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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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242 Jan-Hendrik Olbertz<br />

Übersichten über Studiengänge und in Ratschläge für Techniken geistiger Arbeit.<br />

Der damit einhergehende Verlust an Ganzheitlichkeit und gesellschaftlicher Abstraktion<br />

führte zum Ende einer im zeitgenössischen Kontext zeitweilig vielbeachteten<br />

universitätspädagogischen Episode.<br />

Dennoch wurde die Hodegetik zum historische Ausgangspunkt einer neuen<br />

Disziplin, der Hochschulpädagogik. Deren Gegenstand ist mit ihr zuerst aus einem<br />

(recht konkreten) Lehr- bzw. Erziehungsbedürfnis heraus aufgearbeitet worden, ehe<br />

sich deutlich später – mit der "hochschulpädagogischen Bewegung" der Jahre 1898<br />

bis 1934 (vgl. dazu Lehmann 1964, Olbertz 1989, Leitner/v. Queis/Schmithals<br />

1990) – im Bemühen um eine Wissenschaftssystematik das Bedürfnis nach theoretischer<br />

Abbildung des universitären Lehr- und Lerngeschehens niederschlug. Damit<br />

wurde auch die Frage einer (an die Lehrkräfte gewandten) hochschulpädagogischen<br />

Lehre aufgeworfen, die bis heute immer wieder Kontroversen heraufbeschwört.<br />

Noch in der <strong>DDR</strong> gab es eine Reihe Reminiszenzen an die Hodegetik, beispielsweise<br />

in Gestalt der in den 60er und 70er Jahren erschienenen Broschüren<br />

"Studieren, aber wie?" oder "Rationell Studieren". 1983 gaben Hofmann und Mehlhorn<br />

das Büchlein "Ich bin Student" heraus, das in neun locker geschriebenen Kapiteln<br />

Probleme des Studiums und des studentischen Lebens behandelt und im letzten<br />

Abschnitt "10 Goldene Regeln für den Studenten" aufstellt, die das Zentralinstitut<br />

für Jugendforschung im März 1980 dem Minister für Hoch- und Fachschulwesen<br />

der <strong>DDR</strong> gewidmet hatte (vgl. ZIJ 1980). Die letzte Publikation dieser Art war<br />

1984 das von Schauer und K. Starke herausgegebene Jugendlexikon "Student im<br />

Studium", das alle wesentlichen Begriffe des Hochschulwesens, der Universitätsstrukturen<br />

und des Studiums in studentenfreundlicher Form erläutert.<br />

1.1. Ressentiments mit Tradition<br />

Im Jahre 1900 gelangte die lakonische Einwortfrage „Hochschulpädagogik?“ zu<br />

Ruhm, mit der Friedrich Paulsen einen Aufsatz in der Hamburger Wochenschrift<br />

„Der Lotse“ überschrieb (vgl. 1900, S. 256 ff.). Darin entgegnet er nicht ohne Spott<br />

dem Astronomen Wilhelm Foerster, der im vierten Heft desselben „Lotsen“-Jahrgangs<br />

eine Pädagogik angeregt hatte, die den Hochschulunterricht zum Gegenstande<br />

(sowohl wissenschaftlicher Betrachtung als auch methodischer Unterweisung<br />

angehender akademischer Lehrer) hat (vgl. Foerster 1900, S. 97 ff.). Foerster nahm<br />

engagiert Stellung für das Anliegen der hochschulpädagogischen Bewegung in<br />

Deutschland, die 1898 mit der Gründung des „Verbandes für Hochschulpädagogik“<br />

ins Leben gerufen wurde und von 1910 bis 1934 in der damals renommierten „Ge-

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