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VEP Haan Schlussbericht Entwurf Text [pdf: 484 KB

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Verkehrsentwicklungsplan<br />

Stadt <strong>Haan</strong> - Stufe I -<br />

Stufe I:<br />

Zustandsanalyse und Verkehrsprognose 2025<br />

November 2009<br />

Runge+<br />

Küchler


Verkehrsentwicklungsplan<br />

Stadt <strong>Haan</strong> - Stufe I -<br />

Stufe I:<br />

Zustandsanalyse und Verkehrsprognose 2025<br />

November 2009<br />

Auftraggeber: Stadt <strong>Haan</strong><br />

| Runge + Küchler<br />

Ingenieure für Verkehrsplanung<br />

Schanzenstraße 82<br />

D-40549 Düsseldorf<br />

Tel 0211-553350<br />

Fax 0211-553558<br />

info@runge-kuechler.de<br />

www.runge-kuechler.de<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong><br />

Inhalt<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Anlagenverzeichnis<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Bilderverzeichnis<br />

Tabellenverzeichnis<br />

1 Aufgabe und Vorgehensweise 1-1<br />

2 Zustandsanalyse 2-1<br />

2.1 Straßengrundnetz 2-1<br />

2.2 Fußgängerverkehr 2-2<br />

2.3 Fahrradverkehr 2-3<br />

2.4 Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) 2-5<br />

2.4.1 Schienenpersonennahverkehr (SPNV) 2-5<br />

2.4.2 Busverkehr 2-7<br />

2.5 Parkraumangebot Innenstadt 2-12<br />

2.6 Verkehrserhebungen 2-14<br />

2.6.1 Querschnitt- und Knotenstromzählungen 2-14<br />

2.6.2 Passantenbefragungen 2-14<br />

3 Verkehrsanalyse 2008 3-1<br />

3.1 Strukturdaten und Pendlerströme 3-1<br />

3.2 Verkehrsnachfrage 3-3<br />

3.3 Verkehrsberechungsmodell 3-6<br />

3.4 Kfz-Verkehrsaufkommen Analyse 2008 3-8<br />

3.5 Kfz-Verkehrsbelastungen Analyse 2008 3-9<br />

3.6 Lkw-Verkehrsbelastungen Analyse 2008 3-10<br />

3.7 Knotenpunktbelastungen 3-11<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong><br />

4 Mängel und Konflikte 4-1<br />

4.1 Empfindlichkeiten, Unverträglichkeiten und Konflikte 4-1<br />

4.2 Lärmbelastungen durch Kfz-Verkehr 4-4<br />

4.3 Straßenraumgestaltung 4-6<br />

4.4 Zusammenstellung der Mängel und Konflikte 4-8<br />

4.4.1 Grundsätzliche Mängel im Verkehrsgeschehen 4-8<br />

4.4.2 Mängel im Fußwegenetz 4-8<br />

4.4.3 Mängel im Radwegenetz 4-8<br />

4.4.4 Mängel im ÖPNV-Netz 4-9<br />

4.4.5 Mängel im Straßennetz und fließenden Verkehr 4-11<br />

4.4.6 Mängel im Ruhenden Verkehr 4-11<br />

4.4.7 Bewertung der Mängel und Konflikte 4-12<br />

5 Verkehrsprognose 2025 5-1<br />

5.1 Allgemeine Verkehrsentwicklung 5-1<br />

5.2 Bevölkerungsprognose und demografische Entwicklung 5-2<br />

5.3 Nutzungsentwicklungen in der Stadt <strong>Haan</strong> 5-4<br />

5.3.1 Wohnnutzungen 5-5<br />

5.3.2 Gewerbenutzungen 5-7<br />

5.3.3 Einzelhandelsentwicklungen 5-9<br />

5.4 Nutzungsentwicklungen in der Region 5-10<br />

5.5 Kfz-Verkehrsaufkommen Prognose 2025 5-11<br />

5.6 Kfz-Verkehrsbelastungen Prognose 2025 5-12<br />

5.7 Entwicklungen im Schwerverkehr 5-14<br />

6 Ziele und Handlungsfelder 6-1<br />

6.1 <strong>Entwurf</strong> eines Zielsystems der Verkehrsentwicklungsplanung in<br />

<strong>Haan</strong><br />

6.1.1 Oberziele 6-1<br />

6.1.2 Ziele und Planungsgrundsätze zu den einzelnen Verkehrsarten 6-2<br />

6.2 Handlungsfelder und Untersuchungsbedarf <strong>VEP</strong> Stufe II 6-5<br />

| Runge + Küchler<br />

6-1


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong><br />

Anlagenverzeichnis<br />

Anlage 1: Bilder<br />

Anlage 2: Verkehrssensible Nutzungen<br />

Anlage 3: Mängel und Konflikte<br />

Anlage 4: Ergebnisse der Verkehrszählungen<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

1 Vorgehensweise Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 1-2<br />

2-1 Parkraumangebot Innenstadt nach Bewirtschaftung und<br />

Parkstandart<br />

| Runge + Küchler<br />

2-12<br />

2-2 Zwecke des Aufenthaltes der Befragten 2-15<br />

2-3 Verkehrsmittelwahl der Befragten 2-15<br />

5-1 Änderung der Altersstruktur von 2008 - 2025 5-3<br />

5-2 Einwohnerentwicklung 5-6<br />

5-3 Arbeitsplatzentwicklung 5-9


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong><br />

Bilderverzeichnis<br />

2-1-1 Bestandsaufnahme <strong>Haan</strong> West<br />

2-1-2 Bestandsaufnahme <strong>Haan</strong> Mitte<br />

2-1-3 Bestandsaufnahme <strong>Haan</strong> Ost<br />

2-1-4 Bestandsaufnahme <strong>Haan</strong>-Gruiten<br />

2-2 Relevantes Straßennetz<br />

2-3 Verkehrsberuhigung<br />

2-4 Bauliches Radverkehrsnetz<br />

2-5 Wander- und Radwege<br />

2-6 ÖPNV-Liniennetz<br />

2-7 ÖPNV – vertaktete Fahrtenfolge, Mo. - Fr. 06:00 - 08:00 Uhr<br />

2-8 ÖPNV – vertaktete Fahrtenfolge, Mo. - Fr. 11:00 - 15:00 Uhr<br />

2-9 ÖPNV – vertaktete Fahrtenfolge, Sa. 08:00 - 16:00 Uhr<br />

2-10 Einzugsbereich - Busverkehr<br />

2-11 Einzugsbereich - SPNV<br />

2-12 Parkraumbewirtschaftung Innenstadt <strong>Haan</strong><br />

2-13 Parkdauer Innenstadt <strong>Haan</strong><br />

2-14 Zählstellenplan Kfz<br />

2-15 Zählstellenplan Fahrrad<br />

3-1 Verkehrszellenplan<br />

3-2 Kfz-Verkehrsbelastungen Analyse 2008 – Übersicht Stadtgebiet<br />

3-3 Kfz-Verkehrsbelastungen Analyse 2008 – Ausschnitt <strong>Haan</strong><br />

3-4 Kfz-Verkehrsbelastungen Analyse 2008 – Ausschnitt Gruiten<br />

3-5 Kfz-Durchgangsverkehrsbelastungen Analyse 2008<br />

3-6 Lkw-Verkehrsbelastungen Analyse 2008<br />

3-7 ÖPNV-Verkehrsbelastungen Analyse 2008<br />

3-8 Querschnittzählung Juni 2008<br />

3-9 Kfz-Belastungen 3-Stunden-Zählungen<br />

3-10 Auslastungen der Knotenpunkte<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong><br />

4-1 Einwohnerdichten<br />

4-2 Empfindlichkeiten<br />

4-3 Unverträglichkeiten<br />

4-4 Lärmbelastungen durch Verkehrslärm, tags<br />

4-5 Mängelkataster<br />

5-1 Mögliche Nutzungsentwicklungen 2025<br />

5-2 Kfz-Verkehrsbelastungen Prognose 2025 – Übersicht Stadtgebiet<br />

5-3 Kfz-Verkehrsbelastungen Prognose 2025 – Ausschnitt <strong>Haan</strong><br />

5-4 Kfz-Verkehrsbelastungen Prognose 2025 – Ausschnitt Gruiten<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong><br />

Tabellenverzeichnis<br />

2-1 Angebot im SPNV 2-5<br />

2-2 Bedienungshäufigkeiten und Betriebszeiten im SPNV 2-6<br />

2-3 Buslinienangebot <strong>Haan</strong> 2-7<br />

2-4 Bedienungshäufigkeiten und Betriebszeiten im Busverkehr 2-8<br />

2-5 Bedienungshäufigkeiten an ausgewählten Haltestellen 2-9<br />

2-6 Reisezeiten von der Hst. <strong>Haan</strong>-Markt zu ausgewählten Zielen 2-10<br />

2-7 Reisezeiten von der Hst. <strong>Haan</strong>-Bahnhof zu ausgewählten Zielen 2-10<br />

2-8 Reisezeiten von der Hst. Gruiten-Bahnhof zu ausgewählten<br />

Zielen<br />

2-11<br />

2-9 Parkraumangebot Innenstadt 2-13<br />

3-1 Strukturdaten und Pendlerströme 3-2<br />

3-2 Pendlerverflechtungen der Stadt <strong>Haan</strong> (Stadt 06/2004) 3-3<br />

3-3 Gliederung der Wohnbevölkerung in verhaltensähnliche<br />

Personenkategorien<br />

3-4 Modal-Split nach verhaltensähnlichen Personenkategorien 3-5<br />

3-5 Radverkehrsanteile am Gesamtverkehrsaufkommen 3-5<br />

3-6 Fahrtzweckverteilung der verhaltensähnlichen Personen-<br />

kategorien<br />

3-7 Kfz-Verkehrsaufkommen, Stadt <strong>Haan</strong>, typischer Werktag, Analyse<br />

2008<br />

3-8 Kfz-Verkehrbelastungen, typischer Werktag, Analyse 2008 3-9<br />

3-9 Kfz-Durchgangsverkehrsbelastungen Analyse 2008 3-10<br />

3-10 Knotenpunktbelastungen 3-11<br />

3-11 Knotenpunktauslastungen 3-12<br />

| Runge + Küchler<br />

3-4<br />

3-6<br />

3-8


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong><br />

4-1 Klassifizierung Einwohnerdichte 4-2<br />

4-2 Empfindlichkeiten von Straßenräumen 4-2<br />

4-3 Umweltverträgliche Verkehrsbelastungen 4-3<br />

4-4 Klassifizierung Unverträglichkeiten 4-3<br />

4-5 Einteilung des Beurteilungspegels für die Lärmimmission 4-5<br />

4-6 Orientierungswerte nach DIN 18 005 4-5<br />

4-7 Ziele Nahverkehrsplan Kreis Mettmann 2004 4-10<br />

4-8 Zusammenfassung der Mängel und Konflikte 4-12<br />

5-1 Bevölkerungsentwicklung 2008 - 2025 5-2<br />

5-2 Bevölkerungsstruktur nach Altersklassen und Geschlecht 5-3<br />

5-3 Entwicklung Führerscheinbesitz 2008 – 2025 5-4<br />

5-4 Entwicklung Modal-Split 2008 – 2025 5-4<br />

5-5 Verkehrsentwicklung durch Wohnnutzungen 5-5<br />

5-6 Verkehrsverteilung durch Wohnnutzungen 5-6<br />

5-7 Verkehrsentwicklung durch gewerbliche Nutzungen 5-8<br />

5-8 Verkehrsverteilung durch gewerbliche Nutzungen 5-9<br />

5-9 Verkehrsentwicklung durch gewerbliche Nutzungen im Umland 5-10<br />

5-10 Kfz-Verkehrszunahme 2008 / 2025 5-11<br />

5-11 Kfz-Verkehrsaufkommen Vergleich 2008 / 2025 5-11<br />

5-12 Kfz-Verkehrsbelastungen Vergleich 2008 / 2025 5-13<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 1-1<br />

1 Aufgabe und Vorgehensweise<br />

Im März 2008 hat die Stadt <strong>Haan</strong> unser Planungsbüro mit der Erstellung eines kommunalen<br />

Verkehrsentwicklungsplanes (<strong>VEP</strong>) beauftragt, welcher in zwei Stufen erarbeitet werden<br />

soll. Der Verkehrsentwicklungsplan soll als ganzheitliche Planung von Städtebau, Verkehr<br />

und Umwelt konzipiert werden und Fußgängerverkehr, Fahrradverkehr, öffentlichen<br />

Personennahverkehr und Autoverkehr in einem ausgewogenen Verhältnis berücksichtigen.<br />

Wesentliche Aufgaben der ersten Stufe des Verkehrsentwicklungsplanes <strong>Haan</strong> sind:<br />

� Bestandsaufnahme und Zustandsanalyse: Die Stadt- und Siedlungsstruktur und<br />

die vorhandenen Netze aller Verkehrsarten (Fußgänger- und Radverkehr, ÖPNV, Autoverkehr<br />

einschließlich Parken) werden aufgenommen und dargestellt. Durch Analyse<br />

vorliegender Strukturdaten sowie unterschiedlichen Verkehrserhebungen wird die<br />

Verkehrsnachfrage in <strong>Haan</strong> ermittelt und zahlenmäßig dargestellt. Es wird ein Verkehrsberechnungsmodell<br />

aufgebaut, das anhand der erhobenen Daten geeicht wird.<br />

Die heutigen Verkehrsbelastungen im Kfz-Verkehr und Unverträglichkeiten zwischen<br />

Verkehrsbelastungen und Randnutzungen werden graphisch dargestellt. Die in der<br />

Zustandsanalyse erkannten Mängel und Konflikte werden in einem Mängel- und Konfliktkataster<br />

aufgeführt.<br />

� Ziele und Leitbild sind die Grundlage für die zukünftige Verkehrsentwicklung in<br />

<strong>Haan</strong>. Das Leitbild umfasst die künftigen Planungsziele für alle Verkehrsarten und<br />

steht in engem Zusammenhang mit den Zielen der Stadtentwicklung. Das Leitbild soll<br />

den zukünftigen verkehrspolitischen Handlungsrahmen der Stadt <strong>Haan</strong> definieren und<br />

daher konsensfähig in Zusammenarbeit mit Rat, Verwaltung, Trägern öffentlicher Belange<br />

sowie Bürgern entwickelt, diskutiert und abgestimmt werden.<br />

� Verkehrliche Auswirkungen des demografischen Wandels werden im Verkehrsberechnungsmodell<br />

als Basis-Szenario dargestellt.<br />

� Konzepte und Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeiten und der<br />

Qualität des Verkehrsablaufes am Knotenpunkt „Polnische Mütze“ und den beiden<br />

Knotenpunkten im Bereich der Anschlussstelle <strong>Haan</strong>-Ost<br />

� Einbeziehung der Öffentlichkeit ist ein wichtiges Instrument für die Erarbeitung<br />

eines konsens- und umsetzungsfähigen Verkehrsentwicklungsplanes. Der Verkehrsentwicklungsplan<br />

hat nicht nur die Aufgabe, erkannte Mängel durch „Anpassungsplanung“<br />

zu beseitigen, er soll vielmehr auch Möglichkeiten und Handlungskonzepte<br />

aufzeigen, mit denen die verkehrspolitischen Zielvorstellungen der Stadt <strong>Haan</strong> umgesetzt<br />

werden können. Es ist daher notwendig, diese Ziele und mögliche Lösungsansätze<br />

in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, den zuständigen politischen<br />

Gremien, den Trägern öffentlicher Belange und nicht zuletzt der Bevölkerung zu entwickeln<br />

und zu gestalten. Diese Kooperation fand im Rahmen der Bearbeitung der<br />

1.Stufe des Verkehrsentwicklungsplanes <strong>Haan</strong> durch einen projektbegleitenden Arbeitskreis,<br />

dem Vertreter öffentlicher Belange, des Rates und der Stadtverwaltung<br />

angehören statt. Die Information der Bürger wird nach der vollständigen Erarbeitung<br />

der Stufe I des <strong>VEP</strong> <strong>Haan</strong> erfolgen.<br />

Die zweite Stufe des Verkehrsentwicklungsplanes wird in der folgenden Vorgehensweise<br />

weiter erarbeitet (siehe auch Abbildung 1-1):<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 1-2<br />

� Konzepte und Maßnahmen werden für die einzelnen Verkehrsarten auf der Grundlage<br />

der festgestellten Mängel und des Leitbildes entwickelt. Alle bestehenden verkehrlichen<br />

und städtebaulichen Planungen werden – gegebenenfalls modifiziert – in<br />

das Verkehrsentwicklungskonzept einbezogen. Die Erarbeitung des Verkehrsentwicklungskonzepts<br />

erfolgt in Stufen, die kurz-, mittel- und langfristig realisiert werden können.<br />

� Wirkungsanalysen und Szenarien zeigen auf, in welchem Umfang die formulierten<br />

Zielvorstellungen erreicht und welche Unterschiede zwischen möglichen Konzeptalternativen<br />

und Realisierungsschritten bestehen. Es werden die Wirkungen auf das<br />

Verkehrsgeschehen (beispielsweise das Verkehrsmittelwahlverhalten), die Umweltbelastungen<br />

und die Stadtentwicklung abgeschätzt.<br />

Abbildung 1-1: Vorgehensweise Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong><br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-1<br />

2 Zustandsanalyse<br />

Im Rahmen der Zustandsanalyse wurde eine verkehrliche und straßenräumliche Bestandsaufnahme<br />

im gesamten Stadtgebiet <strong>Haan</strong>s durchgeführt. Gegenstand der Bestandsaufnahme<br />

waren:<br />

� Anlagen für den motorisierten Individualverkehr (zulässige Geschwindigkeiten; Verkehrsberuhigte<br />

Bereiche; Parkraumangebot)<br />

� Angebote für den Fußgängerverkehr (Querungsstellen; separate Fußwege abseits<br />

der Verkehrsstraßen; Fußgängerbereiche)<br />

� Angebote für den Fahrradverkehr (Art der Radverkehrsanlagen; beschildertes Routennetz)<br />

� Angebote im öffentlichen Personennahverkehr (Linienführungen; Lage, Ausstattung<br />

und Einzugsbereiche der Haltestellen; Bedienungshäufigkeiten; Fahr- und Taktzeiten)<br />

� straßenräumliche und städtebauliche Situationen (Randnutzungen der Straßen; Art<br />

und Dichte der Bebauung; Gebiete mit besonderen Nutzungsansprüchen)<br />

Für die Innenstadt von <strong>Haan</strong>, die westlichen und östlichen Stadtteile, sowie Gruiten sind<br />

die Ergebnisse der Bestandsaufnahmen in Bestandsplänen (Bilder 2-1-1 bis 2-1-4) zusammengefasst.<br />

2.1 Straßengrundnetz<br />

Das Straßengrundnetz für die Bestandsaufnahme und Zustandsanalyse im Rahmen des<br />

Verkehrsentwicklungsplanes umfasst folgende Elemente:<br />

� Hauptverkehrsstraßen,<br />

� Sammelstraßen,<br />

� Straßen mit Linienführungen des ÖPNV,<br />

� Erschließungsstraßen im Bereich publikumsintensiver Nutzungen und besonderer<br />

Verkehrserzeuger (Verbrauchermärkte, ...),<br />

� Erschließungsstraßen im Bereich verkehrsempfindlicher Nutzungen wie Kindergärten,<br />

Schulen, Altenheime, etc.<br />

Das Straßengrundnetz ist in Bild 2-2 dargestellt. Die Anschlussstellen <strong>Haan</strong>-West und<br />

<strong>Haan</strong>-Ost verknüpfen das Hauptverkehrsstraßennetz des Stadtgebietes <strong>Haan</strong> über die<br />

A 46 mit dem überregionalen Autobahnnetz. Die A 46 zieht sich von Westen nach Osten<br />

durch das Stadtgebiet und teilt dieses somit in zwei Bereiche:<br />

� südlich der Autobahn A 46 erstreckt sich die Innenstadt von <strong>Haan</strong>, sowie die daran<br />

anschließenden westlichen und östlichen Stadtteile.<br />

� nördlich der A 46 liegt der Stadtteil Gruiten.<br />

Der Straßenzug Düsseldorfer Straße – Bahnhofstraße – Kaiserstraße – Alleestraße verläuft<br />

als B 228 unmittelbar südlich in West-Ost-Richtung durch die <strong>Haan</strong>er Innenstadt und<br />

dient sowohl der Erschießung dieser als auch der Anbindung an Hilden und Wuppertal.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-2<br />

Der nördlich der Innenstadt verlaufende Straßenzug K 16 (Flurstraße - Dieker Straße -<br />

Feldstraße - Nordstraße) verbindet das Stadtgebiet mit der Anschlussstelle <strong>Haan</strong>-West<br />

und Erkrath-Hochdahl. Nordöstlich der Innenstadt verbinden sich die beiden Achsen der<br />

B228 und der K 16 in der Elberfelder Straße (B 228). Zwischen diesen in West-Ost-<br />

Richtung verlaufenden Achsen dienen die Hochdahler Straße und die Böttingerstraße als<br />

Querverbindungen.<br />

Die L 228, Ohligser Straße, die K 5, Ittertalstraße und die Kampheider Straße stellen<br />

Straßenverbindungen nach Solingen dar.<br />

Der Stadtteil <strong>Haan</strong>-Gruiten ist über die Ellscheider Straße (K 20) mit der <strong>Haan</strong>er Innenstadt<br />

und über die Gruitener Straße (L 357) mit der Anschlussstelle <strong>Haan</strong>-Ost verbunden.<br />

Die L 357 führt westlich nach Erkrath-Hochdahl. Die Straßen Hochstraße, Thunbuschstraße,<br />

Dörpfelder Straße und Parkstraße dienen der Erschließung Gruitens, wobei der<br />

Stadtkern durch einen Ring entlastet wird. Im Norden schließt dieser die Ausfallstraße L<br />

423 an, welche Mettmann und Wuppertal mit dem Stadtteil verbindet. Derzeit im Ausbau<br />

befindet sich die K 20n die als Umgehungsstraße für Gruiten zwischen der L 423 und der<br />

L 357 fungieren wird.<br />

Auf den angebauten Hauptverkehrsstraßen ist prinzipiell eine Höchstgeschwindigkeit von<br />

50 km/h vorgeschrieben, die jedoch an einigen Stellen mit besonderer Steigung / Gefälle<br />

(K5, Ittertalstraße) auf 30 km/h herabgesetzt wird. In den Bereichen, an denen die Hauptverkehrsstraßen<br />

nicht angebaut sind, wird die maximal zulässige Geschwindigkeit auf 70<br />

km/h gesteigert (Elberfelder Straße, Mettmanner Straße).<br />

Die übrigen Straßen haben überwiegend Erschließungsfunktionen. Der überwiegende<br />

Teil dieser Straßen wird als Tempo-30-Zonen ausgewiesen, einzelne Straßen in Wohngebieten<br />

sind als verkehrsberuhigte Bereiche ausgebaut und durch das Zeichen<br />

325 StVO beschildert (siehe Bild 2-3). An zahlreichen Stellen sind geschwindigkeitsdämpfende<br />

Einbauten (z.B. Versatze, Aufpflasterungen, Einengungen, Baumpflanzungen,<br />

etc.) im Straßenraum vorhanden.<br />

2.2 Fußgängerverkehr<br />

Das Fußwegenetz in <strong>Haan</strong> wurde im Rahmen der Zustandsanalyse durch eine vollständige<br />

Begehung bzw. Befahrung des Untersuchungsgebietes aufgenommen. Erfasst wurden<br />

folgende Merkmale des Fußwegenetzes:<br />

� Querungsstellen an den Hauptverkehrsstraßen,<br />

� Überwege an Knotenpunkten mit Lichtsignalanlagen,<br />

� durch bedarfsgesteuerte Lichtsignalanlagen gesicherte Überwege,<br />

� Fußgängertunnel und -brücken,<br />

� sonstige Querungshilfen wie Mittelinseln, Fußgängerüberwege (Zebrastreifen) etc.,<br />

� separate Fußwege abseits der Verkehrsstraßen.<br />

Die Grundstruktur des Fußwegenetzes wird durch die ausgebauten Gehwege entlang der<br />

Hauptverkehrs- und Sammelstraßen gebildet (Bilder 2-1-1 bis 2-1-4).<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-3<br />

Das Fußwegenetz wird ergänzt durch separate Gehwege oder Geh- und Radwege, die<br />

abseits der Hauptverkehrsstraßen und häufig durch Grünanlagen führen. So ist eine<br />

durchgängige Fußwegeverbindung zwischen der Innenstadt und den Wohngebieten im<br />

Westen der Stadt vorhanden, die fast vollständig in Grünzügen oder durch ruhige Anliegerstraßen<br />

verläuft. Auch das Wohngebiet „Am Nachbarsberg“ im Osten von <strong>Haan</strong> und<br />

das Wohngebiet südlich der Kampstraße ist durch eine fußläufige Verbindung durch eine<br />

Parkanlage sowohl mit dem Schulzentrum als auch mit dem Krankenhaus verbunden.<br />

Von der Deller Straße führt eine, nur für Anlieger befahrbare, Fußwegeverbindung entlang<br />

der Bahntrasse zum Bahnhof in <strong>Haan</strong>.<br />

In Gruiten sind die Erschließungsstraßen, die häufig in Stich- oder Schleifenform angelegt<br />

sind, durch Gehwege untereinander verbunden, so dass hier eine Durchlässigkeit<br />

des Netzes für Fußgänger gegeben ist und so attraktive Verbindungen abseits der<br />

Hauptverkehrsstraßen vorhanden sind.<br />

Querungshilfen sind an vielen Stellen, wo bedeutende Fußgängerströme auftreten, vorhanden.<br />

Dies betrifft insbesondere Versorgungszentren, Schulen und Kindergärten sowie<br />

Stellen, an denen separat geführte Gehwege die Hauptverkehrsstraßen kreuzen. Die<br />

Betrachtung der gesamten Schulwegsicherung erfolgt im Rahmen der folgenden Untersuchungen.<br />

In der Innenstadt von <strong>Haan</strong> ist die Hauptgeschäftsstraße vom Neuen Markt bis zur Mittelstraße<br />

und die Friedrichstraße von der Mittelstraße bis zur Kaiserstraße als Fußgängerzone<br />

ausgewiesen. Der Geschäftsbereich auf der nördlichen Seite der Kaiserstraße<br />

ist durch das straßenbegleitende Parken, durch ausreichend dimensionierte Fußwegebreiten<br />

und durch Begrünung vom Kfz-Verkehr geschützt. Nur die Zufahrt zur Tiefgarage<br />

und dem Parkplatz Neuer Markt über die Kaiserstraße steht im Konflikt zu dem fußläufigen<br />

Einkaufsverkehr.<br />

2.3 Fahrradverkehr<br />

Aufgrund der bewegten Topografie sind die Vorraussetzungen für die Nutzung des Fahrrads<br />

im Alltagsverkehr nicht günstig. Sportlich ambitionierte Radfahrer profitieren von<br />

dem Geländeverlauf und so ist besonders um den Ortsteil Gruiten eine erhöhte<br />

Frequentierung durch Rennradfahrer zu erkennen.<br />

Zur Beurteilung des bestehenden Radwegenetzes wurden folgende Merkmale aufgenommen:<br />

� Art der Radverkehrsanlagen,<br />

� Netzzusammenhang (bzw. Netzlücken und unerschlossene Gebiete),<br />

� ausgewiesene Fahrradrouten und Themenrouten,<br />

� Zustand der Radverkehrsanlagen.<br />

Eine Übersicht des baulichen Radwegenetzes ist in Bild 2-4, eine detaillierte Darstellung<br />

ist in den Bestandsplänen 2-1-1 bis 2-1-4 dargestellt.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-4<br />

Im Übersichtsplan ist zu erkennen, dass im <strong>Haan</strong>er Stadtgebiet weitgehend kein zusammenhängendes<br />

Radverkehrswegenetz an den Hauptverkehrsachsen existiert. Auf der<br />

West-Ost-Achse über die Flurstraße – Feldstraße - Nordstraße sind Radwege ausgebildet.<br />

Weiterhin sind die Hochdahler Straße und die Böttinger Straße mit Radwegen ausgestattet.<br />

Auf der B 228 existieren nur im westlichen Bereich des Bahnhofes als Anschluss<br />

an das Hildener Radverkehrsnetz wie auch im östlichen Bereich auf der Elberfelder<br />

Straße von der Alleestraße bis zur Bergischen Straße Radwege. Die Hauptverkehrsachse<br />

der B 228 im Bereich Kaiserstraße - Alleestraße besitzt keine Radwege.<br />

Radverkehrswege auf den Achsen nach Wuppertal-Vohwinkel und in das Ittertal fehlen.<br />

Im <strong>Haan</strong>er Osten (Krankenhaus, Landstraße, Wohngebiete, Industriegebiet Ost) fehlen<br />

die Radwege vollständig. Über die Ellscheider Straße ist die Radwegeverbindung aus<br />

Gruiten über einen straßenbegleitenden Radweg in die <strong>Haan</strong>er Innenstadt gewährleistet.<br />

Obwohl Radwege an Hauptverkehrsstraßen vorhanden sind, ist die Qualität einiger Wege<br />

zu bemängeln. Entlang der B 228 bestehen keine eigenen Radwege, sondern kombinierte<br />

Geh- und Radwege. In diesen Bereichen steht der Fußgänger im Konflikt mit dem<br />

Radfahrer. Auch ist die Verkehrsregelung nicht als radfahrerfreundlich zu bezeichnen.<br />

Dazu trägt beispielsweise der Zwang des Absteigens vom Fahrrad bei der Überquerung<br />

der Straßeneinmündungen am Kreisverkehr K 16, Dieker Straße / Feldstraße bei. Die<br />

Verbindung nach Gruiten über die Ellscheider Straße ist während der Dunkelheit schlecht<br />

ausgeleuchtet. Auch der gemeinsame Rad- und Fußweg auf der Elberfelder Straße zwischen<br />

der Landstraße und der Bergischen Straße weist Defizite auf; dieser ist schmal<br />

und auch während Trockenperioden sind die Betonpflastersteine durch den benachbarten<br />

Baumbestand häufig rutschig. Die Breiten der Radverkehrsanlagen auf dem Straßenzug<br />

der Dieker Straße - Feldstraße - Nordstraße sind zu schmal und somit nicht normkonform.<br />

Zudem ist der Belag der Radverkehrsanlagen auf der Brücke, Dieker Straße<br />

schadhaft.<br />

Hauptverkehrsstraßen sind immer auch Quellen und Ziele des Fahrradverkehrs. Dies gilt<br />

insbesondere für die Innenstadt von <strong>Haan</strong>. Hier ist das völlige Fehlen von Radverkehrsanlagen<br />

entlang der Kaiserstraße und Alleestraße als Sicherheitsmangel und Attraktivitätshemmnis<br />

hervorzuheben.<br />

Positiv fällt jedoch auf, dass in nahezu allen Ein-Richtungsstraßen auf dem <strong>Haan</strong>er Stadtgebiet<br />

der Fahrradverkehr in Gegenrichtung zugelassen ist. Auch die bestehenden<br />

Tempo-30-Straßen oder schwach belasteten Straßenzüge sind für den Fahrradverkehr<br />

geeignet und bilden eine Alternative zu den Hauptverkehrsstraßen.<br />

Zusätzlich wird das aufgenommene Radwegenetz durch eine Vielzahl von Wegeverbindungen<br />

durch Grünanlagen ergänzt, die auch dem Radverkehr zur Verfügung stehen<br />

(Bild 2-5). Diese bilden Alternativrouten für die teilweise durch den Kfz-Verkehr hoch<br />

belasteten Hauptverkehrsstraßen. Zusätzlich bieten solche Wegeverbindungen bei der<br />

Ausbildung eines geschlossenen Radverkehrsnetzes Potenzial zum Ausbau, zur Erweiterung<br />

und zum Netzschluss.<br />

Das aufgenommene Radwegenetz der Stadt <strong>Haan</strong> kann in fünf Kategorien unterteilt werden:<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-5<br />

� straßenbegleitende, separate Radwege (Zeichen Nr. 237 StVO), aufgegliedert in<br />

bauliche Hochbordradwege, Radfahrstreifen und Schutzstreifen<br />

� gemeinsame Rad- und Fußwege (Zeichen Nr. 240 StVO),<br />

� Fußwege, die durch Zusatzbeschilderung für den Radverkehr freigegeben sind (Zeichen<br />

Nr. 239 mit Zusatzschild ’Radfahrer frei’),<br />

� Tempo 30-Zonen (Zeichen Nr. 274.1 StVO) und verkehrberuhigte Bereiche (Zeichen<br />

325 StVO).<br />

Das durch Ausschilderung gebildete „Radverkehrswegenetz NRW“ wird nicht durch geeignete<br />

Radverkehrsinfrastruktur unterstützt. Die ausgewiesenen Routen verlaufen größtenteils<br />

auf den Hauptverkehrsachsen, an welchen keine Radverkehrsanlagen vorhanden<br />

sind.<br />

Zusätzlich zu der Einbindung in das Radverkehrsnetz NRW verfügt die Stadt <strong>Haan</strong> über<br />

eine Freizeitkarte. Für den Freizeitverkehr ist auf dieser Karte eine Radtour ausgewiesen,<br />

welche vor Ort nicht ausgeschildert ist. Durch die Führung über stark vom Kfz-Verkehr<br />

belastete Straßen, den Steigungen und dem teilweise unbefestigten Untergrund ist diese<br />

Radtour für den Freizeitverkehr nicht geeignet. Hinzu kommen einige Gefahrenstellen,<br />

die das Befahren der Route mit Kindern erschwert. Ein Teilstück der Radtour für durch<br />

den Fußgängerbereich (Zeichen 242 StVO) in der <strong>Haan</strong>er Innenstadt.<br />

Am Bahnhof in <strong>Haan</strong> sind Fahrradabstellanlagen vorhanden. Die nicht überdachte Abstellanlage<br />

und die Fahrradboxen können zum Bike+Ride genutzt werden. Auch am<br />

Bahnhof Gruiten sind überdachte und gesicherte Fahrradabstellanlagen vorhanden.<br />

Fahrradabstellanlagen in der Innenstadt werden nur vereinzelt angeboten. Das unzureichende<br />

Angebot wird durch privaten Abstellmöglichkeiten ergänzt.<br />

2.4 Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)<br />

Für das ÖPNV-Angebot in <strong>Haan</strong> wurden folgende Merkmale aufgenommen:<br />

� Linienführung und Bedienungshäufigkeiten,<br />

� Lage und Einzugsbereiche der Haltestellen,<br />

� Fahrzeiten, Umsteigezeiten und Wartezeiten,<br />

� Verknüpfung zwischen Bus- und Bahnlinien.<br />

Die Erhebungen erfolgten auf Basis der Fahr- und Linienpläne 2008/09 des Verkehrsverbunds<br />

Rhein-Ruhr (VRR) und der Bestandsaufnahme vor Ort. (siehe Bild 2-6)<br />

2.4.1 Schienenpersonennahverkehr (SPNV)<br />

Das Stadtgebiet <strong>Haan</strong> ist über die S-Bahn-Linien 8 und 11, wie auch über die Regionalbahn<br />

48 an das Schienenverkehrsnetz angeschlossen (siehe Tabelle 2-1).<br />

Der Haltepunkt der S-Bahnlinien ist der Bahnhof in Gruiten. Mit einem 20-Minuten-Takt<br />

verbindet die S8 das Stadtgebiet nach Osten über Wuppertal nach Hagen und nach Wes-<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-6<br />

ten über Düsseldorf nach Mönchengladbach. In der Hauptverkehrszeit wird das Angebot<br />

durch die S11 zu einem 10-Minuten-Takt verdichtet und das Stadtgebiet <strong>Haan</strong> an die<br />

Städte Dormagen, Köln und Bergisch-Gladbach umsteigefrei angebunden.<br />

Linie Betreiber Linienverlauf<br />

S8 DB Hagen – Wuppertal – Gruiten (<strong>Haan</strong>) – Düsseldorf – Neuss –<br />

| Runge + Küchler<br />

Mönchengladbach und zurück<br />

S11 DB Wuppertal-Vohwinkel – Gruiten (<strong>Haan</strong>) – Düsseldorf – Neuss –<br />

Dormagen – Köln – Bergisch-Gladbach und zurück<br />

RB48 DB Remagen – Bonn – Köln – Solingen Hbf. – <strong>Haan</strong> – Gruiten<br />

Tabelle 2-1: Angebot im SPNV<br />

(<strong>Haan</strong>) – Wuppertal Hbf. und zurück<br />

Die Regionalbahn 48 hält sowohl in Gruiten, als auch in <strong>Haan</strong> und führt von der Landesgrenze<br />

zu Rheinland-Pfalz über die Städte Bonn, Köln, Leverkusen und Solingen nach<br />

Wuppertal. Mit einer Anbindung im 30-Minuten-Takt stellt die RB 48 für die Bürger im<br />

Stadtgebiet <strong>Haan</strong> eine attraktive Verbindung in die südlich gelegenen Zentren und den<br />

Fernbahnhof in Solingen-Hauptbahnhof dar. Durch die Park-and-Ride Anlagen an beiden<br />

Bahnhöfe in <strong>Haan</strong> (57 Plätze) und Gruiten (270 Plätze) wird die Attraktivität der Bahn als<br />

alternatives Verkehrsmittel für Pendler in die umliegenden Zentren erhöht.<br />

Neben dem guten SPNV-Angebot in Gruiten, ist das Angebot am Bahnhof <strong>Haan</strong> deutlich<br />

schlechter. Allerdings besteht für Pendler aus <strong>Haan</strong> die Möglichkeit des Umstiegs in Griuten<br />

oder die Nutzung von Park-and-Ride oder Bike-and-Ride.<br />

Linie Montag bis Freitag Samstag Sonntag<br />

Bedie- Betriebszeit Bedie- Betriebszeit Bedie- Betriebszeit<br />

nungsnungshäunungshäuhäufigkeitfigkeitfigkeit<br />

S8 56 05:00 -<br />

01:30<br />

46 24 h 46 24 h<br />

S11 7 / 5 06:30 -<br />

08:30<br />

16:30 -<br />

18:00<br />

- - - -<br />

RB48 37 24 h 36 24 h 26 24 h<br />

Tabelle 2-2: Bedienungshäufigkeiten und Betriebszeiten im SPNV<br />

Zusätzlich zu den S-Bahn-Linien wird die Ost-West-Verbindung noch von dem Regionalexpress<br />

4 genutzt, welcher jedoch keinen Halt im Stadtgebiet vorsieht.


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-7<br />

2.4.2 Busverkehr<br />

Sechs der acht regelmäßig in <strong>Haan</strong> verkehrenden Buslinien werden von der Rheinischen<br />

Bahngesellschaft AG (RBG / Rheinbahn) betrieben und sind dem VRR angegliedert.<br />

Einzelne Linien betreibt die Rheinbahn in Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrsgesellschaft<br />

Mettmann GmbH (KVGM). Wie Tabelle 2-3 veranschaulicht wird jeweils eine Linie<br />

von den Stadtwerken Solingen (SWS) und vom Busverkehr Rheinland zusammen mit<br />

den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) betrieben.<br />

Linie Betriebsform<br />

Betreiber Linienverlauf<br />

641 R bvr / WSW <strong>Haan</strong>-Gruiten – W.-Vohwinkel – Wülfrath-Düssel –<br />

| Runge + Küchler<br />

Wülfrath und zurück<br />

692 R SWS Solingen, Graf-Wilhelm-Platz – Solingen, Klinikum –<br />

742 R RBG /<br />

KVGM<br />

Solingen, Wald-Kirche – <strong>Haan</strong>, Markt und zurück<br />

Mettmann, Jubiläumsplatz – Mettmann, Stadtwald S –<br />

<strong>Haan</strong>-Gruiten – <strong>Haan</strong>, Markt – <strong>Haan</strong>, Thienhausen<br />

und zurück<br />

784 R RBG Düsseldorf-Urdenbach, Südallee – Düsseldorf, Ben-<br />

786 R RGB /<br />

KVGM<br />

rath S – Hilden S – Hilden, Mitte – <strong>Haan</strong>, Markt – W.-<br />

Vohwinkel Bf. und zurück<br />

<strong>Haan</strong>-Nachbarsberg – <strong>Haan</strong>, Markt – <strong>Haan</strong> Bf. – Erk-<br />

rath-Hochdahl, Schulzentrum und zurück<br />

792 R RBG <strong>Haan</strong>, Markt – <strong>Haan</strong> Bf. – Solingen-Vogelpark S –<br />

Solingen Hbf. S und zurück<br />

O1 O RBG <strong>Haan</strong>-Gruiten, Sinterstraße – <strong>Haan</strong>, Markt – <strong>Haan</strong> Bf.<br />

– <strong>Haan</strong>, Hülsberger Busch und zurück<br />

DL5 D RBG Hilden Süd S – Hilden, Gabelung – <strong>Haan</strong> Bf. – <strong>Haan</strong>,<br />

Markt - <strong>Haan</strong>, Rheinische Straße und zurück<br />

SB 50 SB RBG Düsseldorf, Jan-Wellem-Platz – Düsseldorf, Uni-<br />

Kliniken – <strong>Haan</strong>, Markt – <strong>Haan</strong>, Bettina-von-Arnim-<br />

Straße und zurück<br />

Betriebsarten Betreiber<br />

SB Städteschnellbus Rheinbahn AG (RBG)<br />

R Regionaler Busverkehr Kreisverkehrsgesellschaft Mettmann mbH (KVGM)<br />

O Lokaler Busverkehr Busverkehr Rheinland (bvr)<br />

D Discobus Stadtwerke Solingen (SWS)<br />

Stadtwerke Wuppertal WSW mobil GmbH (WSW)<br />

Tabelle 2-3: Buslinienangebot <strong>Haan</strong><br />

Die Linien 692 und 792 verbinden das Stadtzentrum von <strong>Haan</strong> mit der südlich angrenzenden<br />

Stadt Solingen. Weitere regionale Verbindungen gewährleisten die Linien 742,<br />

784 und 786; diese fahren sowohl nach Mettmann, Hilden, Erkrath wie auch nach Düsseldorf<br />

und Wuppertal. Der Schnellbus SB50 stellt die schnellste Verbindung zwischen<br />

<strong>Haan</strong> und Düsseldorf dar. Der Stadtteil Gruiten wird durch zwei Buslinien 742 und O1 mit


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-8<br />

dem Stadtkern von <strong>Haan</strong> verbunden. Hierbei stellt die Buslinie O1 ein reines Ortsbus-<br />

Angebot dar. Die Linie 641 dient der direkten Verbindung zwischen Gruiten und Wuppertal.<br />

Zusätzlich zum regulären Busliniennetz verkehrt an Wochenenden und vor Feiertagen<br />

nachts die „Disco-Linie“ DL5 zwischen <strong>Haan</strong> und Hilden.<br />

Die Betriebszeiten sind in der Tabelle 2-4 detailliert aufgeführt. Der Betrieb beginnt zwischen<br />

04:00 und 06:00 Uhr; vier der acht Buslinien verkehren durchgängig bis nach Mitternacht.<br />

Die Linien fahren die Haltestellen im Regelfall am werktäglichen Morgen (06:00<br />

– 08:00 Uhr) im 20-Minuten-Takt an. An den hoch frequentierten Haltestellen wird der<br />

Takt am Vormittag auf einen 10-Minuten Takt verdichtet. Mittags lichtet sich der Takt,<br />

wodurch die Haltestellen auf den Hauptverkehrsachsen meist im 30-Minuten-Takt, die<br />

Haltestellen in Wohngebieten nur im 60-Minuten-Takt angefahren werden. Die Taktdichte<br />

am Samstag zwischen 09:00 und 16:00 Uhr liegt zwischen einer 30- bis 60-minütigen<br />

Taktung. Die Taktdichte im Steckennetz wird in den Bildern 2-7 bis 2-9 für die morgendliche<br />

Spitzenstunde (06:00 – 08:00 Uhr), die Mittagszeit (11:00 – 15:00 Uhr) und für den<br />

Samstag (09:00 – 16:00 Uhr) dargestellt.<br />

Linie Montag bis Freitag Samstag Sonntag<br />

Bedie- Betriebszeit Bedie- Betriebszeit Bedie- Betriebszeit<br />

nungsnungshäunungshäuhäufigkeitfigkeitfigkeit<br />

641 14 05:00 - 5 05:00 - 5 09:00 -<br />

00:30<br />

00:30<br />

00:30<br />

692 32 05:00 - 20 09:30 - 13 09:30 -<br />

22:30<br />

22:30<br />

22:30<br />

742 36 / 34 04:00 - 13 06:00 - 8 12:00 -<br />

21:00<br />

20:00<br />

20:00<br />

784 56 / 60 04:00 - 40 / 43 04:30 - 36 / 37 06:30 -<br />

01:00<br />

02:30<br />

01:30<br />

786 33 / 35 06:00 - 17 06:30 - 10 09:30 -<br />

23:30<br />

23:30<br />

19:30<br />

792 37 04:30 - 15 05:00 - 10 10:00 -<br />

21:30<br />

19:30<br />

19:30<br />

O1 42 / 46 05:30 - 20 06:00 - 16 08:30 -<br />

02:30<br />

02:30<br />

24:00<br />

DL5 2 01:00 - 2 01:00 - - -<br />

03:00<br />

03:00<br />

SB 50 28 / 30 06:00 - 18 07:00 - 16 08:00 -<br />

01:00<br />

01:00<br />

00:00<br />

Tabelle 2-4: Bedienungshäufigkeiten und Betriebszeiten im Busverkehr<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-9<br />

• Analyse Bedienungsqualität<br />

Aus der Analyse der Bedienungshäufigkeiten wird deutlich, dass die Haltestelle <strong>Haan</strong>-<br />

Markt, -Stadtbad und -Bahnhof die am stärksten frequentierte Haltestellen sind.<br />

Darüber hinaus stellen diese Stationen die wichtigsten Verknüpfungspunkte im <strong>Haan</strong>er<br />

Stadtzentrum dar. Vier Buslinien fahren alle drei Haltestellen an. Für den Stadtteil Gruiten<br />

ist die Haltestelle am Bahnhof die wichtigste Umsteigebeziehung, da hier auch der direkte<br />

Anschluss an das Schienennetz besteht. Die Haltestellen mit der höchsten Bedienungshäufigkeit<br />

sind in der nachstehenden Tabelle 2-5 aufgeführt.<br />

Haltestelle Linie Montag -<br />

<strong>Haan</strong>, Stadtbad 742, 784, 786, O1,<br />

| Runge + Küchler<br />

SB50, DL5<br />

<strong>Haan</strong>, Markt 692, 742, 784, 786,<br />

<strong>Haan</strong>, Bahnhof<br />

Gruiten S<br />

792, O1, SB50, DL5<br />

784, 786, 792, O1,<br />

DL5<br />

Freitag<br />

Samstag Sonntag<br />

380 213 164<br />

423 239 180<br />

274 161 123<br />

RB48 73 72 72<br />

641, 742, O1 164 71 57<br />

S8, S11, RB48 195 172 161<br />

Tabelle 2-5: Bedienungshäufigkeiten an ausgewählten Haltestellen<br />

• Analyse der Reisezeiten und der Verbindungsqualitäten<br />

Die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des ÖPNV wird neben der Erschließungs- und<br />

Bedienungsqualität entscheidend von der Reisezeit bestimmt. Für ausgewählte Ziele<br />

wurden die Reisezeiten von den Haltestellen <strong>Haan</strong> Markt, <strong>Haan</strong> Bahnhof und Gruiten<br />

Bahnhof berechnet. Neben der reinen Fahrzeit im Linienbus und in der Bahn wurden<br />

auch die Umsteigezeiten einbezogen. Dagegen bleiben die Zugangszeiten zur Haltestelle<br />

und die Wartezeiten unberücksichtigt, die im Reisezeitvergleich zum MIV in die Abwägung<br />

bei der Verkehrsmittelwahl mit eingehen. Die nachfolgenden Tabellen 2-6 bis 2-8<br />

zeigen die Ergebnisse.<br />

Die Reisezeit zwischen den beiden Stadtteilen <strong>Haan</strong> und Gruiten beträgt zwischen 10<br />

und 20 Minuten und ist somit länger als die Fahrt mit dem MIV. Die Reisezeiten in die<br />

benachbarten Städte liegen meist unter 45 Minuten und ist mit maximal einem Umstieg<br />

verbunden. Durch die Anbindung an den Schienenverkehr sind auch die Städte Köln und<br />

Düsseldorf von den Bahnhöfen in weniger als einer Stunde erreichbar.


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-10<br />

Fahrtziel Linienverbindung Umsteigevorgänge Reisezeit<br />

Gruiten Bf. O1<br />

Solingen,<br />

Graf-Wilhelm-Platz<br />

| Runge + Küchler<br />

742<br />

692<br />

Solingen Hbf. 792<br />

792, 681<br />

786, RB48<br />

Wuppertal Hbf. 786, RB48<br />

784, 60<br />

Düsseldorf Hbf. O1, S8<br />

SB50, U77<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

1<br />

1<br />

[min.]<br />

11<br />

14<br />

28<br />

50<br />

20<br />

12 - 18<br />

Hilden, Gabelung 784 0 15<br />

Erkrath S O1, S8 2 23<br />

Mettmann, Ju-<br />

biläumsplatz<br />

742<br />

O1, 742<br />

Köln Hbf. 786, RB 48 1 40 - 48<br />

Tabelle 2-6: Reisezeiten von der Hst. <strong>Haan</strong>-Markt zu ausgewählten Zielen<br />

Fahrtziel Linienverbindung Umsteigevorgänge Reisezeit<br />

Gruiten Bf. RB<br />

Solingen,<br />

Graf-Wilhelm-Platz<br />

O1<br />

RB 48, 681<br />

792, 681<br />

Solingen Hbf. RB48<br />

792<br />

Wuppertal Hbf. RB48<br />

RB48, RE7<br />

Düsseldorf Hbf. RB48, S11<br />

RB48, RB47<br />

1<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

0<br />

0<br />

32<br />

34<br />

33<br />

38<br />

36<br />

33<br />

[min.]<br />

Hilden, Gabelung 784 0 11<br />

Erkrath S RB48, S8<br />

Mettmann<br />

Jubiläumsplatz<br />

RB48, S11<br />

RB48, 742<br />

O1, 742<br />

0<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

3<br />

20<br />

32<br />

44<br />

2 - 3<br />

17<br />

14<br />

20<br />

24<br />

34<br />

15<br />

18<br />

28 - 35<br />

Köln Hbf. RB48 0 32<br />

Tabelle 2-7: Reisezeiten von der Hst. <strong>Haan</strong>-Bahnhof zu ausgewählten Zielen<br />

42


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-11<br />

Fahrtziel Linienverbindung Umsteigevorgänge Reisezeit<br />

<strong>Haan</strong> Markt O1<br />

Solingen,<br />

Graf-Wilhelm-Platz<br />

| Runge + Küchler<br />

742<br />

RB 48, 681<br />

RB 48 / S11, 683<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

[min.]<br />

11<br />

16<br />

36<br />

38 - 46<br />

Solingen Hbf. RB48 0 6<br />

Wuppertal Hbf. RB48<br />

S11<br />

Düsseldorf Hbf. S8 / S11 0 17 - 18<br />

Hilden, Gabelung RB48, 784<br />

O1, 784<br />

S11, 741<br />

Erkrath S S8 / S11 0 8<br />

Mettmann,<br />

Jubiläumsplatz<br />

742<br />

S11, 741<br />

Köln Hbf. RB48 0 34 - 36<br />

Tabelle 2-8: Reisezeiten von der Hst. Gruiten-Bahnhof zu ausgewählten Zielen<br />

• Analyse Erschließungsqualität<br />

Mit der Erschließungsqualität wird die Erreichbarkeit und Zugänglichkeit der Haltestellen<br />

des Bus und Bahnliniennetzes beschrieben. Eine flächendeckende ÖPNV-Erschließung<br />

bedeutet, dass jeder Einwohner in einer akzeptablen Entfernung von seiner Wohnung<br />

eine Haltestelle vorfindet. Eine gute ÖPNV-Erschließung im Busverkehr ist dann gegeben,<br />

wenn die nächste Haltestelle innerhalb einer Gehzeit von 5 Minuten zu erreichen ist.<br />

Bei einer mittleren Gehgeschwindigkeit und einem Umwegfaktor durch die Vermaschung<br />

im Netz ergibt sich somit eine maximale Luftlinienentfernung von 300 Metern um die<br />

Haltestelle. Setzt man diesen Einzugsbereich an, so ist festzustellen, dass nahezu das<br />

gesamte bebaute Stadtgebiet durch das Bus-Angebot versorgt ist (Bild 2-10). Der Einzugsbereich<br />

wird im allgemeinen mit einem Kreis um die Haltestelle dargestellt. Durch<br />

den höheren Einzugsbereich einer Bahnhaltestelle von rund 1.000 Metern sind weite<br />

Teile der Innenstadt und des Stadtgebietes von Gruiten fußläufig mit den Bahn-<br />

Haltepunkten erschlossen (Bild 2-11). Defizite gibt es lediglich an den Rändern des Siedungsgebietes:<br />

� das Gebiet um die Erkrather Straße, Bachstraße, Am Sandbach im Westen,<br />

� der Bereich Ohligser Straße im Südwesten,<br />

� der Bereich um die Beethovenstraße, Breidenhofer Straße, Am Mühlenbusch, Schumannstraße<br />

im Süden,<br />

� der östliche Bereich des Industriegebiet <strong>Haan</strong>-Ost, Rheinische Straße im Osten.<br />

Diese Bereiche sind derzeit nicht angemessen durch öffentliche Verkehrsmittel erschlossen.<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

1<br />

10<br />

13<br />

21<br />

26<br />

31<br />

18<br />

21


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-12<br />

2.5 Parkraumangebot Innenstadt<br />

Das Parkraumangebot in der <strong>Haan</strong>er Innenstadt wurde im Juli 2008 durch Begehung<br />

flächendeckend erhoben. Die Bestandsaufnahme umfasste neben der Anzahl auch die<br />

Art der Parkstände (Parken im Straßenraum, auf Parkplätzen, in Parkhäusern und Garagen),<br />

die Art der Bewirtschaftung (Bild 2-12) und die jeweiligen Verkehrsregelungen<br />

(Park- und Halteverbote). Der Erhebungsbereich wurde durch die Alsenstraße und Ellscheider<br />

Straße im Norden, die Kaiserstraße im Osten und im Süden und die Schillerstraße<br />

im Westen abgegrenzt; zusätzlich betrachtet wurden angrenzende Straßenräume,<br />

in denen bewirtschaftete Parkstände vorhanden sind (Feldstraße, Königstraße, Bismarkstraße).<br />

In dem so abgegrenzten Innenstadtbereich sind insgesamt rund 1.205 öffentlich<br />

zugängliche Stellplätze vorhanden, davon rund 590 in den Tiefgaragen.<br />

Die Stadt <strong>Haan</strong> verfügt über ein statisches Parkleitsystem, in das die Parkhäuser Schillerstraße,<br />

Marktpassage und Dieker Straße und die Parkplätze am Neuen Markt, an der<br />

Martin-Luther-Straße und am Rathaus eingebunden sind. Auf der Beschilderung sind die<br />

Namen der Parkhäuser bzw. Parkplätze mit einer farbigen Hinterlegung und die Anzahl<br />

der jeweiligen Parkstände angegeben. Das Parkleitsystem ist auf dem Straßenzug Bahnhofstraße<br />

– Kaiserstraße an allen relevanten Knotenpunkten angeordnet. Von Norden<br />

weist die Beschilderung an der Dieker Straße und an der Feldstraße in die Innenstadt.<br />

Abbildung 2-1 zeigt, dass rund 74 % aller Parkstände kostenpflichtig sind, wobei der<br />

überwiegende Teil davon auf die Parkplätze und Tiefgaragen entfällt. Die kostenpflichtigen<br />

Stellplätze liegen in der unmittelbaren Nähe der Innenstadt, rund um den Neuen<br />

Markt und das Rathaus. An den kostenpflichtigen Stellplätzen im Straßenraum und auf<br />

den Parkplätzen kommen Parkscheinautomaten zum Einsatz.; die Gebührenpflicht besteht<br />

montags bis freitags von 09:00 bis 18:00 Uhr und samstags von 09:00 bis 14:00<br />

Uhr.<br />

9%<br />

| Runge + Küchler<br />

Bewirtschaftungsart<br />

9%<br />

5% 3%<br />

74%<br />

kostenpflichtig kostenfrei<br />

Parkscheibe privat<br />

Anw ohner<br />

25%<br />

26%<br />

Parkstandart<br />

Tiefgaragen<br />

Straßenraum<br />

Parkplätze<br />

Abbildung 2-1:Parkraumangebot Innenstadt nach Bewirtschaftungs- und Parkstandart<br />

49%


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-13<br />

Eine detaillierte Auflistung der Verteilung und der zugehörigen Bewirtschaftung wird in<br />

der nachstehenden Tabelle 2-9 dargestellt:<br />

Bereich gesamt kosten-<br />

Feldstraße, Düppelstraße, Al-<br />

senstraße<br />

Ellscheider Straße, Am Kirch-<br />

platz, Friedrichstraße<br />

| Runge + Küchler<br />

pflichtig<br />

Parkraumangebot<br />

Park-<br />

scheibe<br />

An-<br />

wohner<br />

privat Freies<br />

Parken<br />

45 8 37<br />

55 8 9 16 22<br />

Dieker Straße 35 18 14 3<br />

Mittelstraße 12 12<br />

Neuer Markt nord 27 27<br />

Neuer Markt süd 16 16<br />

Schillerstraße 16 16<br />

Kaiserstraße, Bahnhofstraße 70 21 27 22<br />

Breidenhofer Straße, Königstra-<br />

ße, Bismarkstraße<br />

37 20 7 10<br />

Summe Straßenraum 313 102 56 38 7 110<br />

TG Dieker Straße 353 353<br />

TG Schillerstraße 150 150<br />

TG Marktpassage 88 88<br />

Summe Tiefgarage 591 591<br />

P Rathaus 77 77<br />

P Neuer Markt 22 22<br />

P Schillerpark 31 31<br />

P Post 22 22<br />

P Kirchstraße 62 62<br />

P Königgrätzer Straße 36 10 26<br />

P Walder Straße 33 33<br />

P Breidenhofer Straße 18 18<br />

Summe Parkplatz 301 204 48 49<br />

Summe Untersuchungsgebiet 1.205 897 104 38 56 110<br />

Tabelle 2-9: Parkraumangebot Innenstadt<br />

Im nördlichen Bereich der Innenstadt (Ellscheider Straße, Alsenstraße, Dieker Straße,<br />

Friedrichstraße) sind etwa 60 Parkstände Anwohnern mit besonderer Parkberechtigung<br />

vorbehalten, welche auf diesen Parkständen kostenlos parken können. Südlich der Kaiserstraße<br />

stehen Parkstände für Kurzparker mit Parkscheibe zur Verfügung. Die maximale<br />

Parkdauer reicht von 1 Stunde bis zu 5 Stunden (Parkplatz Königgrätzer Straße). Die<br />

Unterschiede der Parkdauer der bewirtschafteten Parkstände sind Bild 2-13 zu entneh-


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-14<br />

men. Nicht nur die Parkdauer auch die tageszeitlich abhängige Parkscheibenpflicht ist<br />

nicht einheitlich; sie beginnt morgens zwischen 07:30 und 09:00 und endet je nach Lage<br />

der Parkstände zwischen 17:30 und 18:30 Uhr. Insgesamt gibt es acht unterschiedliche<br />

Parkscheibenregelungen, die sich in Parkdauer und zeitlicher Parkscheibenpflicht unterscheiden.<br />

Einzelne zentral gelegene Parkstände (Walder Straße, Dieker Straße), aber<br />

auch Straßenzüge wie die Schillerstraße oder Alter Kirchplatz sind unbewirtschaftet.<br />

Diese sind als Lücken für ein einheitliches Bewirtschaftungskonzept zu sehen.<br />

2.6 Verkehrserhebungen<br />

2.6.1 Querschnitt und Knotenstromzählungen<br />

Damit die Verkehrsbelastungen im Straßennetz von <strong>Haan</strong> realistisch abgebildet werden<br />

können, wurden an 39 Knotenpunkten und 16 Querschnitten Verkehrszählungen durchgeführt.<br />

Im Juni wurde an vier Tagen an den Knotenpunkten in der Zeit von 15:00 bis<br />

18:00 Uhr der Kfz-Verkehr gezählt. Hierbei wurde nach den Fahrzeugarten Pkw und Lkw<br />

unterschieden. Zusätzlich wurde an den Knotenpunkten der Radverkehr erhoben. Des<br />

Weiteren wurden an zwei Querschnitten 14 Stunden-Zählungen durchgeführt. Die Lage<br />

der Zählstellen für den Kfz-Verkehr geht aus Bild 2-14, die für den Radverkehr aus<br />

Bild 2-15 hervor. Die Verkehrszählungsergebnisse sind in der Anlage 4 dokumentiert.<br />

Auffällig ist, dass die Knotenpunkte mit der Kaiserstraße mit 5.000 bis 6.000 Kfz in 3<br />

Stunden im Vergleich zu den anderen Knotenpunkten höher belastet sind. Die Knotenpunkte<br />

auf der Alleestraße werden durchgängig von rund 4.000 bis 5.000 Kfz/3 Stunden<br />

befahren. Auch die Knotenpunkte mit der Flurstraße als Zubringer zur Anschlussstelle<br />

<strong>Haan</strong>-West weisen mit bis zu 6.000 Kfz/3 Stunden eine erhöhte Belastung auf. Ebenfalls<br />

hoch belastet sind die Knotenpunkte an der Anschlussstelle <strong>Haan</strong>-Ost. Der Knotenpunkt<br />

mit der Auffahrt zur A 46 in Richtung Wuppertal ist mit über 6.000 Kfz/3 Stunden der<br />

höchstfrequentierte Knotenpunkt. Die Belastungen in Gruiten liegen zwischen 2.000 und<br />

3.000 Kfz/3 Stunden, nur die Knotenpunkte Hochstraße / Millrather Straße und Mettmanner<br />

Straße / Südring weisen als wichtige Verknüpfungspunkte 3.000 bis 4.000 Kfz/3<br />

Stunden auf.<br />

2.6.2 Passantenbefragungen<br />

Zusätzlich zu den Verkehrserhebungen wurden am Donnerstag, 19.06.2008 Passantenbefragungen<br />

in der Innenstadt von <strong>Haan</strong> durchgeführt. Die insgesamt 487 befragten<br />

Passanten machten im Bereich der Kaiserstraße, dem Neuen Markt und der gesamten<br />

Fußgängerzone (Mittelstraße, Friedrichstraße) zu folgenden Punkten Angaben:<br />

� Herkunftsort: Der Hauptteil der Besucher der <strong>Haan</strong>er Innenstadt kommen aus <strong>Haan</strong><br />

selbst (72 %). Aus den angrenzenden Stadtgebieten Solingen, Hilden und Wuppertal<br />

suchen ca. 18 % die <strong>Haan</strong>er Innenstadt auf. Nur 5 % der Besucher gaben an, von<br />

Gruiten nach <strong>Haan</strong> gekommen zu sein.<br />

� Zweck des Aufenthaltes: 47 % der Befragten suchen die Stadt <strong>Haan</strong> mit dem Ziel<br />

des Einkaufens auf. Das Originärziel Arbeiten gaben 14 % der Befragten an. Wie in<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 2-15<br />

Abbildung 2-2 zu sehen, gaben rund 39 % der Befragten an, sonstige Erledigungen<br />

(Arztbesuche, Post, Bank, etc.) zu tätigen oder Freizeitaktivitäten (Flanieren, Essen,<br />

Trinken) nachzugehen.<br />

| Runge + Küchler<br />

6%<br />

6%<br />

10%<br />

5%<br />

5%<br />

14%<br />

Originärziel der Befragten<br />

7% Einkaufen<br />

Abbildung 2-2: Zwecke des Aufenthaltes der Befragten<br />

47%<br />

Arbeiten<br />

Gastronomie<br />

Freizeit<br />

Arzt<br />

Flanieren<br />

Dienstleistung<br />

Sonstige<br />

� Verkehrsmittelwahl: 192 der 487 befragten Passanten (40 %) erreichten die Innenstadt<br />

mit dem Pkw. Etwa die gleiche Anzahl der Befragten kamen zu Fuß in die Innenstadt.<br />

Dies kann damit begründet werden, dass der Anteil der Besucher aus <strong>Haan</strong><br />

besonders hoch ist. Rund 80 der befragten Personen (ca. 16 %) nutzten den öffentlichen<br />

Personennahverkehr, und nur rund 7 % fuhren mit dem Rad.<br />

37%<br />

7%<br />

Modal Split<br />

Abbildung 2-3: Verkehrsmittelwahl der Befragten<br />

16%<br />

40%<br />

Auto<br />

ÖPNV<br />

Rad<br />

zu Fuß<br />

� Ort des abgestellten Kfz: Die 192 mit dem Kfz angereisten Personen wurden zusätzlich<br />

zu dem Ort des geparkten Kfz befragt. Ein Großteil der Befragten stellten ihr<br />

Kfz in den Straßenräumen der Kaiserstraße, am Neuer Markt oder der Dieker Straße<br />

ab. Die höchste Attraktivität der Parkplätze bei den Befragten hat der zentral gelegene<br />

Parkplatz am Rathaus (41 %), direkt danach das Parkhaus an der Dieker Straße<br />

(34 %), mit direktem Zugang zu der Fußgängerzone und in unmittelbarer Nähe zum<br />

REWE-Verbrauchermarkt. Die restlichen abgestellten Kfz verteilen sich auf die Tiefgarage<br />

Marktpassage, die Schillerstraße und den Parkplatz an der Post.


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-1<br />

3 Verkehrsanalyse 2008<br />

Unter der Verkehrsnachfrage versteht man die Summe der Ortsveränderungen innerhalb<br />

eines Planungsraumes, differenziert nach<br />

� den Ausgangsorten der Ortsveränderung,<br />

� den Zielorten der Ortsveränderung,<br />

� den benutzten Verkehrsmitteln,<br />

� den Zeitpunkten der Ortsveränderungen,<br />

� den genutzten Strecken.<br />

Verkehrsbelastungen beschreiben die Anzahl der Fahrzeuge, die in einem bestimmten<br />

Intervall (z.B. pro Tag) einen Straßenabschnitt oder einen Knotenpunkt befahren.<br />

3.1 Strukturdaten und Pendlerströme<br />

Ortsveränderungen werden von Personen durchgeführt. Die Anzahl der Ortsveränderungen,<br />

deren räumliche, zeitliche und modale Ausprägung (Verkehrsmittelwahl) im Planungsraum<br />

und die daraus folgenden Nutzungen und Belastungen der Verkehrsinfrastruktureinrichtungen<br />

sind abhängig von der Anzahl der „verkehrserzeugenden“ Personen<br />

und deren Mobilitätsverhalten.<br />

Verkehrserzeugende Personen sind die Einwohner der Stadt <strong>Haan</strong>, die Einpendler aus<br />

dem Umland, der Wirtschafts- und Geschäftsverkehr sowie Kunden und Besucher. Weitere<br />

grundlegende Maßzahlen für die Verkehrsnachfrage in <strong>Haan</strong> sind somit die Anzahl<br />

und räumliche Verteilung der Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie die Art, das Maß und<br />

die Attraktivität der Einkaufs-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen.<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen betrug 2007 rund 12.500 Personen, dies entspricht einer<br />

Erwerbsquote von ca. 39 % der Bevölkerung. Mit 11.350 Personen pendeln rund 90 %<br />

der Erwerbstätigen in andere Städte und Gemeinden aus; dem gegenüber stehen rund<br />

9.650 Einpendler, so dass sich ein negativer Pendlersaldo von -1.700 Personen ergibt.<br />

Die wesentlichen Strukturdaten können kommunalen und regionalen Statistiken (Einwohnermeldeamt,<br />

Schulamt, …) und anderen Sekundärstatistiken oder Gutachten (Einzelhandelsuntersuchungen,<br />

Sozialversicherungsstatistik, Pendlerstatistik ) entnommen werden.<br />

Die maßgebenden Strukturdaten der Stadt <strong>Haan</strong> gehen aus der nachfolgenden Tabelle<br />

hervor:<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-2<br />

Merkmal Anzahl Quelle<br />

Einwohner mit Haupt- und<br />

Nebenwohnsitz<br />

Einwohnerdichte [EW/km²]<br />

| Runge + Küchler<br />

32.000<br />

1.322<br />

Erwerbstätige 12.500<br />

Schüler + Auszubildende 4.700<br />

Stadt <strong>Haan</strong>, Juli 2007<br />

Berechnung R+K<br />

Arbeitsplätze 10.030 versicherungspfl. Beschäftigte<br />

Kindergartenplätze 959<br />

Schulplätze<br />

Grundschulen<br />

weiterführende Schulen<br />

Auspendler<br />

Berufsauspendler<br />

Ausbildungsauspendler<br />

Einpendler<br />

Berufseinpendler<br />

Ausbildungseinpendler<br />

Kfz-Bestand<br />

davon Pkw<br />

Motorisierung [Pkw/1000 EW]<br />

3.651<br />

1834<br />

1817<br />

11.350<br />

9.900<br />

1.450<br />

9.650<br />

9.150<br />

500<br />

19.592<br />

16.889<br />

Tabelle 3-1: Strukturdaten und Pendlerströme<br />

527<br />

Stadt <strong>Haan</strong><br />

Pendlerstatistik 2004<br />

Landesamt für Datenverarbeitung<br />

und Statistik 2007<br />

Die wichtigsten Pendlerbeziehungen für Auspendler besteht zwischen <strong>Haan</strong> und der<br />

Landeshauptstadt Düsseldorf. Insgesamt entfallen rund 18 % aller Pendelwege auf diese<br />

Relation. Dabei ist der Auspendlerstrom mit rund 3.000 Pendlern deutlich stärker als der<br />

entgegengesetzte Einpendlerstrom (rund 750 Personen). Zusätzlich zu Düsseldorf bestehen<br />

zwischen <strong>Haan</strong> und den benachbarten Städte Hilden und Wuppertal zwei weitere<br />

wichtige Auspendlerbeziehungen. Der Hauptteil der einpendelnden Personen bezieht<br />

sich auf die Verbindungen aus dem südlich gelegene Solingen mit 1.930 Personen und<br />

aus Wuppertal mit 1.920 Personen.<br />

Die übrigen Ein- und Auspendler verteilen sowohl sich auf die Nachbarstädte im Umland<br />

Mettmann, Erkrath, Langenfeld als auch auf die größeren Städte Köln, Essen oder Duisburg.<br />

Die hohe Anzahl der Pendler verdeutlicht die enge Beziehung der Stadt <strong>Haan</strong> zu den<br />

benachbarten Oberzentren und den anderen Städten des Kreises Mettmann. Die stadtgrenzenüberschreitenden<br />

Wege und Fahrten werden nicht nur im Berufs- und Ausbildungsverkehr<br />

stattfinden, sondern treten gleichfalls bei Einkaufs-, Berufs-, und Freizeitwegen<br />

auf.


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-3<br />

Quelle<br />

gesamt<br />

| Runge + Küchler<br />

Auspendler Einpendler Gesamt<br />

davon gesamt davon Summe %<br />

Beruf Aus-<br />

bildung<br />

Beruf Aus-<br />

bildung<br />

Düsseldorf 3.006 2.716 290 753 745 8 3.759 17,9<br />

Wuppertal 1.410 1.250 160 1.918 1.777 141 3.328 15,8<br />

Solingen 1.251 1.0445 206 1.928 1.754 174 3.179 15,1<br />

Hilden 1.386 1.098 288 902 883 19 2.288 10,9<br />

Mettmann 798 613 185 389 332 57 1.187 5,6<br />

Erkrath 498 461 37 674 603 71 1.172 5,6<br />

Köln 457 378 79 120 120 0 577 2,7<br />

Langenfeld 195 187 8 205 200 5 400 1,9<br />

Ratingen 180 177 3 130 129 1 310 1,5<br />

Neuss 188 182 6 99 98 1 287 1,4<br />

Essen 175 123 52 102 102 0 277 1,3<br />

Verbert 121 115 6 163 146 17 284 1,3<br />

Duisburg 109 80 29 99 99 0 208 1,0<br />

Leverkusen 106 99 7 84 77 7 190 0,9<br />

Sonstige<br />

Gemeinden<br />

1.494 1.395 99 2.113 2.094 19 3.607 17,1<br />

Insgesamt 11.374 9.919 1.455 9.679 9.159 520 21.053 100,0<br />

Tabelle 3-2: Pendlerverflechtungen der Stadt <strong>Haan</strong> (Stand 06/2004)<br />

3.2 Verkehrsnachfrage<br />

Das Mobilitätsverhalten von Personen wird durch die Anzahl der Wege pro Tag, die jeweiligen<br />

Ausgangs- und Zielorte, den Wegezweck, die benutzen Verkehrsmittel und die<br />

Zeitpunkte der Ortsveränderung beschrieben. Über das Mobilitätsverhalten gibt es umfangreiche<br />

empirische Untersuchungen (z.B. KONTIV-Untersuchungen: Mobilität in<br />

Deutschland). Die Untersuchungen zeigen, dass die Wegehäufigkeiten verhaltensähnlicher<br />

Personenkategorien in Deutschland kaum von einander abweichen, gleiches gilt für<br />

das Verkehrsmittelwahlverhalten (Modal-Split) in Städten vergleichbarer Größe sowie für<br />

die zeitliche Verteilung von Ortsveränderungen.<br />

Nach den Erkenntnissen der Verkehrsursachenforschung zeigen Personen mit ähnlichen<br />

soziodemografischen Merkmalen (Alter, Geschlecht, Art der Erwerbstätigkeit, Pkw-<br />

Verfügbarkeit, Einbindung in den Haushalt) ähnliche verkehrsrelevante Verhaltensweisen.<br />

Die Art der Erwerbstätigkeit bestimmt maßgebend die Art und Anzahl der Aktivitäten<br />

und Ortsveränderungen, die Pkw-Verfügbarkeit hat entscheidenden Einfluss auf die Verkehrsmittelwahl.


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-4<br />

Die Gliederung der Bevölkerung in verhaltensähnliche Personenkategorien wurde anhand<br />

der Einwohnerstatistik (Differenzierung nach Alter und Geschlecht) sowie verfügbarer<br />

Sekundärdaten vorgenommen. Für <strong>Haan</strong> wurde folgende Gliederung der Bevölkerung<br />

in verhaltensähnliche Gruppen ermittelt:<br />

Verhaltensähnliche Personenkategorien Personen Wege / Wege pro<br />

Nr. Bezeichnung<br />

Tag und<br />

Person<br />

Tag<br />

1 Kinder < 6 Jahre 1.606 3,00 4.818<br />

2 Schüler mit Pkw-Verfügbarkeit 120 3,50 420<br />

3 Schüler ohne Pkw-Verfügbarkeit 4.023 3,00 12.069<br />

4 Auszubildende mit Pkw-Verfügbarkeit 206 3,70 762<br />

5 Auszubildende ohne Pkw-Verfügbarkeit 379 3,20 1.213<br />

6 Studierende mit Pkw-Verfügbarkeit 322 3,60 1.159<br />

7 Studierende ohne Pkw-Verfügbarkeit 357 3,50 1.250<br />

8 Erwerbstätige mit Pkw-Verfügbarkeit 9.196 4,10 37.704<br />

9 Erwerbstätige ohne Pkw-Verfügbarkeit 3.302 3,80 12.548<br />

10 Nicht-Erwerbstätige mit Pkw-Verfügbarkeit 7.576 4,30 32.577<br />

11 Nicht-Erwerbstätige ohne Pkw-Verfügbarkeit 4.949 3,20 15.837<br />

Summe 32.036 3,76 120.356<br />

Tabelle 3-3: Gliederung der Wohnbevölkerung in verhaltensähnliche Personenkategorien<br />

Für die Abschätzung des Verkehrsaufkommens und der Verkehrsnachfrage kann man<br />

bei der derzeitigen Alterstruktur der <strong>Haan</strong>er Bevölkerung von durchschnittlich 3,76 Wegen<br />

pro Einwohner und Tag ausgehen. Die <strong>Haan</strong>er Einwohner führen somit rund 120.000<br />

Ortsveränderungen pro Tag durch.<br />

Für die Abschätzung des Kfz-Verkehrsaufkommens und der Kfz-Verkehrsbelastungen<br />

wurde davon ausgegangen, dass im Mittel rund 50 % aller Ortsveränderungen der <strong>Haan</strong>er<br />

Bevölkerung als Fahrer eines Pkw durchgeführt werden. Dieser Wert entspricht einem<br />

Erfahrungswert aus Städten vergleichbarer Größenordnung. Damit ergibt sich ein<br />

Kfz-Verkehrsaufkommen von rund 51.600 Kfz-Fahrten / Tag durch die <strong>Haan</strong>er Bevölkerung.<br />

Für die einzelnen verhaltensähnlichen Personenkategorien wurden nachfolgende<br />

Modal-Split-Anteile angesetzt:<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-5<br />

Verhaltensähnliche Personenkategorien Modal -Split in %<br />

Nr. Bezeichnung Zu Fuß<br />

| Runge + Küchler<br />

/ Rad<br />

Pkw-<br />

Mit-<br />

fahrer<br />

Pkw-<br />

Fahrer<br />

1 Kinder < 6 Jahre 39 58 0 3<br />

ÖPNV<br />

2 Schüler mit Pkw-Verfügbarkeit 23 32 30 15<br />

3 Schüler ohne Pkw-Verfügbarkeit 51 17 0 32<br />

4 Auszubildende mit Pkw-Verfügbarkeit 18 12 66 4<br />

5 Auszubildende ohne Pkw-Verfügbarkeit 47 7 1 45<br />

6 Studierende mit Pkw-Verfügbarkeit 17 10 60 13<br />

7 Studierende ohne Pkw-Verfügbarkeit 46 2 7 45<br />

8 Erwerbstätige mit Pkw-Verfügbarkeit 10 8 80 2<br />

9 Erwerbstätige ohne Pkw-Verfügbarkeit 52 9 6 33<br />

10 Nicht-Erwerbstätige mit Pkw-Verfügbarkeit 25 15 58 2<br />

11 Nicht-Erwerbstätige ohne Pkw-Verfügbarkeit 63 10 2 26<br />

Gesamt 31 12 43 14<br />

Tabelle 3-4: Modal-Split nach verhaltensähnlichen Personenkategorien<br />

Im Allgemeinen fällt auf, dass der Radverkehrsanteil in Stadtgebiet <strong>Haan</strong> sehr gering<br />

ausfällt und deutlich unter 5 % an allen Wegen und Fahrten liegen dürfte. Die Zählungen<br />

an den Hauptverkehrstraßen zeigen folgende Anteile im Fahrradverkehr auf.<br />

Straße Radverkehrsanteil<br />

Kaiserstraße 0,7 %<br />

Alleestraße 1,4 %<br />

Millrather Straße 1,6 %<br />

Dieker Straße 1,8 %<br />

Elberfelder Straße 1,8 %<br />

Düsseldorfer Straße 2,2 %<br />

Bahnhofstraße 2,3 %<br />

Mettmanner Straße 2,6 %<br />

Ergebnis Passantenbefragung 7,0 %<br />

Tabelle 3-5: Radverkehrsanteile an der Gesamtbelastung im Querschnitt<br />

Für die Abschätzung des Verkehrsaufkommens und dessen räumlicher Verteilung spielt<br />

auch die Fahrtzweckverteilung eine Rolle. Für die verhaltensähnlichen Personengruppen<br />

der <strong>Haan</strong>er Bevölkerung wurde folgende Fahrtzweckverteilung zugrunde gelegt:


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-6<br />

Verhaltensähnliche Personenkategorien Fahrtzweck<br />

Nr. Bezeichnung Arbeit Diens<br />

| Runge + Küchler<br />

tl.<br />

Ausbil<br />

dung<br />

Ein-<br />

kauf<br />

Priv.<br />

Erled.<br />

1 Kinder < 6 Jahre 0 0 0 9 15 37 39 100<br />

2 Schüler mit Pkw-Verfügbk. 1 0 15 8 9 27 40 100<br />

3 Schüler ohne Pkw-Verfügbk. 2 0 17 5 9 27 40 100<br />

4 Auszubildende mit Pkw-Verfügbk. 12 2 9 8 6 24 38 100<br />

5 Auszubildende ohne Pkw-Verfügbk. 17 2 10 7 7 20 37 100<br />

6 Studierende mit Pkw-Verfügbk. 4 1 10 10 12 26 37 100<br />

7 Studierende ohne Pkw-Verfügbk. 6 1 15 12 10 19 37 100<br />

8 Erwerbstätige mit Pkw-Verfügbk. 18 3 0 12 12 18 37 100<br />

9 Erwerbstätige ohne Pkw-Verfügbk. 21 1 0 13 9 16 40 100<br />

10 Nicht-Erwerbstätige mit Pkw-Verfügbk 1 0 0 18 19 23 39 100<br />

11 Nicht-Erwerbstätige ohne Pkw-Verfügbk. 1 0 0 22 17 21 39 100<br />

Tabelle 3-6: Fahrtzweckverteilung der verhaltensähnlichen Personenkategorien<br />

Aus der Pendlerstatistik, dem Einzelhandelsgutachten und den durchgeführten Verkehrszählungen<br />

lässt sich abschätzen, dass in <strong>Haan</strong> täglich rund 40.000 Kfz-Fahrten durch<br />

Einpendler (Arbeit, Ausbildung, Einkauf, private Erledigungen,…) und den Wirtschaftsverkehr<br />

stattfinden.<br />

3.3 Verkehrsberechnungsmodell<br />

Die Ermittlung der Verkehrsbelastungen im maßgebenden Straßengrundnetz erfolgt auf<br />

der Basis der Verkehrserhebung, der Strukturdaten und der Pendlerströme mit Hilfe eines<br />

Verkehrsberechnungsmodells. Die mit der Durchführung von Verkehrsberechnungen<br />

verbundenen Ziele lassen sich wie folgt umreißen:<br />

� Abbildung des vorhanden Verkehrsgeschehens,<br />

� Abschätzung der Auswirkung von Planungsmaßnahmen,<br />

� Abschätzung der Auswirkungen veränderter Randbedingungen, den Strukturdaten<br />

und den Verhaltenweisen.<br />

Verkehrsberechnungsmodelle liefern als Ergebnisse:<br />

� Anzahl der Ortsveränderungen im definierten Untersuchungsgebiet nach Quellen,<br />

Zielen;<br />

� Belastungen der Verkehrsanlagen;<br />

� Mit dem Verkehrsgeschehen unmittelbar verbundene Bewertungskriterien wie Reisezeiten,<br />

Reiseweiten, Verkehrslärm etc.<br />

Verkehrsberechnungsmodelle müssen, um praktikabel zu sein, auf Annahmen und vereinfachte<br />

Darstellungen der realen Gegebenheiten und Verhaltensweisen zurückgreifen.<br />

Die Ergebnisse sind daher immer mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Die Erfahrungen<br />

mit diesen Modellen zeigen jedoch, dass die Größenordung der zu erwartenden<br />

Frei-<br />

zeit <br />

Woh-<br />

nung<br />

Sum<br />

me


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-7<br />

Verkehrsmengen und Verkehrsbelastungen zuverlässig abgeschätzt werden können und<br />

somit eine realistische Abbildung des mittleren Verkehrsaufkommen im Untersuchungsraum<br />

möglich wird.<br />

Die Anwendung von Verkehrsberechnungsmodellen setzt voraus, dass eine räumliche<br />

Abgrenzung und Aufteilung des zu untersuchenden Gebietes vorgenommen wird. Das<br />

Untersuchungsgebiet (Stadtgebiet <strong>Haan</strong> und Umland) wird in Verkehrszellen eingeteilt.<br />

Die Einteilung der Zellen ist im Verkehrszellenplan in Bild 3-1 dargestellt. Für jede dieser<br />

Zellen wird auf der Basis der vorhandenen Strukturdaten (Einwohner, Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze,<br />

Parkraumangebot, etc.) sowie spezifischer Mobilitätskenndaten (mittlere<br />

Wegehäufigkeit pro Person und Tag) das Verkehrsaufkommen abgeschätzt.<br />

Eine Ortsveränderung besitzt immer einen Ausgangspunkt (Quelle i) und einen Endpunkt<br />

(Ziel j). Die Anzahl der Ortsveränderungen Fij von einer Quelle i zu einem Ziel j lassen<br />

sich in einer sogenannten Verkehrsnachfragematrix darstellen. Die Verkehrsnachfragematrix<br />

gibt an, wie viele Ortsveränderungen von einer Verkehrszelle i zu einer anderen<br />

Verkehrszelle j stattfinden. Die Ermittlung der Verkehrsnachfragematrix erfolgt mit Verkehrsverteilungsmodellen,<br />

in die die Verteilung der Gelegenheiten (Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze,<br />

Einkaufsmöglichkeiten, etc.) sowie Reisezeiten und Entfernungen eingehen.<br />

Weiterhin werden die Daten zur Pendlerstatistik einbezogen.<br />

Zur Ermittlung der Verkehrsbelastungen im Straßennetz wird in einem nächsten Schritt<br />

die Kfz-Verkehrsnachfragematrix auf das Straßengrundnetz umgelegt. Das Straßengrundnetz<br />

ist als Netzmodell mit Knoten und Strecken verschlüsselt. Für jede Strecke im<br />

Netzmodell wird die Entfernung zwischen zwei benachbarten Knotenpunkten, die zulässige<br />

Geschwindigkeit und die Kapazität (mögliche Anzahl von Kfz/Std.) des Streckenabschnittes<br />

angegeben. Für jede Verkehrsbeziehung von i nach j wird dann in diesem Netz<br />

die zeitkürzeste Route gesucht. Auf diese Route wird ein bestimmter prozentualer Anteil<br />

der Verkehrsnachfrage von i nach j umgelegt. Das Straßennetz ist somit mit einem Teil<br />

der Verkehrsnachfrage belastet. In Abhängigkeit von dieser Teilauslastung wird dann die<br />

Fahrzeit für jeden Streckenabschnitt neu berechnet. Je mehr Fahrzeuge eine Strecke<br />

benutzen, um so geringer wird die mögliche Geschwindigkeit auf diesem Streckenabschnitt.<br />

Eine teilbelastete Strecke hat somit eine längere Fahrzeit als eine nicht<br />

belastete Strecke. In einem zweiten Umlegungsschritt werden dann erneut die<br />

zeitkürzesten Routen von i nach j gesucht. Durch die veränderten Streckengeschwindigkeiten<br />

kann nunmehr eine andere Route als im ersten Umlegungsschritt<br />

gefunden werden. Damit wird erreicht, dass zeitgleiche alternative Routen auch etwa<br />

gleichmäßig belastet werden.<br />

Die eingehenden Netzparameter und die Umlegungsergebnisse werden anhand der<br />

durchgeführten Verkehrszählungen geeicht. Die Abweichungen zwischen den Zählergebnissen<br />

und den Ergebnissen der Modellrechnung liegen für das <strong>Haan</strong>er Straßennetz<br />

bei maximal +/- 10 Prozent. Erfahrungen aus vergleichbaren Städten zeigen, dass bei<br />

dieser Genauigkeit eine realistische Simulation des Kfz-Verkehrs im relevanten Straßennetz<br />

möglich wird.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-8<br />

3.4 Kfz-Verkehrsaufkommen Analyse 2008<br />

Bezieht man die Ortsveränderungen auf die Grenzen der Stadt <strong>Haan</strong> so lassen sich die<br />

Ortsveränderungen nach<br />

� Binnenverkehr (Ortsveränderung beginnt und endet in <strong>Haan</strong>),<br />

� Quellverkehr (Ortsveränderung beginnt in <strong>Haan</strong> und endet im Umland),<br />

� Zielverkehr (Ortsveränderung beginnt im Umland und endet in <strong>Haan</strong>),<br />

� Durchgangsverkehr (Ortsveränderung beginnt und endet im Umland)<br />

unterteilen. Anhand der räumlichen Verteilung der maßgebenden Strukturdaten, den<br />

bekannten Pendlerbeziehungen und den durchgeführten Verkehrserhebungen lassen<br />

sich die Quell-Ziel-Relationen der Kfz-Fahrten abschätzen.<br />

Verkehrsart<br />

| Runge + Küchler<br />

Kfz-Verkehrs-<br />

aufkommen / Tag<br />

Schwerverkehrs-<br />

aufkommen / Tag<br />

Kfz-Fahrten % Kfz-Fahrten %<br />

Binnenverkehr Stadt <strong>Haan</strong> 36.000 31 % 1.100 22 %<br />

Quell- und Zielverkehr 63.000 54 % 2.300 46 %<br />

Durchgangsverkehr ohne A46 18.000 15 % 1.600 32 %<br />

Summe Kfz-Verkehrsaufkommen 118.000 100 % 5.000 100 %<br />

Tabelle 3-7: Kfz-Verkehrsaufkommen, Stadt <strong>Haan</strong>, typischer Werktag, Analyse 2008<br />

Insgesamt beträgt das Kfz-Verkehrsaufkommen der Stadt <strong>Haan</strong> im Binnen-, Quell- und<br />

Zielverkehr somit rund 100.000 Kfz-Fahrten pro Tag. Dabei handelt es sich um die Kfz-<br />

Fahrten der Einwohner, Beschäftigten, der Kunden und Besucher, dem Geschäfts- und<br />

Dienstleistungsverkehr sowie dem Lieferverkehr. Die <strong>Haan</strong>er Bevölkerung verursacht mit<br />

rund 51.600 Kfz-Fahrten nur die Hälfte der Binnen-, Quell- und Zielverkehrs. Durch die<br />

engen Verflechtungen der Stadt <strong>Haan</strong> mit den anderen Städten des Kreises Mettmann<br />

sowie mit den benachbarten Oberzentren und der übrigen Region wird die andere Hälfte<br />

des Binnen-, Ziel- und Quellverkehrs durch auswärtige Fahrzeuge verursacht. Hinzu<br />

kommen Fahrten im Durchgangsverkehr, die in der Größenordnung von rund 18.000 Kfz-<br />

Fahrten / Tag liegen. Dabei sind die rund 77.000 Fahrten über die Bundesautobahn A 46<br />

nicht berücksichtigt. Des Weiteren finden der Durchgangsverkehr am Rand des Stadtgebietes<br />

(Eipaßstraße, Südring,...) keine Berücksichtigung. Rund 32 % aller Fahrten werden<br />

im Binnenverkehr, 52 % werden im Ziel- und Quellverkehr abgewickelt.<br />

Insgesamt werden rund 5.000 Lkw-Fahrten am Tag durchgeführt. Dabei werden rund 600<br />

Fahrten im Personenverkehr durch Linienbusse verursacht. Der Lkw-Anteil am Kfz-<br />

Aufkommen beträgt 4,2 %; der Anteil des Güterschwerverkehr am Kfz-Aufkommen<br />

3,7 %.<br />

Der Anteil des Durchgangsverkehrs am Kfz-Verkehrsaufkommen liegt bei rund 15 %.<br />

Absolut umfasst der Durchgangsverkehr rund 18.000 Fahrten. Diese sind überwiegend<br />

auf die beiden Anschlussstellen der A46 ausgerichtet. Aber auch die Hauptverbindungs-


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-9<br />

achse durch <strong>Haan</strong> weist Durchgangsverkehre von Hilden nach Wuppertal, aber auch von<br />

Solingen nach Wuppertal auf. Überdurchschnittlich ist der Durchgangsverkehrsanteil im<br />

Lkw-Verkehr ausgeprägt, der fast ein Drittel alles Fahrten ausmacht, wobei er im gesamten<br />

Kfz-Verkehr nur 15 % beträgt.<br />

3.5 Kfz-Verkehrsbelastungen Analyse 2008<br />

Die Kfz-Verkehrsbelastungen im relevanten Straßennetz von <strong>Haan</strong> sind in Bild 3-2 dargestellt.<br />

Bild 3-3 zeigt den Ausschnitt <strong>Haan</strong>, Bild 3-4 zeigt Gruiten.<br />

Die höchsten Verkehrsbelastungen treten auf den innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen<br />

und den Verbindungsstraßen zu den benachbarten Städten auf. Alle übrigen Straßen<br />

erfüllen im Wesentlichen Erschließungsfunktion und sind deutlich geringer belastet, in<br />

Tabelle 3-8 sind die Belastungen der wichtigsten Hauptverkehrsstraßen aufgelistet.<br />

Straße Verkehrsbelastung [Kfz/Tag]<br />

B 228, Kaiserstraße 17.300<br />

K 16, Flurstraße 15.400<br />

B 228, Bahnhofstraße 15.200<br />

B 228, Alleestraße 13.900<br />

K 16, Dieker Straße 13.100<br />

K 20, Hochstraße 11.500<br />

B 228, Düsseldorfer Straße 11.100<br />

B 228, Elberfelder Straße 10.600<br />

K 20, Parkstraße 8.200<br />

L 357, Gruitener Straße 8.000<br />

L 357, Millrather Straße 7.800<br />

K 20, Ellscheider Straße 6.400<br />

Tabelle 3-8: Kfz-Verkehrsbelastungen, typischer Werktag, Analyse 2008<br />

Die Verkehrsbelastungen der Straßenabschnitte infolge des Durchgangsverkehrs, der<br />

weder Quelle noch Ziel in <strong>Haan</strong> hat, sind in Bild 3-5 dargestellt.<br />

Die nachstehende Tabelle 3-9 zeigt die Höhe der Belastungen infolge des Durchgangsverkehrs<br />

und den Anteil des Durchgangsverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen für<br />

bestimmte Straßenabschnitte. Insgesamt liegt der Durchgangsverkehr bezogen auf das<br />

gesamte <strong>Haan</strong>er Stadtgebiet bei 18.000 Fahrten (15 %) ohne Berücksichtigung der<br />

Durchgangsfahrten auf der A 46. Der Durchgangsverkehr, der den gesamten Straßenzug<br />

der B 228 von der Stadtgrenze Hilden bis zu den Stadtgrenzen nach Wuppertal / Solingen<br />

durchfährt, beträgt nur rund 700 Kfz-Fahrten. Insbesondere wird der Durchgangsverkehr<br />

durch Verkehrsbeziehungen zwischen Solingen und der Autobahn A 46 und Wuppertal<br />

überlagert. Die K 16 nimmt von der Anschlussstelle <strong>Haan</strong>-West bis zur Böttinger<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-10<br />

Straße Durchgangsverkehr auf. Im weiteren Verlauf der K 16 (Diekerstraße – Feldstraße<br />

– Nordstraße) ist kein nennenswerter Durchgangsverkehr zu beobachten.<br />

Die Zufahrtstraßen aus Solingen sind stark infolge des Durchgangsverkehrs belastet. Ein<br />

Drittel der Gesamtbelastung auf der Ittertalstraße ist Durchgangsverkehr. Auch auf der<br />

Kampheider Straße nimmt der Durchgangsverkehr einen hohen Anteil von 43 % ein.<br />

Bezogen auf den Ortsteil Gruiten wird ein Durchgangsverkehr von 6.000 Kfz-Fahrten<br />

ermittelt. Für den Ortsteil Gruiten ist ein Anteil von 33 % am Gesamtverkehrsaufkommen<br />

in Gruiten. Bezogen auf die Belastungen der Hochstraße von 11.600 Kfz/Tag ergibt sich<br />

ein Durchgangsverkehrsanteil von 52 %, auf der Parkstraße (8.300 Kfz/Tag) sogar 72 %.<br />

Zusätzlich wurde der Durchgangsverkehr auf verschiedenen Straßen ermittelt. Die Erkrather<br />

Straße weist einen Durchgangsverkehr von rund 300 Kfz-Fahrten auf, dies sind<br />

rund 15 bis 25 % der Gesamtbelastung (bezogen auf die Verkehrszellen 22 und 26). Auf<br />

der Bismarkstraße wird ein Durchgangsverkehrsanteil von 37 % bzw. 550 Kfz-Fahrten<br />

ermittelt (bezogen auf die Verkehrszelle 77).<br />

Straße Verkehrsbelastung durch Anteil am Gesamtver-<br />

Durchgangsverkehr<br />

kehrsaufkommen<br />

[Kfz/Tag]<br />

[%]<br />

K 16, Flurstraße 4.200 23<br />

K 5, Ittertalstraße 3.100 32<br />

B 228, Alleestraße 1.900 14<br />

B 228, Düsseldorfer Straße 1.800 16<br />

K 20, Parkstraße 1.600 16<br />

K 20, Hochstraße 1.600 14<br />

Kampheider Straße 1.600 26<br />

B 228, Elberfelder Straße 1.500 27<br />

L 288, Ohligser Straße 1.400 14<br />

B 228, Bahnhofstraße 900 6<br />

L 357, Gruitener Straße 800 10<br />

L 357, Millrather Straße 600 18<br />

Tabelle 3-9: Kfz-Durchgangsverkehrsbelastungen bezogen auf das <strong>Haan</strong>er Stadtgebiet,<br />

typischer Werktag, Analyse 2008<br />

3.6 Schwerverkehrsbelastungen Analyse 2008<br />

Täglich werden rund 5.000 Fahrten im Schwerverkehr im Stadtgebiet von <strong>Haan</strong> durchgeführt.<br />

Der Anteil des Schwerverkehrs am Gesamt-Verkehraufkommen beträgt 4,2 %. Der<br />

Schwerverkehr umfasst den Transport von Gütern mit Lastkraftwagen (>3,5 t zulässigem<br />

Gesamtgewicht), Lastzügen und Sattelzügen aber auch den Personentransport mit Bussen<br />

(Linien- und Reisebussen). Die Belastungswerte im Schwerverkehr zeigt Bild 3-6.<br />

Um die Fahrten im Linienbusverkehr gesondert aufzeigen zu können, fand eine Auswer-<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-11<br />

tung der Fahrpläne für den Linienbusverkehr auf wichtigen Busverkehrsachsen statt. Die<br />

Bus-Fahrten im öffentlichen Personennahverkehr im <strong>Haan</strong>er Stadtgebiet sind in Bild 3-7<br />

dargestellt. Insgesamt werden täglich rund 600 SV-Fahrten im Personenverkehr durchgeführt.<br />

Für die Eichung der Verkehrsbeziehungsmatrix im Kfz-Verkehr wurden die Ergebnisse<br />

der Straßenverkehrszählung 2005 ausgewertet sowie die eigenen Zählwerte für die<br />

nachmittäglichen Spitzenstunden auf den Tag hochgerechnet. Der Schwerverkehr wurde<br />

an zwei Querschnitten der B 228 an der Kaiserstraße und an der Elberfelder Straße über<br />

14 Stunden zwischen 06:00 und 20:00 Uhr erhoben. Die Ergebnisse zeigt das Bild 3-8.<br />

Hochgerechnet auf den Tagesverkehr betragen die Fahrten im Schwerverkehr auf der<br />

Kaiserstraße rund 560 Fahrten, davon 416 Busse, auf der Elberfelder Straße rund 680<br />

Fahrten, davon 192 Fahrten im ÖPNV.<br />

Die wichtigsten Verkehrsachsen für den Schwerverkehr sind:<br />

� Der Straßenzug Bahnhofstraße – Kaiserstraße – Alleestraße (B 228) mit maximal 720<br />

Lkw/Tag. Diese Achse ist auch vom öffentlichen Personennahverkehr hoch frequentiert.<br />

Der Lkw-Anteil am Gesamtverkehr liegt bei rund 4,2 %.<br />

� Die Zufahrtstraßen zur A 46; im Westen die Flurstraße mit 720 Lkw-Tag (4,0 %), im<br />

Osten die Elberfelder Straße mit 680 Lkw/Tag (6,4 %).<br />

� Die Zufahrtstraßen Richtung Solingen (Ohligser Straße - 4,9 %, Ittertalstraße - 3,2 %)<br />

sind mit rund 320 Lkw-Fahrten am Tag belastet.<br />

� Die Ortsdurchfahrt von Gruiten weist mit rund 400 Lkw/Tag einen Lkw-Anteil von rund<br />

4,0 % auf.<br />

3.7 Knotenpunktbelastungen<br />

Die am höchsten belasteten Knotenpunkte in <strong>Haan</strong> werden in der folgenden Tabelle 3-10<br />

zusammengefasst und in Bild 3-9 umfangreich dargestellt.<br />

Knotenpunkt Verkehrsbelastung [Kfz/3 Std.]<br />

ASS <strong>Haan</strong>-Ost Richtung Wuppertal 7.840<br />

ASS <strong>Haan</strong>-Ost Richtung Düsseldorf 5.670<br />

Flurstraße / Hochdahler Straße 5.530<br />

Bahnhofstraße / Böttinger Straße 5.500<br />

ASS <strong>Haan</strong>-West Richtung Wuppertal 5.380<br />

Düsseldorfer Straße / Hochdahler Straße 5.350<br />

Kaiserstraße / Martin-Luther-Straße 5.140<br />

Kaiserstraße / Schillerstraße 5.050<br />

Gruitener Straße / Elberfelder Straße<br />

„Polnische Mütze“<br />

Tabelle 3-10: Knotenpunktbelastungen<br />

| Runge + Küchler<br />

4.344


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-12<br />

Hier wird die besondere Bedeutung der Autobahnanschlussstellen und der West-Ost-<br />

Verbindung der B 228 (Düsseldorfer Straße – Bahnhofstraße – Kaiserstraße – Alleestraße)<br />

im <strong>Haan</strong>er Zentrum deutlich; vier der am höchsten belasteten Knotenpunkte liegen<br />

entlang dieser Achse. Der Knotenpunkt Gruitener Straße / Elberfelder Straße, auch unter<br />

dem Namen „Polnische Mütze“ bekannt, weist eine Verkehrsbelastung von 4.344 Fahrzeugen<br />

in 3 Stunden auf.<br />

Die Leistungsfähigkeiten aller gezählten Knotenpunkte wurden überschlägig mit Hilfe des<br />

AKF-Verfahrens (Addition kritischer Fahrzeugstrombelastungen) überprüft, um die Auslastung<br />

oder eventuelle Überlastungen der Knotenpunkte festzustellen. Dabei stellt die<br />

Qualitätsstufe A die höchste Qualitätsstufe mit sehr kurzen Wartezeiten für den Kfz-<br />

Verkehr dar. Stufe D beschreibt einen noch stabilen Verkehrsfluss mit ausreichender<br />

Verkehrsqualität, während Stufe E einen ausgelasteten Knotenpunkt mit Konflikten und<br />

Leistungsfähigkeitsengpässen darstellt. Bei Stufe F ist der Knotenpunkt überlastet und<br />

der Rückstau steigt in den einzelnen Knotenpunktarmen stetig an. Die Ergebnisse dieser<br />

Untersuchungen sind in Bild 3-10 dargestellt. Daraus wird deutlich, dass auf der innerstädtischen<br />

Hauptverkehrsachse Bahnhofstraße – Kaiserstraße – Alleestraße starke bis<br />

sehr starke Knotenpunktauslastungen auftreten. Die Knotenpunkte mit einer Auslastung<br />

größer als 85 % sind:<br />

Knotenpunkt Auslastung [%] Qualitätsstufe<br />

Millrather Straße / Hochstraße 87 D<br />

Flurstraße / Hochdahler Straße 88 D<br />

Elberfelder Straße / Landstraße 89 D<br />

Bahnhofstraße / Ohligser Straße 90 D<br />

ASS <strong>Haan</strong>-Ost Ri. Wuppertal 89 D<br />

ASS <strong>Haan</strong>-Ost Ri. Düsseldorf 90 D<br />

Elberfelder Straße / Guitener Straße<br />

„Polnische Mütze“<br />

91 D<br />

Bahnhofstraße / Böttinger Straße 94 D<br />

Alleestraße / Robert-Koch-Straße 95 E<br />

Tabelle 3-11: Knotenpunktauslastungen<br />

Die Anschlussstelle <strong>Haan</strong>-Ost ist vom Kfz-Verkehr sehr stark belastet. Obwohl es in dem<br />

Spitzenstunden zu Rückstauungen kommen kann, zeigen die Leistungsfähigkeitsberechnung,<br />

dass eine ausreichende Verkehrsqualität bescheinigt werden kann. Verkehrsbeobachtungen<br />

zeigen, dass der Kfz-Verkehr an den beiden Knotenpunkten ohne große<br />

Probleme abgewickelt werden kann.<br />

Die überschlägige Leistungsfähigkeitsberechnung des Knotenpunktes Gruitener Straße /<br />

Elberfelder Straße „Polnische Mütze“ berechnet eine ausreichende Verkehrsqualität bei<br />

einer Auslastung von 91 %. Verkehrsbeobachtungen zeigen jedoch starke Rückstauerscheinungen<br />

in allen Knotenpunktarmen in den Hauptverkehrszeiten. Eine detaillierte<br />

Betrachtung dieses Knotenpunktes erfolgt im Rahmen einer gesonderten Untersuchung.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 3-13<br />

Beobachtungen des Verkehrsablaufes auf der Kaiserstraße zeigen, dass es sowohl in<br />

der morgendlichen als auch in der abendlichen Spitzenstunde zur Stockungen im Kfz-<br />

Verkehr kommt. Dies liegt jedoch nicht an der Kapazität der einzelnen Knotenpunkte<br />

sondern an der mangelhaften Koordination der Lichtsignalanlagen. Außerdem wird der<br />

Geradeausverkehr durch abbiegende, ein- und ausparkende Fahrzeuge behindert.<br />

Aufgrund der starken Abbiegebeziehungen und den fehlenden Abbiegespuren auf der<br />

Alleestraße liegt der Knotenpunkt Alleestraße / Robert-Koch-Straße mit einer Auslastung<br />

von 95 % in der Spitzenstunde rechnerisch an seiner Kapazitätsgrenze.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-1<br />

4 Mängel und Konflikte<br />

Auf der Grundlage der durchgeführten Bestandsaufnahmen und Analysen, sowie den<br />

Ergebnissen einer Zusammenstellung von Anregungen und Mängeln aus dem begleitenden<br />

Arbeitskreis wird im folgenden ein Mängel- und Konfliktkataster für das <strong>Haan</strong>er<br />

Stadtgebiet erstellt. Darin sollen folgende Bewertungsmerkmale aufgenommen werden:<br />

� Unverträglichkeiten zwischen Randnutzung und Verkehrsbelastung,<br />

� Lärmbelastungen im Kfz-Verkehr,<br />

� Mängel in der Straßenraumgestaltung,<br />

� Mängel in den Verkehrswegenetzen.<br />

4.1 Empfindlichkeiten, Unverträglichkeiten und Konflikte<br />

Die Verträglichkeit beziehungsweise Unverträglichkeit städtischer Straßen mit Autoverkehr<br />

wird bestimmt:<br />

� von den Ansprüchen der Randnutzung;<br />

� von der Intensität der Straßenraumnutzung durch Fußgänger und Radfahrer;<br />

� vom Erscheinungsbild der Straße;<br />

� von der Verkehrsbelastung und das Geschwindigkeitsniveau;<br />

� vom Geschwindigkeitsniveau.<br />

Ein Straßenraum ist um so empfindlicher gegenüber dem Kfz-Verkehr<br />

� je dichter die Wohnnutzung ist;<br />

� je geringer der Hausabstand ist;<br />

� je geschlossener die Bebauung ist und je geringer die Möglichkeiten sind, sie durch<br />

Pufferzonen wie Vorgärten, breite Gehwege und Baumbestand vom Autoverkehr abzuschirmen;<br />

� je höher die städtebauliche und stadtgestalterische Bedeutung ist;<br />

� je mehr verkehrssensible Nutzungen wie Kindergärten, Schulen, Altersheime etc.<br />

angrenzen.<br />

Zur Beurteilung der Auswirkungen des Autoverkehrs auf die Wohnumfeldsituation ist die<br />

Einwohnerdichte an den einzelnen Straßenabschnitten eine maßgebende Größe. Aus<br />

der Einwohnerstatistik der Stadt <strong>Haan</strong> wurden für das Untersuchungsstraßennetz die<br />

unmittelbar an den Straßen wohnenden Einwohner ermittelt und die Einwohnerdichte je<br />

100 m Straßenlänge errechnet. Zur besseren Anschaulichkeit sind die Einwohnerdichten<br />

in die folgenden fünf Kategorien eingeteilt:<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-2<br />

Einwohnerdichte [EW/100m] Klassifizierung<br />

| Runge + Küchler<br />

> 100 sehr hoch<br />

60 ... 100 hoch<br />

30 ... 59 mäßig<br />

5 ... 29 gering<br />


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-3<br />

Empfindlichkeitsstufe Verträgliche Kfz-Belastung [Kfz/Tag]<br />

sehr hoch bis 2.000<br />

hoch bis 4.000<br />

mäßig bis 6.000<br />

gering bis 8.000<br />

sehr gering mehr als 8.000<br />

Tabelle 4-3: Umweltverträgliche Verkehrsbelastungen<br />

Die angegebenen Grundwerte ergeben sich bei einem „durchschnittlichen“ Erscheinungsbild<br />

der Straße, bei einer zulässigen Geschwindigkeit von 50 km/h und einem<br />

durchschnittlichen Lkw-Anteil von 5 bis 8 Prozent. Von diesen Durchschnittswerten abweichende<br />

örtliche Gegebenheiten werden durch Korrektur der Grundwerte nach oben<br />

oder unten berücksichtigt (kompensatorischer Ansatz). Entlastende Faktoren sind insbesondere:<br />

überdurchschnittliche Straßenraumqualität (Bebauungsstruktur, Raumstruktur,<br />

Begrünung, Querungshilfe,...), überdurchschnittlich breite Straßenräume (Aufenthaltsqualität,<br />

Sicherheitsempfinden), niedriges Geschwindigkeitsniveau (Tempo 30), geringe<br />

Schwerverkehranteile. Die Empfindlichkeiten der einzelnen Straßenräume des Untersuchungsnetzes<br />

gegenüber dem Kfz-Verkehr sind in Bild 4-2 dargestellt.<br />

Zur Ermittlung von Nutzungskonflikten zwischen der Randnutzung und der Kfz-<br />

Verkehrsbelastung wird ein rechnerisches Verfahren angewendet, das der definierten<br />

umfeldverträglichen Belastung (Tabelle 4-3) die tatsächliche Verkehrsbelastung gegenüberstellt.<br />

Aus dem Vergleich der Belastungen ergibt sich der „Verträglichkeitsgrad“ als<br />

Beurteilungsmaßstab für Nutzungskonflikte:<br />

Verträglichkeitsgrad q =<br />

| Runge + Küchler<br />

tatsächliche Verkehrsbelastung<br />

umfeldverträgliche Verkehrsbelastung<br />

Der Grad der Nutzungskonflikte bzw. der Verträglichkeit oder Unverträglichkeit richtet<br />

sich nach folgender Einteilung:<br />

Verträglichkeitsgrad Konflikte / Unverträglichkeiten<br />

q < 1,0 keine<br />

q < 1,2 gering<br />

q < 1,5 mäßig<br />

q < 2,0 hoch<br />

q > 2,0 sehr hoch<br />

Tabelle 4-4: Klassifizierung Unverträglichkeiten<br />

Mit Hilfe des beschriebenen Verfahrens können - trotz einiger notwendiger vereinfachender<br />

Annahmen und Beurteilungen - die bestehenden Straßenraumsituationen im Untersuchungsnetz<br />

von <strong>Haan</strong> beurteilt und miteinander verglichen werden. Die Konflikte zwi-


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-4<br />

schen dem Wohnumfeld, der Randnutzung und dem Kfz-Verkehr gehen aus Bild 4-3<br />

hervor. Aus diesen Untersuchungen lassen sich folgende Aussagen ableiten:<br />

� Hohe oder sehr hohe Unverträglichkeiten bestehen auf den dicht mit Wohn- oder<br />

Geschäftsnutzung angebauten Bereichen der Hauptverkehrsachsen der B 228<br />

(Bahnhofstraße - Kaiserstraße - Alleestraße ) und der K 16 (Flurstraße – Dieker Straße<br />

- Feldstraße). Grund dafür sind die hohen Verkehrsbelastungen von über 10.000<br />

bis über 15.000 Fahrzeuge am Tag bei vielfältigen Anforderungen an die Straßenraumnutzung,<br />

insbesondere in den Geschäftsbereichen.<br />

� Als Verbindungsstraße zwischen den beiden West-Ost-Achsen nimmt die Hochdahler<br />

Straße hohe Verkehrsbelastungen auf. Dies steht trotz der großzügigen Straßenraumgestaltung<br />

im Konflikt mit den Nutzungen im Seitenraum.<br />

� Die Ohligser Straße als Zufahrtstraße aus Richtung Solingen steht im Bereich der<br />

Wohnbebauung im geringen bis mäßigen Konflikt mit dem Kfz-Verkehr. Die Martin-<br />

Luther-Straße weist durch die beengte Straßenraumgestaltung hohe bis sehr hohe<br />

Unverträglichkeiten auf.<br />

� In Gruiten weist insbesondere der Straßenzug Hochstraße – Dörpfeldstraße – Thunbuschstraße<br />

– Parkstraße Unverträglichkeiten auf. Diese Achse bildet zum Zeitpunkt<br />

der Analyse noch die Hauptdurchfahrtsstraße mit hohen Anforderungen an die Straßenraumnutzung.<br />

� In den Wohngebieten abseits der Hauptverkehrsstraßen sind größtenteils keine oder<br />

nur geringe Unverträglichkeiten zwischen dem Kfz-Verkehr und den Randnutzungen<br />

festzustellen. Dies ist insbesondere auf die relativ geringen Verkehrsbelastungen zurückzuführen.<br />

Punktuelle Probleme werden durch nicht angepasste Geschwindigkeiten<br />

und fehlende Aufenthaltsflächen an sensiblen Einzelnutzungen (z.B. Schulen)<br />

verursacht.<br />

Für wesentliche verkehrsempfindliche Nutzungen (Schulen, Krankenhaus) werden die<br />

Verkehrserschließung, die Verträglichkeiten mit den vorhandenen Verkehrsbelastungen<br />

und die bestehenden Verkehrssicherungsmaßnahmen gesondert betrachtet. Die Kindergärten<br />

liegen zum Großteil in Tempo-30-Zonen oder an gering belasteten Straßen, so<br />

dass keine Probleme festgestellt werden konnten. Unvermeidbar ist der Kfz-Verkehr<br />

durch Bring- und Holfahrten der Kindergartenkinder durch die Eltern. Hierbei verursachen<br />

die Eltern selbst das höchste Gefahrenpotential für die Kinder. Die festgestellten Konfliktsituationen<br />

und Mängel sind in der Anlage 2: Verkehrssensible Nutzungen dargestellt.<br />

Relevante Konfliktsituationen wurden in das Mängelkataster aufgekommen.<br />

4.2 Lärmbelastungen durch Kfz-Verkehr<br />

Der Straßenverkehrslärm stellt heute eine der wichtigsten Umweltbeeinträchtigungen des<br />

Kfz-Verkehrs dar. In Befragungen der Bürger nach den Störungen ihres Wohnumfeldes<br />

erreichen Klagen über den Verkehrslärm regelmäßig einen der ersten Plätze. Für die<br />

Ermittlung von Streckenabschnitten mit hohen Lärmbelastungen infolge des Kfz-Verkehrs<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-5<br />

wird die Schallemission überschläglich nach DIN 18 005 Teil 1 „Schallschutz im Städtebau“<br />

nach dem Verfahren „lange, gerade Straße“ berechnet.<br />

Für die einzelnen Streckenabschnitte des Untersuchungsstraßennetzes wird jeweils der<br />

Beurteilungspegel in dB(A) im Abstand von 25 Metern von der Emissionsquelle berechnet.<br />

Der Beurteilungspegel wird auf der Grundlage von<br />

� der mittleren stündlichen Verkehrsstärke,<br />

� dem mittleren Lkw-Anteil,<br />

� der Straßenoberfläche,<br />

� der zulässigen Höchstgeschwindigkeit<br />

bei freier Schallausbreitung berechnet. Für die einzelnen Streckenabschnitte wird der<br />

Abstand der Bebauung von der Emissionsquelle pauschal als halbe Straßenraumbreite<br />

angesetzt, die im Zuge der Bestandsaufnahme erhoben worden ist. Als Immissionsort gilt<br />

das Fenster im 1. Obergeschoss. Gegebenenfalls vorhandene Abschirmungen im Straßenraum<br />

können bei dieser Vorgehensweise nicht berücksichtigt werden. Die berechneten<br />

Immissionswerte geben somit nur einen groben Eindruck für die bestehende Lärmimmissionssituation.<br />

Nähere Untersuchungen müssten im Rahmen einer Lärmminderungsplanung<br />

erfolgen.<br />

Bild 4-4 zeigt die Streckenabschnitte mit hoher Lärmbelastung. Die Einteilung des Beurteilungspegels<br />

erfolgt nach folgender Tabelle:<br />

Lärmbelastung Beurteilungspegel<br />

sehr hoch > 65 dB(A)<br />

hoch 61 ... 65 dB(A)<br />

mäßig 56 ... 60 dB(A)<br />

gering 51 ... 55 dB(A)<br />

sehr gering ≤ 50 dB(A)<br />

Tabelle 4-5: Einteilung des Beurteilungspegels für die Lärmimmission<br />

Nutzungen<br />

| Runge + Küchler<br />

Orientierungswerte, DIN 18 005<br />

Tag Nacht<br />

Reine Wohngebiete (WR) 50 40<br />

Allgemeine Wohngebiete (WA), Kleinsied-<br />

lungsgebiete (WS)<br />

55 45<br />

Friedhöfe, Kleingartenanlagen, Parkanlagen 55 55<br />

Besondere Wohngebiete (WB) 60 45<br />

Dorfgebiete (MD), Mischgebiete (MI) 60 50<br />

Gewerbegebiete (GE), Kerngebiete (MK) 65 55<br />

Sonstige, schutzbedürftige Nutzungsgebiete 45 - 65 35 - 65<br />

Tabelle 4-6: Orientierungswerte nach DIN 18 005


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-6<br />

Die DIN 18 005 Teil 1 gibt schalltechnische Orientierungswerte an, welche bei der Bauleitplanung<br />

(Aufstellung von Bebauungsplänen) nach dem Baugesetzbuch und der Baunutzungsverordnung<br />

(BauNVO) für unterschiedliche Nutzungen zur Beurteilung der<br />

Lärmbelastung herangezogen werden. Diese sind in vorstehender Tabelle 4-6 dargestellt.<br />

Die Einhaltung der Orientierungswerte ist wünschenswert, um die mit der Eigenart<br />

des betreffenden Baugebietes oder der betreffenden Baufläche verbundene Erwartungen<br />

auf angemessenen Schutz vor Lärmbelastung durch den Kfz-Verkehr zu erfüllen.<br />

Für folgende angewohnte Straßen wurde eine Überschreitung des Beurteilungspegels<br />

von 65 dB(A) festgestellt:<br />

� Straßenzug B 228, Düsseldorfer Straße – Bahnhofstraße – Kaiserstraße – Alleestraße<br />

– Elberfelder Straße,<br />

� Straßenzug K 16, Flurstraße – Dieker Straße – Feldstraße – Nordstraße,<br />

� L 288, Ohligser Straße,<br />

� Hochdahler Straße,<br />

� Böttinger Straße,<br />

� Straßenzug K 20, Hochstraße - Brückenstraße - Thunbuschstraße – Dörpfelder<br />

Straße – Parkstraße.<br />

Die Straßenabschnitte mit hohen oder sehr hohen Lärmimmissonen finden sich im Wesentlichen<br />

in den mit hohen Unverträglichkeiten klassifizierten Straßenräumen wieder<br />

(Kapitel 4.1).<br />

4.3 Straßenraumgestaltung<br />

Bei den Bestandsaufnahmen wurden Qualitäten und Mängel der Straßenraumgestaltung<br />

und der Straßenraumnutzung im Straßengrundnetz erfasst und bewertet.<br />

Funktion und Gestalt einer Straße sind untrennbar miteinander verbunden. Breite Fahrbahnen<br />

auf Kosten der Seitenräume einer Straße zum Beispiel bedeuten Funktionsverlust<br />

in den Bereichen Aufenthalt, nicht-motorisierte Verkehrsteilnahme und Wohnumfeld.<br />

Sie bedeuten oftmals gleichzeitig auch Gestaltungsverlust durch Aufgabe überlieferter<br />

Proportionalität, Maßstäblichkeit und Gliederung des Straßenraumes. Die anzustrebende<br />

Dreiteilung des Straßenraumes: Seitenraum, Fahrbahn, Seitenraum, etwa im Verhältnis<br />

3:4:3, ist an einigen Straßen in <strong>Haan</strong> nicht gegeben.<br />

Als positiv wird die Innenstadtgestaltung in <strong>Haan</strong> hervorgehoben. Die Straßen- und Platzfolge<br />

Dieker Straße – Neuer Markt – Marktpassage bis zum Alten Markt bieten für Passanten<br />

und Einkäufer in der <strong>Haan</strong>er Innenstadt Aufenthaltsqualitäten. Während der Zeit<br />

der Verkehrsbeobachtungen, die durchweg bei guter Witterung stattfand, waren die Plätze<br />

und Straßen stets belegt und gut besucht. Diese positive Anmerkungen gelten auch<br />

für die Kaiserstraße, auf der sich die zentrale innerstädtische Haltestelle „<strong>Haan</strong>-Markt“<br />

nahe den geschäftlichen Nutzungen befindet.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-7<br />

Wichtigste – weil vertikal wirkende – Gestaltungselemente im Straßenraum sind Bäume.<br />

So sind die Bismarkstraße, die Parkstraße, die Wilhelmstraße und die Talstraße, aber<br />

auch Abschnitte der Kaiserstraße als positive Beispiele für eine durchgehende Bepflanzung<br />

hervorzuheben. Im Bereich von Knotenpunkten tragen Baumpflanzungen zur Schaffung<br />

einer Platzsituation mit hoher Aufenthaltsqualität bei (z.B. Kaiserstraße / Neuer<br />

Markt, Dörpfeldstraße / Bahnstraße).<br />

Insgesamt ist festzustellen, dass viele Hauptverkehrsstraßen außerhalb des Stadtzentrums,<br />

die dort auch wichtige Versorgungs- und Aufenthaltsfunktionen übernehmen, keine<br />

stadträumlichen Qualitäten aufweisen. Mit zunehmenden Abstand zur Innenstadt dominiert<br />

auch zunehmend der Verkehrscharakter; breitere Straßenräume, eine straßenbegleitende<br />

Bepflanzung und Platzräume, die zum Verweilen einladen, fehlen an einigen<br />

Stellen. Straßen mit grundlegenden Mängeln in der Straßenraumgestaltung sind: Hochdahler<br />

Straße, Am Schlagbaum, Flurstraße, Landstraße, Büssingstraße zwischen Siemensstraße<br />

und Dürerstraße und Bahnhofstraße.<br />

Im Bereich der Innenstadt sind - häufig bedingt durch die gewachsene Struktur - sehr<br />

beengte Straßenräume vorhanden. Die einseitige Dimensionierung der Straßenräume für<br />

den Kfz-Verkehr führt zu sehr schmalen Seitenräumen und geht dadurch eindeutig zu<br />

Lasten der schwächeren Verkehrsteilnehmer (Radfahrer, Fußgänger) und der Aufenthaltsqualität<br />

der Straßenräume. Dies betrifft beispielsweise die Feldstraße, die Martin-<br />

Luther-Straße und die Bahnhofstraße. Aber auch die Nutzungsqualität der Kaiserstraße<br />

wird durch überbreite Verkehrsflächen beeinträchtigt. Neben der für den Verkehrsfluss<br />

der B 228 vorhandenen Fahrbahn befinden sich abschnittsweise Parallelfahrbahnen für<br />

Parkierungsanlagen und Taxistellplätze, die den Gehwegbereich vor den Geschäften und<br />

somit die nutzbare Breite für den Fußgänger und Aufenthalt einengen. Im Bereich des<br />

Strauss-Kaufhauses im Bereich der Kaiserstraße / Windhövel dominiert die Verkehrsfunktion<br />

der B 228. Durch das Parken auf dem Neuen Markt kann die Qualität des zentralen<br />

Platzes nicht genutzt werden. Die Aufenthaltsqualität ist dadurch eingeschränkt.<br />

Aufgrund der starken Kfz-Belastungen auf der B 228 werden die beidseitig der Verkehrsachse<br />

liegenden Stadtquartiere trotz zahlreichen Querungsmöglichkeiten voneinander<br />

getrennt.<br />

In einigen Tempo-30-Zonen sind gestalterische Maßnahmen getroffen worden, welche<br />

die Straßenraumcharakteristik positiv beeinflussen: Baumpflanzungen im Straßenraum,<br />

Aufpflasterungen oder Materialwechsel an Knotenpunkten gliedern auch optisch den<br />

Straßenraum und vermeiden den „optischen Durchschuss“, der die Autofahrer zu hohen<br />

Geschwindigkeiten einlädt. Positive Beispiele sind der Knotenpunkt Diekerhofstraße mit<br />

der Adlerstraße vor dem Gymnasium, die Friedrichstraße im Übergang zur Mittelstraße,<br />

der Knotenpunkt Kölner Straße / Wilhelmstraße oder der östliche Bereich der Dellerstraße.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-8<br />

4.4 Zusammenstellung der Mängel und Konflikte<br />

Nachfolgend werden die grundsätzlichen Mängel in den Verkehrswegenetzen der Stadt<br />

<strong>Haan</strong> dargestellt. Daraufhin folgt eine detaillierte Auflistung der ermittelten Mängel und<br />

Konflikte nach Straßenräumen.<br />

4.4.1 Grundsätzliche Mängel im Verkehrsgeschehen<br />

� Aufgrund der Lage der Stadt <strong>Haan</strong> zwischen den Oberzentren Düsseldorf, Wuppertal<br />

und Solingen besteht ein hoher Auspendlerverkehrsanteil an den Wegen und Fahrten<br />

der <strong>Haan</strong>er Bevölkerung.<br />

� Andererseits ist auch das Einpendleraufkommen der Stadt <strong>Haan</strong> ausgeprägt: Die<br />

hohe Zahl der Einpendler, die die Zahl der Auspendler nur geringfügig unterschreitet<br />

deutet auf die engen Beziehungen zu den Nachbarstädten. Das daraus resultierende<br />

Wege- und Fahrtenaufkommen führt – soweit es den Autoverkehr betrifft – zu hohen<br />

Belastungszahlen in den Berufsverkehrszeiten.<br />

� Die Stadt <strong>Haan</strong> besitzt ein überdurchschnittlich hohes Autoverkehrsaufkommen. 57 %<br />

aller Wege und Fahrten werden mit dem Kfz zurück gelegt. Während der ÖPNV mit<br />

einem Wegeanteil von 12 % eine gute Nachfrage aufweist, ist der Radverkehrsanteil<br />

mit unter 5 % deutlich niedriger als in vergleichbaren Städten.<br />

4.4.2 Mängel im Fußwegenetz<br />

� Das Fußwegenetz ist innerhalb der Stadtteile hervorragend ausgebaut. Jedoch fehlen<br />

für mobilitätsbeeinträchtigte Personengruppen (Behinderte, Senioren, Personen mit<br />

Kinderwagen ...) wesentliche Hilfen, die eine uneingeschränkte Mobilität sicherstellen<br />

(z.B. taktile Leithilfen, Hochborde an Bushaltestellen ...).<br />

� An den hoch belasteten Hauptverkehrsstraßen, insbesondere der B 228 kann die<br />

Überquerung nur an den lichtsignalgeregelten Furten erfolgen. Aufgrund der Belastungen,<br />

der Fahrgeschwindigkeiten und den im Seitenraum parkenden Fahrzeuge<br />

sind Querungen abseits der lichtsignalgeregelten Furten gefährlich. Die Querungen<br />

an den Furten ist umwegig, so dass die hoch belasteten Straßen eine Trennwirkung<br />

aufweisen (K16, Flurstraße – Dieker Straße – Feldstraße – Nordstraße, Hochstraße).<br />

� Bei der Stadt <strong>Haan</strong> sind keine Schulwegsicherungspläne vorhanden.<br />

4.4.3 Mängel im Radwegenetz<br />

� Aufgrund der topographischen Verhältnisse bestehen für den Alltagsverkehr mit dem<br />

Fahrrad keine optimalen Bedingungen. Steigungen im Straßenverlauf erschweren die<br />

Nutzung des Fahrrades. Aber auch im Nahbereich relativ ebener Gebiete (z.B. Innenstadt<br />

<strong>Haan</strong>) besteht eine unterdurchschnittliche Fahrradnutzung.<br />

� Ein niedriger Fahrradverkehrsanteil von unter 5 % an allen Wegen und Fahrten sowie<br />

die nur lückenhaft vorhandene Radverkehrsinfrastruktur bedingen sich gegenseitig.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-9<br />

Fehlende Radwege führen gerade im topographisch bewegten Gelände zur Meidung<br />

des Fahrrades im Alltagsverkehr.<br />

� Das bauliche Radwegenetz ist lückenhaft und weist insbesondere in engen Straßenräumen<br />

Defizite auf. An einigen Stellen ist die Radwegeführung nicht ausreichend geregelt.<br />

Insbesondere an den Hauptverkehrsachsen (Düsseldorfer Straße – Bahnhofstraße<br />

– Kaiserstraße – Alleestraße / Flurstraße – Dieker Straße – Feldstraße) sind<br />

teilweise keine Radwege vorhanden oder mangelhaft ausgebaut.<br />

� In Gruiten bestehen nur auf der Düsselberger Straße und auf der Sinterstraße, der<br />

Osterholzer und auf der Ausfallstraße in Richtung Mettmann kombinierte Geh- und<br />

Radwege. Das Radverkehrsnetz NRW führt über die Bahnstraße – Prälat-Marschall-<br />

Straße – Mettmanner Straße. Diese Straßen sind Bestandteil von Tempo-30-Zonen,<br />

so dass der Fahrradfahrer im Straßenraum geführt werden kann. Auf dem Hauptstraßenzug<br />

Hochstraße – Thunbuschstraße – Dörpfeldstraße – Parkstraße wird der Fahrradfahrer<br />

aufgrund fehlender Radverkehrsanlagen nicht gesichert geführt. Auf diesem<br />

Straßenzug ist ein gesicherter Fahrradweg wünschenswert.<br />

� An wesentlichen Stellen weisen straßenbegeleitende Radwege entweder eine zu<br />

geringe Breite oder schadhaften Fahrbahnbelag auf (z.B. K 16, Bahnbrücke, Flurstraße)<br />

oder es existiert ein Radwegeangebot, das jedoch in der Dunkelheit nicht beleuchtet<br />

wird (K 20, Ellscheider Straße).<br />

� In der Anbindung der Nachbarstädte bestehen gesicherte Radwege nur nach Hilden<br />

Mettmann und Osterholz. Wesentliche regionale Anknüpfungen fehlen; insbesondere<br />

ist auch die landesweite Ausschilderung des Radverkehrsnetzes NRW nicht durch eine<br />

geeignete Fahrradinfrastruktur unterstützt.<br />

� Die Vielzahl von Wegeverbindungen durch Grünanlagen, sowie Temp-30-Straßen<br />

und schwach belastete Straßen bilden für den Fahrradverkehr Potential als Alternativrouten<br />

zu den Hauptverkehrsstraßen. Diese sind jedoch nicht ausgewiesen und somit<br />

nur von Ortskundigen zu nutzen.<br />

� Das Bike-and-Ride-Angebot an den Bahnhöfen <strong>Haan</strong> und Gruiten besteht aus Abstellanlagen<br />

wie auch aus gesicherten Fahrradboxen. Das Angebot ist jedoch begrenzt.<br />

� In der <strong>Haan</strong>er Innenstadt bestehen nur vereinzelt Möglichkeiten das Fahrrad abzustellen.<br />

Das Angebot der wenigen öffentlichen Fahrradständer wird durch das Vorhalten<br />

privater Abstellmöglichkeiten des Einzelhandels erweitert.<br />

4.4.4 Mängel im ÖPNV-Netz<br />

� Insgesamt ist das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs relativ gut ausgebaut.<br />

� Die Stadt <strong>Haan</strong> besitzt zwar zwei Bahnhöfe, jedoch stellt nur der Bahnhof Gruiten<br />

eine Direktverbindung nach Düsseldorf her, dem interessantesten Ziel sowohl im Berufs-<br />

und Ausbildungsverkehr als auch im Einkaufsverkehr. Die relativ weite Lage des<br />

Bahnhofs <strong>Haan</strong> zur Innenstadt erschwert die Nutzung des SPNV.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-10<br />

� Das Busliniennetz der Stadt <strong>Haan</strong> ist relativ dicht. Dennoch sind einige Teile des<br />

Stadtgebietes nicht erschlossen. Die Wohngebiete entlang der Erkrather Straße, der<br />

Ohligser Straße, der Graf-Engelbert-Straße sowie Teile des Musikerviertels weisen<br />

Fußwegelängen zu den Bushaltestellen auf, die nicht als attraktiv zu bezeichnen sind.<br />

� Die wesentlichen Ziele des Nahverkehrsplans für den Kreis Mettmann aus dem Jahr<br />

2004 wurden nicht umgesetzt. Die nachfolgende Tabelle 4-7 gibt einen Überblick<br />

über die wesentlichen Ziele.<br />

Ziele Nahverkehrsplan Kreis Mettmann 2004 Umsetzung<br />

<strong>Haan</strong>- Das Gewerbegebiet <strong>Haan</strong>-Ost wird zukünftig in das ÖPNV- nein<br />

Ost Netz eingebunden. Linie O1, welche von der Haltestelle<br />

Hülsberger Busch über die <strong>Haan</strong>er Innenstadt die Haltestelle<br />

Sinterstraße in Gruiten anfährt, wird über die Bergische<br />

Straße, den Ostast der Rheinischen Straße und der<br />

Landstraße das Gewerbegebiet erschließen. Optional kann<br />

die Linie auch das <strong>Haan</strong>er Krankenhaus anfahren. Die<br />

Erschließung des Gewerbegebietes <strong>Haan</strong>-Ost erfolgt nur<br />

bei konkretem Nachfragebedarf.<br />

SB 50 Die Endhaltestelle der Linie SB 50 wird von der Bettinavon-Arnim-Straße<br />

zur Haltestelle Am Nachbarsberg verlegt.<br />

nein<br />

Die Erschließung der Haltestelle Am Nachbarsberg wird<br />

der Nachfrage angepasst und betriebstechnisch optimiert.<br />

nein<br />

Linie SB 50 soll in der Hauptverkehrszeit einen 20- morgens ja /<br />

Minuten-Takt aufweisen.<br />

nachmittags<br />

nein<br />

641 Überlegt wird ein bedarfsgesteuertes Angebot für die Linie<br />

641 einzurichten. Der Bus kann dann z.B. durch einen<br />

Taxibus ersetzt werden, der bei konkreter Nachfrage gerufen<br />

werden kann.<br />

nein<br />

742 Der Takt der Linie 742 soll in den Abendstunden verdichtet<br />

werden. Diese Maßnahmen setzen eine finanzielle Machbarkeit<br />

voraus.<br />

ja<br />

786 Linie 786 wird nicht mehr zur Endhaltestelle Am Nachbarsberg,<br />

sondern zur Haltestelle Bettina-von-Arnimnein<br />

| Runge + Küchler<br />

Straße geführt.<br />

Tabelle 4-7: Ziele Nahverkehrsplan Kreis Mettmann 2004<br />

� Die Erschließung des Gewerbegebiets <strong>Haan</strong>-Ost durch den Busverkehr ist mangelhaft.<br />

Der westliche Bereich von <strong>Haan</strong>-Ost wird durch die Linie 784 erschlossen. Das<br />

östliche Gebiet ist gänzlich unerschlossen.<br />

� Während in der morgendlichen Hauptverkehrszeit überwiegend ein akzeptabler 20-<br />

Minuten-Taktverkehr angeboten wird (Hauptachse der B 228 sogar im 10-Minuten-


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-11<br />

Takt) wird das Fahrtenangebot außerhalb der Spitzenzeiten in weiten Teilen deutlich<br />

eingeschränkt. Ein stündliches Fahrtenangebot in den Wohngebieten stellt kein attraktives<br />

Verkehrsangebot für den Alltagsverkehr des Einkaufens, Versorgens und für<br />

den Freizeitverkehr dar.<br />

4.4.5 Mängel im Straßennetz und fließenden Kfz-Verkehr<br />

� Die Autobahn A 46 nimmt den allergrößten Teil des west-ost-gerichteten Durchgangsverkehrs<br />

auf. Entsprechende Straßenverbindungen fehlen in Nord-Süd-<br />

Richtung. So führt zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme noch die K 20 zwischen<br />

Wuppertal / Mettmann und <strong>Haan</strong> durch den Ortskern von Gruiten (Die Umgehungsstraße<br />

K 20n befindet sich im Bau).<br />

� Aus den Solinger Stadtteilen Ohligs, Ittertal und Wald führen wesentliche Verbindungen<br />

zur A 46 und nach Wuppertal, Hilden, Erkrath und Mettmann über das Straßennetz<br />

der Stadt <strong>Haan</strong>, so dass gebietsfremder Durchgangsverkehr festzustellen ist.<br />

Dieser tritt besonders auf folgenden Straßen auf: Ohligser Straße (L 288), Ittertalstraße<br />

(K 5) und Martin-Luther-Straße, Kampheider Straße, Hochdahler Straße, Böttinger<br />

Straße.<br />

� An vielen Stellen im Stadtgebiet werden die vorgeschriebenen<br />

Höchstgeschwindigkeiten nicht eingehalten. Besonders in Wohngebieten wird<br />

dadurch das Konfliktpotential zwischen Randnutzungen und Kfz-Verkehr verstärkt.<br />

� Einige Knotenpunkte liegen an ihrer Kapazitätsgrenze, so dass es hier, besonders in<br />

Spitzenzeiten, regelmäßig zu Rückstauerscheinungen kommt. Dies betrifft insbesondere<br />

die Knotenpunkte auf den West-Ost-Verbindungen und den Knotenpunkt „Polnische<br />

Mütze“.<br />

� Die Koordinierung der Lichtsignalanlagen auf der west-ost-gerichteten Hauptverkehrsachse<br />

der B 228 (Düsseldorfer Straße – Bahnhofstraße – Kaiserstraße – Alleestraße)<br />

weist Defizite auf. Aufgrund dessen kommt es immer wieder zu Stockungen<br />

im Verkehrsfluss und Rückstauungen. Dies führt zum einen zu Unmut der Kfz-Fahrer<br />

und zum anderen zu erhöhten Immissionsbelastungen für die Anwohner. (Die Überprüfung<br />

der Grünen Welle ist derzeit in Bearbeitung.)<br />

� Die Beschilderung von Geh- und Radwegen, aber auch an den Hauptverkehrsstraßen<br />

ist standortbedingt durch Verschmutzung nicht mehr lesbar.<br />

4.4.6 Mängel im Ruhenden Verkehr<br />

� Der ruhende Verkehr steht in engen und unübersichtlichen Straßenräumen sowohl im<br />

Konflikt mit dem Kfz- als auch mit dem Fuß- und Radverkehr.<br />

� Die Parkraumbewirtschaftung in der Innenstadt von <strong>Haan</strong> ist nicht einheitlich und<br />

somit für den Kfz-Führer verwirrend.<br />

� Das Park-and-Ride-Angebot ist am Bahnhof in <strong>Haan</strong> deutlich geringer als in Gruiten.<br />

Aufgrund der Lage des <strong>Haan</strong>er Bahnhofs ist jedoch ein hoher Anteil an Fußgängern,<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-12<br />

Radfahrern und Nutzern des ÖPNV wünschenswert. Das Angebot der vorhandenen<br />

57 Parkstände deckt den Bedarf nicht. Die Realisierung weiterer 27 Parkstände zur<br />

Park-and-Ride-Nutzung sind westlich der Bahntrasse vorgesehen. Eine verbesserte<br />

Einpassung ins Fuß- und Radwegenetz und ein taktdichtes ÖPNV-Netz fördert die<br />

Nutzer des nichtmotorisierten Verkehrs. Das Angebot von 270 Parkständen am<br />

Bahnhof in Gruiten ist ausreichend.<br />

4.4.7 Bewertung der Mängel und Konflikte<br />

Die im Rahmen der Zustandanalyse erkannten Mängel und Konflikte im Verkehrsgeschehen<br />

der Stadt <strong>Haan</strong> sind im der Anlage 3: Mängel und Konflikte zusammengefasst.<br />

Hinzu kommen die Anregungen, welche aus dem politischen Raum vorgetragen<br />

wurden. Die Mängel werden für die einzelnen Straßenräume konkretisiert und aus Sicht<br />

der gesamtstädtischen Verkehrsentwicklungsplanung bewertet. Die Bewertung erfolgt in<br />

drei unterschiedlichen Kategorien. Die Mängel mit hoher Priorität (rot/--) sind wichtig und<br />

zeitnah zu untersuchen. Gelb oder „o“ markierte Felder zeigen Mängel mit mittlerer Priorität.<br />

Hierbei handelt es sich um Konflikte, welche untersucht werden sollten, jedoch keine<br />

besondere Dringlichkeit aufweisen. Die Mängel mit niedriger Priorität sind grün bzw. mit<br />

einem „+“ gekennzeichnet. Lösungsvorschläge werden in der Stufe I des Verkehrsentwicklungsplanes<br />

noch nicht erarbeitet; hierfür werden in einer möglichen Stufe II des <strong>VEP</strong><br />

nachfolgend Untersuchungen stattfinden.<br />

Die folgende Tabelle 4-8 und das Bild 4-5 fassen nochmals die Mängel mit hoher und<br />

mittlerer Priorität zusammen:<br />

Stadtteil Straße Mängel und Konflikte<br />

Gruiten Analyse: K 20 Prüfung der Straßenraumgestaltung nach Inbe- --<br />

(Parkstraße, triebnahme der K 20n:<br />

Dörpfeldstraße, Integration in Tempo 30-Zone sinnvoll? NotwenThunbuschstradigkeit<br />

von Radverkehrsanlagen? Zusätzlich geße,Brückenstraschwindigkeitsdämpfende<br />

Maßnahmen? Straßenße,<br />

Hochstraße) räumliche Aufwertung der K 20alt?<br />

Millrather Straße KP Ellscheider Straße:<br />

Leistungsfähigkeitsengpässe<br />

--<br />

Parkstraße (K 20) Querung Parkstraße Neubaugebiet Hasenhaus o<br />

<strong>Haan</strong>- Alleestraße Unverträglich hohe Verkehrsbelastungen /<br />

o<br />

Nord (B 228)<br />

Trennwirkung<br />

Fehlende Radverkehrsanlagen --<br />

KP Robert-Koch-Straße:<br />

Leistungsfähigkeitsengpässe<br />

o<br />

Dieker Straße Unverträglich hohe Verkehrsbelastungen /<br />

o<br />

(K 16)<br />

Trennwirkung<br />

Mangelhafte Fuß- und Radverkehrsanlagen o<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-13<br />

Stadtteil Straße Mängel und Konflikte<br />

<strong>Haan</strong>-<br />

Nord<br />

<strong>Haan</strong>-<br />

| Runge + Küchler<br />

Drosselweg /<br />

Gymnasium<br />

Ellscheider<br />

Hohes Konfliktpotential im Schülerverkehr --<br />

Mangelhafte Beschilderung, Ausbau, Beleuchtung o<br />

Straße (K 20) Fehlende Querungshilfe Adlerstraße o<br />

Feldstraße<br />

(K 16)<br />

Robert-Koch-<br />

Straße / Sauer-<br />

bruchstraße /<br />

Krankenhaus<br />

West Hochdahler<br />

Oberhaan<br />

<strong>Haan</strong>-<br />

Mitte<br />

Unverträglich hohe Verkehrsbelastungen /<br />

Trennwirkung<br />

Mangelhafte Rad- und Fußwegeanlagen o<br />

Umfahrungsverkehr KP B 228 o<br />

Nutzungskonflikt: Parken Umfeld Krankenhaus o<br />

Flurstraße (K 16) Mangelhafte Rad- und Fußweganlagen o<br />

Straße<br />

Geschwindigkeitsüberschreitungen o<br />

Bergische Straße KP Rheinische Straße: Verlegung der Vorfahrt o<br />

Elberfelder<br />

Straße (B 228)<br />

Kampheider<br />

Straße<br />

Landstraße<br />

Unverträglich hohe Verkehrsbelastungen /<br />

Trennwirkung<br />

Fehlende Radverkehrsanlagen --<br />

Hoher Durchgangsverkehrsanteil von Solingen<br />

Richtung ASS <strong>Haan</strong>-Ost<br />

Geschwindigkeitsüberschreitungen o<br />

Kreisverkehr Bollenheide:<br />

Leistungsfähigkeitsengpässe<br />

Polnische Mütze KP B 228 / L 357: Leistungsfähigkeitsengpässe --<br />

Bahnhofstraße<br />

(B228)<br />

Unverträglich hohe Verkehrsbelastungen /<br />

Trennwirkung<br />

Fehlende Radverkehrsanlagen --<br />

Innenstadt Nutzungskonflikt: Uneinheitliche Parkraumbewirt-<br />

Kaiserstraße<br />

(B 228)<br />

Mittelstraße /<br />

Friedrichstraße<br />

schaftung<br />

Unverträglich hohe Verkehrsbelastungen /<br />

Trennwirkung im Bereich der Innenstadt<br />

KP Martin-Luther-Straße:<br />

Leistungsfähigkeitsengpässe<br />

KP Walderstraße: LSA-Koordinierung --<br />

Fehlende Radverkehrsanlagen --<br />

Straßenquerung ÖPNV-Umsteigepunkt o<br />

Schleichverkehr zw. Kaiserstraße und Feldstraße<br />

Neuer Markt Nutzungskonflikt: Parken vs. Aufenthalt o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

--<br />

--


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 4-14<br />

Stadtteil Straße Mängel und Konflikte<br />

<strong>Haan</strong>-Süd<br />

<strong>Haan</strong>-Süd<br />

Un-<br />

terhaan<br />

| Runge + Küchler<br />

Bismarkstraße Umfahrungsverkehr KP B 228 o<br />

Breidenhofer<br />

Straße<br />

Ittertalstraße<br />

Umfahrungsverkehr KP B 228 o<br />

Hoher Durchgangsverkehrsanteil --<br />

(K 5) Fehlende Rad- und Fußwegeverbindung --<br />

Königgrätzer<br />

Straße<br />

Hoher Durchgangsverkehrsanteil --<br />

Königstraße Umfahrungsverkehr KP B 228 o<br />

Martin-Luther-<br />

Straße<br />

Hoher Durchgangsverkehrsanteil --<br />

Mangelhafte Straßenraumgestaltung --<br />

Hohes Konfliktpotential: Schulwegsicherung Bis-<br />

markstraße<br />

Moltkestraße Umfahrungsverkehr KP B 228 o<br />

Turnstraße (K 5)<br />

Unverträglich hohe Verkehrsbelastungen o<br />

Hoher Durchgangsverkehrsanteil --<br />

Am Schlagbaum Fehlende Radverkehrsanlagen --<br />

Düsseldorfer<br />

Straße (B 228)<br />

Unverträglich hohe Verkehrsbelastungen /<br />

Trennwirkung<br />

Ohligser Straße Fehlende Radverkehrsanlagen, Mangelhafte Stra-<br />

ßenraumgestaltung<br />

Tabelle 4-8: Zusammenfassung der Mängel und Konflikte<br />

--<br />

o<br />

--


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-1<br />

5 Verkehrsprognose 2025<br />

Ein wesentlicher Baustein des Verkehrsentwicklungsplanes für die Stadt <strong>Haan</strong> ist die<br />

Prognose der zukünftigen Verkehrsentwicklungen. Prognosejahr ist das Jahr 2025. Dabei<br />

gilt es, die wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Analysejahr 2008 herauszuarbeiten.<br />

Die Prognose 2025 wird im Basisszenario betrachtet. Das Basisszenario geht von<br />

der Beibehaltung der heutigen organisatorischen und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen<br />

für den Kfz-Verkehr aus.<br />

Zu den wichtigsten strukturellen Einflussgrößen auf die Verkehrsentwicklung in der Stadt<br />

<strong>Haan</strong> gehören die Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung. Darüber hinaus ist auch<br />

die allgemeine Verkehrsentwicklung in ihren Auswirkungen abzuschätzen.<br />

5.1 Allgemeine Verkehrsentwicklung<br />

Die allgemeine Verkehrsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland ist von der demographischen<br />

Bevölkerungsentwicklung und der Entwicklung des Verkehrsverhaltens<br />

abhängig. Die Verkehrsentwicklung wird von verschiedenen Institutionen in regelmäßigen<br />

Abständen untersucht und prognostiziert. Folgende Faktoren wirken sich bestimmend<br />

aus:<br />

� Die Einwohnerzahl Deutschlands wird von derzeit 82,5 Mio. bis 2025 auf 81,7 Mio.<br />

Menschen absinken. Dabei wird die Anzahl der Kinder und Jugendlichen besonders<br />

stark abnehmen, während die Zahl der Einwohner im „fahrfähigen“ Alter noch um 2 %<br />

steigen wird.<br />

� In Folge zunehmender Motorisierung älterer Menschen und von Frauen wird die Pkw-<br />

Dichte deutlich anwachsen von 550 auf 625 Pkw pro 1.000 Einwohner. Auch die<br />

Stadt <strong>Haan</strong> hat mit einer gegenwärtigen (2008) Pkw-Dichte von rund 530 Pkw pro<br />

1.000 Einwohner noch einen Nachholbedarf bei der Motorisierung.<br />

� Die Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen geht davon aus, dass<br />

zwischen 2004 und 2025 die Anzahl der Personenfahrten im motorisierten Individualverkehr<br />

um 8,9 % steigen wird. Die Hauptgründe für die Zunahme liegen in der angesprochenen<br />

Individualmotorisierung sowie im in den Prognosen angenommenen<br />

Wirtschaftswachstum.<br />

� Der Güterverkehr wird europaweit bis zum Jahr 2025 überproportional anwachsen.<br />

Die Bundesverkehrswegeplanung erwartet für den Straßengüterverkehr auf den<br />

Fernstraßen eine allgemeine Steigerung der Verkehrsleistung von 2004 bis 2025 um<br />

79 %.<br />

� Im Stadtgebiet <strong>Haan</strong> wird die Lkw-Belastung von den zukünftigen Entwicklungen der<br />

städtischen und benachbarten Industrie- und Gewerbegebiete abhängen, da überregionaler<br />

Durchgangsverkehr nur in geringem Maße festzustellen ist.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-2<br />

5.2 Bevölkerungsprognose und demographische Entwicklung<br />

Auf der Grundlage der statistisch erfassten Bevölkerungsstruktur 2008 1 wurde entsprechend<br />

der Modellrechnung zur Bevölkerungsentwicklung in Gemeinden 2 für das Stadtgebiet<br />

<strong>Haan</strong> die sogenannte „Variante 75“ als Szenario der Bevölkerungsentwicklung bis<br />

zum Prognosejahr 2025 berücksichtigt.<br />

Die „Variante 75“ geht für die Stadt <strong>Haan</strong> davon aus, dass die Tendenz der natürlichen<br />

Bevölkerungsentwicklung im NBB-Saldo 3 mit einem jährlich negativ steigenden Sterbeüberschuss<br />

beginnend 2008 mit –100 Personen ansteigend auf –200 Personen im Jahr<br />

2025 fortgesetzt wird. Trotz eines positiven Wanderungssaldo 4 von 75 Personen pro Jahr<br />

ergibt sich gesamtstädtisch betrachtet eine negative Gesamtveränderung, wodurch die<br />

Einwohnerzahl aufgrund des hohen Sterbeüberschusses abnehmen wird.<br />

Aufgrund der demografischen Entwicklung werden für die Stadt <strong>Haan</strong> im Jahr 2025 rund<br />

30.400 Einwohner prognostiziert. Dies bedeutet eine Abnahme der Einwohnerzahl um<br />

1.620 Personen gegenüber dem Jahr 2008. Viel gravierender als die Gesamtzahl der<br />

Bevölkerung wirkt sich die Verschiebung in den einzelnen Altersgruppen aus. So sind in<br />

der Gruppe der Kinder und Jugendlichen bis 17 Jahren Einwohnereinbußen um rund<br />

15 % zu erwarten. Auch die Abnahme der sogenannten „Best Ages“ der 40- bis 60jährigen<br />

ist mit 19 % deutlich. Bei den Seniorinnen und Senioren werden hingegen Zuwächse<br />

prognostiziert. Tabelle 5-1 veranschaulicht die Entwicklung.<br />

Altersklasse 2008 2025 Veränderung %<br />

0 – 6 1.932 1.899 -34 -1,8%<br />

7 – 10 1.331 1.069 -262 -19,7%<br />

11 – 13 953 787 -166 -17,4%<br />

14 – 17 1.475 1.060 -415 -28,1%<br />

18 – 29 3.775 3.767 -9 -0,2%<br />

30 – 39 3.682 3.634 -48 -1,3%<br />

40 – 49 5.236 3.251 -1.985 -37,9%<br />

50 – 59 4.280 4.415 135 3,2%<br />

60 – 64 1.947 2.542 595 30,6%<br />

> 65 7.424 7.992 568 7,6%<br />

Summe 32.036 30.415 -1.620 -5,1%<br />

Tabelle 5-1: Bevölkerungsentwicklung 2008 – 2025<br />

In der folgenden Abbildung 5-1 wird die Veränderung der Altersstruktur nochmals grafisch<br />

dargestellt:<br />

1<br />

Stadt <strong>Haan</strong>: Einwohnerzahlen, Stand 31.12.2007<br />

2<br />

Im Auftrag der Stadt <strong>Haan</strong> berechnet vom Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik<br />

NRW (Stand 12.2004)<br />

3<br />

NBB-Saldo = Überschuss der Lebendgeborenen (+) bzw. Gestorbenen (-)<br />

4<br />

Wand-Saldo = Überschuss der Zu- (+) bzw. Fortgezogenen (-)<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-3<br />

40,0%<br />

30,0%<br />

20,0%<br />

10,0%<br />

0,0%<br />

-10,0%<br />

-20,0%<br />

-30,0%<br />

-40,0%<br />

-50,0%<br />

Abbildung 5-1: Änderung der Altersstruktur von 2008 - 2025<br />

Die Bevölkerung nach Altersklassen und Geschlecht im Prognosejahr 2025 zeigt die<br />

nachfolgende Tabelle 5-2. Die Prognose von Altersstruktur und Geschlecht dient der<br />

Ermittlung des spezifischen Verkehrsaufkommens des gesamten Stadtgebietes. Für die<br />

Verkehrsprognose können somit die demografischen Veränderungen und ihre Auswirkungen<br />

für die Verkehrserzeugung berücksichtigt werden.<br />

Altersklasse Jahr 2025<br />

Nummer Alter männlich weiblich Summe<br />

1 0 – 6 970 929 1.899<br />

2 7 – 10 543 526 1.069<br />

3 11 – 13 397 390 787<br />

4 14 – 17 533 527 1.060<br />

5 18 – 29 1.843 1.924 3.767<br />

6 30 – 39 1.835 1.798 3.634<br />

7 40 – 49 1.591 1.661 3.251<br />

8 50 – 59 2.085 2.330 4.415<br />

9 60 – 64 1.167 1.375 2.542<br />

10 > 65 3.340 4.652 7.992<br />

Summe 14.304 16.112 30.415<br />

Tabelle 5-2: Bevölkerungsstruktur nach Altersklassen und Geschlecht<br />

Änderungen in der Altersstruktur und die damit einhergehenden Änderungen in der Erwerbsstruktur<br />

haben Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen. Jeder Altersklasse wird<br />

ein spezifisches Verkehrsverhalten unterstellt. Legt man alterspezifische Mobilitätskennwerte<br />

wie Wegehäufigkeit, Fahrzweckverteilung, Verkehrsmittelwahl nach den bundes-<br />

| Runge + Küchler<br />

0 - 6 7 - 10 11 - 13 14 - 17 18 - 29 30 - 39 40 - 49 50 - 59 60 - 64 > 65


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-4<br />

weiten Erhebungen zum Mobilitätsverhalten (KONTIV 2002) zugrunde, so ergeben sich<br />

für die Stadt <strong>Haan</strong> bis zum Jahr 2025 folgende Entwicklungen:<br />

� Die mittlere Mobilitätsrate (Wege/Person und Tag) steigt von 3,76 auf 3,8 Wege an.<br />

Dennoch sinkt aufgrund der sinkenden Bevölkerungszahl die Anzahl der Wege durch<br />

die Bevölkerung der Stadt <strong>Haan</strong> um rund 4%.<br />

� Der Führerscheinbesitz und die Pkw-Verfügbarkeit steigen insbesondere in der Altersgruppe<br />

der über 65-jährigen und bei Frauen an. Im Mittel ergibt sich folgende<br />

Entwicklung:<br />

Jahr Frauen Männer Gesamt<br />

Führerscheinbesitz 2008 75 % 92 % 84 %<br />

(Personen ≥ 18 Jahre) 2025 83 % 93 % 88 %<br />

| Runge + Küchler<br />

Pkw-Verfügbarkeit<br />

2008 56 % 77 % 68 %<br />

(Personen ≥ 18 Jahre) 2025 63 % 77 % 71 %<br />

Tabelle 5-3: Entwicklung Führerscheinbesitz 2008 - 2025<br />

� Bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen wird aufgrund der höheren Pkw-<br />

Verfügbarkeit der Anteil an Kfz-Fahrten am Modal-Split steigen, der Anteil der ÖPNV-<br />

Nutzer etwas zurückgehen:<br />

Modal Split<br />

Jahr Zu Fuß /<br />

Rad<br />

ÖPNV Pkw Mitfahrer<br />

2008 31 % 12 % 43 % 14 %<br />

2025 31 % 11 % 44 % 14 %<br />

Tabelle 5-4: Entwicklung Modal-Split 2008 – 2025<br />

Aufgrund der starken Abnahme der 7 bis 17-Jähigen werden die Anzahl der Fahrten<br />

im ÖPNV zurückgehen. Hingegen steigen die Fahrten mit dem Pkw, da vor allem die<br />

ältere Bevölkerung die Wege mit dem Auto zurücklegen.<br />

� Trotz steigender Verkehrsanteile im Autoverkehr wird die absolute Anzahl der Kfz-<br />

Fahrten durch die Bevölkerung der Stadt <strong>Haan</strong> aufgrund der sinkenden Bevölkerungszahl<br />

minimal zurückgehen: von rund 51.600 Fahrten auf ca. 51.100 Kfz-Fahrten<br />

um etwa 1 %.<br />

5.3 Nutzungsentwicklungen in der Stadt <strong>Haan</strong><br />

Zur Abschätzung der zukünftigen Verkehrsnachfrage muss die mögliche Entwicklung der<br />

verkehrsrelevanten Strukturdaten im Stadtgebiet berücksichtigt werden. Entsprechende<br />

Flächenpotentiale für die Siedlungsentwicklungen 5 in <strong>Haan</strong> und angrenzender Gemeinden<br />

sind im Bild 5-1 dargestellt. Hierbei wurden alle Wohn- und Gewerbeflächenpotentia-<br />

5 Stadt <strong>Haan</strong>, Entwicklungsflächen, Stand 03.2009


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-5<br />

le, die der Flächennutzungsplan ausweist, berücksichtigt, so dass in Bild 5-1 die maximale<br />

Entwicklung dargestellt wird.<br />

5.3.1 Wohnnutzungen<br />

Für das gesamte Stadtgebiet <strong>Haan</strong> sind bei der Wohngebietsentwicklung bis zum Jahr<br />

2025 folgende mögliche Projekte zu beachten:<br />

Nr. der Neubaugebiet VerkehrsWohneinEin- Kfz-Fahrten<br />

Fläche<br />

zelleheitenwohner (1) / Tag (2)<br />

1 Düsselberg II 7 / 10 210 450 900<br />

2 Sportplatz Gruiten 3 77 165 330<br />

3 Plälat-Marschall-Straße 6 117 251 502<br />

4 Hasenhaus 8 100 214 428<br />

5 Hochstraße 14 7 15 30<br />

Summe Gruiten 511 1.095 2.190<br />

6 Teichkamp 41 32 69 138<br />

7 Tannenwäldchen 21 13 28 56<br />

8 Deller Straße 20 14 30 60<br />

9 Buschhöfen 23 25 54 108<br />

10 Gesenkschmiede 26 100 214 428<br />

11 Steinkulle 61 20 43 86<br />

12 Steinfelder Straße 61 29 63 126<br />

13 Tenger Nord 62 94 202 404<br />

14 Bruchermühlenstraße 71 4 9 18<br />

15 Breidenhofer Straße 72 36 78 156<br />

16 Ev. Kirche 36 9 20 40<br />

17 Königgrätzer Straße 73 15 33 66<br />

18 Zwengenberger Straße 45 14 30 60<br />

19 Kampstraße 45 15 33 66<br />

Summe <strong>Haan</strong> 420 906 1.812<br />

Summe Stadt <strong>Haan</strong> 931 2.001 4.002<br />

Erläuterungen :<br />

(1) Neubaugebiete werden mit einer Haushaltsgröße von 2,14 Personen angesetzt.<br />

(2) Spezifisches Kfz-Verkehrsaufkommen pro Einwohner (SVE)<br />

- 3,5 Wege / Tag und Person<br />

- MIV-Anteil 60 %<br />

- Pkw-Besetzungsgrad: 1,2 Personen / Pkw<br />

- Anteil der Wege der Einwohner mit Quelle oder Ziel in <strong>Haan</strong> 85 %<br />

- 0,5 Kfz / Einwohner im Besucher und Wirtschaftsverkehr .<br />

SVE = 3,5 * 0,6 / 1,2 *0,85 + 0,5 = 2,0 Kfz-Fahrten / Einwohner und Tag<br />

Tabelle 5-5: Verkehrsentwicklung durch Wohnnutzungen<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-6<br />

� Im Ortsteil Gruiten kann durch die Erweiterung des Wohngebietes Hasenhaus, der<br />

Entwicklung der Fläche nördlich der Waldorfschule und westlich der Sinterstraße und<br />

durch die Verlegung des Sportplatzes insgesamt eine Realisierung von rund 510<br />

Wohneinheiten erfolgen. Aus der Nutzungsentwicklung mit rund 1.100 Einwohnern<br />

kann ein Verkehrsaufkommen von ca. 2.190 Fahrten am Tag entstehen.<br />

� Die übrigen zu berücksichtigen Wohnnutzungsentwicklungen sind auf das gesamte<br />

<strong>Haan</strong>er Stadtgebiet verteilt. Insbesondere werden Wohnnutzungen auf Flächen in<br />

<strong>Haan</strong>-West und in Unterhaan angestrebt. Aus den insgesamt 420 Wohneinheiten mit<br />

rund 910 Einwohnern kann ein täglichen Kfz-Verkehrsaufkommen von 1.810 Fahrten<br />

resultieren.<br />

2008 2025 Differenz<br />

Einwohner [Personen]<br />

Altbaubestand<br />

32.040<br />

28.400<br />

- 3.640<br />

Neubaugebiete<br />

2.000<br />

+ 2.000<br />

Summe Einwohner<br />

Verkehrsaufkommen [Kfz]<br />

32.040 30.400 - 1.640<br />

Altbaubestand<br />

51.600<br />

47.100<br />

- 4.500<br />

Neubaugebiete<br />

4.000<br />

+ 4.000<br />

Summe Kfz-Aufkommen 51.600 51.100 - 500<br />

Tabelle 5-6: Verkehrsverteilung durch Wohnnutzungen<br />

Einwohner<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

Abbildung 5-2: Einwohnerentwicklung<br />

| Runge + Küchler<br />

2008 2025<br />

Jahr<br />

Neubau<br />

Altbau<br />

Auf dem gesamten Stadtgebiet berücksichtigt die mögliche Wohnnutzungsentwicklung<br />

bis zum Prognosejahr 2025 eine Realisierung von rund 930 zusätzlichen Wohneinheiten,<br />

die rund 2.000 Einwohner aufnehmen können. Die Berechnungen der Verkehrserzeugung,<br />

die aus dieser Wohngebietsentwicklung resultiert, wird in Tabelle 5-5 dargestellt.


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-7<br />

Insgesamt kann durch die 2.000 Einwohner der neuen Wohnbaugebiete ein mögliches<br />

zusätzliches Kfz-Verkehrsaufkommen von rund 4.000 Fahrten prognostiziert werden.<br />

Gleichzeitig nimmt jedoch die Anzahl der Einwohner im Altbaubestand um 2.000 Personen<br />

von 30.400 auf 28.400 Personen ab. Dies erfolgt aufgrund der absehbaren Tendenzen<br />

weiter sinkender Haushaltsgrößen. Gegenüber dem heutigen Verkehrsaufkommen<br />

von rund 51.600 Kfz-Fahrten/Tag durch die <strong>Haan</strong>er Bevölkerung kommt es im Prognosejahr<br />

zu einer Abnahme der Kfz-Fahrten in den Altbaugebieten um rund 7 % auf 47.100<br />

Fahrten/Tag.<br />

5.3.2 Gewerbenutzungen<br />

Insgesamt können entsprechend dem Flächennutzungsplan auf dem <strong>Haan</strong>er Stadtgebiet<br />

bis zum Jahr 2025 rund 52,0 Hektar Gewerbefläche entwickelt werden. Die konkrete<br />

zukünftige Flächenentwicklung ist im hohen Maße von der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

(weltweit, EU, Bundesland, Kreis Mettmann) und der konkreten Nachfrage abhängig. Aus<br />

diesen Nutzungsentwicklungen können ca. 7.830 Kfz-Fahrten am Tag resultieren. In der<br />

Tabelle 5-7 wird das Verkehrsaufkommen durch die gewerblichen Nutzungen zusammengestellt.<br />

Bei der gewerblichen Entwicklung sind insbesondere die folgenden Entwicklungen zu<br />

beachten:<br />

� Der erste Bauabschnitt des Gewerbegebietes südlich der Millrather Straße wurde<br />

bereits im Jahr 2008 entwickelt. Durch die Entwicklung der gesamten, rund 28 Hektar<br />

großen Fläche ist mit einem Kfz-Verkehrsaufkommen von 4.670 Fahrten am Tag zu<br />

rechnen.<br />

� Weitere 290 Arbeitsplätze können im Norden des Stadtgebietes an der K 18 realisiert<br />

werden. Das auf knapp 6 Hektar geplante Gewerbegebiet erzeugt ein Verkehrsaufkommen<br />

von rund 700 Kfz-Fahrten.<br />

� Östlich der Anschlussstelle <strong>Haan</strong>-Ost kann auf einer Fläche von 4,2 Hektar das Gewerbegebiet<br />

Backesheide entwickelt werden. Rund 500 Kfz-Fahrten können durch<br />

die Entwicklung zu erwarten werden.<br />

� In Unterhaan ist eine weitere gewerbliche Nutzung südlich der Düsseldorfer Straße<br />

möglich. Für die Entwicklung der 5,1 Hektar großen Fläche wird ein zusätzliches tägliches<br />

Kfz-Verkehraufkommen von 610 Fahrten prognostiziert.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-8<br />

Nr. der<br />

Fläche<br />

| Runge + Küchler<br />

Entwicklungsfläche Ver-<br />

kehrs-<br />

zelle <br />

Brutto-<br />

fläche<br />

[ha]<br />

Arbeits-<br />

plätze<br />

(1)<br />

Kfz-<br />

Fahrten<br />

/ Tag (2)<br />

davon<br />

Lkw-<br />

Fahrten<br />

/ Tag (3)<br />

1 Burgardsheide / K18 1 5,8 290 696 102<br />

2 Dörpfeldstraße 18 0,5 35 84 13<br />

3 Düsselberger Straße 11 0,7 50 120 18<br />

4 Champagne 15 1,0 48 115 17<br />

5 Millrather Straße 32 27,5 1.946 4.670 682<br />

Summe Gruiten 35,4 2.369 5.685 832<br />

6 Backesheide 113 4,2 210 504 74<br />

7 <strong>Haan</strong>-Ost 43 1,0 50 120 18<br />

8 Landstraße 46 1,3 65 156 23<br />

9 Gut Hahn 49 0,9 45 108 16<br />

10 Untere Landstraße 43 1,7 143 343 51<br />

11 Schallbruch 42 0,2 8 19 3<br />

12 Am Höfgen 49 0,4 28 67 10<br />

13 Östl. Hochdahler Straße 20 0,4 20 48 7<br />

14 Nördl. Düsseldorfer Str. 26 0,5 25 60 9<br />

15 Südl. Düsseldorfer Str. 60 5,1 255 612 90<br />

16 Büssingstr., Siemensstr. 65 0,9 46 110 17<br />

Summe <strong>Haan</strong> 16,5 895 2.148 314<br />

Summe Stadt <strong>Haan</strong> 52,0 3.264 7.833 1.143<br />

Erläuterungen :<br />

(1) Angaben der Stadt <strong>Haan</strong>, 03.2009.<br />

(2) Spezifisches Kfz-Verkehrsaufkommen pro Beschäftigten (SVB)<br />

- 2,2 Wege / Tag und Person<br />

- Anwesenheitsgrad:85 %<br />

- MIV-Anteil 70 %<br />

- Pkw-Besetzungsgrad: 1,2 Personen / Pkw<br />

- Wirtschaftsverkehr: 0,7 Kfz-Fahrten / Beschäftigten und Tag<br />

- Besucher- und Kundenverkehr: 0,6 Kfz-Fahrten / Beschäftigten und Tag<br />

SVB = 2,2 *0,85 * 0,7 / 1,2 + 0,7 + 0,6 = 2,4 Kfz-Fahrten / Beschäftigtem und Tag<br />

(3) 50 % des Wirtschaftsverkehr mit Lkw > 3,5 t<br />

Tabelle 5-7: Verkehrsentwicklung durch gewerbliche Nutzungen<br />

Im Jahr 2008 bietet <strong>Haan</strong> rund 10.000 Arbeitsplätze, welche ein Kfz-Verkehrsaufkommen<br />

von 24.000 Fahrten erzeugen. Unter der Annahme, dass sich die Arbeitsplatzentwicklung<br />

bis zum Jahr 2025 positiv verhält, wird von 12.000 Arbeitsplätzen im Prognosejahr entsprechend<br />

dem Höchststand am Anfang der 1990-er Jahre ausgegangen. Durch die<br />

Entstehung von rund 3.300 Arbeitsplätzen in neuen Gewerbenutzungen, ist von einem<br />

Rückgang der Arbeitsplätze in den bestehenden Gewerbenutzungen um 13 % von<br />

10.000 auf 8.700 Arbeitsplätzen zu rechnen. Durch Verlagerungen aus Gemengelagen


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-9<br />

auf ausgelagerte Gewerbeflächen und Umstrukturierung bestehender Gewerbeflächen<br />

kommt es tendenziell zu Arbeitsplatzrückgängen im bestehendem Gewerbe. In den bestehenden<br />

Gewerbenutzungen (2008) wird ein Rückgang der Verkehrserzeugung von<br />

24.000 auf 21.000 Kfz-Fahrten erwartet.<br />

2008 2025 Differenz<br />

Arbeitsplätze [AP]<br />

Bestehendes Gewerbe 10.000<br />

8.700<br />

- 1.300<br />

Geplantes Gewerbe<br />

3.300<br />

+ 3.300<br />

Summe Arbeitsplätze<br />

Verkehrsaufkommen [Kfz]<br />

10.000 12.000 + 2.000<br />

Bestehendes Gewerbe 24.000<br />

21.000<br />

- 3.000<br />

Geplantes Gewerbe<br />

7.800<br />

+ 7.800<br />

Summe Kfz-Aufkommen 24.000 28.800 + 4.800<br />

Tabelle 5-8: Verkehrsverteilung durch gewerbliche Nutzungen<br />

Arbeitsplätze<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

Abbildung 5-3: Arbeitsplatzentwicklung<br />

5.3.3 Einzelhandelsentwicklungen<br />

| Runge + Küchler<br />

2008 2025<br />

Jahr<br />

geplantes<br />

Gewerbe<br />

bestehendes<br />

Gewerbe<br />

Für die Einzelhandelsentwicklungen im <strong>Haan</strong>er Stadtgebiet werden folgende Entwicklungen<br />

betrachtet:<br />

� Die Berücksichtigung der Entwicklung des großflächigen Einzelhandels umfasst die<br />

Realisierung des Einkaufscenters Windhövel an der Kaiserstraße. Aus der Nutzungsentwicklung<br />

am westlichen Rand der Innenstadt kann ein Verkehrsaufkommen von<br />

3.600 Kfz-Fahrten am Tag resultieren 6 . Das von Brilon, Bondzio, Weiser ermittelte<br />

Kfz-Verkehrsaufkommen wird als sehr hoch eingeschätzt. Bei der Vorgehensweise<br />

6 Brilon, Bondzio, Weiser, Verkehrs- und Schalltechnische Untersuchung für die Entwicklungsmaßnahme<br />

Winhövelpassage in <strong>Haan</strong>, März 2006


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-10<br />

wird bezweifelt, dass die Neuerrichtung einer Stellplatzanlage allein eine verkehrserzeugende<br />

Wirkung auslöst. Unter Ansetzung der geplanten Verkaufsfläche in Höhe<br />

von 10.000 m², Erfahrungswerten der Nutzung ähnlicher Einkaufszentren in Mittelstädten<br />

7 ergibt sich ein Kundenaufkommen von rund 5.000 Personen am Tag, die<br />

maximal 2.000 Kfz-Fahrten im Neuverkehr für die <strong>Haan</strong>er Innenstadt auslösen.<br />

� Zusätzlich wird die Verlegung des Parkplatzes am Rathaus in eine Tiefgarage geplant.<br />

Auf der dann ungenutzten Fläche auf dem Rathausplatz könnte Einzelhandel<br />

auf einer Fläche von ca. 1.700 qm entstehen. Des Weiteren sind Verwaltungs-,<br />

Dienstleistung- und Wohnnutzungen möglich. Mit der Umstrukturierung der Fläche<br />

wird ein Neuverkehrsaufkommen von 350 Kfz-Fahrten am Tag angesetzt.<br />

� Im Rahmen der Entwicklung des Gewerbegebietes Millrather Straße wird angestrebt<br />

den Sportplatz aus Gruiten an den östlichen Rand des Plangebietes zu verlegen. Für<br />

den Sportplatz wird ein Verkehrsaufkommen von rund 280 Fahrten abgeschätzt.<br />

Auch hier handelt es sich um eine Verkehrsverlagerung.<br />

5.4 Nutzungsentwicklungen in der Region<br />

Bei der Verkehrsprognose wird auch die strukturelle Entwicklung der Nachbarstädte mit<br />

betrachtet. Die Städte Mettmann, Wuppertal und Solingen planen folgende gewerbliche<br />

Nutzungsentwicklungen unmittelbar an der <strong>Haan</strong>er Stadtgrenze:<br />

Nr. der Entwicklungsfläche VerkehrsBruttofläArbeits- Kfz-Fahrten<br />

Fläche<br />

zelleche [ha] plätze (1) / Tag (2)<br />

Mettmann<br />

17 Mettmann-Süd 107 40,0 2.000 4.800<br />

Wuppertal<br />

18<br />

Solingen<br />

Vohrang 99 / 101 12,5 938 2.251<br />

19 Piepersberg-West 114 6,0 375 900<br />

20 Piepersberg-Ost 114 22,0 6.000 (3)<br />

21 Fürkelrath I 113 3,5 175 420<br />

22 Fürkelrath II 113 8,8 550 1.320<br />

23 Monhofer Feld 92 10,6 660 1.584<br />

24 Keusenhof 91 10,7 670 1.608<br />

Summe Umland 114,1 5.368 18.882<br />

Erläuterungen :<br />

(1) Angaben der Städte Mettmann, Wuppertal und Solingen, 03.2009.<br />

(2) Spezifisches Kfz-Verkehrsaufkommen pro Beschäftigten (SVB); s. Tabelle 5.6<br />

SVB = 2,2 *0,85 * 0,7 / 1,2 + 0,7 + 0,6 = 2,4 Kfz-Fahrten / Beschäftigtem und Tag<br />

(3) Angaben der Stadt Solingen, 03.2009<br />

Tabelle 5-9: Verkehrsentwicklung durch gewerbliche Nutzungen im Umland<br />

7 Runge + Küchler, Verkehrsentwicklungskonzept Innenstadt Brühl, 2. Stufe, Juli 2008<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-11<br />

Das aus diesen Nutzungen mögliche resultierende Verkehrsaufkommen hat auch Auswirkungen<br />

auf das <strong>Haan</strong>er Stadtgebiet. Die aus der Nutzungsentwicklung in den Nachbarstädten<br />

resultierende Verkehrserzeugung wurde in das Verkehrsmodell für die Stadt<br />

<strong>Haan</strong> eingespeist. Es zeigte sich, dass Verkehrsbeziehungen insbesondere auf die Autobahn<br />

A 46 aber auch zu den übrigen klassifizierten Straßen mit Verbindungsfunktionen<br />

auftreten. Die Netzberechnungen belegen, dass rund 3.500 Kfz-Fahrten, die aus den<br />

gewerblichen Entwicklungen der Nachbarstädte resultieren können, die Straßen im <strong>Haan</strong>er<br />

Stadtgebiet berühren.<br />

5.5 Kfz-Verkehrsaufkommen Prognose 2025<br />

Im Vergleich zum Verkehrsaufkommen der Analyse 2008 kommt es unter Berücksichtigung<br />

der möglichen Verkehrsentwicklungen im <strong>Haan</strong>er Stadtgebiet und im angrenzenden<br />

Umland zu einer Verkehrszunahme von 10.100 Kfz-Fahrten. Dies entspricht einer Erhöhung<br />

von 8,5 % gegenüber dem Jahr 2008. Diese Zunahme setzen sich aus den folgenden<br />

möglichen Entwicklungen zusammen, welche im Kapitel 5.4 ausführlich beschrieben<br />

werden.<br />

Verkehrsaufkommen aus ... Kfz-Fahrten<br />

Bevölkerungs- und Wohnungsentwicklung - 500<br />

Arbeitsplatz- und Gewerbegebietsentwicklung + 4.800<br />

Einzelhandelsentwicklungen + 2.300<br />

Nutzungsentwicklung in der Region + 3.500<br />

Summe Kfz-Verkehrsaufkommen + 10.100<br />

Tabelle 5-10: Verkehrszunahme 2008 / 2025<br />

Für die Stadt <strong>Haan</strong> wird für das Jahr 2025 ein durchschnittliches werktägliches Verkehrsaufkommen<br />

von rund 128.000 Fahrten im Basisszenario prognostiziert. Nicht berücksichtigt<br />

ist hierbei der Durchgangsverkehr auf der A 46.<br />

Verkehrsart Kfz-Verkehrsaufkommen<br />

| Runge + Küchler<br />

2008<br />

[Kfz/Tag]<br />

Kfz-Verkehrsaufkommen<br />

2025<br />

[Kfz/Tag]<br />

Binnenverkehr Stadt <strong>Haan</strong> 36.000 39.000<br />

Quell- und Zielverkehr 63.000 68.000<br />

Durchgangsverkehr ohne A46 18.000 21.000<br />

Summe Kfz-Verkehrsaufkommen 118.000 128.000<br />

davon Schwerverkehr 5.000 6.500<br />

Tabelle 5-11: Kfz-Verkehrsaufkommen Vergleich 2008 / 2025


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-12<br />

Innerhalb des Basis-Szenarios wurde von einer maximalen Nutzungsentwicklung innerhalb<br />

des Stadtgebietes von <strong>Haan</strong> ausgegangen. Für sämtliche Flächenpotentiale, die für<br />

die Entwicklung von Wohn- und Gewerbeflächen planerisch zur Verfügung stehen, wurde<br />

eine Aktivierung bis zum Prognosejahr 2025 unterstellt.<br />

Die tatsächliche Ausnutzung der Flächenpotentiale, die zu der prognostizierten Verkehrserzeugung<br />

führt, hängt in hohem Maße von der wirtschaftlichen Entwicklung in den<br />

kommenden Jahren aber auch von der politischen Willensentscheidung der Stadt <strong>Haan</strong><br />

ab. Beispielsweise führt ein Flächenmanagementsystem, das auf eine zukünftige Innenentwicklung<br />

abzielt zu einer geringeren Flächenentwicklung in den Außenbereichen und<br />

zumindest zu geänderten Quell- und Zielbeziehungen mit geringeren Wegelängen.<br />

Die im folgenden Kapitel dargestellte Prognose der Verkehrsbelastungen auf den Straßen<br />

des <strong>Haan</strong>er Stadtgebietes beschreibt in dem Sinne eine obere Grenze der absehbaren<br />

Entwicklungen, dem sogenannten „worst-case“-Fall. Realistischerweise werden im<br />

Jahr 2025 die Kfz-Belastungen niedriger als im Basis-Szenario aufgezeigt sein.<br />

5.6 Kfz-Verkehrsbelastungen Prognose 2025<br />

Die dargestellten Entwicklungen im Kfz-Verkehr wurden in die Verkehrsbeziehungsmatrix<br />

der Stadt <strong>Haan</strong> eingearbeitet, sodass eine Prognosematrix für das Jahr 2025 erstellt<br />

werden konnte. Diese Prognosematrix wird auf das Verkehrsstraßennetz umgelegt, um<br />

entsprechend der Vorgehensweise in der Verkehrsanalyse die Kfz-Verkehrsbelastungen<br />

auf den einzelnen Straßen im Basisszenario zu bestimmen. Hierbei werden an den bestehenden<br />

organisatorischen und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für den Kfz-<br />

Verkehr keine Änderungen vorgenommen. Zwei wichtige Änderungen des Straßennetzes<br />

werden für die Prognose 2025 im Netzmodell eingearbeitet:<br />

� Östlich von <strong>Haan</strong>-Gruiten wird die K 20n als Umgehungsstraße ausgebaut. Diese<br />

dient als Spange zwischen der Vohwinkler Straße und Gruitener Straße.<br />

� Ausbau der Erschließung des Gewerbegebietes Millrather Straße südlich von <strong>Haan</strong>-<br />

Gruiten und nördlich der A 46 in Verlängerung der K 20n bis zum Knotenpunkt Millrather<br />

Straße / Ellscheider Straße.<br />

Die Bilder 5-2 bis 5-4 zeigen die Kfz-Verkehrsbelastungen für das Jahr 2025 unter der<br />

Bedingung des Basisszenarios.<br />

Die Tabelle 5-12 auf der folgenden Seite stellt die Kfz-Verkehrsbelastungen der Hauptverkehrsstraßen<br />

der Analyse 2008 mit den Belastungen im Prognosejahr 2025 gegenüber.<br />

Grundsätzlich zeigen die Belastungsdarstellungen, dass an den wichtigen Hauptverkehrsstraßen<br />

der Stadt <strong>Haan</strong> nur eine geringe Zunahme der Verkehrsbelastungen zu<br />

erwarten ist. Zu Verkehrszunahmen kommt es hauptsächlich dort, wo durch strukturelle<br />

Entwicklungen, das heißt durch neue Wohn- und Gewerbegebiete, eine Zunahme von<br />

Einwohner-, Beschäftigten- und Besucherverkehr zusätzliches Verkehrsaufkommen erzeugt<br />

wird. Durch die Realisierung der neuen Wohn- und Gewerbenutzungen und der<br />

daraus resultierenden Abnahme des Verkehrs im Altbaubestand kommt es zu einer Umverteilung<br />

der Verkehrsbelastungen.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-13<br />

Durch den Neubau der Kreisstraße 20n und der Erschließungsstraße des Gewerbegebietes<br />

Millrather Straße kommt es im Ortskern von <strong>Haan</strong>-Gruiten zu Belastungsänderungen:<br />

� Die K 20n nimmt eine Verkehrsbelastung von rund 7.700 Fahrzeugen am Tag auf.<br />

Aufgrund der Zeitersparnis und der günstigen Verkehrsführung verlagern sich die<br />

Durchgangsfahrten, welche weder Quelle noch Ziel in Gruiten haben, aus dem Ortskern<br />

von Gruiten auf die K 20n. Der Straßenzug Hochstraße / Dörpfeldstraße / Parkstraße<br />

wird so um bis zu 6.100 Kfz am Tag entlastet. Die bestehenden Unverträglichkeiten<br />

werden durch die Reduzierung der Verkehrsbelastung stark geschwächt.<br />

� Durch die Erschließungsstraße des Gewerbegebietes Millrather Straße zwischen der<br />

K 20n und dem Knotenpunkt mit der Ellscheider Straße wird die Millrather Straße täglich<br />

um 2.400 Fahrzeuge entlastet. Der Querschnitt der Erschließungsstraße ist mit<br />

rund 5.000 Fahrzeugen belastet.<br />

� Um festzustellen, welche Auswirkungen die K 20n auf den Straßenzuges Hochstraße<br />

/ Dörpfeldstraße / Parkstraße hat, wird die Durchführung einer Wirkungskontrolle etwa<br />

ein Jahr nach Fertigstellung der K 20n empfohlen. Aus den Ergebnissen der Wirkungsanalyse<br />

sind Schlussfolgerungen über den Umbaubedarf der bestehenden<br />

Straßenräume in Gruiten zu ziehen.<br />

Straße Verkehrsbelas- Veränderung 2025 gegenüber<br />

tung Prognose<br />

2025<br />

Analyse 2008<br />

[Kfz/Tag] [Kfz/Tag] [%]<br />

B 228, Düsseldorfer Straße 11.700 + 600 + 5 %<br />

B 228, Bahnhofstraße 15.600 + 700 + 5%<br />

B 228, Alleestraße 14.600 + 700 + 5 %<br />

B 228, Elberfelder Straße 11.800 + 1.200 + 11 %<br />

L 288, Ohligser Straße 9.900 + 1.200 + 13 %<br />

L 357, Gruitener Straße 12.600 + 4.600 + 58 %<br />

L 357, Millrather Straße 5.000 - 2.400 - 36 %<br />

K 5, Ittertalstraße 10.300 + 600 + 6 %<br />

K 16, Dieker Straße 13.500 + 400 + 3 %<br />

K 20, Ellscheider Straße 7.800 + 1.400 + 22 %<br />

K 20, Hochstraße 3.400 - 8.100 - 70 %<br />

K 20, Parkstraße 2.000 - 6.200 - 76 %<br />

K 20n 7.700 + 7.700 --<br />

Erschließung GE Millrather Straße 5.000 + 5.000 --<br />

Hochdahler Straße 12.400 + 600 + 5 %<br />

Böttinger Straße 10.100 + 400 + 4 %<br />

Tabelle 5-12: Kfz-Verkehrsbelastungen Vergleich 2008 / 2025<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 5-14<br />

Durch die im Stadtgebiet <strong>Haan</strong> und im Umland projektierten Gewerbegebiete steigen die<br />

Kfz-Verkehrsbelastungen auf den Zufahrtstraßen und an der Autobahnanschlussstelle<br />

<strong>Haan</strong>-Ost. Insbesondere am Knotenpunkt Elberfelder Straße / Gruitener Straße, auch<br />

„Polnische Mütze“ genannt, steigen die Kfz-Belastungen stark an. Im Jahr 2008 fahren<br />

rund 18.000 Fahrzeuge in den Knotenpunkt ein. Im Jahr 2025 steigt die Knotenpunktbelastung<br />

auf 22.800 Kfz um 26 % an. Die Zunahme der Verkehrsbelastungen führen dazu,<br />

dass der Knotenpunkt im bestehenden Ausbau zukünftig keine Leistungsfähigkeit aufweisen<br />

wird.<br />

5.7 Entwicklung im Schwerverkehr<br />

Die Summe des Schwerverkehrsaufkommens wird mit rund 5.000 auf etwa 6.500 Fahrten<br />

ansteigen. Der relative Anteil am Kfz-Verkehrsaufkommen steigt von 4,2 % auf 5,1 %.<br />

Im Bereich des Schwerverkehrsaufkommens wird das Quell- und Zielverkehraufkommen<br />

um rund 800 Lkw-Fahrten am Tag ansteigen. Grund dafür sind die angenommenen Nutzungsentwicklungen<br />

im Bereich der Gewerbegebiete.<br />

Die gewerbliche Entwicklung in den Nachbarstädten wird rund 700 zusätzliche Lkw-<br />

Fahrten, die über das Straßennetz von <strong>Haan</strong> stattfinden, verursachen.<br />

Größere Zunahmen werden fast ausschließlich auf den Zuwegen der ASS <strong>Haan</strong>-Ost<br />

erwartet. Hervorgerufen werden die Zunahmen durch die gewerblichen Entwicklungen in<br />

Gruiten (Gewerbegebiet Millrather Straße), Wuppertal und Solingen. Unter der Annahme,<br />

dass 50 % der Fahrten im Wirtschaftsverkehr mit Lkw > 3,5 t durchgeführt werden, wird<br />

für das Gewerbegebiet Millrather Straße ein Schwerverkehrsaufkommen von rund 680<br />

Fahrten berechnet. Ein Großteil der Fahrten werden zur ASS <strong>Haan</strong>-Ost gerichtet sein, so<br />

dass bei einer Verteilung von 75 % in Richtung Autobahnanschlussstelle und 25 % in<br />

Richtung Gruiten, Millrath oder Ellscheid für die Gruitener Straße für das Jahr 2025 ein<br />

Schwerverkehrsaufkommen von 830 bis 870 Lkw abgeschätzt wird.<br />

Nicht absehbar sind die Entwicklungen im öffentlichen Personennahverkehr, wo Anpassungen<br />

an den verringerten Ausbildungsverkehr zu Fahrplanausdünnungen führen können.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 6-1<br />

6 Ziele und Handlungsfelder<br />

6.1 Zielsystem der Verkehrsentwicklungsplanung in <strong>Haan</strong><br />

Für die Planung und Bewertung von konkreten Maßnahmen zum Verkehrsentwicklungsplan<br />

<strong>Haan</strong> ist es notwendig, Ziele und Planungsgrundsätze zu formulieren, die den zukünftigen<br />

verkehrspolitischen Handlungsrahmen der Stadt <strong>Haan</strong> definieren. Dabei gilt es<br />

die enge Abhängigkeit zwischen der Stadtentwicklungsplanung und der Verkehrsplanung<br />

zu berücksichtigen und insbesondere aus den absehbaren Folgen der demographischen<br />

Entwicklungen entsprechende Ziele der Verkehrsentwicklung abzuleiten.<br />

Der folgende <strong>Entwurf</strong> eines Zielsystems beinhaltet Oberziele, die eher grundsätzlich und<br />

verkehrsmittelübergreifend formuliert sind sowie Ziele und Planungsgrundsätze zu den<br />

einzelnen Verkehrsmitteln, die teilweise schon auf Maßnahmen bzw. bestehenden Untersuchungsbedarf<br />

hinweisen.<br />

6.1.1 Oberziele<br />

� Stadtverträgliche Verkehrsplanung<br />

Die gute Erreichbarkeit der Ziele in Stadt und Region ist auch zukünftig zu erhalten. Eine<br />

attraktive und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist entsprechend für alle Verkehrsarten<br />

vorzuhalten.<br />

Auf eine enge Verzahnung von Stadtplanung und Verkehrsplanung ist besonderer Wert<br />

zu legen. Einerseits sollen besonders verkehrserzeugende Nutzungen dort angesiedelt<br />

werden, wo sie vom Verkehrsnetz leistungsfähig und ohne Störungen empfindlicher Nutzungen<br />

abgewickelt werden können. Andererseits gilt es die „Stadt der kurzen Wege“<br />

anzustreben, das heißt durch eine enge Verzahnung der Funktionen Wohnen, Arbeiten,<br />

Versorgen, Dienstleistung und Freizeit Verkehr und insbesondere Autoverkehr zu vermeiden.<br />

� Sozialverträgliche Verkehrsplanung<br />

Alle sozialen und gesellschaftlichen Gruppen sind bei der Verkehrsplanung gleichberechtigt<br />

zu berücksichtigen. In Anbetracht der demographischen Entwicklungen sollen insbesondere<br />

die Grundlagen für einen Kinder-, behinderten- und seniorengerechten Verkehr<br />

geschaffen werden.<br />

Die Verkehrssicherheit ist weiter zu verbessern. Neben dem Verkehrsgeschehen auf der<br />

Straße muss dabei auch der Aspekt der sozialen Sicherheit eine wichtige Rolle spielen.<br />

Subjektives Unsicherheitsempfinden gegenüber bestimmten Verkehrsmitteln oder gegenüber<br />

Zeiten und städtischen Räumen ist durch entsprechende Maßnahmen (z.B.<br />

Beleuchtung, Überwachung und bestimmte Verkehrsangebote) abzubauen.<br />

� Stärkung der Alternativen zum Auto<br />

Neben einem Leitbild der „Stadt der kurzen Wege“ durch Nutzungsmischung ist die<br />

Nahmobilität in den Stadtteilen besonders zu stärken. Eine verdichtete und durchmischte<br />

Siedlungsstruktur allein reicht nicht aus, Autoverkehr wirksam zu vermeiden. Es bedarf<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 6-2<br />

zusätzlicher Maßnahmen in der Gestaltung der unterschiedlichen Verkehrsarten, die den<br />

Fußgänger und Fahrradverkehr stärken und für weitere Distanzen den ÖPNV als Alternative<br />

zum Auto attraktiv ausgestalten.<br />

Die Bedingungen für Fußgänger, Fahrradfahrer und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel<br />

müssen wesentlich verbessert werden, um den vermeintlichen Zwang zur Mobilität mit<br />

dem Auto abzubauen.<br />

6.1.2 Ziele und Planungsgrundsätze zu den einzelnen Verkehrsarten<br />

� Fußgängerverkehr<br />

Fußgänger sind die wichtigsten Verkehrsteilnehmer in der Stadt. Fußgänger erzeugen<br />

Urbanität. Stärkung der Nahmobilität heißt vor allem: Förderung des Fußgängerverkehrs.<br />

Berücksichtigung der demographischen Entwicklung heißt: Barrieren abzubauen, Umwege<br />

zu vermeiden und die Trennwirkung von Straßen zu überwinden, damit Senioren und<br />

Mobilitätsbeeinträchtigte eine uneingeschränkte Nahmobilität erfahren können.<br />

Das Ziel einer Mindestgehwegbreite von 2,00 Metern ist zu fordern, wohlwissend, dass<br />

es sich nicht in allen Straßenräumen in der Praxis umsetzen lässt. Querungshilfen an<br />

belasteten Straßen, Bordsteinabsenkungen, taktile Leithilfen müssen zum Standardrepertoire<br />

des zukünftigen Straßenausbaus gehören.<br />

In den Wohnquartieren und vor allem in den Stadtzentren spielt die Aufenthaltsqualität<br />

eine große Rolle: Kommunikation, Information, Erholung und Spiel sollen wieder vermehrt<br />

im öffentlichen Straßenraum stattfinden.<br />

In der Innenstadt von <strong>Haan</strong> sind die Bedürfnisse der Fußgänger vermehrt zu berücksichtigen.<br />

Ohne die Erreichbarkeit mit dem Auto einzuschränken ist die Trennwirkung der<br />

Hauptverkehrsstraßen zu überwinden, sind Bewegungs- und Aufenthaltsräume für Fußgänger<br />

zu vergrößern und attraktiver zu gestalten. Dies kann nicht nur durch die Separation<br />

der Verkehrsmittel (Stichwort: Fußgängerzone), sondern auch durch geteilten Raum<br />

mit anderen Verkehrsarten (Stichwort: „shared space“) gelingen.<br />

� Fahrradverkehr<br />

Der heutige niedrige Radverkehrsanteil weist auf ein hohes Potenzial im Fahrradverkehr<br />

der Stadt <strong>Haan</strong> hin. Zur Förderung des Fahrradverkehrs ist nicht nur ein geschlossenes<br />

und sicheres Radwegenetz, sondern insbesondere ein fahrradfreundliches Klima erforderlich.<br />

Nicht nur bauliche Hochbordradwege, sondern auch Markierungen in der Form<br />

von Radfahrstreifen oder Schutzstreifen eröffnen in Hauptverkehrsstraßen sichere Wege<br />

für den Fahrradverkehr. Wege abseits der Hauptverkehrsstraßen in Tempo 30-Zonen, in<br />

Grünanlagen oder auf Wirtschaftswegen sind für den Fahrradverkehr auszuweisen und<br />

die zugehörigen Infrastrukturmaßnahmen (Abstellanlagen, Bike-and-Ride, Radverkehrswegweisung<br />

etc.) zu schaffen. Bei der Verkehrsregelung und Verkehrslenkung sind die<br />

Bedürfnisse des Fahrradverkehrs mehr als heute zu berücksichtigen.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 6-3<br />

� Öffentlicher Personennahverkehr<br />

Das heutige gute Angebot im öffentlichen Nahverkehr ist in Anbetracht der demographischen<br />

Entwicklungen, die zu Rückgängen im Ausbildungsverkehr führen werden, zu<br />

erhalten und sogar zu optimieren. Die gute Erreichbarkeit der Nachbarstädte und des<br />

Stadtzentrums sind erhaltenswerte Qualitäten, die in bestimmten Bereichen noch zu<br />

verbessern sind.<br />

Die Vernetzung mit anderen Verkehrsmitteln in Form von Bike-and-Ride und Park-and-<br />

Ride ist an zentralen Verknüpfungspunkten auszubauen. Die Haltestellenausstattung ist<br />

auf die zukünftigen Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft abzustellen (erhöhte<br />

Bordsteine an Haltestellen, barrierefreier Zu- und Ausstieg, Sitzgelegenheiten, Witterungsschutz<br />

...). Der ÖPNV kann durch Verbesserungen der Informationssysteme, eine<br />

positive Imagewerbung und ein ÖPNV-freundliches Klima an Attraktivität gewinnen.<br />

� Autoverkehr<br />

Der Autoverkehr ist auch zukünftig ein unverzichtbarer Bestandteil des Stadtverkehrs.<br />

Der „notwendige" Kraftfahrzeugverkehr des Lieferns, Versorgens und der Dienstleistungen<br />

ist nicht auf andere Verkehrsmittel verlagerbar. Disperse Siedlungsstrukturen in<br />

<strong>Haan</strong> sind mehr oder weniger auf das Auto angewiesen. Es gibt Einkäufe und Freizeitaktivitäten,<br />

bei denen das Auto kaum zu ersetzen ist. Die Vorteile des Autos auch in der<br />

Stadt zu nutzen, setzt aber seine Integration voraus. Das bedeutet insbesondere langsameren<br />

Autoverkehr durch flächenhafte Verkehrsberuhigung, weniger Dominanz in der<br />

Straßenraumgestaltung und mittel- bis langfristig weniger Autoverkehr.<br />

Durchgangsverkehr soll nach Möglichkeit aus Wohngebieten ferngehalten werden. Die<br />

Belastungen der Anwohner an Hauptverkehrsstraßen durch Lärm- und Schadstoffemissionen<br />

sollen soweit wie möglich begrenzt werden. Der Verkehrsfluss im Autoverkehr ist zu<br />

verbessern, um Immissionen zu vermeiden. Auf den vorhandenen Straßen und Knotenpunkten<br />

soll entsprechend der Netzfunktion ein leistungsfähiger Verkehrsablauf sichergestellt<br />

werden.<br />

� Schwerverkehr<br />

Der Transport von Gütern auf der Straße ist für das Wirtschaftsleben und die Versorgung<br />

der Bevölkerung unabdingbar. Als Straßen für den Schwerverkehr eignen sich grundsätzlich<br />

die klassifizierten Straßen (Autobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen). Zur<br />

Vermeidung gebietsfremden Schwerverkehrs (Durchgangsverkehr) sind geeignete Maßnahmen<br />

der Verkehrslenkung (wegweisende Beschilderung) zu treffen. Empfindliche<br />

Straßen sind vor den Belastungen des Schwerverkehrs möglichst zu schützen.<br />

Neue, schwerverkehrserzeugende Nutzungen sind grundsätzlich in der Nähe der Autobahn<br />

anzusiedeln.<br />

� Parken<br />

Im Innenstadtbereich ist ein ausreichendes Stellplatzangebot für Bewohner, Kunden und<br />

Besucher vorzuhalten. Der Beschäftigtenverkehr soll möglichst auf andere Verkehrsmittel<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 6-4<br />

ausweichen. Im engeren Innenstadtbereich sind für Mobilitätseingeschränkte und Kurzzeitparker<br />

Stellplätze bereit zu stellen. Durch ein einheitliches, abgestuftes Bewirtschaftungskonzept<br />

werden den Stellplatzanlagen Wertigkeiten zugeordnet und Langzeitparker an den<br />

Rand gedrängt.<br />

Auch für andere empfindliche Bereiche wie im Umfeld des Krankenhauses ist eine Parkraumbewirtschaftung<br />

zu prüfen.<br />

� Planungsgrundsätze zum Straßenneubau<br />

Für den Aus- oder Neubau von Straßen müssen folgende Grundsätze - entsprechend<br />

dem Landesstraßenausbaugesetz - erfüllt sein:<br />

Bau neuer Straßen nur in den Fällen, in denen nach Abwägung aller öffentlichen und<br />

privaten Belange die Nutzung oder der Ausbau vorhandener Verkehrswege ausscheiden.<br />

Bau von Stadtteilumgehungen in den Fällen, in denen in Abstimmung mit städtebaulichen<br />

Planungen ein ausreichender Entlastungseffekt und insgesamt eine Verbesserung der<br />

Umwelt- und Lebensbedingungen erreicht werden kann.<br />

Ausbau vorhandener Straßen in den Fällen, in denen die mit dem Ausbau angestrebten<br />

Verbesserungen die damit verbundenen Nachteile, insbesondere für Natur und Landschaft<br />

oder die vorhandene Bebauung, wesentlich überwiegen.<br />

� Planungsgrundsätze zur Straßenraumgestaltung<br />

Bei Umbau, Ausbau oder Neubau von Verkehrsanlagen ist über die Verkehrsfunktion<br />

hinaus eine dem städtebaulichen Umfeld entsprechende Gestaltung des öffentlichen<br />

Raumes unter Berücksichtigung aller Nutzergruppen wichtiges Planungsziel. Maßnahmen<br />

zur funktionalen und gestalterischen Verbesserung der Hauptverkehrsstraßen und<br />

Verkehrsstraßen sind wegen der hohen Belastung durch Unfälle, Lärm und Abgase und<br />

wegen der zum Teil vorhandenen Gestaltungsmängel besonders dringend. Im Wohnumfeld<br />

ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch die Gestaltung von Platzräumen<br />

von besonderer Bedeutung.<br />

Die Verträglichkeit der Verkehrsarten untereinander soll durch bauliche, verkehrslenkende<br />

und ordnungspolitischen Maßnahmen erhöht werden. Die Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />

aller Verkehrsteilnehmer muss mit Nachdruck erfolgen.<br />

� Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit muss sowohl zur Information der Bevölkerung über Ziele und<br />

Maßnahmen der Verkehrsplanung und bestehende Verkehrsangebote wie auch zur Meinungsbildung<br />

genutzt werden. Die Informationen über Verkehrsangebote spielen insbesondere<br />

im Bereich des ÖPNV und die Verknüpfung der Verkehrsmittel (B+R, P+R) eine<br />

große Rolle. Als weitere Informationsschwerpunkte sind das Angebot an Radwegen<br />

(Fahrradstadtplan) und an Parkierungsflächen in der Innenstadt zu nennen.<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 6-5<br />

6.2 Handlungsfelder und Untersuchungsbedarf <strong>VEP</strong> Stufe II<br />

Der Verkehrsentwicklungsplan ist ein Rahmenplan, der ein mittel- bis langfristiges Handlungskonzept<br />

zur Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur in <strong>Haan</strong> beschreibt. Der vorliegende<br />

erste Teil des <strong>VEP</strong> beschäftigt sich umfassend mit den bestehenden Verkehrswegenetzen,<br />

den Verkehrsbelastungen und den Mängeln und Konflikten. Für die zukünftige<br />

Verkehrsentwicklung wird ein Zielkonzept aufgestellt, an dem zukünftige Entscheidungen<br />

zu orientieren sind.<br />

Aus den erkannten Problemen und Mängeln lassen sich Handlungsfelder für die zukünftige<br />

Verkehrsentwicklungsplanung ableiten. Diese betreffen sowohl gesamtstädtische<br />

Netzbetrachtungen als auch teilräumliche Konzepte und bilden die Handlungsfelder, mit<br />

denen sich die zweite Stufe des <strong>VEP</strong> auseinandersetzen soll. Noch nicht vorweggenommen<br />

ist die konkrete Handlungs- und Maßnahmenplanung, da für die Festsetzung zeitlicher<br />

Prioritäten und eine überschlägige Kostenschätzung erst weitere Untersuchungen<br />

stattzufinden haben.<br />

Folgender Untersuchungsbedarf wird für die zweite Stufe der Verkehrsentwicklungsplanung<br />

gesehen:<br />

� Gesamtkonzept für den Kfz-Verkehr: Das heute klassifizierte Straßennetz ist auf<br />

seine zukünftige Funktionsfähigkeit und Verträglichkeit zu überprüfen. Dabei sind die<br />

Untersuchungsergebnisse zu den Empfindlichkeiten der Straßenräume und zu bestehenden<br />

Nutzungskonflikten zwischen straßenbegleitenden Randnutzungen und<br />

der Verkehrsbelastung einzubeziehen. Aufbauend auf den Ergebnissen der Verkehrsprognose<br />

für das Jahr 2025 ist die funktionale Gliederung des Straßennetzes<br />

zu überprüfen (überörtliche Straßen nach Baulastträgern, Hauptverkehrsstraßen,<br />

Sammelstraßen, Erschließungsstraßen, verkehrsberuhigte Bereiche).<br />

Für den Lkw-Verkehr ist ein Führungskonzept zu entwickeln, Beschilderung und<br />

Wegweisung sind zu optimieren und die heutigen Lichtsignalschaltungen möglicherweise<br />

zu verbessern. Auch der gegenwärtige Ausbau der Straßenräume ist zu überprüfen.<br />

Gegebenenfalls diskutierte Netzergänzungen (z.B. Verlängerung der K 20<br />

bis zur B 228) können in Bezug ihre verkehrlichen Wirkungen überprüft werden.<br />

Detailuntersuchungen betreffen räumliche Bereiche im Stadtgebiet, in denen die<br />

Mängelanalyse besonders dringende Probleme aufgedeckt hat oder in denen aufgrund<br />

ihrer gesamtstädtischen Bedeutung ein Untersuchungsbedarf besonderer Priorität<br />

besteht.<br />

� Handlungskonzept für den Fußgängerverkehr: Für die Fußgänger steht in <strong>Haan</strong><br />

ein flächendeckendes Wegenetz zur Verfügung. Aus den Ansprüchen mobilitätsbeeinträchtigter<br />

Personen leiten sich Ansprüche an das Fußwegenetz ab, die es zu definieren<br />

gilt und für die konkrete Handlungsfelder aufzustellen sind. Die heutigen<br />

Mängel im Fußwegesystem zeigen sich insbesondere in den vielfältigen Konfliktsituationen<br />

mit dem Kfz-Verkehr. Aufbauend auf die detaillierte Mängelanalyse der Stufe<br />

I des Verkehrsentwicklungsplanes der Stadt <strong>Haan</strong>, wird in der Stufe II ein Handlungs-<br />

und Maßnahmenkonzept für den Fußgängerverkehr entwickelt, das die beste-<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 6-6<br />

henden Schwachstellen beseitigen und die Konfliktsituationen mit dem Auto zu<br />

Gunsten der Fußgänger lösen soll. Ein besonderes Augenmerk wird auf kurz- bis<br />

mittelfristig umsetzbare Maßnahmen gelegt.<br />

� Gesamtkonzept für den Fahrradverkehr: Um die Potenziale des Radverkehrs in<br />

<strong>Haan</strong> aktivieren zu können, sind sowohl harte (bauliche) Maßnahmen als auch weiche<br />

Konzepte (Wegweisung, Öffentlichkeitsarbeit) erforderlich. Das Radverkehrskonzept<br />

definiert ausgehend von einem Wunschliniennetz, das die wesentlichen<br />

Quellen und Ziele des Radverkehrs miteinander verbindet, Haupt-, Neben- und Freizeitrouten<br />

für den Fahrradverkehr. Dabei gilt es die vorhandene Topgraphie und die<br />

bestehende Straßen- und Wegeinfrastruktur zu beachten. Zu untersuchen sind die<br />

Hauptverkehrsstraßen (z.B. B 228, K 16) in Bezug auf die Anlage bzw. die Verbesserung<br />

von Radwegen. Gegebenenfalls ist ein Alternativroutennetz zu den Hauptverkehrsachsen<br />

zu konzipieren, das Straßen in Tempo 30-Zonen, Wirtschaftswege und<br />

Wege in Grünanlagen nutzt. Ein Umsetzungskonzept macht schließlich Aussagen zu<br />

Lage und Art der Radverkehrsanlagen (Querschnittsüberprüfung), Bike-and-Ride,<br />

Abstellanlagen, Fahrradwegweisung, Kosten und Prioritätenreihung.<br />

� Verkehrsuntersuchung Gruiten: Voraussichtlich wird im November 2009 die K 20n<br />

als Ostumgehung Gruiten in Betrieb gehen. Nach einer 6- bis 9-monatigen Orientierungs-<br />

und Eingewöhnungsphase für den Kfz-Verkehr wird empfohlen, die tatsächlichen<br />

Auswirkungen dieser neuen Straßenverbindung auf das Straßennetz von Gruiten<br />

durch Zählungen des Kfz-Verkehrs zu untersuchen. Für die Straßenräume innerhalb<br />

des Stadtteils Gruiten sind nach der Analysephase gegebenenfalls konzeptionelle<br />

Maßnahmen zu erarbeiten, die die Verlagerungswirkung der K 20n unterstützen<br />

und den verbleibenden Kfz-Verkehr langsam und verträglich im Stadtteil abwickeln.<br />

Die im Stadtteil Gruiten festgestellten Mängel und Konflikte sind vor dem Hintergrund<br />

der Verkehrsverlagerungen und der zukünftigen Belastungssituation neu zu bewerten.<br />

Notwendige Maßnahmen zur Verbesserung der Verträglichkeit sind darzustellen.<br />

� Teilräumliches Konzept zum Knotenpunkt „Polnische Mütze“: Die Wichtigkeit<br />

eines funktionierenden Knotenpunktes zwischen der B 228 und der L 375 sowie der<br />

Autobahnanschlussstelle an der A 46 wurde bereits bei der Auftragserteilung des<br />

Verkehrsentwicklungsplans erkannt, so dass die Untersuchungen vorweg im Rahmen<br />

des 1. Teils des <strong>VEP</strong> erfolgten. Die Ergebnisse der Untersuchungen und ein<br />

daraus abgeleiteter Straßenentwurf sind in einem gesonderten Bericht dokumentiert.<br />

� Straßenräumliches Konzept B 228: Der Straßenzug Düsseldorfer Straße – Bahnhofstraße<br />

– Kaiserstraße – Alleestraße – Elberfelder Straße besitzt im Mängelkataster<br />

des <strong>VEP</strong> die höchste Anzahl an Nennungen. Aufgrund der Anwohnerdichte und<br />

der bestehenden Kfz-Verkehrsbelastungen werden hohe Unverträglichkeiten und eine<br />

große Trennwirkung der Straße festgestellt. Im Rahmen eines straßenräumlichen<br />

Konzeptes gilt es Maßnahmen zu untersuchen, die die Trennwirkung der B 228 vermindern<br />

und die Belange von Fußgängern und Fahrradfahrern stärker berücksichtigen,<br />

ohne die grundsätzliche Verkehrsfunktion der Bundesstraße für den Kfz-<br />

| Runge + Küchler


Verkehrsentwicklungsplan <strong>Haan</strong> 6-7<br />

Verkehr in Frage zu stellen. Dabei sind sowohl punktuelle Maßnahmen wie Querungshilfen<br />

angesprochen, die relativ geringe Kosten aber hohe Wirkungen verursachen,<br />

als auch ein Totalumbau von Straßenabschnitten. Während im Handlungskonzept<br />

für den Fußgängerverkehr überwiegend kurzfristig wirkende Maßnahmen entwickelt<br />

werden, sollen innerhalb des straßenräumlichen Konzeptes grundsätzliche<br />

Maßnahmen entwickelt werden, die zu einem besseren Miteinander der Verkehrsarten<br />

auf der B 228 führen und die Straßenraumsituation grundlegend verbessern.<br />

So hat ein Konzept zur Umgestaltung der Kaiserstraße in der Innenstadt von <strong>Haan</strong><br />

mit breiten Seitenräumen und einer Neuordnung des ruhenden Verkehrs das Ziel, die<br />

Trennwirkung der Fahrbahn aufzuheben und den Geschäft- und Dienstleistungsbereich<br />

zusammenwachsen zu lassen, um das Stadtzentrum zu stärken.<br />

� Teilräumliches Verkehrskonzept <strong>Haan</strong>-Ost: Im Gewerbegebiet <strong>Haan</strong>-Ost sind eine<br />

Reihe von Problemen festgestellt worden, die die Verkehrsführung (Vorfahrtsregelung<br />

Bergische Straße) und die Verkehrsabwicklung (Kreisverkehr Bollenheide)<br />

betreffen. Untersuchungsbedarf besteht weiterhin in Hinblick auf die Parkraumsituation<br />

und die ÖPNV-Erschließung.<br />

� Verkehrsführung und Straßenraumgestaltung Innenstadt: Die Verkehrsführung<br />

auf den Straßen der Innenstadt und das Miteinander von Fußgängern, Fahrradfahrern,<br />

dem fließenden und ruhenden Verkehr sind in allen städtischen Verkehrskonzepten<br />

ein Thema. Eine Aufwertung des kommerziellen Umfeldes und der Aufenthaltsqualitäten<br />

steht in Konflikt mit den Ansprüchen des Parkens und der Durchfahrbarkeit<br />

mit dem Auto. Obwohl Probleme im Innenstadtverkehr von <strong>Haan</strong> – mit Ausnahme<br />

der Kaiserstraße - nur relativ gering im Mängelkataster thematisiert sind, besteht<br />

Untersuchungsbedarf. Im Mittelpunkt stehen dabei der Neue Markt sowie der<br />

Bereich Mittelstraße / Friedrichstraße / Diekerstraße, wo es gilt unter dem Stichwort<br />

„shared space“ ein verträglicheres Miteinander der Verkehrsarten zu erreichen.<br />

� Teilräumliches Konzept Südliche Innenstadt: Eine Reihe von Mängeln und Konflikten<br />

wurden im Bereich von Martin-Luther-Straße, Turnstraße, Bismarkstraße und<br />

Breidenhofer Straße festgestellt. Während die geeignete Hierarchisierung des Straßennetzes<br />

(Führung der K 5) ein Thema der Gesamtnetzuntersuchung für den Kfz-<br />

Verkehr darstellt, sollen in dem Konzept Südliche Innenstadt Maßnahmen zur verträglicheren<br />

Führung des Kfz-Verkehrs und zur Verminderung der Trennwirkung der<br />

Fahrbahnen untersucht werden.<br />

� Teilräumliches Verkehrskonzept Krankenhaus: Für das Umfeld des Krankenhauses<br />

ist die Parkraumsituation von Anwohnern, Krankenhausbeschäftigten und Besuchern<br />

zu untersuchen. Gegebenenfalls ist ein Parkraumkonzept, das eine Bewirtschaftung<br />

des öffentlichen Parkraums vorsieht, zu erarbeiten. Ein weiteres wichtiges<br />

Thema stellt der Umfahrungsverkehr auf der Robert-Koch-Straße und der Sauerbruchstraße<br />

dar. Dabei müssen neben den genannten Straßen die Knotenpunkte der<br />

Elberfelder Straße und der Landstraße betrachtet werden, um den Kfz-Verkehr auf<br />

geeigneten Straßen zu führen.<br />

| Runge + Küchler

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