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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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Hochschulpädagogik 269<br />

heute bilden ostdeutsche Hochschulforscherinnen bzw. Hochschulforscher im Herausgeber-Beirat<br />

der Zeitschrift eine verschwindende Minderheit.<br />

Konkurrenzbefürchtungen veranlaßten die AHD zu Zurückhaltung, und ihr<br />

Vorschlag, die DGAB nach britischem Vorbild zu einem "Regionalverband Ost"<br />

der AHD zu profilieren, wiederum stieß auf Skepsis in den Reihen der DGAB. Die<br />

Mitgliedschaft beschränkte sich im wesentlichen auf den kleinen Kreis der Gründungsmitglieder,<br />

für potentielle Mitstreiter aus den alten Ländern war die Initiative<br />

– von Ausnahmen abgesehen – aus verständlichen Gründen nicht interessant.<br />

Aufrechterhalten wurde der Verein bis in unsere Tage. Als eingetragener Verein<br />

konnte er ABM-Stellen einrichten, so daß die Gesellschaft, wenn auch nur vorübergehend,<br />

die Möglichkeit hatte, arbeitslosen Hochschulpädagoginnen und -pädagogen<br />

sinnvolle Beschäftigungsperspektiven zu bieten. Überdies konnten Drittmittel,<br />

u.a. der KSPW (mit dem Projekt „Transformationsprozesse der Hochschulbildung<br />

im Meinungsspiegel von StudienanfängerInnen und Studierenden“), eingeworben<br />

werden. Mit solchen Aktivitäten hat der Verein trotz seiner unspektakulären<br />

Geschichte nicht unwesentlich zur Konsolidierung der Projektgruppe <strong>Hochschulforschung</strong><br />

Berlin-Karlshorst beigetragen, die ihrerseits zum Ausgangspunkt<br />

der Gründung des Instituts für <strong>Hochschulforschung</strong> Wittenberg geworden ist.<br />

6. Resümee und Ausblick<br />

Alle hochschulpädagogischen Einrichtungen an den Universitäten der neuen Länder<br />

sind der "Abwicklung" anheimgefallen; jeder anfängliche Versuch einer institutionellen<br />

Neugründung an den Hochschulen ist gescheitert. Zu tief sitzt der Argwohn<br />

gegenüber einer Renaissance des "auftragspädagogischen" Blickwinkels auf<br />

die Universität, zu lebendig ist – ob in diesem Umfang gerechtfertigt oder nicht –<br />

die Assoziation der Disziplin mit ideologischer Indoktrination, politisch funktionalisierter<br />

Handlungsanweisung und einer Sprache, die schon zu <strong>DDR</strong>-Zeiten vielfältige<br />

Aversionen weckte.<br />

Leider lassen sich mit dem Scheitern und dem Untergang des "sozialistischen<br />

Hochschulwesens" und seines Erziehungsrepertoires heute die traditionellen (oft<br />

viel älteren) Vorurteile gegenüber hochschulpädagogischen Denkansätzen "relegitimieren",<br />

und der – gleichwohl immer offensichtlicher werdende – Handlungsbedarf<br />

im Sinne ihrer ursprünglichen Intentionen läßt sich unter Hinweis auf<br />

die Anmaßungen der Disziplin während der <strong>DDR</strong>-Ära überdecken. Man kann es als<br />

ernüchternd empfinden, daß die Hochschulpädagogik selbst, und zwar mit ihrer

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