Sektionsmitteilungen Nr. 20 / Dezember 2010 - DAV Sektion Ettlingen
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REFERAT KLETTERN UND NATURSCHUTZ<br />
12<br />
Die Felsen in Bad Herrenalb, der Wanderfalke und der<br />
Prächtige Dünnfarn<br />
Der (Kolk-)Rabe hätte auch noch in die<br />
Überschrift gehört. Doch wäre die dann<br />
zu lang geworden.<br />
Am Anfang des Jahres bezog der<br />
Rabe die Brutnische, die die AGW (Arbeitsgemeinschaft<br />
Wanderfalkenschutz, vor<br />
einem Jahr stand sie auch in der Überschrift)<br />
für den Falken hergerichtet hatte.<br />
Also suchte sich der in der Wurzelrinne<br />
einen Platz und hat dort, vielleicht sogar<br />
mit Erfolg, seine Jungen großgezogen. Genaues<br />
wissen wir nicht, die AGW freilich<br />
auch nicht (aber die scheint heuer einiges<br />
von dem, was in der Oberen Gruppe geschehen<br />
ist, nicht bemerkt zu haben.)<br />
Foto: Thomas Käufl<br />
Den Hausfriedensbruch des Raben<br />
nutzte die AGW, um erneut und mit noch<br />
mehr Wucht, Aufwand und Wut, die vollständige<br />
Sperrung der Oberen Gruppe<br />
der Felsen zu fordern. Wir konnten dem<br />
mit Ausnahme des Verweises auf andere<br />
Beispiele, bei denen eine derartige<br />
Sperrung sich als unnötig erwiesen hatte,<br />
nichts entgegensetzen. Immerhin wir,<br />
dass die Sperrzeiten dem Brutverlauf<br />
angepasst werden. Sobald die Vögel die<br />
Felsen nicht mehr brauchen, wird die<br />
Sperrung aufgehoben. In der Regel müsste<br />
das Anfang Juli der Fall sein, sodass<br />
dann die gesamte Obere Gruppe zugänglich<br />
wäre. (Bisher war der Bereich<br />
Falkenturm und Rambowandl erst ab Anfang<br />
August zugänglich.) Die Frage, wann<br />
die Vögel ihre Brut beendet haben, kann<br />
nur im gegenseitigen Einvernehmen beantwortet<br />
werden. Wir dürfen gespannt<br />
sein.<br />
Die Felsen in Herrenalb gehören<br />
zum FFH-Gebiet „Albtal mit Seitentälern“.<br />
Ein solches Gebiet benötigt einen Managementplan<br />
und damit man weiß, worauf<br />
sich das Management erstreckt, wird das<br />
Gebiet kartiert. Das setzt dann eine Menge<br />
Biologen in Lohn und Brot und die finden<br />
an den Felsen dann den Prächtigen<br />
Dünnfarn (auch Europäischer Dünnfarn<br />
genannt). Wir kennen noch keine Einzelheiten,<br />
doch machen wir keinen Fehler,<br />
wenn wir annehmen, daß der Farn nicht<br />
in Kletterrouten gefunden wurde. Aber er<br />
könnte ja und so fordert die zuständige<br />
Naturschutzbehörde ein Neutourenverbot<br />
für alle Felsen in Herrenalb.<br />
Thomas Käufl