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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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Hochschulpädagogik 267<br />

würfe eines fernen hochschulpädagogischen „Denkzentrums“. Die Gründe dafür<br />

sind kaum einzelnen Personen anzulasten, sondern gehören in ihrer Verallgemeinerung<br />

zu den unweigerlichen Folgen einer von demokratischen Grundsätzen entfernten<br />

Gesellschafts- und auch Wissenschaftskultur, die für sich regenerierende intellektuelle<br />

Ressourcen keine sinnvolle Verwendung mehr hatte.<br />

Es gehört zur Tragik des Geschehens (nicht nur) im Hochschulbereich der<br />

<strong>DDR</strong>, daß sich der beschriebene Wandel erst im Keime befand, zu spät und zaghaft<br />

einsetzte, um noch Wirkung zu zeitigen. Dennoch zählt er – mit allen seinen Anzeichen<br />

– zur Geschichte der <strong>DDR</strong>-Hochschulpädagogik wie ihr schließliches<br />

Scheitern im Gefolge des Legitimationszwangs einer restriktiven Bildungs- bzw.<br />

Hochschulpolitik vor dem Hintergrund nicht mehr bewältigter gesellschaftlicher<br />

Widersprüche und Krisensymptome.<br />

5. Wendezeit –<br />

die "Deutsche Gesellschaft für akademische Bildung"<br />

Im August 1990 ergriff eine Reihe von Hochschulpädagoginnen und -pädagogen<br />

der <strong>DDR</strong> die Initiative und gründete die "Deutsche Gesellschaft für akademische<br />

Bildung" (DGAB) – als eingetragenen Verein mit anerkannter Gemeinnützigkeit.<br />

Im Gründungspapier der Gesellschaft, zugleich erster Rundbrief an die Mitglieder,<br />

heißt es zum Motiv der Gründung:<br />

"Das Anliegen der Gesellschaft besteht darin, als öffentliche Instanz die künftige<br />

Entwicklung des Verhältnisses von Hochschule, Wissenschaft, Bildung und Gesellschaft<br />

zu thematisieren, für die allgemeine Hebung und Pflege einer zeitgemäßen<br />

akademischen Lehr- und Studienkultur wirksam zu werden und als Podium<br />

zum Austausch entsprechender Ideen, Erfahrungen, Informationen und Meinungen<br />

offen zu stehen. Im Sinne des weltweiten Bemühens um 'Exzellenz in higher<br />

education' geht es der Gesellschaft darum, zu Entwicklung und Erprobung neuer<br />

Konzepte, Formen, Methoden und Technologien des Lehrens und Studierens auf<br />

der Universität bzw. Hochschule mit beizutragen, Bildungsintentionen qualifizieren<br />

und hochschuldidaktische Innovationen zu fördern" (Rundbrief 1/1990).<br />

Mit diesem ostdeutschen Impuls zur <strong>Hochschulforschung</strong> im unmittelbaren Kontext<br />

der Wende rückte zugleich das Problem der West-Ost-Annäherung (und damit<br />

des Zusammengehens mit der AHD) auf die Tagesordnung. So sprachen die Initiatoren<br />

bereits im Gründungspapier von einer „programmatischen Nähe zur AHD“,<br />

um einer späteren, auch institutionellen, „Bündelung des Potentials der deutschen<br />

<strong>Hochschulforschung</strong> im wiedervereinigten Deutschland den Boden zu bereiten".<br />

Die Gründung der DGAB verband sich nicht zuletzt mit dem Motiv, den ostdeutschen<br />

Hochschulforscherinnen und -forschern eine Alternative zum „geschlossenen

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