Natur erleben am Grünen Band in der Altmark - BUND für Umwelt ...
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Weite Wiesenflächen, Schilf und Röhricht bestandene Gräben, e<strong>in</strong>zelne<br />
uralte Weiden, e<strong>in</strong> pastellblauer Himmel und nichts zu hören als die Schreie<br />
e<strong>in</strong>er Gruppe von Kranichen, die h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Birkenha<strong>in</strong> nie<strong>der</strong>geht. Ort<br />
dieses <strong>Natur</strong>schauspiels (und noch vieler weiterer) ist das Grüne <strong>Band</strong>, <strong>der</strong><br />
ehemalige Grenzstreifen, zwischen <strong>Altmark</strong> und Wendland. Hier führen<br />
Traudi und Jürgen Starck von <strong>der</strong> Ortsgruppe <strong>Altmark</strong> Nordwest des <strong>BUND</strong><br />
(Bund <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>- und <strong>Natur</strong>schutz Deutschland e.V.) von ihrem Haselnusshof<br />
im altmärkischen B<strong>in</strong>de aus <strong>in</strong>teressierte Besucher per Fahrrad o<strong>der</strong> zu<br />
Fuß durch die <strong>Natur</strong>schätze <strong>der</strong> Region. Die sich im Schatten <strong>der</strong> ehemaligen<br />
<strong>in</strong>nerdeutschen Grenze erhaltene e<strong>in</strong>malige <strong>Natur</strong> wird dem Besucher durch<br />
das vielfältige <strong>Natur</strong>erlebnis-Angebot des Haselnusshofs nahe gebracht.<br />
Wan<strong>der</strong>ungen, Fahrradtouren, Tierbeobachtungen und vieles mehr.<br />
Das Grüne <strong>Band</strong> im <strong>Altmark</strong>kreis<br />
Salzwedel, zwischen Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
und Sachsen-Anhalt, erstreckt<br />
sich nördlich von Arendsee bis <strong>in</strong> den <strong>Natur</strong>park<br />
Dröml<strong>in</strong>g. Großflächige naturnahe<br />
Auenwäl<strong>der</strong>, artenreiches Grünland,<br />
Nie<strong>der</strong>moore und Fließgewässer repräsentieren<br />
e<strong>in</strong>en typischen Ausschnitt von<br />
ehemals weit verbreiteten Biotoptypen<br />
und Biotopkomplexen des norddeutschen<br />
Tieflandes. Sie stellen heute <strong>für</strong> viele gefährdete<br />
Tiere und Pflanzen e<strong>in</strong> wichtiges<br />
Rückzugsgebiet dar. Arten wie Fischotter<br />
(Lutra lutra), Wiesenweihe (Circus pygagus)<br />
und Kranich (Grus grus) f<strong>in</strong>den hier<br />
e<strong>in</strong>en Lebensraum.<br />
Die Nähe zur ehemaligen Grenze hat dazu<br />
geführt, dass <strong>in</strong> den Feuchtgebieten und<br />
nassen Nie<strong>der</strong>moorbereichen Intensivierungsbemühungen<br />
nicht vorank<strong>am</strong>en. Die<br />
Fließgewässer, die zum Teil den Grenzverlauf<br />
markieren, haben auf Teilstrecken<br />
»Wildnischarakter«. Daher verwun<strong>der</strong>t<br />
es nicht, dass sich <strong>in</strong> diesem Bereich<br />
auch das erste <strong>der</strong> mittlerweile sechs Flächenankaufgebiete<br />
des <strong>BUND</strong> entlang des<br />
<strong>Grünen</strong> <strong>Band</strong>es bef<strong>in</strong>det. Durch die Erlöse<br />
aus dem Verkauf des Grüne <strong>Band</strong>-Anteilsche<strong>in</strong>s<br />
(siehe Infokasten S. 29) konnten<br />
im <strong>Altmark</strong>kreis Salzwedel bereits 170<br />
Hektar Fläche angekauft werden.<br />
Bäche, Wäl<strong>der</strong>, Moore<br />
Der <strong>BUND</strong> kauft wertvolle Lebensräume<br />
entlang des Harper Mühlenbachs, <strong>der</strong><br />
den Fischotter und Vogelarten wie Eisvogel<br />
(Alcedo atthis), Drosselrohrsänger<br />
(Acrocephalus arund<strong>in</strong>aceus) und<br />
Schwarzstorch (Ciconia nigra) beheimatet.<br />
Im angrenzende Feuchtgrünland kommen<br />
charakteristische Wiesenvogel-Lebensgeme<strong>in</strong>schaften<br />
mit Wachtelkönig (Crex<br />
crex), Bekass<strong>in</strong>e (Gall<strong>in</strong>ago gall<strong>in</strong>ago),<br />
Kiebitz (Vanellus vanellus), Wiesenpieper<br />
(Anthus pratensis) und Braunkehlchen<br />
(Saxicola rubeta) vor. In <strong>der</strong> <strong>Altmark</strong>, unmittelbar<br />
angrenzend an das Grüne <strong>Band</strong>,<br />
bef<strong>in</strong>det sich auch <strong>der</strong> größte und bedeutendste<br />
Erlenbruchwald Sachsen-Anhalts.<br />
Der Wasserfe<strong>der</strong>-Erlenbruchwald mit se<strong>in</strong>en<br />
150 Hektar Ausdehnung beheimatet<br />
neben e<strong>in</strong>er großen Moorfroschpopulation<br />
auch e<strong>in</strong> Kranichbrutgebiet.<br />
Das Che<strong>in</strong>er Torfmoor mit charakteristischen<br />
Pflanzenarten wie Schmalblättriges<br />
Wollgras (Eriophorum angustifolium), Kuckucks-Lichtnelke<br />
(Lychnis flos-cuculi) und<br />
Schlangenknöterich (Polygonum bistorta)<br />
ist e<strong>in</strong>e weitere Beson<strong>der</strong>heit entlang des<br />
<strong>Grünen</strong> <strong>Band</strong>es. Dieses 250 Hektar große<br />
Nie<strong>der</strong>moorgebiet ist e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> <strong>am</strong><br />
besten erhaltenen Deutschlands. Kürz-<br />
Admiral im Öko-Garten<br />
des Haselnusshofes<br />
E<strong>in</strong>zelne, alte Weiden - früher als<br />
sogenannte Kopfweiden genutzt - s<strong>in</strong>d<br />
landschaftsprägen<strong>der</strong> Bestandteil <strong>der</strong><br />
<strong>Altmark</strong>.<br />
lich wurde bei Biotoppflegemaßnahmen<br />
<strong>am</strong> <strong>Grünen</strong> <strong>Band</strong> das Knotige Mastkraut<br />
(Sag<strong>in</strong>a nodosa) entdeckt. Es ist <strong>der</strong> Erstnachweis<br />
dieser seltenen Pflanzenart <strong>in</strong><br />
Sachsen-Anhalt.<br />
Fauna & Flora<br />
NATUR ERLEBEN 27