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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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246 Jan-Hendrik Olbertz<br />

Schaffung eines „neuen Hochschullehrertyps“ (zitiert nach Losemann 1980, 96).<br />

Entsprechende Intentionen faschistischer Hochschulpädagogik finden sich auch in<br />

der im Auftrag des „Reichsstudentenführers“ herausgegebenen „Allgemeinen Methodik<br />

des Studiums“ (Kutzner 1944), insbesondere im Kapitel „Der Wille und<br />

seine Schule“ (S. 123-158).<br />

Am Ende der Lagerausbildung wurden die Teilnehmer eingehend und streng<br />

nach ihren didaktischen Fähigkeiten, vor allem aber ihren charakterlichen Eignung<br />

als „Hochschullehrer des nationalsozialistischen Staates“ geprüft. Eine öffentliche<br />

Lehrprobe hatte die Lehrbefähigung unter Beweis zu stellen, Vorlesungen waren in<br />

freier Rede zu halten. Im Mittelpunkt der Qualifikation, die übrigens auch „hochschulpädagogisch“<br />

genannt wurde (nach Jackstel gelegentlich sogar unter Bezugnahme<br />

auf Fichte und Schmidkunz, vgl. 1987), standen Rednergabe, Vortragsstil<br />

und Auftreten in der Diskussion im Sinne der gewünschten „Führungs- und Erziehungseigenschaften“.<br />

1.3. Hochschuldidaktik versus Hochschulpädagogik<br />

Vor dem Hintergrund der Hodegetik und der Auseinandersetzung um eine moderne<br />

Hochschulpädagogik im Sinne von Bernheim und Schmidkunz konnte die Hochschulpädagogik<br />

nach 1945 zunächst an gemeinsame Wurzeln anknüpfen und verwandte<br />

Anlässe geltend machen. Versucht man, den Entwicklungsgang hochschulpädagogischer<br />

bzw. -didaktischer Bestrebungen im geteilten Nachkriegsdeutschland<br />

nachzuzeichnen, so fallen dennoch gravierende Unterschiede auf. Die Initialphase<br />

setzte in West und Ost Ende der 50er Jahre ein.<br />

Im Westen ...<br />

regte 1957 Schwarz die "systematische Grundlegung einer bisher kaum angegangenen<br />

Hochschulpädagogik“ an (vgl. 1957, S. 5). Der Verband Deutscher Studentenschaften<br />

(VDS) richtete 1966 ein Expertenseminar zu Fragen der Hochschuldidaktik<br />

aus, das nach studentischen Vorschlägen – hier bereits ein grundlegender<br />

Unterschied zur <strong>DDR</strong> – u. a. einen Katalog von hochschuldidaktischen Aufgaben<br />

formulierte. Zu den Anregungen dieses Seminars gehörte vor allem ein Positionspapier<br />

zum "Forschenden Lernen", das vom 1968 gegründeten "Ausschuß für<br />

Hochschuldidaktik“ der Bundesassistentenkonferenz (BAK) verabschiedet wurde<br />

(vgl. Forschendes Lernen 1970; Huber 1970). Dieses Papier beschäftigte sich erstmals<br />

systematisch mit einer Analyse und Mängelkritik von Lehr- und Studienprozessen,<br />

der Effizienz- und Erfolgskontrolle der Lehr- und Studienpraxis (speziell<br />

Prüfungen), mit neuen Möglichkeiten studentischer Partizipation am Wissen-

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