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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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Hochschulpädagogik 257<br />

"Überschätzung der Vorbildwirkung hoch- und fachschulpädagogischer Lehre",<br />

eine "dem Anliegen hoch- und fachschulpädagogischer Qualifizierung abträgliche<br />

Tendenz der Spezialisierung", das "Nichtabfordern hoch- und fachschulpädagogischer<br />

Qualifikation durch die jeweiligen Leiter" und einen "Mangel an theoretischer<br />

Bewältigung hoch- und fachschulpädagogischer Grundfragen" vor (Lehmann<br />

1980, S. 47 ff.). Allerdings konnte er seinen für die Arbeitstagung vorbereiteten<br />

Beitrag nicht mehr selbst halten. Vierzehn Tage vor der Konferenz erlag er einem<br />

Herzinfarkt. Es bleibt die Vermutung offen, daß seine in den letzten Lebensmonaten<br />

akut angegriffene Gesundheit auch mit der bevorstehenden Bilanz der "Leistungen"<br />

einer im gegebenen gesellschaftlichen System und hochschulpolitischen<br />

Rahmen überforderten Disziplin zusammenhing.<br />

Im Kontext dieser Krise bekam auch die Hochschulpolitik offiziell einen neuen<br />

Stellenwert. Das Politbüro des Zentralkommitees der SED befaßte sich mit den<br />

"Aufgaben der Universiäten und Hochschulen in der entwickelten sozialistischen<br />

Gesellschaft" (vgl. Beschluß 1980) und kurz darauf fand in Berlin die V. Hochschulkonferenz<br />

statt, die die Grundsätze der sozialistischen Hochschulpolitk neu<br />

formuierte und mit einer Reihe von Reformvorschlägen eine Flexibilisierung und<br />

innere Differenzierung der akademischen Ausbildung zu erlangen suchte (vgl. V.<br />

Hochschulkonferenz 1980).<br />

Auch die Hochschulpädagogen gingen in sich und stellten in den Folgejahren<br />

vor allem praxisnahe Forschungsthemen wie die "Gestaltung von Lehr- und Lernporzessen",<br />

die "Entwicklung von Aktivität, Selbständigkeit und Eigenverantwortung<br />

der Studenten" und die "erzieherische Wirksamkeit" der Hochschullehrkräfte<br />

in den Vordergrund ihrer Arbeit.<br />

2.2. Hochschulpädagogische Forschung<br />

Die wichtigsten Forschungsschwerpunkte der Hochschulpädagogik in den 80er<br />

Jahren (alles ausgesprochen "pädagogische" Themen) schöpften sich aus der offiziellen<br />

bildungs- und hochschulpolitischen Programmatik der <strong>DDR</strong>, z.B. dem erwähnten<br />

Politbürobeschluß oder den Ergebnissen der V. Hochschulkonferenz. Untersucht<br />

wurden vor allem solche Fragestellungen wie<br />

� Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen (Didaktik und Methodik des Hochschulunterrichts)<br />

� Aktivität, Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Studenten<br />

� Selbständige wissenschaftliche Tätigkeit der Studenten<br />

� Erziehungswirksames Lehr- und Führungsverhalten<br />

� Kommunistische Erziehung der Studenten (einschließlich Persönlichkeits- und<br />

Leistungsentwicklung bzw. -bewertung etc.)<br />

� historische Hochschulpädagogik.

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