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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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268 Jan-Hendrik Olbertz<br />

Übertritt“ in die AHD zu eröffnen und sie anzuregen, zunächst "die eigene Geschichte<br />

kritisch aufzuarbeiten, Bewahrenswertes ist darin festzuhalten, um den<br />

Weg in eine neue wissenschaftliche Identität selbständig anzutreten – Voraussetzung<br />

für eine gleichberechtigte Partnerschaft und produktive Kooperation" (so ein<br />

Brief des DGAB-Vorsitzenden vom 07.10.91 an die Hochschulpädagoginnen und<br />

Hochschulpädagogen der <strong>DDR</strong>).<br />

Auf Initiative der DGAB fand am 6. Juni 1991 in Berlin eine gemeinsame<br />

Vorstandssitzung von DGAB und AHD statt. Man verständigte sich u.a. darauf, an<br />

den Vorstandssitzungen beider Vereine wechselseitig teilzunehmen – ein Vorschlag,<br />

der über mehrere Jahre praktiziert wurde. AHD und DGAB empfahlen ihren<br />

Mitgliedern ausdrücklich Doppelmitgliedschaften, von denen aber nur wenige<br />

Mitglieder beider Gesellschaften Gebrauch machten.<br />

Insgesamt haben sich die Hoffnungen der Gesellschaft nicht erfüllt, und auch<br />

die Zusammenarbeit mit der AHD stieß schnell auf Grenzen. Konflikte bahnten<br />

sich an, als der DGAB-Vorstand in einer Rezension zur 21. Jahrestagung der AHD<br />

am 8. Und 9. November 1991 in Münster („Lehrkultur und Qualität der akademischen<br />

Lehre)“, wie schon zur 20. Jahrestagung 1990, kritisierte, daß „einerseits die<br />

europäische Relevanz von Qualitätsproblemen der akademischen Lehre akzentuiert<br />

wurde, während sich andererseits für eine Erörterung von aktuellen Problemen<br />

der ostdeutschen Hochschulerneuerung ... so gut wie kein Raum fand“ (Rundbrief<br />

4/1991). Umgekehrt – und nicht zu Unrecht – wurde von seitens der AHD die defensive<br />

Haltung der <strong>DDR</strong>-Hochschulpädagoginnen und -pädagogen kritisiert, die<br />

ihrerseits keine offensiven Angebote unterbreiteten. Daraus lernten die Beteiligten,<br />

und so bot die DGAB zur 22. Jahrestagung der AHD („Evaluation zur Verbesserung<br />

der Qualität der Lehre und weitere Maßnahmen“) am 9. Und 10. Oktober<br />

1992 in Berlin eine eigene Arbeitsgruppe an. An dieser "Arbeitsgruppe Nr. 5" indessen<br />

beteiligten sich ausschließlich Kolleginnen und Kollegen aus den neuen<br />

Ländern.<br />

Kurze Zeit darauf kam als weiteres Erschwernis hinzu, daß die Zeitschrift "Das<br />

Hochschulwesen", bisher einziges überregionales Periodikum für die <strong>Hochschulforschung</strong><br />

der <strong>DDR</strong>, mit dem Luchterhand-Verlag im Hintergrund von der AHD<br />

als Mitgliederzeitschrift übernommen wurde. In diese Entscheidung waren weder<br />

Mitglieder noch Vorstand der DGAB einbezogen worden. Den heute beklagten<br />

Mangel an Attraktivität und vor allem "gesamtdeutscher" Relevanz der in der Zeitschrift<br />

aufgegriffenen Probleme (und unerfüllte Absatzerwartungen gerade in den<br />

neuen Ländern) kann man durchaus als Folge einer "Übernahmepraxis" ansehen,<br />

der es vor allem an Dialog und ernsthaftem Kooperationsbemühen mangelte. Noch

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