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Inhalt DDR-bezogene Hochschulforschung ... - Peer Pasternack

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212 Jan-Hendrik Olbertz<br />

len, um ein "Überstülpen" von Strukturplänen von oben auf der Basis von Fremdwahrnehmungen<br />

und -evaluationen möglichst zu vermeiden.<br />

In demselben Zusammenhang schließlich ist zu empfehlen, mehr Augenmerk<br />

auf die institutionelle Profilierung der erziehungswissenschaftlichen Fachbereiche<br />

zu legen, d.h. aus dem Kontext ihrer aktuellen Aufgaben (Studiengänge, Forschungsschwerpunkte),<br />

den Besonderheiten der jeweiligen Universität oder Hochschule<br />

(Fakultätsgefüge, Fächer- und Studiengangssprektrum, Institutionsgeschichte<br />

usw.) und vor allem der eigenen Traditionen spezifisches Potential hervorzuheben<br />

und im Rahmen einer eigenen Entwicklungsprogrammatik auszubauen. Dies<br />

käme dem Wettbewerb der erziehungswissenschaftlichen Fachbereiche um die<br />

Ausprägung besonderer Forschungs- und Lehrprofile zugute, wäre der Disziplinentwicklung<br />

insgesamt zuträglich und würde überdies auch für die jeweiligen Universitäten<br />

bzw. Hochschulen von Nutzen sein. Differenzierte Profilbildung in diesem<br />

Sinne kann sich als potentieller Standortvorteil erweisen.<br />

6. Zusammenfassung<br />

Das Fach Erziehungswissenschaft wurde in der <strong>DDR</strong> nahezu ausschließlich im<br />

Kontext mit dem Lehrerstudium gelehrt, als selbständige akademische Disziplin<br />

(mit eigenen Abschlüssen) gab es das Gebiet praktisch nicht.<br />

Mit den gesellschaftlichen Veränderungen nach der Wende, aber auch der Irritation<br />

vieler bisheriger Wertvorstellungen der Menschen, verbinden sich (speziell<br />

in den ostdeutschen Ländern) neuartige pädagogische Problem- bzw. Aufgabenstellungen.<br />

Sie sind nicht nur aus Umstrukturierungen im Bildungswesen erwachsen,<br />

sondern haben auch außerhalb der Schule neue pädagogische Handlungsfelder aufgetan.<br />

An den ostdeutschen Universitäten fand diese Entwicklung ihren Niederschlag<br />

u.a. in einer Erweiterung des universitären Lehrgebietsspektrums um erziehungswissenschaftliche<br />

Hauptfachstudiengänge (Diplom und Magister), die sich<br />

mit Studienschwerpunkten wie Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung, Wirtschaftspädagogik,<br />

Rehabilitationspädagogik usw. auf neue Handlungsfelder erstrecken.<br />

Entsprechende Forschungen liefern die wissenschaftlichen Grundlagen für<br />

eine forschungs- und praxisnahe Lehrerausbildung. An keinem Ort in den neuen<br />

Ländern wird die Lehrerausbildung heute ohne den Hintergrund eines erziehungswissenschaftlichen<br />

Hauptfachstudiengangs durchgeführt.<br />

Dennoch ist innerhalb der Wissenschaftspolitik die Erziehungswissenschaft<br />

nicht zu der Bedeutung gelangt, die der Problemlage im Bereich der pädagogischen

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