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SvP UNTERÄGERI<br />

Der neugewählte<br />

SVP-<br />

Gemeinderat,<br />

Roland Müller,<br />

ist nun seit ca.<br />

200 Tagen im<br />

Amt. Zeit, um<br />

nachzufragen,<br />

wie er sich eingelebt<br />

hat, wie<br />

es ihm geht und<br />

was für eine<br />

persönliche<br />

Bilanz er zieht.<br />

Red: Wie hast Du erfahren, dass Du<br />

gewählt bist?<br />

R. M.: Am Wahlsonntag ging ich mit meiner<br />

Familie und einigen Mitkandidaten<br />

essen. Als dann das Telefon klingelte, stieg<br />

mein Puls enorm und es dauerte eine ganze<br />

Weile, bis ich das positive Resultat einordnen<br />

konnte.<br />

Red: Da Du der einzige Neue im Rat bist,<br />

war die Dikasterienverteilung reine Formsache,<br />

oder?<br />

R. M.: Ich dachte auch, dass bereits im Vorfeld<br />

alles diskutiert wurde und mir dann<br />

mein Amt zugeteilt wird. So war es dann<br />

aber doch nicht. Es gab Diskussionen mit<br />

Wenn und Aber.<br />

Red: Vor dir hatte Franz Peter Iten die<br />

Abteilung Soziales und Gesundheit. Wie<br />

eng war die Zusammenarbeit bei der Übergabe?<br />

R. M.: Übergabe? Eine Übergabe hat nie<br />

stattgefunden. Die Akten wurden wortlos<br />

im Gemeindehaus deponiert. Ich wurde<br />

mit keinem Wort durch meinen Vorgänger<br />

in mein Amt eingeführt. Etwas irritierend,<br />

nicht? So konnte ich doch noch in der letzten<br />

Ausgabe des Ägeritalers lesen, wie viele<br />

gute Tipps er von seinem Vorgänger Tschusi<br />

Ithen erhalten hatte.<br />

Red: Wer hat dich denn über all die einzelnen<br />

Dossiers informiert?<br />

R. M.: Es ist ja nicht so, dass alle neu angefangen<br />

haben. Das Team unter der Führung<br />

meines Abteilungsleiters Walter Vattolo war<br />

ja bestehend und der Betrieb lief weiter. Es<br />

stellten sich natürlich viele Fragen bei so<br />

einem komplexen Amt, wie es das S & G<br />

ist. Dazu gehört ja nicht nur das Sozialamt.<br />

Auch das Vormundschaftsamt, die Jugendarbeit<br />

Ägerital, die Schulsozialarbeit, sowie<br />

die Kinderkrippe. Im Altersheim Chlösterli<br />

bin ich zudem im Stiftungsrat als Vertreter<br />

der Einwohnergemeinde.<br />

So sind es zirka 25 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in meiner Abteilung, die täglich<br />

Politik<br />

200 Tage im Gemeinderat<br />

zum Wohle der Bevölkerung in Unterägeri<br />

im Einsatz stehen. Bevor ich die einzelnen<br />

Abteilungen besucht habe, las ich die vorhandenen<br />

Jahresberichte und Protokolle,<br />

um mir einen ersten Eindruck zu machen.<br />

Mit den Führungspersonen der einzelnen<br />

Abteilungen habe ich regelmässigen Kontakt.<br />

Red: Darfst Du uns die Anzahl Dossiers verraten?<br />

R. M.: Es gibt verschiedene Aufgaben, welche<br />

unsere SozialarbeiterInnen haben. Bei<br />

der wirtschaftlichen Sozialhilfe sind es derzeit<br />

rund 70 Fälle. Dann gibt es die Sozialhifeberatung.<br />

Dort wird lediglich beraten,<br />

nicht aber finanziell unterstützt. Dann gibt<br />

es noch den vormundschaftlichen Bereich.<br />

Red: Hast du auch Kontakt mit den SozialvorsteherInnen<br />

aus den anderen Gemeinden?<br />

R. M.: Ja, das ist die SOVOKO (Sozialvorsteherkonferenz).<br />

Wir treffen uns regelmässig<br />

zum Austausch. Auch innerhalb der<br />

SOVOKO gibt es wieder Kommissionen und<br />

Arbeitsgruppen zu den uns nahen Themen.<br />

Red: Das tönt nach vielen Terminen und<br />

Sitzungen. Wie lässt sich das mit deinem<br />

bisherigen Beruf als Elektro-Servicemonteur<br />

vereinbaren?<br />

R. M.: Das stimmt, es sind sehr viele Termine<br />

die ich wahrnehmen muss. Diese finden<br />

auch tagsüber statt. Ich musste mein<br />

Pensum als Servicemonteur reduzieren.<br />

Ohne Reduktion ist es nicht möglich, all<br />

diese Aufgaben pflichtbewusst zu bewältigen.<br />

Red: Kommt da die Familie nicht zu kurz?<br />

R. M.: Wir haben im Vorfeld oft diskutiert,<br />

ohne genau zu wissen, was uns erwartet.<br />

Ohne die Unterstützung meiner Familie, im<br />

Speziellen die meiner Frau Sandra, würde<br />

es nicht funktionieren. Sie hat meinen Entscheid<br />

zum Kandidieren von Anfang an<br />

unterstützt. Es gibt auch offizielle Anlässe,<br />

an welche meine Familie mich begleiten<br />

kann. Aber es gibt auch Wochen, in denen<br />

ich fünf Abende weg bin. Das sind zwar<br />

Ausnahmen, aber das sind dann schwierige<br />

Wochen. Das Mittagessen ist mir heilig. Ich<br />

richte es jeweils ein, dass ich am Mittag<br />

zu Hause bin, zwar nur eine knappe halbe<br />

Stunde aber immerhin.<br />

Red: Du bist als Servicemonteur in einem<br />

elektrotechnischen Betrieb in Zug tätig. Wie<br />

hat man da von deiner Entscheidung zu<br />

kandidieren reagiert?<br />

R. M.: Auch da habe ich von Anfang an mit<br />

offenen Karten gespielt. Ich habe ein einge-<br />

hendes Gespräch mit meinem Chef geführt.<br />

Er konnte natürlich sehr gut abschätzen,<br />

was das bedeutet, hatte er doch vor Jahren<br />

selbst einen Sitz im Gemeinderat von<br />

Oberägeri. Da ich mein Pensum reduziert<br />

habe, müssen nun meine Kunden manchmal<br />

etwas Geduld aufbringen, bis ich mich<br />

um deren Anliegen kümmern kann.<br />

Red: Wie wurdest du im Gemeinderat aufgenommen?<br />

R. M.: Sehr gut, von jedem einzelnen Mitglied.<br />

Überhaupt haben wir einen tollen<br />

Zusammenhalt. Nach den Sitzungen gehen<br />

wir gemeinsam essen. Spätestens da werden<br />

die letzten Wogen geglättet, sollte mal<br />

eine etwas lautere Sitzung hinter uns liegen.<br />

Der gute Zusammenhang wird sicherlich<br />

auch von der Bevölkerung wahrgenommen.<br />

Red: Mit wenigen Ausnahmen habt ihr<br />

wöchentlich Sitzung. Wie bereitest Du Dich<br />

darauf vor?<br />

R. M.: Die Akten stehen uns ab Montagabend<br />

zur Einsicht bereit. Je nach Anzahl<br />

der Geschäfte und Infos aus den Abteilungen<br />

sind das Stunden, die ich dazu brauche.<br />

Gerade am Anfang des Jahres war dies sehr<br />

zeitaufwändig für mich. Bei Geschäften,<br />

welche zum zweiten Mal behandelt wurden,<br />

musste ich den ganzen Stapel durchlesen,<br />

um die Vorgeschichte zu kennen, während<br />

meine Kollegen, etwas salopp ausgedrückt,<br />

nur die letzte Seite lesen mussten, um auf<br />

dem neusten Stand zu sein.<br />

Red: Kannst Du noch kurz deine persönliche<br />

Bilanz ziehen?<br />

R. M.: Die Einarbeitung ins Thema war<br />

natürlich mit sehr viel Aufwand verbunden.<br />

Mittlerweile habe ich mich in die Dossiers<br />

vertieft und habe damit begonnen, sie<br />

gemäss meinen Vorstellungen umzusetzen.<br />

Auch die personelle Situation hat sich in<br />

dieser Anfangszeit verändert, ich bin aber<br />

zuversichtlich, dass unser Team bis zum<br />

Ende des Jahres steht. Ich arbeite in einem<br />

interessanten, zeitaufwändigen Amt, in<br />

welchem es vorwiegend um Menschen<br />

geht. Ich fühle mich sehr wohl und bin<br />

zuversichtlich für die Zukunft.<br />

Dass ich da stehe, wo ich jetzt bin, ist nicht<br />

selbstverständlich, und auch das Verdienst<br />

von anderen Leuten aus meinem Umfeld.<br />

Bei meinen Gemeinderatskollegen und meiner<br />

ganzen Abteilung möchte ich mich für<br />

die wohlwollende Aufnahme bedanken.<br />

Speziell bedanken möchte ich mich aber bei<br />

meiner Familie, vor allem bei meiner Frau<br />

Sandra, die mich grossartig unterstützt.<br />

Bericht: Thomas Werner<br />

10 Ägeritaler III / 2011

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