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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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248 Jan-Hendrik Olbertz<br />

die Aufstellung von "Grundsätzen für die Studienplangestaltung", erste konzeptionelle<br />

Vorstellungen für eine hochschulpädagogische Ausbildung des akademischen<br />

Nachwuchses sowie ein "Forschungsplan Hochschulpädagogik".<br />

Wegbereiter und erster Vertreter der Hochschulpädagogik in der <strong>DDR</strong> war<br />

Helmut Lehmann. Nach dem Lehramtsstudium ging er 1951 an das neugegründete<br />

Staatssekretariat für Hochschulwesen, war dort als hochschulpolitischer Referent<br />

bzw. Hauptreferent tätig, ab 1956 als Abteilungsleiter für Studienorganisation und -<br />

methodik. 1959 wurde er Leiter der Abteilung "Studienwerbung und Zulassungen"<br />

und übernahm im selben Jahr einen Lehrauftrag an der Humboldt-Universität. Dort<br />

hielt er erste Seminare für Hochschulpädagogik ab (vgl. Buck-Bechler 1984,<br />

Schultz 1984). Die Anregung dazu empfing er u.a. aus der Lektüre der Ziele und<br />

Anliegen der erwähnten "hochschulpädagogischen Bewegung" aus den Jahren<br />

1910-1934, über die er 1964 promovierte (vgl. Lehmann 1964). 1961 verließ Lehmann<br />

auf eigenen Wunsch den Staatsapparat und wurde zum (ersten) Dozenten für<br />

Hochschulpädagogik – an die Humboldt-Universität zu Berlin – berufen. Nach der<br />

Habilitation berief ihn der Minister für Hoch- und Fachschulwesen 1968 zum ordentlichen<br />

Professor für Hochschulpädagogik. Als Mitglied der Zentralen Kommission<br />

für Hochschulpädagogik beim Staatssekretariat für Hoch- und Fachschulwesen,<br />

die im Verlaufe der 60er Jahre zu einem Zentralen Arbeitskreis (unter Lehmanns<br />

Leitung) umgewandelt wurde, nahm er entscheidenden Einfluß auf den<br />

Aufbau und die Anerkennung der Hochschulpädagogik als Wissenschafts- und<br />

Lehrgdisziplin.<br />

1961 wurde zuerst an der Universität Rostock ein Institut für Hochschulpädagogik<br />

eröffnet; kurze Zeit darauf folgte eine analoge Gründung an der Humboldt-<br />

Universität zu Berlin; bereits bestehende Einrichtungen der Ingenieurpädagogik in<br />

Dresden bzw. der Erwachsenenpädagogik in Leipzig wandten sich hochschulpädagogischen<br />

Aufgaben zu. Insgesamt wurden Anfang der 60er Jahre innerhalb kurzer<br />

Zeit an allen 7 Universitäten und an 5 Hochschulen der <strong>DDR</strong> hochschulpädagogische<br />

Einrichtungen aufgebaut. Dem 1969 gegründeten Ministerium für Hoch- und<br />

Fachschulwesen ordnete man ein Institut für Hochschulbildung (seit 1982 Zentralinstitut)<br />

nach, dessen Abteilung Hochschulpädagogik ebenso wie ein Wissenschaftlicher<br />

Beirat für Hoch- und Fachschulpädagogik, 1983 hervorgegangen aus<br />

dem "Arbeitskreis Hochschulpädagogik", bis ins letzte Jahr des <strong>DDR</strong>-Hochschulwesens<br />

die hochschulpädagogische Forschung und Lehre koordinierte und dem<br />

Ministerium inhaltliche bzw. lehrkonzeptionelle Empfehlungen zuzuarbeiten hatte.<br />

Der Wissenschaftliche Beirat unterhielt spezielle Arbeitsgruppen, zunächst eine<br />

AG Forschung und eine AG Lehre, ab Mitte der achtziger Jahre zusätzlich eine<br />

Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Hochschulpädagogik.

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