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KORPORATION UNTERÄGERI / OBERÄGERI<br />
Das «Flössen auf dem Ägerisee»<br />
immaterielles Weltkulturerbe der<br />
UNESCO?<br />
Die Schweiz hat sich mit dem Beitritt<br />
zur UNESCO-Konvention zur Bewahrung<br />
des immateriellen Kulturerbes<br />
verpflichtet, eine nationale Liste der<br />
lebendigen Traditionen der Schweiz zu<br />
erarbeiten. Im Rahmen ihres Programms<br />
zur Pflege des immateriellen Weltkulturerbes<br />
erfasst die Organisation der<br />
Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft<br />
und Kultur (UNESCO) Lebendige<br />
Traditionen aus allen Teilen der<br />
Welt.<br />
Dazu zählen Praktiken, Darbietungen, Ausdrucksweisen,<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten,<br />
die von einer Generation an die nächste<br />
weitergegeben und von den Gemeinschaften<br />
als Bestandteil ihres Kulturerbes<br />
angesehen werden. Verschiedene Kriterien<br />
müssen erfüllt sein, damit der Eintrag einer<br />
Lebendigen Tradition in die UNESCO-Liste<br />
vorgeschlagen werden kann. So sind unter<br />
anderem das Bestehen seit mindestens<br />
sechzig Jahren oder die breite gesellschaftliche<br />
Verankerung Voraussetzung für die<br />
Berücksichtigung.<br />
Deshalb initiierte das Bundesamt für Kultur<br />
im September 2010 in Zusammenarbeit<br />
mit den kantonalen Kulturstellen ein<br />
Inventarisationsprogramm zum immateriellen<br />
Kulturerbe in der Schweiz. Für die erste<br />
Aufnahmerunde sind beim Bundesamt für<br />
Kultur 387 Vorschläge eingegangen.<br />
Unterägeri / Oberägeri<br />
Flössen auf dem Ägerisee<br />
Auf dieser Liste erscheint auch das «Flössen<br />
auf dem Ägerisee». Für die beiden Korporationen<br />
Oberägeri und Unterägeri, wie auch<br />
für das OK Flössen auf dem Ägerisee ist das<br />
ein Riesenerfolg. Vor allem ist es auch eine<br />
grosse Anerkennung für den Aufwand, den<br />
die beiden Korporationen für die Erhaltung<br />
eines Kulturgutes hier im Ägerital leisten.<br />
Wie geht es nun weiter: Bis zum Herbst<br />
2011 entscheiden die Kantone über eine<br />
Auswahl für die «Liste der lebendigen Traditionen<br />
der Schweiz». Als Grundlage dient<br />
dabei die Empfehlung der eidgenössischen<br />
Steuerungsgruppe. In einer ersten Runde<br />
sollen 160 Traditionen in eine Liste eingeschrieben<br />
werden.<br />
Die Liste der «lebendigen Traditionen der<br />
Schweiz» ist zudem Voraussetzung für die<br />
Nominierung von lebendigen Traditionen<br />
für die internationalen UNESCO-Listen des<br />
immateriellen Weltkulturerbes. Die Schweiz<br />
wird nach der nationalen Inventarisierung<br />
eine kleine Auswahl von etwa 30 Traditionen<br />
erstellen, die für die UNESCO-Listen<br />
nominiert werden.<br />
Bericht: Franz Müller<br />
Ägeritaler III / 2011 17