Grünen</strong> Ban<strong>des</strong> e<strong>in</strong>.<br />

te <strong>des</strong> ehemaligen Grenzstreifens und se<strong>in</strong>e<br />

Auswirkungen auf Mensch und Natur<br />

dargestellt. Die Stationen, die durch e<strong>in</strong><br />

Wegesystem verbunden s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> das <strong>der</strong><br />

ehemalige Kolonnenweg teilweise <strong>in</strong>tegriert<br />

wurde, führen zu Sehenswürdigkeiten<br />

<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und Hessen. Das Erleben<br />

<strong>der</strong> Natur und <strong>der</strong> Zeugnisse <strong>der</strong> jüngeren<br />

deutschen Geschichte treffen hier aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Die Ulster im sogenannten Ulstersack. Ehemalige Grenze und Flusslauf waren hier<br />

identisch. Die Ulster durchfließt die Rhön und mündet <strong>in</strong> die Werra.<br />

NATUR ERLEBEN


Mohrenfalter<br />

Der Grenzwan<strong>der</strong>weg <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wartburgregion</strong> durch den Ulstersack führt direkt am<br />

<strong>Grünen</strong> Band <strong>entlang</strong> und ist an dieser Stelle mit dem Ulstertalradweg identisch.<br />

Treffurt und die Werra – Stadt und<br />

Fluss im Schatten <strong>der</strong> Grenze<br />

Die Kle<strong>in</strong>stadt im Süden <strong>des</strong> Naturparks<br />

Eichsfeld-Ha<strong>in</strong>ich-Werratal verdankt se<strong>in</strong>en<br />

Namen den drei Furten, die hier<br />

durch die Werra führten. Hier beg<strong>in</strong>nt<br />

<strong>der</strong> Grenzwan<strong>der</strong>weg <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wartburgregion</strong>.<br />

Durch die Lage an <strong>der</strong> Kreuzung<br />

zweier bedeuten<strong>der</strong> Handelsstraßen erlangte<br />

Treffurt im Mittelalter e<strong>in</strong>e große<br />

Bedeutung. Zum Schutze <strong>der</strong> Furten wurde<br />

bereits im 11. Jahrhun<strong>der</strong>t mit <strong>der</strong> Anlage<br />

e<strong>in</strong>er Burg begonnen. In <strong>der</strong> Folgezeit<br />

entwickelte sich Treffurt rasch zum<br />

bedeutenden regionalen Handelsplatz.<br />

Doch mit <strong>der</strong> Errichtung <strong>des</strong> Eisernen<br />

Vorhangs fiel Treffurt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Dornröschenschlaf,<br />

denn die Fachwerkstadt im<br />

Werratal lag zu DDR-Zeiten im sogenannten<br />

»5 km-Sperrgebiet« <strong>entlang</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>nerdeutschen<br />

Grenze.<br />

Die Grünliche Waldhyaz<strong>in</strong>the<br />

(Platanthera chlorantha) ist e<strong>in</strong>e<br />

stattliche Orchidee, <strong>der</strong>en Blüten e<strong>in</strong>en<br />

teilweise bis zu 4 cm langen Sporn<br />

tragen. Sie kommt neben an<strong>der</strong>en<br />

Orchideenarten im Naturschutzgebiet<br />

»Ziegental« vor.<br />

Das Helm-Knabenkraut (Orchis<br />

militaris) bevorzugt Standorte auf<br />

kalkhaltigem Boden, wie hier im<br />

Naturschutzgebiet Standorfsberg am<br />

<strong>Grünen</strong> Band.<br />

NATUR ERLEBEN 39<br />

Fauna & Flora


NATURERLEBEN 3-2006<br />

40<br />

Um nach Treffurt »e<strong>in</strong>reisen« zu können,<br />

musste man e<strong>in</strong>e Kontrollstelle passieren<br />

und die E<strong>in</strong>heimischen hatten <strong>in</strong> ihrem<br />

Personalausweis e<strong>in</strong>en Stempel, <strong>der</strong> zum<br />

Aufenthalt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sperrzone berechtigte.<br />

Unmittelbar an <strong>der</strong> Westseite <strong>der</strong> Stadt begann<br />

<strong>der</strong> 500 Meter breite Schutzstreifen, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Berg Adolfsburg und <strong>der</strong> Heldraste<strong>in</strong><br />

– traditionelle und beliebte Ausflugsziele<br />

– lagen, und somit für die Bewohner<br />

<strong>der</strong> Stadt unerreichbar waren. E<strong>in</strong><br />

Überw<strong>in</strong>den <strong>des</strong> zwei Meter hohen, zudem<br />

elektronisch gesicherten Streckmetallzauns<br />

war unmöglich. Auch die Werra war mit e<strong>in</strong>em<br />

Sperrwerk, e<strong>in</strong>em sogenannten Rechen,<br />

gesichert, so dass niemand schwimmend<br />

die Grenze überw<strong>in</strong>den konnte.<br />

Denn das Sperrwerk war so angebracht,<br />

dass die Strömung den Schwimmer unter<br />

den Rechen drückte und dieser kaum e<strong>in</strong>e<br />

Überlebenschance hatte.<br />

Das menschenverachtende Antlitz <strong>des</strong> »antikapitalistischen<br />

Schutzwalls« wurde hier<br />

deutlich. Die menschenfe<strong>in</strong>dliche <strong>in</strong>nerdeutsche<br />

Grenze war jedoch gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges Refugium für die Natur,<br />

die sich hier relativ ungestört erhalten und<br />

entwickeln konnte. Das Grüne Band soll<br />

den Naturreichtum erhalten und ist gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong> lebendiges Denkmal für das<br />

friedliche Überw<strong>in</strong>den <strong>des</strong> Kalten Krie-<br />

ges. Den Naturreichtum kann man unter<br />

an<strong>der</strong>em im lan<strong>der</strong>übergreifenden Schutzgebiet<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Werraaue bewun<strong>der</strong>n: naturnahe<br />

Teiche, großflächige Schilfröhrichte,<br />

Großseggenriede und Wiesenbrachen mit<br />

artenreicher Krautschicht.<br />

Der König <strong>des</strong> Werratals: <strong>der</strong><br />

Heldraste<strong>in</strong><br />

Der Heldraste<strong>in</strong>, mit 503 Metern <strong>der</strong> höchste<br />

Berg <strong>des</strong> Werratal und <strong>des</strong> R<strong>in</strong>ggauplateaus,<br />

war Jahrzehnte durch die Stasi besetzt<br />

und wurde nach <strong>der</strong> Wende durch<br />

die Menschen zurückerobert. Es gründete<br />

sich e<strong>in</strong>e Interessengeme<strong>in</strong>schaft, die den<br />

Der Heldraste<strong>in</strong> wird auch<br />

<strong>der</strong> »König <strong>des</strong> Werratals«<br />

genannt. Auf ihm wurde <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>st von <strong>der</strong> Stasi genutzte<br />

Turm nun als »Turm <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>heit« und Aussichtsturm<br />

für Wan<strong>der</strong>er umgebaut.<br />

Das Grüne Band bei <strong>der</strong> Ortschaft<br />

Pferdsdorf <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>des</strong> Ulstersacks<br />

NATUR ERLEBEN


Der hessische Ulstersack war zu<br />

DDR-Zeiten von <strong>der</strong> Westseite nur<br />

durch e<strong>in</strong>en schmalen »E<strong>in</strong>stieg«<br />

zu erreichen. E<strong>in</strong> fast vergessener<br />

W<strong>in</strong>kel, den nur BGS-Beamte und<br />

e<strong>in</strong>ige Landwirte betraten.<br />

Berg wie<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>em beliebten Ausflugsziel<br />

ausgebaut hat, denn nicht alle<strong>in</strong> die<br />

wilde Schönheit <strong>des</strong> mächtigen Kalkste<strong>in</strong>felsens<br />

machte ihn schon früh zum Ziel<br />

unzähliger Wan<strong>der</strong>er. Auf se<strong>in</strong>em Boden<br />

gedeiht e<strong>in</strong>e üppige Flora: Orchideen, Lilien,<br />

seltene Farne und Gräser f<strong>in</strong>det man<br />

hier ebenso wie Gebirgsblumen, die sonst<br />

nur <strong>in</strong> den Alpen vorkommen. In den zerklüfteten<br />

Felsen kann man den Wan<strong>der</strong>falken<br />

und den Uhu beobachten, auch<br />

Kreuzottern fühlen sich auf dem Kalkste<strong>in</strong>boden<br />

im Sonnensche<strong>in</strong> sehr wohl.<br />

40 Jahre lang war <strong>der</strong> Berg für Wan<strong>der</strong>er<br />

unerreichbar, denn er lag im militärischen<br />

Sperrgebiet <strong>der</strong> ehemaligen DDR. Die<br />

Grenze zur BRD verlief direkt unterhalb<br />

<strong>der</strong> Abbruchkante <strong>des</strong> bee<strong>in</strong>druckenden<br />

Plateaus. Nur den Partei- und Staatsfunktionäre<br />

sowie hohen <strong>in</strong>- und ausländischen<br />

Militärs war die atemberaubende Aussicht<br />

<strong>in</strong> den Westen vergönnt. Heute s<strong>in</strong>d <strong>der</strong><br />

Heldraste<strong>in</strong> und se<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende<br />

Natur wie<strong>der</strong> für je<strong>der</strong>mann erreichbar.<br />

Lebensraum für »Rob<strong>in</strong> Hood«,<br />

Luchs und Wildkatzen<br />

Auf dem Heldraste<strong>in</strong> hauste e<strong>in</strong>st die Sagengestalt<br />

Florian Henn<strong>in</strong>g – angeblich<br />

<strong>der</strong> »Rob<strong>in</strong> Hood« <strong>des</strong> Werratals. Nach ihm<br />

ist die Hütte benannt, die nach <strong>der</strong> Wen-<br />

de von <strong>der</strong> thür<strong>in</strong>gisch-hessischen »Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />

Heldraste<strong>in</strong>« eröffnet<br />

wurde. Auf dem nördlichen Ausläufer<br />

befand sich im Mittelalter e<strong>in</strong>e befestigte<br />

Wallanlage. Der Räuber Henn<strong>in</strong>g nutzte<br />

die unzugängliche Bergregion, um sich<br />

dort mit se<strong>in</strong>er Bande im ausgehenden<br />

18. Jahrhun<strong>der</strong>t verstecken zu können.<br />

Die »Interessengeme<strong>in</strong>schaft Heldraste<strong>in</strong>«<br />

war es auch, die – ganz nach dem Motto<br />

Im Ulstersack f<strong>in</strong>den sich noch Relikte aus DDR-Zeiten,<br />

wie hier e<strong>in</strong> alter DDR-Grenzste<strong>in</strong>.<br />

Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)<br />

s<strong>in</strong>d exzellente Schwimmer und<br />

Taucher. Beson<strong>der</strong>s im W<strong>in</strong>ter<br />

verfolgen sie auch Fische, ansonsten<br />

leben sie überwiegend von Insekten.<br />

Zwergtaucher s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> vielen<br />

Vogelarten <strong>des</strong> Rhäden.<br />

»Schwerter zu Pflugscharen« – den ehemaligen<br />

Lausch- und Horchposten, e<strong>in</strong> von<br />

<strong>der</strong> Stasi errichteter Gitterturm für nachrichtendienstliche<br />

Zwecke, <strong>in</strong> den »Turm<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>heit« umbaute – e<strong>in</strong>en Aussichtsturm<br />

für Wan<strong>der</strong>er.<br />

Auf den Wiesen im Werratal s<strong>in</strong>d Weiß-<br />

und Schwarzstörche zu sehen. Uhu, Wespenbussard,<br />

Zwergtaucher, Graureiher<br />

und viele an<strong>der</strong>e Vogelarten können <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Umgebung <strong>des</strong> Heldraste<strong>in</strong>s beobachtet<br />

werden. Aber beson<strong>der</strong>s erfreulich ist,<br />

dass das Gebiet um den Heldraste<strong>in</strong> auch<br />

e<strong>in</strong>e Heimat von Wildkatze (Felis silvestris)<br />

und Luchs (Lynx lynx) ist. Der ehemalige<br />

Grenzstreifen und se<strong>in</strong>e Umgebung<br />

s<strong>in</strong>d über Jahrzehnte zu e<strong>in</strong>er ökologischen<br />

Fundgrube geworden o<strong>der</strong> haben<br />

sich als solche erhalten können – e<strong>in</strong> Refugium<br />

für Tierarten, die es ansonsten kaum<br />

noch gibt.<br />

NATUR ERLEBEN 41<br />

Fauna & Flora


NATURERLEBEN 3-2006<br />

42<br />

Die 31 Stationen <strong>des</strong> Grenzwan<strong>der</strong>weges <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wartburgregion</strong> werden durch Tafeln erklärt.<br />

Auf <strong>der</strong> Reise <strong>entlang</strong> <strong>des</strong> <strong>Grünen</strong> Ban<strong>des</strong><br />

auf dem Grenzwan<strong>der</strong>weg nach Süden<br />

kommt man auch am Naturschutzgebiet<br />

»Ziegental bei Ifta« vorbei, das aufgrund<br />

se<strong>in</strong>es Orchideenreichtums bekannt und<br />

beson<strong>der</strong>s geschützt ist. Um die seltenen<br />

Orchideenarten nicht zu gefährden<br />

gilt hier absolutes Wegegebot! Arten wie<br />

Fliegen- und Bienen-Ragwurz (Ophrys<br />

<strong>in</strong>sectifera und O. apifera), Händelwurz<br />

(Gymnadenia spec.) und Grünliche Waldhyaz<strong>in</strong>the<br />

(Platanthera chlorantha) s<strong>in</strong>d<br />

hier zu bewun<strong>der</strong>n. Betreut und gepflegt<br />

werden die wertvollen Lebensräume vom<br />

Das Baumkreuz bei Ifta ist e<strong>in</strong> Kunstprojekt,<br />

e<strong>in</strong>e lebendige Skulptur und e<strong>in</strong> Mahnmal.<br />

Mehr als 1000 Bäume bilden e<strong>in</strong> Baumkreuz,<br />

das Ost und West verb<strong>in</strong>det.<br />

Arbeitskreis Heimische Orchideen Thür<strong>in</strong>gen<br />

e. V. (AHO; mehr Informationen unter:<br />

www.aho-thuer<strong>in</strong>gen.de).<br />

Lebendige Skulptur und Mahnmal: das<br />

Baumkreuz von Ifta<br />

Die Ortschaft Ifta lag zwischen 1945<br />

und 1989 <strong>in</strong> <strong>der</strong> 5 km-Sperrzone <strong>entlang</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze. E<strong>in</strong> historischer<br />

Platz, denn hier wurde 1962 mit<br />

<strong>der</strong> Grenzziehung begonnen. An die beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung und die Zeit während<br />

<strong>der</strong> Deutschen Teilung er<strong>in</strong>nert heute e<strong>in</strong><br />

Kunstprojekt <strong>der</strong> ganz beson<strong>der</strong>en Art: E<strong>in</strong><br />

Baumkreuz mit mehr als 1000 Bäumen.<br />

Es wurde im Herbst 1990 als die zentrale<br />

Skulptur für e<strong>in</strong>e Ost und West verb<strong>in</strong>dende<br />

Allee zwischen Kassel und Eisenach<br />

gepflanzt und besteht aus zwei sich kreuzenden<br />

Alleen, e<strong>in</strong>er dreireihigen Eschen-<br />

Allee auf dem ehemaligen Grenzstreifen<br />

und e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>den-Allee <strong>entlang</strong> <strong>der</strong> B 7.<br />

Je<strong>des</strong> Jahr treffen sich Menschen aus ganz<br />

Deutschland am Baumkreuz, um weiter<br />

an <strong>der</strong> Allee zu pflanzen. Der Abschnitt<br />

vom Baumkreuz bis Eisenach mit mehr als<br />

1200 L<strong>in</strong>den ist bereits vollendet. Im November<br />

2004 wurde zum ersten Mal auf<br />

hessischer Seite an <strong>der</strong> Allee nach Kassel<br />

gepflanzt. 2005 wurde das Kunstprojekt<br />

und das Engagement <strong>der</strong> vielen ehrenamtlichen<br />

Helfer<strong>in</strong>nen und Helfer mit<br />

dem E<strong>in</strong>heitspreis <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>zentrale für<br />

politische Bildung gewürdigt.<br />

Auf dem weiteren Weg <strong>entlang</strong> <strong>des</strong> <strong>Grünen</strong><br />

Ban<strong>des</strong> passiert man Stadt und Burg<br />

Creuzburg. Creuzburg blickt auf e<strong>in</strong>e über<br />

tausendjährige Geschichte zurück und ist<br />

e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> ältesten Städte Thür<strong>in</strong>gens. Die<br />

Anfänge <strong>der</strong> Besiedlung um den späteren<br />

Burgberg gehen auf e<strong>in</strong>e günstige Straßenlage<br />

zurück, denn an <strong>der</strong> Werrafurt<br />

trafen sich die alte West-Ost-Handelsstraße<br />

mit dem Handelsweg aus dem Süden.<br />

Auch während <strong>der</strong> DDR-Zeit spielte Creuzburg<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle im Ost-West-Ver-<br />

NATUR ERLEBEN


Das Grüne Band am Rossberg<br />

kehr, denn hier befand sich e<strong>in</strong>e große<br />

Grenzübergangsstelle für den Transitverkehr<br />

zwischen <strong>der</strong> BRD, Berl<strong>in</strong> (West) und<br />

den Ostblockstaaten.<br />

In <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Ortschaft Gerstungen<br />

kann man bei guter Fernsicht vom Fuldaischen<br />

Berg über das Werratal bis <strong>in</strong> den<br />

Thür<strong>in</strong>ger Wald und die Rhön blicken. Neben<br />

dem nahe gelegenen Seul<strong>in</strong>gswald,<br />

e<strong>in</strong>em bis zu 480 Meter hohen Sandste<strong>in</strong>gebirge<br />

und e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> größten zusammenhängenden<br />

Waldgebiete Hessens,<br />

streift das Auge auch über markante, weiße<br />

Hügel. Es s<strong>in</strong>d Halden aus Ste<strong>in</strong>salz –<br />

Überreste <strong>der</strong> Kali- und Salz-Produktion,<br />

durch die die Werraregion bekannt und<br />

lei<strong>der</strong> auch berüchtigt ist.<br />

Der Kalibergbau im »Werra-Revier« und<br />

se<strong>in</strong>e ökologischen Folgen<br />

Mit dem wirtschaftlich erfolgreichen Kalibergbau<br />

gehen seit Beg<strong>in</strong>n <strong>des</strong> 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

vor allem durch Produktionsrückstände<br />

bed<strong>in</strong>gte Umweltbelastungen<br />

e<strong>in</strong>her. Die Salzbelastung stellt für das<br />

Grundwasser und die betroffenen Flüsse,<br />

wie Werra und Weser, e<strong>in</strong> erhebliches Problem<br />

dar. Durch Salze<strong>in</strong>leitung <strong>in</strong> Oberflächengewässer<br />

und die Kalihalden versalzt<br />

die Landschaft regelrecht. Die Salzfrachten,<br />

die <strong>in</strong> die Werra gelangen, stammen zum<br />

Teil direkt aus <strong>der</strong> Kalisalzproduktion und<br />

zum an<strong>der</strong>en Teil von den Kalihalden.<br />

Die Direkte<strong>in</strong>leitungen betragen <strong>der</strong>zeit<br />

fünf bis neun Millionen Kubikmeter pro<br />

Jahr. Dabei wurden die E<strong>in</strong>leitungen seit<br />

dem Jahr 2000 an die Wasserführung <strong>der</strong><br />

Werra gekoppelt, so dass <strong>in</strong> trockenen<br />

Jahren weniger, <strong>in</strong> nie<strong>der</strong>schlagsreichen<br />

Jahren jedoch mehr Abwasser e<strong>in</strong>gelei-<br />

Relikte <strong>der</strong> ehemaligen <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze<br />

bei <strong>der</strong> Ortschaft Vacha. Hier entstand 1962<br />

die erste Mauer an <strong>der</strong> <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze.<br />

tet wird. Insgesamt haben die Extremwerte<br />

im Hauptlauf durch salzhaltige Abwässer<br />

zwar abgenommen, diese führen aber<br />

immer noch zu e<strong>in</strong>er starken Versalzung<br />

<strong>der</strong> Werra und <strong>der</strong> Weser. Das Projekt »Lebendige<br />

Werra« von BUND, NABU (Naturschutzbund<br />

Deutschland) und <strong>der</strong> Deutschen<br />

Umwelthilfe hat zum Ziel, die noch<br />

Intakten Lebensräume sowie die natürliche<br />

Vielfalt und Schönheit an <strong>der</strong> Werra<br />

zu erhalten bzw. wie<strong>der</strong> entstehen<br />

zu lassen (mehr Informationen unter:<br />

www.lebendige-werra.de).<br />

Vogelparadies am <strong>Grünen</strong> Band: <strong>der</strong><br />

Dankmarshäuser und Obersuhler Rhäden<br />

Zwischen <strong>der</strong> thür<strong>in</strong>gischen Ortschaft<br />

Dankmarshausen und den hessischen<br />

Ortschaften Obersuhl und Bosserode liegt<br />

<strong>der</strong> sogenannte Rhäden. Dieses Gebiet direkt<br />

im <strong>Grünen</strong> Band ist heute e<strong>in</strong>es <strong>der</strong><br />

besten Vogelschutzgebiete Hessen und<br />

Thür<strong>in</strong>gens – e<strong>in</strong> Tummelplatz für Wasser-<br />

und Watvögel, Rückzugsgebiet für bedrohte<br />

Fische, Sumpf- und Wasserpflanzen.<br />

Hier leben Fischarten wie Mo<strong>der</strong>lieschen<br />

(Leucaspius del<strong>in</strong>eatus), Dreistachliger<br />

Stichl<strong>in</strong>g (Gasterosteus aculeatus),<br />

Bitterl<strong>in</strong>g (Rhodeus amarus), Karausche<br />

(Carassius carassius) und Schlammpeitzger<br />

(Misgurnus fossilis) und Vogelarten<br />

wie Kiebitz (Vanellus vanellus), Uferschnepfe<br />

(Limosa limosa), Kranich (Grus<br />

grus), Wiesenpieper (Anthus pratensis),<br />

Kampfläufer (Philomachus pugnax) und<br />

Silberreiher (Casmerodius albus). Doch<br />

dies war nicht immer so, denn das Naturparadies<br />

<strong>des</strong> Rhäden war Jahrzehnte lang<br />

trockengelegt.<br />

Noch Mitte <strong>des</strong> 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts war <strong>der</strong><br />

Rhäden e<strong>in</strong> großer, flacher See, auf dem<br />

sogar Kahnfahrten durchgeführt wurden.<br />

Die Geme<strong>in</strong>e Akelei (Aquilegia vulgaris) hat meist blaue Blüten, kann aber auch<br />

(wie hier) weiße Blüten haben. Die Akelei enthält Giftstoffe und wird auch als<br />

Gartenpflanze kultiviert. Im <strong>Grünen</strong> Band auf dem Standorfsberg f<strong>in</strong>det man noch<br />

viele Exemplare <strong>der</strong> Akelei.<br />

NATUR ERLEBEN 43<br />

Fauna & Flora


NATURERLEBEN 3-2006<br />

44<br />

Die Friedensskulptur steht vor <strong>der</strong><br />

Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte<br />

Po<strong>in</strong>t Alpha.<br />

Doch 1859 wurde <strong>der</strong> See von den Anliegergeme<strong>in</strong>den<br />

trockengelegt und <strong>der</strong><br />

Seeboden <strong>in</strong> Wiesen umgewandelt. 1970<br />

wurde nach mehr als hun<strong>der</strong>t Jahren die<br />

landwirtschaftliche Nutzung <strong>des</strong> hessischen<br />

Teils <strong>des</strong> Rhäden wie<strong>der</strong> aufgegeben<br />

und die Vogelschutzgruppe Obersuhl<br />

reagierte sofort mit e<strong>in</strong>em Antrag auf Unterschutzstellung<br />

<strong>des</strong> Gebietes. Dra<strong>in</strong>agen<br />

wurden unbrauchbar gemacht, Entwässerungsgräben<br />

aufgestaut. Es entstanden<br />

wie<strong>der</strong> Flachwasserzonen und Weiher.<br />

Schnell stellten sich wie<strong>der</strong> Scharen von<br />

durchziehenden Watvögeln e<strong>in</strong> und die<br />

Amphibienpopulationen explodierten.<br />

1973 wurde <strong>der</strong> hessische Teil <strong>des</strong> Rhäden<br />

mit 50 Hektar unter Naturschutz gestellt.<br />

Doch bis 1990 verlief quer durch den Rhäden<br />

<strong>der</strong> Metallgitterzaun <strong>der</strong> DDR-Grenzanlagen<br />

und so musste man bis zum Fall<br />

<strong>der</strong> Mauer warten, bis auch <strong>der</strong> thür<strong>in</strong>gische<br />

Teil <strong>des</strong> Rhäden wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Naturparadies<br />

verwandelt werden konnte.<br />

Auch <strong>der</strong> thür<strong>in</strong>gische Teil steht heute unter<br />

Naturschutz. Um das gesamte Gebiet<br />

<strong>des</strong> Rhäden führt e<strong>in</strong> gut beschil<strong>der</strong>ter<br />

sechs Kilometer langer Rundwan<strong>der</strong>weg,<br />

an dem sich auch Beobachtungsstände<br />

bef<strong>in</strong>den. Alle Beobachtungsstände s<strong>in</strong>d<br />

mit Spektiven ausgestattet, die kostenlos<br />

benutzt werden können. Außerdem gibt<br />

es e<strong>in</strong> Naturschutzzentrum, das von April<br />

bis Oktober sonntags von 10.00 Uhr bis<br />

12.00 Uhr und nach Absprache geöffnet<br />

hat (Tel. 06626 - 18 87).<br />

Auf <strong>der</strong> Reise Richtung Süden <strong>entlang</strong> <strong>des</strong><br />

Grenzwan<strong>der</strong>weges am <strong>Grünen</strong> Band passiert<br />

man noch weitere <strong>in</strong>teressante Stationen,<br />

die die beson<strong>der</strong>e Grenzsituation<br />

und die wechselvolle Geschichte <strong>der</strong> Gebiete<br />

im Schatten <strong>des</strong> Eisernen Vorhangs<br />

darstellen. Fast am Ende <strong>des</strong> Grenzwan<strong>der</strong>weges<br />

stößt man auf den sogenannten<br />

Ulstersack, <strong>der</strong> sich bereits im Biosphärenreservat<br />

Rhön bef<strong>in</strong>det.<br />

Vergessene W<strong>in</strong>kel und <strong>der</strong> »Hot Spot«<br />

<strong>des</strong> Kalten Krieges<br />

Im Bereich Pferdsdorf, Wenigentaft und<br />

Hohenroda wurde die ehemalige <strong>in</strong>nerdeutsche<br />

Grenze durch die Beson<strong>der</strong>heit<br />

<strong>des</strong> sogenannten Ulstersackes geprägt. In<br />

diesem Bereich verlief die Grenze mit dem<br />

Flusslauf <strong>der</strong> Ulster, die später <strong>in</strong> die Werra<br />

fließt, und bildete e<strong>in</strong>en Sack, <strong>der</strong> für<br />

die westliche Seite nur durch e<strong>in</strong>e Engstelle<br />

zu begehen und zu befahren war. E<strong>in</strong><br />

fast vergessener W<strong>in</strong>kel, den nur die Beamten<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>grenzschutzes und die<br />

Landwirte, die die Wiesen pflegten, betraten.<br />

Im Umfeld <strong>des</strong> Ulstersacks fanden<br />

viele Tier- und Pflanzenarten e<strong>in</strong>en Lebensraum.<br />

Nicht weit entfernt bef<strong>in</strong>det<br />

sich beispielsweise <strong>der</strong> Standorfsberg, <strong>der</strong><br />

durch die Grenzziehung »geteilt« wurde.<br />

Heute ist se<strong>in</strong> hessischer als auch se<strong>in</strong> thür<strong>in</strong>gischer<br />

Teil Naturschutzgebiet, denn auf<br />

se<strong>in</strong>en Kalkmagerhängen f<strong>in</strong>den sich e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl von Orchideen, wie die Fliegen-<br />

Ragwurz (Ophrys <strong>in</strong>sectifera), die Mücken-<br />

Händelwurz (Gymnadenia conopsea) o<strong>der</strong><br />

das Helm-Knabenkraut (Orchis militaris).<br />

Nördlich <strong>des</strong> Standorfsberges, mit <strong>der</strong> Ortschaft<br />

Wenigentaft, wird <strong>der</strong> Grenzwan<strong>der</strong>weg<br />

zukünftig erweitert – weitere<br />

NATUR ERLEBEN


Der Po<strong>in</strong>t Alpha war e<strong>in</strong>st <strong>der</strong> »heißeste Punkt« <strong>des</strong> Kalten Krieges. NATO und<br />

Warschauer-Pakt standen sich hier Auge <strong>in</strong> Auge gegenüber. Heute er<strong>in</strong>nert die<br />

Gedenkstätte an diese Zeit und stellt auf ihren Außenanlagen noch Reste <strong>der</strong> DDR-<br />

Grenzanlagen aus.<br />

43 Kilometer Grenzwan<strong>der</strong>weg sollen <strong>in</strong>tegriert<br />

werden und so den bestehenden<br />

Wan<strong>der</strong>weg unter an<strong>der</strong>em mit dem Po<strong>in</strong>t<br />

Alpha verb<strong>in</strong>den – dem ehemals »heißesten<br />

Punkt« <strong>des</strong> Eisernen Vorhangs. Nur wenige<br />

Kilometer südlich von Wenigentaft,<br />

zwischen den Ortschaften Rasdorf (Hessen)<br />

und Geisa (Thür<strong>in</strong>gen) bef<strong>in</strong>det sich<br />

die Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte<br />

Po<strong>in</strong>t Alpha. Er ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges Zeitzeugnis<br />

<strong>des</strong> Machtkampfes zweier politischer<br />

Systeme, denn hier standen sich<br />

über vier Jahrzehnte die Vorposten von<br />

NATO und Warschauer Pakt Auge <strong>in</strong> Auge<br />

gegenüber. Der Po<strong>in</strong>t Alpha war bis 1989<br />

e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> markantesten Beobachtungsstürzpunkte<br />

<strong>der</strong> US-Streitkräfte <strong>in</strong> Europa,<br />

denn er lag im Zentrum <strong>der</strong> NATO-Verteidigungsl<strong>in</strong>ie<br />

<strong>des</strong> sogenannten »Fulda-<br />

Gap«, über das im Ernstfall <strong>der</strong> Angriff <strong>der</strong><br />

Truppen <strong>des</strong> Warschauer Paktes befürchtet<br />

wurde (weitere Informationen zur Gedenkstätte<br />

unter: www.po<strong>in</strong>talpha.com).<br />

Der Grenzwan<strong>der</strong>weg macht das<br />

Grüne Band erlebbar<br />

Der Grenzwan<strong>der</strong>weg <strong>entlang</strong> <strong>des</strong> <strong>Grünen</strong><br />

Ban<strong>des</strong> leitet den Besucher zu den Zeitzeugen<br />

<strong>des</strong> Kalten Krieges und den Überresten<br />

<strong>der</strong> unmenschlichen <strong>in</strong>nerdeutschen<br />

Grenze, zeigt die Naturschönheiten<br />

und -beson<strong>der</strong>heiten <strong>des</strong> <strong>Grünen</strong> Ban-<br />

<strong>des</strong>, die sich <strong>in</strong> Schatten <strong>des</strong> Eisernen Vorhangs<br />

erhalten und entwickeln konnten.<br />

Er trägt dazu bei, das lebendige und e<strong>in</strong>zigartige<br />

Denkmal <strong>der</strong> jüngeren deutschen<br />

Geschichte und Symbol für e<strong>in</strong> friedvolles<br />

Überw<strong>in</strong>den <strong>des</strong> Kalten Krieges erlebbar<br />

zu machen.<br />

Zum Grenzwan<strong>der</strong>weg <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wartburgregion</strong><br />

ist bereits e<strong>in</strong> <strong>in</strong>formatives Faltblatt<br />

erschienen, die Routen und e<strong>in</strong>zelnen<br />

Stationen <strong>des</strong> Wan<strong>der</strong>weges<br />

s<strong>in</strong>d auch im Internet e<strong>in</strong>sehbar unter:<br />

www.wartburgkreis.de/gruenes_band.<br />

Dr. Liana Geidezis<br />

Melanie Kreutz<br />

Infos + Kontakte<br />

Weitere Informationen zum Grenzwan<strong>der</strong>weg<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wartburgregion</strong>:<br />

Matthias Kirsten · Landratsamt Wartburgkreis<br />

Erzberger Allee 14 · D-36433 Bad Salzungen<br />

� (03695) 61 64 09<br />

MatthiasKirsten@wartburgkreis.de<br />

www.wartburgkreis.de/gruenes_band<br />

Weitere Informationen zum <strong>Grünen</strong> Band:<br />

BUND-Projektbüro Grünes Band<br />

Dr. Liana Geidezis · Melanie Kreutz<br />

Bauernfe<strong>in</strong>dstraße 23 · D-90471 Nürnberg<br />

� (0911) 8 18 78 17 · � (0911) 86 95 68<br />

liana.geidezis@bund-naturschutz.de<br />

www.dasgrueneband.<strong>in</strong>fo<br />

www.bund.net/green-belt-europe<br />

Spenden<br />

und Grüne Band-<br />

Anteilsche<strong>in</strong>e<br />

Indem Sie symbolischer Anteilseigner<br />

am <strong>Grünen</strong> Band werden und e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong><br />

mehrere Grüne Band-Anteilsche<strong>in</strong>e zu je<br />

65,00 € erwerben, unterstützen sie die<br />

Arbeit <strong>des</strong> BUND und ermöglichen damit,<br />

wertvolle Flächen anzukaufen und sie für<br />

die bedrohten Tiere und Pflanzen e<strong>in</strong> für<br />

alle Mal zu sichern. Denn trotz se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zigartigkeit<br />

droht das Grüne Band durch<br />

zerstörerische menschliche E<strong>in</strong>griffe immer<br />

weiter zu zerreißen.<br />

BUND Bun<strong>des</strong>geschäftsstelle<br />

Dr. Stephanie Neumann · Franziska Gruler<br />

Am Köllnischen Park 1 · D-10179 Berl<strong>in</strong><br />

� (030) 27 58 64 24 · � (030) 27 58 64 40<br />

stephanie.neumann@bund.net<br />

o<strong>der</strong> franziska.gruler@bund.net<br />

Spenden an BUND: Konto 232<br />

Sparkasse Bonn · BLZ 380 500 00<br />

Stichwort »Grünes Band«<br />

NATUR ERLEBEN 45<br />

Fauna & Flora<br />

Der Ackerwachtelweizen (Melampyrum arvense) war<br />

früher e<strong>in</strong> verbreitetes »Ackerunkraut«. Durch <strong>in</strong>dustrielle<br />

Landwirtschaftsmethoden ist <strong>der</strong> Ackerwachtelweizen<br />

heutzutage vom Aussterben bedroht. Im <strong>Grünen</strong> Band im<br />

Wartburgkreis (hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kuppenrhön) f<strong>in</strong>det man ihn noch.

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