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Energiekonzept 2025+ - Stadtwerke Rosenheim

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ENERGIEKONZEPT<br />

DER STADTWERKE ROSENHEIM<br />

FÜR DIE STADT ROSENHEIM<br />

EEG<br />

Kernkraft<br />

Strombezug gemäß<br />

dt. Strommix<br />

Veränderung der<br />

Stromerzeugung in<br />

D durch Produktion<br />

in RO ermitteln<br />

Steinkohle<br />

Braunkohle<br />

Strombedarf<br />

Gas<br />

Strombedarf<br />

nach Herkunft<br />

aufteilen<br />

Sonstige<br />

Müll-Kessel<br />

Strom- und FW-<br />

Erzeugung<br />

in <strong>Rosenheim</strong><br />

Einsatzweise nach<br />

Wärmebedarf<br />

und Strompreisen<br />

berechnen<br />

Dampfkessel<br />

Gasmotoren<br />

RSHW<br />

Holzvergasung<br />

CO 2-Mengen<br />

Gas<br />

FW vorgeben,<br />

Rest aufteilen<br />

Fernwärme<br />

Entwicklung und Fortschreibung<br />

mit dem Ziel, im Jahr 2025 für <strong>Rosenheim</strong><br />

eine CO₂-Null-Bilanz zu erreichen<br />

Wärmebedarf<br />

Heizöl<br />

Abnahme<br />

berechnen<br />

Heizung<br />

Warmwasser


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DER WEGWEIsER DuRcH DAS ENERgIE-<br />

KONZEpT DER STADTWERKE<br />

ROSENHEIM FÜR DIE STADT ROSENHEIM<br />

WOHER KOMMT DIE ENERgIE FÜR DEuTScHlAND,<br />

WO WIRD SIE vERbRAucHT?<br />

› Erläuterungen und Kommentare<br />

› grundlagen zum <strong>Energiekonzept</strong><br />

› primärenergieverbrauch in Deutschland<br />

› Endenergieverbrauch in Deutschland<br />

› Energieverbrauch im Haushalt<br />

› Raumwärme als entscheidende größe<br />

› Fernwärme mit minimiertem primärenergiebedarf<br />

ERNEuERbARE ENERgIEN<br />

› beitrag erneuerbarer Energien zum primärenergieverbrauch<br />

› primärenergieäquivalente Erneuerbarer Energien<br />

› Netzlast und Windeinspeisung normiert<br />

› Regelenergie für sichere versorgung<br />

› untersuchungen, Daten und Fakten zu Erneuerbaren Energien<br />

› geothermie<br />

› Windzonen in Deutschland<br />

ROSENHEIM NuTZT ERNEuERbARE ENERgIEN<br />

› Kraft-Wärme-Kopplung<br />

› Wasserkraft<br />

› Klärschlammverwertung<br />

› vergärung von biomasse<br />

› Das biomasse-Heizwerk<br />

› Holzvergasung: Forschung – Entwicklung – praxis<br />

› Fernwärme – weiterer Ausbau<br />

› Zum vergleich: bruttostromerzeugung in Deutschland<br />

› Schema der Strombilanzierung in Deutschland<br />

bIlANZ<br />

› bilanz der vorgestellten Überlegungen und Maßnahmen,<br />

Auswirkungen auf die cO₂-bilanz <strong>Rosenheim</strong>s<br />

› Energieflüsse zur bilanzierung in <strong>Rosenheim</strong><br />

› cO₂-bilanz <strong>Rosenheim</strong>: Strom- und Wärmeversorgung


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DER WEGWEIsER DuRcH DAS ENERgIE-<br />

KONZEpT DER STADTWERKE<br />

ROSENHEIM FÜR DIE STADT ROSENHEIM<br />

DAS ROSENHEIM-KONZEpT<br />

› Schema der cO₂-berechnung: Flexibilität in der Energieerzeugung<br />

reduziert cO₂-Emissionen<br />

› Deutlich höhere Stromerzeugung in <strong>Rosenheim</strong><br />

› Weniger Strom aus belasteter Erzeugung führt zu<br />

verbesserter cO₂-bilanz<br />

› Fernwärme senkt den Energiebedarf für die beheizung <strong>Rosenheim</strong>s<br />

› Mehr emissionsarme Strom-Eigenerzeugung für <strong>Rosenheim</strong><br />

› Wärmeerzeugung mit modernster Technik<br />

› Strom und Wärme für <strong>Rosenheim</strong> 2025<br />

› Stellungnahme Dr. blesl<br />

› Eckpfeiler der Energieversorungsaufgabe<br />

› beratungsangebot<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

Inhalt und Text: Dr. Götz Brühl<br />

Gestaltung: Marketingabteilung<br />

Angaben ohne Gewähr<br />

Stand 01/2012<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong>


2<br />

ENERgIEFluSSbIlD 2009<br />

FÜR DIE buNDESREpublIK DEuTScHlAND


Quelle: AG Energiebilanzen<br />

Ein blick auf die grafik zeigt<br />

die ganze Komplexität des<br />

Themas "Energie". Auch kleine<br />

Erzeuger und verbraucher wie<br />

<strong>Rosenheim</strong> können mit gezielten<br />

Maßnahmen ihrer größe<br />

entsprechenden Einfluß<br />

nehmen. Wichtig hier: Der<br />

zweitgrößte Energiestrom nach<br />

den Importen besteht aus<br />

der nicht genutzten Abwärme<br />

der Kraftwerke (dunkelblauer<br />

pfad nach unten).<br />

3


4<br />

liebe <strong>Rosenheim</strong>erinnen und <strong>Rosenheim</strong>er,<br />

bereits 2008 haben wir ein <strong>Energiekonzept</strong> vorgelegt, das<br />

in Fachkreisen und bei der bevölkerung viel Interesse ge-<br />

funden hat. Der Schutz unserer Atmosphäre fordert den<br />

Schutz der umwelt, energiepolitische lösungen müssen<br />

darüber hinaus hohe versorgungssicherheit und bezahlbare<br />

Energie gleichermaßen im Fokus haben. Deshalb<br />

haben wir unser Konzept fortgeschrieben und auf den<br />

neuesten Stand gebracht. Es zeigt eindrucksvoll, das<br />

auch „kleine Einheiten“ einen wirkungsvollen beitrag zur<br />

gesamt-Energiewirtschaft leisten können und müssen.<br />

unser ehrgeiziges Ziel, für <strong>Rosenheim</strong> eine "cO2-Nullbilanz"<br />

zu erreichen, erfordert große Anstrengungen von<br />

uns allen. Auch von jedem Haushalt und von jedem Wirtschaftbetrieb.<br />

Machen Sie mit und sparen Sie Energie, wo<br />

immer dies möglich ist.<br />

Mit herzlichen grüßen Ihre<br />

Gabriele Bauer<br />

Oberbürgermeisterin,<br />

Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong><br />

liebe Kunden der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong>,<br />

mit dem Müllheizkraftwerk in <strong>Rosenheim</strong> wurde ein<br />

grundstein zur sicheren und sauberen versorgung mit<br />

Energie gelegt. Es folgten moderne verfahren wie Kraft-<br />

Wärme-Kopplung mit hocheffizienten gasmotoren, der<br />

Ausbau der Fernwärme und viele weitere Maßnahmen<br />

mehr. Mit der Forschung und Entwicklung der Holzvergasungstechnik<br />

zeigen wir einmal mehr pioniergeist.<br />

Mit der Fortschreibung unseres <strong>Energiekonzept</strong>es ins<br />

nächste Jahrzehnt schaffen wir eine grundlage für unser<br />

Handeln. Zur umsetzung sind vielfältige Anstrengungen<br />

erforderlich. Wir brauchen kompetente, engagierte Mitarbeiter<br />

und werden hohe Investitionen tätigen, um das<br />

angestrebte Ziel zu erreichen.<br />

Ihre <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong> arbeiten an einer guten<br />

Energiezukunft für unser land.<br />

Mit herzlichen grüßen Ihr<br />

Dr. Götz Brühl<br />

Geschäftsführer der<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong>


Werner Lutsch<br />

Geschäftsführer des AGFW e.V.<br />

Frankfurt am Main<br />

Die Stadt <strong>Rosenheim</strong>, die für mich im Studium und den<br />

darauf folgenden sieben Jahren zur zweiten Heimat<br />

wurde und geburtsstadt meiner drei Kinder ist, hat mich<br />

schon immer begeistert. Es ist wunderbar, da zu leben!<br />

Der Energieeffizienzverband AgFW, dem Herr Dr. brühl<br />

seit vielen Jahren als vizepräsident vorsteht, setzt sich<br />

seit nunmehr 40 Jahren für sinnvolle, pragmatische für<br />

verbraucher und gesellschaft umweltverträgliche, effiziente<br />

Energieversorgungslösungen ein. Energie, ob fossil<br />

oder regenerativ, ist ein wertvolles gut, mit dem wir<br />

haushalten und sparsam umgehen müssen!<br />

Nahezu 50 % der insgesamt genutzten primärenergie<br />

in Deutschland wird für Wärme verbraucht. Der Kraft-<br />

Wärme-Kopplungs- und Fernwärmemarkt bietet bereits<br />

heute das potenzial und die Instrumente, um alle energiepolitischen<br />

Ziele gleichzeitig und ganzheitlich zu er-<br />

füllen. Die bundesregierung fokussiert deshalb in ihrem<br />

„Integrierten Energie- und Klimaprogramm“ neben dem<br />

Ausbau der Regenerativen auf Energieeffizienz. Dafür<br />

sieht sie eine verdoppelung des Anteils von Strom aus<br />

Kraft-Wärme-Kopplung bis 2020 auf ca. 25 % als erforderlich.<br />

Damit wird die grundlage geschaffen, neue<br />

Wege bei der Wandlung und Modernisierung der deutschen<br />

Energieversorgung zu gehen.<br />

Die bedeutung der Fernwärme in diesem Kontext erschließt<br />

sich schnell, da sich in verbindung mit KWK ein<br />

primärenergie- und cO2-Einsparpotenzial von bis zu<br />

48 % gegenüber der getrennten Erzeugung von Strom<br />

und Wärme ergibt. Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong> haben<br />

dies potenzial früh erkannt und in ihre versorgungsstruktur<br />

eingebunden.<br />

Mit dem Fortschreiben bzw. Erneuern ihres <strong>Energiekonzept</strong>s<br />

zeigt die Stadt <strong>Rosenheim</strong> erneut ihren innovativen<br />

und zukunftsgerichteten charakter. Sie setzt im<br />

Kleinen bereits das um, was im großen, in der Europa-,<br />

bundes- und landespolitik erst diskutiert wird.<br />

Ich wünsche Ihnen, Ihrer Stadt und vor allen Dingen den<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n viel Erfolg sowie die notwendige Ausdauer<br />

und unterstützung der gesellschaft bei der umsetzung<br />

Ihres <strong>Energiekonzept</strong>es!<br />

Mit herzlichen grüßen Ihr<br />

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6<br />

ERläuTERuNgEN uND KOMMENTARE<br />

ZuM ENERgIEKONZEpT 2025<br />

AuSgANgSlAgE<br />

DAS ENERgIEKONZEpT 2020+ uND<br />

SEINE bISHERIgE uMSETZuNg<br />

Das <strong>Energiekonzept</strong> 2020+ aus dem<br />

Jahr 2008 setzt die Schwerpunkte auf<br />

Energieeffizienz durch Kraft-Wärme-<br />

Kopplung (KWK) und Ausbau der<br />

Fernwärme, sowie auf die Entwicklung<br />

der Holzvergasung als eine regenerative<br />

Energie, die sowohl hier<br />

ausgebaut werden kann, wirtschaftliches<br />

potential hat und darüber hinaus<br />

nicht mit Nahrungs- oder Futtermitteln<br />

konkurriert.<br />

Die umsetzung des <strong>Rosenheim</strong>er<br />

<strong>Energiekonzept</strong>es erfolgte bislang<br />

schneller als vorgesehen:<br />

> Der Zubau der Fernwärme liegt<br />

sehr gut im Plan.<br />

> Der Ausbau und die Erneuerung der<br />

Gasmotoren (Kraft-Wärme-Kopplung)<br />

erfolgt zur Zeit bis zur Heizperiode<br />

2011/12 und geht sehr viel schneller<br />

voran als im <strong>Energiekonzept</strong> 2020+<br />

vorgesehen war.<br />

> Die Entwicklung der Holzvergasung<br />

schreitet gut voran. Für alle<br />

bislang aufgetretenen Schwierigkeiten<br />

konnten Lösungen gefunden werden.<br />

Das bestehende Konzept soll nun<br />

angesichts der aktuellen Entwicklungen<br />

überprüft, angepasst und ggf.<br />

detailliert werden.<br />

ERSTES ENERgIEKONZEpT DER<br />

buNDESREgIERuNg 2010<br />

Das <strong>Energiekonzept</strong> der bundesregierung<br />

vom Sommer 2010 (vor Fukushima)<br />

hat aus unserer Sicht folgende<br />

Eckpunkte:<br />

> Starker Ausbau von Photovoltaikund<br />

Windkraft-Anlagen<br />

> Laufzeitverlängerung für<br />

Kernkraftwerke<br />

> Der KWK wird keine Bedeutung<br />

beigemessen<br />

> Nicht nachvollziebare Energiepreisprognosen<br />

> Umsetzung nur auf Basis umfassender<br />

staatlicher Eingriffe möglich,<br />

da betriebswirtschaftliche Anreize<br />

nicht erkennbar sind.<br />

voraussetzungen für das Konzept<br />

sind unter anderem:<br />

> ca. 2,5 % Effizienzsteigerung p. a.<br />

bis 2050 in allen Energiebereichen in<br />

der gesamten Volkswirtschaft.<br />

> Alle anderen Länder müssen<br />

analog vorgehen, was durch internationale<br />

Verträge abgesichert werden<br />

müsste (z. B. Emissionshandelsystem<br />

für Treibhausgase).<br />

beide voraussetzungen werden kaum<br />

zu erfüllen sein.<br />

Die Effizienzsteigerung müsste in<br />

vielen bereichen doppelt so schnell<br />

erfolgen wie bisher und dieses Tem-<br />

po muss für die kommenden vier<br />

Jahrzehnte beibehalten werden.<br />

Außerhalb der Eu sind bislang nur<br />

wenige länder bereit, sich dem Zertifikate-Handelssystem<br />

anzuschließen.<br />

Die meisten Eu-Mitgliedsstaaten halten<br />

den deutschen umstieg auf erneuerbare<br />

Energieerzeugung für<br />

viel zu schnell und befürchten gravierende<br />

Nachteile für die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit ihrer<br />

Industrie. Speziell in china und Indien<br />

wachsen Wirtschaft und Wohlstand<br />

seit Jahren in so raschem<br />

Tempo, dass der steigende Energiebedarf<br />

nur mit allergrößten Anstrengungen<br />

gedeckt werden kann. beide<br />

länder planen bis 2020 wöchentlich<br />

allein 1000 MW Kohle-Kraftwerksleistung<br />

in betrieb zu nehmen. gasund<br />

Kernkraftwerke sollen dort zusätzlich<br />

in großem umfang errichtet<br />

werden. Die damit einhergehende<br />

zunehmende Nachfrage nach Erdgas<br />

und Kohle ist mit den preisannahmen<br />

im Deutschen <strong>Energiekonzept</strong><br />

kaum vereinbar.


ENERgIEDISKuSSION<br />

NAcH FuKuSHIMA<br />

Die Diskussion nach den Ereignissen<br />

in den Reaktoren in Fukushima beschäftigt<br />

die Deutschen wie keine<br />

andere Nation. Wichtig dabei sind<br />

vor allem folgende Aspekte:<br />

> Die vorgezogene Abschaltung der<br />

Kernkraftwerke,<br />

> das Ziel, den Ausbau der erneuerbaren<br />

Energieerzeugung noch weiter<br />

zu beschleunigen,<br />

> der Glaube, dass sogenannte Smart<br />

Grids die erforderliche Systemoptimierung<br />

leisten werden,<br />

> die Erwartung, es werde zukünftig<br />

möglich sein nahezu beliebige Strommengen<br />

preiswert zu speichern,<br />

> die Erwartung, dass in Deutschland<br />

fehlende oder überschüssige Strommengen<br />

problemlos im- bzw. exportiert<br />

werden können.<br />

Die Diskussion beschäftigt sich aber<br />

nicht ausreichend mit Fragen wie:<br />

> Wie hoch werden die zukünftig<br />

Energiepreise sein,<br />

> wie werden die zusätzlichen Kosten<br />

verteilt (wird die Industrie subventioniert?)<br />

und welche sonstigen volkswirtschaftlichen<br />

Kosten haben wir zu<br />

tragen?<br />

> Integration der fluktuierenden<br />

Stromerzeugung (Wind- und Solarstrom)<br />

> Effiziente Erzeugung der für<br />

Heizung und Brauch-Warmwasser<br />

benötigten Wärme<br />

Ein schneller Ausbau von Windkraftund<br />

photovoltaikanlagen leistet einen<br />

großen beitrag zu dem gewünschten<br />

Energieversorgungssystem<br />

auf basis Erneuerbarer Energien.<br />

um damit aber gleichzeitig die versorgungssicherheit<br />

weiterhin gewährleisten<br />

zu können, sind zusätz-<br />

liche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung<br />

der Netzstabilität schnell<br />

erforderlich. Der Transport des Windstroms<br />

nach Süden und der fortlaufende<br />

momentane Ausgleich von<br />

Erzeugung und verbrauch muss<br />

mit jetzt verfügbaren Technologien<br />

zügig gesichert werden. Erforderlich<br />

dazu wäre aber u. a. der bau von<br />

pumpspeicherwerken und Höchstspannungsleitungen,<br />

deren genehmigungsverfahren<br />

und bauzeiten jedoch<br />

im bereich von 10 Jahren und<br />

mehr liegen.<br />

ROllE DER STADTWERKE<br />

In dieser umbruchsphase ist es um<br />

so wichtiger, dass wir als <strong>Stadtwerke</strong><br />

unseren beitrag leisten und Anlagen<br />

für Stromerzeugung bereit stellen,<br />

darüber hinaus brauchen wir auch<br />

stromverbrauchende Anlagen, die<br />

schnell an- und abgeschaltet werden<br />

7


8<br />

können und gleichzeitig die Energie<br />

effizient nutzen oder speichern. Wir<br />

sind seit einigen Jahren auf diesem<br />

gebiet aktiv, haben unsere leistungen<br />

jüngst erweitert (Minutenreserve-pool)<br />

und untersuchen zur Zeit<br />

verschiedene neuartige lösungen.<br />

gRuNDgEDANKEN FÜR<br />

uNSERE ZuKÜNFTIgE ROllE<br />

IM DEuTScHEN ENERgIE-<br />

SySTEM<br />

1. ENERgIEEFFIZIENZ<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong> sind Teil<br />

des deutschen Energiesystems - natürlich<br />

kein dominierender. unsere<br />

ureigenste Aufgabe ist es, innerhalb<br />

der Stadt die wirtschaftlich vertretbaren<br />

Energie-Effizienz-potentiale auszuschöpfen.<br />

Dies können wir auch<br />

deshalb besser als andere, weil wir<br />

nicht nur einen bereich – Strom oder<br />

gas oder Wärme – betreiben, sondern<br />

alle diese Energiesparten ge-<br />

meinsam im Querverbund über die<br />

gesamte Stadt optimieren können.<br />

2. MARKT- uND SySTEMSTAbIlITäT<br />

Eine weitere Aufgabe für uns be-<br />

steht darin, im Energiemarkt die pro-<br />

dukte bereitzustellen, die knapp und<br />

damit wertvoll sind. beispielsweise<br />

wird Strom zu bestimmten Zeiten im<br />

Netz besonders dringend benötigt<br />

und es ist besonders interessant, ihn<br />

genau zu diesen Zeiten zu erzeugen.<br />

bisher ging es dabei im wesentlichen<br />

um bestimmte Tageszeiten. Zukünftig<br />

wird sich dies auf die Zeiten verlagern,<br />

an denen in Norddeutschland<br />

kein Wind weht und der Himmel in<br />

Süddeutschland bedeckt ist. In diesen<br />

Stunden wird der Strom sehr<br />

wertvoll sein und sein preis an der<br />

Strombörse wird stark ansteigen.<br />

genauso ist es nicht sinnvoll, dann<br />

Strom zu produzieren, wenn er gerade<br />

im Überfluss vorhanden und<br />

damit wenig wert ist, weil die Wind-<br />

kraft- und photovoltaikanlagen mehr<br />

Strom erzeugen, als benötigt wird.<br />

Zu diesen Zeiten kann es im gegenteil<br />

sinnvoll oder sogar dringend<br />

notwendig sein zusätzlich Strom zu<br />

verbrauchen, um das Stromnetz stabil<br />

zu halten, denn Stromerzeugung<br />

und -verbrauch müssen in jedem Moment<br />

ausgeglichen sein.<br />

3. ERNEuERbARE ENERgIEN<br />

Die Nutzung Erneuerbarer Energiequellen<br />

zu verbessern, gehört genauso<br />

zu unseren Aufgaben. Auch<br />

hier sind unsere örtlichen voraussetzungen<br />

zu berücksichtigen.<br />

<strong>Rosenheim</strong> und die Region gehören<br />

zu den windschwächsten gebieten<br />

in Deutschland. Auf den bergen<br />

gibt es zwar mehr Wind, aber der für<br />

Windkraftanlagen notwendige Eingriff<br />

in das landschaftsbild wäre hier<br />

sicher nicht zu rechtfertigen.<br />

Oberbayern ist zwar eine Region in<br />

Deutschland mit relativ viel Sonnen-


schein. Aber die photovoltaik ist eine<br />

sehr teure Art der Stromerzeugung.<br />

Die Förderung durch das Erneuerbare<br />

Energiengesetz (EEg) ist entsprechend<br />

hoch, so dass sich die Errichtung<br />

einer photovoltaik-Anlage<br />

für den Einzelnen unter geeigneten<br />

bedingungen amortisiert. Als unternehmen,<br />

das auch dem Allgemeinwohl<br />

verpflichtet ist, sehen wir hier<br />

aber eine geringe Wirkung, die mit<br />

hohen Kosten für die Allgemeinheit<br />

verbunden ist und verzichten unsererseits<br />

auf entsprechende Investitionen.<br />

Auch für geothermie ist <strong>Rosenheim</strong><br />

ein ungeeigneter Standort. Selbst in<br />

4000 m Tiefe liegen die Temperaturen<br />

nur im bereich von 80 - 85 °c und<br />

die notwendige gute grundwasserdurchlässigkeit<br />

des gesteins in dieser<br />

Tiefe ist sehr ungewiss.<br />

Die insgesamt und von je her am<br />

stärksten genutzte regenerative Energiequelle<br />

der Menschen ist bio-<br />

masse. Ihr großer vorteil gegenüber<br />

Wind- uns photovoltaik liegt in der<br />

guten und preiswerten Speicherfähigkeit<br />

der gewonnenen Energie<br />

(z. b. Holzgas). Damit erwächst der<br />

aus biomasse gewonnenen Energie<br />

in einem Energiesystem mit hohen<br />

Anteilen Erneuerbarer Energie eine<br />

ganz entscheidende Rolle bei der<br />

Energieversorgung zu.<br />

Feuchte biomasse aus landwirtschaftlicher<br />

produktion wird seit<br />

einigen Jahren in etlichen Anlagen<br />

vergoren. Das hierbei entstehende<br />

Methan kann auf Erdgasqualität gebracht<br />

und – sofern es nicht direkt<br />

vor Ort verwendet wird – auch in<br />

das Erdgasnetz eingespeist werden.<br />

Allerdings könnten die hierbei eingesetzten<br />

landwirtschaftlichen Erzeugnisse<br />

auch als lebensmittel oder Futtermittel<br />

verwendet werden. Auch<br />

der hohe Düngemitteleinsatz bei der<br />

Erzeugung ist kritisch zu beurteilen.<br />

Holz dagegen ist der klassische heimische<br />

und regenerative Energieträger,<br />

der immer schon genutzt wurde.<br />

Er bildet bei seinem Wachstum im<br />

Wald eines der besten Ökosysteme<br />

in unseren breiten. Holz lässt sich darüber<br />

hinaus gut transportieren und<br />

lagern. Damit ist aus unserer Sicht<br />

Holz der beste regenerative Energieträger,<br />

der auch in ausreichender<br />

Menge und – verglichen mit anderen<br />

regenerativen Energien – zu günstigen<br />

preisen verfügbar ist.<br />

Dies motiviert uns zu großen Forschungs-<br />

und Entwicklungsanstrengungen,<br />

um die Effizienz der Holzverwertung<br />

zu steigern (Thema:<br />

Holzvergasung).<br />

9


10<br />

ERläuTERuNgEN uND KOMMENTARE<br />

ZuM EnErgiEkonzEpt 2025<br />

uNSER<br />

ENERgIEKONZEpT<br />

2025<br />

ENERgIEEFFIZIENZ<br />

Das größte potential, um den gesam-<br />

ten Energiebedarf zu reduzieren, liegt<br />

in Deutschland in der im Wesentlichen<br />

ungenutzten Abwärme der<br />

Kraftwerke. Mit dieser Abwärme<br />

könnte prinzipiell ganz Deutschland<br />

beheizt werden und etwa die Hälfte<br />

der Energie insgesamt eingespart<br />

werden. leider wird dies viel zu wenig<br />

beachtet. Nur <strong>Stadtwerke</strong> engagieren<br />

sich dafür, die notwendigen Wärmeverteilnetze<br />

auf- und auszubauen.<br />

Wir haben in <strong>Rosenheim</strong> seit vielen<br />

Jahren auch eine Fernwärmeversorgung,<br />

die die Wärme aus dem<br />

Müllheizkraftwerk nutzt. In den vergangen<br />

Jahren haben wir die Wärmeerzeugung<br />

mit Kraft-Wärme-<br />

Kopplung (KWK) durch den bau und<br />

betrieb von hoch effizienten gasmotoren<br />

ebenso ausgebaut wie das<br />

Fernwärmenetz. unsere Fernwärme<br />

ist zertifiziert mit einem primärenergiefaktor<br />

von 0,0. Das bedeutet, dass<br />

für die beheizung von mit Fernwärme<br />

versorgten Häusern kein zusätzlicher<br />

primärenergieeinsatz erfolgt.<br />

Damit haben wir den cO₂-Ausstoß<br />

für den gesamten Energiebedarf in<br />

<strong>Rosenheim</strong> (ohne verkehr) in den<br />

letzten Jahren verglichen mit 1990<br />

um 10 % gesenkt. Durch den starken<br />

Ausbau der Fernwärme seit 2009<br />

und den weiteren Ausbau der KWK-<br />

Erzeugung mit Motoren mit noch<br />

höherem Wirkungsgrad wird 2012<br />

der cO₂-Ausstoß – wieder im vergleich<br />

mit 1990 – sogar um ein Drittel<br />

gesenkt werden!<br />

Auf diesem Weg wollen wir fortfahren<br />

und bis 2025 rund die Hälfte des<br />

Wärmebedarfs gleichermaßen wirtschaftlich<br />

und ökologisch mit Fernwärme<br />

decken.<br />

vERSORguNgSSIcHERHEIT uND<br />

SySTEMSTAbIlITäT<br />

Der gekoppelten, zeitgleichen Erzeugung<br />

von Strom und Wärme steht<br />

aber nicht immer ein zeitgleicher<br />

Strom- und Wärmebedarf gegenüber.<br />

Dieses problem lösen Wärmespeicher.<br />

Wir haben seit 2004 Wärmespeicher<br />

im Einsatz und können<br />

damit den Strom vorrangig dann<br />

erzeugen, wenn er am wertvollsten<br />

ist (bisher mittags und abends). Die<br />

dann nicht benötigte Wärme wird für<br />

die übrige Zeit zwischengespeichert.<br />

Zukünftig werden die Strompreise<br />

mehr und mehr vom Wetter (Wind<br />

und Sonne) abhängen. Wir planen<br />

daher, unsere Wärmespeicher stark<br />

auszubauen.<br />

Wind- und Solarstromerzeugung führen<br />

wetterbedingt auch zu schnellen<br />

änderungen der Erzeugungsleistung.<br />

Dies muss innerhalb des verbundnetzes<br />

durch andere Stromerzeuger<br />

ausgeglichen werden. unsere<br />

gasmotoren sind hierzu hervorragend<br />

in der lage, da sie viel schneller<br />

als große Kraftwerke gestartet oder<br />

abgeschaltet werden können.<br />

HOlZvERgASuNg<br />

Die energetische Nutzung von Holz<br />

erfolgt in der Regel durch verbrennung<br />

und anschließende Nutzung<br />

der Wärme im Rauchgas. Dies ist<br />

aber nur dann ausreichend, wenn die<br />

Wärme direkt genutzt wird (Heizung<br />

ohne zeitgleiche Stromerzeugung).<br />

Soll aber nicht nur Wärme, sondern<br />

auch elektrischer Strom erzeugt werden,<br />

ist der Wirkungsgrad solcher<br />

Systeme sehr begrenzt.<br />

Die lösung, zunächst das Holz zu<br />

vergasen und dieses Holzgas dann<br />

in einem Motor zu verbrennen, der<br />

damit Strom und Wärme erzeugt, ermöglicht<br />

eine sehr viel bessere Ausnutzung<br />

der im Holz vorhandenen<br />

Energie.<br />

Solche verfahren und Anwendungen<br />

gibt es schon lange. Sie erfüllen aber<br />

bisher nicht die heutigen Anforderungen<br />

an die gasqualität. Seit den<br />

70er Jahren lag der Ölpreis lange Zeit


so niedrig, dass sich Weiterentwicklungen<br />

dieser Technik nicht mehr gelohnt<br />

haben und eingestellt wurden.<br />

Inzwischen sind die Energiepreise<br />

allgemein wieder gestiegen und wir<br />

gehen auch langfristig von weiter<br />

steigenden preisen aus. Die großen<br />

und entwicklungsstarken Anlagenbauer<br />

haben das Thema aber bislang<br />

nicht aufgegriffen.<br />

Mit den Mitarbeitern des Müllheizkraftwerks<br />

haben wir die gut ausgebildeten<br />

und erfahrenen Kollegen,<br />

um selbst eine solche Entwicklung<br />

voran zu bringen. Ebenso verfügen<br />

wir über die notwendigen Werkstätten,<br />

um die versuchsanlagen selbst<br />

bauen zu können. Daher haben wir<br />

uns 2006 entschieden, selbst Holzvergaser<br />

zu entwickeln.<br />

Seither sind viele Anlagen konzipiert,<br />

gebaut, getestet, umgebaut und<br />

weiter getestet worden. Zunächst<br />

war das Ziel, die vergasung an sich<br />

stabil in gang zu halten, später ging<br />

es um die verbesserung der gasqualität,<br />

danach um die gleichmäßige<br />

Regelung der Anlagen bei schwankenden<br />

Einflüssen. Jetzt haben wir<br />

das Ziel, den Anlagenbetrieb und<br />

alle Sicherheitsfunktionen vollständig<br />

zu automatisieren.<br />

Weitere Entwicklungsziele sind die<br />

Anlagen im Dauerbetrieb zu testen<br />

und die Standzeiten der verwendeten<br />

Materialien zu optimieren. Erfreulicherweise<br />

konnte im laufe dieser<br />

Entwicklungen auch die leistung<br />

dieser Anlagen immer weiter gesteigert<br />

worden.<br />

2006 haben wir uns das Ziel gesetzt,<br />

innerhalb von 10 Jahren eine wirtschaftliche<br />

Anlage im Regelbetrieb<br />

zu nutzen. bis heute liegen wir im<br />

gesteckten Zeit- und Kostenrahmen<br />

und haben bereits viele Anfragen anderer<br />

<strong>Stadtwerke</strong>, die sich für unsere<br />

Anlagen interessieren.<br />

ZIEl: cO₂-vERMEIDuNg<br />

Mit all diesen Entwicklungen zeigen<br />

uns die berechnungen des cO₂-<br />

Ausstosses, dass wir bis 2025 den<br />

cO₂-Ausstoß für die versorgung der<br />

Stadt <strong>Rosenheim</strong> (ohne verkehr)<br />

neutralisieren können. Das bedeutet,<br />

dass insbesondere durch unsere<br />

Stromerzeugung der betrieb und<br />

damit der cO₂-Ausstoß von Kohleund<br />

gaskraftwerken in Deutschland<br />

so weit reduziert wird, dass das dort<br />

eingesparte cO₂ den stark verminderten<br />

Rest an cO₂-Ausstoß in <strong>Rosenheim</strong><br />

gerade kompensiert.<br />

DAMIT HAbEN WIR DAS ZIEl, DASS ROSENHEIM bIS 2025 IM ENERgIEbEREIcH cO₂-NEuTRAl WIRD. DAS bE-<br />

SONDERE IST, DASS DIES WIE DARgElEgT MIT MASSNAHMEN ERFOlgEN SOll, DIE SOWOHl WIRTScHAFTlIcH<br />

uND bEZAHlbAR SIND, AlS AucH DAS ENERgIESySTEM STAbIlISIEREN uND NIcHT DuRcH WETTERbEDINgTE<br />

ScHWANKuNgEN bElASTEN.<br />

11


12<br />

gRuNDlAgEN<br />

ZuM ENERgIEKONZEpT ROSENHEIM<br />

ENERGIE-HERKuNfT / ENERGIE-VERBRauCH<br />

Bestandsentnahme<br />

61<br />

Statistische<br />

Differenzen<br />

-27<br />

Gewinnung<br />

im Inland Import<br />

3.913 11.288<br />

8.714<br />

15.261<br />

Energieaufkommen im Inland<br />

13.398<br />

Primärenergieverbrauch*<br />

Endenergieverbrauch<br />

Export und<br />

Bunkerung<br />

1.864<br />

Nichtenergetischer Verbrauch<br />

1.024<br />

3.212<br />

Umwandlungsverluste<br />

475<br />

Verbrauch in den<br />

Energiesektoren<br />

2.264 2.541 2.497 1.411<br />

Industrie Verkehr Haushalt Gewerbe, Handel,<br />

Dienstleistungen<br />

Das Schaubild zeigt, wo die Energie für Deutschland herkommt und wo<br />

sie verbraucht wird. Die Importmenge ist etwa dreimal so hoch wie die<br />

Eigenerzeugung im Inland. Auffallend ist der hohe Wert der umwandlungsverluste<br />

– ein potential, auf das wir in diesem Konzept noch mehrfach<br />

eingehen werden. Kraft-Wärme-Kopplung mit wirksamen gasmotoren<br />

und effiziente Holzvergasung zeichnen sich im gegensatz dazu<br />

durch besonders niedrige umwandlungsverluste aus.<br />

ENERGIE-MASSEINHEIT<br />

Megajoule = 1000 Kilojoule<br />

(als Vergleich: 1 Kilowattstunde<br />

entspricht 3,6 Megajoule)<br />

Gigajoule = 1000 Megajoule<br />

Terajoule = 1000 Gigajoule<br />

Petajoule = 1000 Terajoule<br />

Alle Angaben in Terajoule.<br />

Der Anteil der erneuerbaren Energieträger<br />

am Primärenergieverbrauch liegt bei 8,7 %.<br />

* Alle Zahlen vorläufig/geschätzt.<br />

29,308 Petajoule (PJ) 1. Mio. t SKE<br />

Quelle: AG Energiebilanzen e.V.


vERläSSlIcHE DATEN<br />

bIlDEN DIE bASIS DIESES KONZEpTES<br />

PRImäRENERGIEVERBRauCH<br />

Primärenergieverbrauch in Deutschland 2010_14012 Petajoule (vorläufig)<br />

Mineralöl 35 %<br />

Windkraft1%<br />

Wasserkraft 0,5%<br />

4722<br />

Wärmepumpe 0,1%<br />

135<br />

Fotovoltaik 0,3 %<br />

3048<br />

1163<br />

Erneuerbare<br />

9 %<br />

69<br />

822<br />

178<br />

Erdgas<br />

1514<br />

1694<br />

22 %<br />

1515<br />

Andere 1%<br />

Steinkohle<br />

12 %<br />

braunkohle11%<br />

Kernenergie 11%<br />

biomasse<br />

fest/gasförmig 5 %<br />

Quelle: BMWi<br />

126 biokraftstoffe 1%<br />

106<br />

Abfälle und Deponiegas 1%<br />

Solarthermie 0,1%<br />

geothermie 0,01%<br />

Quelle: AG Energiebilanzen, AGEE-Stat<br />

Alle Angaben für 2010 (vorläufige Zahlen), die Erneuerbaren Energien<br />

haben einen Anteil von 9 % am primärenergieverbrauch.<br />

13


14<br />

ENDENERgIEvERbRAucH IN DEuTScHlAND 2007<br />

beleuchtung<br />

2%<br />

mechanische Energie<br />

43%<br />

Raumwärme<br />

26%<br />

<strong>Rosenheim</strong> legt das Schwergewicht seines Konzeptes auf Raumwärme<br />

und Strom. Der Individual-verkehr findet hier keine berücksichtigung.<br />

Warmwasser<br />

5%<br />

sonstige prozesswärme<br />

23%<br />

Quelle:


Energiebedarf im Haushalt mit PKW 2005<br />

Heizung<br />

Energiebedarf im Haushalt ohne PKW 2007<br />

Raumwärme<br />

Warmwasser<br />

Warmwasser<br />

Hausgeräte<br />

8%<br />

Sonstige prozesswärme<br />

12%<br />

ENERgIEvERbRAucH IM HAuSHAlT<br />

8%<br />

52%<br />

5%<br />

71%<br />

31%<br />

pKW<br />

1% beleuchtung<br />

mechanische Energie<br />

10% 2% beleuchtung<br />

Quelle:<br />

15


16<br />

RAuMWäRME AlS ENTScHEIDENDE gRÖSSE<br />

Nutzwärmebedarf (P J/a)<br />

2000<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030<br />

Quelle: Markus Blesl, Stephan Kempe / Universität Stuttgart / Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung<br />

Das Schaubild verdeutlicht, welche bedeutung der Raumwärme als Energieverbraucher zukommt. Daraus ergibt<br />

sich der wesentliche, wirkungsvolle Ansatzpunkt zur Optimierung der cO₂-bilanz.<br />

Nach den vorliegenden Zahlen aus dem <strong>Energiekonzept</strong> 2010 der bundesregierung wird sich der Anteil der<br />

Raumwärme an den Endenergieverbräuchen in den privaten Haushalten nicht signifikant verändern lassen. Die<br />

prognosen gehen von einem 75 %-Anteil im Jahr 2020 bis zu einem 68 %-Anteil im Jahr 2050 aus. Diese verände-<br />

rung geht vor allem auf das Konto effizienter bauweisen und Maßnahmen zur Wärmedämmung. Es bleibt aber in<br />

den nächsten Jahrzehnten beim hohen Energiebedarfsanteil für Raumwärme.<br />

EFH vor 1979<br />

EFH 1979-2005<br />

EFN ab 2006<br />

MFH vor 1979<br />

MFH 1979-2005<br />

MFN ab 2006


PASSIV-HAUS<br />

Primärenergiebedarf: 97 kWh (m2 /Jahr)<br />

KWK-FW Normal-Haus<br />

Primärenergiebedarf: 83 kWh (m2 /Jahr)<br />

FERNWäRME MIT MINIMIERTEM<br />

pRIMäRENERgIEbEDARF<br />

Strommix<br />

Deutschland<br />

Auch der vergleich von passiv-Haus mit dem Fernwärme-Haus mit Kraft-Wärme-Kopplung zeigt die Effizienz der<br />

Kraft-Wärme-Kopplung. Im passivhaus gibt es mehr verluste als in einem "Normalhaus" mit Fernwärmeanschluss.<br />

Nach berechnungen der Tu Dresden beträgt der primärenergiebedarf für das passivhaus 97kWh/m2 und Jahr.<br />

Das "Normal-Haus" mit Fernwärmeanschluss oder Energieversorgung aus Kraft-Wärme-Kopplung liegt im Wert<br />

Qp<br />

3,33<br />

Qp, el<br />

2,70<br />

fp,ges = 0,75<br />

qp = 82,6 kWh/m2a<br />

Qp<br />

7,24<br />

(2,83)<br />

Qbr<br />

6,58<br />

Qab,br<br />

0,66<br />

Qp,H<br />

0,63<br />

HKW<br />

HKW = 0,9<br />

HKW = 0,8<br />

Wel<br />

1,00<br />

Qab,el<br />

1,70 Qbr<br />

0,57<br />

Qab,H,1<br />

0,06<br />

QH<br />

3,29<br />

Qp, el<br />

2,70<br />

HW =<br />

0,85<br />

Qab,HKW<br />

0,66<br />

Wel<br />

1,00<br />

QE<br />

2,80<br />

Wel,ab<br />

1,63<br />

Qab,H<br />

0,03<br />

passivhaus<br />

qN =15 kWh/m2a<br />

A =120 m2<br />

Wel =3500 kWh/a<br />

HK =0,95<br />

eE =1,05<br />

QE QN<br />

0,54 0,51<br />

Qab,H,3<br />

0,03<br />

fp,ges = 2,12<br />

qp = 97 kWh/m2a<br />

Qab,HN gebäude<br />

0,49<br />

qN = 80 kWh/m2a<br />

A =120 m2<br />

Qwü<br />

0,06<br />

Wel =3500 kWh/a<br />

eE =1,02<br />

QN<br />

2,74<br />

elektrisches<br />

Verbundnetz<br />

Qp, ab<br />

4,41<br />

Quelle: TU-Dresden<br />

bei 83 kWh/m2 und Jahr.<br />

17


18<br />

bEITRAg ERNEuERbARER ENERgIEN<br />

ZuM pRIMäRENERgIEvERbRAucH<br />

PJ/a<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Solar- u. Geothermie,<br />

Wärmepumpen<br />

Klärgas einschl. Biogas<br />

Müll, Deponiegas<br />

Biodiesel u. a.<br />

flüssige Brennstoffe<br />

Holz, Stroh u. a. feste Stoffe<br />

Photovoltaik<br />

Windkraft<br />

Wasserkraft<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Das <strong>Energiekonzept</strong> der bundesregierung zeigt den beitrag Erneuerba-<br />

rer Energien zum primärenergieverbrauch. Hier wird deutlich, dass bio-<br />

masse und Reststoffe den überwiegenden Anteil liefern.<br />

Quelle:<br />

Biomasse<br />

und<br />

Reststo�e<br />

Wind<br />

und<br />

Wasser


PJ/a<br />

15.000<br />

14.000<br />

13.000<br />

12.000<br />

11.000<br />

10.000<br />

9.000<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

2008<br />

Referenz<br />

SzI A<br />

SzII A<br />

SzIII A<br />

SzIV A<br />

SzI B<br />

SzII B<br />

SzIII B<br />

SzIV B<br />

Referenz<br />

SzI A<br />

SzII A<br />

SzIII A<br />

SzIV A<br />

SzI B<br />

SzII B<br />

SzIII B<br />

SzIV B<br />

pRIMäRENERgIEäQuIvAlENTE<br />

ERNEuERbARER ENERgIEN<br />

Importsaldo<br />

nichtern. Strom<br />

Erneuerbare<br />

Gase<br />

Steinkohle<br />

Kernkraft<br />

Sz = unterschiedliche Szenarien<br />

Referenz<br />

SzI A<br />

SzII A<br />

SzIII A<br />

SzIV A<br />

SzI B<br />

SzII B<br />

SzIII B<br />

SzIV B<br />

Importsaldo<br />

erneuerb. Strom<br />

Sonstige<br />

Mineralölprodukte<br />

Braunkohle<br />

Referenz<br />

SzI A<br />

SzII A<br />

SzIII A<br />

SzIV A<br />

SzI B<br />

SzII B<br />

SzIII B<br />

SzIV B<br />

2020 2030 2040 2050<br />

Quelle: Prognos / EWI / GWS Studie Energieszenarien für ein <strong>Energiekonzept</strong> der Bundesregierung 2010<br />

Auch alle prognosen bis ins Jahr 2050 gehen davon aus, dass Energie-<br />

gewinnung aus Abfall, biomassen – darunter auch Holz – einen bedeuten-<br />

den Anteil am primärenergieersatz haben werden.<br />

19


20<br />

NETZlAST uND WINDEINSpEISuNg NORMIERT<br />

(WERTE vON 2009)<br />

Leistung in MW<br />

Netz-Leistungen (normiert)<br />

24000<br />

22000<br />

20000<br />

18000<br />

16000<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000<br />

Stunden pro Jahr<br />

PV 2010<br />

Wind + PV 2010<br />

Wind 2010<br />

1,00<br />

0,90<br />

0,80<br />

0,70<br />

0,60<br />

0,50<br />

0,40<br />

0,30<br />

0,20<br />

0,10<br />

0,00<br />

-0,10<br />

-0,20<br />

-0,30<br />

-0,40<br />

-0,50<br />

0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000<br />

Stunden pro Jahr<br />

Windeinspeisung<br />

Netzlast<br />

Residuallast<br />

Wind+PV-Strom:<br />

≥50 % Leistung: 4,0 % der Zeit<br />

≥10 % Leistung: 72 % der Zeit<br />

PV-Strom:<br />

≥50 % Leistung: 5,2 % der Zeit<br />

≥10 % Leistung: 29 % der Zeit<br />

Wind-Strom:<br />

≥50 % Leistung: 6,2 % der Zeit<br />

≥10 % Leistung: 61 % der Zeit<br />

geordnete Jahresdauerlinen der photovoltaik- (pv-) und Wind-Stromerzeugung sowie deren Summe in Deutschland<br />

im Jahr 2010. Hierzu wurden alle ¼-Stundenwerte der Stromerzeugung der größe nach sortiert und über die kumulierte<br />

Dauer aufgetragen. Zu erkennen ist, dass pv-Strom insgesamt (und sei es noch so wenig) nur ca. 3700 Stunden<br />

des Jahres erzeugt wurde. Auch bei Windstrom steht meistens nur ein bruchteil der Kapazität zur verfügung.<br />

Erneuerbare Energien werden per gesetz vorrangig in das Netz eingespeist. Sonne und Wind sind aber nicht<br />

immer sicher verfügbar. Die Differenz zwischen Netzlast und der Einspeisung Erneuerbarer Energien nennt man<br />

Residuallast. Diese lücke schließen zur Zeit Kraftwerke, künftig werden mehr Speicherkapazitäten und Reservekraftwerke<br />

zur verfügung stehen müssen.


Leistung<br />

+<br />

-<br />

Leistung<br />

+<br />

-<br />

Spitzenlast<br />

Mittellast 4000 h/a<br />

Spitzenlast<br />

2000<br />

Mittellast 4000 h/a<br />

2000<br />

schematische Darstellung<br />

REgElENERgIE FÜR SIcHERE vERSORguNg<br />

4000<br />

Grundlast<br />

> 7000 h/a<br />

Wind- und Solarstrom<br />

4000<br />

Grundlast<br />

> 7000 h/a<br />

7000 8760<br />

7000 8760<br />

Netzlast<br />

Preis<br />

Dauer<br />

Stunden pro Jahr<br />

Netzlast<br />

Residuallast-1<br />

Dauer<br />

Stunden pro Jahr<br />

Residuallast-2<br />

Preis<br />

Spitzenlast wird für etwa 3000 Stunden pro Jahr benötigt, Mittellast für<br />

etwa 4000 Stunden. um eine sichere versorgung für die gesamten 8760<br />

Jahresstunden zu erreichen, muss ausreichend Regelenergie zur verfügung<br />

stehen. Die Energieerzeugerkosten steigen vom grundlastbedarf über die<br />

Mittellast bis zur Spitzenlast deutlich nach oben.<br />

21


22<br />

vERFAHREN uND uNTERSucHTE pROJEKTE<br />

Geothermie<br />

Wasserkraft<br />

Klärschlamm<br />

Biomasse<br />

Vergärung<br />

Vergasung<br />

Sonstige Verfahren


uNTERSucHuNg ZuR NuTZuNg vON<br />

GEOTHERmIE IN ROSENHEIM<br />

Oberflächennahe<br />

Geothermie<br />

Tiefen-<br />

Geothermie<br />

400 m | 7-25°c 400 -7.000 m | 40-130°c<br />

Dubletten-bohrung, vertikal oder abgelenkt<br />

Hydrothermale<br />

Wärmegewinnung<br />

> Erdwärmesonde<br />

> Erdwärmekollektor<br />

> Wärmepumpe<br />

> Kälteerzeugung<br />

Hydrothermale<br />

Stromgewinnung<br />

> Kalina-prozess<br />

> Organic-Rankinecycle-Anlagen<br />

Es wurden sowohl oberflächlichennahe geothermie (bis 400 m) als auch<br />

Tiefengeothermie (von 400 bis 7.000 m) untersucht<br />

23


24<br />

GEOTHERmIE<br />

unter geothermie versteht man die Nutzung der Erdwärme zur Wärmeversorgung und Stromgewinnung. Die Tem-<br />

peratur der Erde steigt mit zunehmender Tiefe um 25 bis 30° c pro Kilometer an. besonders in ehemals vulkanischen<br />

Regionen sind hohe Temperaturen bereits in geringen Tiefen anzutreffen, da das heiße flüssige Magma des Erdinneren<br />

dicht an die Oberfläche vordringt.<br />

An diesen Orten kann die Erdwärme energetisch genutzt werden. Sie wird in einigen ländern in Tiefen von 500 bis<br />

2.000 m häufig mit Hilfe von Warmwasser gefördert. Je nach geologischen voraussetzungen sind die potenziale sehr<br />

unterschiedlich. In Deutschland sind sie zwar nicht unerheblich, werden aber bisher kaum genutzt. Die notwendigen<br />

Temperaturen liegen viele Kilometer tief. Das erste geothermische Kraftwerk Deutschlands, das auch Strom produziert,<br />

steht in Neutstadt-glewe, Mecklenburg-vorpommern, und versorgt ca. 1.300 Wohnungen mit Fernwärme. In<br />

<strong>Rosenheim</strong> liegen die üblichen Temperaturen geologischer Warmwasservorkommen im Hinblick auf eine Stromerzeugung<br />

sehr niedrig (siehe geothermieatlas). um warmes Wasser im Temperaturbereich zwischen 80 und 190° c für<br />

eine Stromproduktion nutzen zu können, kommt man mit konventioneller Kraftwerkstechnik nicht weiter, sondern<br />

muss meist eine Organic-Rankine-cycle-Wärmekraftmaschine (ORc) verwenden. Auch beim ORc wird Dampf unter<br />

hohem Druck und mit hoher Temperatur über eine Turbine geleitet und dabei entspannt und abgekühlt. Die Turbine<br />

treibt den generator an. Im unterschied zum konventionellen Dampfturbinenprozess wird ein organisches Arbeitsmittel<br />

(z. b. n-pentan, Isobutan) eingesetzt.<br />

Eine Alternative zum ORc-verfahren ist das KAlINA-verfahren. Hier wird als Arbeitsmittel ein gemisch aus Ammoniak<br />

und Wasser eingesetzt. Die Entwicklung dieses verfahrens befindet sich derzeit noch in ihren Anfängen. Das KAlINAverfahren<br />

verspricht aber einen höheren elektrischen Wirkungsgrad und niedrigere Stromentstehungskosten. Der


erreichbare elektrische Wirkungsgrad einer ORc-Anlage beträgt bei einem Temperaturniveau von 100° c etwa 6,5 %<br />

und bei 200° c etwa 13 bis 14 %. In einer gesamtbewertung muss allerdings berücksichtigt werden, dass die genutzte<br />

geothermische Energie – im unterschied zu Kohle, Öl und gas in Kraftwerken – keine brennstoffkosten oder Emissi-<br />

onen verursacht. Wird nach der Stromgewinnung die Wärme zusätzlich genutzt, liegt der energetische gesamtwir-<br />

kungsgrad höher. Derzeit ist davon auszugehen, dass bei künftigen projekten zur geothermischen Stromerzeugung<br />

in Deutschland eine Mindesttemperatur von 100° c und eine Mindestfließrate von 50 m3/h gegeben sein müssen. Auf<br />

dem Markt werden ORc-Turbinen mittlerweile auch für den leistungsbereich 100 bis 250 kW angeboten. In Deutsch-<br />

land ist der untergrund bis 2.000 m Tiefe im allgemeinen detailliert erforscht und gut kartiert.<br />

Dieses ist u. a. ein Ergebnis systematischer, geologischer Kartierungen und von Suchbohrungen nach Erdöl oder<br />

Erdgas in früheren Jahrzehnten. Ausschlaggebend für den Erfolg einer konkreten bohrung sind allerdings die lokalen<br />

geologischen verhältnisse, besonders die Wasserführung. bei jeder bohrung besteht das Risiko, dass das gestein<br />

kein oder nur wenig Wasser durchlässt, da die Wärme des gesteins nur mit Hilfe von Wasser zutage gefördert werden<br />

kann. Die Nutzung der geothermie ist für <strong>Rosenheim</strong> nach derzeitigem Stand keine attraktive Möglichkeit, Strom und<br />

Wärme zu produzieren, da die Temperaturen in den erreichbaren Tiefen zu niedrig sind.<br />

Oberflächennahe geothermie nutzt nicht den Wärmestrom aus dem Inneren der Erde, sondern die Tatsache, dass in<br />

den oberen Erdschichten die Temperatur immer der mittleren Jahrestemperatur (ca. 12 °c) entspricht. Diese Temperatur<br />

kann mit Hilfe von Wärmepumpen zu Heizzwecken genutzt werden. Wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll ist<br />

dieses verfahren aber nur bei verwendung von Fußbodenheizungen. Sonst liegen die benötigten Temperaturen so<br />

hoch, dass die Effizienz der Wärmepumpen zu gering wird. Für die Fernwärmeversorgung kommt daher oberflächennahe<br />

Erdwärmenutzung nicht in betracht.<br />

25


26<br />

WINDZONEN IN DEuTScHlAND<br />

WINDKRAFT IST lAuT bAyERIScHEM WINDATlAS NuR bEDINgT AN ExpONIERTEN STEllEN IM lANDKREIS RO-<br />

SENHEIM INTERESSANT. DIE DREI WINDRäDER IM lANDKREIS ROSENHEIM DIENEN vOR AllEM FORScHuNgS-<br />

ZWEcKEN.<br />

DER EINSATZ vON WINDENERgIE IST IN DER WINDScHWAcHEN REgION ROSENHEIM ÖKONOMIScH NIcHT Zu<br />

EMpFEHlEN. DIE WINDgEScHWINDIgKEIT IN ROSENHEIM lIEgT lAuT WINDATlAS DEuTlIcH uNTER DEM bE-<br />

NÖTIgTEN WERT.<br />

Die Atmosphäre der Erde befindet sich in ständiger bewegung. ursache ist die Sonneneinstrahlung, die zu unter-<br />

schiedlichen Temperatur- und Druckverhältnissen führt. von regionalen besonderheiten abgesehen, zirkuliert die<br />

Atmosphäre in globalen Strömungen, die durch konstante Hoch- und Tiefdruckzonen ausgelöst werden.<br />

Weitere Infos: www.solarpower-gmbh.com<br />

Das gebiet der bundesrepublik Deutschland liegt auf der Nordhalbkugel im bereich der Westwindzone auf dem europäischen<br />

Kontinent. Das Klima ist im Allgemeinen unbeständig; die vorwiegend westlichen Winde sind im Frühjahr<br />

und im Spätherbst stärker als im Jahresmittel. Abhängig von der geografischen lage sind die durchschnittliche<br />

Windgeschwindigkeit und die Windhäufigkeit recht unterschiedlich. Optimale bedingungen für den betrieb von<br />

Windkraftanlagen bestehen vor allem im bereich der deutschen Nordseeküste. Hier beträgt die Windgeschwindigkeit<br />

ab 10 Meter über grund an mindestens 50 % der Jahresstunden mehr als fünf Meter pro Sekunde – das bedeutet<br />

Windstärke 4 und darüber. Auch an der Ostseeküste (z. b. auf Fehmarn) und in einigen exponierten lagen der deutschen<br />

Mittelgebirge gibt es ähnlich windreiche Regionen. große Teile von Nordwestdeutschland, Schleswig-Holstein<br />

und Mecklenburg-vorpommern sowie die Höhenzüge in der Mitte und im Süden Deutschlands befinden sich im<br />

bereich einer Windzone, in der die durchschnittliche jährliche Windgeschwindigkeit zwischen vier und fünf Meter<br />

pro Sekunde liegt (etwa Windstärke 3). Diese bedingung gilt für den wirtschaftlich sinnvollen Einsatz größerer Windkraftanlagen<br />

als untere grenze. Überwiegend weht der Wind in der nördlichen Hälfte Deutschlands mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von drei bis vier Metern pro Sekunde. Im südlichen Teil Deutschlands liegen die mittleren<br />

Windgeschwindigkeiten noch darunter (Windstärke 2 und weniger).


WINDKRAFTNuTZuNgS-<br />

EIgNuNg<br />

ROSENHEIM NuTZT REgENERATIvE ENERgIEQuEllEN<br />

uND bAuT SIE WEITER AuS<br />

gut<br />

Ertrag größer als 100 %<br />

des Referenzertrages<br />

mäßig<br />

Referenzwind 0 6.4 m/s<br />

schlecht<br />

Ertrag kleiner als 60 %<br />

des Referenzertrages<br />

Windkarte von Deutschland für<br />

Windkraftwerke über 80 Meter<br />

über den Boden liegend.<br />

Quelle: Deutscher Wetterdienst<br />

Die Karten zeigen eines sehr deutlich: Der Norden hat einen klaren vorteil und wer in Ostfriesland, Schleswig-<br />

Holstein oder in Mecklenburg-vorpommern nicht gerade in einem zugebauten gebiet wohnt, hat die chance<br />

Windenergie zu erzeugen und geld sparen. Auch gebiete am Niederrhein, in Westfalen, in klassischen bergigen<br />

gebieten in Deutschland oder auch in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen sowie in brandenburg zeigen<br />

gute voraussetzungen für die Nutzung von Windenergie.<br />

27


28<br />

KRafT-WäRmE-KOPPluNG<br />

REgElENERgIE MIT HOHEM WIRKuNgSgRAD<br />

Montage der neuen Jenbacher J620 Gasmotoren von GE im Müllheizkraftwerk<br />

Die Wärme für das <strong>Rosenheim</strong>er Fernwärmenetz wird in Kraft-Wärme-Kopplung Wärme unter Einsatz von bio-<br />

masse (Holz, Müll) erzeugt. Der bei diesem verfahren erzeugte Strom wird je nach Marktlage ins Netz eingespeist.<br />

Kann Strom günstiger eingekauft als produziert werden, wird mit der Stromproduktion ausgesetzt, Strom wird<br />

dann aus dem Netz bezogen. Im umgekehrten Fall, also wenn Strom wegen hoher Nachfrage oder geringer Erzeugung<br />

aus Wind und Sonne teurer ist, wird wieder Strom erzeugt. Dieser Strom ist dann regellastfähig, er tritt<br />

nicht in Konkurrenz zu Sonne und Windkraft, sondern kann die Regellast aus Kraftwerken entlasten. Wenn die<br />

cO₂-Emissionen wirksam reduziert werden sollen, muss eine Entlastung vor allem dort stattfinden, wo viel cO₂<br />

entsteht, u. a. dort, wo durch niedrige Wirkungsgrade die eingesetzte primärenergie nicht optimal ausgenutzt<br />

wird und Wirkungsgrade aus primärenergien niedrig sind. ältere Kraftwerke haben einen Wirkungsgrad von etwa<br />

30 %, moderne Kraftwerke erreichen rund 50 %. In <strong>Rosenheim</strong> erreichen wir durch Kraft-Wärme-Kopplung und<br />

dem Einsatz von biomasse und modernsten gasmotorenanlagen einen Wirkungsgrad von 70 %.


Leistungsparameter<br />

Elektrische Leistung<br />

Elektrischer Wirkungsgrad<br />

Thermische Leistung<br />

Gesamtwirkungsgrad<br />

J920<br />

(50 Hz / 1.000 1/min)<br />

9.500 kW<br />

48,7 %<br />

8.100 kWth<br />

90 %<br />

Der neue J920 Gasmotor auf dem Prüfstand bei GE in Jenbach, Österreich<br />

Der neue Jenbacher J624 Gasmotor bei den <strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Rosenheim</strong>, Standort Oberaustraße<br />

29


30<br />

WassERKRafTWERK<br />

ObERWÖHR<br />

Das Wasserkraftwerk Oberwöhr liefert Strom für rund 2.5oo Haushalte in <strong>Rosenheim</strong>. Mit zwei generatoren wird je<br />

nach Wassermenge eine elektrische leistung von bis zu 1.200 kW erzeugt. Damit können jährlich rund 6 Mio. kWh,<br />

die aus Wasserkraft und damit regenerativ erzeugt wurden, an <strong>Rosenheim</strong>er Haushalte verteilt werden. Oberwöhr<br />

stärkt den Eigenanteil der Energieversorgung <strong>Rosenheim</strong>s, schafft Sicherheit und besticht durch Effizienz und umweltverträglichkeit.


32<br />

%<br />

64%<br />

= Bestehende Wasserkraftwerke<br />

und ihr Anteil an der<br />

Stromerzeugung aus<br />

Wasserkraft in <strong>Rosenheim</strong><br />

1%<br />

15%<br />

14%


3%<br />

3%<br />

WASSERKRAFTNuTZuNg<br />

bayern als land der berge und Flüsse hat aufgrund seiner<br />

landschaftsstruktur beste voraussetzungen zur Nutzung der<br />

Wasserkraft als erneuerbare Energiequelle. Im Stadtgebiet<br />

<strong>Rosenheim</strong> werden sieben (siehe plan) laufwasserkraftwerke<br />

mit einer gesamten leistung der generatoren von ca. 2 MW<br />

betrieben. Die Wasserkraftwerke erzeugen in der Stadt <strong>Rosenheim</strong><br />

ca. 10.000 MWh Strom pro Jahr, mit dem ca. 4.000 Haushalte<br />

versorgt werden. Als eine der ersten Städte in bayern<br />

erhält <strong>Rosenheim</strong> seit 1896 Strom aus einem eigenen Wasserkraftwerk.<br />

Das potenzial an regenerativem Strom aus Wasserkraft in <strong>Rosenheim</strong><br />

ist ausgeschöpft. Die Stromerzeugung kann noch<br />

durch stetige Weiterentwicklung in Form von Wirkungsgradverbesserung<br />

gesteigert werden.<br />

Der bau zusätzlicher Wasserkraftwerke ist in <strong>Rosenheim</strong> nicht<br />

mehr möglich.<br />

33


34<br />

KläRScHlAMMvERWERTuNg<br />

Energiebedarf/-überschuss<br />

MWh/Monat<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Gas an Kessel 2 (MWh/Monat) 2005<br />

Zudampf in T1a (MWh/Monat) 2005<br />

Jan 05 Feb 05 Mrz 05 Apr 05 Mai 05 Jun 05 Jul 05 Aug 05 Sep 05 Okt 05 Nov 05 Dez 05<br />

DIE STADTWERKE ROSENHEIM HAbEN EIN guTAcHTEN bEAuFTRAgT, DAS SIEbEN vARIANTEN<br />

ZuR vERWERTuNg uND ENTSORguNg vON KläRScHlAMM uNTERSucHEN SOllTE:<br />

› 1. Trocknung an der Kläranlage mit Fernwärme<br />

› 2. Trocknung an der Kläranlage mit biogas-blockheizkraftwerk<br />

› 3. Trocknung an der Kläranlage mit pflanzenöl-blockheizkraftwerk<br />

› 4. Trocknung am Standort Müllheizkraftwerk<br />

› 5. Trocknung an Müllheizkraftwerk und Kläranlage<br />

› 6. Trocknung an der Kläranlage durch Fernwärme mit co-vergärung von Molke<br />

› 7. Trocknung und vergasung an der Kläranlage mit co-vergärung von Molke<br />

und Wärmezuspeisung in das Fernwärmenetz<br />

Quelle: swro<br />

In <strong>Rosenheim</strong> müssen jährlich ca. 7.500 Tonnen Klärschlamm mit einem Trockensubstratanteil von 25 % entsorgt<br />

werden. Der Wärmewert dieser Menge Klärschlamm entspricht etwa dem von 500.000 m3 Erdgas. Da die landwirtschaftliche<br />

verwertung von Klärschlamm strengen Auflagen unterliegt und die Entsorgung bei externen verwertern<br />

erhebliche Kosten verursacht, suchten die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong> gemeinsam mit dem Klärwerk nach<br />

einer lösung, bei der einerseits die verwertbare Energie genutzt wird und andererseits die nicht verwertbaren<br />

Stoffe ordnungsgemäß und wirtschaftlich entsorgt werden.


Klärschlammverwertung<br />

aktuell<br />

Klärschlammverwertung<br />

KläRScHlAMMvERWERTuNg<br />

Rohschlamm<br />

Faulung, Zentrifuge<br />

Strom: 2.000 MWh / Wärme: 2.100 MWh<br />

entwässerter Klärschlamm<br />

zukünftig Co-Vergärung<br />

Rohschlamm 40.000 t/a (4 % Trockensubstanz)<br />

Faulung, Zentrifuge (3 getrennte Faultürme)<br />

Strom (EEG): 6.900 MWh / Wärme: 9.000 MWh<br />

entwässerter Klärschlamm<br />

Trocknung<br />

vergasung<br />

Strom: 4.100 MWh / Wärme: 5.300 MWh<br />

Überregionale<br />

Entsorgung<br />

7.200 t/a<br />

Im Ergebnis erwies sich die variante sieben unter ökonomischen und ökologischen gesichtspunkten als die<br />

beste. Das projekt wird nun entwickelt und umgesetzt. Die Wirtschaftlichkeit kann durch die Übernahme von<br />

Entsorgung<br />

Schlacke<br />

2.000 t/a<br />

Klärschlammentsorgung für Dritte und eine damit verbundene Steigerung der Mengen künftig noch verbessert<br />

werden. unsere Schaubilder zeigen die aktuelle und künftige umweltfreundliche und für die Energieversorgung<br />

nach dem Erneuerbare-Energien-gesetz (EEg) ertragreiche Klärschlammverwertung.<br />

35<br />

Fremdschlämme<br />

7.800 t/a


36<br />

TEcHNIK ZuR vERgäRuNg<br />

vON bIOMASSE<br />

Biogasanlage mit Kofermentation<br />

Wohnhaus<br />

Stall<br />

Kosubstrate<br />

Annahmebereich<br />

Gülle<br />

Vorgrube<br />

Hygienisierung<br />

Wärmespeicher<br />

Gärsubstrat<br />

Faulbehälter<br />

Gas<br />

Biogas<br />

Strom Wärme Substrat<br />

BHKW<br />

Folienspeicher<br />

Nahwärme<br />

Einspeisung<br />

ins öffentliche<br />

Stromnetz<br />

Gärrückstand<br />

Lagerbehälter<br />

landwirtschaftliche<br />

Verwertung<br />

Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe


„ERMITTluNg uND bEuRTEIluNg<br />

DER AKTuEllEN bIOgASSITuATI-<br />

ON uND DES lANDWIRTScHAFT-<br />

lIcHEN bIOMASSEpOTENZIAlS<br />

IM lANDKREIS ROSENHEIM“<br />

von Andrea Artmann (März 2006)<br />

AuSgANgSSITuATION<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong> erzeugen<br />

aus der energetischen verwertung<br />

von kommunalem Hausmüll und der<br />

zusätzlichen verfeuerung von Erdgas<br />

und Öl thermische und elektrische<br />

Energie. Aus umweltpolitischen und<br />

wirtschaftlichen gründen sind die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> stets bestrebt, den Anteil<br />

der fossilen Energieträger zu verringern.<br />

Als innovatives unternehmen<br />

soll zudem durch gezielten Einsatz<br />

von regenerativer Energie die unabhängigkeit<br />

von fossilen Energieträgern<br />

forciert werden. Diese Möglichkeiten<br />

wurden in den letzten beiden<br />

Jahren durch verschiedene Studien<br />

untersucht.<br />

Zum einen wurden die Marktsituation<br />

und die Mengen an biogenen<br />

Reststoffen aus Industrie und gewerbe<br />

des landkreises <strong>Rosenheim</strong><br />

und eine Möglichkeit einer energetischen<br />

verwertung untersucht. Als Ergebnis<br />

war festzustellen, dass für die<br />

Entsorgung von beispielsweise Speiseabfällen<br />

oder Fettabscheiderinhal-<br />

EINE vON DEN STADTWERKEN ROSENHEIM<br />

IN AuFTRAg gEgEbENEN DIplOMARbEIT<br />

– ZuSAMMENFASSuNg uND STElluNgNAHME –<br />

ten ein eigenständiger, dynamischer<br />

Markt mit einer großen Nachfrage<br />

besteht. Einerseits geht ein großteil<br />

der biogenen Reststoffe als Futtermittel<br />

in die landwirtschaft, andererseits<br />

übernehmen spezialisierte<br />

unternehmen selbst eine energetische<br />

verwertung der verbleibenden<br />

Reststoffe. Weiterhin gilt, dass die<br />

jeweiligen unternehmen nahezu alle<br />

biogenen Reststoffe gegen Zahlung<br />

von Erlösen abgeben. Da auf diesem<br />

Sektor keine Übermengen oder eine<br />

Entsorgungsnot vorherrschen, bestehen<br />

kaum Möglichkeiten biogene<br />

Reststoffe für eine energetische verwertung<br />

zu akzeptablen wirtschaftlichen<br />

bedingungen zu bekommen.<br />

Zusätzlich wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem Amt für landwirtschaft <strong>Rosenheim</strong><br />

im Rahmen einer Diplomarbeit<br />

die aktuelle biogassituation und<br />

das potenzial an landwirtschaftlich<br />

erzeugten nachwachsenden Rohstoffen<br />

(NawaRo) im landkreis <strong>Rosenheim</strong><br />

untersucht. Deren Ergebnisse<br />

sollen im Folgenden genauer<br />

dargestellt werden.<br />

ERgEbNISSE DER DIplOMARbEIT,<br />

AKTuEllE bIOgASSITuATION<br />

Die Ergebnisse der telefonischen<br />

befragung aller Anlagenbetreiber<br />

zu Informationen über baujahr, be-<br />

triebsform, größe, Substrateinsatz<br />

und Wärmeverwertung verdeutlichen<br />

den aktuell vorherrschenden<br />

biogasboom auch im landkreis <strong>Rosenheim</strong>.<br />

So hat sich die Anzahl der<br />

in betrieb genommenen Anlagen in<br />

den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt.<br />

Aktuell sind im landkreis<br />

<strong>Rosenheim</strong> 43 biogasanlagen in betrieb,<br />

wovon in 36 Anlagen eine vergärung<br />

von Wirtschaftsdünger (gülle,<br />

Jauche, Festmist) zusammen mit<br />

selbsterzeugten nachwachsenden<br />

Rohstoffen (Maissilage, grassilage,<br />

graspflanzensilage usw.) stattfindet.<br />

In sieben Anlagen werden zusätzlich<br />

biogene Reststoffe aus Industrie und<br />

gewerbe (überlagerte lebensmittel,<br />

Speisereste, Fettabscheiderinhalte<br />

usw.) verwertet.<br />

Analog den kleinen Strukturen der<br />

<strong>Rosenheim</strong>er landwirtschaft bewegen<br />

sich auch die Anlagengrößen<br />

im unteren leistungsbereich. Alle<br />

43 Anlagen sind kleiner 500 kWel,<br />

wovon 35 Anlagen eine generatorleistung<br />

kleiner 150 kWel besitzen.<br />

bei der Art der betriebsführung ist<br />

vornehmlich die Einzelhofanlage anzutreffen,<br />

lediglich fünf Anlagen werden<br />

als gemeinschaftsanlage von<br />

mehreren beteiligten (zwei bis fünf<br />

beteiligten) betrieben.<br />

37


38<br />

ZuSAMMENFASSuNg uND STElluNgNAHME<br />

Zu EINER vON DEN STADTWERKEN ROSENHEIM<br />

IN AuFTRAg gEgEbENEN DIplOMARbEIT<br />

grundsätzliches problem aller bio-<br />

gasanlagen ist eine sinnvolle ver-<br />

wertung der anfallenden Wärme des<br />

verbrennungsmotors. Zwar weisen<br />

alle biogasanlagen im landkreis eine<br />

Wärmeanbindung an Wohnhaus,<br />

Stallgebäude, gewächshäuser oder<br />

sonstiges (getreidetrocknung, Swimmingpool<br />

etc.) vor.<br />

Diese Nutzung entspricht jedoch nur<br />

einem geringen Anteil an der tatsächlich<br />

anfallenden Wärme. Der großteil<br />

der Wärme muss über gebläse ungenutzt<br />

weggekühlt werden. Die Suche<br />

nach geeigneten Wärmeabnehmern,<br />

vor allem im Sommer, ist daher auch<br />

für die <strong>Rosenheim</strong>er Anlagenbetreiber<br />

ein dringliches Thema.<br />

Ein angedachtes Ziel der <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong>, dieses ungenutzte<br />

Wärmepotenzial beispielsweise für<br />

eine Trocknung von verschiedensten<br />

brennstoffen wie Scheitholz, Hackgut<br />

oder pellets zu nutzen, erweist<br />

sich aufgrund der vielen kleinen Einzelanlagen<br />

als unwirtschaftlich.<br />

bIOMASSEpOTENZIAl<br />

Weiteres Kernelement der Diplomarbeit<br />

war die Erfassung des landwirtschaftlichen<br />

biomassepotenzials im<br />

landkreis <strong>Rosenheim</strong>. Mithilfe anonymisierter<br />

Daten der Förderanträge<br />

vom landwirtschaftsamt <strong>Rosenheim</strong><br />

wurden Informationen über die Flächennutzung<br />

(Ackerland, grünland),<br />

die Wirtschaftsdünger (gülle, Mist)<br />

sowie nachwachsende Rohstoffe<br />

(Maissilage, grassilage, ganzpflanzensilage<br />

etc.) ausgewertet. Auf diese<br />

Weise konnten Ergebnisse über<br />

die anfallende güllemenge und dem<br />

Nutzungspotenzial nachwachsender<br />

Rohstoffe für die Energieerzeugung<br />

ermittelt und beurteilt werden.<br />

grundsätzlich ist der landkreis <strong>Rosenheim</strong><br />

ein intensives veredelungsgebiet,<br />

das vorherrschend von der<br />

Milchviehhaltung und somit einer<br />

hohen viehdichte dominiert wird.<br />

laut Auswertung bezogen sich 98 %<br />

der großvieheinheiten des landkreises<br />

<strong>Rosenheim</strong> auf Milchvieh. Im<br />

südlichen landkreis wird bedingt<br />

durch die klimatischen bedingungen<br />

und einer erschwerten bodenbearbeitung<br />

auf über 90 % der landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche eine grünlandnutzung<br />

praktiziert. Die Auswertung<br />

ergab weiter, dass dort kein<br />

rechnerischer gülleüberhang vorzufinden<br />

ist. Dies ist zum einen darin<br />

begründet, dass die dortige Nutzviehhaltung<br />

extensiv betrieben wird,<br />

zum anderen aber auch, da Almflächen<br />

zur dortigen landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche dazugerechnet wer-<br />

den. Auf diese Weise ergeben sich<br />

rechnerische vorteile hinsichtlich des<br />

gülleaufkommens bzw. eines -überschusses.<br />

Nördlich der Autobahn A8 verringert<br />

sich der grünlandanteil auf durchschnittlich<br />

60 bis 70 %. Die restliche<br />

Fläche ist Ackerland, das komplett<br />

für den Anbau von Zusatzfutter (Silomais<br />

und Futtergetreide) für das<br />

Milchvieh bestellt wird. Durch diese<br />

besseren produktionsbedingungen<br />

befinden sich im nördlichen landkreis<br />

auch vermehrt größere betriebe,<br />

die eine intensive Milchviehhaltung<br />

betreiben. Dies verdeutlicht auch die<br />

Kennzahl großvieheinheiten je Hektar<br />

[gv/ha]. Für eine bedarfsgerechte<br />

Düngung von landwirtschaftlichen<br />

Flächen ist lt. den entsprechenden<br />

verordnungen ein viehbestand von<br />

2,2 gv/ha zulässig. Nach Auswertung<br />

der Daten lässt sich festhalten, dass<br />

622 betriebe im landkreis einen gvbesatz<br />

von über 2,2 gv/ha aufweisen.<br />

Rund 95 % befinden sich davon<br />

im nördlicheren Teil des landkreises.<br />

von der tatsächlich anfallenden güllemenge<br />

im landkreis lässt sich rechnerisch<br />

somit ein gülleüberschuss<br />

von ca. 110.000 m3 im Jahr ermitteln.<br />

grundsätzlich könnte diese Menge<br />

einer vergärung zugeführt werden.


Allerdings besteht nach einer vergärung<br />

immer noch die Frage nach<br />

der geeigneten gärrestausbringung,<br />

welche nichts am bereits vorhandenen<br />

gülleüberhang bzw. Nährstoffüberschuss<br />

der Flächen ändern würde.<br />

Hinsichtlich des potenzials an nach-<br />

wachsenden Rohstoffen ist eine diffizile<br />

Situation vorzufinden. Im landkreis<br />

werden aktuell 15.720 ha als<br />

landwirtschaftliche Ackerfläche bewirtschaftet,<br />

wobei 96 % (15.100 ha)<br />

durch den Anbau von Futterpflanzen<br />

fest gebunden sind. Der Anbau von<br />

Energiepflanzen träte damit in direkten<br />

Wettbewerb mit Futterpflanzen.<br />

Für die Ermittlung eines biomasse-<br />

potenzials können zusätzlich die<br />

Stilllegungsflächen berücksichtigt<br />

werden, da auf diesen der Anbau von<br />

nachwachsenden Rohstoffen erlaubt<br />

ist. Aufgrund der kleinen Strukturen<br />

fallen allerdings im landkreis <strong>Rosenheim</strong><br />

viele betriebe unter die so<br />

genannte „Kleinerzeuger-Regelung“,<br />

die die landwirte von einer Stilllegungs-pflicht<br />

befreit. Aktuell sind im<br />

landkreis lediglich 180 ha als stillgelegt<br />

gemeldet. Dabei handelt es<br />

sich zusätzlich um kleine, vereinzelte<br />

parzellen, die nur erschwert für einen<br />

Energiepflanzenanbau in Frage kämen.<br />

bEuRTEIluNg DER gEWONNENEN<br />

ERgEbNISSE<br />

Wie zu erwarten ist aufgrund der<br />

starken Milchviehhaltung nahezu<br />

die komplett verfügbare Fläche des<br />

landkreises <strong>Rosenheim</strong> für die Futtergewinnung<br />

gebunden. Der zusätzliche<br />

Anbau von Energiepflanzen<br />

würde eine ernst zu nehmende<br />

Konkurrenzsituation auslösen und<br />

für alle beteiligten negative Auswirkungen<br />

auf die Wirtschaftlichkeit besitzen.<br />

Auf der anderen Seite bietet der rechnerisch<br />

ermittelte gülleüberschuss<br />

von ca. 110.000 m³ im Jahr ein gewisses<br />

biogaspotenzial, das energetisch<br />

genutzt werden könnte. um nach<br />

einer vergärung den gülledruck von<br />

den Flächen zu nehmen, müsste eine<br />

vergärungsanlage zudem als Art<br />

„güllebörse“ wirken. beispielsweise<br />

könnte über eine gärrestaufberei-<br />

tung (Trocknung und Agglomeration)<br />

Handelsdünger erzeugt werden<br />

und dieser überregional vermarktet<br />

werden. Neben den positiven Auswirkungen<br />

auf die <strong>Rosenheim</strong>er<br />

böden und gewässer, könnte eine<br />

solche vermarktungsschiene der Anlage<br />

zusätzliche Erlöse einbringen.<br />

In weiteren Studien wurden zusätzlich<br />

die Wirtschaftlichkeiten verschiedener<br />

Anlagentypen ermittelt.<br />

Dabei wurden unterschiedliche<br />

verfahrenstechniken (Nass- und Trockenfermentation),<br />

eine Energienutzung<br />

am Anlagenstandort und eine<br />

biomethan-Einspeisung betrachtet.<br />

Die Kapitalrückflusszeiten betragen<br />

10 bis 14 Jahre und sind somit als Investitionsmaßnahmen<br />

wirtschaftlich<br />

akzeptabel.<br />

39


40<br />

STElluNgNAHME DER STADTWERKE ROSENHEIM<br />

ZuR bIOgASERZEuguNg uND -NuTZuNg<br />

Der Trend in der biogasbranche geht<br />

aktuell eindeutig hin zu Anlagen im<br />

leistungsbereich 1 bis 2 MW. Zum<br />

einen ist dies in einer verbesserten<br />

Anlagentechnik und einem stetig<br />

wachsendem Know-how über die<br />

prozessbiologie zu begründen, zum<br />

anderen spielen wirtschaftliche<br />

Überlegungen und Kostendegressionen<br />

eine entscheidende Rolle für<br />

Neuinvestitionen.<br />

Auch hinsichtlich des „problems“ des<br />

nur unzureichend genutzten Wärmepotenzials<br />

zeichnen sich „lösungen“<br />

ab. Aktuell werden verschiedene projekte<br />

realisiert, in denen das biogas<br />

(cH4 55 %) zu Erdgasqualität (cH4 ><br />

98 %) aufbereitet und in das gasversorgungsnetz<br />

eingespeist wird. laut<br />

Erneuerbare-Energien-gesetz (EEg)<br />

kann dieses so genannte biomethan<br />

an anderer Stelle bilanziell wieder<br />

entnommen und nach bewährter<br />

Weise in Anlagen der Kraft-Wärme-<br />

Kopplung verbrannt werden. Diese<br />

Flexibilität in der Standortwahl der<br />

Anlage und verbrennungseinheit ist<br />

der entscheidende vorteil der biogasaufbereitung<br />

und -einspeisung,<br />

da das biomethan dort genutzt wird,<br />

wo bestmöglich die Wärme verwertet<br />

werden kann.<br />

Über eine Erneuerung des Erneuerbare-Energien-gesetzes<br />

(EEg) wird<br />

diskutiert, in der ein gewisser Wärmenutzungsgrad<br />

für die genehmigungsfähigkeit<br />

der Anlagen gefordert<br />

sowie der wirtschaftliche Anreiz<br />

einer größeren Wärmenutzung durch<br />

Anhebung des Kraft-Wärme-Kopplung-bonus<br />

gesteigert werden soll.<br />

Wann jedoch eine weitere Novelle<br />

des Erneuerbare-Energien-gesetzes<br />

(EEg) umgesetzt wird, ist unklar.<br />

Ein weiterer Trend, der momentan<br />

in der biogasbranche beobachtet<br />

werden kann, ist die Realisierung<br />

von großanlagen in der Organisationsform<br />

von gemeinschaftsanlagen.<br />

Dazu schließen sich landwirte untereinander<br />

zusammen, um eine Anlage<br />

gemeinschaftlich zu betreiben. Das<br />

Investitionsvolumen verteilt sich auf<br />

diese Weise auf mehrere Schultern,<br />

wodurch das Risiko für den Einzelnen<br />

sinkt. vielerorts werden aber auch<br />

bereits Kooperationsmodelle mit<br />

den örtlichen Energieversorgungsunternehmen<br />

geschaffen. Durch<br />

diese Art der Zusammenarbeit können<br />

sich die projektpartner auf die<br />

jeweilige Zuständigkeit konzentrieren<br />

und profitieren beiderseits von<br />

den Synergieeffekten. So verbleibt<br />

der Anbau, die Ernte und lagerung<br />

als ureigenste Aufgaben der landwirtschaft<br />

in Händen der landwirte,<br />

während das Energieversorgungsun-<br />

ternehmen (Evu) eine bestmögliche<br />

Energieabnahme organisiert.<br />

Als betreiber eines gas- und Fern-<br />

wärmeversorgungsnetzes sehen die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong> hierin geeignete<br />

voraussetzungen, in Zusammenarbeit<br />

mit der heimischen<br />

landwirtschaft eine Energieerzeugungsanlage<br />

auf basis einer vergärung<br />

zu realisieren. Hauptaugenmerk<br />

liegt dabei auf einer höchstmöglichen<br />

und sinnvollen Wärmenutzung.<br />

Dies könnte über den Weg der Einspeisung<br />

erfolgen oder über geeignete<br />

Wärmenutzungskonzepte, wie<br />

z. b. der Trocknung des Klärschlammes<br />

der Stadt <strong>Rosenheim</strong>. Als weiteres<br />

wesentliches Ergebnis der Diplomarbeit<br />

kann bereits eine erste<br />

Eingrenzung von möglichen Standorten<br />

gesehen werden.<br />

Dabei gilt es für einen wirtschaftlichen<br />

betrieb der biogasanlage eine<br />

Kombination aus niedrigen Transportkosten<br />

für nachwachsende Rohstoffe<br />

und gülle sowie einem sinnvollen<br />

Wärmenutzungskonzept zu<br />

finden.<br />

Die nördlich von <strong>Rosenheim</strong> gelegenen<br />

gemeinden mit den teilweise<br />

hohen gülleüberschüssen und<br />

zahlreicheren Ackerflächen bieten


gute Standortmöglichkeiten für eine<br />

größere biogasanlage. Der westliche<br />

landkreisteil stellt dagegen bereits<br />

ein intensiv genutztes biogasgebiet<br />

dar. Dort würden weitere Anlagen<br />

eher zu nachteiligen Auswirkungen,<br />

wie z. b. steigende pachtpreise, führen<br />

und dadurch sicherlich Akzeptanzprobleme<br />

in der ländlichen bevölkerung<br />

hervorrufen.<br />

Schlussbemerkung<br />

Abschließend gilt festzuhalten, dass die Ergebnisse der Diplomarbeit eine interessante basis für eine mögliche vergärungsanlage<br />

in einer akzeptablen leistungsgröße bilden.<br />

beispielhaft sei folgendes biogaspotenzial genannt, wobei die geringe Menge an Silage zur prozessbiologischen Stabilisierung<br />

dient: Dieses biogaspotenzial entspräche einer installierten elektrischen leistung von ca. 1.000 kWel.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong> sind der Überzeugung, dass durch eine Kooperation mit der heimischen landwirtschaft<br />

vielversprechende projekte geboren werden können, die für den landkreis <strong>Rosenheim</strong> bedeutende vorteile erzielen.<br />

An dieser Stelle sind nochmals die Stärkung des ländlichen Raumes durch regionale Wertschöpfung, boden- und<br />

gewässerschutz durch überregionale vermarktung von aufbereiteter gülle, Stärkung der unabhängigkeit gegenüber<br />

fossilen Energieträgern und einer bestmöglichen energetischen Nutzung der heimischen Ressourcen zu nennen.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong> stehen einem weiteren gedankenaustausch oder Ideen hinsichtlich einer vergärungsan-<br />

lage offen gegenüber.<br />

Als geeignete gebiete kristallisie-<br />

ren sich die gemeinden vogtareuth,<br />

Söchtenau, Eiselfing, babensham,<br />

Amerang, pfaffing, griesstätt, Hal-<br />

fing, Tuntenhausen und großkaro-<br />

linenfeld heraus. In diesen gemein-<br />

den ist jeweils ein hohes potenzial<br />

an landwirtschaftlichem Dünger vorhanden.<br />

Außerdem weisen sie einen<br />

größeren Ackerflächenanteil auf und<br />

biogasanlagen sind dort bisher nur<br />

schwach vertreten.<br />

Wird von einem künftigen Anlagenstandort<br />

auch die Nähe zum<br />

versorgungsnetz der <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong> erwartet, bieten sich<br />

schlussendlich besonders die gemeinden<br />

vogtareuth und großkarolinenfeld<br />

an.<br />

41


42<br />

DAS bIOMASSE-HEIZWERK<br />

Für den Städtischen bauhof wurde im November 2006 ein Holz-Hackschnitzel-Heizwerk mit einer Nennwärme-<br />

leistung von 400 kW in betrieb genommen. Auf dem gelände des Städtischen bauhofs werden der bauhof selbst, das<br />

gRWS-bürogebäude und 15 naheliegende Wohnhäuser mit Wärme versorgt.<br />

Mit einem Investitionsvolumen von 270.000 Euro wird eine gesamtfläche von 26.600 m2 beheizt, die Wärmeabgabe<br />

beträgt rund 2.400 MWh. Der geplante Jahresverbrauch an Holzhackschnitzeln beträgt 200 Tonnen.<br />

Der biomasse-Heizkessel deckt rund 88 % des Jahresenergiebedarfs der genannten gebäude. Die Spitzenlastdeckung<br />

sowie die Notversorgung erfolgt über einen gasbrennwertkessel mit einer leistung von 450 kW.<br />

Ein weiterer Ausbau des bestehenden biomasse-Nahwärmenetzes mit einer verbindungsleitung zur grund- und<br />

Hauptschule Westerndorf St. peter wird in Kürze realisiert. Ein weiteres biomasse-blockheizkraftwerk befindet sich<br />

in planung.<br />

vORTEIlE EINER HAcKScHNITZElANlAgE<br />

› nachwachsender, heimischer Energieträger<br />

› cO₂-neutral<br />

› kein Treibhauseffekt<br />

› bei verbrennung in modernen Anlagen nur<br />

sehr geringe Emissionen<br />

› sichert Arbeitsplätze in der heimischen<br />

landwirtschaft, in gewerbe und Industrie<br />

› Aufträge für die heimische Wirtschaft<br />

› Einsparung von rund 532 Tonnen cO₂<br />

Dezentrale Wärme-Insel:<br />

Hackschnitzelheizung in der Möslstraße


HOlZvERgASuNg<br />

Ford V8 LKW Typ 51 mit Holzvergaser Foto: Deutsches Museum<br />

Im 19. Jahrhundert erfunden, wurde die Technik der Holzvergasung in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

wegen Treibstoffknappheit auch für pkw und lKW eingesetzt. Heute nutzen wir den nachwachsenden<br />

Rohstoff Holz für effiziente industrielle Stromerzeugung.<br />

43


44<br />

HOlZVERGasuNG<br />

AuS DER bIOMASSE HOlZ<br />

DEuTlIcH MEHR STROM gEWINNEN<br />

Holzvergasung (Ziel)<br />

Interne Vorwärmung<br />

Holzvergasung<br />

Holzgaswärme<br />

Interne Vorwärmung<br />

Holzvergasung<br />

47 % Wärme<br />

Holzgaswärme<br />

47 % Wärme<br />

Motor Nutzwärme<br />

100 % Holz Holz<br />

Holzgas<br />

Motor<br />

Strom<br />

Nutzwärme<br />

30 % Strom<br />

100 % Holz Holz<br />

Holzgas<br />

Abwärme Motor<br />

Abwärme<br />

Strom<br />

30 % Strom<br />

Holzvergasung<br />

Abwärme<br />

Holzvergasung<br />

Abwärme Motor<br />

23 % Verluste<br />

23 % Verluste<br />

Holzverbrennung mit Gegendruck-Dampfprozeß Strom(mit<br />

Wärmenutzung)<br />

100 % Holz<br />

100 % Holz<br />

Holz<br />

Holz<br />

Holzvergaser Holzvergaser<br />

Holzkessel Holzkessel<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong> arbeiten seit 2007 am projekt einer effizienten<br />

Holzvergasung mit dem Ziel, deutlich mehr Strom aus der verwertung der<br />

biomasse Holz zu erzielen.<br />

Dampf<br />

Dampf<br />

Abwärme<br />

Kessel<br />

Abwärme<br />

Kessel<br />

bei herkömmlicher Holzverbrennung werden etwa 15 % Strom und 58 %<br />

Wärme bei verlusten von 27 % erzeugt. Das Ziel einer modernen Holzver-<br />

gasung ist es 47 % Wärme und 30 % Strom zu erzeugen und die Energieverluste<br />

auf 23 % zu vermindern.<br />

Gasmotor Gasmotor<br />

Dampfturbine Dampfturbine<br />

Strom<br />

Naßdampf<br />

Naßdampf<br />

Kondensator Kondensator<br />

Wärme<br />

Abwärme Wärme<br />

Abwärme<br />

Wirkungsgrade<br />

näherungsweise<br />

berechnet<br />

15 % Strom<br />

15 % Strom<br />

58 % Wärme<br />

58 % Wärme<br />

27 % Verluste<br />

27 % Verluste


Stand _ 1. Februar 2007<br />

In einem vereinfachten Aufbau wurden mit<br />

handelsüblichen Pellets in einer Glasröhre<br />

erste Versuche durchgeführt. Mit Erreichen der<br />

notwendigen Temperaturen ließ sich so bereits<br />

eine erste blaue Flamme erzeugen.<br />

Stand _ 8. August 2007<br />

Schrittweise wurden in Eigenfertigung größere<br />

Reaktoren (linke Bildhälfte) gebaut und stun-<br />

denweise mit Waldhackschnitzeln getestet.<br />

Weitere Anlagenteile, wie Filter (mittig, mit<br />

Isolierung) ergänzen die Versuchanlage.<br />

Stand _ 29. Mai 2008<br />

Die Erfahrungen und Ergebnisse der Testreihen<br />

wurden stets in die Auslegung der neuen<br />

Baureihe des Reaktors eingebracht. Hier ist links<br />

der neue, größere Festbett-Gleichstrom-Reaktor<br />

mit einem 300 mm Innenrohr zu sehen.<br />

45


46<br />

Stand _ 8. November 2009<br />

Mitte 2008 wurde durch Versuche nachgewiesen,<br />

dass das Verfahren der Festbett-Gleichstrom-Ver-<br />

gasung nicht für einen Dauerbetrieb geeignet ist.<br />

Daraufhin wurde das eigene Verfahren des senk-<br />

recht stehenden Pyrolyse-Schwebebett-Vergasers,<br />

links im Bild mit Isolierung, entwickelt.<br />

Stand _ 26. März 2010<br />

Von Anfang an legten die SWRO ein großes Au-<br />

genmerk auf die Messtechnik. Ohne Daten und<br />

Ergebnisse kann keine sinnvolle Optimierung<br />

des Vergasungssystems erfolgen. Schwerpunkte<br />

der Messtechnik sind vor allem die Emissionen<br />

nach Motor, der Teergehalt im Rohgas sowie<br />

die Bilanzierung des Gesamtsystems, auch als<br />

Grundlage für eine wirtschaftliche Bewertung.<br />

Holzgas-Motor<br />

Seit Mitte 2008 steht für die energetische<br />

Nutzung des Holzgases ein Gasmotor mit einer<br />

elektrischen Leistung von ca. 50 kWel<br />

zur Verfügung.


Stand _ 21. April 2010<br />

Alle Reaktoren und Nebenanlagen wie Filter, Kühler,<br />

Fackel und Rohrleitungen werden von den quali-<br />

fizierten Mitarbeitern der SWRO selbst ausgelegt,<br />

konstruiert und gebaut. So lassen sich schnell und<br />

günstig Verbesserungen an der Verfahrenstechnik<br />

umsetzen. Das Bild zeigt das Reaktorteil zwischen<br />

Pyrolyse und dem Oxidations-/Reduktionsbereich.<br />

Stand _ 23. August 2010<br />

Mitte 2010 wurde der senkrechte Reaktor um<br />

45° geneigt. Um einen Dauerbetrieb zu gewähr-<br />

leisten, können mit dieser Bauweise über ein<br />

Austragssystem Störstoffe wie Schlacke, Steine,<br />

usw. abgeschieden werden.<br />

Stand _ 8. Dezember 2010<br />

Zum Ende des Jahres konnte ein störungsfreier 50<br />

Stunden Dauerbetrieb inkl. laufendem Motor realisiert<br />

werden. Die Versuchsanlage besitzt eine Feuerungs-<br />

wärmeleistung von 250 kWh, was einem Hackschnit-<br />

zelverbrauch von knapp 50 kg pro Stunde entspricht.<br />

�<br />

47


48<br />

Stand _ 2. Februar 2011<br />

Das Bild zeigt die komplette Vergasungsanlage<br />

mit der Brennstoffbeschickung im Vordergrund<br />

und dem anschließendem Reaktor auf der rech-<br />

ten Seite. Im Hintergrund sind der Gewebefilter<br />

und der Gaskühler zu erkennen.<br />

Holzgas-Analytik-Labor<br />

In einem eigenen Analytiklabor kann das Holzgas<br />

mit Gaschromatographen analysiert werden.<br />

Dazu wird an verschiedenen Stellen der Anlage<br />

Holzgas oder Motorabgas abgezogen, um z. B.<br />

emissionsrelevante Schadstoffe wie Benzol oder<br />

Kohlenmonoxid zu messen. Durch die laufende<br />

Kalibrierung der Messgeräte können Mess-<br />

unsicherheiten nahezu ausgeschlossen werden.


HOlZvERgASuNg: ScHEMA uND<br />

bETRIEbSDATEN IM DAuERTEST<br />

Der verfahrensablauf und sämtliche Messwerte können mit moderner<br />

leittechnik erfasst, visualisiert und in einem eigenen Datenerfassungs-<br />

system dokumentiert werden. So können jederzeit die versuchstage aus-<br />

gewertet werden und z. b. technische veränderungen an der Anlage auf<br />

ihren Nutzen hin überprüft werden.<br />

49


50<br />

RElEvANTE THEMEN bEI DER<br />

vERgASuNgSENTWIcKluNg<br />

Trocknung<br />

Fördertechnik<br />

Beschickung<br />

Strom<br />

Wärme<br />

Abwasser<br />

Staub<br />

Abfälle<br />

Emissionen<br />

Anlagensicherheit<br />

Arbeitsschutz<br />

Biomasse<br />

Output<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Vergasungstechnologie<br />

Gasreinigung<br />

Die versuchsreihen unter Dauerbelastung sind erfolgversprechend.<br />

Die Dauerbelastungsphasen werden kontinuierlich verlängert bis zum<br />

belastbaren Dauerbetrieb.<br />

Das Schema zeigt deutlich, dass eine Fülle relevanter Themen zu beachten<br />

sind, die zeitlich ausreichende Entwicklungs- und Testphasen benötigen.<br />

Genehmigungsstatus<br />

Gasmesstechnik<br />

Gasanalytik<br />

Ausleger<br />

Vergaser<br />

Mess- und<br />

Regeltechnik


Anlage 6<br />

50 kWel-Anlage<br />

- Automatisierung<br />

- 8 Std. BOB,<br />

- 2 Wo störungsfreier Betr.<br />

Anlage 7<br />

ENTWIcKluNgSplAN DER HOlZvERgASuNg<br />

150 kWel-Anlage<br />

- Planung und Bau<br />

- Genehmigung<br />

- 750 Std. Dauerbetrieb<br />

Anlage 7a<br />

150 kWel-Anlage<br />

- 2000 Std. Betrieb<br />

Anlage 8<br />

150 kWel-Anlage<br />

150 kWel-Anlage<br />

- 4000 Std. Betrieb<br />

- Verkauf an Testkunden<br />

- Bau u. Inbetriebnahme<br />

500 kWel-Anlage<br />

- Planung, Genehmigung<br />

- Bau<br />

- Probebetrieb<br />

150 kWel-Anlage<br />

- 6000 Std. Betrieb<br />

150 kWel-ext. Anlage<br />

>3000 Std. Betrieb p.a.<br />

500 kWel-Anlage<br />

- 2000 Std. Betrieb<br />

2011 2012 2013 2014 2015<br />

planung der Weiterentwicklung unserer Holzvergasung, Stand Anfang<br />

2011. bis November 2011 konnten größere Fortschritte erzielt werden, so<br />

dass wir noch optimistischer sein können.<br />

51


52<br />

Wärmedichte Stadt <strong>Rosenheim</strong><br />

Grid 233 m<br />

über 0 bis 7 kWh(m2a)<br />

über 7 bis 21 kWh(m2a)<br />

über 21 bis 39 kWh(m2a)<br />

über 39 bis 58 kWh(m2a)<br />

über 58 kWh(m2a)


FERNWäRME FÜR ROSENHEIM AlS<br />

bROScHÜRE FÜR SIE IN uNSEREM KuNDEN-<br />

ZENTRuM ODER AlS DOWNlOAD uNTER:<br />

WWW.SWRO.DE<br />

WäRMEDIcHTENKARTE<br />

STADT ROSENHEIM<br />

Die Karte stellt den jährlichen Wärmebedarf in Abhängigkeit<br />

von der Fläche dar. Auf grund dieser Karte können mögliche<br />

Ausbaugebiete eruiert werden. Sie stellen die basis für die planung<br />

des Fernwärmeausbaus in den nächsten 14 Jahren dar.<br />

53


54<br />

FERNWäRMEvERSORguNg 2011<br />

Wärmedichte Stadt <strong>Rosenheim</strong><br />

Grid 233 m<br />

über 0 bis 7 KWh(m2a)<br />

über 7 bis 21 KWh(m2a)<br />

über 21 bis 39 KWh(m2a)<br />

über 39 bis 58 KWh(m2a)<br />

über 58 KWh(m2a)<br />

Hier ist das bereits mit Fernwärme erschlossene Stadtgebiet zu sehen.<br />

Im bestehenden Netz sind weitere Ausbaumöglichkeiten durch die Nähe<br />

der versorgungsleitung zu neuem Kunden relativ schnell zu realisieren.<br />

Für das Ausbaukonzept ist eine zusätzliche verdichtung von 20 % angesetzt.<br />

Die Anschlussdichte soll wesentlich erhöht und damit das Fernwärme-Angebot<br />

deutlich erweitert werden.


FERNWäRMEvERSORguNg 2025<br />

Die geplanten Ausbaugebiete sind unter anderem auf basis der gezeigten Wärmedichtekarte und<br />

bereits bekannten Stadtentwicklungsprojekten, wie bahnhofsgelände und gewerbegebiet nördlich<br />

der FH <strong>Rosenheim</strong>, festgelegt worden. In den neu gewonnenen gebieten soll eine Anschlussdichte<br />

an das Fernwärmenetz von 70 % erreicht werden. um dieses gebiet ausreichend mit Fernwärme zu<br />

versorgen, sind weitere Erzeugungsanlagen geplant. Oberaustraße und der bereich Kläranlage sind<br />

mögliche Standorte.<br />

55


56<br />

Fernwärmenetz<br />

bestehendes Fernwärmenetz<br />

Erweiterung des Fernwärmenetzes<br />

und neu zu erschließende Gebiete


gEplANTES FERNWäRMENETZ<br />

ROSENHEIM 2025<br />

Bestand<br />

Verdichtung<br />

Ausbaugebiete<br />

Summe<br />

Ausbaugebiet<br />

Aichergelände<br />

Mangfallstraße<br />

Bahnhof<br />

Klepperstraße<br />

Gießereistraße<br />

Tegernseestraße<br />

Küpferlingstraße<br />

Am Stocket<br />

Ebersberger Str. Süd<br />

Ebersberger Str. Nord<br />

Fachhochschule<br />

Herderstraße<br />

Kaltwies<br />

Anschluss Klärwerk<br />

Anschlussleistung<br />

58 MW<br />

11 MW<br />

40 MW<br />

109 MW<br />

Anschlussleistung<br />

6,8 MW<br />

3,3 MW<br />

1,5 MW<br />

1,1 MW<br />

0,8 MW<br />

0,7 MW<br />

1,0 MW<br />

0,7 MW<br />

1,5 MW<br />

2,8 MW<br />

2,9 MW<br />

2,0 MW<br />

9,0 MW<br />

6,0 MW<br />

Abnahme<br />

125 GWh<br />

22 GWh<br />

80 GWh<br />

227 GWh<br />

Nach dem Ausbau bis 2025 sollen die in der Tabelle angegebenen<br />

Werte erreicht werden. Die tatsächlichen Anschlussleistungen<br />

und Abnahmemengen sind von mehreren Faktoren abhängig.<br />

Sie können heute noch nicht exakt ermittelt werden, stellen aber<br />

Annäherungswerte dar.<br />

57


58<br />

bRuTTOSTROMERZEuguNg IN DEuTScHlAND<br />

braunkohle 25%<br />

594 TWh<br />

Wasser reg. 3,2%<br />

Müll (50 % fossil) 0,8%<br />

pv 1,0%<br />

Wind<br />

6,4%<br />

Kernenergie<br />

Erneuerbare<br />

16%<br />

Die bruttostromerzeugung in Deutschland zeigt den Anteil von 16 % an<br />

Erneuerbaren Energien und schlüsselt auf, aus welchen Quellen sie sich<br />

speisen.<br />

23%<br />

Steinkohle<br />

18%<br />

Erdgas13%<br />

Mineralöl 2%<br />

Sonstige 4%<br />

biomasse 4,2%


Stromkunden in<br />

Deutschland<br />

ScHEMA DER STROMbIlANZIERuNg<br />

IN DEuTScHlAND<br />

A + B + C bleibt gleich,<br />

d. h.: wenn unsere Stromerzeugung hinzu kommt,<br />

geht die Stromerzeugung in konventionellen<br />

Kraftwerken zurück, da der Verbrauch gleich bleibt<br />

Das Schema der Strombilanzierung in Deutschland zeigt Einspeisung<br />

C<br />

B<br />

A<br />

und Abgabe an die verbraucher.<br />

59


60<br />

bIlANZ DER vORgESTEllTEN ÜbERlEguNgEN<br />

uND MASSNAHMEN,<br />

AuSWIRKuNgEN AuF DIE cO₂-bIlANZ ROSENHEIMS<br />

Energielieferung<br />

2009<br />

Energielieferung<br />

2025<br />

Strom aus dt. Netz<br />

EEG-Strom aus RO<br />

Müll<br />

Gas<br />

Öl<br />

Strom aus dt. Netz<br />

EEG-Strom aus RO<br />

Müll<br />

Holz<br />

Gas<br />

Öl<br />

MHKW<br />

Gas-/Öl-<br />

Kessel<br />

Gasmotoren<br />

MHKW<br />

Gas-/Öl-<br />

Kessel<br />

Gasmotoren<br />

Holzgas<br />

Öl-Kessel<br />

Die schematische Darstellung verdeutlicht, dass in der künftigen Energieversorgung <strong>Rosenheim</strong>s deutlich weniger<br />

Strom aus dem Netz bezogen, die biomasse Müll um die biomasse Holz angereichert und das Holzvergasungsverfahren<br />

eine wachsende Rolle bei der Stromversorgung durch Eigenerzeugung spielen wird.<br />

Eine detaillierte Darstellung der Energieflüsse in <strong>Rosenheim</strong> zeigt unser nächstes Schaubild.<br />

Stromnetz<br />

Fernwärmenetz<br />

Gasnetz<br />

Stromnetz<br />

Fernwärmenetz<br />

Gasnetz<br />

Gaskessel<br />

Gaskessel<br />

Öl-Kessel<br />

Strom<br />

Wärme<br />

Wärme<br />

Wärme<br />

Strom<br />

Wärme<br />

Wärme<br />

Wärme<br />

Strombedarf<br />

Wärmebedarf<br />

Strombedarf<br />

Wärmebedarf


Primärenergie Zwischenprodukt Energieträger Verbr.Anlage Verbrauchsart Untergruppe<br />

Laufwasser<br />

Erdgas<br />

Biogas<br />

Erdöl-Produkte<br />

Müll<br />

Holz<br />

Klärschlamm<br />

Sonst. Biomasse<br />

Sonnenstrahlung<br />

Biokraftsto�e<br />

A1<br />

A2<br />

A3<br />

A6<br />

A8<br />

A4<br />

A5<br />

A7<br />

A9<br />

A10<br />

A3B2<br />

A6B3<br />

A7B3<br />

A7B4<br />

ENERgIEFlÜSSE ZuR bIlANZIERuNg IN ROSENHEIM<br />

Dt. Strommix<br />

A5B5<br />

A8B6<br />

A2B7<br />

B1<br />

Gas-KWK<br />

Holzgas-KWK<br />

Klärgas-KWK<br />

Müll-KWK<br />

Biomasse-KWK<br />

RSHW<br />

B1Ce<br />

B2Ce<br />

B2Cf<br />

B2<br />

B3Ce<br />

B3Cf<br />

B3<br />

B4E4<br />

B4<br />

B5Ce<br />

B5<br />

B6<br />

B7<br />

B4Ce<br />

B5Cf<br />

B6Ce<br />

B6Cf<br />

B7Cf<br />

A2Cg<br />

A3Cg<br />

A6Cg<br />

A9D6<br />

A9D7<br />

A4Cö<br />

A10Cö<br />

B5E4<br />

Strom<br />

Fernwärme<br />

Gas<br />

Holz<br />

Öl<br />

Ce<br />

Cf<br />

Cg<br />

Ch<br />

CfE5<br />

CfE6<br />

CgD3<br />

CgE7<br />

ChD4<br />

ChD5<br />

CöD8<br />

Cö CöE7<br />

CeD1<br />

CeD2<br />

Stromheizung<br />

El. Wärmepumpe<br />

Gaskessel<br />

Holzkessel<br />

Holzofen, Kamin<br />

Photovoltaik<br />

Solarthermie<br />

Ölkessel<br />

D1<br />

D2<br />

D3E6<br />

D3<br />

D4<br />

D5<br />

D6<br />

D7<br />

D8 D8E6<br />

CeE1<br />

CeE2<br />

D6E2<br />

D1E6<br />

D2E6<br />

D4E6<br />

D5F5<br />

D7E6<br />

D2E3<br />

Stromnetzverluste<br />

Licht & Kraft<br />

Kälte & Entfeucht.<br />

Prozessdampf<br />

Wärmenetzverluste<br />

Wärme<br />

Verkehr<br />

E1<br />

E2<br />

E3<br />

E2F2<br />

E4<br />

E5<br />

E2F1<br />

E6F3<br />

E6<br />

E6F5<br />

E7F6<br />

E7<br />

E7F8<br />

E6F4<br />

E7F7<br />

Raumklima<br />

Prozesskühlung<br />

Prozesswärme<br />

TW-Erwärmung<br />

Raumheizung<br />

Auto (Privat)<br />

LKW (Gewerbl.)<br />

Bus (ÖPNV)<br />

grundlagenermittlung: zunächst wurden die Energieströme in der Stadt<br />

analysiert und bilanziert. Für viele bereiche gibt es genaue Messungen,<br />

andere können durch bilanzierung errechnet werden. Einige wenige Da-<br />

ten, wie zum beispiel der umfang der Zufeuerung von Holz in Kachel-<br />

oder Kaminöfen, können nur geschätzt werden.<br />

F1<br />

F2<br />

F3<br />

F4<br />

F5<br />

F6<br />

F7<br />

F8<br />

61


62<br />

cO₂-bIlANZ ROSENHEIM:<br />

STROM- uND WäRMEvERSORguNg<br />

CO2-Emissionen in to/a<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

ohne Stw. 1990 2000 2009 2012 2025<br />

In der cO₂-bilanz der <strong>Rosenheim</strong>er Strom- und Wärmeversorgung ist vor<br />

allem die Einsparung an cO₂-Emissionen in Höhe von 34 % für 2012 ge-<br />

genüber 1990 von bedeutung.<br />

0 %<br />

2 %<br />

10 %<br />

Das Ziel ist, bis 2025 eine ausgeglichene cO₂-bilanz zu erreichen.<br />

34 %<br />

CO2 ohne Verkehr Minderung gegenüber 1990<br />

100 %<br />

Ziel: 100 %<br />

Ziel: 0<br />

100 %<br />

75 %<br />

50 %<br />

25 %<br />

0 %<br />

CO2-Einsparung


Bestand:<br />

zukünftig:<br />

EEG<br />

EEG<br />

Kernkraft<br />

Kernkraft<br />

Strombezug gemäß<br />

dt. Strommix<br />

Steinkohle<br />

ScHEMA DER cO₂-bEREcHNuNg:<br />

FlExIbIlITäT IN DER ENERgIEERZEuguNg<br />

REDuZIERT cO₂-EMISSIONEN<br />

Strombezug gemäß<br />

dt. Strommix<br />

Steinkohle<br />

Veränderung der<br />

Stromerzeugung in<br />

D durch Produktion<br />

in RO ermitteln<br />

Braunkohle<br />

Veränderung der<br />

Stromerzeugung in<br />

D durch Produktion<br />

in RO ermitteln<br />

Braunkohle<br />

Strombedarf<br />

Wärmebedarf<br />

W f<br />

Gas<br />

Strombedarf<br />

Gas<br />

Strombedarf<br />

nach Herkunft<br />

aufteilen<br />

Sonstige<br />

Strombedarf<br />

nach Herkunft<br />

aufteilen<br />

Sonstige<br />

MMüll-Kessel<br />

Müll-Kessel<br />

Strom- und FW-<br />

Erzeugung<br />

in <strong>Rosenheim</strong><br />

DDampfkessel<br />

Strom- und FW-<br />

Erzeugung<br />

in <strong>Rosenheim</strong><br />

Einsatzweise nach<br />

Wärmebedarf<br />

und Strompreisen<br />

berechnen<br />

Dampfkessel<br />

GGasmotoren en<br />

Gasmotoren<br />

RSHW<br />

CO 2-Mengen<br />

RSHW<br />

Holzvergasung<br />

CO 2-Mengen<br />

Gas<br />

Gas<br />

Gesamten<br />

Wärmebedarf<br />

berechnen<br />

Fernwärme<br />

FW vorgeben,<br />

Rest aufteilen<br />

Fernwärme<br />

HHeizöl<br />

berechnen<br />

Wärmebedarf<br />

Heizöl<br />

nach Heizung<br />

und TWE<br />

aufteilen<br />

In die cO₂-berechnungen für heute und die Zukunft fließt ein, dass die<br />

Strom- und Wärmeerzeugung in <strong>Rosenheim</strong> künftig vor allem nach Wär-<br />

Heizung<br />

Abnahme<br />

berechnen<br />

Heizung<br />

mebedarf und aktuellen Strompreisen erfolgen wird.<br />

Warmwasser<br />

Warmwasser<br />

63


64<br />

DEuTlIcH HÖHERE STROMERZEuguNg<br />

IN ROSENHEIM<br />

1992-2003<br />

Anteile deutscher Stromerzeugung Anteile Stromerzeugung für RO<br />

Wasserkraft<br />

Kernkraft<br />

Steinkohle<br />

Braunkohle<br />

Gaskraft<br />

Sonstige<br />

--Kraftwerksart<br />

EEG<br />

Kernkraft<br />

Steinkohle<br />

Braunkohle<br />

Gaskraft<br />

Sonstige<br />

Stromerzeugung<br />

in <strong>Rosenheim</strong><br />

Anteil der<br />

Verminderung<br />

0 %<br />

0 %<br />

75-80 %<br />

15 %<br />

10-5 %<br />

0 %<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> haben ihre Stromerzeugung in den letzten Jahren deutlich<br />

gesteigert. Das Konzept zielt darauf ab, durch eigenerzeugten cO2armen<br />

Strom vor allem veraltete Steinkohlekraftwerke zu ersetzen.<br />

Dt. Hochspannungsnetz<br />

RO<br />

Begründung<br />

Wasserkraft<br />

Kernkraft<br />

Steinkohle<br />

Braunkohle<br />

Gaskraft<br />

Sonstige<br />

RO<br />

Gesetzlicher Vorrang, daher keine Verdrängung<br />

<strong>Rosenheim</strong><br />

Direkte Betriebskosten nahe Null, daher keine Verdrängung,<br />

ab 2025 kein Strom aus Kernenergie<br />

Überwiegende Stromverdrängung, insbesondere alter Kraftwerke<br />

mit hohen Betriebskosten<br />

Auch sehr geringe direkte Betriebskosten, daher nur Verdrängung<br />

bei hohen CO₂-Preisen (nicht vor 2006)<br />

Verdrängung der Kondensationsstromerzeugung,<br />

keine Verdrängung von KWK-Strom<br />

Hauptsächlich Öl- und Pumpspeicherkraftwerke,<br />

daher nahezu keine Verdrängung


2012 Plan<br />

2025 Ziel<br />

Anteile deutscher Stromerzeugung<br />

(hier dargestellt mit Anteilen 2009)<br />

EEG<br />

Kernkraft<br />

Steinkohle<br />

Braunkohle<br />

Gaskraft<br />

Sonstige<br />

Stromerzeugung<br />

in <strong>Rosenheim</strong><br />

Anteile deutscher Stromerzeugung<br />

Virtueller Handelspunkt<br />

RO<br />

Virtueller Handelspunkt<br />

Anteile Stromerzeugung für RO<br />

EEG<br />

EEG EEG<br />

Steinkohle<br />

Braunkohle<br />

Gaskraft<br />

Sonstige<br />

Stromerzeugung<br />

in <strong>Rosenheim</strong><br />

RO<br />

Kernkraft<br />

Braunkohle<br />

Sonstige<br />

Steinkohle RO<br />

Anteile Stromerzeugung für RO<br />

Sonstige<br />

Steinkohle<br />

Gaskraft<br />

RO<br />

<strong>Rosenheim</strong><br />

<strong>Rosenheim</strong><br />

65


66<br />

cO₂-EMISSIONEN:<br />

WENIgER STROM AuS bElASTETER ERZEuguNg<br />

FÜHRT Zu vERbESSERTER cO₂-bIlANZ<br />

CO2-Emissionen in to/a<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

0<br />

-100.000<br />

-200.000<br />

ohne Stw. 1990 2000 2009 2012 2025<br />

CO2 für Strombezug CO2 für Gas u. Öl für Wärme CO2 für Eigenerzeugung<br />

Im Ergebnis zeigt sich bei den cO₂-Emissionen von annähernd 300.000<br />

Tonnen pro Jahr im Jahr 1990 bis zur cO₂-neutralen bilanz im Jahr 2025<br />

die angestrebte Entwicklung.<br />

Die Emissionen für gas und Öl für Wärme und die Eigenerzeugung werden<br />

durch die Einsparung beim Strombezug vollständig ausgeglichen.


Energiebedarf für Beheizung in GWh/a<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

FERNWäRME SENKT DEN ENERgIEbEDARF<br />

FÜR DIE bEHEIZuNg IN ROSENHEIM<br />

ohne Stw. 1990 2000 2009 2012 2025<br />

Gasbedarf GWh/a Heizölbedarf GWh/a Fernwärme Netzeinspeisung<br />

Der Energiebedarf für die beheizung in <strong>Rosenheim</strong> wird deutlich zurück-<br />

gefahren, den wesentlichen Anteil hieran hat der Ausbau der Fernwärme.<br />

67


68<br />

MEHR EMISSIONSARME STROM-EIgENERZEuguNg<br />

FÜR ROSENHEIM<br />

Stromerzeugung in GWh/a<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

ohne Stw. 1990 2000 2009 2012 2025<br />

Stromerzeugung Müll Stromerzeugung Dampfkessel Stromerzeugung Gasmotoren 1<br />

Stromerzeugung Gasmotoren 2 Stromerzeugung Gasmotoren 3 Stromerzeugung Holzvergasung<br />

Die eigene Stromerzeugung gewinnt vor allem in den bereichen gasmo-<br />

toren und effizienter Holzvergasung weiter an bedeutung.


Wärmeerzeugung in GWh/a<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

WäRMEERZEuguNg<br />

MIT MODERNSTER TEcHNIK<br />

ohne Stw. 1990 2000 2009 2012 2025<br />

MK Wärmeerzeugung für FW GK Wärmeerzeugung für FW GM1 Wärmeerzeugung für FW<br />

GM2 Wärmeerzeugung für FW GM3 Wärmeerzeugung für FW HGM Wärmeerzeugung für FW<br />

LEGENDE<br />

MK = Müllheizkraftwerk<br />

GM = Gasmotoren<br />

GK = Gaskessel<br />

HGM = Holzvergasungsmotoren<br />

Der Ausbau der Fernwärme durch Kraft-Wärme-Kopplung hat entscheidenden<br />

Anteil an der cO₂-Minimierung. Die Raumwärme beansprucht einen<br />

hohen Anteil am gesamtverbrauch der eingesetzten primärenergie.<br />

69


70<br />

STROM uND WäRME FÜR ROSENHEIM<br />

PlaNuNG füR 2025<br />

Wärmeerzeugung in GWh/a<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

ohne Stw. 1990 2000 2009 2012 2025<br />

MK Wärmeerzeugung für FW GK Wärmeerzeugung für FW GM1 Wärmeerzeugung für FW<br />

GM2 Wärmeerzeugung für FW GM3 Wärmeerzeugung für FW HGM Wärmeerzeugung für FW<br />

Entwicklung der Wärmeerzeugung für die Fernwärme: Die Wärmeerzeugung steigt mit dem Ausbau der Fernwärme.<br />

Die grundversorgung durch Wärme aus der Müllverbrennung bleibt. Die gasmotoren verdrängen die<br />

weniger effizienten Dampfkessel und liefern den benötigten Mehrbedarf. 2025 kommt die Holzvergasung zum<br />

Einsatz und verdrängt wiederum teilweise die gasmotoren. Deren Einsatz konzentriert sich damit immer mehr<br />

auf die Zeiten, an denen Wind- und photovoltaikstrom nur unzureichend erzeugt wird.


Strom aus dt. Netz<br />

EEG-Strom aus RO<br />

Müll<br />

Holz<br />

Gas<br />

Öl<br />

MHKW<br />

Gas-/Öl-<br />

Kessel<br />

Gasmotoren<br />

Holzgas<br />

STROM uND WäRME FÜR ROSENHEIM<br />

PlaNuNG füR 2025<br />

Stromnetz<br />

Fernwärmenetz<br />

Gasnetz<br />

Gaskessel<br />

Öl-Kessel<br />

Strom<br />

Wärme<br />

Wärme<br />

Wärme<br />

Strombedarf<br />

Wärmebedarf<br />

Sankey-Diagramm für die wesentlichen Energieströme in <strong>Rosenheim</strong>: Wie schon auf Seite 60 im vergleich zur<br />

heutigen Situation dargestellt, wird sich die Herkunft der Energie bis 2025 deutlich verändern (linke Seite der<br />

grafik). <strong>Rosenheim</strong> wird dann keinen Nettobezug aus dem deutschen Stromnetz mehr haben (links oben in der<br />

grafik). Die direkte Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen (ohne die Holzvergasung) in der Stadt wird sich<br />

stark vergrößern, aber trotzdem im Jahresmittel keinen dominierenden Anteil einnehmen können. Die energetische<br />

verwertung des Restmülls bleibt bestehen. Holz für die verwendung in der vergasung mit anschließender<br />

umwandlung in Strom und Wärme kommt als wesentlicher Anteil hinzu. Die verwendung von gas (Methan) geht<br />

zurück. Dabei wird sich aber auch dessen Herkunft teilweise verändern (hier nicht separat dargestellt). Heute ist<br />

gas gleich zu setzen mit Erdgas (bei uns im wesentlichen aus Russland). Zukünftig werden steigende Anteile von<br />

biomethan enthalten sein. Der Einsatz von Heizöl (links unten in der grafik) wird immer weiter zurück gehen.<br />

71


72<br />

STElluNgNAHME DR. blESl,<br />

uNIvERSITäT STuTTgART, 10. 02. 2011<br />

Sehr geehrter Herr Dr. brühl,<br />

die prüfung ihres cO₂- und Energiebilanz hat ergeben, dass der Rechenweg keine erkennbaren Fehler aufweist.<br />

Die von Ihnen gewählten Annahmen sind plausibel und können im Rahmen einer energiewirtschaftlichen bzw. kli-<br />

mapolitischen Diskussion so gewählt werden. Mit der geplanten Installation der Holzvergasungsanlage und dem<br />

Ausbau der Fernwärmeversorgung schlagen die <strong>Stadtwerke</strong> einen Weg ein, der vorbildcharakter haben kann für<br />

andere Städte bzw. Kommunen.<br />

viele grüße,<br />

Markus blesl<br />

Dr.-Ing. Markus Blesl,<br />

Leiter der Fachgruppe Energiesystem-<br />

und -technikanalyse<br />

innerhalb der Abteilung<br />

Energiewirtschaft und Systemtechnische<br />

Analysen (ESA)


"EcKpFEIlER" DER ENERgIEvERSORguNgSAuFgAbE<br />

Stadt <strong>Rosenheim</strong><br />

Sichere, umweltfreundliche und preiswerte Energieversorgung<br />

Kraft-<br />

Wärme-<br />

Kopplung<br />

Reststo�ver<br />

wertung<br />

Holz<br />

und<br />

andere<br />

Biomasse<br />

Fernwärme<br />

Mitarbeiter mit Know How, Engagement, Motivation u. Innovation<br />

unter dem Dach der Stadt wollen wir unsere Aufgabe, eine sichere, umweltfreundliche und preiswerte Ener-<br />

gieversorgung für die Stadt, ihre bürger und betriebe zu gewährleisten, auch zukünftig vorbildlich erfüllen. Die<br />

wesentlichen tragenden Säulen bilden dabei die Kraft-Wärme-Kopplung, die Reststoffverwertung, die Nutzung<br />

von Holz und anderer biomasse sowie die Fernwärme. Diese Kombination ermöglicht es uns, die gesetzten Ziele<br />

auch gemeinsam zu erreichen, denn wir müssen sowohl mit den natürlichen Ressourcen als auch mit unseren<br />

finanziellen Mittel sorgsam und effizient umgehen. Dies alles sind sehr ambitionierte Ziele. Mit unseren motivierten,<br />

engagierten und gut ausgebildeten Mitarbeitern haben wir beste voraussetzungen, diese Ziele zu erreichen.<br />

73


74<br />

WIR SIND FÜR SIE DA.


IHRE STADTWERKE ROSENHEIM.<br />

Ihre <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Rosenheim</strong> sind mit kompetenten und freundlichen beraterinnen<br />

und beratern immer für Sie vor Ort. Alle Fragen zur Energie und zu Einsparmöglich-<br />

keiten besprechen wir gerne mit Ihnen persönlich.<br />

Auch mit modernster Technik und verstärktem Einsatz von regenerativen Energien<br />

brauchen wir weiter Ihre unterstützung durch bewussten und sparsamen umgang<br />

mit Strom, Wärme und Wasser. Ob privathaushalt, Wohnanlage, gewerbe oder Industrie<br />

– alle können dazu beitragen, das angestrebte Ziel einer cO2-Nullbilanz für <strong>Rosenheim</strong><br />

zu erreichen und unsere gemeinsamen, wertvollen Ressourcen zu schonen.<br />

SpREcHEN SIE uNS AN<br />

75


<strong>Stadtwerke</strong> rosenheim<br />

Kundenzentrum<br />

bayerstraße 5<br />

83022 <strong>Rosenheim</strong><br />

Telefon 08031 365-2626<br />

Telefax 08031 365-2099<br />

kundenzentrum-stadtwerke@swro.de<br />

www.swro.de

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