06.12.2012 Aufrufe

das magazin - EnBW

das magazin - EnBW

das magazin - EnBW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

26 | <strong>das</strong> <strong>magazin</strong> Erleben: Ihre Region | 27<br />

Heimat für<br />

Laubfrösche<br />

In Lauda-Königshofen hat der NABU ein Feuchtgebiet erweitert, um es für Amphibien noch<br />

einladender zu machen. Die Naturschützer hoffen auf einen neuen Bewohner: den Laubfrosch.<br />

Die <strong>EnBW</strong> unterstützte diese Aktion und eine ähnliche in Rheinhausen.<br />

Es quakt im Lattenhölzlein. Fleißig geben<br />

hier im Taubertal in jedem Frühjahr Gras frösche<br />

und Erdkröten in den frühen Abendstunden<br />

ihre Stimmen zum Besten, um<br />

attraktive Partner anzulocken und für Nachwuchs<br />

zu sorgen. Doch einer fehlt im jährlichen<br />

Amphi bienkonzert: der Laubfrosch,<br />

ein drei bis fünf Zentimeter kleiner Kerl. Sein<br />

charakteristisches „Äpp Äpp Äpp“ ist in dem<br />

Gebiet nahe von Lauda-Königshofen bislang<br />

nicht zu hören.<br />

Wohnliche Tümpel<br />

Das wollten die Mitglieder des Naturschutzbundes<br />

(NABU) Lauda ändern, gibt es doch<br />

seit Jahren eine kleine Laubfrosch-Population<br />

jenseits der Kreisgrenze, nur wenige hundert<br />

„Von solchen<br />

Projekten versprechen<br />

wir uns einen<br />

maximalen Beitrag<br />

zum Erhalt der<br />

Amphibien-Vielfalt.“<br />

Ricardo Plagemann,<br />

<strong>EnBW</strong>-Konzernumweltschutz<br />

Meter vom Feuchtgebiet Lattenhölzlein entfernt.<br />

Allerdings verhinderten ausufernde<br />

Bäume und verschattete Teiche bislang den<br />

dauerhaften Zuzug von Hyla arborea, wie der<br />

Laubfrosch mit wissenschaftlichem Namen<br />

heißt. Zudem waren die Tümpel im Lattenhölzlein<br />

zum Teil von Fischen besiedelt und<br />

mit etwa 20 Zentimetern Wassertiefe relativ<br />

flach. „Keine idealen Bedingungen für den<br />

Laubfrosch“, verdeutlicht Michael Salomon,<br />

Vorsitzender der NABU-Gruppe Lauda. Und<br />

so entwarfen die Naturschützer aus Lauda<br />

gemeinsam mit dem Biologen Bernhard<br />

Kaiser im Sommer 2011 ihr Projekt: Die vorhandenen<br />

kleinen Tümpel sollten vom Gehölz<br />

befreit und vertieft werden. Darüber<br />

hinaus plante die NABU-Gruppe einen ganz<br />

neuen Teich. Und auch die vorhandenen Fische<br />

mussten umziehen, um die Überlebenschancen<br />

der Froschlarven zu verbessern.<br />

Kostenpunkt der Maßnahmen: rund<br />

5.000 Euro. Zu teuer, um es aus der Portokasse<br />

zu zahlen.<br />

Einer von 111<br />

Zu Hilfe kam den Naturschützern der Aktionsplan<br />

„111-Arten-Korb“ der baden-württembergischen<br />

Landesregierung. Er hat zum Ziel, mit<br />

der Hilfe externer Partner 111 bedrohte Arten<br />

zu schützen, die in Baden-Württemberg heimisch<br />

sind. Einer dieser externen Partner ist<br />

die <strong>EnBW</strong>. Der Energieversorger förderte 2011<br />

mit seinem Programm „Impulse für die Vielfalt“<br />

insgesamt 16 Projekte. „Von der landesweiten<br />

Durchführung solcher Projekte versprechen<br />

wir uns einen maximalen Beitrag zum<br />

Erhalt der Amphibien-Vielfalt in Baden-Württemberg“,<br />

erläutert Ricardo Plagemann. Er ist<br />

Referent im Konzernumweltschutz der <strong>EnBW</strong>.<br />

Michael Salomon bewarb sich mit dem Projekt<br />

seiner NABU-Gruppe bei der <strong>EnBW</strong> um Fördergelder<br />

– und wurde aus insgesamt 46 Bewerbern<br />

ausgewählt. Im Oktober 2011 starteten<br />

die Arbeiten: Bäume schneiden, Fische umsiedeln.<br />

Ein Bagger vertiefte einen der Teiche<br />

auf 50 bis 60 Zentimeter und legte den neuen<br />

Teich inklusive Zu- und Überlauf an. Insgesamt<br />

75 Arbeitsstunden steckten die Naturschützer<br />

Neuer Tümpel:<br />

Viel Arbeit investierte <strong>das</strong><br />

Team des NABU Lauda in<br />

<strong>das</strong> neue Laubfrosch-Zuhause<br />

am Lattenhölzlein.<br />

in ihr Projekt. „Nun muss der Laubfrosch nur<br />

noch in sein neues Zuhause einziehen“, resümiert<br />

Michael Salomon.<br />

Renovierungsaktion<br />

Ein weiteres Amphibien-Projekt förderte die<br />

<strong>EnBW</strong> im badischen Rheinhausen. Hier bestand<br />

bereits ein Gebiet, in dem sich Springfrösche<br />

und Gelbbauchunken wohlfühlen. Doch<br />

für die wenigen noch vorhandenen Laubfrösche<br />

mussten die bestehenden Tümpel generalüberholt<br />

werden: entschlammen, vertiefen<br />

und vergrößern standen auf der Agenda.<br />

Zudem wurden vier weitere Teiche angelegt.<br />

„Das war nötig, um die restlichen Exemplare<br />

des Laubfroschs zu retten und eine stabile Population<br />

aufzubauen“, sagt Martin Welte, privater<br />

Initiator des Projekts. Mit von der Partie<br />

war Klemens Fritz vom Landratsamt Emmendingen,<br />

der die Koordination mit den Behörden<br />

übernahm. Das Fördergeld der <strong>EnBW</strong><br />

investierte Martin Welte zudem in eine solarbetriebene<br />

Wasserpumpe für <strong>das</strong> nahegelegene<br />

Naturschutzgebiet Elzwiesen. Diese sorgt in<br />

Schönwetterperioden dafür, <strong>das</strong>s der Wasserstand<br />

der Flachteiche konstant bleibt. Davon<br />

profitieren nicht nur Frösche und Unken –<br />

auch Libellen und Watvögel freuen sich über<br />

ihr renoviertes Zuhause.<br />

Impulse für die Vielfalt<br />

Mehr zum Aktionsplan „Biologische Vielfalt“<br />

mit dem Baustein „111-Arten-Korb“<br />

lesen Sie auf den Seiten 14 und 15.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!