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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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264 Jan-Hendrik Olbertz<br />

Anknüpfungen an die vorhandenen (wenn auch differenziert zu betrachtenden)<br />

<strong>Hochschulforschung</strong>straditionen der <strong>DDR</strong> nehmen sich heute bescheiden aus. Teile<br />

des ZIJ Leipzig bilden heute eine Außenstelle der HIS GmbH (Hochschul-Informationssystem)<br />

Hannover. Als einzige <strong>Hochschulforschung</strong>seinrichtung der neuen<br />

Länder ist die durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung<br />

und Technologie (BMBWFT) und ergänzend von der Kultusministerkonferenz und<br />

der DFG geförderte "Projektgruppe <strong>Hochschulforschung</strong>" Berlin-Karlshorst zu<br />

nennen. Von 1991 bis zu ihrer Schließung 1996 wurden dort u.a. die Ausgangsbedingungen,<br />

neuen Struktur- und Organisationsentwicklungen, Studienorientierungen,<br />

Lehr- und Lernprozesse an Hochschulen sowie die Beschäftigungssituation<br />

von Absolventen untersucht. Im Dezember 1996 wurde mit Unterstützung des<br />

Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt an der Martin-Luther-Univeristät Halle-<br />

Wittenberg das "Institut für <strong>Hochschulforschung</strong> Wittenberg e.V." gegründet, das<br />

seinen Sitz in der Lutherstadt Wittenberg hat und inhaltlich, z.T. auch personell, an<br />

die Arbeiten der Projektgruppe <strong>Hochschulforschung</strong> anschließt.<br />

Insgesamt harren die Methoden und Ergebnisse der von der Hochschulpädagogik<br />

geleisteten Forschung nach wie vor einer kritischen Analyse und Aufarbeitung,<br />

denn ohne eine Auseinandersetzung mit dem hochschulpädagogischen Erbe der<br />

<strong>DDR</strong> können die besonderen Ausgangsbedingungen und Chancen der Hochschulentwicklung<br />

in den neuen Ländern nicht produktiv reflektiert, geschweige denn<br />

praktisch aufgegriffen werden. Das Defizit der <strong>Hochschulforschung</strong> in bezug auf<br />

die neuen Länder besteht ja vor allem darin, daß die von Westdeutschland aus betriebenen<br />

bzw. auf die neuen Länder ausgedehnten Analysen (und die darauf basierenden<br />

Gestaltungsvorschläge) auf die besonderen Ausgangsbedingungen, Erfahrungen,<br />

Bedürfnisse und spezifischen Probleme und Perspektiven der neuen Länder<br />

kaum eingehen können und auf das vorhandene Potential nicht zurückgreifen.<br />

4. Zwiespältiges Erbe<br />

Auf Grund ihrer festen Einbindung in das „sozialistische Hochschulwesen“ stand<br />

die Hochschulpädagogik der <strong>DDR</strong> seit ihrer Institutionalisierung Ende der fünfziger<br />

Jahre vor zwei Grundwidersprüchen, die sich vor dem gegebenen gesellschaftspolitischen<br />

Hintergrund nicht lösen ließen, und an denen sie schließlich –<br />

gemeinsam mit dem politischen System – gescheitert ist.<br />

Erstens: Das der Hochschulpädagogik auferlegte Prinzip der "Einheit von sozialistischer<br />

Erziehung und wissenschaftlicher Bildung auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus“<br />

(vgl. III. Hochschulkonferenz der SED 1958, zit. nach EIN-

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