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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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Hochschulpädagogik 259<br />

selbst für <strong>DDR</strong>-Verhältnisse übermäßig ideologiebefrachteten Duktus abgefaßt<br />

war. Teil II hingegen, der die Gestaltung der Lehr- und Lernprozesse an Hochschulen<br />

(so die verklausulierte Bezeichnung für eine eigentlich praxis- und anwendungsorientierten<br />

Didaktik des Hochschulunterrichts) war durchaus als Arbeitsgrundlage<br />

geeignet und wurde auch entsprechend genutzt.<br />

Bei der Umsetzung der Forschungspläne kooperierten die Hochschulpädagogen<br />

u.a. mit dem Zentralinstitut für Jugendforschung Leipzig (insbesondere der<br />

Abteilung Studentenforschung), mit den Instituten für Berufsausbildung (Berlin)<br />

und für Fachschulwesen (Karl-Marx-Stadt), allerdings überhaupt nicht mit den Methodik-Bereichen<br />

der jeweiligen Universitäten, wahrscheinlich um keine allzu offensichtliche<br />

Nähe der Hochschulpädagogik zur Schulpädagogik bzw. -didaktik<br />

aufkommen zu lassen.<br />

2.3. Hochschulpädagogische Lehre<br />

Für die Hochschulpädagogik gab es keine grundständigen Studiengänge, und sie<br />

verkörperten auch keinen Bestandteil solcher, wenn man von der Diplomlehrer-<br />

Ausbildung für Marxismus-Leninismus (Lehrer für das marxistisch-leninistische<br />

Grundlagenstudium an den Universitäten und Hoch- und Fachschulen der <strong>DDR</strong>) an<br />

der Karl-Marx-Universität Leipzig absieht.<br />

Die ersten hochschulpädagogischen Seminare (für Assistenten und Aspiranten)<br />

wurden 1959/60 von Helmut Lehmann an der Humboldt-Universität zu Berlin abgehalten.<br />

Von Anfang an war die hochschulpädagogische Ausbildung als berufsbegleitende<br />

Weiterbildung (meist in Gestalt von Abendkursen) konzipiert. Seit Anfang<br />

der 70-erJahre verfolgte man das Modell einer "zweistufigen hochschulpädagogischen<br />

Befähigung" (Kiel 1982, S. V), d.h. es wurden Einführungskurse und<br />

sogenannte "Hauptkurse" (offiziell "Kurs zum Studium der Hochschulpädagogik"<br />

genannt) parallel angeboten, die aufeinander aufbauen sollten. Ein Einführungskurs<br />

dauerte in der Regel ein halbes "Studienjahr" (ca. 40 Stunden) und war für junge<br />

Assistenten bzw. wissenschaftliche Mitarbeiter ohne Lehrerfahrungen bestimmt.<br />

Teilweise gab es besondere Einführungskurse für Forschungsstudenten, die unmittelbar<br />

an ihr Studium die Promotion anschlossen. Hochschulpädagogische Hauptkurse<br />

zogen sich über ein Jahr (80 Stunden) und sollten erfahrenere Hochschullehrkräfte<br />

einbeziehen, und zwar meist solche, die unbefristet beschäftigt und in<br />

den "Kaderentwicklungsplänen" der Sektionen für die Besetzung von Dozenturen<br />

bzw. Professuren vorgesehen waren. Die Einführungskurse kannten in der Regel<br />

keinen förmlichen Abschluß (es gab aber eine Urkunde), die Hauptkurse dagegen<br />

endeten mit einer Abschluß- bzw. Belegarbeit.

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