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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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258 Jan-Hendrik Olbertz<br />

Innerhalb der offiziellen pädagogischen Forschungsplanung spielten die hochschulpädagogischen<br />

Themen überraschenderweise kaum eine keine Rolle. Stattdessen<br />

gab es aber einige "Z-Plan-Themen" im Rahmen des "Zentralen Forschungsplans<br />

der marxistisch-leninistischen Gesellschaftswissenschaften der <strong>DDR</strong> 1986 - 1990"<br />

(vgl. 1986) und hochschulpädagogische Planvorhaben im Rahmen des "Plans der<br />

gesellschaftswissenschaftlichen Forschung des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen"<br />

(vgl. 1986), die als sogenannte "M-Themen" unter der Verantwortung<br />

des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen standen. Darunter gab es einen speziellen<br />

Plan der Forschungen über das Hoch- und Fachschulwesen (vgl. ebd.).<br />

Die in diesen Plänen enthaltenen "Hauptrichtungen der hochschulpädagogischen<br />

Forschung" wurden jeweils unter die Leitung eines inhaltlich entsprechend<br />

profilierten Wissenschaftsbereiches gestellt. Schaut man sich diese Forschungsrichtungen<br />

genauer an (siehe Anlage 1), so fällt auf, daß weniger die "wirklichen", im<br />

täglichen Hochschulbetrieb diskutierten Probleme erforscht wurden, als vielmehr<br />

häufig künstliche Fragestellungen, die aus der offiziellen politischen Programmatik<br />

und dem Erziehungsauftrag der Hochschulen hergeleitet waren, wenn sie nicht unmittelbar<br />

aus der disziplinären Nähe zur marxistisch-leninistischen Pädagogik erwuchsen.<br />

Immer wieder begegnet uns in diesen Forschungsansätzen das Motiv der<br />

"Vervollkommnung" von Strukturen, die in der Substanz längst unantastbar geworden<br />

waren (des Staates, der Hochschulen, des Wissenschaftssystems, des Primats<br />

der "sozialistischen Studentenpersönlichkeit" usw. usf.).<br />

Ungeachtet dessen gab es eine vergleichsweise ausgeprägte Profilbildung an<br />

den einzelnen Wissenschaftsbereichen, die sich in ihrer Forschung jeweils spezialisierten<br />

und auch angesichts der für die Hochschulpädagogik charakteristische Verbindung<br />

von Forschung und Lehre auch entsprechende "Lehrprofile" entwickelten.<br />

Die Profilbildung in der Forschung spiegelt sich auch in den entsprechenden Kapiteln<br />

der 1984 und 1986 erschienenen, zweibändigen "Einführung in die Hochschulpädagogik"<br />

wider, für die jeweils die Leiter der entsprechenden Wissenschaftsbereiche<br />

verantwortlich zeichneten. Schon 1978 war, angeregt und initiiert durch H.<br />

Lehmann, eine "Vorform" dieser Einführung in Gestalt dreier Broschüren erschienen,<br />

und zusätzlich wurde 1978 ein Band zur Gestaltung von Lehr- und Studienprozessen<br />

als Einführung in die Hochschuldidaktik herausgegeben (vgl. Graf/Knöchel<br />

1978). Hier wie überall begegnet man der "Binnengliederung" der Disziplin in<br />

Grundlagen der Hochschulpädagogik, Aufgaben der kommunistischen Erziehung<br />

der Studenten und "Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen", wie sie auch als<br />

Gliederungsansätze für die Lehre verwendet wurden. Teil I der "Einführung" allerdings<br />

wurde übereinstimmend als unbrauchbar angesehen, jedenfalls für Lehrzwecke,<br />

weil sie – vielleicht um überhaupt gedruckt werden zu können – in einem

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